Die Nacht war kühl geworden und die Monde standen hell am Sternenhimmel und leuchteten den Platz mit den Wagen aus. In wenigen Stunden würde die Sonne aufgehen und ihn wieder in die Dunkelheit seines Wagens verbannen. Er atmete tief die Luft ein und betrachtet den Wald in dem dem eine Eule schrie. Leichte Wind strich durch sein schwarzes Haar doch bewegte sich dies nicht. Der Durst war im Anmarsch, das spürte er und die nächsten Tage würden hart werden, denn die Einnahmen waren gerade so das sie für seine Artisten reichten. Ein leben in Luxus hatten alle nicht gewählt, doch wenn die nächste Stadt nicht ein wenig mehr abwerfen würde, würden sie wieder an dem Bettelstab gehen. Er wollte nicht den Hunger stillen, denn die Alben brauchten ihre Kraft für die Reise. Er schloss die Augen und lauschte dem Rascheln des Grases. Ein beruhigendes Gefühl breitete sich aus. Wieder sog er die Luft ein. Plötzlich riss er die Augen auf, denn da war noch eine andere Nuance in der Luft. Nicht der Geruch von Gras, Erde, oder dem Wald lag in der Luft sondern ein leichter Duft nach Lavendel. Plötzlich strich eine Hand seinen Rücken hinauf, strich zärtlich über jeden Wirbel, umschloss leicht seinen Hals und massierte diesen, bevor sie in seine Haare fuhr und sie streichelte. Er gab sich den Berührungen hin und sog den Geruch des Lavendel ein. Nun trat eine kleine, schlanke Frau vor ihn. Ihre braunen Haare waren lockig und trotz das sie unbändig waren, hatte sie sie zu einem Kranz um ihren Kopf geflochten. Er schaute in ihre großen Blaugrauen Augen wo er noch ein wenig Grün erkannte und verlor sich in ihn. Die Ohren der Frau waren klein und spitz, ihre Haut wies im Gesicht kleine Sommersprossen auf. Er machte einige Schritte zurück. Ihre kleine zierliche Nase blähte sich auf beim atmen, leicht so das es für normale Wesen kaum sichtbar war, doch er bemerkte es. Die schmalen und Lippen verzogen sich zu einem Lächeln und die weißen Zähne blitzten kurz auf. Merklich verzog sich auch sein Mund zu einem Lächeln bevor er sich verbeugte und ihre Hand nahm, ihr einen kurzen Kuss auf hauchte und sie dann wieder frei gab und sich wieder aufrichtete. Jetzt wanderte sein Blick über iheren Körper. Sie trug eine weiße Bluse welche ihre Schultern nicht bedeckten. Dazu einen Bodenlangen braunen Rock. „Mein Graf was bedrückt euch?“ fragte die Frau mit heller klarer Stimme welche ihm immer noch einen schaudern durch den Körper jagte und seine Gier erweckte sie Singen zu hören. Er wandte sich ab und schaute wieder auf den Wald. „Nichts Filyina, die üblichen Sorgen nur.“. Wieder berührte ihre Hand ihn, dieses mal an der Schulter. Sie kannte ihn am längsten wenn man Grimmwitz nicht mitzählte und das taten die meisten. „Lass uns in den Wald gehen ich brauche noch Zutaten für das Elixier der Zusammenführung.“. sein Blick wanderte in ihr Gesicht und versuchte es zu lesen. Doch war es wie immer sehr schwer, gar unmöglich ihre Beweggründe darin zu erkennen. „Warum gehst du nicht alleine wie sonst auch?“ Fragte er und musterte sie weiter. Ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht bevor sie antwortete „Du brauchst Ablenkung und ich die Zutaten. Zu anderen sah ich das einige unfreundliche Herren um das Lager stehen und Hassparolen sagen.“ . Nun kam ihm die Frage auf wie sie es aus dem Lager geschafft hatte. Aber sie würde einen ihrer Zauber gewirkt haben kam ihm in den Sinn und bot ihr seinen Arm an.
Der Wald bei Nacht war wundervoll. Die Wesen der Nacht kommunizierten und er lauschte ihnen. Die Eulen die schrien, die Wölfe welche heulten, der Wind in den Bäumen. Sein Blick ruhte nun auf Filyina welche gerade hockte und eine Pflanze abschnitt. Sie war schön das musste er gestehen doch im Mondenlicht war sie bezaubernd. „Stellst du dir gerade wieder vor was du alles mit mir machen könntest?“ fragte sie ohne ihn eines Blickes zu würdigen. Ertappt fühlte er wie die Röte ihm in das Gesicht schoss. Selten das ein Vampir rot wurde. Mit ruhiger Stimme sagte er „Ja aber das wird nichts. Ich muss jetzt schon aufpassen das ich dich nicht beiße. Ein Liebesspiel ist da eher hinderlich.“. Nun erhob sie sich und wandte sich ihm zu. Ihre Augen schauten in seine und erforschten ihn. Dann strich sie ihm sanft über die Wange mit ihrer zierlichen Hand. Die Berührung ließ ihn die Augen schließen. Dann vernahm er ein warmes Gefühl auf den Lippen und etwas zwang sich zwischen seine Lippen, er lies sie gewähren und erwiderte den Kuss. Doch plötzlich stieß er sie weg. Die Gier war gekommen. Seine Zähne waren ausgefahren und es viel ihm schwer sich zu konzentrieren. „Nein!“ schrie er fast und keuchte. Das wenige verbliebene Blut schoss durch seine Adern und der Durst wurde stetig schlimmer. Nur mit Mühe zwang er seine Bestie zurück. Er sah zu der Albin die ihn besorgt musterte. „Wie willst du ohne Blut zur nächsten Stadt kommen?“ fragte sie. Eine berechtigte Frage. Mit rauer und lauter Stimme antwortete er „ Das wird schon! Notfalls wird es wie Obenza!“. Ein Schauer lief ihm über den Rücken. Die Reise nach Obenza war für die Crew und für ihn die Hölle gewesen. Die Orks mussten ihn in seinen Wagen schleppen und Grimmwitz verschloss die Tür. Was aber einen wütenden und im Blutrausch gefallenen Vampir nicht hindert. Die Ganze Reise über hatte man ihn irgendwie fesseln müssen. Einen ganzen Alb hatte dann fast leer gesoffen. Nach dieser Reise schwor er sich es nie wieder so weit kommen zu lassen. „Lass uns gehen ich habe alle Kräuter!“ langsam schritt sie auf ihn zu, nahm seinen Arm und sie gingen zum Lager.
Dort angekommen wartet eine weitere Überraschung auf ihn. Eine Albin und eine Goblin Dame standen vor seinen Wagen. Irgendetwas schien mit der Albin nicht zu stimmen denn sie saß in einem Gefährt was komisch aussah. Die Goblin Dame zeigte mit ihren grünen knöcherigen Finger auf ihn und schrie „Da ist er Herrin!“. Langsam und bedächtig schritt er auf die Albin zu. Ohne sie zu fragen nahm er ihre Hand, verbeugte sich und drückte ihr einen sanften Kuss auf den Handrücken. „Madame, darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Viktor von Blutaar, wie kann ich euch zu Diensten sein?“ er ließ die Hand wieder los und nahm nun die Hand der Goblin Dame und vollführte die gleiche Geste.