Beiträge von Vanaja

    Vanaja schüttelte den Kopf und ignorierte das Papier.


    "Wie ich bereits sagte, selbst wenn ich ihn hier lasse, wird das rein gar nichts ändern. Nun ich kann euch nicht verübeln das ihr keine Ahnung von diesen Geschöpfen habt. Aber nichts destrotrotz lasse ich mir hier nicht die Worte im Mund verdrehen.


    Ihr bezichtig mich einer Lüge, was nicht sein kann wenn ich euch nie belogen habe. Mir wurde nirgends mitgeteilt das ich es mitzuteilen habe falls mich ein Freund, Haustier oder sonstiges begleitet.
    Somit habe ich keinster Weise euch willentlich getäuscht."



    Der Kleindrache auf ihrer Schulter wurde unruhig und wechselte die Schulter auf welcher er hockte, nur um Nassik weiterhin zu beobachten.
    Nun nahm die Halbfarisin auch das Papier, aber nur um es zu zereißen.


    "Dieses Zeug zu unterschreiben würde bedeuten das ich eurer falschen Anschuldigung Recht geben würde. Aber ihr liegt nicht im Recht. Und da ihr bisher alles gegen mich und meinen Begleiter dreht, wäre es auch nicht verwunderlich wenn ihr dies im Laufe der Expedition wieder tun würdet."


    Kaiko schnaubte und knurrte Nassik an, worauf Vanaja ihre Hand flüchtig hob und der Kleindrache verstummte. Oh Vanaja verstand seinen Unmut sehr gut, aber das war gerade ein unpassender Zeitpunkt.


    "Hören sie Oberst..." stimmte sie ein etwas versöhnlicher klingenden Ton an.


    ..., mir wurde in keinster Weise gesagt oder sonst dergleichen mitgeteilt das man es äußern muß wenn man ein Begleiter hat. Sonst hätte ich sicher gesagt das Kaiko mich begleitet.


    Und solange Niemand mir oder ihm schadet oder den Eindruck macht das er das vorhat, wird Kaiko auch Niemand hier schaden."



    Sie verstummte und wartet erstmal ab. Ihr behagte das Ganze nicht, sie hatte bereits viel zu viel gesprochen. So lange Gespräche waren noch nie wirklich etwas für sie gewesen, aber hier halfen nur Worte. Und sie konnte nicht klein beigeben wenn man sie und ihren kleinen Freund in solch ein falsches Licht rückte.

    Vanaja nickte der Fee zu.


    "Mich nennt man Vanaja, und der Kleine hier ist Kaiko."


    Auch die Zwerge erhielten ein zwar zaghaftes aber freundliches Nicken und Lächeln von. Der Kleindrache hingegen lag friedlich in ihrem Schoß und beobachtet entspannt wirkend alles was geschah. Jetzt wo keiner mehr aggressiv agierte war auch Kaiko wieder die Ruhe selbst.


    Nun bis Nassik kam. Vanaja war nicht überrascht das er die Tatsachen verdrehte und allein Kaiko als Gefahr sah.



    "Ich soll einen kleinen Drachen aussetzen oder sogar "Entsorgen" der mich beschütze. Aber ein aggressiver Goblin der Jemand angreift ohne Grund darf bleiben? Das ist in keinster Weise logisch, das sollte selbst euch einleuchten Oberst. "



    "Der Goblin ist ein größeres Risiko als mein Drix. Den Kaiko greift niemanden grundlos an."



    Ihr entging durchaus nicht das Nassik nicht in der Stimmung für eine Disskussion war, aber es war nun mal völlig unverhältnismäßig. Immerhin hatte Dozzy sie angreifen wollen, obwohl sie nichts getan hat. Was mindestens die Hälfte der Anwesenden bezeugen konnte.



    "Nun..."


    Sie schien kurz einzulenken, oder nicht?


    "Ich kann ihn hier lassen, das dies nichts nutzen wird kann ich euch aber schon gleich sagen. "


    Oder aber ihr vertraut darauf das Ich ihn besser im Griff habe als dieser Goblin sich selbst.


    Wäre der Drix nicht gewesen...hättet ihr keine Expedition starten können, das hätte in einer riesen Prügellei geendet,
    oder glaubt ihr alle hier sehen tatenlos zu wie ein wildgewordener Goblin willkürlich und grundlos auf Andere Leute los geht?"



    Vanaja warf einen kurzen Blick zu den Zwergen und Sanara, immerhin konnten diese all ihre Worte bezeugen.
    Kaiko hingegen, der den Platz von ihrem Schoß auf ihre Schulter gewechselt hatte, als Nassik sie zur Seite nahm beäugte den Oberst die ganze Zeit, dabei wirkte er ruhig nur ein kurzes Ausstoßen von kleinen Rauchwolken verriet seine Missbilligung.



    ~ Du weißt das ich nicht gehen werden? ~


    Vanaja ließ sich nichts anmerken während sie und Kaiko miteinander telepatisch kommunizierten.


    ~ Er kennt Drix nicht gut genug, sonst wüßte er das sein Anliegen völlig sinnfreies Unterfangen ist. Also bleib ruhig. Entweder er vertraut auf meine Worte und erkennt die Wahrheit selbiger oder nicht. ~


    Abwarten sah sie zu Nassik. Sie hatte sich auch nicht die Mühe gemacht sonderlich leise zu sprechen, sonder behielt eine normale Lautstärke bei.


    Dennoch schien sie nicht unhöfflich zu Nassik sein zu wollen, auch wenn man vieleicht merkte das sie nicht geübt darin war. Ihr Tonfall war höfflich und ruhig.

    Vanaja wurde komplett aus dem Konzept gebracht als der Goblin plötzlich größer wurde. Zudem, sie hatte diesem Goblin überhaupt nichts getan und er griff sie einfach an.
    Aber Kaiko tat was er immer tat wenn jemand Sie bedrohte. Er spie Feuer und verpasste dem aggresiven Grünling einen Feuerball.


    Plötzlich mischte sich eine Fee ein und von der Seite schallte ein Ruf, weshalb sie dahin sah. Es war wieder dieser Zwerg vorm Vortag. Jener welcher sie so seltsam angesehen hatte. Doch sie hatte keine Zeit sich darüber Gedanken zu machen.
    Plötzlich schrie der Goblin und fluchte etwas von Kargon und rannte dann zu den Zwergen um sich hinter selbigen zu verstecken.


    Kaiko sah Dozzy mindestens genauso verdutzt an wie Vanaja, dann aber richtete er seine Aufmerksamkeit auf die Fee.
    Vorsichtig pustet er einen Rauchring um Sanara und beäugte sie neugierig.



    ~ Kaiko komm wieder her~



    Vanaja wollte nicht das er womöglich noch die Fee verschreckte, auch wenn der Kleindrache eher neugierig fast verspielt wirkte. Doch er folgte dem Gedankenruf der Halbfarisin.
    Er vollführte noch ein verspielt wirkendes Looping in der Luft und flog dann hinüber zu Vanaja, auf dessen Schoß er sich friedlich niederließ.
    Die Wanderlin strich ihm sanft über das rotschwarze Schuppenkleid und beobachtet aufmerksam die Umgebung.


    Es behagte ihr überhaupt nicht soviel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Aber was konnte sie dafür das dieser wahnsinnige Goblin so aggressiv auf sie los gegangen war. Ihr Drix hatte sie schließlich nur verteidigen wollten.
    Und jetzt tat dieser aggressive Grünling so als wäre der kleine Kaiko das Monster.



    "Er tut Niemandem was der mir nichts tut."


    Sprach sie um wenigstens ein Wort der Verteidigung zu sagen, auch wenn sie das eigentlich gar nicht nötige hatte. Immerhin war es Dozzy gewesen der sie angegriffen hatte.

    Die Nacht war überraschend ruhig gewesen. Das hätte sie diesem Ort hier gar nicht zugetraut.
    Dafür war nun am Morgen, deutlich mehr Trubel. Man hatte ihnen mitgeteilt das sich alle Teilnehmer in einem Raum einzufinden hatten.
    So war auch Vanaja der Aufforderung gefolgt und beobachtete fasziniert die vielen unterschiedlichen Gestalten.
    Da gab es Zwerge, Goblins, Menschen sogar eine Fee und ein Gargoyle. Und natürlich einige Goblins. Fast schon bedauerte Vanaja das dieser Goblin Kaxxik nicht dabei war. Er wäre immerhin ein bekanntes Gesicht gewesen.


    Aber wie dem auch sei. Noch immer trug die Halbfarisin ihre übliche Stadtkleidung, einfache aber sauber und ordentliche Stoffe.
    Wäre sie hier in ihrem üblichen Outfit herum gelaufen hätte das zuviel Aufsehen erregt, außerdem führte sperliche Kleidung oft dazu das gerade Männer sich einbildeten sich in unpassender Weise ihr zu nähern.
    Nur ihr langes Haar, welches zwar gekämmt war, zeigte die üblichen Schmuck aus Holzperlen, kleinen Knochen und den Federn die wie angewachsen daraus hervor schauten.


    Plötzlich lenkte Geschrei ihre Aufmerksamkeit auf eine Szene. Ein Kerl kaum größer als ein Menschenkind mochte man meinen, schrie und pöpelte einen Gargoyle an.
    Und die Halbfarisin war nicht die EInzige welche den Goblin anstarrte. Der kleine Grünling hatte es auf unpassende Weise geschafft eine weniger positive Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.


    Was selbigem auch dann bewußt wurde. Unbeholfen versuchte er sich zu behaupten zu rechtfertigen. Und dann steuerte er ausgerechnet auf sie zu.
    Vanaja sah verdutzt auf den Goblin wie er mit erhobenen Fäusten direkt auf sie zusteuerte und entblößte dann lediglich Ihre Zähne, welche an sich nichts besonderes waren, außer das sie spitzer als normale Menschenzähne waren.
    Ein leises schon animalisch angehauchtes knurren entwisch ihrer Kehle doch dann entspannte sie sich plötzlich wieder.


    Die Ursache dafür erschien abrupt hinter Dozzy, dort tauchte wie aus dem Nichts ein kleiner rotschwarzer Drache auf, welcher nicht lange fackelte und dem abgelenkten Goblin einen Feuerball direkt in die Richtung seines kleinen grünen Hinterns spuckte.
    Nicht so das es den Goblin sehr verletzend würde, aber es dürfte dennoch heiß werden an dessem Allerwertesten.


    Kaiko machte keine Späßen, nun meistens nicht, aber er wußte das Vanaja nicht wollte das er den Goblin verletzte, weshalb sich der Drix dazu entschloßen hatte Dozzy allenfalls einen Schrecken und etwas Feuer unter dem Hintern zu machen.

    Vanaja saß immer noch, oder wieder auf dem Platz vor der Taverne. Er hatte sich als guter Platz erwiesen. Den Halbfarisin fiel nicht auf im Trubel der Stadt.
    Doch dann kam plötzlich jemand angerannt, verschwand erst in der Taverne und als er wieder heraus kam sah er sich hecktisch um. Er schien es eilig zu haben und seinem Blick nach zu urteilen jemanden zu suchen.


    Vanaja löste sich von ihrem Platz und trat hinüber. Nun wo der Bote sie bemerkte sah er direkt an und nach wenigen Worten wußte die Halb-Farisin was sie wissen mußte und der Bote huschte, zufrieden seinen Auftrag erledigt zu haben davon.


    Ein letztes Mal erklomm sie das Dach um dort ihre wenigen Habseligkeiten hervor zu holen. Mit dem dürftig wirkenden Bündel über der Schulter machte sich sie auf den Weg zur Kaserne. Glücklicher Weise hatte der Bote in seiner Eifrigkeit ihr gleich den Weg beschrieben.
    Und so kam es das am Abend eine schwarhaarige Frau die Kaserne erreichte und mit knappen Worten erklärte das sie auf Wunsch des Oberst hier wäre.
    Sicher war es ein Befehl gewesen aber das sie das eben durcheinander warf spielte keine Rolle. Sie war hier wo sie sein mußte.


    Zugegeben neugierig gewurden durchstreifte sie die Kaserne, betrachtete alles mit Interesse und wäre letzendlich fast in eine kleine Gruppe Zwerge gestolpert. Flink wisch sie noch zur Seite und schenkte den Zwergen scheinbar nur einen flüchtigen Blick bevor sie weiter ging. Doch der für Andere flüchtig wirkende Blick reichte Vanaja aus um zu erkennen das es Krieger waren und Einer der Zwerge definitv weiblich war, auch wenn manch Einer das bei diesem Volke nicht so zu unterscheiden wußte.


    Unweit des Beinah-zusammenstoßes fand Vanaja eine kleine Nische mit einer Bank wo sie sich darauf niederließ und einfach die Gegend beobachtete.

    "Dann wünsche ich einen schönen Tag"


    Vanaja erwiedert höfflich die Worte und dann war der Goblin weg. Da saß sie nun mit einem "Ihr seid höstwarscheinlich dabei" Und jetzt? Was sollte sie jetzt tun? Hier warten bis man sie abholte oder ihr genaueres zukommen ließ?


    Die Halbfarisin seufzte leise und erhob sich. Jetzt wo Kaxxik weg war, wollte sie auch nur noch hier hinaus.


    Und so verließ sie die Taverne und suchte sich im Schatten des Vorbaus ein Plätzchen an welchem sie nicht auffiel.
    So beobachtete sie das Treiben auf der Straße und harrte der DInge die da kommen mochten.

    Ein wenig amüsant war es ja schon als Kaxxik so zusammen zuckte, dennoch verzog Vanaja keine Miene, im Gegenteil sie entschuldigte sich sogar, den ihn zu erschrecken hatte sie nun nicht beabsichtigt. Aber offenbar hatte sie so zumindestens sein Interesse geweckt


    Auf seine Nachfrage das sie Vanaja sei nickte die Halbfarisin nur und folgte ihm dann auf seine Einladung hinein. Eigentlich wollte sie nicht da hinein, nun zumindestens reizte sie es nicht sonderlich. Zumindestens war diese nicht eine Spelunke sondern hatte etwas Niveau.


    Während der Goblin irgendwas bestellte was sie nicht kannte beließ sie es bei einem Tee. Schweigsam lauschte sie seinen Erzählungen, mehr Höfflichkeit als aus Interesse. Wobei man nicht sagen konnte das es sie überhaupt nicht interessierte. Wenn man Leute einfach reden ließ konnte man manchmal mehr über sie erfahren und manchmal auch allgemein etwas Neues lernen.


    Als die Getränke kamen nippte sie leicht an ihrem Tee. Goblins verstanden davon offenbar nicht viel, aber er schmeckte dennoch, auch wenn sie bessere getrunken hatte.
    Im Gegensatz zu Kaxxik wirkte Vanaja ruhig wobei das mehr Fassade war. Sie fühlte sich in Städten eben nicht sonderlich wohl.
    Da dies aber nun unumgänglich gewesen war fand sie sich für den Moment einfach damit ab.
    Seine Fragen beantwortete sie nicht sofort, sondern dachte erstmal in Ruhe darüber nach.
    EIndeutig hatte sie keine wirkliche Antworten darauf, hatte die Halbfarisin auch nicht damit gerechnet das sie irgendwelche Dinge vorweisen mußte um mitgenommen zu werden. Wie dem auch sei irgendwas mußte sie ihm ja sagen.


    "Neugier, ich mein wann bekommt man schonmal die Chance die Welt bis in ihr Innerstes zu erkunden. Ich..

    Kurz zögerte Vanaja, warum wußte sie selbst nicht genau.


    "Ich stamme aus Firasani , einen Beruf habe ich nicht erlernt. Aber ich kann euch innerhalb der Expedition als Späher und Kämpfer behilflich sein. Und den Heilern helfen. Mit Tieren kenne ich mich auch aus wenn das von Nutzen ist.
    Was eure Königin betrifft und das Land, darüber habe ich mir nie Gedanken gemacht, aber das kein Problem sein und ich kann während der Expedition ja von euresgleichen mehr über euer Volk lernen."


    Vanaja schenkte dem Goblin ein kurzes Lächeln. Vieleicht würde ihn das ja überzeugen. So wie er von sich erzählte würde er es vieleicht sogar sehr gut finden das Jemand Interesse an seinem Volk zeigt. Soviel wußte Vanaja nun wirklich nicht über die Goblins demnach war das Interesse nicht mal geheuchelt.
    Rasch trank sie weider einen Schluck von ihrem Getränk.

    Der Dachboden war ein interessanter und guter Platz gewesen um zu ruhen. Augenscheinlich hatte der Wirt noch nicht bemerkt gehabt das eines seiner Fenster undicht war. So wie es aussah war es die Witterung. Vieleicht war er geizig. Wer würde schon auf das Dach klettern zumal es auf dem Dachboden nun wirklich nichts zu holen gab.
    Ein paar leere Kisten, alte Decken und dergleichen stand dort. Nichts von besonderem Wert.


    Für Vanaja hatte es gereicht, ein trockener ruhiger Platz. Am Morgen war sie nur einmal in die Taverne um etwas zu essen. Und hatte den Gastwirt großzügig bezahlt. Für sie hatten diese Münzen eben nicht viel Wert. Aber der Wirt würde sie vermutlich nicht lange im Gedächtnis behalten haben. So war es meistens. Sie war niemand der auffiel. Nicht solange Kaiko sich bedeckt hielt oder sie ihre Fähigkeiten nciht offenbarte.


    Gerade saß sie im Schatten der Vorüberdachung am EIngang als sie ihren Namen vernahm. Durch ein halboffenes Fenster spähte sie in die Taverne und sah einen kleinen grünen Mann stehen. Den Gesichtern der Gäste nach zu urteilen, durchaus jemand der Wichtig sein konnte. Wieder zurück blickend musterte sie Kaxxik aufmerksam bis selbiger sich wieder zum Ausgang wande.


    Kaum war der Goblin aus der Tür getreten, meldete sie sich zu Wort.


    "Ihr habt nach mir gesucht?"

    Nicht sonderlich laut aber dennoch für ihn gut vernehmbar war die ruhige Stimme. Die junge Frau erhob sich und sah zu Kaxxik.
    Ihre Kleidung war einfach aber nicht schmutzig oder kaputt. Selbst das Haar schien auf den ersten Blick in Ordnung, aber sie trug auch noch eine Kapuze so das man nur die dicke Strähne sah welche ihr katzenförmiges Auge verbarg.
    Unter dem dunkeln Umhang vermochte man Kleidung aus Stoff und leder bestehend in braun und grüntönen bemerken.


    Viel mehr offenbarte die Erscheinung der Halbfarisin nichts, außer das sie es offenbar schaffte unbemerkt sich Leute zu nähern. Zumindestens würde das erklären warum Kaxxik sie beim reingehen nicht bemerkt hatte.

    Aus dem Schatten heraus beobachtete sie die Leute welche immer mal wieder an dem Aushang stehen blieben kurz lasen was da stand, oder so taten als ob und dann weiter gingen. Sie selbst hatte bisher nur davon gehört. Und das war eigentlich auch der Grund weshalb sie überhaupt hier her kam.
    Hier im Schatten des Hauses fühlte sie sich sicher. Niemanden im regen Treiben der Stadt schien die Gestalt in dem dunklen Umhang aufzufallen und selbiger war es ganz Recht.


    Nun nachdem sie sicher schon einige Stunden hier gestanden hatte und es langsam stiller wurde da die Dämmerung bereits einbrach, löste sie sich aus dem Schatten und trat an den Aushang.
    Trotz der nicht mehr sonderlich vorherschenden Helligkeit hatte sie keine Probleme den Aushang zu lesen.


    Die Halbfarisin schüttelte den Kopf und strich das dunkle Haar wieder über ihr katzenförmiges Auge und stöberte in ihrer Tasche. Eigentlich sah die junge Frau keinen Grund mitzugehen. Das Geld interessierte sie nicht, zumindestens wäre es kein Grund um mitzugehen. Es war eher die Neugier, auch wenn ihr der Gedanke noch nicht sonderlich behagte.


    Unter dem Anhang entdeckte sie eine Liste in welche man sich eintragen konnte und murmelte irgendwas unverständliches. Wie sollte das jemand ausfüllen der nicht schreiben konnte? Aber sei es darum das Problem hatte sie ja nicht.


    Und so setzte sie den Stift an.


    ~ Vanaja , vielseitig einsetzbar , ...


    Erneut stockte sie. AUfenhaltsort, was sollte sie dort nur schreiben. Ihr Blick huschte umher und blieb an dem Schild der nahen Taverne hängen. Dort hatten sie auch Schlafräume das hatte sie zufällig aus einem Gespräch zwischen zwei Leuten mitbekommen.
    Zufrieden nickte sie und fügte noch den Namen der Taverne an, so das letzendlich alles nötige in der Liste stand, mehr als das Nötige.


    ~ Vanaja , vielseitig einsetzbar, Taverne zum goldenen Krug ~



    Der Stift verschwand wieder in der Tasche, die junge Frau sah sich um, warf die Kapuze über und verschwand in der kleinen Seitengasse neben der Taverne...

    Nachdem Viktor offensichtlich auf die Schlafecke verzichtet hatte, vermutlich wegen Kaiko hatte sie sich die Ecke zu eigen gemacht. Die Decken und Felle machten es zu einem weichen Lager. Eines wie sie schon lange nicht mehr hatte.
    Anfänglich wollte sie nicht so recht schlafen, immerhin war da noch ein Vampir und wer weiß was er tat wenn sie schlief. Zumal auch Kaiko seinen Schlaf brauchte.
    Doch letzendlich übermannte sie die Müdigkeit und sie fiel in einen ruhigen traumlosen Schlaf


    Unterbewußt nahm sie ein Knurren und fauchen wahr und sie runzelte die Stirn. Warum mußte Kaiko so einen Lärm veranstalten. Erst wollte sie es ignorieren doch dann mischte sich ein Schmerzenslaut und eine Stimme dazu.
    Blinzelnd öffnete sie die Augen und betrachtete das Bild was sie ihr bot.
    Viktor stand total dicht neben dem Schlafplatz und schüttelte die Hand an welcher sich der Kleindrache festgebissen hatte.


    "Was ist den hier los?"


    Murrte sie und betrachtete einen Moment lang missbilligend die Beiden. Was hatte Viktor hier gewollt? Hatte er etwa doch seinen Gelüsten nachgeben wollen?
    Misstrauen legte sich in ihren Blick und sie erhob sich langsam.


    "Was willst du hier?"



    Kaiko ließ nun von Viktor ab und hockte sich wieder auf den Balken, den Vampir feindselig musternd. Vanaja wartete nicht bis der, sich die Hand haltende Viktor , sich eine Antwort zurecht legte sondern schüttelte nur den Kopf und ging aus der Hütte hinaus.


    Direkt schlug ihr eine salzige frische Brise vom Meer entgegen und oben über ihr funkelten schon die ersten Sterne. Es würde eine schöne klare Nacht werden, und dennoch war es nicht kalt sondern angenehm.


    In der Hütte starrte der Kleindrache Viktor noch einen Moment feinselig an, dann hob er stolz den Kopf und flog aus der Hütte hinaus. die ersten Fledermäuse stiegen auf und schienen den kleinen Drachen abzulenken welcher eifrig auf die Jagd ging und seinen Spaß dabei zu haben schien.


    Vanaja trat ans Ufer wo die Wellen ihre Beine umspielten, und streckte ihr Gesicht dem Wind entgegen, welcher durch ihr dunkles Haar fuhr, welches offen ihr bis fast an den Hintern reichte. geschmückt von Perlen, Knochen und Falkenfedern.


    Für den Moment vergaß die Halb-farisin einfach was geschehen war und genoß den Moment.

    Weich war der Boden unter ihren bloßen Füßen und geschickt wisch sie jedem Zweig, jeder Wurzel aus. Ja hier war sie Zuhause, sie kannte die Wälder, wie Andere ihr Haus.
    Inzwischen hatte sie fast vergessen das sie vollkommen nackt waren. Im Grunde gab es auch nichts schlimmes daran, immerhin war es natürlich. Aber sie war nicht allein. Und das wurde ihr spätestens dann bewußt als die männliche Stimme hinter ihr erklang.


    Sie drehte sich um und achtete darauf ihm direkt ins Gesicht zu blicken. Irgendwie war es vieleicht doch interessant was alles unterhalb dessen lag, aber sie wagte es nicht den Blick hinab zu lenken, außerdem was würde er dann nur von ihr denken.


    Unterstand...


    Siedenheiß fiel ihr wieder ein das ihr Begleiter ja Untot war und im Angesicht der Sonne vergehen würde, so wie der Tau auf den Wiesen.
    Jetzt mußte sogar sie nachdenken. Ihre Stirn zog sich in Falten und ihr Blick war abwesend während sie in ihren Erinnerungen und Gedanken durchstreifte bis es ihr wieder in den Sinn kam.


    "Oh ja, gibt es."


    Den Blick kurz Richtung Himmel gewand beschleunigte sie ihre Schritte nun etwas, auf keinen Fall wollte sie mit ansehen wie er dahin schied im Licht des Tages.
    Langsam erreichten sie nun auch die Grenze des Waldes, zwischen den letzten Bäumen war das Gras mit Sand durchmengt bis sich vor ihnen ein kleiner Strand auftat an dessen Ufer sich ruhig das Meer brach.
    Doch die Wandlerin wande sich seitlich ab und lief weiter am Waldrand entlang bis man zwischen den Bäumen das Holz einer Hütte erkennen konnte.


    Jene war das Ziel welches Vanaja ansteuerte. Um nicht unnötig Zeit verstreichen lassen, den jeden Moment würde die Sonne am Horizont auftauchen, trat sie ein.

    Die Hütte war solide gebaut auf dicken Stangen die es ein wenig über den Erdboden hielt, eine Treppe führte hinauf zu einer Art Terasse auf welcher eine Bank stand. Direkt unter einem Fenster.


    Das innere war staubig und verriet das wohl ewig niemand mehr da war, aber es bot mehr Platz als man von außen annahm. Ein einfacher Tisch mit einer Eckbank und zwei Stühlen , stand direkt neben dem Eingang.
    Auf der Andere Seite war ein langes Regal was in einen Schrank endete. Neben diversen Werkzeugen fanden auch diverse Dosen und einfaches Geschirr seinen Platz.
    Direkt neben dem Schrank war eine Wand gezogen, welche sich direkt um die Ecke zog und nur einen einfachen Eingang hätte, wie als wenn ein zweiter Raum dort wäre.


    In selbigen fanden sich dutzende felle, selbst die Wände waren zum teil damit behangen, und ergaben so eine gemütliceh Schlafstätte, sie war nur von der Zeit mit Staub bedeckt. Was vor allem Viktor beruhigen sollte, ist das selbst durch den dicken Vorhang über den Eingang, kein Lichtstrahl drang


    Zudem hatten die Fenster am Eingang noch solide Fensterläden die man verschließen konnte.


    Vanaja blieb im Hauptraum stehen, nachdem sie sich kurz umgesehen hatte und sah zu Viktor.


    "Hier solltest du beruhigt schlafen können. Sie ist unbewohnt und standhafter als man vermutete. Bisher hat sie jedem Sturm getrotzt."


    Mal abgesehen davon das sie leicht zwischen den Bäumen lag, welche somit auch etwas Schutz versprachen.

    Immer tiefer flogen sie und dann tat sich vor ihnen langsam eine kleine Lichtung auf. Endlich, es würde Zeit zu landen.
    EIn Krachen hinter hier brachte sie dazu umzudrehen und dann sah sie nur die Fledermaus , welche offenbar gegen einen Ast geflogen war und nun drohte zu Boden zu stürzen.


    Oh nein...

    Im Sturzflug steuert sie Viktor an und ergriff ihn vorsichtig mit Klauen.
    Stück für Stück zog sie ihn nach oben um dann auf der Lichtung eine Landung zu vollführen, welche nicht unbedingt sauber war, aber immerhin schmerzfreier als wenn sie ihn sich überlassen hätte.
    Rasch vollzog sie ihre Rückwandlung und sah dann direkt in die Augen des Vampirs.
    Viktor lag direkt über ihm, und dazu war er noch genaus wenig bekleidet wie sie. Ihr Herz schien einen Moment schneller zu schlagen als er sich zu ihr beugte und seine Lippen sich den ihren beugte. Einerseits wollte sie ihn von sich stoßen, am besten ihn verprügeln, dafür das er es gewagt hatte ihr so nahe zu kommen.
    Aber andererseits löste es ein ihr unbekanntes Gefühl aus. Sie fühlte sich plötzlich so zittrig, so schwach.


    Doch es blieb keine Zeit sich darüber Gedanken zu machen. Kaiko hatte sich mal wieder in der Rolle des Beschützers gesehen und den Vampir in sein n Hintern gebissen.


    Rasch erhob sie sich und der kleine Drache nahm selbstzufrieden Platz auf ihren Schultern.
    Zittern stand sie da, unbekleidet, und dann sah sie ihn. Der Tiefling näherte sich und zum ersten Mal verspürte sie wirklich Angst.
    Auch Viktor schien es zu bemerken den er drehte sich um, und...was Vanaja durchaus überraschte...stellte sich schützend vor.


    Rasch ging auf sie in eine verteidigende Haltung, Und da kam er...


    Aus dem Unterholz brach auf lautlosen Pfoten der Dravac. Er war käftiger als sie ihn Erinnerung hatte, und eindeutig auch gewachsen.
    Und er war eindeutig nicht in guter Stimmung. Sie spürte es, aber auch das er nur sein Rudel schützen wollte.


    Die Wandlerin versuchte mit ihm Blickkontakt aufzunehmen, Um zu verstehen ob er ihre Anwesenheit verstand, doch der Dravac war vollkommen auf den Tiefling fixiert, der schneller ein Ende fand als ihm lieb war und zerfleischte ihn regelrecht.


    "Das ist ein Dravac "

    antwortete sie Viktor leise.


    "Und...er hasst Fremde in seinem Revier."


    fügte sie noch an. Auf seine Frage wie sie wegkommen wußte sie hingegen keine Antwort.


    Und da tauchte auch schon der Rest des Rudels auf. zwei ältere Tiere waren dabei, Ein Weibchen und zwei Junge.
    Der Dravac welcher eben noch sich am Fleisch des Tieflings gelabt hatte, überließ ihn nun seinem Rudel und näherte sich Viktor und Vanaja.
    Rasch stellte die Halbfarisin sich nun vor den Vampir um mit ihrem Geruch so vieleicht zu überdecken das er ein Untoter war.


    Eilig suchte sie Blickkontakt zu dem Dravac welcher noch immer nicht sehr freundlich aussah, auch Vanajas Haltung verriet die angespannte Situation. Doch dann hatte sie endlich Blickkontakt, Intensiv starrte sie direkt in die Augen des Alphatieres und trat dann fest mit einem fauchen einen Schritt vor worauf die Bestie stehen blieb.
    Einen Moment lang hielten sie Blickkontakt, dann neigte Vanaja ihr Haupt vor dem Dravac.
    Dieser starrte sie noch einen Moment an, legte den Kopf dann in den Nacken und jaulte einen Moment langezogen, bevor er sich abwand und zu seinem Rudel trat.


    Tief durchatmend richtete sich Vanaja wieder auf und sah einen Moment zu dem Rudel bevor sie sich Viktor zuwand.


    "Er akzeptiert unsere...nun ja meine Anwesenheit. Deine duldet er lediglich, aber das reicht. Er hat mir noch etwas geschuldet, diese Schuld ist nun beglichen. Aber wir sollten uns auf den Weg hinaus machen."


    Erst jetzt , wo die Gefahr gebannt war, wurde ihr deutlich bewußt das sie nackt war. Das sie beide nackt waren. Und hier boten weder Bäume noch Büsche irgendetwas was man hätte zum Bedecken nutzen können.
    Bevor noch auffiel das ihr das unangenehm war reckte sie das Kinn und deutet einfach in eine Richtung.


    "Da lang"


    Und schon ging sie einfach los ohne abzuwarten ob Viktor etwas dazu zu sagen hatte, außerdem sah sie entfernt schon ein helleres grün, was verhoeß das sich der Dunkelwald dort wieder lichtete.
    Und es war genau die entgegen gesetzte Richtung als die aus der sie gekommen waren. Was somit auch die Warscheinlichkeit gen null laufen ließ , das die Gefährten des Tieflings sie finden würden.


    das hinter dem Dunkelwald sich nur ein kleines Waldstück auftat was dann in weiches Gras gefolgt von Sand überging an dessen Ufern sich das Meer brach, wußte sie hingegen nicht.

    Seine Antwort beruhigte sie, offenbar haben die Kräuter ihre Wirkung nicht verfehlt. Zufrieden wande sie den Blick den wärmenden Flammen entgegen. Seine Blicke über ihre Gestalt waren ihr entgangen. Doch nun war er an der Reihe zu fragen den gerade als sie wieder zu ihm sah und ihn mit ihren ähnlichen und doch so verschiedenen Augen musterte erhob er seine Stimme zu einer Frage. Ihre Wunden, oh stimmt daran hatte sie gar nicht mehr gedacht, aber sie schmerzten auch nicht mehr. Gerade wollte sie ihm das antworten als er ihr den Mund zuhielt. Für einen Moment war sie so irritiert das sie zu spät reagierte. Er hatte sie bereits gepackt und zerrte sie Richtung Gebüsch. Murrend , fauchend und in seine Hand murmelnd protestierte sie dagegen, doch er schien es zu ignorieren und als sie sich körperlich wehrte spürte sie seinen festen Griff um ihre Tallie mit welchem er die Wandlerin fest an sich drückte. Was bei allen Göttern hatte er vor, er würde doch nicht etwa.... . Sie wagte es nicht den Gedanken zu beenden. Selbst Kaiko war inzwischen da und biss dem Vampir in sein Ohr. Na geschah ihm ja recht.
    Vanaja ließ ihren kleinen Freund ihre Zustimmung für sein Handeln wissen , da dies alles telepatisch stattfand hinderte sie auch nicht die Hand vor dem Mund davor.
    Der kleine Drache machte sich bereit zum nächsten Angriff auf diesen Rüpel der es wagte sie so anzufassen da erschien plötzlich eine Gestalt auf der Lichtung. Genau da wo sie einen Moment vorher noch gesessen hatte.
    Wie konnte das sein, wie konnte ihr sein Kommen entgangen sein? Vermutlich hatte sie den Geräuschen nicht zuviel Bedeutung gegeben, es war immerhin Nacht und im Wald.
    Nur Viktor schien sie rechtzeitig bemerkt zu haben, wie er sie leise wissen ließ. Kaiko unterließ seinen Angriff auf den Untoten und beobachtet misstrauisch den Eindringling, oder besser gesagt die Eindringlinge. Den kurz nach dem Ersten, welcher sich als Tiefling enpuppte tauchten zwei weiter Gestalten auf. Ein Ork und ein Goblin.


    Und sie waren hinter ihnen her? Räuber? Ihr irritier Blick traf kurz Viktor als dieser von Räubern sprach. Warum sollten Räuber hinter ihnen her sein. Sie hatten doch nichts von Wert, oder doch.
    Ihr Blick glitt prüfend über den Untoten als erwarte sie das sich dadurch eine Antwort auf diese Rätsel auftat. Doch es blieb ihnen keine Zeit, der Goblin war nicht dumm, und so mußten sie sich zurück ziehen.


    Langsam und wie auf Samtpfoten schlichen sie rückwärts. Alles schien gut, sie mußten sich nur beeilen. Doch dann unterbrach ein trockenes Knacken die Stille. Verdammt, Vampire waren eindeutig nicht für den Wald geeignet.
    Doch nun hatten sie ein ganz anderes Problem. Man hatte sie entdeckt.


    Diesmal war es die Halbfarisin welche schnell handelte.


    "Kannst du nicht irgendwie verschwinden, dich auflösen, verwandeln, fliegen.....irgendwas?!?"


    Vanaja war der Meinung mal irgendwo gelesen zu haben das Vampire Fähigkeiten besitzen und so hoffte sie inständig das Viktor die richtige besaß.
    Kaiko machte sich schon eifrig an die Verteidigung. Feuerbälle flogen den Angreifern entgegen, welche etwas perplex schienen im Angesicht des kleinen Drachen.
    Und dieser Moment der Überraschung reichte aus. Ein Feuerball erwischte den Goblin am Kopf und dieser rannte schreiend mit brennendem Haar davon.
    Der Ork hingegegen sah dem Goblin dümmlich hinterher.


    Jetzt war der Moment passend. Die junge Wandlerin sah hinter zu Viktor. Der Vampir hatte es tatsächlich geschafft und sich in eine Feldermaus verwandelt.


    "Folge mir."


    Wieß sie ihn an, und im nächsten Moment tauchte an der Stelle an welcher Vanaja eben noch hockte ein Falke auf. Für diese Vogelart hatte er eine ungewöhnliche Federfärbung aber das war gleich. Die Kleider welche sie eben noch trug fielen zu Boden.
    Ohne weiter Umschweife flog sie hinauf in die Luft.


    Der Untote schien für einen Moment erschrocken zumindestens schreckte er zurück. Gut für einen Falken war selbst eine Fledermaus durchaus eine Mahlzeit. Aber er schien zu begreifen und folgte ihr sogleich.
    Direkt auf den Tiefling der eben zum Landen ansetze steuerten sie zu, Jener versuchte sie noch zu greifen, verfehlte aber.
    Sein wütender Schrei hallte ihnen noch nach.


    Vanaja ahnte das er ihnen folgen würde, und sie sollte Recht behalten. Hinter ihnen ertönte das Rauschen eines kräftigen Flügelschlags.
    Doch sie und Viktor hatten den Vorteil das sie bedeutend kleiner waren, und so konnten sie ihm immer wieder ausweichen.


    Dennoch schien es als hätte die Gestaltwandlerin ein Ziel, was dem wütenden Tiefling aber nicht aufzufallen schien.


    SIe wußte in dem Dunkelwald, so nannte manche Einheimische das Waldstück auf welches sie zusteuert, lebte ein Dravac und er lebte dort in einem Rudel. Er hatte Familie das wußte sie.
    Öfters war sie dem Raubtier begegnet und sie respektierten einander. Sie drang nicht in sein Revier und er ließ ihr dafür den Freiraum im restlichen Wald.
    Es war ein heikles Unterfangen den Tiefling dort hinein zu locken. Gegen das Rudel würde er keine Chance haben, aber sie mußten es geschickt anstellen damit er sie nicht gleich als Nachspeise ansah.
    Andererseits vieleicht würde er es verstehen, zumal er ihr noch was schuldig war. Sie hatte ihn einst gerettet als er von einem Jäger angeschoßen wurde. Und das gab ihr ein gewisses Maß an Sicherheit.


    Immer dunkler wurde es, der Dunkelwald hatte seinen Namen nicht umsonst, die Bäume hatten hier so weite dichte Kronen das kaum etwas vom Nachthimmel hinab drang, weshalb der Waldboden auch kaum bewachsen war.


    Und da roch sie ihn, sie spürte seine und die Anwesenheit seines Rudels. Er wußte bereits das sie anwesend war und spürte instinktiv das sie auf der Flucht, und nicht allein war. Gelbe Augen beobachteten sie aus dem Unterholz.

    Still saß sie dort oben im Schutze der Baumkrone und beobachtet ihren untoten und ungeplanten Gefährten. Wobei was heißt Gefährte, vermutlich würden sich ihre Wege bei der nächst besten Gelegenheit wieder trennen.
    Was vieleicht auch besser so war. Sie waren eine Gefahr füreinander, ein ungleiches Paar und doch wieder so ähnlich.


    Nachdem Viktor eine Weile wie ein wildes Tier umherhüpfte und bei Jedem Geräusch zusammen schreckte, knackte der Ast unter ihr und sofort fixierte sein Blick sie und im leicht spöttischen Ton hieß er sie hinab zu kommen.
    Warum auch nicht. Während Kaiko den Luftweg nahm kletterte Vanaja katzengleich flink den Baum hinab, das letzte Stück sprang sie hinab und landete ein Stück vor Viktor auf allen vieren.
    Langsam richtete sie sich wieder auf und sah den Vampir mit Vorsicht an, auch wenn ihre vollen Lippen ein leichtes Schmunzeln umspielten.
    Der flackernde Schein des Feuers umspielte ihre Gestalt welche lediglich von einem bauchfreien einfachen hemd und einen kurzen Lederhose welche mehr einem Lendenschurz glich, bedeckt wurden.
    So konnte man neben den dutzenden Blessuren welche sie sich bei dem Kampf zugezogen hatte, auch die Schuppen entdecken welche hier und da auf ihrem Körper zu finden waren. Schuppen gleich wie die von Drachen.


    "Soviel Spott für Jene die euer untotes Leben retteten? Vieleicht hätte ich euch doch der Meute überlassen sollen. Ich schätze die freute sich schon mal wieder einen Scheiterhaufen errichten zu können."


    Vanaja schmunzelte und hockte sich ans Feuer, etwas dichter als wohl Anderes es tun würden, aber sie schien die Hitze nicht zu stören.
    Auf einen Stock stecke sie den gerupften Vogel und hielt ihn übers Feuer während das ungleiche Augenpaar Viktor beobachtete.


    "Wie geht es deinem Rücken?"


    fragte sie unvermittelt aber diesmal ohne jegliches Schmunzeln, die Frage war ihr ernst. Zum einen wollte sie durchaus das es ihm besser ging und zum Anderen interessieres es sie ob solche Heilmethoden überhaupt bei Untoten halfen.

    Tief unter ihr flog der Wald dahin, Bäume und Wiesen verschwammen regelrecht, und sie fühlte sich so frei, frei von aller Last. Sie und der Himmel waren eins. Nie fühlte sie sich Is'emi näher als in diesem Moment. Doch dann veränderte sich etwas, Sie spürte etwas, konnte den Grund , die Ursache nicht erfassen. Doch plötzlich tauchte neben ihr ein anderes Getier auf. Sie stieß einen warnenden Schrei aus, diese kleine Fledermaus könnte ihr Beutetier bleiben. Und tatsächlich schien das Geschöpf zu verschwinden, nur im nächsten Moment wieder aufzutauchen. Doch nun ging sie in den Sturzflug über, wie ein Pfeil schoß sie hinab, die Bäume rasten auf sie zu und umschlangen sie dann wie schützende Arme ehe sie am Boden ihre menschliche Gestalt annahm. Doch die Fledermaus war noch immer da und wie ein Wirbel schien sie zu wachsen ehe ihr gegenüber ein Mann stand.
    Sie kannte ihn. Er war Feind aber irgendwie auch Vertrauter. Er war die Nacht, sie der Tag. Er war Tod und sie das Leben, Kälte und sie das Feuer. Sie waren vollkommen unterschiedlich und doch so gleich. Langsam hob sie die Hand und er tat es ihr gleich, ganz zaghaft streckte sie einen Finger aus um ihn zu berühren. Und wie ein Spiegelbild tat er es gleich. Und als sich ihre Finger berührten schienen sie zu schmelzen, zu verschmelzen ehe sie fast zu verschmelzen schienen, eine Woge aus Schatten und eine aus Feuer welche umeinander woben wie eine Spirale. Da war Respekt, Anziehungskraft, Faszination, Vorsicht..es war nicht zu beschreiben.


    ~ Vanaja...~


    Der Wind schien ihren Namen zu flüstern aber irgendwie passte es nicht. Stirnrunzelnd schlug sie die Augen auf und blinzelte. Sie brauchte einen Moment um zu begreifen wo sie war. Das sie hoch oben auf einem Ast saß, den Rücken an den kräftigen Stamm gelehnt der ihr Schutz und Halt war. Blinzelnd sah sie zu Kaiko der den Blick genauso blinzelnd erwiederte,aber wacher zu sein schien als sie. Und dann fiel es ihr wieder ein. Er hatte ein waches Auge auf den Untoten gehabt, traute er ihm noch weniger als sie es tat.
    Die Halbfarisin sah hinab und entdeckte das er wach war. Wie lange hatte sie geschlafen? Jedenfalls lange genug, ein Blick an den Horizont verriet ihr das in wenigen Stunden die Dämmerung gefolgt vom Tag einbrechen würde. Aber noch funkelten die Sterne am blauschwarzen Himmelszelt.
    Wieder wanderte ihr Blick hinab zu Viktor der eine Baumwurzel ansah als wäre sie ein Biest das ihn gleich anspringen würde. Die Glühwürmchen welche eben noch um diese Wurzel herumschwirrten suchten nun beim Erwachen des Vampirs das Weite.
    Vanaja warf einen prüfenden Blick zu Kaiko doch der beteuerte nichts mit dem erschrockenen Blick des Untoten zu tun zu haben.


    Die großen Blätter mit den Kräutern klebten noch immer auf dem nackten Rücken des Vampirs. Zugegeben im Mondlicht schimmerte seine blasse Haut schön. Es war eine unsterbliche Schönheit und erneut mußte sie sich ins Gedächtnis rufen das er gefährlich und unberechenbar war. Wer wußte schon ob er sie nicht irgendwann doch als Mahlzeit nutzen würde.


    Sollte sie runter gehen? Viktor schien noch zu brauchen. War ihm nicht zu verdenken. Er war an einem fremden Ort, sein Hemd lag zerissen neben ihm und auf seinem Rücken klebten Kräuterverschmierte Blätter.
    Aber sie war hungrig und er vieleicht auch. So glitt sie lautlos vom Baum und verschwand im Wald.
    Es dauerte eine gute Weile bis sie zurück kehrte. In einer Hand ein totes Waldhuhn und in der anderen Hand einen fetten Hasen. Sie klemmte sich das Huhn zwischen die Zähne und kletterte zurück auf den Baum. Dort schnitt sie dem Hasen die Kehle auf und warf das blutige Tier hinab zu dem Vampir.
    Ihn beobachtend rupfte sie die Feder von dem Huhn.

    Schmerzen, jeder einzelne Knochen schien gebrochen, so fühlte es sich.
    Noch benommen sah sie eine dritte Gestalt in ihre Richtung laufen. Und schon befürchtete sie, das es um ihr Leben geschehen war. Doch irritierender Weise wollte die dritte Gestalt nicht ihr Leben, sondern das Jener welche sie angriffen.


    Langsam erhob sie sich vom kühlen Boden und als ihr Verstand langsam aufklarte sah sie nur noch wie die dritte Gestalt, welche als Einzige aufrecht stand, aufschrie und mit brennendem Hemd sich auf den Boden warf. Hin und her wälzend erstickte er die Flammen, und doch war das nicht das Ende des Schauspiels.
    Irgendwie schien die Gestalt mit sich selbst zu sprechend und irgendwie auch nicht.


    Aber kannte sie das nicht irgendwoher? Ihr Blick traf auf Kaiko, welcher offenbar für das brennende Hemd verantwortlich war und sie wollte ihm schon danken.
    Dann schlich sie aber erstmal langsam näher an die, inzwischen reglos, am Boden liegende Person und beschnupperte sie irritiert, bevor ihr klar wurde, wer es war.
    Der Vampir, aber er war offenbar bewußtlos, oder gar tot? Wie überprüfte man bei einem Untoten ob er noch lebte?
    Andererseits vieleicht sollte sie ihn einfach liegen lassen. Seine Schuld war vermutlich beglichen und somit konnte Jeder wieder seines Weges gehen.
    Doch dann traf ihr Blick, auf die letzen übrig gebliebenen des Mobs, welches noch etwas unsicher vor der Taverne standen.
    Murrend griff sie nach einem Schuh des Vampirs und zerrte ihn mit sich Richtung Wald.
    Was, auch wenn sie durchaus kräftig war, nur langsam vorran ging.


    Kaiko hilf mir


    schickte sie dem Kleindrachen in Gedanken zu, und der kleine Freund verstand. Obwohl er es eher widerwillig sah das Vanaja dem Untoten half.
    Dennoch spie er erneut immer mal wieder Feuer Richtung des Mobs um sie auf Abstand zu halten, während die schwarze Wildkatze langsam mit dem Vampir zwischen den Bäumen verschwand.


    Irgendwann...sie vermochte nicht mehr zu sagen, wie lange es bereits her war, nur das ihre Kraft allmählich schwand, machte sie halt.
    Verborgen unter der tiefen Krone einer alten Weide legte sie Viktor ab.


    Schnaufend hielt sie nach ihrem kleinen Gefährten Ausschau, welcher aber, wie zu erwarten bereits anwesend war und von einem Ast aus den scheinbar noch bewußtlosen Vampir im Auge behielt.
    Keuchend fing die WIldkatze plötzlich an zu zucken und fauchte. Das Fauchen wich allmählich einem menschlichen Schrei während das Fell schwand und die Tiergestalt, der Gestalt eines Mensch wisch.
    Schwer atmend lag dann dort, direkt neben dem Untoten eine vollkommen entblößte junge Frau.


    Vanaja gönnte sich noch ein paar MInuten, bevor sie sich erneut aufraffte und große Blätter sammelte, welche sie mit viel geschick und der Hilfe weitere Naturmaterialen zu Kleidungsstücken baute.
    Zwar war es sehr karg, aber es bedeckte zumindestens Brust und Scham.
    Die schlanken Arme und der freie Bauch zierten zusätzlich zu den, an manchen Stellen vertretenen Schuppen, nun auch einige blaue Flecke, in verschiedenen Größen.
    Dank ihrer Kenntnisse vermochte sie es, mit den richtigen Kräutern auch die Schnittwunde am Oberarm zu versorgen, ehe erneut ihr Blick auf Viktor fiel.


    Nachdenklich betrachtete sie ihn eine Weile, ehe sie erneut im Unterholz verschwand. Zurück kam sie mit nassen Kräuttern und ein paar großen Blättern. Ohne länger inne zu halten, drehte sie den Vampir auf den Bauch und befreite den Rücken von den Fetzen des Hemdes.
    Mit wissender Sorgfalt zerdrückte sie die Kräuter und legte sie auf die Verbrennungen. ein kühler Saft trat aus den Pflanzen und der Geruch nach Kräutern verbreitete sich.
    Die großen Bläter wurden noch nass gemacht und sie legte diese obendrauf.
    So ließ sie den Vampir zurück unter Aufsicht von Kaiko, der das bitter ernst nahm und eher widerwillig den Untoten am Leben ließ.
    Während dessen durchstreifte die Halbfarisin den Wald. Dank ihrer zweiten Gestalt war der Weg schnell zurück gelegt und sie konnte einem ihrer Verstecke etwas Kleidung und den Bogen samt Pfeile entnehmen.
    Zwar war diese Kleidung lediglich auf ein kurzes bauchfreies Lederhemd und einen knappe Lederhose, welche fast nur ein Lendenschurz war beschränkt. Aber es würde definitv besser halten als das Blätterwerk.


    Ihr Spürsinn und das sie sich gut auskannte in diesem Wald, führte sie, nun zu Fuß schnell wieder zurück an den Platz, wo sie bei Kaiko oben verborgen im Baumwipfel sich dazu setze und von da heimlich Viktor beobachtete, sofern er den wirklich noch lebte.
    Aber soviel wußte Vanaja nun nicht über Vampire um das beurteilen zu können. Sie wußte nicht mal ob der Kräuterbrei bei Untoten half. Bei Lebenden jedenfalls war er gut gegen Brandwunden.
    Um sich die Zeit zu vertreiben, jagde sie ein paar Vögel welche sie mit Hilfe von Kaiko auf die schnelle Art braten konnte und sich hungrig darüber her machte. ein paar der Knochen landeten achtlos an der Wurzel des Baumes.

    Genau deshalb vermochte sie der Gesellschaft anderer humanen Wesen nicht viel abzugewinnen. Und das sie heute hier her kam, hatte sie auch mehr ihrer Neugier zu verdanken als ihrem Willen.
    Aber offenbar mußte sie noch mehr lernen sich aus allen herraus zu halten. Noch mehr lernen unsichtbar zu sein, den wenn sie das nicht tat, sah man ja wo es endete.
    Ihr Blick schweifte zwischen Viktor und dem Wirt hin und her und ihre Augen verengten sich leicht als der Vampir sich ihr näherte.
    Kaiko war auch schon aufgebracht und besaß weniger Geduld als sie, doch irgendwas ließ sie glauben das der Vampir nicht so primitiv so leicht durchschaubar handeln würde, und so legte die Wandlerin beruhigend eine Hand auf Kaikos Rücken worauf dieser dann doch kein Feuer auf Viktor spie, wenn auch eher widerwillig.



    Noch nicht Kaiko...warte ab.


    Und so Unrecht sollte sie scheinbar nicht haben, den der Vampir schob sich vor sie und fing an von irgendwas zu erzählen, was im Moment gar nicht relevant war. Aber das verwirrte dumme Gegner meist erst recht.
    Und auch der Wirt sah erstmal reichlich irritert aus.


    Langsam rutschte Vanaja von dem Tisch, den die Situation schien offenbar gleich wieder zu eskalieren. Spätestens nach dem Viktor zu erkennen gegeben hat was er war.
    Und schon kam der Wirt auf sie zugepoltert. Anders konnte man es nicht nennen, sie spürte deutlich unter ihren nackten Füßen die Vibration des Bodens, bei jedem Schritt den der dickleibige Mann tat.


    Die Halbfarisin war nicht unbedingt gerne eine Kämpferin, aber sie spürte wie tief in ihr ein Instinkt wach wurde.
    Und dann sah sie wie Viktor in sich zusammen sackte...


    Kaiko..zeig dem Fackeltyp was Feuer ist



    Der kleine Drache ließ es sich nicht zwei mal sagen. Und dann schoß plötzlich ein Feuerball an dem Ohr des Vampir vorbei direkt in das Gesicht des Mannes welcher die Fackel hielt.
    Dieser ließ sogleich davon ab, ließ die Fackel fallen und rannte schreiend davon. Vermutlich um sein Gesicht am nahen Bach zu kühlen.


    Im nächsten Augenblick hörte man hinter Viktor etwas, was klang wie das zereisen von Kleidung , und im nächsten Moment stürzte direkt neben ihm sich eine tiefschwarte WIldkatze auf den Kerl mit dem Knüppel.
    Entgegen jeden Vorsatzes siegte hier das Tier. So beließ sie es nicht nur dabei den Mann von seinen Füßen zu reißen, sondern ihre spitzen Zähne fanden sich sogleich an dessen Kehle wieder.
    Was danach folgte war ein Toter mit blutender Kehle.


    Der schwarze Leopard aber beließ es nicht dabei, er fauchte drohend in die Menge, wo zugleich noch ein paar sich in der Flucht versuchten, spätestens dann als das Tier direkt auf sie zusprang.
    So schaffte Vanaja es eine Schneise in den Mob zu bringen und hinaus in die kühle Nacht zu gelangen.


    Dort drehte sie sich wieder zum Eingang um ihren Feinden nicht den Rücken zuzudrehen, doch das war wohl eine Fehlentscheidung. Den den jungen Burschen der von der Seite kam, bemerkte sie zu spät, und schon traf dessen Keule sie unsanft in die Seite. Jaulend wurde sie ein gutes Stück zurück gestoßen, fand sich aber nach einem Sturz wieder katzentypisches, rasch auf allen vier Pfoten wieder.


    Der Bursche war nicht sehr kräftig, zumindestens nicht so kräftig das er ihr mit dem Schlag gleich alle Knochen gebrochen hätte, aber dennoch stark genug, das das noch passieren könnte wenn sie nicht aufpasste.


    Zu ihrem Unglück war er nicht der Einzige der sich versuchte mit der Wildkatze anzulegen. Nur das der Zweite ein Schwert trug.


    Ein wenig wisch sie zurück, das menschliche in ihr behielt Obacht auf den zweiten Gegner, doch das Tier fixierte den Einzigen der ihr geschadete hatte.
    Und schon sprang es auf ihn zu, schaffte es sogar mit der Kralle ihn kurz am Unterarm zu erwischen, doch da bemerkte sie aus den Augenwinkeln ein herran nahendes Schwert.
    Instinktiv sprang sie zur Seite doch das Schwert streifte sie an der Schulter und hinterließ eine blutige Schnittwunde.


    Fauchend fixierte sie nun den Mann mit dem Schwert, was dem Burschen mit der Keule nochmal eine Chance gab, und ehe sich Vanaja versah purzelte erneut jaulend/wimmernd eine getroffene Wildkatze über die Wiese, wo sie diesmal einen Moment liegen blieb, den der Schlag war heftiger gewesen und sie spürte es sehr in ihren Knochen.
    DIe Männer aber hielten unbeirrt auf sie zu....

    Ihr Blick folgte ihm wie er hinter dem Tresen verschwand und sich Wein einschenkte. Sie machte keinerlei Andeutungen ob sie vieleicht auch etwas wollte, sondern verblieb in der Rolle der Beobachterin.
    Ihre Fußsohlen waren schmutzig, was aufzeigte das sie offenbar kaum Schuhe trug, oder sie hatte ihre verloren.


    Kaiko tat es ihr gleich, hockte auf ihrer Schulter und ließ den Vampir nicht aus den Augen. Der Kleindrache schien ingegen der jungen Frau misstrauischer zumindestens wirkte seine Haltung als würde er, wenn er könnte oder dürfte Viktor mit Haut und Haaren verbrennen.


    Er ist ein Feind wir müssen ihn töten. Untote sind unnatürlich, widerlich. Sie dürfen nicht sein.


    Während der Beobachtung unterhielten sich Kaiko und Vanaja telepatisch.


    Ich weiß Kaiko...


    Sie seuftze leise und erhob das Wort an Viktor.


    "Ich schmücke mich nicht mit Drachen. Er ist kein Schmuckstück, Kaiko ist ein Freund. Ich würde mir nie Anmassen ein Lebewesen mein Eigentum zu nennen."


    Seine Frage schien sie gefliesentlich zu ignorieren oder es lag daran das sie schmunzeln mußte als er den Wein wieder ausspuckte.
    Dabei ließ sie in keinster Weise erahnen, ob sie sich an seinen Manieren störte und es nur überspielte, oder das es womöglich gar normal war.
    Wer wußte schon wo sie aufgewachsen war.


    "In meiner Schuld...Ich wüßte nicht mal ob ich euch vertrauen könnte, wer weiß wann euch euer Durst überkommt und euren Geist vernebelt.
    Und wenn die Nacht bricht, seit ihr ohnehin keine Hilfe."


    Irgendwie zahlte sich das lesen der Bücher in den riesigen berühmten Hallen der Farisin aus.


    Doch das Gespräch der Beiden wurde unterbrochen als vor der Tür Stimmen laut wurden. Die Leute waren offenbar zurück.
    Vanaja hatte sie schon länger gehört aber sich bisher nichts anmerken lassen.
    Doch jetzt wurde sie doch etwas angespannter als die Tür plötzlich aufsprang und der Wirt mit seinem Beil in der Hand im Rahmen stand.
    Ihr war nie aufgefallen das er, abgesehen von seinem Bauch, ein recht großer kräftiger Mann war. Zumindestens füllte er den Rahmen der Tür gut aus.
    Bei ihrem Anblick blieb er abrupt stehen und starrte sie an.


    "HE was ist da los. Ich hab Durst!"


    schallte es hinter ihm. Ein vorwitziger der zwischen Türrahmen und Wirt einen Blick erhaschte gab seine Informationen sofort weiter.


    "DIE HEXE!"


    Mit der Ruhe war es nun vorbei.

    Kaum hatte der Fremde seine Waffe wieder weggesteckt schien sich auch Vanaja etwas zu entspannen. Zumindestens wurde ihre Haltung etwas lockerer. Aus den Augen ließ sie ihn aber nicht. Noch immer war da etwas an ihm was Misstrauen weckte.
    Eine Weile betrachtete sie ihn schweigend, selbst als er sich vorstellte. Vieleicht nicht die höfflichste Art, aber sie hatte auch kaum noch mit Menschen oder anderen Völkern zu tun.


    "Euch töten..."


    Langsam wiederholte sie die Worte, nachdenklich, fast als würde sie es in Erwägung ziehen. Stattdessen grübelte sie darüber warum er so etwas äußert, warum sollte sie ihn töten wollen. Doch dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Ihr Instinkt der sie warnte, un dem was sie alles gelernt hatte.
    Ein Untoter stand vor ihr, aber was für einer? Er roch nicht unangenehm, hatte augenscheinlich Anstand und zugegeben war er durchaus ansehlich.


    "Ein Vampir"


    Huch da hatte sie es laut ausgesprochen, aber sei es darum.
    Ihr Kleindrache krappelt auf ihre Schulter und fauchte Viktor warnend an, man konnte sogar kurz einen flüchtige Stichflamme aus seinem Maul kommen sehen.
    Doch verstummte er dann murrend, ganz als hätte sie ihn zur Ruhe gemahnt, nur das sie kein Wort zu ihm gesprochen hatte.


    "Mich nennt man Vanaja"


    Sprach sie nun wieder in ihrer gewohnt eher leisen Stimme welche einen sehr weichen Klang hatte, aber dennoch etwas in ihr mitschwank was einen davon abhielt sie aufgrund ihrer Stimme zu unterschätzen.


    Sie bewegt sich lautlos um ihn herum wobei sie ihre Füße fast genauso setzte wie eine Tänzerin.


    "Eigentlich gehört euresgleichen zu dem, was me...das Volk aus dem ich stamme verabscheut. Aber ich verspüre keine Lust euch zu töten.
    Sofern ihr es nicht darauf anlegt.."


    Kaum hatte sie geendet, griff sie an die Wand wo ein ausgestopfter Hirschkopf hing und riss ihn mit einem knurrenden Laut herunter, murmelte dann etwas in einer unverständliche Sprache und warf den Kopf kurzerhand in das Feuer des Kamins.


    Wieder ruhiger wande sie sich erneut Viktor zu unt setzte sich auf eine Tisch von welchem sie ihre Beine mit den schuhlosen Füßen baumeln ließ.

    Unentdeckt beobachtet sie wie die Menge aus der Taverne strömte und schreiend sich aufteilte um sie zu jagen.
    schmunzeln sah sie zu Kaiko der neben ihr hockte. Der kleine Drache pustete Rauch aus seiner Nase, wie als Antwort auf ihr Schmunzeln.


    Dann legte sich ihr Blick wieder auf dem Fremden. Interessiert beobachtete sie wie er sich nicht beteiligte sondern noch einen Moment da stand, lachte und wieder in der Taverne verschwand.
    Seltsam, seltsam war er wirklich. Irgendwas an ihm mahnte sie zur Vorsicht, zum Misstrauen , zur Ablehnung.
    Aber andererseits machte es sie auch neugierig. Er war anders, genau wie sie anders war.


    Wie auf Samtpfoten sprang sie von dem Ast und ging zur Taverne. Diesmal war ihr Betreten unauffälliger. Aber vieleicht lag das auch, an der leeren Spelunke.
    Nur hinten in der Ecke lag noch ein Betrunkener schnarchend über die Tischplatte gelehnt.
    Ihr Blick wanderte suchend umher und blieb letzendlich auf Viktor hängen.
    Kaiko hielt sich hinter ihr verborgen.


    "Keine Lust auf die Jagd nach einer "Hexe"?


    durchbrach ihre Stimme leise, aber dennoch hörbar die Stille. Ihr Blick lag weiter auf Viktor, lauernd , abwegend und regelrecht durchbohrend.