Beiträge von Dargo

    Dargo fühlte sich hilflos wie ein Kind. Da war er so groß und stark und schaffte es dennoch nicht sich gegen das Rudel zu verteidigen.
    Was war los mit ihm? Vermutlich lag es daran , dass er erst kurz vorher von einem brennendem Nest geflohen war.


    Jedenfalls spürte er wie langsam die Erschöpfung durch seinen Körper kroch, und er war schon fast dabei aufzugeben, als er eine Gestalt durch das Unterholz treten sah.


    Farrinur war zurück gekehrt, und schien auch bereit ihm tatkräftig zu helfen, den er ergriff einen Ast und ging auf die Wölfe los.
    Der Greif spürte wie sein Wille wieder Oberhand gewann und er sich trotzig schwor auf keinen Fall aufzugeben.


    Eifrig wehrte er sich gegen den Wolf an seinem Hinterbein, den die Anderen hatten für den Moment von ihm abgelassen um sich dem Farisin zuzuwenden.


    Plötzlich sah er aus den Augenwinkeln etwas helles auffunken und zuckte gleichermaßen wie die WÖlfe zusammen. Seine Aufmerksamkeit ruhte auf Farrinur , welcher es geschafft hatte den Ast in seiner Hand in Flammen zu setzen.


    Hatte er sich vieleicht doch seine Worte zu Herzen genommen? Den diese Tat zeigte doch das er durchaus in der Lage war es zu kontrollieren.


    Eifrig wande er sich nun dem Wolf an seinem Hinterbein zu, der beim Anblick des Feuers von dem Greif abgelassen hatte. Wut, und die unbändige Kraft des stolzen Tieres entlud sich nun in dem Angriff in welchem er den Wolf ergriff und erbarmungslos mit seinem kräftigen Schnabel die Kehle und somit den Lebensfaden des Wolfes durchtrennte.


    Feststellend das Farrinur es geschafft ließ er sich ins Gras sinken. Sein Gefieder und Fell war zerzaust und sein linkes Hinterbein blutete. Erschöpft sah er zu dem Farisin und betrachtete ihn mit Stolz in den Augen.


    "Danke für deine Hilfe."

    Dargos Blick sprach das aus was er nicht sagte. Das er stolz darauf war das Farrinur es geschafft hatte seine Kraft, seine Magie zu nutzen und zu bändigen.
    Er ließ den Kopf auf seine Krallen sinken und schloß einen Moment müde die Augen.

    Zufrieden betrachtete Dargo sich. Sein Gefieder war wieder sauber und ordentlich, und so konnte er seine Gedanken nun seinem Begleiter widmen.
    Es war einige Zeit vergangen und Ferranur noch nicht da.
    Das dieser so eben in die andere Richtung los gelaufen war konnte der Greif natürlich nicht ahnen.
    Erst als er sich in Bewegung setzte um nach ihm zu sehen, und sah das er nicht mehr da war, wurde es ihm bewußt.


    Ein tiefer seufzer entwisch seinem Schnabel. Als ob wegrennen ihm etwas brachte.
    Doch dann durchbrach ein langgezogenes heulen die noch vorherschende Nacht und Dargo spürte wie er angespannt wurde.
    Farrinur hatte keine Waffe und mit seinem Feuer würde er womöglich bei einem versuch sich zu verteidigen den halben Wald abbrennen.


    "Farrinur?!"


    Rief er, doch bekam keine Antwort. Stattdessen wurde das heulen lauter und er sah im schatten der Bäume gelbe Augen aufblitzen.
    Er stieß einen schrei aus doch die Wölfe schüchterte das nicht ein, langsam kreisten sie ihn ein.


    Er beobachtete sie und richtet sich zu voller Größe auf, in der Hoffnung das es sie einschüchtern würde, doch es hatte keinen Erfolg.


    Schon sprang der erste vor, und die Anderen folgten.
    Mit seinen Flügeln peitschte er ein paar weg doch da stürzte sich einer direkt auf seinen Hals. Der Wolf hatte aber nicht mit der schnellen Reaktion des greif gerechnet und Dargo fügte ihm mit dem spitzen Schnabel ein paar gefährlich Wunden zu an welchen er letzendlich verendete.
    DOch der Kampf war noch nicht gewonnen. Während er abgelenkt war , hatte sich ein Wolf so nahe an ihn geschlichen das er sein Hinterbein ergreifen konnte und seine spitzen Zähne darin versenkte.



    Der spitze Schmerzensschrei des Greifen hallte durch den Wald gefolgt von ein paar weiteren Schreien die seine Wut und Verzweiflung ausdrückten als er sich weiterhin versuchte gegen das Rudel zu erwehren.
    Zwei hatte er schon außer Gefecht setzen können, der eine war tot und der Andere lag bewußtlos unter einem Baum, nachdem er von einem kräftigen Flügelschlag dagegen geschleudert wurde.
    Doch noch waren es vier und es kostete Dargo viel Kraft sie alle irgendwie in Schach zu halten und gleichzeitig weiter zu versuchen den Wolf an seinem Hinterbein los zu werden.


    Wenn nicht bald ein Wunder geschehen würde, könnte das böse ausgehen.


    Dargo war zwar stark aber die Wölfe hatten die Überraschung und die Umgebung auf ihrer Seite. Da sie kleiner waren hatten sie natürlich mehr Möglichkeiten auszuweichen als der Greif

    Kaum war der Greif zum Stillstand gekommen rutschte der Menschling schon von seinem Rücken. Wie ein Kind was sich der verdienten Schelte die kommen würde, bewußt war stand er da mit hängenden Schultern und entschuldigendem Blick.


    Regungslos sah er den Farisin einen Moment an während er sich entschuldigte und widmete sich dann seinem Gefieder, dessen schmutziger teils angekokelter Anblick nicht gerade dazu beitrug seine Laune zu bessern.


    Doch bei den nächsten Worten Farrinurs fuhr sein Kopf wieder herum, der Blick verächtlich und gerade wollte er ihm spöttisch an den Kopf werfen das er ihm keineswegs glaubte. EIn Magier der seine Macht nicht kontrollieren kann, wo gab es den sowas. Der Menschling wollte ihn doch veralbern. Und auch der folgende Wortschwall der nun regelrecht aus Farrinur herrausbrach konnte erstmal nichts ändern.


    Doch Dargo war nicht dumm, ihm fiel auf mit welchem Wechselbad an Gefühlen er sprach und wie seine Mimik zwischen Verzweiflung, Schmerz diversen anderen Gefühlen wechselte.
    Langsam schien der Greif zu begreifen, zumindestens wurde seine Haltung entspannter und sein Blick ruhig.
    Selbst als der Farisin bereits geendet hatte schwieg er noch immer.


    Dann trat er langsam ein Stück vor und sah zwischen den Baumkronen direkt auf das freie Stück Himmel was sich offenbarte.


    "Was glaubst du würde passieren wenn ich dort oben vom nächsten Berg springen würde, aber nicht vertrauen würde das ich fliegen kann? Wenn ich das fliegen hassen würde?"


    Er ließ einen Moment des Schweigens entstehen wohl auch damit Farrinur über die Fragen nachdenken konnte.



    "Genauso ist es bei dir, durch deine Trauer und Wut über den Verlust deiner Schwester, hast du angefangen das Feuer, diese Gabe zu hassen und damit gabst du die Kontrolle darüber auf, und je öfter du die Kontrolle verloren hast desto mehr zweifelstes du an dir an um so mehr hast du es gehasst."


    "Ja Feuer ist zerstörerisch, doch welche Macht ist das nicht. Und Feuer kann auch Wärme, Hoffnung und Sicherheit spenden."
    "Alles hat seine zwei Seiten"


    Er sah nun direkt zu Farrinur.


    "DU mußt es nicht lieben, aber solange du es hasst, wirst du es nicht beherschen können. Mann kann nichts kontrollieren was man hasst, den damit gibst du ihm Macht, "


    "Lass es nicht über dich bestimmen, sondern bestimme selbst."


    Mit diesen letzten Worten ließ er Farrinur allein, allein mit sich und seinen Gedanken, während er selbst , zwar außer Sichtweite aber nicht weit weg, sich einen Platz unter einem alten Baum mit weit ausladender Krone suchte und anfing wieder Ordnung und Sauberkeit in sein Gefieder zu bringen.

    Irgendwann wurden seine Augenlider schwer und Dargo verfiel in einen ruhigen Schlaf. Der Wind wog ihn mit seinem rauschen sanft in die Welt der Träume


    "Du kriegst mich nicht."


    kichernd rannte das kleine Mädchen davon und flog dann hinauf. Mit einem Krächzen was klang wie ein Lachen tapst der kleine Greif hinterher und flattert ein paar Mal unbeholfen mit den Flügeln bis auch er vom Boden abhob und der jungen Harpyie hinterher flog. Lachend spielten die Beiden fangen, mal am Boden mal in der Luft. Lupings vollführend und zwischen Baumkronen sich versteckend hatten die beiden Kinder offenbar eine Menge Spaß.


    Die Szene veränderte sich und zeigte die Beiden aber offenbar schon viele Jahre später, noch immer vollkommen ausgelassen.
    DIe Harpie flog neben dem Greif dem Horizont entgegen, fast so als wollten sie wetten wer schneller ist. Plötzlich verfärbte sich der Himmel und eine Feuerwand erhob sich vor den Beiden...


    Ruckartig hob er den Kopf und blinzelt noch etwas verwirrt doch dann roch er es deutlich. Rauch, verbrennendes Holz, und da sah er es.
    Nicht unweit von ihm stand sein Nest in Flammen.
    Rasch erhob er sich und tat das erst Beste zu dem ihm sein Instinkt riet.
    Er rannte hinaus aus dem Unterschlupf und flog davon.
    Ohne nachzudenken verschwand er zwischen den Wolken, bis er den Berg nicht mehr sehen konnte.
    Erst jetzt hielt er inne und erholte sich von dem Schreck.


    Dieser verfluchte Landling, wollte er sie etwa umbringen? Er rettet ihn, bot ihm Schutz und als Dank zündete er sein Nest an.
    Sollte er doch da drinnen umkommen oder vom Berg springen, er hatte es nicht verdient das man ihn schon wieder rettete.
    Doch dann tauchten vor seinem inneren Auge die Bilder auf, welche Dargo zuletzt gesehen hatte bevor er floh. Die Augen des Farisin wie er entsetzt und verzweifelt gewirkt hatte.
    Es war irritierend. Für so dumm, das er sich ein Feuer machte ohne zu ahnen welche Auswirkungen es hatte hielt er Farrinur nicht.
    Und dann war da noch sein Instinkt. Er konnte den Menschling nicht einfach seinem Schicksal überlassen. Und irgendwas sagte ihm das der erste Eindruck womöglich drügerisch war.


    Seufzend verfiel Dargo in einen rasanten Sturzflug und steuerte den Unterschlupf an. Jener stand schon völlig in Flammen und dahinter konnte er Farrinur sehen welcher sich verzweifelt gegen die Felswand zu drücken schien. offenbar war er vom Feuer eingeschlossen.
    Langsam steuerte er den Vorsprung an und Flatterte weiter mit den Flügeln. So schaffte er es eine schmalen Durchgang zwischen den Flammen zu dem Farisin zu schaffen.


    "Komm her, lauf!"


    Schrie er ihm zu. Zum Glück reagierte der Mensch und stürzte auf ihn zu. Seinen Befürchtungen zum Trotz fackelte Farrinur nicht lange und kletterte zwischen den Flügeln welche mit ihrem starken Wind, welchen sie erzeugten es ihm nicht gerade leicht machten, auf den Rücken des Greifen.
    Dargo ersparte es sich ihn zu ermahnen sich gut festzuhalten und kehrte seinem Horst den Rücken zu. Ein naher Wald war sein Ziel wo er landete und mit dem Menschling ein Stück zwischen den Bäumen verschwand bevor er anhielt.

    Dargo wande sich um. Hatte er den Menschling nicht eben in sein Nest getragen? Jetzt stand er doch leichtsinnig direkt neben ihm auf dem Vorsprung. Seine Gesichtsfarbe verriet das er sich nicht sonderlich gut dabei fühlt.
    Seltsam diese Landlinge. Wenn er jetzt runter fällt würde er ihm nicht mehr helfen. Ein wenig trotzig hielt er sich an den Gedanken, auch wenn er das Gefühl hatte, das er sich daran nicht halten würde.
    Murrend ergriff er Farrinur erneut und trug ihn nun tief in den geschützten Teil des Vorsprungs wo er ihn auf dem mit Moos dick gepolstertem Nest ablegt. Hier war er auf jedenfalls ein gutes Stück weg von dem steilen Berghang.


    Das Nest lag so hoch das man den Boden fast nicht mehr sehen konnte.
    Aber hier oben war der Farisin sicher, sofern er nicht so dumm war und wieder hinaus kletterte.


    Draußen pfiff der Wind scharf um den Berggipfel, doch hier drinnen waren sie weitgehenst davor geschützt. Ein Unwetter würde aufziehen, der Greif spürte es instinktiv. Es war gut das sie nun hier waren. Hier konnten sie es in Ruhe aussitzen oder ausschlafen.


    Dargo legte sich neben Farrinur nieder und sah ihn ruhig an.


    "Du hast viele Fragen, und du hast Angst."


    Stellte er einfach fest ohne das es wirkte als ob es ein Vorwurf war, Es schien mehr einfach nur eine Feststellung zu sein.


    "Ventros...ja da leben wir Greifen mit den Harpyien. Wir Greifen sind die Wächter der Burgen und die Reit...begleiter der Harpyien."

    es klang nicht ohne Stolz als er von seinem Volk erzählte.


    "Jeder Greif hat einen Reiter, miit denen sie eine sehr tiefe Freundschaft verbindet. Man sagt es wäre mehr als das, Mehr ein lebenslanger Gefährte."


    Einen Moment betrachtete er den Farisin schweigend bevor er fortfuhr.


    "Nicht wie du vieleicht denkst. Liebe, Familien, Kinder, das haben wir nur mit dem eigenen Volk. Aber ich habe keine Gefährtin.
    Ich hatte nur mal eine Reiterin... . Du mußt wissen das wir, sobald wir erwachsen sind uns einen Reiter suchen um ihn zu schützen so wie wir Greifen es schon lange für die Harpien tun. Ein Greif und sein Reiter bleiben zusammeen bis zum Tod."


    Dargo stieß einen Laut aus der einem wehmütigen Seufzen gleichkommt.


    "Ich habe nicht gut genug aufgepasst. Ich verlor sie im Kampf. Sie war wild, leidenschaftlich und eine gute Kriegerin, aber auch recht risikofreudig. Ich hätte nie gedacht das dies einmal ihren Tod bedeuten würde. Es war nicht meine Schuld das sie sich allein in den Kampf stürzte, aber dennoch fühle ich mich als hätte ich versagt. Was bin ich nur für ein Greif...ohne Reiter."

    Man konnte deutlich hören das es Dargo doch noch sehr belastete, vermutlich war das auch der Grund warum er dies einfach einem Fremden erzählte.
    Schnaufend bettete er seinen Kopf auf seine Vorderbeine und sah hinaus in den Sturm der inzwischen vor dem Unterschlupf tobte.


    "Du solltest nun etwas schlafen, hier bist du sicher."


    sprach er noch bevor er gänzlich ins Schweigen verfiel.

    Von seiner Umgebung wande er den Blick wieder zu seiner verletzten Gesellschaft. Neugierig beobachtet er wie Farrinur auf dem Kraut herum kaute. Konnte man sowas etwa essen? Offenbar nicht den der Menschling spukte es wieder aus und schmierte es auf die Wunden.


    Aha also war es mehr die äußere Anwendung. Gut das er das allein schaffte Dargo hätte ihm unmöglich helfen können. Warscheinlich hätte er ihn dabei mehr verletzt als das es eine Hilfe gewesen wäre.
    Zufrieden das alles so zu funktionieren schien wie es sollte beobachtete der Greif erneut die Umgebung.


    Doch dann ergriff der Fremde das Wort und so wande er sein Haupt wieder ihm zu. Man könnte fast meinen das er lächeln würde und schüttelte dann seinen Kopf.


    "Ihr müßt euch nicht entschuldigen, ihr habt nichts getan was eine Entschuldigung fordern würde."


    Erwieder Dargo und wande sich ihm dann komplett vor als sein Gegenüber sich vorstellte.


    "Du Beherscher der Lüfte"



    Geschmeichelte regte der Greif sein Haupt nochmal stolz bevor er es leicht zu Farrinur neigte wie ein Adliger welcher einen Anderen höfflich aber dennoch stolz grüßte.


    "Mich nennt man Dargo"


    Blinzeln neigte er den Kopf als er bemerkte wie Farrinur die Müdigkeit zu überkommen schien. Dieser erhob sich auch was nicht sonderlich stabil wirkte und der Greif trat rasch an die Seite des Farisin damit er nicht womöglich noch stürzte.


    "Bleibt, ich werde über euch wachen."


    Gerade als er ausgesprochen hatte trug der Wind Stimmen und das rascheln von Gras an seine Ohren.
    Er wande den Kopf und erspähte in der Ferne sich nähernde Gestalten.
    Ein kehliger nicht erfreut klingender Laut entwisch seinem Schnabel bevor er sich Farrinur zuwand.


    "Rasch steigt auf."


    Doch der Ton in welchem er es sprach, war mehr ein Befehl als eine Bitte.


    "Und reißt mir bloß keine Federn aus."


    Dargo ging leicht in die Knie um dem Verletzten den Aufstieg so leicht wie möglich zu machen, dann wande er sich mit dem Gesicht direkt den Kommenden zu.


    "Festhalten!"


    Und Farrinur tat besser daran genau das zu tun, den schon sauste der Greif los über das Gras direkt auf Jene zu welche sich den Beiden näherten.


    Irgendwas sauste an seinem Ohr vorbei, war das etwa eine Mistgabel? Seltsam diese Landlinge. Er stieß sich vom Boden ab und flog hinauf.
    Erneut sauste etwas haarscharf an ihm vorbei, mehr als Haarscharf. Sie schoßen mit Pfeilen, und aus den Augenwinkeln sah Dargo wie eine Feder von ihm hinab fiel.


    Nun wurde er aber wirklich sauer.
    Mit einem Schrei der einem das Blut in den Adern gefrieren ließ, wendete er und im Sturzflug sauste ein Greif auf die Angreifer zu. Zwei ergriff er mit seinen Krallen und schmieß sie den nächsten Abhang hinab. Ob sie es überlebten war ihm gleich. Sie hatten ihn angegriffen Und! eine Feder ausgerissen.


    Doch wieder an seinen Verletzten Reiter denkend, ließ er vom Rest ab und widmete sich der Flucht. Höher und Höher stiegen sie. Er vollführte diverse Ausweichmanöver um von den Pfeilen nicht erwischt zu werden.


    Aber dann spürte er wie sein Last zu schwinden schien, und schon sah er wie sein Reiter von ihm hinab rutschte und Richtung Tiefe stürzte.
    Wie konnte er das vergessen. NAtürlich war dieser Menschling nicht geübt im Reiten eines Greifes und außerdem verletzt und müde.
    Und jetzt stürzte er seinem sicheren Tod entgegen.
    Aber nicht mit ihm. Im Sturzflug sauste er dem fallenden Farisin hinterher.
    Immer näher kamen sie der Erde , doch dann erwischte er ihn mit seinen Klauen an den Armen und trug ihn wieder aufwärts und fern ab dieser Gefahr.
    Ein naher Berg war sein Ziel, dort hatte er hoch oben ein kleines Nest eingerichtet, einen seiner vielen Schlafplätze. Als er sich dem Berg näherte wurde er langsam und ließ sich ebenso langsam nieder um den Erschöpften vorsichtig auf dem Vorsprung abzulegen bevor er selbst landete.
    Ganz behutsam ergriff er Farrinur erneut am Hosenbund und trug ihn tiefer in das Nest, welches gut unter einem Vorsprung gebaut war und somit Schutz vor Wind und Wetter bot.
    Das aus dutzenden Ästen und Zweigen geflochtene Gebilde war mit viel Moos ausgestopft, offenbar liebte es der Greif etwas weicher.


    "Hier bist du sicher"


    Versicherte er noch seinem Gast und trat vor auf den Vorsprung um den Wind durch sein Gefieder und Fell streichen zu lassen, ehe er sich daran machte dieses sorgfältig zu überprüfen und zu ordnen.

    Offenbar hatte die Schläge dem Armen gänzlich verwirrt. Als Dargo seine Worte an ihn richtete starte der Mensch ihn an wie ein kleines Kind. Und dann zwickte er sich auch noch. Hatte er etwa noch nicht genug Schmerzen? Dargo schüttelt den Kopf, seltsam diese Landbewohner.


    "Warum sollte ich nicht sprechen?"


    War die verdutzte Antwort des Greif, aber er wollte erstmal keine Gedanken weiter an das seltsame Verhalten verschwenden. Kaum hatte Farrinur zusammen gestottert was er für ein Kraut brauchte trabte Dargo los. Eifrig suchte er überall nach diesen Büscheln die man ihm beschrieben hatte.


    Als er zurück kam legte er mehrere Büschel vor Farrinur ab, Die Hälfte war nur normales Gestrüpp aber Dargo hatte auch einige des richtigen Krautes gefunden.
    Doch hielt er sich nicht länger auf und tapste suchend am Rand des nahen Sees entlang , fand aber offenbar nicht was er suchte, den er kehrte unverrichteter Dinge zurück.


    "Halt die Kräuter fest"


    Wieß er den Farisin an, und ehe sich dieser versah, versenkte sich der Schnabel des Greif im Hosenbund, dabei ging Dargo vorsichtig vor, er wollte ihn schließlich nicht verletzen.
    Aber was hatte er nur vor? Wie Farrinur gleich bemerken würde, hatte Dargo offenbar mitgedacht, den er trug den Verletzten dicht an das Ufer des nahen See.


    So konnte er trinken und sich waschen, oder was auch immer er tun müßte. Mit dem versorgen von Verletzungen kannte sich der Greif nicht aus. So verblieb er nahe bei ihm und beobachtet hoch erhobenen Hauptes die Umgebung.
    War das da etwa ein Schatten? Der Greif atmetet durch, es war nur ein Reh gewesen.
    Aber er wollte sicher gehen, falls diese Leute doch die Verfolgung aufgenommen hatten.

    Noch immer starrte Dargo den Fremden an, abwartend, lauernd, hoffend. Und irgendwie auch überfordert, was sollte er den mit ihm machen? Zaubern konnte er schlecht und und Wunden mit Krallen säubern war auch weniger machbar, womöglich würde er ihn dabei eher verletzen.
    Außerdem regte er sich nicht. Irgendwann wurde er unruhig, war er womöglich tot? Hatte er ihn nicht mehr retten können, oder war er womöglich Schuld daran? Den Gedanken wollte er sich nicht ausmalen, er machte ihm Angst und erinnerte ihn zu sehr an seine Reiterin die er im Kampf verlor.


    Doch da. Erleichterung machte sich breit als sich der Menschling regte. Er lebte noch. Irgendwie haltlos stammelte er Worte doch Dargo schwieg vorerst und verhielt sich ruhig.
    Abwartend beobachtete er den Farisin wie er sich langsam umsah und als sein Blick auf ihn fällt erschrocken aufzuspringen nur um dann zurück zu stolpern. So ein Dummkopf, er war doch verletzt.
    Und so schrecklich sah Dargo doch gar nicht aus oder war er etwas irgendwo schmutzig, hatte gar Federn verloren? Der Gedanke machte ihn unruhig und am liebsten hätte er nachgeschaut, wagte aber es nicht sich zu bewegen um den Verletzten nicht noch mehr zu erschrecken.


    So beobachtet er erstmal wie Farrinur vor ihm zurück wisch und dabei mit ihm sprach als wäre er irgendein Tier. Er meinte doch nicht ernsthaft das diese Worte etwas bewirkten oder?
    Sein Blick glitt über den Mann welcher augenscheinlich noch jung war, kein Kind mehr aber auch kein alter Mann. Bestimmt irgendwo etwas dazwischen.
    Gar ein Krieger wenn man seine Statur betrachtete, auch wenn das Blut darauf wenig gesund wirkte.
    Aber für einen Krieger waren seine Augen nicht passend. Er hatte Angst so schien es, hatte gar abgeschlossen. Nein nein das würde nicht passieren. Na jedenfalls nicht wenn er endlich aufhören würde sich zu bewegen.


    Der Greif neigte leicht seinen Kopf und betrachtete ihn noch einen Moment ehe er nun doch erstmal sein Gefieder und Fell überprüfte, aber da saß alles so wie es sein sollte.
    wieder zurück zu Farrinur näherte er sich langsam dem Verletzten.


    "Du solltest aufhören dich zu bewegen, das ist nicht gut für die Wunden."


    Er hielt erst inne als er vor dem Fremden stand und auf ihn herrab blickte.


    "Kennst du dich mit Kräutern aus? Deine Wunden sollten versorgt werden."


    Die Stimme von Dargo war genauso ruhig wie sein Auftreten. Vieleicht weil er wußte das sein Gegenüber Angst zu haben schien, vieleicht aber auch weil er einfach von Natur aus ruhig war.
    Sein Blick wurde kurz besorgt als er die frisch aufgerissenen Wunden sah.

    EIn wundervoller Tag die Sonne schien, es ging eine frische Windbrise und die Gräser und Wälder schimmerten in saftigem grün. Solche Tage genoss er. Der Wind wehte ihm durch das Gefieder und stolz streckte er sich der frischen Brise entgegen.
    Gut es war weniger aufregend als wenn es stürmig war, aber dafür auch entspannend.
    Eitel betrachtete er sein Spiegelbild an dem See zu seinen Füßen. Ja er war schön seine hellen Federn war gleichmäßig und schön gewachsen, er pflegte sie auch täglich. und sein Fell natürlich auch.
    Aber jetzt war genug mit faulenzen, er hatte gespeist und geruht, nun konnte er wieder das tun, was er am liebsten tat...fliegen.


    Und so erhob sich das stolze Tier, stieß sich kraftvoll vom Boden ab und glitt hinauf, dem hellen blauen Zelt entgegen.
    Wohin sollte er? Aber war das eigentlich wichtig?. Dargo beschloss das es das nicht war und so ließ er sich vom Wind tragen, hinweg über Wälder, Wiesen , Seen, Flüße und Steppen, bis er in der Ferne Häuser sah. Dinger in welchen die Landbewohner lebten.
    Nur diese Häuser waren anders, Diese waren nicht aus Stein, mehr so wie er es von dem wilden Volk kannte, Jene die auf Hunden ritten. Hyänen wurden sie genannt.


    Neugierig flog er näher als er Stimmen vernahm. Klang als würde man sich amüsieren? Sicher war er nicht, Landbewohner hatten oft eine seltsame Art zu zeigen das sie Spaß hatten.
    Dennoch wollte er es sich anssehen.


    Doch was er dann sah ließ ihn stocken, sein Fell sträubte sich regelrecht. EIner dieser Landbewohner war einem kahlen Baum festgebunden. Oder an das was von einem Baum übrig war. Und er war verletzt. Dargo konnte das Blut bis zu ihm hinauf riechen.
    Um den Gefesselten standen einige andere dieser Leute und langsam begriff er das dies nicht eine seltsame Art von Humor war, sondern diese Leute offenbar wütend auf den Gefesselten waren. oder warum sonst sollten sie ihn verletzen.
    Nur eines war klar, das ihm das nicht gefiel, und da schallte auch schon ein gequälter Schrei zu ihm hinauf.


    Er schnaubte. Jetzt hatte er genug. Mit einem lauten Schrei eines Raubvogels stieß er im Sturzflug hinab als wäre er auf der Jagd.


    Die Leute sahen auf und stoben auseinander als sich das große Getier auf sie zu stürzen schien.
    Aber die Leute waren ihm egal. Er ergriff mit seinen großen Klauen den Pfahl, mitsamt seinem gefesselten Gesellen und riss ihn mit aller Kraft aus dem Boden, und schon flog er davon.


    Zurück blieb eine Gruppe Leute die ihm noch, den Schreck in den Gliedern nachsah. Der Wind trug noch Stimmen zu ihm, aber was sie sagten verstand er nicht mehr.
    Dargo flog ein gutes Stück um eine gute Entfernung zwischen sich und diese Zeltdorf zu bringen. Erst auf einer Wiese nahe eines Baches ließ er sich langsam sinken und legte den Pfahl zusammen mit Farrinur in das weiche Gras. Mit einer Klaue hielt er den Pfahl noch fest und machte sich mit dem Schnabel an den Fesseln zu schaffen um den Verletzen davon zu befreien.


    Stück für Stück lösten sie sich und als dieser Menschling ganz befreit war wich Dargo ein Stück zurück, Landlinge waren unberechenbar.
    Ruhig beobachtete er wobei seine imposante Gestalt stolz und aufrecht blieb, und der scharfe Blick aufmerksam seine neue Gesellschaft musterte. Zur Not würde er ihn eben töten müßen, auch wenn der Gedanke dem Greif weniger behagte. Jedenfalls waren sie hier erstmal in Sicherheit. Für die nächsten Stunden, den sollten diese anderen Leute die Beiden doch verfolgen, würden sie mindestens den restlichen halben Tag brauchen.

    Dargo


    Kurzinfo


    Name: Dargo
    Volk: Ventros/Greif
    Alter: 25
    Größe: Er überragt herkömmliche Raubkatzen um einen Kopf
    Beruf: -
    Herkunft: in der Nähe von Hymaya
    Derzeitiger Wohnort: -
    Familienstand: ledig
    Sprachen: Asameisch , und ein wenig Rakshanisch, was er auf seiner Reise in die Welt hinaus lernte, aber eher ungern spricht.
    Götter: Dargo sieht zu Ardemia auf als Sinnbild des Leben und der Natur ist sie für ihn in gewisser Art wirklich wie eine Mutter.
    Doch auch Is'emi steht bei ihm im hohen Ansehen, er liebt es durch die Luft zu gleiten und fühlt sich hier geborgen.



    Aussehen


    Dargo ist ein stattlicher Greif, mit seiner kräftigen Kämpfergleichen und großen Statur, auch wenn seine Mähne bei ihm zu wünschen läßt.
    Sein Rumpf überzogen mit dichten weichem hellbraunem Fell welches am Hals in helle Federn übergeht welche zu seinem Kopf hin gänzlich weiß werden. Während seine Hinterpfoten denen einer Raubkatze gleichen so sind seine vorderen die Klauen eines Greifvogels mit welchen er nicht nur gut schlagen kann sondern es auch versteht selbst schwere Lasten zu tragen.
    Nicht zu vergessen ist sein Schwanz mit der weichen Fellquaste und die großen Flügeln.



    Charakter und Mentalität


    Dargo ist ein sanftmütiger Greif, sofern nciht mal sein jugendliches Temperament mit ihm durchgeht. Er läßt sich durchaus schnell zu allem hinreißen was abenteuerlich klingt. Doch gegenüber allen die jemanden schaden kann er sehr jähzornig werden. Da sieht er sprichwörtlich rot.
    Zudem ist er auch tollpatschig und auch ein wenig eitel, was man ihm angesichts seines Äußeren nicht mal ganz verübeln kann.



    Fähigkeiten


      :punkt: Dargo ist ein starker Kämpfer und sehr kräftig.
      :punkt: Er ist ein ausgezeichneter Flieger, weshalb er sich auch gern zu den tollsten
      :punkt: Kunsstücken hinreißen läßt



    Reiserucksack


      :punkt: -



    Zitat

    Lebenslauf


    Dargo wuchs gut behütet auf. Nachts schlief er dicht gekuschelt an seine Mutter um am Tage versuchte er eifrig, wenn auch etwas tollpatschig seinem Vater nachzueifern, zu welchem er voller Stolz aufsah.
    Seine Eltern halfen den Harpyien wo sie konnten weshalb auch Dargo schon recht früh stehts dabei war. Dabei lernte er Daria kennen, eine junge Harypie kaum älter als er. Sie war genauso abenteuerlustig und wagemutig wie er, gar noch etwas mehr. So entstand schnell eine tiefe Freundschaft zwischen den Beiden.


    Nun war es nicht weiter verwunderlich das er, sobald er alt genug war sie sein Reiter wurde. Von da an waren die Beiden ständig unterwegs. Erkundeten die Gegenden und waren auch im Kampf ein eingeschworenes Team.
    Doch kurz nach dem der Greif sein 24 Lebensjahr erreicht hatte wurde seine Freundin in einem Kampf zu wagemutig und wurde dabei tötlich verletzt.
    Dargo war sehr erschüttert darüber und gab sich die Schuld dafür. Er hätte sie schützen müßen. Da half auch die Tatsache nicht das sie selbst Schuld war und es ihre Tollkühnheit war welche ihr letzendlich den Tod brachte, und er hätte nichts mehr tun können.
    Monate lang trug der junge Greif Trauer. Er zog sich zurück , verbrachte den Tag damit in die Leere zu starren, gar wälzte er sich in manches Mal in Asche und Dreck um seiner Trauer Ausdruck zu verleihen.


    Selbst als er seine Trauer überwunden hatte wollte es nicht recht funktionieren. Keine der Harpyien konnte er als Reiter akzeptieren, Niemand war zu vergleichen mit Daria.
    Und so kam es das er eines Tages, schweren Herzens von seiner Familie Abschied nahm um in die Welt hinaus zu ziehen, vieleicht würde er so seinen Platz finden, und wieder einen Inhalt in seinem Leben...