Von seiner Umgebung wande er den Blick wieder zu seiner verletzten Gesellschaft. Neugierig beobachtet er wie Farrinur auf dem Kraut herum kaute. Konnte man sowas etwa essen? Offenbar nicht den der Menschling spukte es wieder aus und schmierte es auf die Wunden.
Aha also war es mehr die äußere Anwendung. Gut das er das allein schaffte Dargo hätte ihm unmöglich helfen können. Warscheinlich hätte er ihn dabei mehr verletzt als das es eine Hilfe gewesen wäre.
Zufrieden das alles so zu funktionieren schien wie es sollte beobachtete der Greif erneut die Umgebung.
Doch dann ergriff der Fremde das Wort und so wande er sein Haupt wieder ihm zu. Man könnte fast meinen das er lächeln würde und schüttelte dann seinen Kopf.
"Ihr müßt euch nicht entschuldigen, ihr habt nichts getan was eine Entschuldigung fordern würde."
Erwieder Dargo und wande sich ihm dann komplett vor als sein Gegenüber sich vorstellte.
"Du Beherscher der Lüfte"
Geschmeichelte regte der Greif sein Haupt nochmal stolz bevor er es leicht zu Farrinur neigte wie ein Adliger welcher einen Anderen höfflich aber dennoch stolz grüßte.
"Mich nennt man Dargo"
Blinzeln neigte er den Kopf als er bemerkte wie Farrinur die Müdigkeit zu überkommen schien. Dieser erhob sich auch was nicht sonderlich stabil wirkte und der Greif trat rasch an die Seite des Farisin damit er nicht womöglich noch stürzte.
"Bleibt, ich werde über euch wachen."
Gerade als er ausgesprochen hatte trug der Wind Stimmen und das rascheln von Gras an seine Ohren.
Er wande den Kopf und erspähte in der Ferne sich nähernde Gestalten.
Ein kehliger nicht erfreut klingender Laut entwisch seinem Schnabel bevor er sich Farrinur zuwand.
"Rasch steigt auf."
Doch der Ton in welchem er es sprach, war mehr ein Befehl als eine Bitte.
"Und reißt mir bloß keine Federn aus."
Dargo ging leicht in die Knie um dem Verletzten den Aufstieg so leicht wie möglich zu machen, dann wande er sich mit dem Gesicht direkt den Kommenden zu.
"Festhalten!"
Und Farrinur tat besser daran genau das zu tun, den schon sauste der Greif los über das Gras direkt auf Jene zu welche sich den Beiden näherten.
Irgendwas sauste an seinem Ohr vorbei, war das etwa eine Mistgabel? Seltsam diese Landlinge. Er stieß sich vom Boden ab und flog hinauf.
Erneut sauste etwas haarscharf an ihm vorbei, mehr als Haarscharf. Sie schoßen mit Pfeilen, und aus den Augenwinkeln sah Dargo wie eine Feder von ihm hinab fiel.
Nun wurde er aber wirklich sauer.
Mit einem Schrei der einem das Blut in den Adern gefrieren ließ, wendete er und im Sturzflug sauste ein Greif auf die Angreifer zu. Zwei ergriff er mit seinen Krallen und schmieß sie den nächsten Abhang hinab. Ob sie es überlebten war ihm gleich. Sie hatten ihn angegriffen Und! eine Feder ausgerissen.
Doch wieder an seinen Verletzten Reiter denkend, ließ er vom Rest ab und widmete sich der Flucht. Höher und Höher stiegen sie. Er vollführte diverse Ausweichmanöver um von den Pfeilen nicht erwischt zu werden.
Aber dann spürte er wie sein Last zu schwinden schien, und schon sah er wie sein Reiter von ihm hinab rutschte und Richtung Tiefe stürzte.
Wie konnte er das vergessen. NAtürlich war dieser Menschling nicht geübt im Reiten eines Greifes und außerdem verletzt und müde.
Und jetzt stürzte er seinem sicheren Tod entgegen.
Aber nicht mit ihm. Im Sturzflug sauste er dem fallenden Farisin hinterher.
Immer näher kamen sie der Erde , doch dann erwischte er ihn mit seinen Klauen an den Armen und trug ihn wieder aufwärts und fern ab dieser Gefahr.
Ein naher Berg war sein Ziel, dort hatte er hoch oben ein kleines Nest eingerichtet, einen seiner vielen Schlafplätze. Als er sich dem Berg näherte wurde er langsam und ließ sich ebenso langsam nieder um den Erschöpften vorsichtig auf dem Vorsprung abzulegen bevor er selbst landete.
Ganz behutsam ergriff er Farrinur erneut am Hosenbund und trug ihn tiefer in das Nest, welches gut unter einem Vorsprung gebaut war und somit Schutz vor Wind und Wetter bot.
Das aus dutzenden Ästen und Zweigen geflochtene Gebilde war mit viel Moos ausgestopft, offenbar liebte es der Greif etwas weicher.
"Hier bist du sicher"
Versicherte er noch seinem Gast und trat vor auf den Vorsprung um den Wind durch sein Gefieder und Fell streichen zu lassen, ehe er sich daran machte dieses sorgfältig zu überprüfen und zu ordnen.