Beiträge von Tarnev Aerion

    Kapitän Steingerd war kein geduldiger Mann. Sobald er nicht das bekam, was er wollte...sobald seine Vorstellungen nicht erfüllt wurden, wurder er höchst ungemütlich. Seinen Zorn projezierte er dann gerade auf Andere und machte die Situation unnötig dramatisch, ohne dass die Beteiligten in der Situation etwas für seine emotionale Verschlechterung konnten.


    Er war als Kapitän in seiner Position zwar durchsetzungsstark und eine Person, die man grundsätzlich respekierte. Aber eben jener war unausstehlich, falls er mal Kompromisse eingehen musste. Seine Wut war besonders leicht zu entfachen , wenn Steingerd das Gefühl hatte in seiner Position nicht ernst genommen zu werden. Jeder Kompromiss fühlte sich für ihn wie ein Rückschlag an.


    „Diese Angelehenheit geht dich nichts an!“, schrie er Varmikan aufgebracht ins Gesicht. Einige Spucktropfen landeten in seinem Geschrei auf Varmikans Gesicht. Des Kapitäns Körpersprache war bedrohlich und schien auf Konfrontation aus.
    „Das eine Sache die nur MICH, und TARNEV, was angeht!“
    Er wurde mit seiner Körpersprache noch deutlicher und unterstrich sein Gerede mit einer geballten Faust.
    „Was gibt’s da zu glotzen?“, schrie er Varmikan an, der nur einen Meter vor ihm stand.
    „Sofort raus!“


    Tarnev hingegen hatte bisher geschwiegen und mit einer missbilligenden und gleichgültigen Miene das Gespräch verfolgt. Der Frostalb hob seine Brust leicht an, streckte den Hals und ließ seine Hände locker herunterhängen. Er hatte nichts Bedrohliches in seiner Körpersprache. Mehr noch schien er ohne Worte signalisieren zu wollen, dass er den Kapitän nicht hatte beleidigen wollen.


    Das alles verstand der Kapitän aber ganz anders. Anders als die Frostalben vermochte er es nicht die Körpersprache zu deuten, und sah sich nun in einer misslichen Lage. Denn schon seit Beginn des Gesprächs hatte nur er geredet. Aus lauter Unruhe begann er noch mehr zu reden, da er sich immer unwohler fühlte.
    „Ich habe hier das Kommando! Sieh es endlich ein Frostalb!“, schrie er Tarnev ins Gesicht.
    Dieser reagierte erst gar nicht, denn dies wusste er schon längst. Wieso solle Tarnev also darauf etwas antworten? Worte waren unnötig.


    „Dein respektloses Gehabe wird dir vergehen, wenn ich dich erst an dem Schiffsrumpf hinten anketten lasse. Den Rest der Reise kannst du dort verbringen…“ sagte Steingerd. Er ließ aber etwas locker, da er auf Tarnevs Dienste angewiesen war. „Gut sagen wir, 2 Tage, weil ich so gerecht bin!“, lachte Steingerd.


    Er dreht Tarnev demonstrativ den Rücken zu und schrien dann nach den Wachen.
    „Schafft ihn hier raus!“, maulte er.

    Die Zeit zum Schichtwechsel war gekommen. Der Reihe nach verließen die Frostalben, ein paar Arashi und die Norkara Offiziere das Deck. Stoisch blickte Tarnev einen Moment auf eine Stelle. Er brauchte einen Moment, um wieder Antrieb zu finden. Denn das viele Rumgestehe machte müde. Obwohl er geistig noch voll da war, schien sein Körper sozusagen eingerostet zu sein. Tarnev sprang plötzlich mit einem Satz auf die Kante des Ausgucks. Von dort schätze er ruhig die Distanz ein und kam zum Schluss, dass ein Sprung zum nächsten Segel unproblematisch war. Er hätte auch die Leiter benutzen können, aber das war langweilig und sein Körper wollte etwas mehr körperliche Anstrengung, bevor er ihn schlafen schicken wollte.


    Also sprang Tarnev ein Stück, aber deutlich knapper als erwartet, und griff an die Außenseite des Segels, welches zurzeit ausgespannt war. Durch einen plötzlichen Windstoß musste er aber sein Gewicht ausbalancieren und hätte beinahe den Halt verloren. Erfreulicherweise war er ein guter Kletterer und hatte dementsprechend gute Reaktionen entwickelt. Er ließ die Segel erneut los, um etwas durch die Luft zu fliegen, gerade so schnell, dass er seine Geschwindigkeit mit dem Segel noch auffangen konnte. Seine Muskeln spannten sich bei dem Kraftakt an. Ohne die Unterstützung der Beine war eine solche Kletterpartie besonders anstrengend. Aber das Ende war ja auch schon in Sicht. Athletisch sprang er ein letztes Mal unten auf, und rollte sich ab, um den Stoß abzufangen.


    Völlig außer Atem brauchte er einen Moment, um sich wieder bewegen zu können. Dem seltsamen Schauspiel hatte die frische Tagesschicht zugeguckt. Erstaunen, Kopfschütteln und ein allgemeines Raunen ging durch die Mannschaft. Sowas hatte noch niemand gewagt. Unabhängig von der eigenen Gefahr stand hier viel wichtiger zur Debatte, dass Tarnev ein Segel hätte beschädigen können. Dieser Tatsache war sich auch der Kapitän bewusst, der ihm während seiner Kletterpartie dreimal zugerufen hatte, er solle unverzüglich den Unsinn lassen. Doch Tarnev hatte nicht auf ihn gehört. Wenn schon, hätte er ihm vorher warnen können. Als er dabei war gab es nur noch den einen Weg nach unten, und den hatte Tarnev sicher und souverän gefunden.


    "Sofort in mein Quartier!", befahl der Kapitän. Er hatte die Schnauze voll nicht ernst genommen zu werden. Es war eigentlich viel zu lächerlich, wie er sich über diese Kleinigkeit aufregte. Aber der Kapitän fühlte sich nun mal in seiner Befehlsgewalt verletzt und um keinen dauerhaften Schaden seiner Autorität zu bekommen, sah er es als seine Pflicht an Tarnev zur Rede zu stellen, und ihn womöglich zu bestrafen. Tarnevs Blick durchstreifte die Mannschaft. Sein Blick verriet Gleichgültigkeit und Uninteressiertheit an der ganzen Sache. Weniger würde es sich um eine Bestrafung drücken. Seine Gleichgültigkeit bezog sich darauf, dass nichts auf diesem Schiff passierte. In der Natur musste Tarnev jeden Tag an die Grenzen seines Körpers stoßen. Die ständige Gefahr gefressen zu werden, schulte den Körper und Geist. Es hatte Tarnev zu einem wachsamen Frostalben gemacht. Hier bei den Norkara war die Arbeit allerhöchstens ermüdend, weil sie langweilig war.


    Erhobenen Hauptes und immer noch schweigend, ging er an Varmikan und den restlichen Frostalben vorbei. Zum Quartier des Kapitäns musste man ganz nach hinten durch. Es befand sich am Heck des Schiffes. Der Kapitän stand fuchsteufelwild, pausierte immer kurz, um zu gucken, ob Tarnev ihm folgte und fuchtelte dann immer hektisch mit seinen Armen umher. Einige Frostalben folgten Tarnev. Sie sprachen sich nicht ab. Mehr war es als allgemeines Verständnis zu sehen: Einer ihrer Brüder hatte Probleme. Möglicherweise könnten Handgreiflichkeiten auftreten und deswegen mussten sie ihn begleiten.


    Das bemerkte auch der Kapitän und er maulte:
    "Allein sagte ich!"
    Die Frostalben waren aber von den Worten unbeeindruckt. Jetzt trat auch teilweise die Tagesschicht wieder in den Flur, wo man zu den Schiffsquartieren gelangt und gerieten in Sichtweite zu den Frostalben. Eine angespannte Situation machte sich breit. Die Frostalben immer noch schweigsam wie ein Grab wussten sofort was zu tun war. Abwarten und angriffsbereit sein. Die Norkara und Shezem plapperten aufgeregt, bis einer der Sandjäger das Wort ergriff.
    "Frostalben Pack. Ihr denkt ihr seid was Besseres?"
    Seine nasale Stimme war nervtötend für die Ohren. Ein anderer Shezem fuhr fort mit der Provokation:
    "Die Seeluft kommt ihnen nicht gut. Ist wohl zu viel für eine Körperchen, hmm? Seid wohl doch nicht so stark."
    "Maul halten, Fischköpfe!", schrie der 1. Maat wütend. Doch die Situation war weiterhin angespannt. Immer mehr Schaulustige kamen hinzu.


    Währenddessen hörte man, wie die Tür der Kapitänskajüte zugeknallt wurde. Tarnev war drinnen. Die Tür bewacht von 5 frostalbischen Brüdern. Beim kleinsten Kampflaut würden sie ihm zur Hilf eilen. Soviel war sicher.

    Tarnev war nun schon seit gut 2 Monate am Bord des Schiffes von Kapitän Steingerd Sohn des Arnstar, welcher nicht nur Kapitän, sondern zugleich auch der Jarl des Mäuseclans war. Er hatte das Oberkommando auch über die frostalbische Division auf seinem Schiff. Das Schiff sollte nach Meinung des Navigators Herdis Sohn des Alding in etwa einer Woche in Sichtweite von der Raben-Norkara Stadt Khilar sein. Hier wollten die Clan der Wölfe, Mäuse, Robben, Seelöwen und Seebären einen Offensivschlag gegen den Flottenstützpunkt der Raben-Norkara führen. Die ganze Fahrt stellte für die frostalbische Division eine ungeheuere Anstrengung dar. Zum Einen der Temperaturwechsel, da sie immer mehr in südlichere Gefilde kamen. Aber auch der fehlende Kontakt zum Festland machte den Frostalben zu schaffen. Sie waren kein Volk der Seefahrt. Nie zuvor hatte ein Frostalb ein Schiff betreten. Zumindenst nicht für so eine lange Reise.
    Doch auch die erhöhte Sonnenaktivität machte den Frostalben zu schaffen. Viel häufiger, als in ihrer frostigen Heimat, mussten sich die Frostalben in ihr Zimmer zurückziehen und die überschüssige Sonnenergie aus ihrem Körper mittels den Dunkelsteinen entziehen. Für den Krieg gegen die Raben-Norkara hatte jeder der Frostalben einen Dunkelstein bekommen, womit sie genau so leistungsfähig waren, wie die Norkara. Ohne einen Dunkelstein würden die Frostalben permanent übermüdet sein und sie wären so keinerlei Hilfe für ihre Verbündeten.


    Dabei war es anfangs gut gelaufen. Als sie noch auf der Sturmsee unterwegs waren, hatten nachts immer die Frostalben das Schiffsruder übernommen, die sich bei den nächtlichen Temperaturen erst begannen wohlzufühlen. Ab und zu hatte man dann gehört, wie nachts ein Frostalb ins eiskalte Wasser sprang, da Wassertemperatur bekanntlich kälter, als die Lufttemperatur ist. Bei einer Temperatur, wo Norkara innerhalb von wenigen Minuten erfrieren würden. Die Dunkelsteine hatten sie während jener Zeit kaum gebraucht.


    Je südlicher sie kamen, desto wärmer wurden aber die Tage und Nächte. Der warme Ozean des Dhunik bot mittlerweile auch keine Erfrischung mehr. Und deswegen waren die Frostalben mittlerweile voll auf ihre Dunkelsteine angewiesen. Andernfalls müssten sie nach einer 2-3 Stundenschicht schon wieder in ihr Zimmer gehen, was kein Frostalb freiwillig getan hätte. Eher würden sie arbeiten, bis sie bewusstlos aufgrund der Sonneneinstrahlung zusammensacken würden. "Aufgeben ist etwas für die Schwachen."
    Keinesfalls wollten die Frostalben gegenüber ihren Verbündeten Schwäche zeigen.


    Tarnev stand derzeit am Ausguck und beobachtete die Umgebung. Genau genommen war es der Job, für den er sich in den ersten Tagen am besten qualifiziert hatte und er diesen deswegen immer noch ausübte. Ab und zu wurde er zum Schrubben oder zum Leerpumpen der Bilge abbestellt. In der Küche hatte er sich in der ersten Woche sehr schlecht angestellt. Was für Tarnevs Geschmack ein "nahrhaftes Essen" war, war für die Norkara ungenießbar und nicht schmackhaft. Mit Takelage und Segeln kannte er sich nicht aus. Die erfahrenen Bootsmänner hatten die Frostalben aber innerhalb der letzten Wochen gut angelernt, sodass sie die wichtigsten seemännnische Befehle kannten, und die Befehle des Kapitäns zur Steuerung des Schiffes mit den Segeln umsetzen konnten. Komplizierte Schiffsreperaturen durchzuführen, oder sich um die Instandhaltung der Zimmer zu kümmern, überstieg Tarnevs Sachverstand.


    Tarnev stand kerzengerade in seinem Ausguck und überblickte die Umgebung. Durch seinen Sehfehler war er nicht auf ein Fernglas angewiesen, sondern konnte weit in die Ferne gucken und noch kleine Details erkennen. Was den Frostalb aber am meisten störte war, dass man soviel kommunizieren musste auf dem Schiff. Ständig quasselten einen die anderen Norkara Männer mit ihren Lebensgeschichten voll. Tarnev hatte schon soviele unnötigen Details gehört, dass er manchmal schon daran gedacht hatte die Person einfach umzubringen, damit sie endlich ihr Maul hielt. "Ein Rudel Sandjäger auf 2 Uhr," meldete Tarnev routinemäßig. Er ging nicht davon aus, dass sie eine Bedrohung darstellten, sonst hätte er das anders gemeldet. Doch bei diesem Volk konnte man nie wissen. Obwohl sie eigentlich Verbündete waren, hielten sich die wenigsten Sandjäger an das Abkommen, sondern griffen auch freundlich gestimmte Schiffe an. Der jüngste Kampf vor ein paar Tagen hatte dies offenbart.


    Doch die Sandjäger drifteten seitlich ab und schwammen in eine andere Richtung. Nach wie vor übernahmen die 30 Frostalben die Nachtschicht, und die Norkara die Tagesschicht. An Bord des Schiffes waren neben den 55 Norkara, auch noch 15 Arashi, 10 Sandjäger, die abwechselnd Tag und Nacht arbeiteten. Das Führungspersonal, also die Schiffsoffiziere, wurde aber nicht von den Frostalben besetzt, sondern von den Sandjägern und Norkara. Auch bei Nachtschicht der Frostalben musste daher immer eine Nachtschicht des Führungspersonals zugegen sein. Vorallem der Steuermann, der Rudergänger und der Kapitän . Bei Tag übernahm der 1. Maat die Führung über das Personal. Den frostalbischen Anführer hatte man ehrenhalber zum 2. Maat ernannt, obwohl er keine Erfahrung hatte, und eigentlich nur seine Soldaten befehligte. Es handelte sich dabei, um den Magier Damukan Schattenbruder - Einer der mächtigsten Magier aus dem Frostkönigreich.


    Tarnevs Schicht neigte sich dem Ende zu. Die Sonne hinterließ ihre ersten Strahlen auf der Wasseroberfläche. Die Himmelswand färbte sich leicht rot und im Wechselspiel mit den dichten Wolken ergab sich ein schöner Anblick. Tarnev blickte nach vorne und beobachtete die Wasservögel. Er atmete tief ein. Für eine ganz kurze Zeit regte sich ein Lächeln in seinem Gesicht. Ein Gefühl innerer Zufriedenheit. Kurz hatte es den Anschein, als würde der Frostalb verstehen, warum die Norkara die Seefahrt so liebten. Doch dieser Augenblick verflog schnell, als Tarnev darauf wieder streng seiner Tätigkeit nachkam und sich nicht mehr ablenken ließ. Sein Blick verfinsterte sich. Seine Miene wurde kalt und strahlte wieder die Lieblosigkeit aus, wie sonst auch.


    Tod allen Schwachen!, war sein Gedanke. Ein Wasservogel hatte gerade einen Fisch aus dem Ozean gefischt und flog nun mit diesem davon.
    Die Natur war dafür der beste Lehrer.

    Kurzinfo


    Name:Tarnev Aerion
    Volk: Frostalben
    Kaste: Kriegerkaste
    Fraktion: Die kalten Fluten
    Alter: 20 Jahre
    Größe: 1.70 m
    Statur: Muskulös
    Beruf: Jäger, Bestien- und Trophäensammler, Kundschafter/Späher, Fährtenleser, Bogenschütze/Krieger
    Herkunft: Aus dem Osten des Frostkönigreichs (etwa 100 km vom Rebellenstaat Hanran entfernt)
    Derzeitiger Wohnort: Auf hoher See, etwa bei bei der Raben-Norkara Stadt Khilâr
    Familienstand: Verheiratet, 1 Kind
    Sprachen: Asameisch mit sehr starkem frostalbischen Dialekt, dass man ihn kaum versteht (er spricht kein Rakshanisch!!)



    Aussehen


    So stelle ich mir Tarnev vor: Bitte melde dich an, um diesen Link zu sehen.


    Tarnev ist ein Trophäensammler und kleidet sich daher gerne mit den Trophäen seiner erlegten Beute ein. Dabei wählt er bevorzugt seltene und schwer tötbare Tiere. Bei der Jagd legt er diese Trophäen aber ab, und kleidet sich in Eisbärfell, um im Schnee nicht gesehen zu werden. Seine Trophäen trägt er sozusagen nur, wenn er in der Öffentlichkeit unterwegs ist.


    Der Frostalb hat eine Größe von 1.70m. Er ist muskulös und kräftig, besonders seine Bein-Muskulatur ist stark ausgeprägt, da er als Jäger weite Entfernungen zurücklegen muss. Wie alle Frostalben hat er eine bleiche Haut. Seine schneeweißen Haare trägt er kurz. Er hat keinen Bartwuchs.


    Auffällig sind seine braunen Augen, die gelb glänzend hervorstechen, wenn Tarnev Dinge in seiner unmittelbaren Umgebung (etwa 3 m) betrachtet. Oder anders gesagt verfärbt sich dabei die weiße Sclera des Frostalben in gelb. Diese Verfärbung der Augenhaut hängt mit einem Sehfehler zusammen, die sich die Gelbsturmkrankheit nennt.
    Bei dieser Krankheit verhält es sich so, dass das Auflösungsvermögen der Netzhaut ist etwa vier Mal größer als bei gewöhnlichen Frostalben ist. Dies liegt an der vierfachen Menge an Zapfenzellen in der Netzhaut. Die Zellen sind Neuronen, die die empfangenen Reize durch den Sehnerv an das Gehirn weiterleiten. Durch die höhere Anzahl an diesen Neuronen können mehr Reize aufgenommen werden, sodass der Erkrankte weiter sehen kann, als andere seiner Artgenossen. Seine Sehkraft ist daher etwa mit dem eines Greifvogels zu vergleichen. Das heißt er kann in etwa 700m-1000m Entfernung noch kleine Details erkennen.
    Nachteilig an dieser Krankheit ist aber eine Verkrümmung der Hornhaut, wodurch es zu einer Hyperopie (Weitsichtigkeit) kommt, weswegen der Erkrankte, alles was etwa 3m vor ihm liegt, zunehmend verschwommen und unklar sieht.


    Generell muss Tarnev daher immer einige Meter vom Objekt entfernt stehen, um es scharf zu sehen. Im Nahkampf ist das besonders gefährlich, da Tarnev nur verschwommene Schatten sieht und deshalb so schnell wie möglich den Fernkampf anstreben sollte.



    Charakter und Mentalität


    Tarnev ist ein recht typischer Frostalb. Er ist schweigsam und distanziert.
    Seine Gespräche reduziert er aufs Minimum. Zum Einen, weil Frostalben kein so hohes Mitteilungsbedürfnis haben, wie andere Völker und auch wenig untereinander kommunzieren müssen, um sich zu verstehen.
    Zum Anderen hat dies aber auch einen kulturellen Hintergrund: Viel zu reden bedeutet für Frostalben, dass man ein unsicherer, unselbstbewusster Typ ist, der die Bestätigung seiner Mitmenschen sucht. Frostalben sind aber auch mit der Kultur aufgewachsen, dass man hauptsächlich redet, um zu lügen. Um sich rauszureden, um Sachen schöner darstellen zu lassen, als sie sind. Sie vertreten die Ansicht, dass das was nicht gesagt werden muss, bekannt ist. Das heißt insbesondere, dass ihre Kommunikation sehr stark auf Vertrauen untereinander aufbaut. Häufig schauen sich Frostalben noch nicht einmal an, da man weiß, was der Andere denkt und machen wird.
    Genau so verhält es sich mit Tarnev. Er lebt ganz nach dem frostalbischen Grundsatz: "Gewissheit bedarf keiner Worte."


    Zudem strahlt Tarnev, wie viele Frostalben eine kühle Aura aus, die am ehehsten erklärt werden kann, wenn man sich den geographischen Lebensraum der Frostalben anguckt: Das Leben im hohen Norden ist hart. Man kann nicht durch einfache Landwirtschaft gute Ernten erzielen, und damit ein Laissez faire führen, wie beispielsweise in Naridien. Jeder Tag im Norden ist ein Kampf ums Überleben. Ein Kampf gegen die Kälte und ein Kampf gegen den Hunger. Daher ist Tarnev eiskalt, was seine Emotionen angeht. Er ist durchaus zu Mitgefühl fähig, doch wie alle Frostalben hat er gelernt kein Mitgefühl mit anderen Lebensformen zu haben. Man soll nicht jammern, man soll nicht weinen, oder Schwäche zeigen. Ein Frostalb darf nur Stärke zeigen, denn Aufgeben ist etwas für die Schwachen.


    Ganz typisch für einen Frostalben, ist auch Tarnevs überzogener Rassismus. Er hasst alle anderen Völker. Seine Bündnispartner die Arashi, Wolfs-Norkara und Shezem ebenso. Offen zur Schau trägt er seine Abscheu nicht. Er nimmt die Befehle vom Kapitän der Wolfs-Norkara entgegen, ohne zu murren oder sich jemals zu beschweren.
    Sobald aber der Regent befehlen würde, dass das Bündnis der kalten Fluten aufgelöst werden solle, wird Tarnev, wie viele anderen Frostalben, mit Freude seinen einstigen Kampfgefährten das Schwert durch die Kehle rammen, um seine Rassendominanz damit zu beweisen.
    Da Tarnev nicht viel redet, hört man nur selten was von seinem Rassismus heraus. Doch für ihn sind alle anderen Völker minderwertig. Nur die Frostalben sind stark.


    Eine Eigenheit an Tarnev ist sein Sehfehler, die unter Aussehen bereits erwähnte "Gelbsturmkrankheit". Tarnev sah als Kind nur die Nachteile bei dieser Krankheit, bevor er lernte damit umzugehen. Daher fühlte er sich als Kind teils ausgeschlossen von der Gesellschaft. Aber er lernte schnell mit seinem Sehfehler zu leben, vorallem aufgrund seines starken Ehrgeizes, der aufgrund dieser Krankheit deswegen noch stärker ausgeprägt ist, als bei den "gesunden" Frostalben.
    Wenn Tarnev daher etwas will, dann erreicht er sein Ziel immer. Egal mit welchen Mitteln. Er ist dermaßen übersteigert ehrgeizig, dass er über Leichen geht und ihm das noch nicht mal auffällt.


    Aufgrund seines Ehrgeizes ist Tarnev aber auch bisher einer der erfolgreichsten Jäger in der Geschichte des Frostkönigsreichs gewesen. Einen erfolgreichen Jäger bemisst man im Frostkönigreich an der Anzahl der schwer zu tötenden Tiere. Tarnev hat inzwischen ganze 9 riesige und gefährliche Tiere getötet. (Der Rekord liegt bei 14 Tieren) Beispielsweise den Gutteralfisch, ein äußerst seltener, eher kleiner Fisch der ein höchst tödliches Gift aus seinem Maul speit. Den Weißkopfwal, ein 60 m langer Wal. Das Haonengetier, ein seltenes Urtier, welches aus der Urzeit Asamuras stammte, und aus dem ewigen Eis erwachte, als eine Eisfläche sich vom Festland abdriftete und somit das Eis auftaute. Zuletzt als Beispiel genannt auch noch den Rieseneisbär. Eine doppelt so große Version eines Eisbären.


    Tarnev ist unter Jägers und Militärkreisen sozusagen berühmt. Gesamtgesellschaftlich steht er trotzdem unter den Magiern, weshalb er als Person nie gehyped wurde. Deshalb ist Tarnev vollkommen bodenständig geblieben und sieht seine Erfolge ganz nüchtern. Lediglich seine Trophäen trägt er offen zur Schau. Diesen Stolz lässt er sich nicht nehmen.



    Fähigkeiten


    Tarnev ist ein begnadeter Jäger des hohen Nordens. Aufgrund seiner Ausbildung hat er ein tiefes Gespür für Tiere und Pflanzen entwickelt. So hat er gelernt das Verhalten von Tieren des Nordens zu verstehen. Er weiß wann er angreifen kann, wann sie verwundbar sind und was sie mit ihrer Körpersprache ausdrücken möchten. Die Erfahrungen, die er mit der Tierwelt sammelte, ließen aber auch seinen Charakter formen, denn dadurch lernte er, dass auch Frostalben sich gewaltsam nehmen müssen, was sie brauchen, um zu überleben.
    Er empfindet daher kein Mitgefühl, wenn er einen Gegner sein Pfeil durch den Kopf jagt, oder ihm einen Dolch in den Hals rammt. So grausam und brutal, wie die Natur sein kann, hegt er auch zu sein. Für Frostalben ist der Tod auch nichts Schlimmes, da sie aufgrund ihres großen Totenkultes in Berührung mit ihren Ahnen bleiben.


    Tarnev hat durch seine Ausbildung ebenso das Imitieren von Tiergeräuschen gelernt. Auch das Fährtenlesen im Schnee und Eis gehört zu Tarnevs Fähigkeiten. Ihm wurde der Umgang mit dem Eisbogen, Eisdolchen, Eisspeeren und Eisbeilen beigebracht. Er kann sich daher sehr gut gegen Tiere wehren. Sehr zum Nachteil ist aber sein Sehfehler (siehe Aussehen), der zwar ermöglicht, dass er auf weite Distanz sehr gut sehen kann. Aber alles was etwa 3m vor ihm liegt, sieht er zunehmend verschwommen und unklar. Daher eignet er sich nur als Späher oder als Bogenschütze aus weiter Entfernung, bei einer Schlacht.


    Wie alle Frostalben lernte er wie man in der frostigen Kälte umgeht. Aufgrund seiner volksspezifischen niedrigen Grundttemperatur ist er jedoch sowieso deutlich resistenter gegen Kälte, als andere Völker. Er lernte aber auch in seiner Jagdausbildung, wie man komplett auf sich alleingestellt in der Wildnis überlebt. Diese Erfahrung machte ihn stark und unabhängig von jeglichen gesellschaftlichen Strukturen.
    Er kann jederzeit Nahrung für sich beschaffen. Auch einfache Reperaturarbeiten an seinen Waffen und Ausrüstung wurde ihm beigebracht. Wobei er bei schwierigen Problemen stets einen Handwerker aufsuchen muss.

    Das Ausweiden, Auseinandernehmen von Tieren und Häuten wurde ihm auch bei seiner Ausbildung ausgebracht. Auch, wie man die tierische Bestandteile verwertet und aus den essbaren Teilen eine Speise zubereitet. Seine Speisen sind aber weder lecker noch sonderlich schmackhaft. Sie zielen nur darauf ab satt zu machen. Schwierige Kürschnerarbeiten muss er den Handwerkern überlassen.


    Körperlich ist Tarnev extrem gut trainiert. Er ist höchst ausdauernd und kann schnell laufen. Da er auf den Fernkampf angewiesen ist, muss er seine Gegner auf Distanz halten. Das tut er mit wendigen und flinken Manövern. Für den Fall, dass es mal zum Nahkampf kommt, versucht er meist seinen Gegner irgendwie kurzzeitig verwirren oder abzulenken, um dann das Weite zu suchen und wieder aus dem Fernkampf anzugreifen. Er ist ein äußerst geduldiger Beobachter und höchst analytisch. Sämtliche Beobachtungen, die er anstellt, kann er analytisch auswerten. Er sieht schnell Zusammenhänge und ist ein sehr intelligenter Frostalb.


    Neben dem bereits erwähnten Sehfehler, und dem schwachen Nahkampffähigkeiten, ist es vorallem Tarnevs schlechte Bildung, die seine Schwäche darstellt. Als Jäger ist er zwar unabhängig, aber dennoch muss er Befehle befolgen, da die Jäger genau wie die Eiswächter oder Krieger, militärisch in einer Befehlskette stehen. Zudem gilt das Wort eines Gelehrten oder Magiers ohnehin als Gesetz. Tarnev ist ihnen gegenüber blind gehorsam und glaubt ihnen jedes Wort. Befehle von Offizieren führt er fast immer, wie aufgetragen aus. Ausnahmen sind stets dort, wo er für sich ein "Interpretationsspielraum" sieht, indem er sich einen Vorteil verschaffen kann oder sich bessere Überlebenschancen herausarbeiten kann.


    Tarnev hat keinerlei tiefes Verständnis vom Glauben. Er hinterfragt die Dinge nicht und folgt blind einfach nur den Worten des Regenten. Malgorion, Segira und Ainuwar sind seine Gottheiten. Zu ihnen betet er, wie es ihm beigebracht wurde.


    Von Wissenschaft und Philosophie versteht er nichts. Mit Technik kann er nichts anfangen. Kunst ist etwas für die Gelehrten.



    Stärken und Schwächen (zusammengefasst)
    + Meisterhaft im Umgang mit dem Eisbogen
    + Beherrscht den Umgang mit Eisdolch, Eisbeil, Eisjagdmesser und Eisspeer
    + Hervorragendes Gespür für die Natur
    + Kennt sich bestens mit der frostalbischen Tier und Pflanzenwelt aus
    + Höchst ausdauernd und flink
    + Tiergeräusche imitieren
    + Fährtenlesen
    + Angeln
    + Tiere ausweiden, auseinander nehmen, häuten
    + Einfache Speisen zu bereiten
    + Kann alleine in der Wildnis überleben
    + Nahezu resistent gegen Kälte
    + Schwimmen
    + Klettern


    - Sehfehler
    - Keine Bildung
    - Gehorcht allen Befehlen, die von oben kommen
    - Schwache Nahkampffähigkeiten in Vergleich zu normalen Kriegern
    - Keinerlei tiefes Verständnis von Glauben und Philosophie
    - Kein Verständnis für Wissenschaft oder Technik
    - Besitzt keine besonderen handwerklichen Fähigkeiten
    - Kein Wissen über Wirtschaft und Handel
    - Er besitzt kein Geld
    - Starker Akkzent
    - Rassismus


    Inventar


    Reiserucksack
    Waffen
    - Eisbogen, Köcher und 7 Eispfeile
    - Eisdolch und ein Eisjagdmesser


    Kleidung
    - Fischkopfhelm
    - Einfaches Leinenhemd und eine Hose
    - Eisbärfell (dient als Decke)


    Werkzeuge
    - Feldflasche (Wildleder)
    - Nähset
    - Angelset
    - Zunder und Feuerstein
    - Bratspieß
    - Kochtopf und Essbesteck aus Eis
    - Verbandsmaterial
    - Bürste
    - Zange
    - Behälter



    Lebenslauf


    Elternhaus & Kindheit
    Tarnev wuchs im östlichen Frostkönigreich auf. Die Siedlung aus der er stammt, hat keinen Namen. Sie wurde stets nur „Siedlung“ genannt.
    Die Erziehung, die Tarnev bekam, war typisch frostalbisch. Seine Eltern schenkten ihm wenig Liebe oder Zärtlichkeit. Stattdessen wurde er mit Strenge und Gehorsam erzogen, wie es bei den Frostalben üblich ist. Er war das einzige Kind der Familie Aerion, welches das Kindesalter erreichte. Weil Tarnevs 4 Geschwister alle als Säuglinge starben. Das liegt unter Anderem an der schlechten medizinischen Versorgung unter den Frostalben. Als Sohn eines Jägers stammend aus der Kriegerkaste war es Tarnevs Pflicht den Beruf seines Vaters zu lernen und auszuüben. Dieser Tradition ging Tarnev nach.


    Im Alter von 5 Jahren traten erste Erscheinungen der „Gelbsturmkrankheit“ auf. Zunächst dachten sich die Eltern nichts dabei und gingen davon aus, dass die Verfärbung der Pupillen keine Probleme verursacht. Doch als die ersten Sehschwächen auftraten, mussten die Eltern vom Schlimmsten ausgehen und ließen sich darauf ein ihren Sohn notfalls zu töten. Denn Kranke und Schwache werden in der frostalbischen Gesellschaft nicht geduldet und müssen getötet werden. Es gilt der Grundsatz: „Krank zu sein, ist die größte Schande“.


    Nach längerer Beobachtungszeit, etwa nach 2 Jahren, stellten sie fest, dass die Sehschwäche im Nahbereich stark nachgelassen hatte, aber Tarnev dafür in der Ferne sehr viel weiter blicken konnte, als seine Artgenossen. Eher zufällig erfuhren sie von einem Gelehrten, dass diese Krankheit fast in jeder Siedlung einmal auftrifft und kein Grund wäre das Kind zu töten.


    Folglich konnte Tarnev ganz normal seinem Leben als Jäger nachgehen. Von seinem Vater lernte er alles Wichtige, wobei Tarnev schon früh selbstständig lernen musste seine Krankheit zu seinem Vorteil auszunutzen. Dinge, die andere Leute leicht fielen, waren für Tarnev schwer umsetzbar. Wer nicht sehen kann, ist handwerklich ungeschickt, und braucht mehr Erfahrungen, als Gleichaltrige für die gleiche Arbeit. Schon früh war Tarnev eine absolut, ehrgeizige Kämpfernatur, um das zu erreichen, was Andere intuitiv besser können.
    Gerade bei der Jagd und im Fernkampf ist aber eine gute Fernsicht durchaus vom Vorteil. Tarnevs Vater legte daher den Schwerpunkt auf den Fernkampf. Tarnevs besonderes Geschick lag im Umgang mit dem Eisbogen. Kein Anderer in der Siedlung konnte derart präzise einen Pfeil in ein Ziel versenken. Daher spezialisierte sich Tarnev auf den Bogen.


    Nichtsdestoweniger fühlte sich Tarnev aber als Kind immer ausgeschlossen. Der Umstand zu wissen, dass er anders als die Gleichaltrigen war, machte ihm zu schaffen. Für einen Frostalb ist die Bindung zu seinem eigenen Volk sehr stark und wenn diese Verbindung durch etwas gestört wird, fühlt sich dieser schnell unausgeglichen.
    Tarnevs Verbitterung und Einsamkeit besiegte er mit Ehrgeiz und den eisernen Willen der Beste zu sein. Er lernte, wie er mit seiner Krankheit leben konnte und, wie er die bestmöglichsten Ergebnisse damit erzielen konnte.


    Das Erwachsenwerden
    Als Tarnev immer häufiger alleine auf die Jagd ging, da sein Vater ihm nichts mehr beibringen konnte, erlegte er sein erstes großes Tier und kam mit der Trophäe nach Hause. Von dem Zeitpunkt an, kann man ihn als erwachsenen Frostalb ansehen. Tarnev wurde zu einem der erfolgreichsten Jäger der frostalbischen Geschichte.


    Im Alter von 16 Jahren vermählte er sich mit der Jägerstochter Namyr Nachtseele. Nach 2 Jahren, wo sie vergeblich versucht hatten ein Kind zu bekommen, wurde sie schließlich doch schwanger. Mit 19 Jahren wurde Tarnev Vater eines Kindes.


    Gegenwärtige Situation
    Kurz nach der Geburt seines Kindes bekam er vom frostalbischen Oberkommando den Befehl, dass er der frostalbischen Division zur Unterstützung der kalten Fluten im Kampf gegen die Raben Norkara zugeteilt wurde. Nach ein paar Tagen Vorbereitung brach die Division auf. Nun dient Tarnev auf dem Schiff des Kapitäns Bjarne Jorgensen, ein Wolfs-Norkara. Gemeinsam versuchen sie die Macht der Raben-Norkara im Dhunik zu brechen und damit die Bedrohung für den Norden auszuschalten.