Terc hockte wie ein Tier auf dem Bett, klein zusammengefaltet auf allen Vieren, Arme und Beine fest unter den gekrümmten Körper gezogen, den Schweif lang nach hinten gestreckt. Man sah jede einzelne Rippe und jeden Wirbel. Nichts anderes als Schweif, Füße und Hände berührten dabei die Liegestatt und seine mageren Gliedmaßen waren so angeordnet, dass alles sich gegenseitig stützte. Das war Energiesparend und gemütlich, er konnte stundenlang so sitzen und das Wichtigste: Wenn er wollte, konnte er sich aus dieser Körperhaltung mit einem plötzlichen Anspannen seiner Muskeln meterweit in jede beliebige Richtung katapultieren - zumindest, wenn er gesund war. Er schlief sogar üblicher Weise in dieser Haltung, denn als Brandl war er in erster Linie ein Wächter und erst in zweiter Linie ein Düsterling mit dem Bedürfnis nach Kontaktliegen. Sein Rudel verteilte sich im Gegensatz zu anderen Düsterlingen in der Regel strategisch günstig zum Schlafen, anstatt einen Pulk zu bilden. Auch jetzt hatte Terc diese wachsame Ruhehaltung eingenommen, den Kopf angehoben und die Ohren stets nach allen Geräuschen ausgerichtet. Das Licht, dass der Mensch für seine Arbeit brauchte, war für Terc zu hell und er hielt die Augen geschlossen. Er sah ausschließlich mit den Ohren. Die drei, die außer ihm im Raum waren - Firxas und zwei Menschlinge, einer davon hieß Dantoine, der andere Morasa - machten solch einen Lärm, dass er nicht einmal sein Ultraschallklicken einsetzen musste, um genau zu wissen, wann sie wo waren und was sich gerade abspielte.
Er beobachtete mit den Ohren und der Nase. An seinen Fußsohlen und den Handflächen spürte Terc zudem feinste Vibrationen in der Ferne, die stärker wurden und darauf hindeuteten, dass sich jemand näherte. Er erkannte die Bewegungsschemata wieder und als die Personen eintraten, weitete er die Nüstern. Ihr Geruch bestätigte das, was er ohnehin schon gewusst hatte: Skondra und Linard waren zurückgekehrt.
Skondra nahm den Lappen zur Hand und tupfte erneut Tercs Stirn, dabei nuschelte er etwas in Oberweltlerisch. Terc öffnete die Augen, um dem anderen ins Gesicht zu sehen. Er musste sich anstrengen, um überhaupt etwas zu erkennen und schnitt eine Grimasse mit vielen Falten, während er seine Lider zwang, sich zu öffnen. Das Licht blendete ihn und das Weiß um Tercs rote Iriden war davon blutunterlaufen, so dass es beinahe so aussah, als ob seine gesamten Augäpfel rot seien bis auf die Pupillen.
"Machst du dich über mich lustig?", fragte Terc auf Demonai, während Skondra ihm die Stirn abtupfte. Die Sprache klang für Uneingeweihte wie eine Mischung aus Katzenknurren, Zähneklicken, Fauchen, Grollen und einigen wenigen Vokalen. "Wo ist dein Rudel, wer ist dein Rudel, warum bist du allein hier und zudem drängt sich die Frage auf, was du an der Oberfläche machst? Des Weiteren würde ich gern erfahren, wozu kooperierst du mit Menschlingen und die Antwort darauf, was sie dir und deinem Rudel dafür geben? Womit halten sie euch gefügig, mit Lohn, Strafe oder einer Kombination dieser Dinge? Warum habt ihr sie noch nicht aufgegessen oder spart ihr sie auf für Zeiten der Not? Das Halbblut gehört mir, ist mein Eigentum und ich allein verfüge darüber, damit das klar ist und wir nicht erst streiten müssen um dieses Exemplar."