Gesetze erlassen Männer zum Ritter schlagen noch mehr Gesetze erlassen, die Folgen des Krieges waren für Ricarda mehr als nur eine oder zwei Aufgaben, es waren unzählige. Ihr treuer Berater Roland war jedoch mit Rat und Tat an ihrer Seite, er hatte ihren Vater beraten und davor ihren Großvater er hatte, also bereits einen großen Erfahrungsschatz den er zu Gunsten des Volkes mit ihr teilte.
Alleine die Tatsache das Souvagne nun größer war als jemals zuvor und nun, die Grenze zur Handelsallianz bildete entlastete Ehveros ungemein, doch das die Almanen nun für sich lebten machte vieles, einfacher manches jedoch auch schwieriger. Da war zum Beispiel das Bündnis nach Evalon? Wenn sich Ricarda offen dafür aussprach, würde das die Handelsallianz nicht gerade mit Freude auffassen. Auf der anderen Seite waren ihre südlichen Grenzen an der Küste, immer noch von den Überfällen der Norkara gebeutelt. Sie hatte die Ritter die von der westlichen Front Heim gekehrt waren, erstmal nach Hause zu ihren Familien gelassen, das Land musste wieder einen Aufschwung erleben, dazu gehörte definitiv kein weiterer Krieg. Ebenso kehrten nach und nach Männer aus dem Norden Heim, viele waren schwer verwundet oder hatten es mit geistlichen Schäden nach Hause geschafft.
Roland erkannte es wenn Ricardas Kopf beinahe zum platzen neigte und reichte ihr ein Glas Wasser, er lächelte als er es ihr reichte. "Danke Roland" sprach sie und trank einen großen Schluck, ehe sie das Glas auf den Tisch abstellte der vor ihren Thron geschafft wurde. Sie hatte es vorgezogen in ihrem Schloss zu verweilen um ihre Amtsgeschäfte von dort aus zu regeln. Im Thronsaal war jeder willkommen der ein Anliegen hatte, sie wollte so wenig Distanz wie möglich zwischen sich und dem Volk bringen wie, nur möglich. "Wie geht es meinem Vater?" die Meine von Roland wurde ernst "er hat sich nach Unterhain begeben und scheint sich dort, häuslich nieder gelassen zu haben" das war einerseits gut, doch ihr Vater hatte kaum mit ihr gesprochen, seid sie auf dem Thron saß. Die Verhandlungen hatten nicht sein gewünschtes Ergebnis hervor gebracht, dennoch war es für das Volk das Beste gewesen und der Frieden war heimgekehrt doch, das alles schien ihn nicht sonderlich viel zu bedeuten. Ricarda selbst hatte aufgrund ihres Amtes kaum noch Zeit sich um ihn zu kümmern, sie hatte nun die Küste ihres Reiches zu sichern, das tat sie auch komme was wolle.
"Wie steht es um unsere Vorräte der Winter war hart, unsere Zahl an Truppen die aus dem Norden heimgekehrt sind, ist gering und ich will mir gar nicht ausmalen, wieso sie so gering ist" der Herold schritt zu einer Tür die in einen Nebenraum führte, dieser Raum war mit Regalen nur so befüllt. Er zog eine Pergamentrolle aus einem fach schritt zurück und entrollte sie. "Unsere Berechnungen und Einschätzungen des Winters, sowie unserer Vorräte waren korrekt Majestät" er blickte sie lächelnd an und fügte hinzu "unser Saatgut reicht für dieses Jahr aus, wir haben sogar etwas mehr als gedacht". Die Erleichterung war ihr deutlich anzusehen.
"Um die Handelsallianz müssen wir uns erstmal keine Sorgen machen, der Wall der von Souvagne erbaut wird, wird nicht nur sie sondern auch uns schützen, was mir Sorgen bereitet ist die Küste im Süden" ihr Herold brachte ihr sogleich eine Landkarte und rollte diese auf dem Tisch aus, sie zeigte mit dem Finger auf den Westen. "Oberhain und Unterhain sind Burgen die das Volk und die Felder östlich gesehen schützen, das bedeutet unsere Bürger und unsere Felder sind in Sicherheit, sollte irgendwer vom Meer aus kommen, stoßen sie im Westen auf diese Burgen".
Ihr Finger zeigte auf den Südosten des Landes "hier jedoch sind viele kleinere Dörfer und Häfen, diese sind nicht mit einer großen Stadt versehen, meine Idee Roland ist es, dort eine neue Burg zu erbauen". Roland selbst schaute auf die Stelle auf die sie zeigte und er kniff, die Augen zusammen. "Ich verstehe die Idee eure Hoheit, doch eine neue Burg kostet, enorm viel Geld diese Summe wäre gewaltig" er hatte Recht wie so oft, doch Ricarda wusste sollten sie diese Anstrengungen nicht eingehen, würden die Überfälle auf ihre Küste immer wieder passieren, man konnte also dem zuvor kommen um die Menschen dort unten besser beschützen zu können. "Was ist wenn wir statt dessen einen Hafen in dieser Region ausbauen? Eine Erweiterung zum Beispiel?" das war vielleicht auch teuer aber man müsste, keine neue Siedlung oder gar eine neue Burg bauen, das wäre möglich. Der Herolg wog ab und nickte langsam "das wäre durchaus eine Möglichkeit eure Hoheit, ich werde sofort nach den Steinmetzen schicken lassen, der Frühling wird bald Einzug halten, die Arbeiten sollten im Frühjahr beginnen, ich werde die Finanzen noch einmal prüfen, doch wir brauchen ein Rittergeschlecht das dort einziehen sollte um den Frieden dort dann zu wahren".
"Darum kümmern wir uns sobald wir wissen ob wir, uns diese Burg leisten können schickt nach den Steinmetzen sowie den Schatzmeistern" sie winkte einen Boten herbei der mit einem weiterem Mann ihren Tisch weg trug, sie hatte für heute genug erlassen und getan, sie war erschöpft und wollte nur noch raus an die frische Luft.
Doch die schweren Türen ihres Thronsaals öffneten sich und ein Boote kam herein, ihm folgten drei Männer deren Rüstungen bereits bessere Tage gesehen hatten. Diese stellten sich selbst vor, das war nichts ungewöhnliches hier, da Ricarda dieses Prinzip nutzte um den Menschen die Gelegenheit zu geben selbst für ihre Anliegen einzutreten. Der Mann der sprach hieß Bhajan er kam mit seinem Vater und Bruder und ihre Geschichte, war äußerst traurig ihr Anliegen spielte Ricarda in die Karten. Ihr Herold musterte die Männer und sein Blick blieb bei Kalenian hängen, es schien als hätte er diesen Mann bereits in vergangenen Tagen gesehen vielleicht sogar gekannt? Doch der Herold kam nicht darauf. "Erhebt euch bitte" sprach Ricarda und alle drei Männer taten es, sie blickte jeden von ihnen an und bekam etwas Mitleid. "Mir erscheint dieses Ereignis wurde in Souvagne schlug ziemlich hohe Wellen, doch ich verstehe das Leid der verstoßenen oder das der Witwen und Waisen mein Volk leidet noch unter den Folgen des vergangenen Krieges". Sie blickte jeden der Männer einzeln in die Augen, sie fuhr fort "doch ihr seid nur zu dritt, hier der Rest eures Hauses lebt weiterhin in Souvagne, sollte ich euch hier Asyl gewähren würdet ihr unter meinem Schutz stehen und ich sorge, mich um euch jedoch auch um eure Familien". Ricarda war es wichtig das sollten die Männer ihre Voraussetzungen annehmen, um hier leben zu können dann, sollten es nicht nur die drei tun sondern auch ihre Familien die weiterhin in Sovuagne lebten doch nicht, mehr zu altem Glanz aufsteigen konnten den ihr Haus eins besaß.
"Eure Dienste mit den Schwertern nehme ich, gerne an" sie fuhr fort "dennoch möchte ich, das sofern es machbar ist ihr eure Familien nach Ehveros holt, jeder der Willens ist sich hier eine neue Heimat aufzubauen der soll auch diese Chance bekommen". Das war etwas zu viel fand Roland doch er schwieg, die Königin fuhr fort "ihr habt eine lange Reise auf euch genommen, bitte nehmt meine Gastfreundschaft an und ruht euch aus, wascht euch und geht bitte mit meinen Bediensteten, sie werden euch frische Kleidung geben und euch ein Zimmer zuweisen, heute Abend würde ich gern mit euch, im großen Speisesaal zu Abend essen, dort könnt ihr mir die Einzelheiten eurer Geschichte erzählen".
Die Männer sahen mitgenommen aus, sie waren sichtlich erschöpft und ausgelaugt. Sie verneigten sich und wurden wie versprochen versorgt und die Dienstboten begleiteten sie auf ihre Quartiere wo bereits Waschgelegenheiten bereit standen, ebenso wurde eine Kleinigkeit zu Essen heran gebracht.
"Roland was meinst du ob sie wohl die Wahrheit sprechen?" fragte Ricarda doch der Herold nickte ernst "ihre Banner kenne ich aus früheren Zeiten, euer Vater kannte diesen Kalenian da bin ich mir sehr sicher, sie lügen nicht eure Majestät". Der Tag verging und Ricarda schritt noch einmal durch den Innenhof und genoss, die Kälte des Winters die langsam der frische des Frühlings weichte. Das Ereignis des Abends mit ihnen zu speisen würde vieles, erklären sie hoffte nur das sie ihre Familie nach holen konnten, ob überhaupt jemand aus Souvagne hinaus wollte nachdem der Duc ihnen Gnade angeboten hatte?