Beiträge von Celio Dupont

    Stolz sah Celio zu seinem Papa auf. Er konnte sich darauf verlassen, dass Cato ihn vor Unheil bewahrte und zu verhindern wusste, dass er auf die schiefe Bahn geriet. Mit Sicherheit war auch nur dies der Grund, dass er ihm wenig Nähe gewährte und eine Geste wie das Zerzausen seiner Haare eine Seltenheit darstellte. Celio nahm sich fest vor, seinen Papa niemals zu enttäuschen. Vielleicht konnte er eines Tages sogar einmal seinen Großonkel Chirag kennenlernen, der offenbar ein Musterbeispiel an Dupont’schem Verhalten war.


    Der Klang seines Namens riss ihn aus den Gedanken und sein Herz klopfte merklich in seiner Brust. Die Aufgabe, die Großvater ihm zuteilte war perfekt. Es kostete Celio einiges an Mühe, nicht erfreut auszusehen. Das Moor war sein Zuhause. Er kannte sich dort aus wie kein Zweiter. Cecil hielt noch immer seine Hand, doch Celio vermochte nicht zu deuten, was sie angesichts der Aufgabe fühlte. Bestimmt fürchtete sie sich. Es war gut, dass sie zu zweit auf Erkundungstour gehen konnten, auch wenn er ohne sie schneller gewesen wäre. Möglicherweise, so hoffte Celio, konnte die Frischluft gar ihrer Gesundheit dienen. Nach einem prüfenden Blick zu seinem Vater, sah er wieder zu Chetan und schüttelte ganz leicht den Kopf, um deutlich zu machen, dass er keine Frage hatte. In seinem Kopf ging er bereits den Weg durch, den er nehmen konnte und verschiedene Unterschlüpfe, wo sie zur Not auch eine Weile ausharren konnten. Er wusste nicht, wie dieser Duc aussah, doch für Celio klang es, als könne man diese Reisegesellschaft gar nicht übersehen.

    Man hatte Celio gesagt, es sei ein besonderer Tag. Also hatte er sich die Haare gekämmt und die Füße gewaschen und war in die Klamotten geschlüpft, die man ihm frisch gebügelt auf sein Bett gelegt hatte. Dann hatte er gewartet. Kaum hatte er gewagt sich zu rühren, geschweige denn, irgendeine Tätigkeit zu beginnen oder gar nach außen zu gehen, aus Sorge, er wäre nicht rechtzeitig zurück. Nun saß er Stunden später endlich auf einer harten Bank und stellte fest, dass alles war wie immer, von der hohen Teilnehmerzahl vielleicht einmal abgesehen. Ebenso wie seine Schwester Cecil neben ihm, die nach einiger Zeit schüchtern seine Hand ergriffen hatte, blickte Celio stumm und ausdruckslos nach oben zu seinem Großvater und lauschte dessen düsteren Worten. Er dachte sich nichts dabei. Im Gegenteil: die Atmosphäre war ihm so vertraut, dass er eine gewisse Wärme und Geborgenheit aus ihr zog. Nicht einen Augenblick dämmerte Celio, dass es ungewöhnlich sein könnte, über Dinge wie einen kollektiven Selbstmord zu sprechen und auch bei Großvaters Flüchen und Cedrics Seitenhieb auf ihre Erziehung blieb er regungslos sitzen. Erst als unheilvolles Schweigen den Raum einnahm und Chetans Frage wie die dunkle Wolke des Wappens selbst über ihnen hing, spürte Celio, dass es dieses Mal wirklich ernst war. Automatisch begann er nach einer Antwort zu grübeln, aus Furcht, sein Großvater würde sofort erkennen, dass auch nur einer von ihnen nicht nach einer Lösung suchte. Eilig ging er in Gedanken durch, was er beitragen könnte. Wenn er noch weitere Botengänge erledigte? Oder höhere Preise dafür verlangte? Oder vielleicht ließ sich gar in den Tiefen der Sümpfe irgendetwas Essbares finden, eine Wurzel oder ein Kraut, dass er bislang einfach noch nicht entdeckte hatte? Inmitten seiner kindlich naiven Grübelei drückte Cecil seine Hand und Celio erschrak über ihre Kälte. Auch Cecil spürte, dass die Lage kritisch war. Gerne hätte er ihr ein beruhigendes Wort zugeraunt, doch er wagte es nicht. Am Ende würde Chetan dies noch für eine Wortmeldung halten und Celio wusste genau, dass er kein Wort über die Lippen brächte, während all die anderen ihn überrascht und hie und da mit Sicherheit auch etwas misstrauisch ansähen. So blieb ihm nichts, als die Hand seiner Schwester sanft zurück zu drücken und weiter aufmerksam zu seinem Großvater aufzublicken, in der Hoffnung, jemand anderes würde die Stimme heben.

    Celio Dupont


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    Kurzinfo
    Name: Celio Dupont
    Volk: halb Souvagner, halb Ledwicker
    Fraktion: freie Völker
    Alter: 13
    Größe: 1,45
    Statur: schmächtig
    Beruf: Botenjunge
    Herkunft: Familie stammt aus Souvagne, Celio wurde in Ledwick geboren
    Derzeitiger Wohnort: Norden Ledwicks (Scholle von Count O’Hought)
    Familienstand: ledig
    Familie: Vater Cato Dupont (31), Mutter Evelyn Righton (29), Uronkel Chirag (de) Dupont (58), Schwester Cecil (10) // weitere Familien Mitglieder: http://asamura.de/viewtopic.php?f=60&t=1289#p13723
    Sprachen: Asameisch
    Glaube: in Celios Umfeld gibt es keine klare Glaubensrichtung, an die er sich halten könnte. Selbst hat er noch keine gefunden und ist gegenüber allen Gottheiten gleichermaßen neutral eingestellt


    Aussehen
    Celio hat kurzes, lockiges Haar, das ebenso dunkel ist wie seine Augen, sodass die Zugehörigkeit zur Dupont-Familie offensichtlich ist. Sein von dichten Augenbrauen umrahmter Blick ist stets von Nachdenklichkeit und Skepsis geprägt. Ein Lächeln schleicht sich selten in Celios Gesicht. Man sieht, dass er noch wachsen wird, obwohl sein Körperbau beinahe schon schmächtig und dürr ist. Sein Teint ist recht hell. Auf Kleidung legt er keinen besonderen Wert und trägt das, was man ihm gibt, meist schlichte, einfarbige Wolle und Leinen.


    Charakter und Mentalität
    Celio ist ein schweigsamer und in sich gekehrter Junge, dessen hohe Intelligenz und Auffassungsgabe deshalb meist untergeht. Eine Beschwerde wird man aus seinem Mund nie hören, ebenso wenig einen persönlichen Wunsch. Anderen Menschen gegenüber ist er neutral eingestellt, Vorurteile sind ihm fremd. In Kontakt verhält er sich zögerlich, auch wenn er sich insgeheim nach Nähe und Anerkennung sehnt, welche er nur durch seine Schwester Cecil erfährt.


    Fähigkeiten
    Celio ist überdurchschnittlich intelligent und hat einen logischen Verstand. Allerdings behält er seine Erkenntnisse zumeist für sich und wirkt deshalb unscheinbar. Er ist aufgrund dieser Voraussetzungen ein guter Botenjunge, auch wenn wesentlich mehr Potential in ihm steckt. Celio hat ein Gespür für Kunst. Malen gehört ebenso zu seinen Hobbys, wie das Anfertigen von Skulpturen und sonstigen plastischen Kunstwerken, doch der Mangel an Material und Zeit schränkt ihn ein, sodass er hauptsächlich mit provisorischen Mitteln arbeitet, z.B. durch Skizzen im Morast oder Schnitzereien.
    In Celio schlummert außerdem der magische Funken eines Erdelementars. Bislang ist sich aber weder er selbst, noch einer seiner Angehörigen darüber bewusst.


    Stärken und Schwächen
    Stärken:
    - Hohe Intelligenz und Auffassungsgabe
    - Künstlerische Begabung
    Schwächen:
    - Keinerlei Ambitionen
    - schmächtig
    - Bastard einer entadelten Familie



    Ein Dupont durch und durch
    Schlamm war die Konstante im Leben Celios. Schon immer. Es war Schlamm, in dem er seine ersten Schritte machte; es war Schlamm, der ihm seine erste Ohrfeige einbrachte, als er komplett eingesaut zu Hause aufschlug; es war Schlamm, in dem er seine Begabung beim Malen und Gestalten entdeckte und es war Schlamm, mit dem er die meiste Zeit verbrachte, mit dem er sich am liebsten stundenlang anschwieg und der ihm die Nähe gab, die er bei den Menschen um sich nicht fand.


    Dass diese enge Verbindung in erdelementarischer Begabung begründet lag, wusste Celio nicht. Er spürte bloß die Geborgenheit und Ruhe, die ihn in der Nähe des Elements umgab und so zog es ihn automatisch immer wieder hinaus. Einen ähnlich tiefen Bezug hatte Celio nur zu seiner Halbschwester Cecil, einem gebrechlichen Mädchen von 10 Jahren, dem man von Anfang an einen frühen Tod nachgesagt hatte, doch die sich hartnäckig an die kleine Flamme der eigenen Lebensgeister klammerte. Die Bindung zu Vater und Mutter unterschied sich hingegen kaum von der zu den anderen Familienmitgliedern der Duponts, wenngleich er beide von ganzem Herzen liebte, auf seine eigene nüchterne und stille Art und Weise. Während Cecils Mutter im Kindbett verstorben war, konnte Celio die seine regelmäßig zwischen ihren Schichten besuchen und das tat er auch, obwohl es ihn jedes Mal aufs Neue traurig stimmte. Er verstand nicht, warum sie nicht bei ihnen leben konnte, warum sie tat, was sie tat und wie sie ihm so vertraut und fremd zugleich sein konnte.


    Tief in Celio schlummerte die Sehnsucht nach Liebe und Wärme. Sie war die Basis für sein Wesen, auch wenn er sie selbst noch nicht begriffen hatte. Ausdruck verlieh er dem unbekannten Gefühl durch künstlerisches Schaffen, die Betreuung seiner Schwester und der ruhigen Einsamkeit in den Sümpfen des Umlandes. Der stille Zusammenhalt der Familie war eine weitere Stütze für sein fragiles Innenleben, auch wenn er die tiefe Melancholie eher nährte als minderte, da die Duponts in einem viel zu großen und zugigen Anwesen und ebenso weitläufigen und überholungsbedürftigen Ländereien kollektiv dem Selbstmitleid frönten.