Beiträge von Gilbert Jardine

    Charbogen-Ergänzung:



    Preisgegebene Informationen an Toni, in Blutrote See, Kapitel 15, Vergebung - 26.11.203 n.d.A.:
    - Gefühle rund um die Gesichtsnarbe von Gil
    - Ursprung der Gesichtsnarbe
    - Lex die Lebensretterin



    Link:
    https://asamura.de/viewtopic.php?f=102&t=1812#p15737



    ...Meine Narbe sagt mir genau dass, was ich Dir gerade erklärte. Vielleicht ist es nicht nur Boldi, der ein anderes Gesicht sieht Toni. Auch ich sehe beim Rasieren andere Augen die mich anstarren, selten meine eigenen. Und ich kann von Glück sagen, dass ich noch beide Augen habe. Aber in meinem Fall ist es nicht Dein Gesicht dass mich anstarrt. Das wissen wir beide, also keine Bange...



    ****



    ...Er schwieg einen Moment und fasste sich über die Narbe in seinem Gesicht. »Ein scheinbar ganz normaler Einsatz, ein Dieb in dem kleinen Juweliergeschäft am Rande von Chateaub. Dort war ich Lehensgardist. Wir, Lex und ich, haben den Dieb noch im Laden gestellt. Auf frischer Tat ertappt. Aber das war kein gewöhnlicher Dieb, was immer er war er kämpfte wie ein Profi und ich meine damit ein Assassine oder ein Soldat. Ich hatte noch niemals Todesangst in meinem Beruf. An diesem Tag lernte ich sie kennen Toni. Und ich lernte kennen, wie gut wir auch sind, es gibt Leute die stecken uns locker in die Tasche. Ein kurzes Scharmützel und ich wäre beinahe in dem Juwelierladen gestorben. Eine seltsame, tanzende Halbdrehung und ein hauchdünnes Schwert zückte hervor, so als führte es ein Eigenleben. Die Klinge die mühelos durch alles Schnitt, hätte mir den halben Kopf wegrasiert. Von der Drosselgrube schräg hoch zur Stirn hätte sie geschnitten. Aber in dem Moment als der Kerl zuschlug, gruben sich die Zähne von Lex in seinen Körper und rissen ihn zurück. Die Schwertspitze von dem Kerl traf mich. Eine Schwertspitze die mir von der Drosselgrube bis über die Augenbraue das Gesicht aufschlitzte. Eine Schwertspitze einer Arashiklinge. Diese seltsamen halb gebogenen Klingen, ich werde diese Klinge ebensowenig vergessen wie die Augen. Denn das war alles was ich von dem Mann sah. Die Statur eines tödlichen Tänzers mit blauen Augen die seltsame grüne Sprenkel aufweisen. In seinen Augen las ich meinen Tod. Er trat Lex zur Seite und ich dachte er würde sie erschlagen, aber er ergriff den Beutel mit seiner Beute und verschwand in der Nacht. Ich lag wie ein blutender Maikäfer auf dem Rücken, zitterte, heulte, blutete und hatte mich vor Angst bepisst als Lex zu mir gekrochen kam und mir das Gesicht ableckte. Was immer das für ein Mann war, ich dankte Ainuwar auf Knien das Lex so scharfe Zähne und so einen scharfen Verstand hat. Und das der Kerl floh. Ich glaube er war kein Mensch, er war schnell, viel zu schnell. Seine Augen würde ich jederzeit wieder erkennen Toni. Frag nicht nach einen Namen, ich habe keinen für diesen Kerl. Ich weiß nur, dass er ein seltsames und sehr wertvolles Artefakt gestohlen hat. Genaueres gaben die Bücher des Juweliers nicht her. Er hatte es vergoldet. Von daher weiß ich wie Boldi sich fühlt. Ich mache ihm keinen Vorwurf, aber ich möchte auch Dich nicht verlieren...



    ****

    (Fortsetzung)


    Antoine
    Etwas eingeschüchtert von dem Chevalier saß Antoine auf dem Stuhl, die Tischdecke unter seinem Hintern. »Es geht um mich. Sie sollen bitte meinen Kopf überprüfen, wegen den Erinnerungen. Die Herren in Schwarz waren nicht sehr freundlich und ich hab mich über die beschwert. Sie sollen bitte schauen, also vom Duc aus, dass ich nicht gelogen habe. Er glaubt mir nicht so richtig, glaub ich.«


    Khawa
    Im Hintergrund machte Khawa für alle Kaffee, während er leise vor sich hin sang. Er trug vorbildlichste Souvagnische Kleidung und seit seiner Nobilitierung einen kurzen Haarschnitt. Nach seinem Turban hatte er sich mit der langen Filzmähne von seinem letzten Stück rakshanischem Kulturgut am Leib getrennt, ohne Jules vorzuwarnen.


    Jules de Mireault
    Jules lehnte sich entspannt zurück und schaute Antoine ernst an. "Welches Verbrechens hast Du die Gardisten beschuldigt? Wurdest Du schon einmal ausgelesen? Ich warne Dich vorher, rein zu Deinem Schutz. Lass locker, bleibt locker, bekomme keine Panik und wehre Dich nicht, ansonsten wird das Auslesen sehr schmerzhaft. Das wollen wir beide nicht, denn Du möchtest ja Deine Aussage bestätigt haben. Ich werde sehen ob Du gelogen hast, Dir etwas eingebildet hast oder ob Deine Aussage den Tatsachen entspricht. Ich sehe was Du gesehen hast, ich fühle was Du gefühlt hast. Ich lese Deine Gedanken wie ein Buch oder erlebe sie mit. Aus dem Grund frage ich Dich vorher, was haben die Gardisten getan? Du wirst mich einfach als fremde Präsenz in Deinen Gedanken spüren. So wie wenn Du denkst, ist da plötzlich wer anderes anwesend. Ich verspreche Dir es schmerzt nicht, solange Du Dich nicht wehrst. Also erzähl vorher etwas, danach schaust Du mir genau in die Augen, so geht es leichter. Die Augen sind das Tor zur Seele", erklärte Jules und freute sich riesig als Khawa zu Besuch kam. Nur musste er zweimal hinschauen, da Khawa seine Haare abgeschnitten hatte.


    Antoine
    »Also das wird dann jetzt peinlich.« Antoine grinste gequält. »Also wie ich dem Duc schon sagte, die haben mich verprügelt und gefickt. Ich wurde noch nie ausgelesen, aber ich bin da echt drauf gespannt. Man hört immer so viel davon.«


    Jules de Mireault
    "Dir muss nichts peinlich sein, wenn Du wüsstest, was wir schon alles gelesen haben und täglich lesen", antwortete Jules und schaute Antoine tief in die Augen, so als wollte er in den Augen seines Gegenübers etwas überprüfen. Einen winzigen Moment später spürte Antoine, dass er in seinem Kopf nicht mehr allein war. Er fühlte wie Jules sich umschaute und für einen Moment verharrte. `Hier bin ich, entspann Dich´, übermittelte er ihm mental. Antoine hörte die Worte nicht wirklich, sondern sie wurden in seinem Kopf von einem fremden Bewusstsein gedacht. Und so wie das fremde Bewusstsein von Jules Nachrichten dachte, so griff es nun auch auf seine Erinnerungen zu. Antoine wurde zum Zuschauer in seinem eigenen Kopf. Beiseite geschoben, aber nicht abgeschoben. Nur konnte er nicht verhindern, was sich der Magier anschaute und wie genau. Die letzten Erinnerungen wurden aufgerufen. Der Besuch im Palast, die Flucht durch die Nacht, die Gefangennahme, das Wiedererkennen und auch die Rache für eine uralte Wunde die zwar in einem Gesicht, aber niemals auf einer Seele verheilt war. Jules schaute sich alles an, neutral, sachlich, ohne Wertung - falls er wertete, bekam Antoine davon nichts mit. Allerdings erlebte er dass, was Jules aufrief erneut. Er litt Angst und Schmerzen und nach einer gefühlten Ewigkeit war er wieder im Hier und Jetzt und spürte wie sich die Präsenz von Jules von ihm löste. Das Loslassen dauerte seltsamerweise etwas länger. So als wurden unsichtbare Tentakeln aus seinem Geist zurückgezogen. Schlagartig war er in seinem Geist wieder allein und den Hauch eines Moments fühlte er sich seltsamerweise einsam, ehe er den Stuhl wieder unter seinem geschundenen Hintern spürte. "Du hast die Wahrheit gesprochen", sagte Jules und riss Antoine damit aus seinen Gedanken.


    Antoine
    Antoine rieb seine Stirn, auf der sich ein Film von kaltem Schweiß abgesetzt hatte. Sein Herz hämmerte und er keuchte. Es dauerte, ehe er wieder ganz im Hier und Jetzt war, so als wäre er gerade aus einem Albtraum hochgeschreckt. »Ah ... in Ordnung. Und was bedeutet das jetzt?«


    Jules de Mireault
    "Das bedeutet, dass Du absolut die Wahrheit gesprochen hast. Alles was Du gesagt hast, ist wahr", erklärte Jules, was Gilbert erleichtert aufatmen ließ.


    Antoine
    Fragend blickte Antoine Gilbert an. »Aber das hab ich doch von Anfang an gesagt. Ich will ja bei Ihnen arbeiten. Und was machen wir jetzt? Das dem Duc sagen? Oder machen Sie das, Monsieur Mireault?«


    Khawa
    "Chevalier de Mireault", korrigierte Khawa mit mildem Tadel und verteilte Kaffee.


    Jules de Mireault
    "Das mache ich und zwar umgehend. Also einen Moment Ruhe bitte", sagte Jules und übermittelte alles an den Duc. Nachdem das erledigt war, musterte er Khawa dankbar und trank in Ruhe seinen Kaffee. "Die Strafe wird härter ausfallen als unter Bellamy. Nicht für den neuen Palaisin, denn dieser kann nichts für alte Gräul seiner Leute. Er ist neu im Amt. Aber wenn man ihm aus genau dem Grund die Strafe überlässt, rollen Köpfe", erklärte Jules, kramte einen Keks aus seiner Schreibtischschublade hervor und ditschte ihn in den Kaffee.


    Khawa
    Antoine trank dankbar den heißen Kaffee. "Hm, der ist gut. Ich wusste gar nicht, dass Rakshaner Kaffee kennen. Was man nicht alles lernt hier. Wann erfahren wir, was mit den Kerlen gemacht wird?"


    Jules de Mireault
    "Entweder in der Urteilsverkündung oder gar nicht direkt. Denn wenn der Duc nun über Dich urteilt, spricht er Dich frei oder schuldig oder beides. Schuldig des Diebstahls und so weiter, aber gibt Dir noch eine Chance. Robere hingegen erhält seine eigene Verhandlung für sein Vergehen oder der Duc verurteilt ihn sofort", antwortete Jules während der ein aufgeweichten Keks aß und Khawa beobachtete, wie er im Büro herumwirbelte.


    Antoine
    "Und die anderen, die mitgemacht haben?", bohrte Antoine hoffnungsvoll nach. "Das war ja nicht nur er alleine."


    Jules de Mireault
    "Die werden ebenso pro Person bestraft. Jeder wird sein Urteil erhalten, ob Mitläufer oder aktiver Mittäter. Und ich werde vermutlich jeden auslesen müssen. Sprich weshalb sie so handelten, was sie dabei empfanden, was ihr Grund war. Wollen, oder Angst vor Robere? Das macht beim Urteil schon einen gewaltigen Unterschied aus".


    Antoine
    "Ah, das finde ich gut! Und wann ist das? Heute?" Antoine griff nach den Keksen, die zum Ditschen gedacht waren, und aß sie so.


    Khawa
    Missbilligend schüttelte Khawa etwas den Kopf.


    Jules de Mireault
    "Man fragt bevor man an anderer Leute Dinge geht, oder soll ich dem Duc melden, dass Du Kekse gestohlen hast?", grinste Jules und schob die Kekse rüber, damit Antoine sich bedienen konnte. "Hier iss, meine Güte, wenn Du Hunger hast. Deine Aburteilung ist heute, so wie ich erfahren habe. Da Deine Verhandlung nur unterbrochen wurde. Die der anderen kann ich Dir nicht sagen Antoine", gab Jules zurück.


    Antoine
    Antoine hatte sogar großen Hunger. Es war ihm nicht möglich, langsam zu essen oder die Kekse einzuteilen. Er aß sie in Windeseile, als wären sie keine Beilage, sondern eine Hauptmahlzeit und würden ihm allein gehören. Hinterher leckte er sich den Finger an und tippte damit auf die Krümel, damit sie kleben blieben und er sie auch noch essen konnte. "Danke."


    Jules de Mireault
    Jules blinzelte in Zeitlupe und starrte dann Antoine an. "So war das zwar nicht gedacht gewesen, aber gut. Du scheinst es nötig gehabt zu haben. Khawa gib ihm noch einen Kaffee, ehe er uns vom Fleisch fällt oder die Haare vom Kopf frisst", grinste Jules.


    Khawa
    Khawa erkannte, was da los war. Er brachte Antoine nicht nur einen weiteren Kaffee, sondern schlug einen großen Berg Kekse in eine Serviette ein, deren Zipfel er verknotete. Das Päckchchen stellte er Antoine hin. "Versuch, sie langsam zu essen, auch wenn es schwer ist", merkte er freundlich an.


    Jules de Mireault
    Jules nickte anerkennend und stupste seinen Schatz mental an. Er fand die Geste mehr als lieb, gleichgültig was andere von Khawa hielten, er hatte eine extrem herzliche und hilfsbereite Seite und dass konnte ihm niemand absprechen. Vielleicht würde das auch irgendwann Massimo einsehen, oder ihn zumindest in Ruhe lassen.


    Antoine
    "Tausend Dank", sagte Antoine erfreut. "Ich wusste nicht, wie freundlich man hier zu mir ist, sonst hätte ich nichts geklaut. Aber ich schwöre es, ich mach es wieder gut."


    Jules de Mireault
    "Indem Du für uns alle Kekse bäckst von ersten eigenen Lohn?", schlug Jules lachend vor.


    Antoine
    "Mach ich, versprochen. Wenn ich die Arbeit noch kriege. Ich muss noch auf das Urteil warten."


    Jules de Mireault
    "Die Arbeit von Deinem Fürsprecher wirst Du bekommen. Weshalb solltest Du ein schlechtes Urteil erhalten? Du hast die Wahrheit gesagt", gab Jules freundlich zu bedenken.


    Antoine
    "Na ja, es haben schon viele Leute alles mögliche versprochen", druckste er herum. "Drum bin ich da vorsichtig. Ich freu mich lieber erst, wenn ich die Arbeit habe. Kommen Sie mit zum Duc, um dem das alles zu sagen?"


    Jules de Mireault
    "Das habe ich dem Duc gerade bereits alles gesagt, gedanklich Antoine. Ich glaube er muss es nicht zweimal hören. Aber Du solltest wirklich so langsam zurückgehen. Danach solltest Du Dir neue Kleidung aushändigen lassen im Dienstbotenflügel. So kannst Du nicht weiter herumlaufen".


    Antoine
    "Dabei hab ich lange nicht eine so saubere Hose getragen." Antoine trank den Kaffee aus und nahm sein Bündel Kekse, das er zum Abschiedsgruß hochhob und dabei nickte. "Danke ihr beiden." Er stand auf und ging raus. Er wartete auf Gilbert, damit sie gemeinsam zurück zum Thronsaal gehen konnten.


    Gilbert Jardine
    Gil nickte Khawa und Jules dankbar zu. "Vielen Dank für alles, wir sehen uns", verabschiedete er sich freundlich. Zeitgleich mit der Tür die ins Schloss fiel, fiel Gilbert ein Stein vom Herzen. Er hatte Antoine geglaubt und sein Glaube war nicht verraten worden. Er gesellte sich zu Antoine, der das Päckchen Kekse wie eine Trophäe hielt und deutete ihm an, dass sie zurückgehen mussten. "Du kennst ja den Weg. Wir werden zurück zum Thronsaal gehen und dann hast Du es hoffentlich bald hinter Dir. Positiv gemeint", grinste Gil.


    Antoine
    "Danke noch mal für alles, Monsieur Jardine." Die Kekse an sich gepresst ging Antoine den Weg zum Thronsaal zurück. Diesmal war er es, der zu den Gardisten sagte: "Wir wollen zum Duc!"


    Gilbert Jardine
    Der zweite Gardist nickte, klopfte an und betrat dann den Thronsaal. Er verkündete, dass Antoine zurückgekehrt sei und erneut um eine Audienz bitten würde. Antoines Ankunft wurde schon erwartet und das teilte ihm der Gardist auch mit. "Du kannst reingehen, seine Majestät erwartet Dich", sagte der Gardist.


    Antoine
    Zaghaft ging Antoine herein, aber nicht ganz so ängstlich wie beim ersten Mal. Er machte alles genau so, wie Gilbert es ihm beigebracht hat, kniete sich nieder und schaute weder dem Duc noch dessen Sohn in die Augen. "Ich bin wieder da und ich bin jetzt gesund und dieser Mireault hat meinen Kopf ausgelesen. Ich hab nicht gelogen!"


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    Max musterte Antoine und wartete kurz ab. "Das ist korrekt, über den Umstand hat uns bereits Chevalier de Mirelaut informiert. Du wurdest nicht nur von einem, sondern von mehreren Gardisten geschändet. Dein Urteil steht noch aus. Kraft unseres Amtes verurteilen wir Dich zur Wiedergutmachung des erlittenen Schadens was die gestohlene Ware, eine Kristallrose, angelangt. Wir setzen den Wert der Rose auf zweihundert Taler fest. Wir folgen dem Vorschlag des Beschuldigen und gewähren ihm die Möglichkeit der Abarbeitung. Ferner wirst Du dazu verurteilt, Deine Schulden im Hilfsdienst des Büttels Jardine abzuarbeiten. Alle weiteren Anklagepunkte stehen hinter dem Schaden an, den Du durch die Verhaftung erdulden musstest. Zwar wurde die Verfolgung und Festnahme durch Dein Fehlverhalten hervorgerufen, nicht jedoch die weit höher wiegende Straftat einer Körperverletzung. Solltest Du Dich im Dienst von Büttel Jardine als fähig erweisen, werden wir Dir die Schulden zugunsten Deines neuen Lebenswandels erlassen. Andernfalls ist spätestens bis zum Jahresende die Schuld des Diebstahls abzutragen. Die Einsatzkosten, Gerichtskosten und so weiter und so fort fallen der Staatskasse anheim. Wir gewähren Dir hiermit eine zweite Chance, nutze sie weise", urteilte der Duc.


    Antoine
    Antoines Gesicht verzog sich zu einer Grimasse, die man im ersten Moment nicht deuten konnte. Es schien, als sei jeder einzelne Gesichtsmuskel aufs Äußerste gespannt, die Augen waren zusammengepresst zu faltigen Löchern, die Mundwinkel nach hinten gezerrt. Erst nach einigen Sekunden kam er wieder zu Atem und es offenbarte sich, dass er vor Freude weinte. »Danke, das mach ich! Vielen Dank! Ich zahl die Rose ab und die Kekse auch!« Er wischte sich die Tränen mit den Händen ab, aber er weinte immer noch und schluchzte, als er rückwärts wieder in Richtung der Tür marschierte.


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Nicht bezahlen, benehmen Antoine - dann ist das Bezahlen nicht nötig", erinnerte der Duc freundlich.


    Antoine
    "Ich bezahl die Rose trotzdem", schluchzte Antoine, "und back neue Kekse." Er verschwand rückwärts zur Tür hinaus.


    Gilbert Jardine
    Gilbert hatte diesmal vor dem Thronsaal gewartet. Er wartete und endlich kam Antoine wieder heraus. Er sah verheult aus, fertig und irgendwie zeitgleich noch geschafft. Gil ging ihm entgegen und musterte ihn besorgt. "Was ist passiert? Wie ist es ausgegangen?", fragte er direkt ohne Umschweife nach.


    Antoine
    "Ich wurde verurteilt", keuchte Antoine. "Dazu, bei Ihnen zu arbeiten. Und wenn ich gut arbeite, werden mir die Kosten für die Rose sogar erlassen und der Rest auch. Aber ich bezahl die Rose und bring auch die Kekse dem Chevalier vorbei, versprochen! Was machen wir jetzt? Bekomme ich jetzt solche Sachen wie Sie? Und wer sagt Boldi und Robere Bescheid?"


    Gilbert Jardine
    "Glaube mir, die werden früh genug informiert. Entweder von einer anderen Einheit oder von den Himmelsaugen. Nein solche Sachen wie ich bekommst Du nicht, Du bekommst erstmal normale, saubere Kleidung. Dass Du bei mir arbeiten sollst, freut mich. Das hatte ich Dir ja versprochen und das es umgesetzt wurde ist schön. Du wirst Dich beweisen müssen, aber ich denke dass wirst Du auch. Schwer ist vielleicht nur die Umstellung der Sichtweise auf die Welt. Aber auch das wirst Du hinbekommen. Keiner verlangt, dass Du morgen alles kannst. Lass uns Dir ein paar neue Kleidungsstücke besorgen und ein Bad täte Dir auch gut. Ich glaube dass sollten wir als erstes in Angriff nehmen. Eine Komplettreinigung, dass wird fast eine Sanierung", grinste Gil.


    Antoine
    "Und wo darf ich wohnen?", fragte Antoine und folgte Gilbert. "Und wie muss ich Sie jetzt ansprechen? Normal Monsieur Jardine oder auch irgendwie speziell mit ihrem Dienstrang und so?"


    Gilbert Jardine
    "Du nennst mich Gil, sonst wird das ein bisschen seltsam mit der Zusammenarbeit. Da ich Dich da rausgeholt habe, werde ich Dich vorerst bei mir unterbringen. Aber ich warne Dich gleich, meine Dinge bleiben auch meine Dinge. Selbst wenn ich schlafe Antoine. Gefährde unser frische Kollegialität und eventuelle Freundschaft nicht, indem Du lange Finger machst. Lex würde Dich daran hindern und zwischen uns wäre es aus, die Vereinbarung würde enden. Ich hoffe Dir ist das bewusst und meine Warnung war nur ein unnötiger Hinweis. In allen anderen Dingen warst Du schließlich auch ehrlich. Also bei mir wirst Du wohnen. Es ist kein Luxustempel, ehr klein, aber zum Schlafen und zum Essen reicht es allemale", sagte Gil freundlich.


    Antoine
    "Gil klingt gut. Du darfst Toni sagen", antwortete Antoine freundlich. "Ich klau nix, du hast mir den Kopf vom Block gezogen und mich vor Boldi gerettet. Freunde beklaut man nicht. Ich seh dich jedenfalls als Freund an, du kannst ja damit noch warten. Mir ist egal, ob das Haus klein ist, es ist ein Haus! Ich schlaf auch auf dem Fußboden, alles egal!" Antoine lachte vor guter Laune.


    Gilbert Jardine
    "Nun Leute zu retten oder zu beschützen ist mein Job und nun auch Deiner. Gut ich bin dabei, versuchen wir es als Kollegen und Freunde. Du kannst es Dir wie ein kleines Zimmer in einer Taverne vorstellen. Ein Zimmer, dass etwas unterteilt ist mit Küche, Schlafstelle und eine Gammelecke. Einen kleinen Keller hat es auch, dort lagere ich die Vorräte. Der Zuber und das Klo sind draußen", grinste Gil.


    Antoine
    "Ein Klo!" Antoine lachte sich scheckig darüber. "Weißt du, wann ich das letzte Mal auf einem KLO war? Ich nicht! Letztes Jahr irgendwann, vermutlich. Schlaf ich auf dem Fußboden, auf dem Sofa oder auf einem Bett? Mir ist es egal, ich will es nur wissen."


    Gilbert Jardine
    "Auf einer Schlafmatte so wie ich. Die rollen wir nachts aus, so haben wir tagsüber mehr Platz. Wir sind ja nicht immer Unterwegs, sondern haben auch mal frei. Und da ist leider nicht immer gutes Wetter, dass man draußen sitzen kann. Folglich wozu ein Bett ins Haus stellen? Eine Schlafmatte tut es auch und wird es im Winter doch mal sehr kalt, packe ich einen Strohsack drunter und ein Lammfell drauf. Besser geht es nicht. Na es ist ein ganz normales Plumpsklo. Ein Verschlag mit einem Holzbänkchen wo Du Dein Geschäft machst und es nach unten fällt. Nicht so wie im Palast oder bei manchen Badern. Du wirst Dich schon zu Recht finden, dass ist nicht schwer. Du sitzt beim Kacken, anstatt zu hocken, ist bequemer", lachte Gil.


    Antoine
    "Dann müssen wir noch eine Schlafmatte für mich besorgen. Ich brauch kein Bett, ich hab noch nie eins gebraucht. Und wie es beim Bader aussieht, weiß ich nicht, ich war noch nie bei einem."


    Gilbert Jardine
    "Ich war schon einige Male dort, da gute Bader eben nicht nur Baden und so weiter, sondern auch kleinere Eingriffe machen oder Heilungen. Zum Beispiel bei Zahnschmerzen, ganz wichtig zu wissen. Und das schöne an der Sache ist, sie sind meist nicht so grob und man kann sich die Behandlung leisten, ohne dass es einen fast den ganzen Monatssold raubt. Ich habe zwei Schlafmatten Antoine, manchmal hat man Besuch, weißt Du?", gibbelte Gil.


    Antoine
    "Dann brauchst du jetzt eine Dritte", antwortete Antoine grinsend. "Erstmal muss ich alle Schulden abtragen und wenn dann was übrig ist, geh ich vielleicht auch mal zum Bader."


    Gilbert Jardine
    "Es kostet nicht viel, es sei denn Du möchtest was großes machen lassen. Ansonsten opfere ein zwei Taler für einen guten Haarschnitt und eine Rasur. Oder opere fünf Taler und lass Dir auch die Zähne machen", schlug Gil vor.


    Antoine
    "Das mach ich, sobald ich das Geld habe, damit ich dich nicht so vollmüffle."


    Gilbert Jardine
    "Du wirst heute schon baden Antoine, damit wartest Du nicht bis zum ersten Lohn, dass geht nicht. Wer weiß was da alles noch aus Deinem Hintern sickert", gab Gil zu bedenken.


    Antoine
    "Aber ich hab keine zwei Taler! Es sei denn, du legst es mir aus. Oder ich bade einfach im Fluss."


    Gilbert Jardine
    "Du badest in meinem Zuber den Du danach wieder säuberst. Ich habe doch gesagt, er steht draußen neben dem Haus, neben dem Klohäuschen Antoine höre mir doch zu", lachte Gil.


    Antoine
    Antoine grinste entschuldigend. "Ich bin so viel Sauberkeit einfach nicht gewohnt. Das mach ich."


    Gilbert Jardine
    "Ja Du wirst Dich dran gewöhnen, spätestens wenn es Dir danach besser geht. Du wirst schon sehen, dann bist Du bald wieder fit. Neue Kleidung benötigst Du vorher aber auf alle Fälle. Was nützt das beste Bad, wenn Du die alten Lappen wieder anziehst? Nichts. Also auf nach Beaufort komm", sagte Gil und gab den Weg vor.

    Kurzinformation Gilbert Jardine


    Name: Gilbert Jardine
    aka: Gil
    Volk: Souvagnischer Almane/Souvagner
    Alter: 32 Jahre
    Größe: 176 cm
    Gewicht: 70 kg
    Haarfarbe: schwarz
    Augenfarbe: blau-grau
    Statur: trainiert
    Herkunft: Chateaub
    Derzeitiger Aufenthaltsort: Beaufort
    Sprachen: Asameisch
    Besonderes Merkmal: lange Narbe auf der rechten Gesichtshälfte
    Familienstand: ledig
    Beruf: Lehensgardist in Chateaub (Büttel, Häscher)
    Glaube: Ainuwar


    Eltern:
    Vater: Louis Jardine, 58 Jahre, Beruf: Lehensgardist in Chateaub (Büttel, Häscher)
    Mutter: Auerélie Jardine, geborene Ravaise, 56 Jahre, Beruf: Ausruferin



    Aussehen:
    Gilbert Jardine ist ein 32 Jahre alter Souvagner. Gilbert ist von durchschnittlicher Größer, aber nicht von durchschnittlicher Statur, da es zu seinen Aufgaben als Lehensgardist (Büttel und Häscher) gehört, Kriminelle festzunehmen oder auszuschalten. Folglich ist er im waffenlosen wie bewaffneten Kampf geschult und trainiert.


    Gil hat schwarze, kurze Haare, helle Haut und meist sieht man ihm seinen Bartschatten sehr deutlich an. Seine Augen haben eine blau-graue Farbe. Eine lange Narbe ziert seine rechts Gesichtshälfte. Die Narbe nimmt ihren Verlauf an der Stirn über dem rechten Auge, verläuft die über die gesamte Wange den Hals hinab herunter und endet fast auf Höhe der Drosselgrube.


    Die Dienstkleidung eines Lehensgardisten in Chateaub ist keine einheitliche Uniform oder Rüstung.
    Die Kleidung, welche die Büttel bei der Ausübung ihres Amtes tragen, ist Privatkleidung und unterscheidet sich somit von Mann zu Mann. Die Kleidung der Büttel richtet sich zudem danach, was sie sich von ihrem Sold aus leisten können.


    Um sich von den gewöhnlichen Bürgern, Bauern, Leibeigenen o.ä. abzuheben, tragen die niederen Büttel einen Wappenrock des Lehens Chateaub über der Kleidung, höherrangige Gardisten erkennt man an einer besonderen Schmuckbinde.



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    ***



    Ständiger Begleiter:


    Lex, Schäferhund


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