Beiträge von Costantino Marchesi

    Komm zu Conni



    Frederic de Pladrieux
    Frederic lief gemeinsam mit Sacha durch die Straßen von Beaufort. Dabei rauchte er nachdenklich vor sich hin. So etwas Stures und Verbohrtes wie Sachas Vater hatte er noch nicht erlebt. Er hatte gehofft, wo sie beide doch das gleiche Schicksal teilten, das Tekuro zugänglicher wäre. Aber was hieß das schon im Endeffekt? Nichts. Schicksal konnte die Menschen verbinden, musste es aber nicht. Vielleicht mochte Tekuro Sacha als Person nicht, sah in ihm die verhasste Mutter, oder sah in ihm all jene Verluste, die er selbst erleiden musste. Möglich, aber kein Grund einen fremden Mann Heilerreif zu schlagen. Vor allem wenn dieser nach Tekuros Aussage für ihn ein Fremder war. Das wäre so, als würde er in die Menge feuern lassen, bei einem Hafenfest, oder die Büttel würden mit den Helebarden die vorbeilaufenden Bürger pieksen, so aus Spaß. Fred schüttelte den Kopf und damit die Gedanken an Tekuro ab. Die Straßen wurden breiter, belebter, der Geruch von Bauernhöfen und Ställen verschwand und machte den Gerüchen der Hauptstadt Platz. Der Geruch von gebratenem Fleisch von den Straßenständen mischte sich mit denen frischen Brotes, Tabak, Bier und Wein. Die Häuser wurden bunter, die Straßen belebter, die Geräuschkullisse lauter - das war Beaufort. Fred blieb an einem der Stände stehen und hielt Sacha fest. Er überschaute das Angebot von süßen Backwaren und ließ sich einiges einpacken. Zwei Süßkringel ließ er sich auf die Hand geben und drückte einen davon Sacha in die Hand. Er hing sich seinen Beutel wieder über die Schulter, bezahlte den Verkäufer und ging weiter. "Ich dachte mir ein Trösterlie tut Dir gut", grinste er beim Essen und wischte sich den Puderzucker vom Mund. Er schaute sich die anderen Stände an und erwarb bei einem weiteren Stand frische, gebrannte Mandeln, zwei Paradisäpel und zwei Gläser Marmelade die er sich einpacken ließ. Als er dies bezahlt hatte gingen sie weiter, während sie sich die Stände anschauten. "Wieder alles gut bei Dir?", fragte Fred und leckte sich die Finger vom Puderzucker ab, während man in weiter Entfernung schon den gewaltigen Palast des Duc sah.


    Sacha Bonnet
    »Ja klar, immerhin hat er mir diesmal so eine Abart von Kuss gegeben und gesagt, dass er mich lieb hat. Er hat sogar von sich als mein Papa gesprochen. Und Patti hat er auch in Ruhe gelassen. Hast du Patti gesehen? Das war der, der uns die Tür aufgemacht hat.« Sacha ließ sich im Gehen den Süßkringel schmecken, während sie durch die belebten Straßen gingen. »Danke für den Kringel. Ich bin gespannt, wie es Conni geht und was für ein Zimmer er im Palast hat. Und warum er überhaupt hier einquartiert wurde!«


    Frederic de Pladrieux
    "Ich hoffe er sieht es so wie Du Sacha, mir erschien der Mann regelrecht wirr und ich habe mich insgeheim gefragt, wie er es zur Leibgarde brachte. Nichts gegen Dich aber wirkt er für Dich tauglich? Wenn ihn ein Bürger falsch anspricht, bricht er ihm das Genick? Nun es gibt überall schwarze Schafe, aber das eines ausgerechnet Dein Vater sein muss, ist wirklich nicht witzig. Das Schicksal meint es nicht gut mit Dir Sacha. Es schuldet Dir was, beim Klabauter, es schuldet Dir ganz gewaltig was. Eine Warnung, diese Familie dort, ist keine Familie im üblichen Sinn. Wenn Du Dich dieser Familie anschließt, gibt es nur einen Weg wie Du sie verlässt Sacha, mit den Füßen voran. Also überlege Dir zweimal, ob Du wirklich vollwertiges Mitglied werden möchtest. Ein Rat unter Maate, ich möchte Dich nicht irgendwo im Hafenbecken treibend vorfinden, wobei Du da wohl eher in der Suppe schwimmen würdest. Conni. Warum er hier wohnt? Keine Ahnung, teil der Strafe? Er wurde dazu verurteilt im puren Luxus am Hof zu leben", grinste Fred über beide Ohren. "Der Mann hat auch ein Pech", gibbelt er und schaute sehnsüchtig in seinen Beutel auf die Leckereien, ehe er ihn wieder schloss und Sacha anlächelte. "Die sind für heute Abend", freute er sich.


    Sacha Bonnet
    »Für dich und Rene?«, erkundigte Sacha sich und lutschte den verbliebenen Zucker von seinen Fingern. »Conni hat ja mal eine schwere Strafe zu verbüßen. Hoffentlich ist er inzwischen nicht in dem ganzen Samt und der Seide erstickt. Papa hat ein paar Macken, aber ich glaube nicht, dass er mir ernsthaft was tun würde. Viele werden von ihren Eltern geschlagen und diesmal war er doch ganz lieb. Und Opa hat auch noch was zu melden. Und sieht Opa aus, als könnte er irgendwem ein Haar krümmen?« Sacha schob die Hand in seinen Seebeutel und befühlte liebevoll die Haarsträhne, die nur darauf wartete, zu einem Armband geknüpft zu werden. »Wie Papa es in die Leibgarde geschafft hat, kann ich nicht sagen, ich vermute, weil er so gut kämpfen kann.«


    Frederic de Pladrieux
    "Deinen Opa kann ich nicht einschätzen, dass macht ihn gefährlicher als Deinen Vater. Nun sicher werden andere auch von ihren Vätern geschlagen und ich bekam auch schon mal eine mit, aber doch nicht dermaßen wie Du. Aber ich verstehe warum Du es trotzdem versuchen möchtest, er ist immerhin Dein Vater. Ob Ihr nun wollt oder nicht", sagte Frederic und tätschelte seinen Beutel. "Ja für Rene und mich um uns den Abend zu versüßen. Vano war leider nicht wach, sonst hätte ich ihn gefragt, ob er bereit wäre uns zu trauen. Nicht heute oder morgen, aber vielleicht in ein paar Monaten. Das wäre doch schön oder nicht? Wusstest Du, dass ich genau auf meinem Geburtstag mit Rene zusammengekommen bin? Hat doch was oder? Conni wird wirklich leiden, keinen gammligen Zwieback, frisches duftendes Brot, weiche Betten, Diener was hat er nochmal verbrochen?", lachte Fred und blieb vor den Wachen am Tor stehen, erklärte kurz ihr Begehr, aber die Wachen wunken sie durch und Fred zog Sacha als seinen "Untergebenen" mit sich. Sie hatten eine ganze Weile zu laufen, ehe sie am Hauptgebäude angelangt waren. "Fragen wir uns mal bei den Diener um, Mon Dieu", lachte Fred.


    Sacha Bonnet
    »Ihr wollt heiraten? Aber ich dachte, ihr seid erst seit heute zusammen? Aber wenn ihr euch sicher seid, warum nicht. Feiert ihr das wie Silvano und Boldi?« Sacha grinste. Die Diener schickten sie durch den Palast und schließlich landeten sie vor einer Tür, die von zwei Leibgardisten bewacht wurde, die sie streng musterten. Es war das Gemach von Prince Ciel.


    Frederic de Pladrieux
    "Wir? Nein, ich möchte Rene heiraten. Ich habe ihn noch gar nicht gefragt. Und bevor ich ihn frage und herausposaune, dass und doch Vano trauen könnte, muss ich erstmal wissen ob Vano uns trauen würde. Sagt er zu, dann kann ich Rene genau das vorschlagen und ihm die Idee damit schmackhaft machen. Wir sind zwei Tage zusammen, Dank Rene. Ich hätte den Mund vermutlich bis heute nicht aufbekommen, hätte er mich nicht erwischt und kaltgestellt. Rum brachte mich zum Reden, ich liebe den Mann schon eine ganze Weile Sacha, warum nicht heiraten? Aber dazu später mehr, jetzt geht es um Deinen Kerl", sagte Frederic und musterte die Wachen. "Grüße, wir möchten zu Costantino Marchesi, achter Offizier der Choucas, uns wurde gesagt er befindet sich in diesen Gemächern. Mein Name ist Chevalier Frederic de Pladrieux, erster Offizier der Mouette, das ist mein Untergebener Matrose Sacha Bonnet. Sind wir hier richtig?", fragte Fred höflich.


    Gardist
    Der linke Gardist klopfte.


    Ferrau Du Trieux
    Ferrau eilte zur Tür und riss diese auf. Er trug eines seiner Hobbystücke - einen Ganzkörperstrickanzug im zarten mintgrün. Freundlich schaute er Frederic und Sacha an. "Sie wünschen?", fragte er freundlich.


    Sacha Bonnet
    "Wir möchten mit Conni sprechen. Kennst du mich noch? Ich war mit auf der Choucas, ich bin Sacha und ein Freund von Conni. Das ist Frederic de Pladrieux, Erster Offizier auf der Mouette."


    Ferrau Du Trieux
    Ferrau nickte und musterte Fred. Er trug auch was Schönes in blau. "Ja ich erinnere mich an diesen Abgrundkhan wo ich in einer Wand feststeckte, weil der erste Offizier mir sagte, da könnte man hinaus ins Meer sehen, es gäbe Fenster und man kann die Fische unter Wasser beobachten. Es stimmte nicht, die Tür zu den vermeintlichen Fenster gab es, aber sie fiel zu und ich war eingesperrt und wäre fast verdurstet und verhungert. Und ich habe Stimmen gehört. Ich habe geschrien aber niemand hat mir geholfen bis Prince Ciel kam und mich rettete mit Fran. Conni ist hier, kommt rein", sagte Ferrau und gab die Tür frei.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel saß - ebenfalls im Strickschlafanzug - im Schneidersitz auf seiner Couch, die Beine in eine Decke eingeschlagen. An seiner Seite saß - ebenfalls im Strickschlafanzug - Francois. An seiner anderen Seite war der leere Platz von Ferrau. Costantino war ebenso mit von der Partie, doch er trug seinen eigenen Schlafanzug, den man gewaschen und gebleicht hatte, so dass er nicht mehr ganz so schäbig aussah wie früher. Ciel musterte die Neuankömmlinge. Der Offizier sah als einziger im Raum seriös aus. »Ja?«, fragte Ciel, der gerade nicht in offizieller Stimmung war und spießte eine Weintraube auf.


    Ferrau Du Trieux
    Ferrau eilte zurück an die Seite von Ciel und verneigte sich. "Herr das sind der erste Offizier von der Mouette, Frederic de Pladrieux und das ist Sacha ein Matrose der grauenvollen Choucas, wo ich eingeklemmt war. Sie möchten Conni sprechen Herr", erklärte Ferrau was Fran mit den Augen rollen ließ, während Conni ihm Weintrauben kleinmachte.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Mit mon chou? Ungüstig, wir sind gemütlich", erklärte Ciel und nahm sich ein Stück von der unnötigerweise zerkleinerten Weintraube. "Worum geht es denn?" Er stopfte Ferrau ein Kissen hinter den Rücken, damit dieser es bequem hatte.


    Ferrau Du Trieux
    "Herr das wurde mir verschwiegen, ich glaube er soll arbeiten. Er war ja auch die ganze Zeit recht faul und tat hier nichts im Haushalt", erklärte Ferrau und legte die Füße auf den Tisch.


    Costantino Marchesi
    Conni drückte Fran die Schale mit zerkleinerten Weintrauben in die Hand, stand auf und umarmte Sacha. "Mon Dieu, wenn wir dem Burschen länger zuhören, behautet er noch ich hätte seinen Herrn vergiftet. Wie siehst Du nur aus? Mon Cher Sacha, welcher Unhold hat Dir das angetan? Fran kannst Du mal nach Sacha schauen?", bat Conni und Fran hob einen Daumen, während sie Weintrauben in sich hineinschaufelte.


    Sacha Bonnet
    Sacha umarmte Costantino zurück und gab ihm probehalber ein Küsschen auf die Wange, ehe er ihn wieder losließ. »Nicht so wichtig, ich war außerdem schon beim Thibaut von der Mouette. Meine Nase ist durch, der Rest sind bloß ein paar Beulen. Können wir irgendwo ungestört reden?« Fragend sah er Frederic an anstatt den Prince. Für ihn waren stets die Offiziere die Ansprechpartner in allen Belangen gewesen.


    Costantino Marchesi
    Conni strich Sacha über die raspelkurzen Haare, oui, natürlich, das geht doch in Ordnung Mon Chou oder?", fragte Conni Ciel freundlich.


    Frederic de Pladrieux
    Frederic nickte Sacha knapp zu und verneigte sich vor Ciel und Fran. "Es war mir eine Ehre Eure Bekanntschaft zu machen. Der Dienst ruft, ich verabschiede mich mit allen Respekt Eure Hoheit, samt Gemahl", sagte Frederic und verließ rückwärts das Gemach von Prince Ciel. Von draußen schloss er die Tür und machte sich zurück auf den Weg zur Mouette.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Gleichfalls, Euch noch einen schönen Tag«, verabschiedete Ciel den Offizier. Zu Costantino sagte er: »Natürlich, geht, wohin ihr wünscht. Dein Quartier steht dir nach wie vor zur Verfügung.« Er lehnte sich nach hinten und kuschelte sich gemütlich neben Ferrau und Francois. Die Strickschlafanzüge waren eine erstklassige Idee gewesen.


    Costantino Marchesi
    "Mon Chou wir sehen uns nachher, Du musst Fran die Trauben zerkleinern, ich bin äußerhäusig", grinste er Ciel an und hakte Sacha unter. "Wir sollten uns in der Küche einen Happen zu essen geben lassen Mon Cher, Du siehst hungrig aus. Und Du brauchst was auf die Augen. Quark natürlich", erklärte Conni mit einem Zwinkern.


    Sacha Bonnet
    Sacha ließ sich einhaken und mitnehmen. »Ich hatte schon Quark auf den Augen, das geht schon in Ordnung. Eigentlich wollte Frederic mit dir sprechen, aber der hat sich verdrückt! Wohnst du hier im Palast zur Strafe?«


    Costantino Marchesi
    "Mon Amour Freddy sah aus, also könnte er gar nicht schnell genug wegkommen. Lag es an mir, Fran oder lag es an unserem Mon Chou unserem Kohlköpfchen? Ferrau wird ihn wohl nicht vertrieben haben. Worüber möchte er denn mit mir reden? Oder Du? Quark hattest Du schon auf den Augen, wie das klingt. Dann hilft Dir vielleicht eine stärkende Brühe. Ich sehe grauenvoll aus in diesem unwürdigen Aufzug Mon Dieu", stöhnte Conni theatralisch grinste aber über beide Ohren.


    Sacha Bonnet
    »Du siehst so schick aus wie eh und je. Und keine Sorge, in einem Monat ist dein Schlafanzug wieder schön verschwitzt und vergilbt«, tröstete ihn Sacha. »Fred wollte zurück zur Mouette. Er und Rene sind seit gestern ein Paar und nun will er ihn heiraten. Er wollte mich zu dir bringen und dann wollten wir gemeinsam sprechen. Zeigst du mir deinen Flügel?« Neugierig sah Sache sich alles an.


    Costantino Marchesi
    "Mon Cher meinen Flügel? Weder bin ich Pianist noch halber Engel", lachte Conni und grinste. "Er ist schwer verliebt oder wurde gut durchgeschüttelt, dass er dermaßen begeistert ist vom alten Rene. Wobei, Mon Dieu das ist sein Käptn, wie kann er nur. Das ist... ungehörig, aber es klingt verboten gut. Stell Dir vor, wie er sich nachts in die Kabine vom alten Rene schleicht. Vor seinem Bett hockt und ihn beobachtet wie er schläft. Seinen Schnauzer wackelt, sich in den Laken wälzt. Wie er sich an der Nase kratzt und hin und her wälzt. Dann wenn er tief schläft, ist sein Atem ganz ruhig und gleichmäßig, ein schöner Klang wie die Brandung an einem lauen Tag bei Flaute, nur ein seichtes Plätschern. Er wird darauf achten, dass es so bleibt. Ganz vorsichtig, Stück für Stück die Decke von seinen Beinen ziehen, damit es ihm nicht schlagartig kalt wird. Er wird sich zu ihm beugen und warten. Er muss nur Geduld haben und er wird aufmasten, dass tut jeder und er schaut sich Renes Steifen in seiner Brise an. Berührt ihn mal ganz leicht und wenn er weiterschläft, dann nimmt er ihn in den Mund und holt sich seinen Anteil. Er wird verschwunden sein, wie die Nachtnebel wenn die Sonne über dem Meer aufgeht. So wird es sein", sagte Conni und legte einen Arm um Sacha. "Findest Du dass mein Schlafanzug verschwitzt war?", staunte er.


    Sacha Bonnet
    »Ich meinte deinen Palastflügel, du musst schließlich irgendwo wohnen.« Sacha musterte seinen Freund. »Ich weiß, wie Rene schlafend aussieht. Sogar, wie er sich anfühlt, er ist ganz warm und wenn er abends noch Rum getrunken hat, schnarcht er, sonst nicht. Hast du Rene etwas schon mal heimlich beobachtet?« Sacha feixte. »Du weißt ja ziemlich genau Bescheid. Dein Schlafanzug ist immer verschwitzt und hat manchmal hinten eine Bremsspur, wenn ihn dir niemand zum Waschen klaut, aber du hattest ja immer den Mantel drüber, drum ist das nicht weiter aufgefallen.«


    Costantino Marchesi
    "Beschleunigungsspur, nicht Bremsstreifen! Einen Palastflügel doch nicht, ein Gästequartier habe ich. Nungut vielleicht sollte ich meinen Schlafanzug öfter waschen als alle drei Jahre. Aber ich mag es nicht wenn er so komisch ist. Vielleicht habe ich Rene mal zufällig angeschaut als er schlief. Das könnte sein, aber er wird sich nicht daran erinnern, denn er schlief ja. Ich zeige Dir mein Quartier Sacha. Du hast ihn also auch schon beobachtet? Ich wusste das nicht, sonst hätte ich Dich mitgenommen. Wen hast Du schon alles beobachtet Mon Cher?", fragte Conni gut gelaunt und gab den Weg vor. Er führte Sacha zu seinem Gästequartier, öffnete die Tür und schob ihn hinein. "Jetzt sagst Du mir wer das gewesen ist und ich kümmere mich darum! Keine Widerrede Sacha! Ich hätte Dich nicht allein lassen dürfen, aber es ging alles drunter und drüber. Ich wollte Vano retten, was mir gelang. Aber danach hat sich alles zerschlagen Mon Dieu ich hoffe wir bekommen die Mannschaft wieder zusammen und alles hin. Also wer griff Dich an, doch nicht Fred?", fragte Conni grimmig und untersuchte Sacha. "Du hast Glück gehabt", murrte er.


    Sacha Bonnet
    »Ich sagte doch, es ist nichts«, versuchte Sacha ihn zu beruhigen. »Es hat auch schon ein Heiler drübergeguckt. Wen ich schon alles beim Schlafen beobachtet habe, lass mich mal überlegen.« Er schaute nach oben und zählte mit den Fingern. »Von der Choucas sind es Ulisse, Concordio, natürlich Angelo, Ilyes. Auf der Mouette Rene und ein paar andere. Und Patrice. Warum? Rene sieht kuschlig aus, wenn er schläft. Wen magst du schlafend am liebsten?« Sacha schaute sich um. »Das sieht schön hier aus!«


    Costantino Marchesi
    Conni machte eine einladende Geste und knuffte Sacha freundlich. "Ciel war schlafend sehr schön und anschmiegsam. Er war gedehnt, ich denke er tut nur so scheu, weißt Du. Und Linhard sein Begleiter fasste sich auch wundervoll an. Er ist jung und sehr hart trainiert. Sollte man nicht glauben. Ich habe schon fast jeden beobachtet, außer Vano hätte ich fast gesagt - aber den habe ich auch beobachtet. Fran nur geschaut und nicht berührt, da er große Scheu vor allem hat. Mach es Dir gemütlich, bleib hier, ich beschütze Dich, wie seit jeher Sacha. Schön dass Du hier bist, ich hab Dich vermisst Mon Amour, sehr vermisst", sagte Conni und legte sich auf die Couch. "Es ist komisch ohne all die anderen und ohne Dich", sagte er und hielt die Arme auf.


    Sacha Bonnet
    »Fast jeden? Mich auch?« Sacha stieg auf das Sofa, krabbelte zu ihm und legte sich in seine Arme. Er kuschelte seinen Kopf bei Costantino an und genoss den Duft der Vertrautheit, auch wenn er sehr viel dezenter war als sonst. Costantino war kein Schmutzfink, aber ein derart ungewaschener Schlafanzug roch nun einmal, völlig egal, wie oft die Person darin sich wusch. »Ich hab dich auch vermisst, Conni ... du warst ziemlich lange weg. Fran fehlt auch und Silvano. Es ist, als ob alles auseinander bricht. Was heißt, er war gedehnt? Woran siehst du das?«


    Costantino Marchesi
    "Mein Schwanz glitt ohne Widerstand in seinen Eingang, ohne dass ich groß nachdrücken musste, dass heißt er war gedehnt mon Cherie. Aber keine Sorge er war betäubt und erinnert sich an nichts. Vielleicht hatte er ein kleines ungutes Gefühl, aber ich denke nicht. Er hat wunderbar weiche Haut", antwortete Conni und nahm Sacha fest in die Arme. "Ja so fühlt es sich wirklich an, dabei ist es die Aufgabe der Offiziere und allen voran die des Kapitäns alles zusammenzuhalten. Aber Vano konnte es nicht und ich habe versucht was ich konnte. Ciel ist durch mein bewusstes Versagen zu früh erwacht. Vano hat auf niemanden mehr gehört, sollte er dort sterben? Sollten wir dort sterben? Er ist ein guter Käptn, Freund und Kerl. Aber er ist krank vor Trauer, niemand versteht es wirklich wie lange er so lebte. Man kann gut urteilen, reg Dich ab, komm drüber weg. Aber wie ich Ciel sagte, Davet war alles was er jemals an Heimat hatte. Das was ich Dir erzähle, bleibt unter uns. Er stammt aus dem selben Heim wie Du und sein Vater adoptierte ihn mit fünf Jahren Sacha. Vano ist kein gebürtiger Adeliger, er ist ein Gemeiner wie Du und ich, er war ein Waise und sein Vater adoptierte ihn. Er hält zu jeder Person Sicherheitsabstand, aus Angst dass er sie verliert, oder dass sie ihn von sich stoßen. Sie gehen alle, auf die eine oder andere Weise wie er mir mal sagte. Das einzige was je blieb war die See und sein Schiff. Selbst Davet hat man ihm genommen und Davet war die einzige Person auf der ganzen Welt der er völlig vertraute Sacha. Sein Zuhause war kein Ort, sein Zuhause war eine Person - Davet. Ich sage es mit seinen Worten Mon Cher. Und dann war diese Person fort. Stell Dir vor was er ihm bedeutet hat und nun stell Dir vor wie Vano sich fühlte. Es gab nichts was er hätte tun können um Davet zurück zu bekommen. Er war tot. Jedenfalls glaubten wir das alle. Wir wussten es nicht besser. Es blieb ihm nur eines, seinen Tod zu rächen. Sein ursprünglicher Plan war 70.000 Opfer als Blutzoll und er zum Schluss. Dabei sagte er mir einmal Jahre später, wollte er nur das es aufhört zu schmerzen, dass er auch wieder leben kann. Und was hätte Davet gewollt? Aber er schwor es ihm, also tat er was er schwor, wenn er ein Wort gibt hält er es. Wenn er sagt er rettet Dich Sacha, dann fährt er mit der Choucas auch in den Abgrund, schießt alles in Fetzen und tötet jeden der ihm zwischen die Finger kommt um Dich zu retten, gleich wie lange er braucht, gleich was es kostet, gleich wie lange Du warten musst - er wird kommen und Dich holen. Das ist Vano. Und jetzt dreh es um. Dieser Mann schwor Rache, er schwor jede Echse zu töten, zu kämpfen bis zum letzten Atemzug. Sag mir was würde ihn überzeugen die Waffen zu strecken, ganz ruhig zu überlegen und seinen Frieden mit Davets Tod zu machen? Sich nach einem neuen Mann umzuschauen den er lieben und vertrauen kann? Solche Ratschläge hat er viele gehört, aber er hat sie beiseite gewischt. Er hat es ihm geschworen, war seine Antwort. Er war besessen davon, fixiert darauf und gequält zu gleich. Er lehnte stets ab, was er sich so sehr wünschte wieder zu leben. Er ist mein Freund Sacha, so wie Du. Ich liebe ihn wie einen Bruder, aber es musste doch mal ein Ende haben. Vor allem nun wo Boldi ins Spiel kam. Boldi, abgesichert bis auf den letzten Taler. Hast Du mal gesehen wie er den Mann anschaut? Mit absoluter Liebe und Hingabe, er wollte bleiben, er wollte leben vor allem wollte er mit Boldi leben. Aber da war ja noch was... der Schwur. Ab da hoffte er, er würde die Rache überleben, aber er glaubte nicht daran. Er ist kein Dummkopf, oh nein, er ist viel zu schlau. Nur kann er mit dem Grips nichts anfangen. Er denkt und denkt und schon verstrubbelt es sich. Er ist eine Person die verbalisieren muss, er muss reden beim Denken. Aber tut er das nicht, endet das im Chaos. Rene hätte vorgeschlagen ich ziehe mit 120 Mann in den Krieg wir töten 70.000 Farisin. Vano hätte ihn gefragt was er gesoffen hat und hätte Himmel und Abgrund in Bewegung gesetzt dass Rene bleibt oder dass mindestens 5 Schiffe mitfahren. Er selbst? Wo sah er das für sich? Er konnte es gar nicht mehr sehen, denn jeden Tag wo der Schwur ihm die Luft zum Leben nahm, wurde sein Hass auf die Echsen größer. Denn es war ja nicht Davets Schuld, oder sein Treueschwur, nein die Echsen hatten ihn gezwungen diesen Schwur zu leisten. Ich bin froh dass ich kein Magier bin, aber wenn man seinen Hass fühlen könnte, muss er ein unermesslicher, bodenloser, alles verschlingender Abgrund sein. Denn sonst hätte Vano sich nicht selbst davor gefürchtet. Er mag wie ein Monster erscheinen wenn er so redet oder handelt, aber der selbe Mann der den Tod der Echsen befahl weinte sich nachts in den Schlaf um seinen verlorenen Mann. Das ist der Grund warum er so gnadenlos ist, sie nahmen ihm alles. Dabei nahm er sich selbst einen gewaltigen Anteil selbst und er war dabei sich alles zu nehmen. Darum habe ich versagt, damit Ciel aufwacht. Er hörte nicht auf uns, nicht auf seine Offiziere, nicht auf seine Freunde und nicht auf seine Mannschaft, er hörte nicht auf seine Eltern, aber auf Ciel muss er hören. Er musste sich beugen und gehorchen. Und sogar da widersprach er und verweigerte! Ich war so verzweifelt, aber er lenkte Ainuwar sei Dank ein. Nun ist er in Behandlung und es geht ihm wohl etwas besser. Es ist unsere Aufgabe alle wieder zusammenzuführen Sacha. Ich habe Vano und uns gerettet, wenn auch nicht sonderlich glorreich. Aber wir beide, zusammen, wir werden das packen und die Familie wieder zusammentrommeln auf unsere Lady. Wir lassen es nicht zerbrechen Mon Cher, es liegt doch an uns!", erklärte Conni vehement.


    Sacha Bonnet
    Sacha lauschte ihm aufmerksam, doch das Meiste verstand er nicht. Er hatte nie Verantwortung getragen, sondern lebte seit jeher am untersten Ende der Rangleiter, sei es auf der Mouette oder der Choucas. Das war ihm recht. Er hatte noch nie geliebt und sich vor allem um die eigenen Angelegenheiten gekümmert. Mit seinen Freunden spielte er, ohne dass es eine tiefere Verbundenheit gab. Wie konnte man Rache schwären für einen, der längst tot war? Sein Leben riskieren, in der Gewissheit, doch nichts ändern zu können? Sacha mochte viele der Schiffsjungen, Matrosen und Offiziere, aber wenn sie das Schiff verließen, um auf einem anderen zu dienen, sie starben oder das Leben an Land fortsetzten, dann war es eben so. Dann war der Zeitpunkt gekommen, sich neu zu orientieren, sich zu anderen Gruppen dazu zu gesellen, in andere Betten zu kriechen. Sacha war unkompliziert, aufgeschlossen und von ansprechendem Äußeren. Er machte sich keine Feinde, stritt nicht, sondern wich aus und suchte woanders. Er war der ewig Suchende, doch er hatte noch nicht einmal die Fährte gefunden. Wie sollte er also Sen Ziel kennen? Es gab wenige, die dauerhaft in seinem Leben verblieben, einer von ihnen war Costantino. »Hast du mich auch beim Schlafen beobachtet?«, fragte er noch einmal.


    Costantino Marchesi
    "Natürlich habe ich das Mon Cher, ich habe Dich beobachtet und es genossen. Aber ich habe Dir nichts gegeben, sondern nur geschaut wie Du schläfst, weil Du mein kleiner Sacha bist, hart, gefährlich aber doch nur ein Barracuda in einer Welt voller Haie", sagte Conni und schloss die Augen.


    Sacha Bonnet
    »Eh, willst du schlafen?« Sacha grinste und kitzelte Conni unter der Achsel, damit er wieder munter wurde. Dann fragte er ganz leise: »Und hast du es Silvano gegeben?« Neugierig schaute er ihn an.


    Costantino Marchesi
    Conni öffnete blitzartig ein Auge, schaute in alle Himmelsrichtungen und schaute dann Sacha an, ehe er es wieder schloss. Er grinste breit und gab Sacha eine Kopfnuss. "Ich will nicht schlafen, ich betreibe Augenpflege", gibbelte Conni, "damit sie schön stark bleiben. Das hilft um ihre Seekraft zu erhöhen. Was soll ich Vano von Dir denn gegeben haben?"


    Sacha Bonnet
    »Von mir doch nicht!« Er stupste ihn erneut an. Costantino schien nicht kitzelig zu sein. Er schwang sein Bein über ihn und kniete nun über ihm, um ihm die Augen wieder aufzuziehen. »Wir wollten reden«, lachte er. Dann beugte er sich neben Costantinos Ohr und flüsterte: »Na ob du seine Dehnung auch überprüft hast.«


    Costantino Marchesi
    Conni küsste Sacha auf den Mund und zog ihn von seinen Augen weg. "Das ist bei Vano schlecht möglich, da er in einer Hängematte schläft. Ich hätte ihm etwas geben können, aber ich wusste nie was er so nimmt oder ob er nur Abends bechert. Aber wenn er schlief habe ich mal geschaut, ihn angefasst und ja ich weiß sogar genau wie bei Rene, wie er schmeckt. Schade das er keine Kojen mag. Er fühlt sich gut an, dürre aber gut", grinste Conni. "Was möchtest Du bereden?"


    Sacha Bonnet
    Sacha küsste ihn mit. Das gefiel ihm, er küsste gern, besonders mit der Zunge, aber die ließ Costantino in seinem Mund. »Ich möchte noch wissen, wonach du gehst, wenn du sagst, du hast fast alle schon durch, aber einige fehlen. Ich fehle und Fran fehlt. Was macht uns anders? Eigentlich wollte Frederic mir helfen beim bereden.« Er ließ sich zur Seite rollen und purzelte neben Costantino auf den Rücken.


    Costantino Marchesi
    Conni rollte sich auf die Seite und schaute Sacha ganz genau an und stützte seinen Kopf auf einer Hand auf. "Mon Cher Ihr seid meine Schützlinge, ich passe auf Euch auf, dass Euch keiner etwas zu Leide tut, dann fummele ich auch nicht. Neben Dir schlafe ich, mit Dir albere ich, Dich küsse ich aus anderen Gründen. Bei Fran schlief ich auch schon, aber nur in seinem Zimmer, nie mit ihm in einem Bett und ich küsste ihn nur ein einziges Mal im Leben zur Tarnung. Er hat Angst vor Körperkontakt, wirkliche Angst. Er ist ein Heiler, da meint man er fasst doch auch andere an. Aber das ist was anderes, er tut es um zu helfen, so hat er es erklärt. Aber niemand darf ihn anfassen oder berühren. Nicht wenn er es nicht erlaubt, ich dachte immer man hat ihm was angetan. Ich habe versucht zu fragen, aber sogar ich konnte es nicht. In seinen Augen siehst Du, dass was er da festhält, ist sehr zerbrechlich Mon Amour, nur Mon Chou kann es festhalten. Darum bin ich bei ihm und ich passe auf Distanz auf. Wenn er im Bett schlief, schlief ich auf dem Boden oder im Sessel. Fran und ich haben dann oft geredet, oder er las aus seinem schlauen Büchern was vor. Und Du? Bei wem warst Du schon ich meine als Freund", fragte Conni und schaute Sacha ins Gesicht. In Connis Augen spiegelten sich seine Gedanken, ihn tat es weh seinen Sacha so zugerichtet zu sehen.


    Sacha Bonnet
    Ganz entgegen zu seinem ramponierten Äußeren schob Sacha blendende Laune. Viel schlimmer als die Schläge hatte es geschmerzt, vor seinem eigenen Vater davonlaufen zu müssen oder zu hören, man sei ein Fremder. Dabei ging es ihm selbst kaum anders - sein Vater fühlte sich kaum wie ein Vater an. Rene war ihm in den wenigen Jahren mehr Vater gewesen, als Tekuro vermutlich je sein würde. Und Conni? Wer war Conni für ihn? Sacha schaute ihn genau an. »Du bist ungeschminkt«, stellte er fest. »Warum? Was möchtest du wissen, bei wem ich als Freund war? Wie meinst du das? Und aus welchen Gründen küsst du mich, wenn nicht wie aus den gleichen wie die anderen?«


    Costantino Marchesi
    "Ja ich bin ungeschminkt, heute bin ich nur ich, der Conni. Nun ich küsse Leute um Spaß mit ihnen zu haben und beim Sex küsste ich die Leute auch. Erkunde sie mit Fingerspitzen, Lippen und Zunge und mit meinem Schwanz. Das tut doch jeder Sacha. Aber Dich küsse ich aus Zuneigung, weil Du mein Kleiner bist. Ich möchte nur aus Neugier wissen, wenn Du schon beobachtet hast. Du kannst mich genauso fragen, ich antworte. Ich mag solche Gespräche Mon Cher".


    Sacha Bonnet
    »Du hörst mir nicht zu«, beschwerte sich Sacha in gespielter Kränkung. »Ich hab die Leute angeschaut, bei denen ich in der Koje schlief oder, wenn sie keine Koje hatten, in der Hängematte oder auf dem Boden. Meine Spielgefährten, weißt du? Du kannst mich ruhig erkunden, wenn du möchtest, ich mag das.« Er zog sein Hemd aus der Schärpe und zog es sich bis unter die Achseln hoch. »Wenn man jemanden mag, dann ist es schöner. Was heißt, ich bin dein Kleiner?«


    Costantino Marchesi
    "Ich höre Dir zu, aber ich wollte wissen von wem Du es Dir heimlich genommen hast, wenn er schon geschlafen hat Sacha. Wen hast Du im Schlaf gestreichelt, geküsst oder sogar geliebt? Ich all jene, die einen geküsst, gestreichelt oder geliebt. Du bist mein Schützling, Du gehörst zu mir wie Fran. Du hast Sonderstatus, gut den hat Vano auch und auch er ist ein Schützling, aber er ist auch sein eigener Feind, da kann man ihn nicht groß beschützen. Bei Dir ist das leichter, Du schlägst Dir ja nicht selbst die Augen blau. Ich soll Dich erkunden? Dann mach die Augen zu, wobei von mir aus versuche ich es mal so", sagte Conni und rutschte ganz nah auf und streichelte Sacha mit den Fingerspitzen, so dass er sie so gerade noch auf der Haut spürte.


    Sacha Bonnet
    »Nur die, die besoffen waren oder es auch vorher schon wollten. Also ich hab niemanden betäubt oder jemanden angefasst, der nicht vorher schon erlaubt hat, dass ich bei ihm schlafe.« Sacha grinste noch einmal breit, dann schloss er die Augen. »Ilyes und Angelo«, sagte er. »Concordio nur ein bisschen. Ulisse habe ich mich nicht getraut, ohne dass er wach ist, weil er doch Offizier ist. Rene habe ich meistens gestreichelt und nur ein wenig angestupst ... Patti würde ich immer gern mal stupsen oder mehr.« Er lag ganz still, als ob er eingeschlafen sei und drehte den Kopf etwas weg.


    Costantino Marchesi
    Je ruhiger Sacha wurde, je munterer schien Conni zu werden. Er streichelte Sacha etwas fester, küsste ihn ab und an. Sanft schob er ihm die flache Hand über den Rücken, genoss jeden Streifen der Haut über die er liebevoll fuhr und drückte Sacha noch etwas fester an sich. "Hat es Dich nicht herausgefordert gerade sie streicheln zu können?", flüsterte Conni und küsste ihn auf den Hals.


    Sacha Bonnet
    Sacha musste sich Mühe geben, nicht mitzuspielen und ganz schlaff liegen zu bleiben. Er möchte es, wie Conni ihn erkundete, war es aber nicht gewohnt, verwöhnt zu werden. Stattdessen war sonst immer er es, der sich um andere kümmerte, damit er bei ihnen im Bett liegen durfte. Dabei gab er sehr viel mehr an Zärtlichkeit, als er je zurückerhalten hatte. »Doch, aber ich habe mich nicht getraut«, murmelte Sacha, ohne die Augen zu öffnen. »Ich bin von der Mouette geflogen, weil ich es falsch getan hatte. Ich wollte nicht auch noch die Choucas verlassen müssen.«


    Costantino Marchesi
    Connis Hand wanderte tiefer und strich ihm über das Steißbein und über die Backen, fuhr seinen Hüftknochen wieder hoch und blieb auf seiner Hüfte liegen. Zuerst tat er nichts weiter, als seine Hand einfach warm und liebevoll auf Sacha liegen zu lassen, ehe er anfing ihn zu massieren. "Du fliegst nicht von der Choucas, keine Angst. Wenn Du es Dir natürlich mit dem Käptn verdirbst ist alles aus, für jeden. Aber das hast Du nicht und wirst Du auch nicht. Sowas passiert einem einmal Sacha und nie wieder. Bei uns bist Du gut aufgehoben und bei mir bist Du sicher", erklärte Conni während seine Finger sich in kreisenden Bewegungen auf Sachas Haut bewegten und der Kurze spürte wie er sich immer weiter entspannte und seine Muskeln sich lockerten.


    Sacha Bonnet
    Dass es jemanden gab, der ihn schützte, gefiel Sacha. Je länger Costantino ihn liebkoste, umso mehr konnte Sacha sich entspannen. Ganz weich wurde er, als seine Muskelspannung sich lockerte. »Frederic sagte, du magst mich«, sagte er leise und öffnete ein Auge einen kleinen Spalt.


    Costantino Marchesi
    "Muss Dir das der Freddy sagen? Nun ich dachte dass wüsstest Du", grinste Conni und strich Sacha über die Wange, ehe er ihn wieder sanft massierte, diesmal widmete er sich dessen Schulter und schaute ihn abwartend an. "Na frag schon, was brennt Dir auf der Seele Mon Amour?", gab Conni zurück und fuhr mit den Fingerspitzen Sachas Ohrmuscheln nach, ehe er sanft an seinen Ohrläppchen zog, was sich erstaunlicherweise auch entspannend anfühlte.


    Sacha Bonnet
    Sachas Mundwinkel zuckten, als er breit grinsen musste. »Ich weiß, dass du mich magst. Aber er hat angedeutet, dass du mich noch mehr magst als nur mögen.« Noch immer lag er, ohne sich zu bewegen, außer den Mund und hielt die Augen fast vollständig geschlossen. Er beobachtete Costantino durch die Wimpern, so dass man nur sah, dass seine Augen geöffnet waren, wenn man ganz genau hinschaute.


    Costantino Marchesi
    "Dein Freddy hat ganz schön eine große Klappe, glaubst Du ihm denn? Was genau hat Freddy denn gesagt?", schmunzelte Conni und strich ganz vorsichtig Sachas Wirbelsäule entlang nach unten um ihm die Seite wieder hoch zu streicheln. Diesmal wanderte seine Hand nach vorne, über Sachas Brust und streichelte ihm die Kehle hoch. Es war zuerst ein seltsames Gefühl, dass man zulassen musste. Ein Gefühl des Ausgeliefertseins, aber Sacha spürte das von Conni keinerlei Bedrohung ausging, nur liebevolle Zärtlichkeit, die ihm sogar die Kehle massierte so dass die Entspannung sich bis in seinen Nacken ausbreitete. "Vielleicht hat Freddy ja Recht, wer weiß".


    Sacha Bonnet
    »Er sagte, ich brauch jemanden, der wie eine Burg ist: Standhaft, wehrhaft, der für mich einsteht und allen Widrigkeiten trotzt. Der mich aber auch in die Arme nimmt. Außen schroff, doch behaglich und warm im Inneren. Ich würde im falschen Teich fischen und sollte lieber dich fragen, das sagte er mir, als wir uns unterhielten. Ich dachte an Patti, aber ich glaube, Fred mag ihn nicht besonders. Er weicht immer aus, wenn ich von ihm spreche. Ich sollte lieber dich fragen. Wahrscheinlich, weiß Patti niemanden beschützen kann, nicht einmal sich selbst. Bei dir ist das anders.« Er ließ den Kopf schlaff nach hinten sinken, als Costantino sanft seine Kehle umfasste. Er hatte keine Angst. Nicht vor Conni.


    Costantino Marchesi
    Conni küsste ihn sanft auf die Kehle, es war mehr ein Hauch als ein Kuss. "Ja ich kann Dich beschützen, aber kann ich Dich auch Wärmen? Bei uns an Bord scheint jeder seine ganz eigene Kiste gepackt zu haben, aber ich bin für Dich da, ich halte Dich, ich schütze Dich und ich wärme Dich. Wenn Du bei mir sein magst auf diese Art Sacha. Alles kann, nichts muss, aber wisse ich bin jemand der im Schlaf die Schönheit der Nähe findet. Ich würde Dir nie wehtun, aber ich würde es vielleicht tun, wenn Du nicht wach wärst. Weil wir dann gemeinsam eine Grenze überschreiten, Du hast dann ebenso das Recht mich anzufassen, zu nehmen, unter den gleichen Bedingungen. Aber was ist denn mit Patti? Ist er immer noch abhängig? Fran hat versucht ihm beizustehen, erinnerst Du Dich. Und Fran ist nun wirklich kein Kämpfer, ich sah ihn schon in seinem Blut vor Teku liegen".


    Sacha Bonnet
    »Patti ist auch jung, drum dacht ich, er wäre ein guter Spielgefährte. Nicht als Beziehung oder so, einfach als Kumpel und vielleicht auch manchmal mehr. Wir haben uns unterhalten, er ist eher ruhig, aber freundlich. Und er scheint meinen Vater trotz allem nicht zu fürchten. Ich dachte, er freut sich, wenn ich mich ein wenig um ihn kümmere, aber ich glaube, er ist zu sehr auf Tekuro fixiert.« Er genoss die Berührungen von Costantinos Händen und den zarten Kuss an seiner Kehle. »Ich weiß nicht, ob du mich wärmen kannst ... aber ich fühle mich immer wohl bei dir. Wie oft würdest du mich im Schlaf besuchen und was, wenn ich aufwache? Ich möchte gern bei dir im Bett schlafen, Conni. Ich bin so gern bei dir.«


    Costantino Marchesi
    "Du kannst immer bei mir schlafen und Du kannst sogar dabei wach bleiben, wenn wir miteinander schlafen. Manchmal habe ich auch Spaß mit Leuten die wach sind. Nur ist das eben eine Ausnahme Sacha. Du kannst auch einfach die Augen schließen und Dich von mir verwöhnen lassen. Was andere vielleicht als langweilig abstößt ist für mich der Beginn des Spaßes. Aber sobald wir mehr wären geht es nicht nur um mich, sondern auch um Dich. Wir erfüllen unsere Bedürfnisse und Sex ist ja nur eines. Wie Du gerade sagtest bist Du gerne bei mir und möchtest bei mir schlafen. Abgemacht, dann machen wir das. Ich fühle mich auch sehr wohl und glücklich in Deiner Nähe Mon Amour, ich bin gerne mit Dir zusammen. Mon Dieu gerne ist kein Ausdruck, sonst hätte ich Dich nicht bewacht. Patti liebt Tekuro, gleich was er ihm antut, jedenfalls sehe ich das so. Patrice möchte gar nicht gerettet werden, er ist in diesem Zustand verhaftet. Schau den einen reißt es, wenn man ganz zärtlich ist, den anderen wenn man leidenschaftlich wird, den nächsten sobald Du hart wirst, andere reißt sogar der Schmerz und ganz wenige Sacha, reißt in dieser Sparte sogar der Tod. Drum warum Patrice verurteilen? Das ist seine Partnerschaft und sein Beischlaf, andere halten mich vermutlich auch für krank oder gestört. Aber ich persönlich halte mich für sehr harmlos. Harmloser als so manch anderer scheinbar Normale. Ich tue niemandem weh. Nein, mich bemerken sie nicht einmal, wie kann das falsch sein?", fragte Conni und massierte Sacha den Kopf.


    Sacha Bonnet
    »Ich verurteile Patti nicht, ich hätte ihn nur gern als Freund gehabt, also Kumpel. Aber er hat leider nie Zeit, mein Vater kann sehr besitzergreifend sein. Jeder, der bei ihm ist, muss sich die ganze Zeit ihm widmen und darf nicht fortgehen, sonst rastet er aus. Er bunkert sie dort alle im Rübenhof wie in einem Pferch, vorher war es der Bugraum.« Er wollte den Kopf in die streichelnde Hand hinein drehen, aber er verkniff es sich. Es war aufregend, sein Herz klopfte und er musste still halten. »Ich mag dich auch, Conni«, murmelte er und lächelte. »Aber wie kann ich dir was zurückgeben?«


    Costantino Marchesi
    "Indem Du nichts tust, gar nichts. Jedenfalls nicht beim Sex, Du kannst es mir den ganzen Tag über zeigen, mich mal streicheln oder küssen, mich mal drücken oder knuddeln, aber beim Sex der mir gilt tust Du nichts. Kein Kommentar, kein Laut, kein Stöhnen, keine Bewegung, genieß es einfach. Und später wirst Du es dürfen, stöhnen, japsen, Dich ein bisschen bewegen, aber nicht sofort sonst kann ich mich nicht fallen lassen. Gilt es Dir, möchtest Du mich nehmen halte ich mich an Deine Wünsche. Möchtest Du dass ich Dich nach Deinen Wünschen nehme, muss Du dabei Geduld haben. Aber die hast Du ja", freute sich Conni und zeichnete die Halsschlagadern von Sacha nach. "Patrice ist völlig von Tekuro vereinnahmt, jeder in seiner Nähe ist das. Sein Freund, sein Vater, seine Kameraden, die Mitglieder seiner Bruderschaft - wenn man die Beißer so nennt. Sogar Boldiszar ist ein Teil von ihm, dass muss Vano verstehen lernen oder es wird einmal sehr blutig enden. Das ist meine Befürchtung. Patrice kann Dein Kumpel sein, aber dafür braucht er Zeit Sacha", erklärte Conni und zog ihn sanft in seine Arme und drückte ihn an seine Brust.


    Sacha Bonnet
    »Was meinst du? Dass Tekuro Silvano etwas antut, um Boldi für sich zu haben? Unserem Kapitän was antun?« Der Gedanke missfiel Sacha. Er wollte nicht zwischen seinem Vater und seinem Kapitän stehen müssen. Silvano war ihm wichtig, er war laut, dass einem die Zähne klapperten, wenn er in der Nähe herumbrüllte und rachsüchtig, aber er war fair. Stets fair. Und zu Sacha war er gut gewesen. Einen Moment wurde Sachas Körper wieder etwas härter, als er an all dies dachte, dann atmete er langsam aus und wurde vollkommen schlaff, als würde ihm jemand die Luft heraus lassen. Das geschah im wörtlichen Sinne, er ließ vor Entspannung einen fahren und würde nun normalerweise albern feixen, aber auch das tat er nicht. Er furzte in aller Ruhe gemütlich fertig und tat, als würde er tief einschlafen und regte sich nicht mehr.


    Costantino Marchesi
    Conni strich ihm liebevoll über die Wange und küsste ihn. "Nein, wer Blut fließen lassen würde, weiß man eben nicht. Das ist das Problem Sacha. Tekuro oder Vano? Einer der Beteiligten weil sie etwas falsch verstehen? Es ist eine explusive Mischung und ich denke wie Du, mir gefällt es nicht und Vano ist unser Oberhaupt. Ich hörte er will mit einem anderen Schiff in See stechen, der Tordalk. Wir sind seine Leute, wir sollten dabei sein. Das werden wir auch, garantiert. Niemand wird Blut vergießen, wenn ich es verhindern kann. Und falls doch, ist es kein Blut von einem Nestling der Choucas Sacha", flüsterte Conni.


    Sacha Bonnet
    Sacha erwiderte den Kuss nicht, sondern ließ ihn geschehen, so wie alles andere. Es war eine neue Erfahrung für ihn und sie gefiel ihm, auch wenn alles in ihm brannte, Costantino zu berühren. »Vano und Vater hassen sich wegen Boldi. Wir bleiben bei unserem Kapitän«, sprach er leise. »Blutvergießen gibt es oft, wenn ein Kriegsschiff in See sticht. Aber wäre schön, wenn die anderen bluten und nicht wir.«


    Costantino Marchesi
    "Das hast Du schön ausgedrückt, Hass weil sie beide Boldi lieben und das auf unterschiedliche Weise. Nun ich werde jedenfalls mein Köfferchen einpacken, falls man meine Hilfe benötigt, es ganz ohne Blutvergießen zu regeln. Machmal muss das sein, aber ich wäre froh es kommt nicht zum Äußersten. Wir müssen beide Seiten im Auge behalten. Sollte sich Tekuro beherrschen und Vano etwas planen, haben wir nichts gewonnen, denn Dein Vater wird sich dann verteidigen. Wobei man bedenken muss, Vano hat dort jeden mit wie ich hörte. Seine Männer, seine Familie. Und er hat dort Tekuro, wie steht Boldi zu ihm? Falls neutral zwischen beiden, wird Vano Tekuro dulden für Boldi. Aber ist das eine angenehme Situation, jemanden auf dem eigenen Schiff dulden zu müssen, der einen hasst? Wofür, für den Mann den man liebt. Wer kann das auf Dauer mitmachen? Bestenfalls endet es im Streit und einem klärenden Gespräch, schlimm indem sie sich trennen, was ich mir bei Vano nicht vorstellen kann. Im Äußersten wenn einer der beiden zu den Waffen greift, was ich mir bei Teku und Vano vorstellen kann. Was tut der Vater von Teku, Kazrar? Was wird der zweite Mann von Vano tun, Davet? Die Tordalk ist kein Kriegsschiff aber sie hat mehr Explosionsmaterial an Bord als die Choucas jemals hatte Sacha und ich hoffe sie geht nicht auf hoher See hoch. Dann heißt es nachher jeder gegen jeden oder Beißer versus Choucas und jene von Vano. Und was ist mit Personen wie Bellamy? Boldi ergeben, Tekuro ergeben, aber unserem Vano nicht. Wie steht es mit Davet? Nimmt er seine Leute mit? Dann heißt es vielleicht Beißer versus Choucas und Aquila. Jedenfalls wäre es das Ende für die gigantische Lady. Wie immer der Kampf ausgeht, es wird keine Gewinner geben nur Verlierer. Und mit der größte Verlierer wird Boldi sein, weil sie die gesamte Existenz, jedenfalls die finanzielle in den Sand setzen werden. Sie sollten in dem Fall zu Davy beten, er möge die Caretta verschonen, sonst haben sie kein Dach mehr über dem Kopf. Höchstens die Choucas. Die Tordalk ist im Moment ein Pulverfass und jeder in ihrer Gegenwart raucht!", stöhnte Conni.


    Sacha Bonnet
    »Ich kann nur sagen, was ich beobachtet habe. Mit meinem Vater über seine Gefühle zu sprechen, macht keinen Spaß. Frederic hat es versucht und am Anfang hat Tekuro geblockt und nur Scheinantworten gegeben. Und als er sich in die Ecke gedrängt sah und wirklich über das sprach, was ihn bewegt, da hat er mich angeleckt und mir gesagt, er hätte mich lieb und gleichzeitig hat er sich von mir verabschiedet, so als ob ich gebeten hätte, zu gehen. Besser ist es, nicht zu tief bei ihm zu wühlen und nur mit der Oberfläche zu hantieren. Das ist es, was Boldi macht. Er hinterfragt nicht, er sieht und dann gibt er Tekuro einen Befehl und der spurt. Sie sind ein seltsames Duo, sehr unterschiedlich, aber scheinbar untrennbar. Was passieren würde, wenn Silvano gegen Tekuro antreten würde ... ich glaube, Boldiszàr würde gar nichts machen. Er würde sie lassen, um keinen zu verraten. Weißt du, auf der Choucas hatte das trotz allem mit den Beißern funktioniert. Sie hatten ihren Bugraum, darin waren sie glücklich und kamen fast nie nach oben und störten niemanden. Sie sollten auch auf der Tordalk ihren eigenen Bereich bekommen oder im Notfall ihr eigenes Schiff.«


    Costantino Marchesi
    "Nun einen eigenen Rückzugsraum für die Beißer wäre sicher eine gute Möglichkeit um den Frieden zu garantieren. Aber wenn Boldi seinem Mann nicht beisteht, wie wird Vano das sehen? Als Verrat? Wir er sich verraten fühlen, oder wird er das auch als gegeben hinnehmen und nicht in Frage stellen? Ich kenne bei Vano die Schmerzgrenze nicht, ich habe nie miterlebt ob es einen Punkt gibt, wo es ihm zuviel wird. Privat ordnet er sich unter und vertraut seinem Mann, so habe ich es gehört und so habe ich es mit Boldi auch erlebt. Aber gibt es da einen Punkt ohne Wiederkehr? Sprich wenn man ihn überschritten hat, ist eine Umkehr nicht mehr möglich? Das müssten wir ihn fragen um notfalls vermitteln zu können. Was ich von Vano und Davet weiß ist, dass es da nie so etwas gab. Gut dummer Vergleich, Davet hatte auch keinen Anhang. Das sieht nun auch anders aus. Er hat ein Schiff voller Rakshaner dabei und einen kleinen Buben und er wird Mon Chou dabei haben. Also wieder etwas, dass Vano schlucken muss. Er liebt Boldi, er liebt Davet. Und beide verordnen im die Faust in der Tasche. Boldi über Tekuro und die Beißer. Davet über Ciel und seine Begleiter. Tekuro hasst Vano. Ciel hasst ihn nicht, er hat ihm geholfen. Was kommt wirklich bei unserem Käptn an? Und wie lange wird er es ertragen auf seinem eigenen Schiff ein Fremder zu sein? Ich befürchte das geht nicht lange gut. Falls doch, würde ich mich freuen, denn auf große Fahrt zu gehen, war schon von vielen ein Traum, nicht nur von Deinem Freddy oder von Vano, von sehr vielen Teerjacken, Salzbuckeln und sicher auch von mancher Sprotte. Das ist ja der erste Traum der See, auf große Fahrt gehen und vieles entdecken. Ich hoffe die Tordalk macht ihrem Namen alle Ehre und ist der Vogel der den Zusammenhalt liebt. Ich möchte nicht wissen, falls Vano beschließt sich zu trennen, wie der Mann dies täte und wie er gehen würde. Eines weiß ich, es unschön und vermutlich brutal. Möglicherweise allerdings für nur eine einzige Person - ihn. In solchen Sachen ist er manchmal sehr heftig. Er hat manchmal mehr Scheiße im Kopf, als ganz Beaufort Misthaufen Sacha. Drum danke ich Davy auf Knien, dass wir Ciel dabei haben werden. Wenn einer uns alle, oder einen der Streithähne oder unseren Vano rettet und auf Spur bringt, dann unser Kohlköpfchen", sagte Conni.


    Sacha Bonnet
    »Magst du das Kohlköpfchen?«, kicherte Sacha. »Ich mag ihn, er ist lustig. Am meisten aber mag ich, dass er Fran geknackt hat, der sonst nur in seiner ollen Kajüte lebte. Ich denke, Fran geht es gut bei Ciel, er sah glücklich aus da auf dem Sofa, als du ihm die Weintrauben geschnippelt hast. Wenn du meinst, dass es so gefährlich ist, müssen die Beißer ein Extraschiff bekommen. Ich will nicht, dass Silvano etwas passiert.«


    Costantino Marchesi
    "Ja ich mag ihn sehr und wie er Fran geknackt hat, Du hast keine Vorstellung davon. Allein schon dass er ohne Mantel den Tag über verbringt, hast Du ihn je ohne Mantel gesehen? Bald wirst Du noch was ganz anderes sehen, dass er dicker wird, sehr viel dicker und man muss gut auf ihn aufpassen, denn Fran... Fran Sacha ist kein ER er ist zum Teil auch eine SIE und Sie ist schwanger", flüsterte Conni kaum hörbar. "Ich möchte auch nicht, dass Vano was passiert. Wie gesagt, er ist für mich wie mein Bruder. Ein großer Bruder mit einem guten Herzen und manchmal zuviel Quark im Kopf. Ich wäre froh die Beißer wären für uns so gefährlich und nicht gegen uns. Ein Extraschiff das uns begleitet ginge, ein Ziviles Schiff. Du kennst mich ich höre viel und bekomme noch mehr heraus. Die Tordalk fährt unter dem Kommando von Alessio de Dusolier! Stell Dir das vor. Gut Davet soll sie mit der Aquila zum Schutz begleiten, er ist also dort Kapitän und bei uns wohl zur Hilfe, aber der kleine Dusolier, der Al. Ich bin gespannt, in seinen Adern fließt genauso das Blut vom Alten Seelöwen, genau wie bei Jaques und James, wie bei allen Dusos. Aber trotzdem das Küken, nun vielleicht verdient er sich seine Sporen. Im Kielwasser der Tordalk wäre jedenfalls genug Platz für ein weiteres Schiff und der Giftzwerg von Davet ist eine tödliche Waffe. Damit weiß er umzugehen, also er kann uns beschützen. Zudem wäre das ja eine Armada oder eine Konvoi-Fahrt. Und die Piraten werden auch noch angeworben. Vielleicht könnten die uns ein Stück begleiten. Jetzt wo die neue Küste aufgezogen wird, vielleicht wird da so mache Lady den Fluss lang runter rauschen. Auf was für ein Schiff würdest Du sie packen?", fragte Conni.


    Sacha Bonnet
    »Der kleine Duso, das ist gut, die Dusos sind alle nett. Auf ein sicheres und stabiles Schiff würde sich die Beißer packen. Am besten eines, das wir abschleppen, dann gehen sie nicht verloren. Mein Vater mag ein komischer Kauz sein, aber ich will nicht, dass ihm was geschieht. Und mein ungeborenes Geschwisterchen wird mit reisen, in dem Bauch von Nori. Silvano könnte auch einfach drohen, dass sie auf dem Schiff von Davet mitfahren müssen, wenn sie dumm tun. Allerdings wird Papa grummelig, wenn es darum geht, ihn von Boldi zu trennen. Vielleicht doch lieber eine der unteren Frachtetagen mit einer Klappe, die man verschließen kann?«, überlegte Sacha. »Fran ist eine Sie? Wie geht das denn? Die hat doch gar keine Brüste. Oder doch?«


    Costantino Marchesi
    "Er ist das was man umgangssprachlich einen Zwitter nennt. Soweit ich weiß sehen manche ehr wie Frauen aus, manche wie Männer und manche so, dass Du gar nicht weißt, ist das jetzt ein Mann oder eine Frau. Und das erklärt auch, warum er so scheu ist. Ich denke er hat Angst davor gehabt, dass es jemand merkt und die Frau in ihm von Bord werfen möchte. Oder Schlimmeres mit ihm anstellt. Ja die Dusos sind nett und haben seit Ewigkeiten Salzwasser in den Adern. Also wenn ich einem vertrauen soll, was Seefahrt angeht dann unseren Leuten und jederzeit einem Duso. Ich habe da jedes Neujahr gefeiert, ich hoffe dieses Mal sind wir auch dabei. Wobei Sacha, dass ist schon morgen! Sylvester und dann geht es schon rüber ins neue Jahr. Wir sollten uns morgen beeilen die anderen zusammen zu trommeln und wenigstens ein Glas Warmbier, Kräuterpunsch oder eine der Leckereien abzubekommen. Und die meisten anderen von der Choucas waren auch dort. James wird seine Leute auch anschleppen, jeder Duso macht das und es war immer volles Haus mit super Stimmung. Vielleicht bringt die Feierlaune auch den Frieden. Ich verstehe doch, dass Du an Deinem Vater hängst, Du hattest noch gar keine Möglichkeit ihn kennenzulernen, die Fahrt wäre eine gute Möglichkeit. Und Dein Geschwisterchen, darauf passen wir schon auf. Notfalls erledigen wir beide den Job, oder reden nochmals mit Tekuro. Und wir sollten auch mit Vano reden, etwas mehr Geduld mit den Landratten. Vielleicht ist er ja dazu bereit, er möchte doch auch seinen Mann ausbilden und Boldi fängt ja auch bei Stand Null an nicht wahr? ein Schiff im Schlepptau wäre gar nicht verkehrt, nur bei Sturm müsste da auch ein Kapitän an Bord sein, weil dann das Tau gekappt werden muss. Wir können ja noch einen der jungen Dusos fragen", grinste Conni.


    Sacha Bonnet
    »Ein Zwitter«, wiederholte Sacha erstaunt. »Niemand hätte ihn von Bord geworfen oder sie, niemand. Eher wäre der, der das versucht, über Bord gegangen. Aber man versteht seine Angst schon irgendwie. Sein Baby wird dann genau so alt sein wie mein Geschwisterchen, schön«, freute Sacha sich. »Neujahr bei den Dusos, ich bin dabei! Wir können ja schauen, ob wir einen davon als Kapitän nehmen für das Schiff mit Papa. Aber ich denke, dass er den Dusoliers nicht traut, wenn Silvano auch einen hat. Er wird lieber einen anderen haben wollen, den die Dusoliers nicht mögen und Silvano noch weniger.« Sacha gähnte herzhaft. »Jetzt werd ich aber wirklich langsam müde, Conni.«


    Costantino Marchesi
    "Und wen schlägst Du vor? Einen Kapitän den Vano nicht mag mitzunehmen? Na ob das ein guter Geschäftsbeginn ist? Sind wir ehrlich, dann muss sich Boldi mal Gedanken um Tekuro machen. Das Schiff ist ihr Lebensunterhalt und es gehört ihm, weil Vano es sich so für ihn wünschte. Gut gefragt hat er Boldi nicht, ob er den gleichen Traum hat. Das ist jedenfalls auch eine Tatsache. Aber das Schiff sollte doch Im- und Export betreiben. Nur damit Boldi Tekuro dabei hat oder Tekuro nicht von Boldi getrennt wird, muss ein zweites Schiff mitfahren, wir benötigen einen zweiten Kapitän, wir benötigen vielleicht einen gesonderten Raum. Also ich glaube, Vano und Boldi sollten Al allein fahren lassen mit einer angeheuerten Mannschaft. Sprich er fährt ihr Schiff, er bringt das Geld rein. Und wenn sie immer noch nach Arashima fahren wollen, dann sollten sie es mit der Aquila unter Davets Kommando tun. Ansonsten zerstören sie ihre Existenz, ihr Geschäft und alles nur für einen Mann der klammert und nicht allein Zuhause bleiben kann? Dass kann nicht sein, da muss Boldi dann ein Machtwort sprechen. Aber Du hast ja gesehen wo es endet, wenn Vano mitzieht. Die Beißer waren an Bord. Und? Es ging alles drunter und drüber. Sicher letztendlich ist es durch mich gescheitert, aber Hans und Franz waren an Bord, er verlor die Choucas, sein Ansehen, seine Mündigkeit, er verlor eigentlich alles. Im Grunde ist er vor dem Gesetz kein Mann mehr, sie haben ihn kastriert. Ob er wirklich gesund wird, wenn er es mal von der Seite sieht? Puh, schwer zu sagen. Und irgendwann wird er es so sehen, spätestens dann wenn er erwartet und hofft Boldi und Davet stehen ihm bei. Tun sie es dann nicht - dann ist er so verloren wie direkt nach Davets Tod. Dann hat er keinen Rückhalt, verstehst Du? Denn die Beiden sind sein Halt", sagte Conni besorgt und drückte Sacha an sich.


    Sacha Bonnet
    »Mach dir keine Sorgen, im Notfall hat er uns«, tröstete Sacha Costantino. »Nicht nur uns zwei, die ganze Mannschaft. Und seine Eltern sind ja auch noch da. Wegen der Tordalk und der Choucas, das müssen die selber wissen. Aber Boldi und Teku die muss wer anders versuchen, zu trennen, ich mache das nicht.«


    Costantino Marchesi
    "Sie müssen sich nicht trennen, wozu wenn man sich so gut versteht? Sie sollten nur zu ihren Partnern stehen und auch dem anderen Partner erlauben. Gut Boldi ist da tiefenentspannt, ich denke er gönnt Bellamy seinen Rakshaner und Teku seinen Patti. Aber Tekuro muss das lernen. Ansonsten tja, keine Ahnung. Ich hörte die Drei wären glücklich, also Vano, Davet und Boldi. Ich wünsche ihnen dass es so bleibt auch für uns. Warten wir die erste Fahrt ab und ich hoffe wir sind dabei. Ich hoffe es wirklich Sacha. Also gehen wir morgen bei den Dusos feiern, wir müssen Ciel meinen Mon Chou mitnehmen", grinste Conni.


    Sacha Bonnet
    »Aber was, wenn er zu viel trinkt und dann einschläft«, feixte Sacha und konnte es sich nicht verkneifen, Costantino an sich zu ziehen, mit Armen und Beinen zu umarmen und zu küssen, ehe er wieder alle Gliedmaßen fallen ließ. Er lag ausgestreckt auf dem Rücken und lachte mit seinem zerbeulten Gesicht.


    Costantino Marchesi
    "Wer mein Kohlkopf? Nun dann wird Fran ihn wohl aufpäppeln, dass kann er - er ist Arzt", lachte Conni und küsste Sacha fest und liebevoll.


    Sacha Bonnet
    »Stimmt, du kannst nicht schauen, ob er dann immer noch gedehnt ist, wenn Fran dabei ist.« Er grinste verschmitzt. »Ob Fran das war?«


    Costantino Marchesi
    "Nein Fran war das sicher nicht, seine Rossette wies alte Spuren auf. Manche kleinen Risse waren schon wieder richtig verheilt. Er kennt sich aus, er ist kein Kostverächter und er weiß was er tut. Aber er ist auch nicht der Heilige, den er gerne spielt, aber gerade deshalb mag ich das Kohlköpfchen. Er ist ein Schlitzohr, ein gewaltiges", lachte Conni.


    Sacha Bonnet
    »Oh nein, und ich dachte immer, der sei ein Mönch oder so was. Manche sagten, dass er ins Kloster gehen wollte. Oh nein«, gluckste Sacha. »Schlitzohr passt, der arme Fran, aber sie scheinen sich ja trotzdem zu mögen.«


    Costantino Marchesi
    "Ich glaube genau dass liebt Fran an ihm, er ist das was Fran gerne wäre. Und Ciel ist es nicht plump, oder billig, er ist es hinter vorgehaltener Hand, so wie Fran es mag. Immer etwas Stil, immer etwas zuvorkommend, selbst dabei. Ein klein wenig Kavalier egal wobei, dass ist Fran wichtig. Und genau das ist Kohlköpfchen, er ist halt doch ein Prince mit Pimmel", lachte Conni.


    Sacha Bonnet
    Sacha musste herzlich lachen, wälzte sich herum und legte den Arm um Costantino. Er drückte ihm mehrere Küsschen hintereinander auf die Wangen und um den Mund herum. »Ich schlaf heut bei dir, ja?«


    Costantino Marchesi
    "Ja, sehr gerne und so oft Du magst", bestätigte Conni liebevoll und kuschelte sich mit ihm ein.

    Mon chous unter sich



    Ciel Felicien de Souvagne
    "Mon chou, was birgst du so bang dein Gesicht?", fragte Ciel und nahm sich eine Bulette, die er anstelle von Keksen aß. Er fand, dass Costantino bedrückt wirkte und schob ihm die Schüssel herüber.


    Costantino Marchesi
    Conni grinste. "Siehst Ciel Du den Erlkönig nicht? Aber er ist unschuldig Mon Chou, ich möchte mich gerne mit meinem Kapitän und dem ersten Offizier aussprechen. Aber ich befürchte dass wird nicht gehen. Beide sind sehr nachtragend, aber ich möchte mich erklären. Auch er nahm sich eine Bulette und kaute darauf herum. "Du weißt warum ich es tat nicht wahr Mon Cher? Ich tat es, damit er auffliegt und Du ihn rettest. Niemand sonst konnte es, niemand sonst konnte ihn von seinem Wahn abbringen. Er ist so stur und verbohrt. Das ist manchmal sogar gut, aber er segelte in seinen eigenen Untergang und das konnte ich nicht zulassen als Freund. Mon Dieu dürfte ich mich Freund nennen, hätte ich das zugelassen? Und nun ist er mir böse. Vielleicht auch nicht. Aber Jaques wird mir böse sein, da ich nicht loyal war in seinen Augen. Das schlimme Mon Chou an Jaques ist, er sagt nichts. Er ist ein Dusolier. Er wartet bis man es selbst vergessen hat und dann kommt die Quittung merde", stöhnte Conni.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Dagegen hilft nur die Aussprache. Wenn du es wünschst, in meinem Beisein. Und sollten alle Stricke reißen, mon amour, so werde ich für dich eine andere Anstellung finden. Du bist in jedem Fall nicht verloren, wenngleich es freilich schade um die Freundschaften wäre."


    Costantino Marchesi
    Conni nickte langsam. "Sie sind meine Familie, dass sagen wir nicht nur so. Ich möchte dass sie es verstehen. Du hast es auch nicht verstanden Mon Chou, aber jetzt verstehst Du es doch oder? Ich wollte keinem schaden, ich wollte sie retten. Vano und seine Leute. Aber die meisten sahen es wie er, sie wollten ihre Kameraden rächen, sie wollten Davet rächen, auch wenn sie ihn nicht kannten. Nur Fran war die Stimme der Vernunft. Aber wer hörte auf Fran, es sei denn er sagte was medizinisches, dann hörte fast jeder. Wie geht es Dir überhaupt? Was war geschehen mit Melville?", fragte Conni und nahm noch eine Bulette, da er erstmal merkte wie ausgehungert er war.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel rückte an Conni heran, so dass sie sich berührten, aber er tat ansonsten nichts, da Conni verdeutlicht hatte, dass er es nicht mochte, wenn jemand aktiv etwas tat, um zärtlich zu ihm zu sein. "Ich möchte Melville noch besuchen, gemeinsam mit Brandur. Ich verstehe dich, mon cher, sehr gut. Und ich glaube dir."


    Costantino Marchesi
    "Und Du glaubst mir, dass er nicht böse, sondern nur sehr krank ist? Schau er war immer ein guter Freund. Er ist einem immer loyal und hilfsbereit gegenüber. Und er würde alles für Dich tun. Bei uns war er gut aufgehoben und fühlte sich wohl. Und trotzdem war er unter vielen manchmal allein. Und immer wenn die Zeit kam, die Zeit ihres gemeinsamen Tages, dann wurde er anders. Dann wollte er diese Wesen nur noch töten. Das er sie töten wollte Mon Amour, dass war mir gleich. Sie sind gefährlich. Aber das wie, dass war das Entscheidende. Er nahm auf viele Rücksicht, nur auf sich nicht. Und jemanden so vor die Hunde gehen zu sehen tut weh, wenn man ihn mag. Er ist verrückt geworden vor Einsamkeit und Trauer. Nur hatte er dieses Jahr seit dem 19.08. seinen neuen Mann. Und da wurde es anders. Anders verrückt! Ich sah was sein Mann nicht sah, er tat alles um ihn gut versorgt, versichert und verwöhnt zurückzulassen. Er sagte er liebt ihn. Mon Cher das glaube ich, aber dann muss er bleiben und der Rache abschwören. Das ist ein Liebesdienst. Und ich habe mit ihm gesprochen, aber sprich nie den Namen von Davet in Schande aus. Nie. Danach habe ich versucht es zu erklären, ohne den Namen zu nennen. Habe versucht es nur auf ihn zu beziehen, dass er mir was bedeutet, dass ich ihn nicht verlieren möchte, die anderen wollen ihn nicht verlieren. Seine Antwort war, das geschah schon im Jahr 193, da blieb ein Teil von ihm dort liegen, den er sich zurückholen wollte. Und dann waren wir dort in der Höhle und sein Mann war dort und Boldi war dort und ich dachte, es ist alles gut. Es war nichts gut. Darum musstest Du erwachen um Deine Macht zu entfalten Mon Cher. Wie ein kleiner Gott oder Engel, der alles gerade rückt was wir nicht schaffen oder selbst verzapft haben. Er war zu lange alleine, es gab nur noch das Thema. Sein Schiff, seine Leute, seine Rache. Erstes beides beschützt er, letzteres rannte er hinterher. Du bist mit Davet verwand Mon Chou, frag ob er endlich wieder "Zuhause angekommen" ist. Er wird was brauchen, das braucht er auch vor dem Neujahrsbesuch bei den Dusos und bei seinen Eltern. Eine Zeit ist er seltsam schweigsam und traurig, dann taut er auf und es geht ihm gut. Wir werden Melville besuchen und bringen was zu essen mit. Mit Brandur dem Nekromanten? Ja das ist eine gute Idee. Nur soll er niemanden beschwören, sondern sich erklären Mon Cher. Dass wäre hilfreich. Die Geister erinnerten mich an Elmsfeuer", grübelte Conni.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ich werde sogleich nach Brandur schicken lassen. Was Melville betrifft ... vielleicht ist es besser, wenn ich ihn zunächst allein aufsuche. Wo sind Ferrau und Fran?


    Costantino Marchesi
    Conni nickte zustimmend. "Sie sind in Deinem Gemach Mon Cher, soll ich hingehen? Ich kann dort auf Dich warten, ich denke Fran freut sich bestimmt mich zu sehen. Das tat er immer, ich vermisse ihn. Geht es ihm gut?", fragte Conni besorgt.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Es geht ihm gut, und Ferrau gibt auf ihn acht. Ich frage mich, ob die Kuschelschlafanzüge inzwischen fertig gestrickt worden sind." Ciel erhob sich und trat auf den Gang. Er winkte einen Diener herbei, den er nach Brandur schicken ließ, dann begab er sich hinab ins Verlies, wo noch immer Melville allein in der Dunkelheit saß, dazu verdammt, in seinem Schmerz und seiner Einsamkeit zu darben. Das Schloss quietschte, als der wachhabende Gardist den Schlüssel darin herumdrehte und Ciel eintreten ließ. Aufmerksam schaute Ciel sich um.


    Costantino Marchesi
    Conni wartete bis Ciel Richtung Kerker lief, dann machte er sich auf den Weg zu Fran und Ferrau. Gestrickte Kuschelschlafanzüge klangen sehr gemütlich, fand er. Er klopfte kurz und einen Augenblick später ließ ihn Ferrau herein. Conni gesellte sich zu Fran und beide warteten bei einem kleinen Plausch bei Kaffee und Kuchen auf Ciel.


    Melville de la Cantillion
    Melvilles Gesicht war abgeschwollen, dafür sah er jetzt mehr blau, grün, gelb als weiß aus. Bartstoppeln zierten sein unrasiertes Gesicht und auch sonst sah er aus, als könnte er dringend ein heißes Bad und etwas zu Essen vertragen. Er musterte Ciel und wartete ab, was der Prince von ihm wollte. Ciel sah nicht mehr ganz so fertig aus, dafür fühlte sich Melville als hockte er im Abgrund.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel holte einige Buletten hervor, die er in Servietten eingeschlagen mit sich getragen hatte. Er hielt sie wortlos Melville hin, der schlimm aussah. "Nehmt, Comte de la Cantillion", sprach er ihn nun förmlich an, nachdem er ihn bei den letzten Treffen geduzt hatte, während er selbst sich mit der korrekten Form hatte ansprechen lassen.


    Melville de la Cantillion
    Melville nahm sie mit dankbarem Nicken entgegen und schlang das Essen herunter wie ein ausgehungertes Tier, denn so fühlte er sich auch. Auf Contenance legte er im Moment keinen Wert mehr. Er war hungrig, dreckig und es ging ihm schlecht. "Was macht Ihr hier?", fragte er zwischen zwei Bissen mit vollem Mund.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel wartete, bis Melville die Buletten aufgegessen und sich die Finger abgeleckt hatte. "Ich möchte Euch eine frohe Nachricht überbringen. Es ist uns gelungen, Aimeric zu retten. Dunwin wurde ihm ausgetrieben und zurück in den Nexus geschleudert. Aimeric ist noch erschöpft und steht unter ärztlicher Beobachtung, aber es geht ihm den Umständen entsprechend gut. Er wird bald wieder wohlauf sein."


    Melville de la Cantillion
    Melville brauchte einen Moment bevor er begriff was Ciel gesagt hatte, ehe er einfach die Arme um seine Knie schlang und weinte. Es war ihm gleich, sollte der Prince lachen, oder sich lustig machen, dass alles zählte für ihn nicht. Hauptsache war, es ging Aimeric gut, oder wieder gut. Wo immer er dort in seinem eigenen Körper gewesen war. Er hoffte für seinen Ältesten, dass er bald wieder richtig gesund werden würde. Falls die Botschaft von Ciel überhaupt stimmte. Schlagartig musterte er den Prince so, als hätte dieser einen besonders perversen Scherz gemacht. Mel wischte sich mit dem Handballen über die Augen, zuckte aber schlagartig zusammen, da sie blau unterlaufen waren. "Sagt Ihr die Wahrheit?", fragte er und tupfte mit seinem dreckigen Hemd sein Gesicht ab.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel reichte Melville ein Taschentuch. "Bei Ainuwar, ich spreche die Wahrheit", schwor Ciel. "Aimeric ist wohlauf. Möchtet Ihr ihn sehen?"


    Melville de la Cantillion
    "Ihr habt ihn doch nicht hierher geschleppt in seinem Zustand oder?", fragte Melville schockiert und erbost. Dann nahm er entgegen seiner vorherigen Worte sachte das Taschentuch und wischte sich das Gesicht sauber. "Danke für das Taschentuch und das Essen", sagte er umgänglich, als er sich wieder beruhigt hatte. Scheinbar konnte er nicht glauben, dass sein Sohn noch lebte, obwohl er sich dies sosehr gewünscht hatte. "Ist er geistig intakt? Ich meine, ist er verrückt geworden? Ich hätte wegen Brandur meinen eigenen Sohn getötet, Ihr wisst was das heißt? Und nun ist er gesund?", fragte er nervös.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Kommt", sprach Ciel, erhob sich und die Wache hielt ihm die Tür auf. Draußen wartete er auf Melville. "Gehen wir ihn besuchen. Er weilt bei Benito."


    Melville de la Cantillion
    Melville kämpfte sich auf die Beine und folgte Ciel. "Ich kann doch nicht so zu ihm, was wenn ich ihn mit dem Dreck irgendwie krank mache?", fragte Mel und schaute angewidert an sich herunter. "Kann ich vorher ein Bad nehmen? Wobei, vergesst es, dass macht es auch nicht besser. Ich folge Euch", sagte Mel und deutete Ciel an vorzugehen. "Was ist mit Dunwin geschehen? Ist er endlich tot? Und was ist mit Brandur? Wurde er hingerichtet?", fragte Melville.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Brandur erfreut sich bester Gesundheit. Nun ja, fast. Er sieht aus, als hätte er Prügel bezogen. Er wollte mit Euch das Gespräch suchen, aber scheinbar hat er es noch nicht getan." Ciel führte Melville in eine Gästesuit mit Waschgelegenheit. "Ich werde Euch einen Diener schicken."


    Melville de la Cantillion
    "Nein Dankeschön, dass ist nicht nötig, ich kümmere mich selbst um mich. Das geht in Ordnung, der Aufenthalt dort unten korrigiert einige Sichtweisen. Jedenfalls benötige ich im Moment keinen Diener. Falls Ihr mir einen Gefallen erweisen wollt, besorgt mir frische Kleidung. Gleichgültig wie schlicht nur nicht starrend vor Dreck. Dann können meine alten Sachen entsorgt werden", bat Melville. Er zog sich aus und fing an sich so gut es ging zu waschen. Dabei sah Ciel, dass sein Vater gewaltig hart zugelangt hatte. Der Körper von Mel war mit Prellungen übersät.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel musterte die Verwundungen. Der Bluthexer in ihm konnte es nur schwer ertragen, Melville nicht zu helfen. Er würde damit die Strafe seines Vaters ad absurdem führen und diesen bloßstellen. Er wandte sich mühsam ab und schickte nach einem Diener, der ihm ein Paket einfacher, aber sauberer und ordentlicher Kleider aushändigte, dass er hernach Melville auf einem Stuhl bereitlegte.


    Melville de la Cantillion
    nachdem Melville sich so gut wie möglich gewaschen und rasiert hatte, zog er die saubere Kleidung an. Er strich sie sorgsam glatt und schaute dann nach Ciel. Dieser hatte draußen gewartet und Melville drehte sich sauber und in frischer Kleidung einmal um sich selbst. "Kann ich so gehen?", fragte er und die Frage war keine Floskel, wie man sie üblich aussprach, sondern tatsächlich ernst gemeint getragen von der Sorge um seinen Sohn.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Es ist alles Bestens, du hast keine ansteckenden Krankheiten, du warst dort unten doch völlig isoliert. Zur Sicherheit können wir aber Benito bitten, dir eine Schnellheilung zur Vorsorge zukommen zu lassen." Er führte Melville mit sich. Sie gingen sehr langsam, da Melville noch geschwächt war und Ciel klopfte eigenhändig an Benitos Tür, ehe er eintrat. Und dort stand, auf den Tresen gestützt - Etienne, Benitos Dauerpatient, und wartete ebenfalls. Als die Türglocken läuteten, salutierte er und grüßte Ciel und Melville förmlich.


    Melville de la Cantillion
    Melville schaute den Mann an. Irgendwie war der Bursche immer beim Heiler, kam von Heiler oder war auf dem Weg dahin, wenn er am Hofe war. "Was stimmt eigentlich mit Dir nicht? Wenn Dir der Bursche hier nicht helfen kann, solltest Du mal den Tempel in Beaufort versuchen. Es scheint ja nicht zu helfen. Und hier liegt mein Sohn, wunderbar. Wo ist Aimeric?", fragte Mel besorgt und sein Blick fiel skeptisch auf Etienne.


    Etienne de Sonzier
    "Wachdienst im Winter ist kalt, Herr, man friert durch bis auf die Knochen, wenn man einige Stunden steht. Ich hab`s drum oft mit dem Unterboden, Herr", erklärte er und hielt Ausschau nach Benito, der sich bislang noch nicht gezeigt hatte. "Benito ist ausgesprochen fähig. Aber für die Kälte kann er nix."


    Melville de la Cantillion
    "War nur eine Frage, entspann Dich. Ich sehe Dich halt irgendwie immer beim Heiler und da macht man sich so seine Gedanken. Wenn genau bei dem Heiler der eigene Sohn liegt. Vergiss die Frage einfach", sagte Mel freundlich und wartete ebenfalls.


    Etienne de Sonzier
    "Benito ist mein Mann", antwortete Etienne mit einem fast schon unverschämten Grinsen. "Drum bin ich oft krank."


    Melville de la Cantillion
    "Achso, ja gut dass konnte ich ja nicht wissen. Ich hielt Dich nicht für einen Ehemann oder Dauergast mit Ehehintergrund, sondern ich hielt Dich für einen Patienten", grinste Mel.


    Etienne de Sonzier
    "Ich bin beides", bestätigte Etienne. "Benito ist ein sehr guter Arzt. Ich habe also keinen Grund, gesund zu sein."


    Benito
    Benito kam nach vorne, küsste seinen Mann zur Begrüßung und lächelte dann Ciel und Melville freundlich an. "Eure Majestät und Comte, Ihr seht beide grauenvoll aus? Was kann ich für Euch tun? Ich sollte Eure Prellungen behandeln, falls das gestattet ist", sagte Benito und wandte sich an Ciel. "Möchtet Ihr zu dem Patienten, den Ihr gerettet habt?", hakte der Heiler nach und kramte ein kleines Fläschchen aus dem Medizinschrank. "Etienne reich mit eine Spritze von dort drüben", bat Ben.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Danke für die charmante Begrüßung, du siehst ebenfalls grauenvoll aus. Ich hätte gern etwas gegen Erschöpfung, ohne dafür schlafen zu müssen und ein Wahrheitsserum. Der Comte würde gern seinen Sohn sehen und ich ebenfalls. Bitte sei so gut und prüfe vorher noch einmal Melvilles Gesundheitszustand, um Aimerics Genesung nicht zu gefährden."


    Etienne de Sonzier
    Etienne kramte genüsslich in dem Schrank herum, genoss den Duft der Desinfektionsmitte und reichte Benito das Gewünschte, wobei er seine Hand mit den Fingern berührte.


    Benito
    Benito stellte Ciel zwei kleine Fläschchen auf den Tisch. In einem war eine quittegelbe Flüssigkeit, die schon leicht ins grünliche überging. Die andere war blaulich-violett. "Eure beiden Bestellungen. Einmal haben wir hier Dhanga. Dhanga ist eine Droge, die aus der Rinde des gleichnamigen Baumes gewonnen wird. Sie zeichnet sich durch ihre giftgelbe Farbe aus. Die Effekte des Rauschmittels sind vor allem langfristiger Natur. Bei unablässigem Konsum verschwindet das natürliche Schlafbedürfnis. Nebenwirkung ist die Betäubung bestimmter Gehirnregionen, unter anderem des Bereichs, der für das moralische Handeln zuständig ist. Davon habt Ihr dermaßen viel Herr, Ihr werdet den minimalen Verlust kaum spüren. Und dann haben wir hier eine Export-Droge, Navu Lea oder auch Zungenlockerer. Dies ist eine Droge die auf kristalliner Basis beruht und bei dem Goblins des Kaisho Abkommens zu Militärzwecken Anwendung findet. Sie ist keine Konsumdroge, sondern ein Wahrheitsserum, um Personen zum Reden zu bringen, weshalb sie vor allem bei Kriegsverbrechern, Spionen und Landesfeindes zum Einsatz kommt. Der Zungenlockerer hat ein relativ geringes Gesundheitsrisiko und eine recht hübsche Farbe, findet Ihr nicht auch Hoheit? Steckt beides bitte vorsichtig ein", bat Benito und nahm ein weiteres Fläschchen zur Hand und nahm die gereichte Spritze von seinem Mann entgegen. Er zog mehrere Einheiten auf und musterte dann Melville, ehe er ihm die Spritze ohne Vorwarnung in den Hals stach und abdrückte. "So meine Herren, ich wäre soweit", sagte er freundlich.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Herrje, Benito", rief Ciel entsetzt, als dieser die Spritze wie einen Dolch in Melvilles Hals rammte. "Du siehst doch, dass der arme Mann angeschlagen ist! Was war darin?" Er steckte die beiden Flaschen ein. Mit Dhanga hatte er bereits Erfahrungen, allerdings bislang nicht in Extraktform. Und auf das Wahrheitsserum war er gespannt. Er war es leid, ständig einen Geistmagier bemühen zu müssen.


    Benito
    "Das sehe ich Herr, ein Aufbaus- und Gesungstonikum. Es wird ihm also nicht schaden, sondern sehr viel nützen. Und ehe sich der gute Comte de la Cantillion lange und breit beschwert, hat er es schon mal in der Blutbahn. Das ist besser so, glaubt mir. Er kann sich ja beschweren, während er gesundet. Wollen wir nun? Keine Sorge wegen dem Wahrheitsserum, Ihr könnt es nicht überdosieren. Das heißt, davon stirbt kein Souvagner. Gebt Ihr einem Mann davon eine Flasche zu trinken, ist die einzige Nebenwirkung wohl, dass er dann einen Monat lang permanent die Wahrheit spricht. Höchstens die Begleiterscheinungen machen ihn dann krank, dass heißt, falls er Leuten antwortet, die die Wahrheit nicht ertragen können. Er sollte Zuhause bleiben. Benutzt es weise, ein Tropfen zählt eine Stunde. Aimeric liegt hier hinten", sagte Benito und ging vor. Er führte sie durch die Heilstube und entgegen seiner sonst so forschen Art, öffnete er die Tür zu dem kleinen abgedunkelten Zimmer ganz leise. Es roch angenehm frisch, wie auf einer Kräuterwiese und die Luft war warm. "Kommt herein", flüsterte er.


    Aimeric:
    "Ich bin wach, es ist alles gut", sagte Aim leise und versuchte sich im Bett aufzusetzen.


    Melville de la Cantillion
    Melville eilte an die Seite seines Sohnes und half ihm auf. "Es geht Dir wirklich gut", freute sich Mel und drückte seinen Sohn liebevoll an sich. "Ihr habt ihn gerettet, sagte Benito. Warum habt Ihr nichts gesagt?", fragte Mel Ciel.


    Melville de la Cantillion
    Aimeric: "Ja der Prince... er hat mich gerettet... Papa", wisperte Aimeric und lehnte sich total erschöpft an seinen Vater an. "Ich bin immer müde, ich weiß nicht wieso. Und hungrig...", murmelte er und war wieder eingeschlafen.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel nickte Benito dankbar für die Erklärung zum Wahrheitsserum zu und musste ein wenig schmunzeln, als er von den Nebenwirkungen sprach. Der Anblick von Aimeric und Melville, die sich glücklich begrüßten, erfreute sein Herz. "Ich sagte es Euch doch, Comte", antwortete Ciel. "Benito, bitte sorg dafür, dass Aimeric ausreichend zu Essen bekommt. Benötigst du hier noch etwas?"


    Benito
    "Weil gesund werden sehr viel Kraft kostet", antwortete Benito, auch wenn ihn Aimeric im Moment nicht hören konnte. Der Prince oder der Comte würden ihn darüber informieren, sobald er wieder wach war. "Ich werde ihm eine Brühe anrühren lassen. Dass tut ihm gut und er kann sie leicht und unkompliziert zu sich nehmen. Ich lasse Euch mit ihm allein. Er hat einiges durchgemacht, aber seine Seele festigt sich wieder in seinem Körper und sie gesundet langsam Stück für Stück. Aber die Angst bleibt. Er sagte es roch muffig, darum haben wir ihm eine Kräutertherapie verabreicht, deshalb riecht es hier dermaßen nach Kräutern. Es hilft ihm. Bis später", sagte Ben und ließ Ciel, Melville und Aimeric allein.


    Melville de la Cantillion
    "Ich wusste nicht, dass Ihr ihn selbst gerettet habt, also Ihr persönlich. Ich danke Euch aus tiefstem Herzen, dass Ihr mir meinen Sohn wiedergegeben habt. Auch in seinem Namen, Danke", sagte Mel gerührt und deckte Aimeric wieder richtig zu. "Ich hoffe er wird wieder gesund, er muss einfach gesund werden. Ich liebe den Großen, ich hoffe das weiß er. Man sagt es denen die man liebt, viel z zu selten. Man denkt sie wissen es, aber man selbst freut sich doch auch es zu hören. Ich werde es ihm öfter sagen, damit er es weiß. Tief im Herzen. Brandur soll sich von ihm fernhalten, wenn er mit mir reden, will - reden wir. Aber er soll meinen Sohn in Frieden lassen".


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Es spielt doch keine Rolle, wer es war. Hauptsache, er ist wieder gesund. Brandur wird sich kein zweites Mal ein Opfer aus dem Umfeld Eurer Familie suchen und hoffentlich überhaupt keines mehr. Er wird scharf beobachtet und die Geduld meines Vaters erschöpft sich auch langsam mit ihm. Meine hat sich schon längst dem Ende geneigt. Ich lasse Euch noch eine Weile mit Aimeric allein. In einer Stunde etwa werdet Ihr abgeholt." Ciel verließ das duftende Gemach, ging leise an Benito und Etienne vorbei, die vor sich hin turtelten und suchte seinen Vater auf.

    Neues Nest



    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel wartete vor der Tür, bis sich die Versammlung endlich auflöste. Er hätte auch im Raum sitzen bleiben können, aber ihm war nicht danach. Als Davet hinauskam, krallte er ihn am Ärmel. »Einen Moment, Onkelchen, ich bringe dich gleich zu den Beißern. Ich muss nur noch etwas mit Papa klären.« Er wartete, bis alle draußen waren außer Maximilien, dann schlüpfte er herein. »Hast du einen Moment Zeit? Ich habe mit Yanis gesprochen ...«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    Maximilien musterte Ciel wohlwollen. Ihr Familiengespräch war friedlich verlaufen, sogar sehr schön. Er hoffte dies blieb so. "Nur zu, komm herein. Worum geht es?", fragte Maximilien seinen Sohn.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Um die Liste«, sprach Ciel. »Die Liste mit allen Schatten. Yanis sagte, ich könnte jederzeit Einsicht nehmen, was aber voraussetzt, dass ich ihren Aufenthaltsort kenne. Zeigst du sie mir bitte?«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Natürlich, folge mir", sagte Max und gab den Weg vor. In der Amtsstube betraten sie einen Nebenraum, in dem ein großer Tresor stand. Maximilien legte seine Hand auf die Fläche und seltsame Zeichen flammten auf, ehe er den Drehmechanismus betätigte und die Kombination eingab. Der Tresor entriegelte mit einem dumpfen Klang und Max zog die schwere Tür auf. Er schaute kurz durch die Bücher und reichte dann eines davon Ciel. "Bitte. Du kannst es aber nicht mitnehmen, ließ und gib es mir wieder Ciel. Es bleibt hier verwahrt. Es darf nicht in falsche Hände geraten", sagte Max liebevoll und strich seinem Sohn über den Kopf. "Bald ist Deine Perücke fertig", sagte er freundlich.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel wuchtete das schwere Buch auf einen Tisch und schlug es auf. »Ich werde sie nur zu besonderen Anlässen tragen. Das Tragen des Kopftuches hat dafür gesorgt, dass meine Kahlheit mich nicht länger stört.« Sein Zeigefinger glitt über die Zeilen des Inhaltsverzeichnisses, ohne sie zu berühren. »Auf welchen Seiten finde ich die Schatten hier am Hof?«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Unter P wie Palast Ciel. Mich schmerzt es Dich so gerupft zu sehen. Das klingt vielleicht ziemlich oberflächlich, aber es ist das Gegenteil Kleiner. Sehe ich Dich wie ein gerupftes Huhn, dann sehe ich was dieses Schwein Dir angetan hat. Und ich frage mich so langsam, wieso bei Ainuwar Ansgar so langsam ist. Ob es daran liegt, dass der Ur-Lich und er Verwandte sind? Wenn er bis nächsten Freitag den Lich nicht getötet hat, verlange ich seinen Kopf auf einem Spieß. Ich bin ein geduldiger Mann und ich bin garantiert nicht ohne Gnade. Aber zwischen Gnade, Freundlichkeit und mich verarschen lassen ist ein Himmelweiter Unterschied. So schwer kann das nicht sein diesen Lich zu finden. Du bist leider permanent über ihn gestolpert. Was soll Ansgar groß tun? Nichts! Ihn aufspüren, die Himmelsaugen bündeln ihre Macht und er nutzt sie um den Lich zu töten. Hat er Glück überlebt er, falls nicht ist das bedauerlich, aber er wusste um das Opfer. Und so langsam frage ich mich, mit wem er im Bunde ist. Falls er dazu zu schwach ist, hätte er uns das sagen müssen. Aber so wie ich ihn kennengelernt habe, ist er zwar krank, aber er wurde doch geheilt. Und zwar von Dir. Und das ist der Dank? Eine Woche hat er noch, dann ist meine Geduld zu Ende und er spricht mit Domi. Was genau suchst Du Kleiner?", fragte Max.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ich will wissen, wer Bellamy und Boldiszàr überwacht - und ob wir noch mehr Agentensöhne samt verborgenem Anhang hier haben.« Er blätterte herum. »Anschließend wünsche ich zu erfahren, wer alles auf Silvano angesetzt wurde.«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Na das hättest Du mich auch so fragen können! Das waren Costantino Marchesi, achter Offizier und Anacleto Pagnotto, zweiter Offizier und das Bordhimmelsauge Valentin Anoullaut. Das weiß ich, da ich letztens nachgelesen habe. Bellamy und Boldi wurden von Patrice mit überwacht. Zusätzlich wurden sie von Benoit Houssonier überwacht", erklärte Max.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Von Patrice? Nun, dann nimmt der seine Aufgabe sehr ernst. Er hat es alles andere als leicht in diesem Umfeld. Wer ist Benoit Houssonier? Welche Qualifikationen haben die Genannten, alles Klingen der Dunkelheit oder gewöhnliche Schatten?«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Es sind Klingen der Dunkelheit, da Belly, Boldi und Vano die Söhne der Agenten der Autarkie Redelsführer waren. Alle anderen Agentenkinder werden von reinen Schatten bewacht. Benoit ist ebenfalls eine Klinge Ciel. Allerdings werde ich die Klingen abziehen. Die traurige Tatsache ist, es bestand kein Grund die Agenten zu vernichten, es besteht kein Grund ihre Kinder zu überwachen. Das hätten wir mit Parcival tun sollen und mit meiner Mutter. Eine fortgesetzte Überwachung zeigt Misstrauen wo keines angebracht ist oder jemals war. Wir bestrafen sie damit weiterhin für eine Lüge. Die Lüge des Verrates der Agenten. Warum möchtest Du das wissen Ciel?", fragte Max und nahm ihm das Buch ab.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel hielt das Buch fest. »Weil ich es eben wissen möchte. Und ich war noch nicht fertig. Was bedeutet, sie werden abgezogen? Was passiert mit ihnen?«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    Maximilien ließ das Buch los und überließ es seinem Sohn. "Das ist doch klar Ciel. Das heißt ich pfeife sie zurück und sie werden ihrem üblichen Job nachkommen. Sie werden die drei nicht mehr überwachen. Oder möchtest Du dass sie es weiterhin tun? Falls ja warum Kleiner?", fragte Max besorgt.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Silvano auf jeden Fall. Was bedeutet, sie gehen ihrem üblichen Job nach?« Er blätterte weiter in dem Buch und schaute, ob er ihm bekannte Namen fand.


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    Ciel fand einige Namen von Bediensteten im Hof und im Palast die er schon gehört hatte, als zuverlässige und gute Diener, Pagen, Beiköche und so weiter kannte. Sie alle waren Schatten, dazu da ihn und alle anderen der Krone mit ihrem Leben zu verteidigen. Maximilien legte ihm eine Hand auf die Schulter, ehe er zufasste und Ciel in seine Arme zog. "Was läuft da zwischen Dir und Silvano de Mancini? Warum soll er überwacht werden? Erzähl es mir und rede nicht um den heißen Brei Ciel. Wir haben uns heute so gut verstanden, belassen wir es doch dabei. Bedenke der Mann gehört schon halb zur Familie durch Davet. Also bevor er es jemals ganz tut, sag mir bitte was los ist", bat Max.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel ließ ab von dem Buch und ließ sich von seinem Vater drücken. »Das war mir eine Nummer zu heftig, was er da abgezogen hat, das ist alles. Sollen wir für einen einzelnen Mann die Sicherheit der Bevölkerung riskieren, vielleicht sogar unserer Familie? Er hat mich schon einmal vergiften lassen - beim zweiten Mal wache ich vielleicht nicht mehr auf. Er wurde Jahrzehnte überwacht. Warum stört es dich, dass es fortgesetzt werden soll?«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Du interpretierst schon wieder zu viel hinein Ciel. Mich stört gar nichts, ich habe Dich lediglich gefragt, warum Du ihn weiterhin überwacht haben möchtest. Dein Grund ist verständlich, nachvollziehbar und Du gehst vor. Du bist mein Kind, auch wenn Du es scheinbar nie begreifst, ich liebe Dich. Er wurde sein Leben lang bewacht, da wird ein Jahr oder zwei Jahre länger nicht schaden. Mein Gedanke war, die Überwachung einzustellen, da wir sie für mögliche Verräter wie ihre Väter hielten. Oder ehr, Verräter in Spee wenn sie je herausfinden wer sie sind. Aber nicht mal ihre Väter waren Verräter, darum werde ich die Schatten und Klingen abziehen. Außer jene von Silvano. Und so lange Boldi an seiner Seite ist, werden Boldi und Bellamy ebenfalls immer noch mit unter Beobachtung sein. Von daher etwas Überwachung bleibt dann auch für die beiden. Ich lege es in Deine Hand, ab wann die Bewachung eingestellt werden kann Ciel. Ein Zeichen meines Vertrauens und Wohlwollens an Dich und meiner Liebe", sagte Max.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Einverstanden", freute Ciel sich und drückte seinem Vater einen Kuss auf die Wange. "Wer ist Benoit Houssonier, ich möchte wissen, wie er aussieht. Dann muss ich zu Onkel Davet, er wartet. Patrice, Conni, Anacleto, Benoir und Valentin werden also weiterhin auf ihren Posten bleiben?"


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Wie gesagt, wenn Du das möchtest, ja. Sprich am besten auch mit Davet. Er hat 14 Jahre gewartet. Er muss nicht morgen heiraten. In 14 Jahren kann sehr viel geschehen. Manche Menschen ändern sich, manche nie. Das sollte Davet herausfinden. Mit wem ist er da verlobt. Boldi hat weise und hat voller Liebe für seinen Mann gesprochen. Das glaube ich ihm, aus seiner Perspektive. Aber aus diesem Blickwinkel kann Silvano nicht so viel anrichten, wie ein de Souvagne. Allein mit seinen normalen Befugnissen, hat er großen Handlungsspielraum und Macht. Deshalb Entmündigung auf Zeit. Und nebenbei, Boldi strich garantiert seinem Mann die Finanzen. Dass muss er ja, aber Entmündigkeit heißt zudem, Silvano sollte keine Waffe tragen. Man überspitzt gesagt, dem Psycho die Geldkatze nehmen aber das Schwert lassen ist keine gute Idee. Benoit ist einer der Hofgardisten, ein alter Hase. Schwarzer Schnauzer, Glatzkopf, Du erkennst ihn sofort", sagte Max.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Schnauzer«, murmelte Ciel entrückt, als er einen Moment lang an Parcival dachte. Dann guckte er seinen Papa plötzlich mit zusammengekniffenen Augen an. »Auf der Choucas gab es kein Bordhimmelsauge. Alle Arbeiten geistmagischer Natur musste Remy übernehmen.«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Wie da gab es kein Himmelsauge? Jedem Kriegsschiff ist für die schnelle magische Kommunikation ein Himmelsauge zugeteilt. Das hat nichts mit der Überwachung von irgendwem zu tun. Auf jedem Schiff ist eines. Wo war das Himmelsauge als Du an Bord warst?", fragte Max misstrauisch.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Nirgendwo! Ich hatte nach ihm gefragt, aber mir wurde gesagt, es sei keines da."


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    Max schaute seinen Sohn total verdutzt an. "Ja jetzt mal langsam Ciel. Wie ich Dir sagte, ist auf jedem Schiff ein Himmelsauge. Wenn er nicht da ist, der Bordmagier, dann kommt er zurück. Oder es kommt ein neuer an Bord. Wo ging das Himmelsauge hin, weshalb kam es nicht zurück?"


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel überlegte. "Desertiert ... in einem Hafen. Sagte mir Jaques."


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Wäre gut zu wissen in welchem Hafen. Zudem müsste dass jedes Himmelsauge wissen. Sekunde bitte mein Kleiner", bat Maximilien. Er ging kurz vor die Tür. "Fabien hol mir sofort Remy her, wir benötigen seine Hilfe", erklärte Max und Fabien eilte davon um einige Minuten später mit Remy wieder zu kommen. "Remy wir benötigen Deine Hilfe, komm rein. Kontaktiere für mich das Himmelsauge Valentin Anoullaut", sagte Max.


    Remy de Remuer
    Remy kaute schnell herunter - er hatte sich ein paar Shrimps für unterwegs in einer kleinen Dose mitgenommen - und setzte sich auf einen Stuhl. Er lehnte den Kopf zurück und schloss die Augen. Sein Gesicht entspannte sich und seine Hände sanken ruhig in seinen Schoß. Ein Lächeln umspielte seine Lippen, als er sich endlich wieder vollständig mit den Himmelsaugen verbinden durfte. Sein Gesicht bekam einen rosigen Schimmer und es sah aus, als ob er einschlief. Dann entstand langsam eine Falte zwischen seinen Augenbrauen. Das Lächeln erlosch. Sein Kopf zuckte wie in Alpträumen und sein Gesicht verzog sich voller Qual. Er kämpfte sich mit sichtlicher Mühe zurück in sein Bewusstsein. »Da ist ein Loch in der Physis, wo Valentin hingehört. Er fehlt!« Remy griff nach einem Taschentuch und wischte über seine Augen. »Ich habe mir die Erinnerung zeigen lassen, die anderen haben es gespürt ... haben mir alles gezeigt. Er war in seiner Kajüte und hatte große Schmerzen, als er ging. Eisen zerteilte seinen Körper. Es fühlte sich kalt an. Von hinten, er sah niemanden kommen, wollte gerade zu Bett gehen. Valentin ...«, schniefte Remy.


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    Max starrte zuerst Remy an und dann Ciel. "Wo genau wollte sich Valentin hinlegen? In seiner eigenen Kajüte? Oder war er irgendwo bei wem Fremdes für ein Schäferstündchen? Und jemand hat ihn gepackt, so dass er ihn nicht sah und dann war es schon zu spät? Die Person muss ihn von hinten eiskalt erwischt haben, oder wissen wie man einen Magier ausschaltet. Was genau hast Du gespürt Remy? Ich möchte Dich nicht quälen, aber das ist wichtig? Wurde er erstochen?", fragte Max.


    Remy de Remuer
    »Uns ... ihm wurde der Kopf zur Seite gedreht, so stark, dass er keine Luft mehr bekam. Er versuchte zu atmen, aber es ging nicht und sein Genick war auf Anschlag gedreht, es tat extrem weh. Und dann glitt auf einmal eine Klinge durch seine Kehle. Das ging ganz schnell und er bekam wieder Luft - durch die Halsöffnung. Er stürzte auf den Boden, so dass er nicht sehen konnte, wer das gewesen war. Es ging alles zu schnell, sonst hätte er es spüren können. Aber all das dauerte nicht einmal eine Sekunde! Dann lag er da und das Leben rann rot aus seinem Hals. Es tat nicht lange weh, dann wurde es dunkel und kalt ... und dann war da nur noch ein Loch, wo Leben sein sollte, ein Loch in der Schwarmseele.« Remy rieb sich das Gesicht.


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "So schaltet man feindliche Wachen aus, damit sie nicht Alarm schlagen können. Wenn das auf der Choucas geschah, war das einer der Mannschaft. Einer der Besatzung 142 Matrosen, 8 Offiziere und ein Kapitän stehen unter Verdacht. Und jeder dort ist geschickt mit dem Messer. Das müssen Seemänner sein, sie haben auch immer eines dabei. Weil man sich stets von Tauwerk befreien können muss. So hat es mir Davet erklärt, als wir uns lange unterhalten haben an unserem ersten Abend. Was sagst Du dazu Ciel?", fragte Max.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel goss ein Glas Wasser an und reichte es Remy, der es dankbar annahm und davon trank. »Fragen wir Anacletto, er ist der zweite Mann, der mit der Sicherheit betraut war. Oder besser noch - Conni. Denn der ist vor Ort. Mich ärgert, dass die Mannschaft sich mitschuldig macht durch ihr Schweigen. Jacques behauptete, Valentin sei desertiert.«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Leute die gemeinsam Ihr Leben riskieren halten dermaßen zusammen Ciel. Aber alles hat seine Grenzen, vor allem wenn es um die Gesetze geht. Sie sind es die unsere Gesetze durchsetzen. Sie haben nicht ihre eigenen zu schreiben. Sie sind unsere ausführende Hand. Conni könnte es wissen", stimmte Maximilien zu und deutete Remy an sich zu setzen.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Kommst du mit, Papa, oder soll ich Conni allein befragen?«, fragte Ciel, während Remy sich im Stuhl versuchte, zu beruhigen, indem er durchatmete und Wasser trank.


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Ja lass uns in den Kerker zu Conni gehen, dass ist doch alles sehr suspekt. Vermutlich war es Conni aus reiner Boshaftigkeit", grübelte Max und knuffte Ciel grinsend.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Du machst dich über mich lustig«, murrte Ciel und gab dann den Weg vor. Remy flüchtete und Ciel vermutete, in die Arme seiner Frau. Er versuchte, nicht daran zu denken, als er sich von den Gardisten erneut zu Connis Zelle führen ließ. »Mon Cher?«, fragte er und streckte sein Gesicht durch die Gitterstäbe.


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Nur ein bisschen Spaß, na komm", flüsterte Max seinem Sohn ins Ohr und musterte mit grimmigem Blick Conni der in der Zelle hockte und sich ganz in eine Ecke verkrochen hatte.


    Costantino Marchesi
    "Mon Chou geht, wir haben uns nichts mehr zu sagen", schneuzte sich Conni.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Doch, haben wir. Weißt du, wohin euer Bordhimmelsauge verschwunden ist?"


    Costantino Marchesi
    "Oui er ist desertiert und fort war er", knurrte Conni stinksauer.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Er wurde ermordet", sagte Ciel. "Warum hast du so schlechte Laune, hm?"


    Costantino Marchesi
    "Ich bin nicht gerne eingesperrt ohne Nahrung und Getränk und scheiße in einen Eimer Mon Cher, ich fühle mich unwohl. Ich habe doch nichts verbrochen, außer Euch ein wenig betäubt. Ihr hattet es mir ja im Grunde erlaubt", erklärte Conni und funkelte ihn wütend an.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ich hätte es dir erlaubt - wenn du gefragt hättest und ich dich anschließend auch betäuben dürfte«, stellte Ciel richtig. »Lenke nicht ab. Wusstest du, dass das Himmelsauge ermordet worden ist?«


    Costantino Marchesi
    "Ja ich habe es weggeschafft", antwortete Conni leise.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Oh Conni!" Ciel rieb sich über das Gesicht. "Komm her."


    Costantino Marchesi
    Conni trat vorsichtig an die Gitterstäbe und strich sich verlegen über seinen drei Tagebart, ehe er vor Ciel stehen blieb. "Mon Cher", sagte er leise.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel griff durch das Gitter und zog Costantino zu einer einarmigen Umarmung an sich heran. »Warum macht ihr nur solchen Unfug«, sagte er traurig. »Ich wollte deinen Kopf vom Block ziehen, aber du machst es mir wirklich nicht einfach.«


    Costantino Marchesi
    "Weil alles drunter und drüber ging. Weil Massimo befohlen hat unser Schiff zu versenken. Es war als richteten sich alle gegen uns und wir hatten doch nichts getan außer im Hafen zu liegen. Das ist kein Verbrechen. Er hätte den Lich töten können, aber er beschuldigte uns, wir hätten ihn an Bord. Die Beißer ja, sie waren an Bord, der Lich niemals Mon Cher. Und da ging es los", flüsterte Conni.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel streichelte kurz Costantinos Seite, dann löste er sich wieder von ihm und wandte sich seinem Vater zu. "Was nun?", fragte er ratlos.


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    Max legte Ciel einen Arm um die Schulter. "Stimmt das, hat Massimo genau das befohlen? Wir müssen wissen wer das Himmelsauge ausgeschaltet hat und weshalb", erklärte Max ruhig. Auch wenn er dabei sichtlich Mühe hatte, denn Conni müffelte gewaltig. Aber hier ging es um mehr, als üble Gerüche, die waren das kleinste Übel.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel stank nun nach Conni, aber das störte ihn nicht. Er war Alexandre gewohnt und der war zu ganz anderen Stinkorgien fähig und stank obendrein noch mit Absicht, um Leute auf Abstand zu halten. "Nein", verteidigte er Massimo. "Ich kenne nicht mehr den genauen Wortlaut, aber Nein! Er betonte sogar mehrfach, dass dem Schiff nichts geschieht, wenn sie anlanden!"


    Costantino Marchesi
    "Mon Cher, dass stimmt so nicht! Er befahl uns zu versenken, ohne Grund hätte wir nicht abgelegt. Uns erreichte eine Nachricht von einem Davy - wir hätten es wissen müssen. Sie lautete: Eine wichtige Information an alle. Prinz Ciel, die Lich Gruppe ist unten am Hafen von Cantillion. Wir wollten sie gerade stellen, sie sind an uns unbemerkt vorbeigezogen. Leider sind die ziemlich clever. Prinz Ciel ich rufe als Palaisin alle im Hafen liegenden Kriegsschiffe und die Besatzungen zusammen. Die sollen auf ihre Schiffe aufpassen, dass sich die Feinde nicht an Bord schleichen. Falls die schon wen beschwatzt haben, soll die Besatzung die Feinde festnehmen.
    Melville schick alle Büttel runter zum Hafen um Schiffe zu verteidigen und die Gruppe festnehmen zu lassen. Der Lich und Archibald sind zu töten, der Rest der Gruppe muss festgenommen werden. Aber nicht nur die Feinde befinden sich am Hafen, sondern auch Boldiszar, der Truppführer der Unite B. Was der bei den Feinden verloren hat, kann ich euch nicht sagen. Ich vermute, dass er seinen Kamerad Robere auf eigene Faust verfolgt hat oder ihn retten wollte. Jedenfalls ist er bei der Gruppe.
    Dave du bist ein Geistmagier mit vierten Rang. Du kannst auch die Nichtmagier erreichen. Dave informiere alle Captains der Kriegsschiffe über die Gruppe. Sag denen, dass die Feindgruppe festgenommen werden soll und sag denen dass für Archibald und den Lich ein schon ein Todesurteil besteht. Warne die Captains alle vor, dass die bloss nicht den Lich oder die anderen an Bord lassen. Falls das schon passiert ist, sollen die von den Lich Abstand halten.
    Da die Feindgruppe am Wasser ist und sich absetzen kann muss der Lich jetzt vernichtet werden. Dave sag den Himmelsaugen und deinen Bruder Ansgar bescheid. Die müssen jetzt den Lich angreifen. Die Himmelsaugen müssen jetzt ihre Kraft bündeln und Ansgar muss den Lich jetzt angreifen, nicht das der sich absetzt. Wir dürfen den nicht entkommen lassen.
    Jules du hast alles mitgehört, jeder Magier informiert bitte soviele andere Magier wie er kann. Dave du musst die Captains informieren, die Büttel und die Garde. Am besten informierst du auch das Militär. Versuch bitte auch die Captains unterwegs zu erreichen. Wenn der Feindgruppe gelingt ein Schiff zu stehlen, müssen die anderen wissen was los ist. Dann können die das Schiff abfangen. Notfalls muss das Schiff versenkt werden, damit der Lich im Meer ersäuft. Er darf nicht davon kommen. Sonst fängt das ganze Grauen woanders an Dave. Aber wem sag ich das, ihr alle wisst das vor allem ihr Prinz Ciel.
    Und Dave warne die anderen auch vor deinen Verwandten Osmund. Der ist zwar abgezogen, aber wohin wissen wir nicht. Nicht dass sich der alte Sack da noch reinhängt und mit der Feindgruppe ein Bündnis eingeht. Seid vorsichtig und bitte beeilt euch. Ich werde mit meine Truppe sofort der Feindgruppe verfolgen. Ich hoffe wir haben es bald überstanden. Wünscht uns Glück... Sollte sich also die Feindesgruppe bei Ihnen am Schiff einfinden, verwehren Sie der Truppe den Zugang unter allen Mitteln. Vor allem unter dem Gesichtspunkt, dass sich ein Lich - also ein Nekromant der mächtigsten Stufe unter ihnen befindet. Diese Person ist in der Lage einen Menschen oder sogar einer Gruppe binnen Sekunden Leben zu rauben und zu töten! Bei der gesuchten Person handelt es sich um den Ur-Lich Freiherr Dunwolf von Hohenfelde, ca. 350 Jahre alt, was für seine Macht sprechen dürfte. Vermeiden Sie jede Konfrontation, gehen Sie keinen Kampf ein, die Person ist tödlich bewaffnet zu bewerten - Ihre Magie ist tödlicher als jede bisher dagewesene Ausprägung der Nekromantie. Halten Sie Sicherheitsabstand ein. Sollte sich die Gruppe bei Ihnen vor Ort befinden, erstatten Sie Meldung über Ihr Schiffs-Himmelsauge. Ende der Mitteilung´. Und das war wo Silvano die Anker lichten ließ und wir sind aus dem Hafen geflohen Mon Chou", erklärte Conni.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "NOTFALLS, sagte er", rief Ciel. "Und nachdem das Schiff abgefahren war, betonte er, dem Schiff würde nichts geschehen, wenn es umkehrt. Natürlich muss er notfalls Konsequenzen ziehen! Glaubt ihr, ihr hättet Narrenfreiheit? Mon chou, was ist nur los!"


    Costantino Marchesi
    "Vano bekam die Wut, weil er seine Choucas bedroht sah, da versteht er keinen Spaß. Und er war sehr erbost über Massimo. Mon Chou ich weiß es doch nicht, alles wirbelte durcheinander wegen diesem Lich", stöhnte Conni.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Nein, wegen Silvano! Und ihr alle habt euch anstecken lassen von diesem ... diesem Irrsinn. Agentensöhne, ich hätte es von Anfang an wissen müssen. Es liegt ihm einfach im Blut. Der arme Valentin." Ciel schüttelte missmutig den Kopf. "Und DU hast das unterstützt!"


    Costantino Marchesi
    "Ja das habe ich, weil er mich auch stets unterstützte. Er war mir immer ein Freund. Was soll ich nun tun? Ich will nicht sterben, das ist etwas anderes als im Dienst zu fallen, oder im Kampf als Offizier. Ich habe Euch doch nur betäubt", flehte Conni.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Ich weiß es nicht, ich habe hier einen eiskalten Killer, einen Meuchler vor mir, der den Leichnam eines ermordeten Adligen ins Wasser warf, einen Prince belog, diesen betäubte und dauernd mon chou sagt." Ciel war mit seinem Demonai am Ende. Unglücklich blickte er seinen Vater an. "Was soll man mit so jemandem machen?"


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Wir schicken ihn in die Erzmienen, für 20 Jahre. Das ist eine gute und gerechte Strafe. Danach sei er von jeder Schuld frei, was das ständige Mon Chou angeht. Mein Sohn hat keinen Kohlkopf. Danach entscheiden wir über den Mord", schlug Max vor.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel bekam rote Wangen. "Das mon chou ist ein Kosename ... und ich finde es charmant."


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Das war auch nur ein Scherz. Möchtest Du ihn bestraft wissen oder möchtest Du ihn befreit wissen? Das frage ich Dich jetzt ein einziges Mal als Vater und drückte dann beide Augen zu, wenn es sein muss. Als Dein Hochzeitsgeschenk. Aber das passiert nie wieder. Falls Du es nutzen möchtest", bot Max an.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel zögerte. "Beides", sagte er dann. "Ich würde mir wünschen, dass er frei kommt, aber dennoch sollte er Gelegenheit bekommen, über sein Verhalten reflektiert nachzusinnen und es wieder gut zu machen. Valentin war ein guter und treuer Untertan und die Himmelsaugen und seine Familie vermissen ihn. Das kann man nicht einfach ignorieren. Dennoch möchte ich nicht, dass Conni etwas geschieht."


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Straflos kommt er nicht davon, die Strafe fällt nur privat aus, entweder zahm oder heiß wie eine Fritöse Ciel. Das Strafmaß setzt Du fest, ich überlasse es Dir. Wir können Conni nicht frei sprechen und Valentin verdammen, nur weil Du Conni magst. Aber Conni hat Valentin nicht getötet. Er hat ihn entsorgt. Demzufolge ist er ein Mittäter aber kein Mörder. Die Strafe sollte also hart sein, aber ihm auch eine zweite Chance geben. Valentin hat keine Möglichkeit auf eine zweite Chance, aber er ist auch nicht jener der ihm alles nahm. Drum möchtest Du privat über ihn richten? Dann sei Dir das gestattet", sagte Max freundlich.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel nickte. "Das möchte ich. Aber ich benötige etwas Zeit, um darüber nachzudenken. Ich bin traurig und enttäuscht. Von dir, Conni und von Silvano. Eine Frage, Papa ... wer überwacht eigentlich das Treiben der Schatten?"


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Das ist eine gute Frage, sie arbeiten zusammen mit den Himmelsaugen. Es ist keine Überwachung, sondern ein Arbeiten Hand in Hand. Dann sei es Dir gestattet. Geh zu Silvano und rede mit ihm. Stell das klar. Er soll den Mund aufmachen. Er kann Davet auf Knien danken dessen Verlobter zu sein", bat Max und drückte Ciel. "Wiedergutmachung sollte Conni leisten, gleich in welcher Form. Und falls Silvano nicht reden mag, frag Davet oder Boldi. Gleich was sie wissen, er wird sie beschützen wollen. Traust Du Dir das zu?", fragte Max.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Ich möchte Conni gern mitnehmen. Dann wird Silvano sehen, wofür er die Wahrheit sprechen soll. Für das Gute. Für nichts als das Gute."


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Eine hervorragende Idee und dann sieht er auch, was man mit zuviel Loyalität anrichten kann. Denk an die Beißer, Tekuro, Boldi, Vano und und und. Nimm Conni mit und rede mit dem Mann. Und falls er Dir dumm kommt, Du kannst jede Vereinbarung mit Boldi treffen oder in letzter Instanz weise ich eine an. Wir haben geurteilt er ist krank. Das ist er. Wir können aber auch urteilen unheilbar, dann fällt die Rübe. Wie weit will er für seine Ziele gehen? Wie weit? Zumal Davet noch lebt, er müsste damit etwas zur Ruhe kommen. Rede mit dem Mann, denn er sprach sonst gut von Dir Ciel", sagte Max.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel wies den Gardisten, der sie heruntergebracht hatte, an, die Zelle aufzuschließen. Das Gitter öffnete sich. "Komm, Conni", sagte er freundlich. Und dann zu seinem Vater ganz leise und mit sehr dankbarem Blick: "Danke."


    Costantino Marchesi
    Maximilien nickten seinem Sohn zu, während sich Conni an sie wandte. "Ich werde Dich begleiten Mon Cher, er wird reden. Und Danke für alles, an Euch meine Herren", sagte Conni und folgte Ciel auf dem Fuße.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel bot Costantino seinen Arm an und hielt unterwegs einen Diener an, der dem ehemaligen Gefangenen etwas zu Trinken gab, da er angedeutet hatte, Durst und Hunger zu haben. Erst, nachdem Conni Gelegenheit gehabt hatte, so viel er wollte zu trinken, klopfte Ciel an der Tür der Repräsentantensuite und trat dann ein und schaute sich neugierig um, was gerade getrieben wurde.


    Silvano de Mancini
    Silvano saß am Schreibtisch und blickte auf, als Ciel eintrat, während Boldiszar immer noch im Bett lag und den versäumten Schlaf nachholte. "Eure Hoheit", grüßte Silvano und schaute Conni an, "Achter", fügte er an. "Womit kann ich Euch helfen?", fragte Vano und legte die Feder beiseite.


    Davet la Caille
    Einen Augenblick später betrat Davet die Suit und warf einen Blick über die Gruppe. "Alles in Ordnung bei Euch?", fragte er freundlich, weckte Boldi und legte Silvano ein Päckchen in die Hand. "Das ist von Boldi und mir, damit Du durchhältst. Worum geht es?", fragte Davet und setzte sich dazu.


    Silvano de Mancini
    "Ich weiß noch nicht worüber sie mit mir reden möchten", antwortete Vano ehrlich und packte vorsichtig sein Geschenk aus.


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    Gerührt betrachtete er den Kristall und drückte ihn an seine Brust. "Dankeschön Ihr beiden, ich werde durchhalten versprochen. Der ist echt super", freute sich Vano und betrachtete ihn sich mit absoluter Neugier. Conni blinzelte Ciel zu.


    Boldiszàr
    Ciel rückte für Costantino einen Stuhl zurecht und deutete ihm an, sich zu setzen. Mit einem freundlichen Blick empfing er seinen Onkel. Ciel nahm ebenfalls Platz, während Boldi sich im Bett auf den Bauch wälzte, sich das zerknautschte Gesicht rieb und von dort aus dem Geschehen folgte. Er konnte sich nicht entsinnen, Silvano irgendein Geschenk ausgesucht zu haben, aber wenn Davet sagte, dass es von ihnen beiden war, hatte das wohl seine Richtigkeit. "Für deine Plundersammlung", fügte er der Widmung von Davet hinzu.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Guten Abend«, grüßte Ciel, nachdem alle das Geschenk bewundert hatten. »Conni und ich möchten gern mit dir, Silvano, über das verschwundene Himmelsauge Valentin sprechen. Um es kurz zu machen: Ich weiß, dass der Mann nicht desertiert ist. Die anderen Himmelsaugen haben seinen Tod gespürt und mir ist bekannt, wer sein Mörder war.« Ruhig blickte er eben jedem Mörder in das entstellte Gesicht. »Wisse eines, Silvano. Auch meine Geduld findet ihre Grenzen. Wisse aber auch, dass es nicht der Wunsch nach Vergeltung ist, der mich erneut zu dir trieb. Was ich mir wünsche, ist dass dieses ganze Knäuel aus Lügen, Hass, Intrigen und Vergeltung ein für alle Mal entwirrt wird, und zwar restlos. Deine Maaten waren dir treu und sie wären dir in den Abgrund gefolgt. Conni hat aufgrund seiner Loyalität dir gegenüber dem Abgrund bereits in den aufgerissenen Schlund geschaut. Er kommt aus dem Todestrakt«, sagte er leise und der Gedanke an Costantinos Tod versetzte ihm einen Stich. »Dies ist nicht, womit Treue vergolten werden sollte. Oder irre ich da?«


    Silvano de Mancini
    "Kommt in unser Schlafzimmer Boldi, Ihr seid meine Schätze", freute sich Vano und schaute Ciel an, dabei legte er den Kopf schief um ihn sich genau anschauen zu können. "Nein dass ist es nicht, damit habt Ihr Recht. Ihr kennt beziehungsweise kanntet mein Ziel, ich schwor meinen Mann zu rächen. Aber so einfach war das nicht möglich. Meine Mannschaft war mir stets treu, meine Treue und Vergeltung ist, ich sage Euch die Wahrheit", erklärte Vano und stellte den Kristall auf den Tisch. "Um mein Ziel zu erreichen, musste ich lügen. Jede Lüge zog eine weitere Lüge nach sich. Und irgendwann war es ein Gespinst aus tausenden Lügen, Intrigen, Seilschaften um die Dinge zu bekommen die ich benötige und um uns dahin zu bekommen, wohin ich musste. Ich habe dem Himmelsauge die Kehle durchgeschnitten, als ich hörte, dass er mich die ganze Zeit über bewacht hat. Das er mich und mein Leben ausspioniert hat. Mag sein dass ich es einfach leid war, immer nur der jenige zu sein der reagiert. Da habe ich agiert, ich bin ihm zuvor gekommen, ich habe ihn getötet. Ich weiß wozu Himmelsaugen fähig sind. Er wusste nicht wozu ich fähig bin und so starb er bevor er meinen Boldi ermorden konnte. Und ehe er meinen Schwur verhinderte. Nein ich wünsche nicht dass Conni für meine Entscheidungen stirbt. Und es tut mir in der Seele weh, dass er dort saß. Sagt mich von Boldi los, ich habe den Mord begangen, bevor er mein Vormund war. Ihn trifft keine Schuld. Ich teile Euren Wunsch, dass Knäul aus Lügen zu entwirren. Wenn es nach mir ginge, könnten wir es auch verbrennen und uns auf die Wahrheit einigen. Das wäre schön und es würde einiges leichter machen. Es gibt nichts zu beschönigen, ich war es. Ich habe dem Mann auf meinem Schiff die Kehle durchgeschnitten. Ein Todesurteil gefällt und vollstreckt", antwortete Vano für seine sonstige Art erstaunlich leise.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Nicht nur das Morden ... auch die Lügen müssen ein Ende finden«, sprach Ciel ernst. »Lügen vergiften jedes Zusammenleben. Einen Mann, der die Krone belügt, kann nicht zu unserer Familie gehören. Denn eine solche Verantwortung erfordert auch das nötige Verantwortungsbewusstsein. Es geht also um mehr als nur um deine Rehabilitierung. Es geht auch um den Segen meines Vaters bezüglich einer möglichen Hochzeit. Vielleicht ist das dir Ansporn genug.«


    Silvano de Mancini
    "Das ist ein Ansporn, aber dermaßen hoch habe ich meine Anforderungen gar nicht gestellt. Meine war, dass es einfach einmal vorbei ist mit kämpfen müssen. Gleich ob mit Wort oder Waffe, dass es irgendwann einmal gut sein würde. Und das wäre es auch geworden. Mein Plan war mit Boldi in ein Hausboot zu ziehen in Ledwick. Und dort ein Geschäft aufzumachen. Ich weiß nicht ob Du mich verschont hast um mir zu helfen, oder ob Du mich verschont hast um mich lebendig zu bestatten. Trifft erstes zu, könntest Du mir einen Vorsprung geben", schlug Silvano vor.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Ich möchte, dass du wieder gesund wirst, dass es dir gut geht und du glücklich sein kannst", antwortete Ciel, "ohne dass dafür Blut fließen muss. Welcher Art stellst du dir den Vorsprung vor?"


    Silvano de Mancini
    "Am besten so einen, dass ich Ledwick erreiche, bevor ich dingfest gemacht werde. Oder reden wir aneinander vorbei? Weshalb bist Du hier? Als Freund? Oder seid Ihr als Herr hier? Dann um mich zu verhaften? Frage ich doch einmal so rum, was habt Ihr mit mir vor? Bevor ich aus dem Land fliehe", sagte Vano und zuckte die Schultern. "Man kann alles von zwei Seiten betrachten, mindestens. Und bei so etwas möchte ich Euch nicht falsch verstehen", erklärte Vano und musterte Davet und Boldi. "An mir lag es nicht, dass Blut fließen musste. Glaubt mir das, mich hätte es gefreut, wäre es nicht nötig gewesen. Ich möchte auch gesund werden, vielleicht heilen dann auch die Körperlichen Wunden und werden Narben. Ich hoffe es", gestand Vano Ciel.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Wir reden aneinander vorbei", bestätigte Ciel. Er betrachtete lange Silvanos Gesicht. Der Mann war noch zu krank, um vernünftig mit ihm reden zu können. Er hörte Dinge, die Ciel weder gesagt noch angedeutet hatte. Vermutlich hatte es darum auch zu der verhängnisvollen, überstürzten Handlung von Silvano kommen können - er hatte Massimos Befehl völlig falsch verstanden. Ciel dachte nach, aber er wusste nicht, was er sagen sollte, um Silvano zu beruhigen, ohne dass dieser wieder eine List und einen verdeckten Angriff witterte. Also erhob er sich wieder und rückte seinen Stuhl ordentlich zurecht. Er bemerkte, wie Boldiszàr vom Bett aus jede seiner Bewegungen beobachtete, aber auch Silvano genau im Auge behielt. Er fürchtete die Eskalation so wie jeder hier im Raum. "Ich bin nicht dein Feind, Silvano", sagte Ciel. "Bitte besuche weiterhin den Priester im Tempel. Das ist schon alles." Er bot Costantino seinen Arm an und verließ den Raum wieder.


    Davet la Caille
    "Bleib hier Ciel, komm bitte her", bat Davet freundlich und gab ihm ein Zeichen, dass er zurück kommen sollte. "Stell Dir vor, was Ciel gerade gesagt hat, hätte Boldi gesagt oder ich. Hättest Du es hinterfragt? Hättest Du Angst Vano? Er bietet Dir Hilfe an. Boldi sagte Dir bereits, dass Ciel und die Krone Dir helfen möchte. Das hat er getan und Du hast die Hilfe angenommen. Wir hier nicht in der Tanzschule, eine Schritt vor, zwei zurück Schatz. Ciel gehört zu mir und mir vertraust Du wie Boldi. Boldi sagte Dir auch, vertrau ihm. Dein Kopf ist noch auf Deinen Schultern und er ist mit Conni hier und nicht mit der Garde. Er ist ein kluger, kleiner Bursche. Meinst Du er spaziert hier herein, bei einem Offizier und einem Leibgardisten die vielleicht stinkig werden? Er ist Mitglied der Krone aber kein Gott. Auch er blutet, wie Du. Und genau dass ist sein Ziel, das Bluten soll aufhören. Du machst mit ihm, das Gleiche wie mit Santo. Die gereichte Hand beäugst Du so lange misstrauisch, bis Dein Gegenüber sie resigniert zurückzieht. Zuhören ja? Eine Order von Boldi und mir. Geh zu ihm hin", bat Davet.


    Silvano de Mancini
    Silvano verschränkte die Arme vor der Brust und schaute Davet schmunzelnd an. "Nein Boldis Wort hätte ich nicht angzweifelt. Habe ich nie, werde ich nie. Ebenso wie Deines, aber das hat nicht mit verletzt oder geheilt zu tun, sondern mit Vertrauen. Ich bin nicht verrückt, ich bin verirrt und ich finde den Weg nicht zurück. Das ist zu schwer zu erklären. Aber Du hast Recht, was Du sagst ist logisch und selbst wenn es das nicht wäre, vertraue ich Euch. Von vorne Ciel, was schlägst Du vor soll ich tun? Ich besuche den Tempel, für Boldi, Davet und für mich. Gesund und glücklich klingt gut, dass wäre ich gerne", sagte er umgänglich.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ich schlage vor, dass du damit aufhörst, ein Netz aus Lügen und Schweigen um dich zu weben - und deine Maaten zu deinen Werkzeugen zu machen. Hart gesprochen hast du Connis Treue ausgenutzt. Du wusstest, er würde nie gegen dich aussagen. Er wäre für dich auf den Block gewandert. Besser gesagt, für deinen Wahn. Denn das bist nicht du. Ich weiß, dass du anders bist und ich möchte daran glauben, dass du gesund wirst.«


    Silvano de Mancini
    "Ja dass stimmt, ich habe sie genau wie die Choucas zweckentfremdet und missbraucht. Für meine Zwecke, die nicht mal wirklich für mich waren. Vielleicht waren sie es doch, denn ich denke kaum, dass Davet gewollt hätte, dass ich meine Mannschaft dafür gefährde. Das Ziel erreichen ohne Gefährdung von Schiff und Mannschaft, dass ist die Aufgabe eines Kapitäns. Manchmal muss man was riskieren, sicher. Aber ich habe sie auf eine Todesfahrt geschickt, für jemanden den ich für tot hielt. Weil ich ihn nicht sterben lassen konnte. Und wie zum Hohn oder vielleicht zur Erhörung ist er noch da. Gut beschrieben, wenn ich an die Farisin denke, bin ich ein anderer. Weil ich sie hasse und fürchte. Aber ich kann nicht nur von Hass und Furcht leben, dass hat mir Boldi gezeigt nach 14 Jahren. Und ich will ihn nicht verlieren. Ich hätte ihn auch verloren, wenn ich gegangen wäre. Drum gehe ich nicht, drum plante ich um, anders. Verstehst Du das? Ich werde nicht mehr schweigen und ich werde Dich nicht mehr belügen. Zudem tue ich das im Tempel auch nicht, wenn ich erzählen muss. Es ist manchmal befreiend, etwas aussprechen zu dürfen. Manchmal ist es danach besser, manchmal schmerzt es mehr als vorher. Aber das vergeht, sagt der Heiler. Man muss die Wunden wieder aufschneiden, damit sie richtig zusammenwachsen. Ich hoffe dass es stimmt, ich wünsche mir nichts weiter als ein gutes Leben gemeinsam mit Boldi und Davet auf See. Und den Tod der Farisin, sonst nichts", schmunzelte Vano. "Ich weiß wie das klingt, aber glaube mir, sie haben sich nicht grundlos so festgefressen".


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Wenn du es wirklich willst, wirst du gesunden", sprach Ciel freundlich. "Das hat mein Lehrer mir mit auf den Weg gegeben. Wille und Verstand sind die mächtigsten Werkzeug des zivilisierten Menschen. Ich möchte dich nicht länger aufhalten, es war anstrengend für dich. Ich möchte nur, dass du siehst, was fast geschehen wäre." Er nickte in Richtung von Costantino. "Erhol dich gut. Komm, Conni. Suchen wir dir ein Quartier. Oh und Davet - die Beißer sind im Gesindeflügel, einfach durchfragen. Es wird Zeit, dass Tekuro aus dem Palast kommt, ich spüre, wie es ihm geht. Und ein mürrischer Vampir ist niemand, den ich unter dem selben Dach wissen möchte."


    Silvano de Mancini
    "Das wollte ich immer Ciel. Ich dachte der Tod der Farisin würde es bewirken, dass der Schmerz dann vorbei wäre oder nicht mehr so stark. Es tut mir aufrichtig leid Achter, ich lasse mir eine Wiedergutmachung einfallen. Ich kann mir denken was Du getan hast und genauso warum. Er wäre sonst nicht aufgewacht. Du hast Ciel aufwachen lassen, damit ich aufwache. Auch das sagte Boldi. Wir bringen gemeinsam die Beißer wohin auch immer. Ich denke Boldi ist sicher gerne dabei und ich beteilige mich. Ich weiß nicht warum Du mir die Chance gibst, sogar zum zweiten Mal, aber ich werde sie nutzen. Und so wie es mich Davet lehrte, einem anderen ebenso eine solche Chance geben. Das Gute weitergeben. Pass auf Dich auf Ciel, falls wir uns vorher nicht mehr sehen, sehen wir uns zur Neujahrsfeier bei den Dusoliers. Grüß Kab von mir. Ich werde Dein Geschenk zu würdigen wissen Ciel", sagte Vano ehrlich und packte den Kristall in seine Umhängetasche. "Gehen wir Boldi, Davet", bat er.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Weil ich das Gute wünsche", sagte Ciel. "Aber ich weiß selbst, wie schwierig Gut und Böse manchmal zu unterscheiden sind und die Existenz von Graustufen macht es nicht einfacher. Ich werde die Grüße ausrichten. Bis bald." Ciel lächelte.


    Costantino Marchesi
    Conni nickte zustimmend. "Wer sonst, wenn nicht er Vano? Wer sollte Dir helfen? Du schaffst das mit Deinen Männern und Deiner Mannschaft. Mach was man Dir sagt und mach keinen Unsinn Käptn. Viele verlassen sich auf Dich. Wir sehen uns gewiss vorher noch. Jetzt muss ich mich frisch machen, ehe ich festklebe. Gutes wollen und Gutes bewirken ist beides nicht leicht. Aber eines kannst Du mit Gewissheit sagen, wenn Ciel nicht gnädig war, wer dann? Du bist krank, nicht böse. Sie zu dass Du gesund wirst. Du bist nicht umsonst blond Vano", sagte Conni und hakte sich bei Ciel unter. "Lass uns gehen Mon Chou. Die Drei haben zu tun und ich muss mich waschen. Danke für alles, ich weiß nicht was ich sagen soll. Danke ich schulde Dir mein Leben Mon Dieu", seufzte Conni und stützte sich bei Ciel ab.

    Besuch bei Conni im Verlies


    Ciel Felicien de Souvagne
    Die Absätze von Ciels Schnallenschuhen hallten durch den dunklen Gang, als er die Treppe hinabstieg. Vor ihm ging ein Gardist mit einer Fackel. Muffiger Verliesgeruch schlug ihnen entgegen. Einige Gefangene machten in ihrer Verzweiflung Geräusche, die an Tiere erinnerten, andere flehten und streckten die Hände durch das Gitter. Die meisten jedoch sagten überhaupt nichts mehr, denn mit ihnen wurde nicht gerade zimperlich umgegangen, wenn sie die Aufseher nervten. »Hier ist der Lump«, murrte der Gardist. »Aber ich hab keine Ahnung, ob der jetzt schon verhört wurde. Das müsste ich nachfragen.« Er hielt Ciel die Tür auf, so dass der Prince eintreten konnte. Hinter ihm verschloss er die Tür und blieb in Sicht- und Hörweite stehen, so dass Ciel gefahrlos mit dem Delinquenten sprechen konnte. »Mon chou?«, fragte Ciel.


    Costantino Marchesi
    Conni hockte in einer Ecke auf dem Boden, die Beine angezogen und den Kopf auf den Knien abgelegt. "Hier bin ich, wo sollte ich auch anders sein Mon Chou. Mich erwartet sicher der Block. Er war nicht einmal hier, kein einziges Mal. Falls er überhaupt weiß, dass ich inhaftiert wurde. Aber das muss er wissen. Was soll ich davon halten? Oder er sitzt selbst noch, hat vielleicht schon den Kopf verloren. Irgendwann musste es so kommen", murmelte Conni.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Silvano hat ganz eigene Sorgen und es steht nicht in seiner Macht, dich vor dem Block zu bewahren. Leider sträubst du dich ja noch immer dagegen, die Wahrheit zu sagen.« Ciel schob mit dem Fuß das Stroh zusammen, dass als Bett diente und setzte sich auf das spärliche Häuflein. »Was ist nur in dich gefahren, dass es so weit gekommen ist?«, fragte er traurig.


    Costantino Marchesi
    "Mon Cher so etwas nennt man Freundschaft und es hatte zwei Gründe. Ich wollte Silvano helfen und ich wollte Dir helfen. Das kannst Du glauben oder überprüfen lassen. Ich habe es nicht böse gemeint. Aber das spielt keine Rolle, denn getan habe ich es trotzdem, nach dem Grund fragt niemand. Ich wollte nicht, dass Du in die Kampfhandlungen kommst. Auch für Vano und für Dich. Oder was meinst Du?", fragte Conni und schaute Ciel unverwandt an.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel schüttelte den Kopf. »Möchtest du immer noch nicht mit der ganzen Wahrheit rausrücken? Muss es jedes Mal mit einer Zwangsauslesung durch einen Geistmagier enden? Komm her, mon chou.« Er legte den Arm um Conni. Es sah aus wie eine freundschaftliche Geste, diente aber vor allem dazu, dass sie sehr leise miteinander sprechen konnten. »Inzwischen habe ich einiges mehr über dich herausgefunden«, sagte Ciel und streichelte Costantinos Schulter.


    Costantino Marchesi
    Conni lehnte sich an und genoss die Geste, auch wenn sie vermutlich anders gemeint war. Er schüttelte unmerklich den Kopf, als Zeichen dass er nicht ausgelesen werden musste. "Nein so muss es nicht enden, Du kannst mich fragen was Du fragen möchtest. Ich werde antworten. Was hast Du herausgefunden? Und was möchtest Du wissen? Ich dachte es interessiert Dich zu wissen, warum ich Dich ausgeschaltet habe. Nun nicht wirklich, ich schicke Dich nur schlafen Mon Cher, mehr nicht", sagte Conni etwas verzweifelt.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel lehnte seinen Kopf auf den von Costantino. »Du sagtest, um mich zu schützen. Ich war bereits im Krieg, Conni. Ich habe mit 15 ein Heer als Feldherr gegen die Rakshaner geführt. Der Grund erscheint mir daher fadenscheinig oder zumindest albern. Wenn noch mehr dahinter steckt, was sollte dies sein, hm? Mein Vater hat ein wenig über dich erzählt und bestätigt, dass du ein Schatten bist. Er sprach von einer Klinge der Dunkelheit. Ich konnte aber nicht herausfinden, ob dies nur eine Metapher ist oder ein Geheimorden oder was auch immer. Bitte erzähl mir, wer du wirklich bist oder zumindest ein paar Worte mehr.«


    Costantino Marchesi
    Conni legte den Arm um Ciel und kraulte ihm die Flanke. "Die Klingen der Dunkelheit sind Waffen Mon Cher. Menschliche Waffen, die bereit sind zu töten und dabei zu sterben, sollte es der Auftrag erfordern. Meist werden sie auf sehr gefährliche Ziele angesetzt. Ziele die sehr schlau sind. Ziele die merken, wenn sich etwas verändert. Dann wenn ein Schatten nicht mehr reicht, wenn Deine letzte Handlung ist jemanden zu töten indem Du ihn mit in den Tod reißt, dass ist eine Klinge der Dunkelheit. Und einer von ihnen bin ich", antwortete Conni ehrlich.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Und dein Ziel war Silvano - aber du hast es nicht über dich gebracht, ihn aufzuhalten?", fragte Ciel und schloss die Augen. Er fühlte sich schon wieder viel zu wohl in Costantinos Nähe. "Und ihr seid ein Orden oder ist das nur eine Berufsbezeichnung?"


    Costantino Marchesi
    "Mein Ziel war Silvano, falls er sich gegen die Krone richtet, also gegen einen von Euch und ich dachte er hätte vor Dich auf Farisin zu töten. Und ja ich brachte es nicht über mich, ihn zu töten. Die Klingen sind kein Orden, es sind ausgewählte Schatten, die den letzten Schritt gehen. Ein Teil des Ordens der Schatten, eine Unterabteilung Mon Chou. Aber er wollte Dich nicht töten, er wollte die Farisin töten. Im Grunde, dass ist ja das Dumme, will er niemanden töten, sondern einfach nur seine Lieben behalten! Das versteht nur keiner. Aber seit er im Dienst ist, ist er unter Beobachtung, da ein Himmelsauge ihn für gefährlich hielt. Für einen möglichen Verräter. Ihn direkt zu beschneiden und von allem abzuschneiden wäre zu auffällig. Ihm jede Möglichkeit zu nehmen, von vornherein würde seinen Unmut und sogar seinen Hass schüren. Also ließ man ihm dass, was er am meisten liebte, das Meer und die Schiffe. In der Hoffnung, dass er Ruhe gibt. Das tat Vano auch bis zu dem Tag als Davet starb. Da meinte Parcival das wäre das wahre Gesicht von Vano. Ich hätte ihn sehen wollen, wenn man ihm die einzige Person nimmt. Das stimmt nicht Mon Cher, aber frag Vano dann war Davet die einzige Person auf der Welt die ihn haben wollte und liebte. Jemand bei dem er nie Angst haben musste, das er sich umdreht und sich wandelt. Der ihm ins Gesicht sagt, das war falsch, geh ich will Dich nicht mehr sehen. Er war alles für ihn, er war sein Zuhause. Das erklärte ich Dir. Das es nicht stimmt ist wahr. Aber Silvano kann das nicht sehen. Oder konnte es nicht sehen, er scheint es langsam zu begreifen, dank Boldi. Aber damals begriff er nur eines - alles was er hatte, alles was sein Leben ausmachte töteten die Farisin. Also wird er jeden einzelnen von ihnen so abschlachten, das sie in der Summe als Volk seinen Schmerz nachempfinden. Und dann folgt er Davet. Er wollte nie der Krone schaden, er diente Euch immer gern. Und er war stolz auf sein Schiff, er liebt sie. Wie ich sagte Mon Cher, er ist nicht böse, er ist tief verletzt und er wird sich damit ins Unglück stürzen und andere auch. Er kann nicht hören. Fran sagte ihm schmink Dich nicht, wegen dem Auge. Er hört nicht. Denkst Du Mon Amour, da hört er wenn ich sage, das war eine Person, ein Mann, ein Farisin und er ist längst tot? Das er tot ist, weißt Du. Dein Waffengürtel ist aus seiner Haut und er raubte Dir Dein Auge! Es ist doch schon vorbei, Du hast Deinen Mann gerächt. Aber ein Leben war nicht genug, es sind noch andere Echsen da draußen, Echsen die andere Männer und Frauen holen und andere so zurücklassen wie ihn. Seelenwaisen nennt er sie. Und das lässt er nicht zu. Er tötet proforma, er beschützt die Leute die sonst Witwen und Waisen werden könnten. Verstehst Du es? Aber er tötet nicht Dich, Deine Brüder, den Duc - niemals! Gleich was Parcival sagte, gleich ob er eine Klinge für ihn anforderte. Ich bin die Klinge, aber ich sah, dass Parcival log!", erklärte Conni traurig.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Was war der Anlass, der dazu geführt hatte, dass man ihn als gefährlich deklarierte? Der Grund, warum du ihm auf dem Fuße folgen solltest. Zudem muss es einen Grund gegeben haben, wieso du annahmst, dass er mich töten will. Und auch dann bliebst du untätig. Du erscheinst mir sehr passiv oder du schweigst dich noch immer aus. Niemand braucht zaghafte Klingen. Würde ich Bellamy auf Silvano hetzen, der Mann würde keinen Tag überleben. Und du willst einer der Besten sein?« Ciel hob fragend die kahlen Brauen.


    Costantino Marchesi
    "Ich dachte es bis zu dem Moment, wo er sagte er hat einen speziellen Auftrag für mich. Da dachte ich, bitte tue das nicht. Aber dann befahl er mir, Dich zu betäuben, damit Du uns nicht in die Quere kommst. Und da begriff ich, dass er auch diesmal nicht versucht hat Dir zu schaden. Das war nur meine Angst. Er wollte Dir nie schaden, er wollte nur dass Du den Angriff verschläfst und ich war einverstanden damit. Ich dachte, dann ist es vorbei und er hat seinen Willen. Dann wird er heilen und der sein, der er sonst ist. Du solltest ihn zur Neujahrsfeier sehen Mon Chou oder wenn er einfach mit all seinen Leuten in der Taverne sitzt. Er ist ein guter Kerl nur sehr verloren. Was der Anlass war? Nichts! Die Aussage von Parcival war der Anlass. Er gab den Hinweis dazu, dass man ihn besser dermaßen überwacht, dass man zur Not gleich einschreiten kann. Das Wort dieses Mannes hatte Macht. Er war der oberste des Ordens der Himmelsaugen Mon Chou. Aber wer er wirklich war, das erfuhr ich später und ich wusste, dass alles von ihm nur eine Lüge war. Er fürchtete doch nicht den kleinen Kapitän Silvano, den Waisenjungen, den wütenden Witwer, das ist lächerlich! Er fürchtete das Erbe von Mercer. Das fürchtete er, einen Mann den er ermordet hatte! Wenn er Dich wirklich hätte töten wollen, wäre Silvano tot. Soviel Einschätzung musst Du mir zutrauen. Wenn Du Jahrzehnte mit einem Mann lebst, kennst Du ihn. Geht es Dir nicht so? Wenn jemand sagt, Dein Kammerdiener wollte dies oder das, dann weißt Du ob er das überhaupt könnte. Silvano kann das nicht. Er drohte es Dir sogar, er muss anders handeln. Tat er es? Nein! Er ließ sich verhaften. Was sagt das? Parcival hat mehr als nur gelogen Mon Chou, er hat gehofft, das Silvano ein Fehler begeht und ich sofort handele. Dann wäre er ihn los. Wir sind keine Mörder, die man schickt für jemand der unbequem ist. Wir sind der verlängerte Arm vom Gesetz, nur dunkel und im Schatten liegend. Ich renne nicht rum mit einer Liste wo 40 Leute drauf stehen und steche einen nach dem anderen ab Mon Cher".


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Dann beantworte mir doch bitte die Frage, warum du nicht versucht hast, Silvano davon zu überzeugen, dass er anders handeln muss? Wie man es dreht und wendet, du hast einen Prince vergiftet. Du kannst es schönreden und es betäuben nennen, aber was ist das anderes als eine Form der Vergiftung? Mon chou, du hast nicht sehr weise gehandelt«, antwortete Ciel bedauernd. »Mein Vater ist erbost. Du behauptest, der verlängerte Arm des Gesetzes zu sein und übertrittst es selbst. Parcival glaubte ich auch zu kennen und hätte ihm nie Böses zugetraut. Ich kannte ihn sehr viele Jahre und wir haben gemeinsam manche Schlacht geschlagen.«


    Costantino Marchesi
    "Ich habe es versucht ohne Erfolg, ich hätte härter zu ihm sein müssen. Das gebe ich zu. Mitleid ist vielleicht eine schlechte Angewohnheit in unserem Beruf, aber eine die uns davor bewahrt zu schnell zum Messer zu greifen. Ich kann meinen letzten Zug nicht ungeschehen machen Mon Cher, aber ich kann ihn jederzeit setzen. Ich hätte seinen Hintern zum Heiler schleifen müssen, gemeinsam mit Fran und Santo. Taten wir es? Waren wir hart und unnachgiebig? Nein. Wir haben vor uns einen gebrochenen Mann gesehen, bestehend aus Haut und Knochen, dessen einzige Tätigkeit war um seinen verstorbenen Mann zu trauern. Er tat nichts außer heulen und hassen, er aß nicht, er verhungerte bis Fran genug hatte und da wenigstens so hart war ihn zu fixieren und zu ernähren. Was hättest Du getan? Fran der schwächste und freundlichste Kerl unter uns, war der härteste Mann in seiner Entscheidung. Nicht wirklich hart, sondern konsequent. Hättest Du Silvano so gesehen, dann hättest Du auch einen Auftragsmörder anheuern können, einen Wurm zu zertreten. Und ja ich habe Dich vergiftet, aber nicht zum Tode, sondern zum Schlaf. Du hättest Dich schlimmstenfalls bepisst und beschissen, aber gestorben wärst Du nicht. Wie kannst Du das von mir denken, wo Fran mein Freund ist? Wo Du doch mein Freund bist..."


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel schüttelte den Kopf. "Ich denke nicht, dass du mich tödlich vergiftet hättest. Auch ich habe Menschen betäubt die mir sehr viel bedeuten. Aber ich hätte mir das nicht angesehen, bis Silvano Haut und Knochen ist und alle mit sich in den Abgrund reißt. Auf welche Weise auch immer, aber ich hätte gehandelt. Und nun sitzt du hier im Todestrakt.« Ciel zog ihn fest an sich heran. Eine Weile schwiegen sie. »Erzähl mir was von dir«; bat Ciel schließlich. »Ich habe dich als Conni die Klinge der Dunkelheit erlebt und als Conni der Geck. Beides betrifft nur deinen Beruf. Wer warst du davor? Was brachte dich dazu, ausgerechnet eine solche Laufbahn einzuschlagen?«


    Costantino Marchesi
    "Ja nun wird mein Kopf rollen, da ich einen zerstörten Mann nicht völlig zerstören wollte für einen Verräter. Wer ich bin? Nun mein Name ist korrekt und ich wollte ganz ähnlich wie die meisten auf der Choucas gerne zur Marine. Meine Eltern leben ein gutes, aber bescheidenes Leben. Und mich interessierte die Marine. Man kann natürlich auch anders zur See fahren Mon Chou. Aber ich wollte mehr sein als nur auf dem großen Wasser und Fische an Land ziehen. Und so ging ich zur Marine und lernte. Ich war nicht dumm, ich war fleißig und ich hatte Freude an meinem Beruf und so trat eines Tages mein Vorgesetzter an mich heran und sagte ich sollte mich bei Hofe melden. Das tat ich und lernte das Oberhaupt der Schatten kennen. Sie boten mir an ein verdeckter Ermittler zu werden, für die Sicherheit Souvagnes Augen und Ohren offen zu halten. Jederzeit bereit zu sein, einen von Euch zu beschützen, solltet Ihr in meiner Nähe sein. Ich war nur ein kleines Licht, ein Späher Mon Cher. Aber ich machte meine Sache gut und so stieg ich weiter auf. Und wurde älter und hatte keinen Anhang. Keine Frau, keine Kinder, keinen Mann, keinen Hund, nichts. Die besten Voraussetzungen für eine Klinge. Und als die Zeit reif war und sie sahen, wie ich mich in der Schlacht schlug und wie ich mit dem Messer umging, wurde ich nicht nur im offiziellen Dienst mehr, sondern auch in meinem inoffiziellen Dasein. Ich wurde eine Klinge. Man wies mir einen Meister zu und ich lernte, was man als Klinge zu lernen hat. Tränke, Gifte, Waffen, alles heimlich, aber nicht alles tödlich. Denn der Tod ist der letzte finale Schritt den wir jemanden schicken. Manchmal reicht es, wenn eine Person etwas verpasst, verschläft, versäumt und schon hast Du auch erreicht was Du wolltest. Conni privat ist eigentlich so uninteressant wie sein Name. Er mag seinen Geck, er mag sich schminken, denn eigentlich hat er sonst nichts anderes. Wie wohl viele Soldaten, Gardisten und Büttel. Der Beruf ist Berufung, er ist unser Lebensinhalt. Nun vielleicht nicht ganz, mir bedeuten meine Freunde viel und ich bin gerne mit ihnen zusammen. Nennenswerte Hobbys habe ich nicht und alleinstehende Interessen die nicht mit einem meiner Berufe zu tun haben leider nicht. Ich bin ein Marineoffizier, ich bin ein Schatten und ich bin eine Klinge - das ist es was ich bin. Und meist gut gekleidet und geschminkt. Nur im Moment wohl nicht", warf Conni ein.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Nun, ich finde dich nicht uninteressant und ich mag deinen Namen. Wer ist dieses ominöse Schattenoberhaupt? Ich will ihn sprechen. Ich will wissen, was er als Koryphäe seines Fachs zu deinem Verhalten sagt. Ich möchte dich nicht auf dem Block sehen, Conni, aber weder ich noch mein Vater findet derlei lustig. Du bist unsere Klinge, nicht die von Silvano. Wie alt bist du überhaupt?«


    Costantino Marchesi
    "Nun Mon Cher ich möchte auch nicht auf dem Block landen. Ich bin 39 Jahre alt, meine Eltern sind Arridano Marchesi und Corette Marchesi, geborene Dube. Meine Eltern stammen aus Lanteigne, dort leben sie an der Küste. Ich glaube die meisten von uns haben Salzwasser in den Adern anstatt Blut. Mein Vater war Seemann genau wie unsere Matrosen, aber seine Knochen machten nicht mehr mit. Er hält sich eine kleine Herde Schafe auf den Salzwiesen und er bekommt immer ein Drittel meines Soldes. Sie kommen aus, aber ich weiß wie schwer es ist von der Viehzucht zu leben. Und mein Vater ist ein stolzer Mann, er würde nicht zu seinem Lehnsherrn gehen und um neue Tiere bitten. Drum lege ich etwas für ihn zur Seite. Familie Mon Cher, die Mannschaft aus der wir aus den Tiefen emporsteigen um auf den Schiffen fahren zu können. Mein Traum war es immer zur See zu fahren, navigieren zu lernen, auf der anderen Seite war das sehr teuer. Aber mein Vater hat es mir mit seiner Hände Arbeit finanziert. Er hat dafür geschuftet, er ist dafür in die Wanten geklettert und er hat dafür sich so manche Verletzung zugezogen. Und als es soweit war hatte ich Angst vor meiner eigenen Courage Mon Dieu. Mein Vater gab mir eines mit auf den Weg, ein Schiff ist im Hafen sicher, aber dafür sind Schiffe nicht gemacht. Du musst Dich schon was wagen, Du bist jung, Du bist hart, Du bist taff. Denn eine Familie bleibt Dir immer, die Mannschaft und eine Liebe bliebt Dir immer, die See. Das sagte mir auch Vano stets. Das Oberhaupt der Schatten ist Yanis Cairatte Mon Chou", antwortete Costantino.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Du kannst so edelmütig sein und so vorausschauend handeln und dann machst du wiederum solch einen Blödsinn. Du hättest es viel geschickter aufziehen und ich fragen können, ob du mich betäuben darfst, um mich anzuschauen - und im Gegenzug anbieten, dass ich das selbe bei dir tun darf. Dann hätte ich all die Ereignisse verschlummert und mich auch noch darüber gefreut. Nur eines verstehe ich noch nicht - wenn du solch ein Profi bist, warum bin ich zu früh erwacht? Und wo finde ich Yanis?«, fragte Ciel und spielte gedankenverloren mit Costantinos Fingern. »Wenn ich dich hier heraushole, was dann?«


    Costantino Marchesi
    "Damit es ein Ende hat, darum bist Du zu früh aufgewacht. Damit Du ihn zur Ruhe bringst. Damit Du dafür sorgst, dass er zum Heiler geht und wenn er dann gesund zurückkehrt. Dann handelt er logisch, überlegt und gut für uns alle, für seine Mannschaft und er wird den Feind vernichten. So zog er blind vor Hass in die Schlacht. Sogar davon ausgehend, dass er nicht zurückkommt, Hauptsache sie sterben alle. Er tat was eine Klinge tat, er wollte die Farisin mit sich in den Tod reißen. Hast Du mal versucht zu schauen, wenn Du zu lange geweint hast Mon Cher? Dein Blick ist voller Tränen getrübt. Er ist bereits blind. Deshalb bist Du zu früh aufgewacht, um den Job zu erledigen, den ich selbst nicht übers Herz brachte. Ich weiß nicht was dann, dass entscheidet Dein Vater seine Majestät", gestand Conni.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Aber warum zum Henker redet niemand mit mir über solche Dinge? Warum hast du mir nicht einfach gesagt, dass du mit deinem Demonai am Ende bist? Conni, bin ich solch ein Unmensch? Sonst lachen sie gern mal über mich, nennen mich den kleinen Prince und bei solchen Dingen scheinen auf einmal alle von Furcht ergriffen als sei ich dieser abscheuliche Lich persönlich!« Ciel war gekränkt, bestürzt und traurig. »Wo ist dieser Yanis zu finden. Die Überwachung von Silvano wird vermutlich ein Ende nehmen, genau wie die der anderen Agentensöhne. Mein Vater deutete so was an. Du bist dann arbeitslos. Darauf bezog sich meine Frage, was danach mit dir geschieht. Keine Wünsche, Hoffnungen, Träume?«


    Costantino Marchesi
    "Niemand lacht über Dich, Dein Ruf ist tadellos. Du bist bekannt als zuverlässiger Streiter aber auch als gütige Hand. Allerdings noch mehr als Moralapostel und deshalb fürchtet man Dich. Dass Du wie der Läuterer entscheidet, weil man gegen Ainuwar handelte, landet man auf dem Block. Ob Du das je getan hast, weiß ich nicht. Aber das es stimmt dachte ich nach der Nummer mit dem Tempelschiff. Was sollte ich sagen? Entschuldigung Hoheit, könntet Ihr bitte mit meinem Kapitän sprechen der gerade eine Massenvernichtung vor hat, da ihm vor lauter 14 jährigem Kummer sehr unwohl ist? Kurzum er ist zu Tode betrübt und möchte die Echsen einäschern? Nebenbei bemerkt, hat er Recht, sie sind extrem gefährlich. Leider ist sein Vorhaben genauso gefährlich, denn wir segeln da gerade im Blindflug rein und sitzen auf einem Pulverfass voller Waffen, Kampstoffen und und und, weil wir alles was dort lebt pulverisieren werden? Könntet Ihr einmal kurz mit ihm sprechen? Was hättet Ihr gesagt? Ihr hättet mir ein Wort geglaubt, oder doch und dann... dann wäre ich für Silvano der Verräter gewesen. Er hätte mich am Mast aufknüpfen lassen oder er hätte mir die Kehle durchgeschnitten. Ich wünschte einfach, wir könnten wieder in See stechen und alles wäre gut. Vano wäre unser Kapitän und er wäre glücklich mit seinem Boldi und seinem Davet. Er bewacht unsere Grenzen, wir sind seine Mannschaft. Wir sind seine Familie. Sie sind meine Familie und Freunde. Oder wir fahren gemeinsam auf die Forschungsreise die Ihr vorhattet, Du, dieser Lin, Dein Schwiegervater. Und wir entdecken viele neue Dinge, schreiben es für die Nachwelt auf. Das vergessen viele Mon Cher! Der Seemann ist nicht nur auf See, er entdeckt neues, bereist fremde Länder und bringt Erfahrung, Erinnerung und Wissen mit heim. Vielleicht auch Andenken. All das, dafür reist Du ja".


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ich habe in meinem ganzen Leben ... noch nie jemanden auf den Block geschickt«, antwortete Ciel so gefasst wie möglich. »Die einzigen Kreaturen, die ich momentan gern genau dort sehen wöllte, sind eine Derya, die einen Freund von mir aus Perversion verstümmelte und diesen widerwärtigen Lich. Sogar die Beißer erhalten ihre Chance! Oh, ich muss mit Kazrar sprechen«, fiel ihm ein. Dann schaute er wieder ernst. »Zugegeben, ich lege hohen Wert auf Moral. Irgendwer muss es ja tun! Aber ich bin niemand, der aus Fanatismus Todesurteile verhängt. Ich bin froh um jedes, das sich vermeiden lässt. Und ich habe ein kleines Faible für soziale Experimente. Also ja, du hättest mich genau das bitten können und das nächste Mal wirst du genau das tun, sofern es für dich ein nächstes Mal gibt. Wo ist Yanis, jetzt zum dritten Mal?«


    Costantino Marchesi
    "Das freut und beschämst mich zu gleich. Weißt Du, ich wollte nur dass Vano gesund wird. Dass er dann mit Eurer Erlaubnis diese Echsen vernichtet und nicht im Alleingang. Es muss keine Selbstmordaktion sein um diese Kreaturen zu vernichten zum Wohle aller. Stell Dir vor unsere Armada würde da aufschlagen. Ein Tag und die Insel wäre Geschichte. Und das unter seinem Kommando. Das versuchte ich ihm zu erklären. Aber er behauptet stur, er ist nicht krank. Irgendwann antwortete er gar nicht mehr darauf. Er änderte seine Meinung zu seinem Vorgehen, seit er Boldi hat. Er hat ihn abgesichert, er hat alles getan dass Boldiszar danach ein gutes sicheres Leben hat. Boldiszar hat nicht begriffen, was Vano da tat! Er bereitete seinen Mann auf die Zeit nach ihrer Ehe vor mon Dieu! Sollte ich sagen Boldi schau hin, Dein Mann wird gehen und das was er Dir geben kann, gibt er mit warmen Händen, wie die Krone neuerdings übergeben wird? Das is sein Letztes ich liebe Dich? Dafür wäre ich gestorben Mon Cher, ich schwöre es! Das ist etwas wo ich mich nicht einmischen darf. Stelle niemals den Mann von Vano in Frage. Er ist sehr umgänglich, aber er dachte immer in harten Bahnen. Ein einziges Mal habe ich etwas in Frage gestellt was Davet gesagt haben soll. Er ließ mich durch die Daggen gehen, 50 Schläge - für Lästerung der Toten. 50 Schläge Mon Chou, ich verstand ihn nicht, aber ich tat es nie wieder. Ich sprach nie wieder in seiner Nähe von seinem Mann. Da soll ich Boldi das sagen? Ich soll Boldi grundlos ansprechen? Nachher meint er noch ich versuche zu flirten und seinen Mann zu stehlen. Vermutlich hätte er mich ausgeweidet. Er verteidigt seine Männer ohne Rücksicht. Du hast seine Männer nicht in Frage zu stellen, Du hast sie nicht zu kritisieren, Du hast sie nicht anzuflirten, Du hast sie nicht anzufassen, das ist sein Mann und das ist privat. Und wenn Du das nicht verstehst, erklärt er es Dir. Und so ist er leider umgekehrt. Wenn Boldi etwas sagt, hinterfragt er es nicht. Was soll ich sagen? Ich liebe ihn trotzdem als Freund, als Maat, als Bruder. Hat er je etwas zu meiner Neigung gesagt? Hat er je etwas gesagt, wenn ich jemanden über die Schulter mit auf die Choucas nahm? Nie. Er hat die Fronten geklärt Mon Chou. Aber das alles spielt keine Rolle, ich wollte Boldi bitten rede mit ihm. Aber ich wollte nicht das Tau schmecken. Ich habe gehofft, dass Du mich nicht drauf festnagelst Mon Chou. Hier im Palast, er arbeitet hier verdeckt Mon Chou. Der Obermeister von uns ist Ferrau", sagte Conni.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ferrau?«, kreischte Ciel dermaßen, dass der Gardist vor der Zelle neugierig hin und her schlurfte, in der Hoffnung, noch mehr zu hören, bis Ciel ihn mit einer unwirschen Geste wieder auf Abstand schickte. Er packte Costantino an den Schultern. »Du veralberst mich! Ferrau kann unmöglich ... er hat in der Bordwand festgesteckt, er ist über den Sims des Palastes von einem Fenster zum nächsten geturnt wegen Kuchen für mich, er, er, das kann nicht sein!«


    Costantino Marchesi
    "Doch der Leibdiener Eures Bruders Gregoire! Ich schwöre es!", keuchte Conni und löste sich vorsichtig aus den Händen von Ciel. "So glaubt mir doch! Weil er besonders beschützt werden muss, darum stellte der Duc ihn persönlich ab um ihn zu bewachen. Seit er weiß was Benito tat. Sollte Benito sich Gregoire nähern, wird er sterben", erklärte Conni nervös.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ferrau ist mein Leibdiener! Meiner!« Ciel wurde böse. »Er war auch nie der von Gregoire, der hatte einen Zerbino und den hat er verschenkt! Seither dümpelt er in einem Keller vor sich hin, kaum der richtige Ort, um einen Orden anzuführen. Oder meinst du seinen neuen Diener Gaston?«


    Costantino Marchesi
    "Ich bin durcheinander, der füllige, alte, völlig harmlos aussehende Mann Mon Chou. Stimmt Ferrau war ja der Klemmi. Verzeiht mir, meine Gedanken sind durcheinander", stöhnte Conni.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Furchtbar witzig«, fauchte Ciel und ließ Costantino wieder los. Er ging zur Tür und winkte den Gardisten heran, den er gerade eben verscheucht hatte. Der schloss ihm auf und ließ ihn heraus. Hinter Ciel verschloss er die Tür wieder. Ciels Herz trommelte und er rieb sich die Nasenwurzel.


    Costantino Marchesi
    Conni verzog sich wieder in seine Ecke und nahm die Haltung ein, die er auch inne hatte als Ciel die Zelle betreten hatte. Mit Hundeblick schaute er den Princen an.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Hör auf so zu schauen«, mahnte Ciel und hob den Zeigefinger. »Niemand anderes als du selbst trägt Schuld daran, dass du nun dort sitzen musst. Ich lasse dich nun allein mit deiner mangelnden Courage und all deiner Unprofessionalität!« Er senkte den Zeigefinger, hob die Nase und marschierte den Zellentrakt entlang wieder nach draußen. »Bleiben sie mir vom Leib«, fauchte er den Gardisten an, der nichts getan hatte, als im selben Abstand wie zuvor mit der Fackel seinen Weg zu leuchten. Ciel beeilte sich, hier heraus zu kommen. Er war froh, als er wieder im Palast war. Dort stützte er die Hände an die Wand und atmete einige Minuten ruhig durch. Dabei gab er sich große Mühe, nicht an Costantinos ängstlichen und flehenden Blick zu denken. Dann straffte er seine Haltung, marschierte weiter zu Gregoire und klopfte dort.


    Gregoire Verrill de Souvagne
    Gaston eilte beschwingt zur Tür und öffnete sie mit einem freundlichen Lächeln. "Herr Euer Bruder ist hier, er ist schon von der Reise zurück!", rief Gaston. "Lass ihn rein Gaston", rief Verrill zurück und ging Ciel breit grinsend entgegen. "Brüderchen", schnurrte sie und drückte ihn liebevoll.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel küsste Verrill liebevoll auf die Wange. »Du siehst ja heute besonders zauberhaft aus, woher die gute Laune?«, erkundigte er sich. »Ich muss dir deinen Gaston für eine Stunde entführen, kannst du ihn so lange entbehren?«


    Gregoire Verrill de Souvagne
    "Ja ich habe einen ganz besonderen Mann kennengelernt, Tazio. Der Duca von Ledvicco und wir hatten eine Menge Spaß. Er war hier unser Gast Ciel, er ist noch ganz jung und er wird es genauso schwer haben, wie es einst Vater hatte. Ich hoffe er ist wohlbehalten nach Hause zurückgekehrt. Ich habe mit Vater gesprochen, falls sie Hilfe benötigen, werden wir ihnen beistehen. Was möchtest Du denn von Gaston? Und wo ist Lin?", fragte Verrill.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ja, ich hatte Tazio mit dem Cockatrice aufgesammelt und hergebracht. Er war sehr erschöpft und wortkarg, drum habe ich ihn erstmal mit einem Diener baden und was essen geschickt. Und ich habe ihn natürlich verpasst, als er damit fertig war«, stöhnte Ciel. »All der Ärger nur wegen Silvano und Conni«, knurrte er. »Wo Lin ist, kann ich dir nicht sagen, irgendwo muss er herumgeistern, auch er war bei der Heimreise dabei. Ich möchte mit Gaston nur kurz was besprechen.«


    Gregoire Verrill de Souvagne
    "Tazio wirst Du bestimmt noch kennenlernen. Er war nur erschöpft, verzeih ihm das. Er ist alles andere als wortkarg, er ist charmant, witzig und klug. Dann nur zu, entführe Gaston. Wir sehen uns später. Soweit ich weiß, ist Dein Übeltäter heute morgen direkt Richtung Stadtzentrum und ist brav in den verordneten Tempel gegangen. Conni ist im Kerker Ciel", erklärte Verrill, drückte ihn kurz und verzog sich wieder ins Wohnzimmer. "Bist später Ihr Lieben ich lese noch was und schreibe was für Tazio raus", rief Verrill fleißig.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel spürte einen Stich der Eifersucht und sah Verrill etwas giftig hinterher. Dann wandte er sich Gaston zu. »Wo kann ich dich ungestört sprechen? Oh, ich weiß es. In meinen Gemächern. Dort habe ich alle doppelten Wände leergeräumt, dort sind wir auf jeden Fall ungestört. Bitte folge mir.« Ciel gab den Weg vor und schaute als erstes, wo Francois und Ferrau sich herumtrieben.


    Gaston - Yanis Cairatte
    Gaston folgte Ciel in seine leeren Gemächer. Eine Notiz lag von Fran auf dem Tisch "Wir sind bei Dantooine und bald zurück. Ferrau begleitet mich", stand dort in großen klar leserlichen Lettern. Ciel sah, dass Fran extra sauber und groß geschrieben hatte, er hatte wohl Bedenken, dass Ciel sonst seine Schrift nicht lesen konnte. Gaston schaute sich neugierig um, faltete die Hände freundlich über dem Bauch und wartete geduldig ab.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel schloss ab und ließ den Schlüssel stecken, so dass man von draußen nicht hereinkam, ohne zu klopfen. »Setz dich bitte«, sagte er freundlich. »Kennst du einen Yanis Cairatte?«


    Gaston - Yanis Cairatte
    Gaston setzte sich und lächelte Ciel freundlich an. "Ja natürlich, das bin ich", sagte Gaston ohne Umschweife. "Was benötigt Ihr denn? Sprich welche Form der Hilfe?", fragte Gaston freundschaftlich.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel lehnte sich überrascht in seinem Stuhl zurück. »Endlich einmal jemand, der nicht um den heißen Brei herumschleicht. Danke dafür. Ich benötige Hilfe bei Costantino! Genauer gesagt, bei der Einschätzung dieses unsäglichen Mannes. Ich fürchte, ich bin nicht ganz neutral. In seiner Gegenwart bin ich wahlweise erbost, wenn ich daran zurückdenke, dass er mich über zwei Tage einfach betäubt hat, zudem ohne zu wissen, ob ich irgendwelche Allergien habe, oder ich schmelze dahin, weil er mon chou sagt! In jedem Fall fällt es mir schwer, meine Vernunft walten zu lassen und er benannte dich als Oberhaupt der Schatten der Krone. Darum möchte ich deinen Rat einholen.«


    Gaston - Yanis Cairatte
    "Wir wachen über Euch, dass ist unsere Aufgabe. Der erste von uns war Leon Labrie, er rief den Orden ins Leben. Aber Leon war weit mehr als dies, wie man so schön sagt. Nun das klingt für mich Prince, als wärt Ihr ein klein wenig in Conni verliebt. Conni ist eine gute Seele. Manchmal etwas zu weich für eine Klinge. Aber eine Klinge muss biegsam sein, zu starr, zu harter Stahl bricht. Und ein Tod ist endgültig. Mit diesem Wissen ist es nicht leicht, jene Aufgabe zu erfüllen. Und wenn die letzte Hürde fallen muss, weiß man es ist der eigene letzte Weg. Ich bin im Grunde nur der Mann, der die Person aussucht und schickt. Unsere Aufträge erhalten wir selbst von den Himmelsaugen oder vom Duc. Ich ordne also keine Klinge an, falls Ihr das befürchtet habt. Die Schatten hingegen beordere ich. Wir arbeiten überall, versteckt und wenn Ihr einen von uns braucht, sind wir da. Manchmal sogar sehr nah. Seht Euch Euren Bruder an. Das was Benito tat, war großes Unrecht und nun steht Verrill unter meinem persönlichen Schutz. Er hat eine Klinge an seiner Seite", erklärte Gaston freundschaftlich. "Fragt was Ihr über Conni wissen möchtet Herr", bat er.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Verliebt?« Ciel überlegte. Dann nickte er. »Ich fürchte, das ist zutreffend. Hat aber nichts zu bedeuten, da ich mich scheinbar ohnehin in jeden dahergelaufenen Menschen verliebe, sobald der ein wenig freundlicher zu mir ist, als er es sein müsste. Costantino sitzt im Todestrakt. Ob dies nun ein Mittel ist, um ihn einzuschüchtern oder ob seine Hinrichtung tatsächlich geplant ist, kann ich nicht sagen. Ich möchte gern hören, was du dazu sagst, dass er mich betäubte, um Silvano in seinem Wahn zu schützen. Man könnte dies als Verrat werten.«


    Gaston - Yanis Cairatte
    Gaston faltete die Hände über seinen dicken Bauch und dachte lange nach. "Ich glaube ihm. Er ist ein sehr herzlicher Mensch und kein gnadenloser Mörder. Selbstverständlich kann er in seinem Beruf gnadenlos sein, ebenso Ihr. Wenn es die Situation verlangt. Hier spielen zu viele Faktoren mit hinein um ihn einfach als Verräter zu brandmarken Herr. Zuerst einmal die Freundschaft zu Silvano, den anderen Offizieren, der Mannschaft an sich. Dieses Schiff mit all den Leuten an Bord ist seine Familie. Der Kapitän der Vater, der das Machtwort spricht. Die Offiziere die Mütter die es umsetzen und die Mannschaft die Kinder die angeleitet werden. So ist die Erklärung von Conni und vielen anderen auch. So ist es auf fast allen Schiffen wo es gut läuft. Sie sind eine verschworene Gemeinschaft. Dann kommt Euer Besuch hinzu. Euch verehrt Conni tief und er hat Euch sehr gerne. Und da Ihr der Partner und nun sogar Ehemann von Fran seit, mag er Euch sogar noch mehr. Ihr macht seinen Freund der es immer schwer hatte, sehr glücklich. Das was er Euch gab ist DORMIR. Es ist ein Schlafmittel, ohne Nebenwirkung. Ihr kennt die Wirkung von Gras Herr? Gras könnt Ihr nicht überdosieren. Eine derartige Menge aufzunehmen ist nicht möglich. Im Gegensatz zu Alkohol. Mit Dormir dem Schlafsaft verhält es sich ähnlich. Es verlängert sich nur der Schlaf, nicht die Tiefe. Das heißt, gebe ich Euch drei vier Tropfen schlaft ihr dementsprechen drei vier Stunden. Würde ich Euch eine Flasche verabreichen, würdet Ihr so lange schlafen. Das Problem ist also nicht der Dormir, sondern dass Ihr dann nicht trinkt und Euch einnässt und einkotet. Ansonsten wacht Ihr mit dem Geschmack einer alten Socke auf der Zunge auf. Das ist der einzige Nebeneffekt. Falls Ihr meine Worte anzweifelt Herr, werde ich mich entkleiden, in den Zuber legen und ohne zu zögern eine ganze Falsche trinken. Und Euch dann in drei Tagen freundlich, putzmunter und etwas stinkend begrüßen", schmunzelte Gaston.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Nein, ich kenne Gras nur als bodendeckende Gartenpflanze, da ich keine Drogen nehme. Die Freundschaft zum Zielobjekt darf nicht schwerer wiegen als die Treue zur Krone«, mahnte Ciel und hob schon wieder den Zeigefinger, um seine Worte zu unterstreichen. »Wenn meine Neutralität in Frage steht, suche ich mir den Rat eines Fachmanns, so wie jetzt. Wenn deine Klingen nicht mehr neutral entscheiden können, musst du ihren Arbeitsplatz häufiger wechseln, damit es nicht zu solch engen Bindungen kommt.«


    Gaston - Yanis Cairatte
    "Da muss ich einwenden Herr, das Rotation bei Verwaltungsbeamten funktioniert, aber nur ein Freund kann einer Person so nahe kommen wie es eine Klinge muss. Entweder um diese Person richtig einschätzen zu können oder um gegen sie handeln zu können. Stellt Euch vor, dieser Mann wäre neu. Er würde niemals das gleiche Vertrauen genießen. Und die Treue zur Krone stand bei Costantino nie in Zweifel. Wie kommt Ihr zu dem Schluss Herr?", fragst Gaston.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Er hat mich betäubt und mir schien es, als wäre er sehr viel besorgter um Silvanos Wohlergehen als um die korrekte Ausübung seiner Arbeit."


    Gaston - Yanis Cairatte
    "Ich verstehe, Ihr seid persönlich verletzt und enttäuscht von ihm und das aus gutem Grund. Gerade wenn er Euch ebenfalls als Freund bezeichnet. Was hätte er Eurer Meinung nach tun müssen? Silvano töten? Das wäre eine sehr überzogene Handlung. Der Mann tat im Grunde auch seinen Job, allerdings ohne Euer Einverständnis. Das war es was Silvano und auch Costantino fehlte. Die Courage Euch um Hilfe und Erlaubnis zu bitten. Hat dafür ein Mann den Tod verdient, so frage ich Euch?"


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Die Frage ist nicht so gestellt, dass ich neutral darüber nachdenken könnte", sagte Ciel leise. "Ja, ich bin enttäuscht, da ich ihn, wie gesagt, ebenfalls ein bisschen zu viel mag. Er tut so freundlich, gibt mir Kosenamen, streichelt meinen Kopf - und dann hintergeht er mich so! Ja, es mangelte ihm an Courage. Mehr noch an dem Einschätzungsvermögen, dass durch seine Untätigkeit etliche Souvagner bereits einen sinnlosen Tod fanden. Er hätte mit mir reden müssen oder meinetwegen mit Linhard oder Remy! Mir kann keiner erzählen, dass er sich nicht traut, Rammelprince Remy um ein Gespräch zu bitten."


    Gaston - Yanis Cairatte
    "Erneut muss ich dort leider einhaken Prince. Euch anzusprechen ist leichter als Remy. Weiß es ein Himmelsauge, dann wissen es alle. Er tut nicht freundlich Herr, er ist zu Euch freundlich, da er Euch auch mehr mag als er sollte. Euch kommt es zu Recht vor, als wärt Ihr hintergangen worden. Aber in seiner Schwäche hatte er die Stärke es auffliegen zu lassen. Hat er sich damit nicht ohne ein Wort in Eure Hände begeben? Hat er damit nicht auf Euch, Eure Entscheidung, Euer Können und Eure Weitsicht vertraut? Andernfalls hättet Ihr durchgeschlafen Herr. Er wagte nicht mit Worten zu fragen, aber manche Fragen werden stumm gestellt. Ihr seid ein junger Mann und habt dennoch mehr gesehen, als so junge Augen sehen sollten. Ihr wisst selbst, dass man nicht alles über die Lippen bringt. Das er es hätte tun sollen, steht außer Frage. Er wie Silvano hätten Euch, Euren Vater oder Eure Brüder, oder sogar mich ansprechen können. Sie taten es aber nicht. Ihr habt gemeinsam mit Eurem Bruder Dreux und Eurem Vater Silvano bewiesen, dass seine Angst sich an Euch zu wenden unbegründet war. Ihr habt ihm gezeigt, dass Ihr selbst dann bereit seit ihm helfend zur Seite zu stehen, wo er selbst daran nicht mehr glaubte. Dafür sind Souvagner bekannt, unerschütterlicher Zusammenhalt. Nichts anderes tat Conni. Ich habe ihn von den Schatten und selbstverständlich als Klinge gestrichen. Aber er ist ein guter Mann, ein sehr guter Seeoffizier und ein erstklassiger Freund. Bedenkt dies bitte ebenfalls in Eurem Urteil", bat Gaston.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel verschränkte die Hände hinter dem Kopf und dachte nach. Dabei beobachtete er den Mann, der gar nicht Gaston hieß, sondern Yanis. »Mein Erzieher hieß auch Gaston«, stellte er scheinbar ohne Zusammenhang fest. Was heißt ›hieß‹, er ist nicht gestorben, er ist nur zu seiner großen Erleichterung nicht länger mein Erzieher. Die Schatten wissen alles über mich, oder?«, fragte er.


    Gaston - Yanis Cairatte
    "Ihr meint die Wäscheklammern? Die hat er überlebt", lachte Gaston gut gelaunt. "Aber es war witzig, dass muss ich Euch lassen".


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Wenn es nur die Wäscheklammern wären und die anderen Kinderstreiche ... aber ihr wisst auch über jene Scherze Bescheid, die ich mir als Erwachsener erlaubte, nicht wahr?«


    Gaston - Yanis Cairatte
    "Ihr meint Eure Zeichnungen? Ja, darüber wissen wir Bescheid. Aber unsere Aufgabe ist es nicht Euch zu maßregeln, uns lustig zu machen, oder Euch zu belehren. Unsere Aufgabe ist es Euch zu beobachten um Euch zu bewachen. Gleich was Ihr tut, mit wem Ihr es tut, Ihr seid ein Mitglied der Krone. Wir sind die Schatten, wir sind einfach nur da Herr. Aber geratet Ihr in Gefahr, dann schreiten wir ein. Versucht jemand Hand an Euch zu legen, dann werden wir aktiv. Ist einer von uns in Eurer Nähe, wird er alles geben um Euch zu beschützen. Gleich in welcher Form, Hauptsache ist, wir schützen Euer Leben. Welche Hobbys Ihr habt, das ist Eure Privatsache. Solche Informationen sind bei uns sicher. Meint Ihr nicht auch, dass andere Menschen ganz ähnliche kleine Geheimnisse haben? Herr das was Ihr dort tut, dafür zahlen andere sehr viel Geld damit jemand Modell sitzt und sie zeichnen dürfen. Nur solltet Ihr Dormir verwenden. Das wäre mein persönlicher Rat an Euch. Ich würde Euch auch nur raten, wenn Ihr selbstgefährdendes Verhalten an den Tag legt. Wenn ich indiskret werden darf, Eure Entmannung hätte nie stattgefunden", sagte Gaston sanft.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel stellte den Ellbogen auf die Armlehne, stützte das Kinn hinein und starrte eine Weile vor sich hin. »Jetzt seit ihr jedenfalls aus dem unmittelbaren Umfeld meiner Gemächer verschwunden«, antwortete er trotzig. »Da ich nun von euch weiß, brauche ich nur meine Blutmagie zu bemühen, um euch aufzuspüren, solltet ihr euch nicht an die Anweisung halten. Natürlich verstehe ich die Relevanz eurer Aufgabe, aber auch ich habe das Bedürfnis, meine Geheimnisse auch tatsächlich meine Privatangelegenheit bleiben zu lassen. Eine letzte Frage. Ist Ferrau einer von euch?«


    Gaston - Yanis Cairatte
    "Wenn das Euer Wunsch ist, halten wir uns daran. Ihr müsst das nicht überprüfen. Was wäre ich für ein Diener der Krone, wenn ich das nicht beherzigen würde Prince? Der Wunsch kam sogar von Eurem Vater, die Schatten wurden abgezogen was Euer Gemach angeht. Überprüft es ruhig, wenn Ihr dies möchtet Herr. Aber für mich hat Euer Wunsch Priorität, auch wenn ich mir dennoch stets Sorgen mache. Aber das ist nicht Euer Problem, sondern das meine. Dafür bin ich da und Ihr versteht uns, wie wir auch Euch Herr. Ihr wünscht einfach wirklich einmal für Euch zu sein. Schwer genug, ich verstehe dies. Nein Ferrau ist keiner von uns. Ferrau ist schlicht und ergreifend ein Leibdiener, wie Fabien, Zerbino, Jerome und wie sie alle heißen mögen. Gute, ehrliche, fleißige Männer, aber keine Schatten. Auch Nathan war kein Schatten und auch Eure Fran ist kein Schatten. Niemand in Eurer unmittelbaren Umgebung, der Euch täglich begegnet oder dient ist ein Schatten. Der einzige Schatten in Eurer direkten Nähe waren die Wächter hinter der Wand und auf der Choucas Costantino. Bei den Dienern arbeiten einige, vor allem in der Küche, damit nichts geschieht. Nur zu Eurer Information Herr. Und Euer Bruder Gregoire weiß dass ich neben seinem Diener auch sein Wächter bin. Das beruhigt ihn sehr und lässt ihn etwas ausgeglichener sein. Angst macht oft aggressiv Herr. Da sich die Seele auf die mögliche Verteidigung vorbereitet. Es war ein äußerst angenehmes Gespräch mit Euch, dass möchte ich anmerken", sagte Gaston.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Oh«, sagte Ciel tonlos, der den Seitenhieb mit der Küche verstand und nun wusste, wer Bellamys Eskapaden an seinen Vater weitergetratscht hatte. Er war allerdings beruhigt, dass Ferrau einfach nur sein knuffiger, liebenswürdiger und tapsiger Ferrau war. Der Gedanke, dass dies alles nur geschauspielert gewesen war, hatte ihn sehr geschmerzt. »Ich finde das Gespräch auch angenehm, besonders aufgrund deiner Offenheit. Bitte fertige mir eine Liste an mit allen Schatten. Ich muss darüber Bescheid wissen, sonst finde ich keine Ruhe mehr, seit ich von ihnen weiß. Vorerst kannst du wieder gehen und dich um deinen Herrn kümmern. Pass gut auf sie auf.«


    Gaston - Yanis Cairatte
    "Herr Ihr könnt die Liste bei Eurem Vater sogar direkt einsehen, sie liegt unter Verschluss. Aber er wird sie Euch gewiss zeigen. Ihr wie Eure Brüder solltet von uns wissen. Nicht wegen Eurer Beunruhigung, sondern vielleicht beruhigt es Euch auch eines Tages, zu wissen dass einer von uns in der Nähe ist. Und wir allein sind es nicht, die ein Auge auf Euch haben Herr. Auch die Himmelsaugen, wachen so gut sie können über Euch. Dies alles geschieht um Eure Sicherheit zu gewähren, nicht um Euch zu gängeln. Denn die Macht liegt bei Euch. Wie dienen Euch im Hintergrund. Wie ein guter Leibdiener, der weiß wann es Zeit für den Tee seines Herrn ist. Die Zeit ist für Prince Gregoire jetzt. Ich danke Euch für das Gespräch und selbstverständlich passe ich gut auf sie auf. Es war mir eine Ehre Herr", sagte Gaston, stand auf und verneigte sich, ehe er aufschloss und das Gemach von Ciel verließ. Hinter sich zog er wohlweislich die Tür wieder ordentlich zu.

    Costantino und Ciel



    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ich würde mich nach all dem Ärger gern bei einem persönlichen Gespräch mit dir entspannen«, sagte Ciel und drängte Costantino beim Gehen in Richtung von dessen Kajüte. Wo Linhard abgeblieben war, war ihm schleierhaft.


    Costantino Marchesi
    Costantino schaute kurz seinem Kapitän zu, ehe er sich wieder Ciel widmete. "Nur zu Mon Cher, gehen wir in meine Kajüte. Es war ein grauenvoller Tag und ich bin froh, dass Vano eingelenkt hat", erklärte Conni und hoffte, dass Vano keinen Unsinn plante. Wobei, dafür kannte er ihn zu gut und er stand ziemlich nah am Klüverbaum. Als sie die Kajüte betraten, lag Linhard in Connis Bett und schnarchte sabbernd vor sich hin. "Ich glaube er hatte etwas viel von meinem Schlummifix. Er ist ein hübscher Mann, Euer Schwager", schmunzelte Conni und schaute Lin ins Gesicht.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel setzte sich an Linhards Kopfende, legte sich seinen Kopf auf die Beine und streichelte seine kurzen Haarstoppeln. »Hübsch nicht sonderlich, aber er ist mir ein guter Freund und mir in jedem Fall lieber als mein anderer Schwager.« Ciel rümpfte angewidert die Nase, als er an Remy den Rammler dachte. »Nun sind wir unter uns. Ich möchte dich unter vier Augen gern fragen, was deine Maskerade soll, mon Chou?«


    Costantino Marchesi
    Costantino schob Lin behutsam an die Bordwand und setzte sich aufs Bett. "Meine Maskerade ist Tarnung und Wohlbefinden. Ich schmücke mich mit Schminke, meine Maske ist mein Art mich zu geben. Wer fürchtet schon den bunten Gecken, der gerne bequeme Pyjamas trägt, Parfüm liebt und den schönen Dingen des Lebens nicht abgeneigt ist? Man hält mich für harmlos, bestenfalls für unterhaltsam oder vielleicht ein klein wenig mehr? Charmanter als charmant? Eine graue Maus ist ebenso eine Tarnung wie ein bunter Pfau. Wer erwartet das dieser Vogel tödliche Sporen trägt Mon Chou? Aber dies ist genauso meine Aufgabe wie die des Achten", erklärte Conni und streichelte Ciel über die Wange. "Du musst mich nicht fürchten, Du hast nur die andere Seite gesehen, da ich dachte Ihr greift mich an Mon Amour".


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel bekam rosige Wangen. »An Land könnte ich die Maskerade ja verstehen ... aber warum hier an Bord? Mitten unter deinen Leuten? Erkläre es mir. Deine charmante Art beherrschst du. Ich falle darauf herein.«


    Costantino Marchesi
    "Wieso denn an Land Mon Cher? Die Maskerade gilt überall und ich habe mehr Aufgaben als Du glaubst. Nun Du hast mich ohne Maske gesehen, dann spreche ich auch ohne Tarnung Mon Amour. Es sind stets zwei, die die Agenten im Auge behalten. Ein Himmelsauge und ein Schatten", erkärte Conni schmunzelnd. "Hast Du Jaques für den Schatten gehalten?", fragte Conni leichthin und schaute Ciel tief in die Augen.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Was denn für ein Schatten?«, fragte Ciel verwundert. »Ich wusste bislang nichts davon. Uns wurde anonyme Unterstützung zugesichert im Kampf gegen den Lich. Gehörst du dazu?« Plötzlich war er hocherfreut. »Bist du die ersehnte Verstärkung?«


    Costantino Marchesi
    "Schatten sind jene die im Hintergrund über Euch wachen oder andere beaufsichtigen wo dies nötig ist und meine Aufgabe ist Silvano. Da er keinen Hochverrat beginn, ließ ich ihn handeln wie ihm beliebte. Vielleicht sollte man sich nicht mit seiner Aufgabe anfreunden, aber ich tat es und ich tat es mit allen hier. Und es hat weder mir noch meiner Arbeit geschadet, ich habe so eine Menge gelernt. Ich war schon vor Dir hier Mon Chou. Aber hätte man Dich bedroht, nun ich kann auch sehr schnell für immer schlafen schicken. Du weißt Dinge über Deinen Mann, die ich nicht wusste. Aber ich weiß etwas über Fran, dass Du nicht weißt. Du kennst ihn als Francois Grimard, ich kenne ich als Agentensohn Lomeo Gernot. Allerdings war ich aufgrund von Vano hier und habe Deinen Mann mitbeobachtet. Warum bewarb er sich hier? Zwei Agentensöhne? Aber Fran ist wirklich nur ein Heiler, er weiß es nicht einmal selbst wer er ist. Seine Erinnerung beginnt im Heim. Aber mehr sagt er darüber nicht", erklärte Conni.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Was für Schatten? Ich wusste bislang nur von jenen, die meine Familie im Palast schützen, ohne dass jemand von ihnen weiß. Noch ein Agentensohn, ich fasse es nicht«, keuchte Ciel. »Wer ist das Himmelsauge, der die beiden beobachten? Und wer ist das Himmelsauge, welches Boldiszàr und Bellamy beobachtet hat?« Er dachte nach. »Und wer ist ihr Schatten? Doch nicht Tekuro!«


    Costantino Marchesi
    "Genau jene Schatten Mon Chou, wir sind da wo Ihr uns benötigt. Dass muss nicht immer in Deiner Nähe sein. Das Himmelsauge das Boldiszar und Bellamy im Auge behielt war Parcival persönlich, so sagen es meine Kontakte. Das Himmelsauge der Choucas ist eines Tages spurlos verschwunden, an dem Tag als Boldiszar die Choucas betrat. Da war es weg. Nun eingesteckt hatte er es nicht, wer weiß. Tekuro? Nein Tekuro ist kein Schatten, aber ein sehr fähiger Mann der ein Schatten hätte sein können. Er war auf der Liste, wurde aber nie geworben. Weil er Katzen isst", grinste Costantino.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Weil er ... Katzen isst? Ich bitte dich, er ist ein Viertel-Arashi, wurde mir gesagt. Da ist es nur natürlich, dass er ein kulinarisches Interesse an Katzen und Hunden hegt. Das allein kann doch nicht der Grund gewesen sein. Haben Bellamy und Boldiszàr nun keinen mehr, der sie im Auge behält? Gar niemanden mehr? Wer ist dein Auftraggeber, ich werde mich an diesen wenden.«


    Costantino Marchesi
    Bei der Aussage von Ciel musste Conni lachen. "Mon Dieu das war ein Scherz, ein Witz, eine Posse. Natürlich war das nicht der Grund, er ist zu explosiv. Wenn er sich von der Leine lässt Mon Chou, dann gibt es für Robere kein halten mehr und das geht als Schatten nicht. Selbst in größter Wut solltest Du etwas Ruhe bewahren können. Du wirst niemals mit unserem Auftraggeber sprechen Mon Amour, Du bist nicht der Duc, er spricht mit unserem Oberhaupt wenn es sein muss. Wir sind überall. Der Gärtner der grüßend die Hand hebt, wenn Du in den Hof einreitest, die Frau die die Schmutzteller in die Küche bringt, die Magd die bittend vor dem Thronsaal wartet, der Page von einem Adligen der im Hofe steht, die Blumenfrau die die Gebinde für die Tische eindeckt, jeder von ihnen kann ein Schatten sein. Jederzeit sofort zur Stelle und bereit Euer Leben mit dem seinen zu verteidigen. Aber wie Schatten nunmal so sind, man findet sie selten und nur sehr starkes Licht lässt sie in Erscheinung treten. Also so dass Du sie erkennst. Muss sich ein Schatten zu erkennengeben, muss die Bedrohung sehr direkt und offensiv sein. Du reitest in den Hof ein Mann greift Dich an und der Gärtner schleudert ihm einen Dolch in die Kehle... dann war das kein Gärtner. Er war ein Schatten, der seit Jahren oder Jahrzehnten tarnend gärtnerte. Verstehst Du es nun?", erklärte Conni.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Das verstehe ich, aber ich verstehe nicht, warum man zwei Agentensöhne vollkommen unbeaufsichtigt herumlaufen lässt! Ich werde diesbezüglich mit meinem Vater reden, so geht das nicht. Und das, was Silvano plante, grenzte sehr wohl an Landesverrat, oder wie würdest du es nennen, die souvagnische Flotte zur Verwirklichung persönlicher Rachefantasien zu zweckentfremden? Was hätte geschehen müssen, ehe du, auf welche Art auch immer, einschreitest? Und offen gesagt scheint mir, dass die an ihm sehr viel mehr gelegen ist als an deinem Auftrag, mich zu schützen.«


    Costantino Marchesi
    "Das siehst Du flasch Mon Cher, denn Du warst bis vor kurzem nicht mein Auftrag und gar nicht hier. Mein Auftrag war Silvano zu beobachten. Die Mouette wurde von den Echsen ohne Vorwarnung angegriffen, also sah ich einen Vergeltungsschlag als legitim hat Ciel. Hätte er sich gegen Euch persönlich gewandt, oder jemanden angegriffen, der niemals einem Souvagner schadete, dann hätte ich eingegriffen. Ich habe Dich nicht geschützt? Nun während andere kämpften, hast Du friedlich im Bett gelegen und geschlafen wie ein Baby. Natürlich war dies Vanos Befehl, aber er deckte sich mit meiner Aufgabe, wenn eine Krone anwesend ist. Du warst mit Lin in Sicherheit Mon Cher", erklärte Conni.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Der Meinung bin ich absolut nicht, ich entscheide selbst, ob ich mich in eine Gefahr zu begeben gedenke oder nicht, ich brauche keine Amme! Es wirkt nach wie vor nicht so, als wüsstest du so recht, was du tust«, ärgerte sich Ciel, der seine Neugier obendrein nur zum Teil befriedigt sah. Er stand auf und wuchtete sich seinen schweren Klops von Schwager auf den Rücken. »Öffne die Tür.«


    Costantino Marchesi
    "Mon Chou bleib hier, leg ihn wieder ab. Damit hast Du Recht, aber für den Wenn-Fall Mon Cher, sind wir da um Dir zu helfen. Ich weiß was ich tue, auch wenn es Dir vielleicht nicht so erscheinen mag. Bleib hier über Nacht, sei mein Gast. Wir wollten doch plaudern, dann lass uns dies auch tun. Du bist vergrätzt, dass musst Du nicht sein", sagte Conni und legte Linhard zurück ins Bett. "Leg Dich dazu", bat er freundlich.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Es kam zu einem Tauziehen, mit Prince Linhard als Tau in der Mitte, dass Costantino schließlich gewann, weil er sehr viel rücksichtsloser vorging und Ciel angst hatte, Lin zu verletzen. »Du willst meinen Schwager nur beim Schlafen begaffen«, beschwerte Ciel sich, aber folgte dann der Aufforderung, sich neben Linhard zu legen. Er legte sich jedoch auf die Seite, die Costantino zugewandt war, damit dieser Linhard in Ruhe ließ. »Ja, es erscheint mir, als würdest du sehr viel Unfug treiben und gewaltig herumstümpern in so einem wichtigen Posten«, antwortete Ciel. »Das glaube ich so lange, bis du mich vom Gegenteil überzeugt hast.«


    Costantino Marchesi
    Conni quetschte sich dazu, so dass er mit Ciel fast Nase an Nase lag. "Das beweise ich Dir gerne Mon Chou, damit Du Dich sicher fühlst. Ab und an treibe ich mal einen Schabernack, Du aber ebenso Mon Amour, dass weiß ich. Schlaf jetzt ich behüte Dich und keine Sorge, meine Hände bleiben brav bei mir. Und wenn ich Dich vom Gegenteil überzeugt habe, gehen wir einmal gemeinsam in eine Hafentaverne", schmunzelte Conni und strich Ciel die Augen zu. "Schlaf", flüsterte er.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Mein Schabernack mündet aber nicht in Beschlaf. Nur in harmloses Betrachten. Gelegentliches taktiles Betrachten, zugegeben, Silvanos Augenhöhle war ja auch zu verlockend, aber das nur selten." Ciel war ziemlich nervös. Zum Einen, weil er nicht wusste, ob er Costantino vertrauen konnte, zum anderen aber auch, weil Linhard der Länge nach seinen Rücken berührte. Nun legte sich auch noch Costantino dazu. »Das gibt`s doch nicht«, murmelte Ciel. »Ich lass mich hier tatsächlich drauf ein, nur weil du charmant lächelst und mon Chou sagst. Ich bin offenbar sehr einfach gestrickt. Pro forma erteile ich dir hiermit die Erlaubnis, mich heute beim Schlafen zu betrachten. Du tust es ja ohnehin. Frohes Wachen. Und bitte keine weiteren bösen Überraschungen, wenn ich erneut aufwache.« Er kuschelte sich rücklings an Linhard, der sich gerade nicht wehren konnte, und zog sich dessen Arm über die Flanke. Dann gehorchte er Costantino und schlief langsam ein.

    Das böse Erwachen
    Fortsetzung



    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel musste sich eingestehen, dass ihm angenehm war, dass Costantino so vertraulich mit ihm umging. Möglich, dass das die Absicht dahinter war und keine wirkliche Freundlichkeit dahintersteckte. Das änderte allerdings nichts an Ciels Empfinden, ließ ihn nur aufmerksamer werden. Dem Prince gingen viele Fragen durch den Kopf, aber er beschloss, nicht gleich Conni die Armbrust auf die Brust zu setzen, bevor er zu den harmlosen Fragen kann, wie er es sonst meistens tat, sondern diesmal mit den unverfänglicheren Fragen zu beginnen. »Wie war es, mich beim Schlafen zu beobachten?«, wollte er wissen.


    Costantino Marchesi
    "Was möchtest Du hören Mon Chou? Du siehst sehr appart aus im Schlaf, aber ich habe Dich nur angeschaut, da ich weiß wem Du gehört. Nur geguckt. Hattest Du Angst ich würde Dir etwas zu Leide tun? Nun ich tue dabei niemandem etwas zu Leide, sondern verwöhne sie. Aber sie erinnern sich nicht und sie stören mich nicht", antwortete Conni. Er setzte sich etwas gemütlicher hin, aber so dass er Linhard ebenfalls im Auge behielt. "Du weißt davon, dann weißt Du sicher auch warum es dazu kam. Bist Du mir sehr böse?", fragte Costantino fürsorglich.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Die Wahrheit möchte ich hören«, antwortete Ciel. »Ob ich verwöhnt wurde oder grob behandelt wurde, hätte kaum einen Unterschied gemacht, da ich gern selbst entscheiden möchte, wen ich berühre.« Plötzlich bekam Ciel heiße Ohren, da ihm bewusst wurde, dass er selbst kaum besser war, nur dass er keine Körperteile in seine Opfer schob. Er dachte an Alexandre, der wiederholt Opfer seines eigenen Schülers wurde, sich hatte betrachten, anfassen und zeichnen lassen müssen. Ciel hatte Costantino sogar um Hilfe gebeten, als er Silvanos Augenhöhle in Ruhe mit den Fingern untersuchen wollte. »Jedenfalls möchte ich, dass du mich künftig fragst, bevor du mich im Schlaf beobachtest und mich nicht mehr gegen meinen Willen schlafen schickst oder einen anderen der Gäste! Warum hast du das überhaupt getan?«


    Costantino Marchesi
    "Die Wahrheit, schön dass sich jemand dafür interessiert. Selten, wahrlich selten Mon Dieu. Du fast Dich weich an, zart oui? Du hast schöne Haut. Ich habe Dein Gesicht gestreichelt und Dich so hingelegt, dass Du nicht auf Dein Anlitz rollst und erstickst. Die erste Zeit habe ich gewacht und Dich betrachte Mon Chou, beides in einem. Ich habe Dich schlafen geschickt, da Silvano mich darum bat. Du solltest seine Rache nicht verhindern und Dir durfte nichts geschehen. Die einfachste Lösung für all dass, ein herrliches Nickerchen", grinste Conni.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Du weißt, dass das als Angriff auf die Krone gewertet werden kann?«, fragte Ciel. »Ach, was sage ich, es IST ein Angriff auf die Krone! Ich hätte zudem eine Allergie haben können auf dein Gift! Ich habe gerade mit Silvano gesprochen bezüglich seines Wunsches nach Rache, den ich ihm verbot. Ich ordnete an, sofort die Flotte wenden zu lassen und Kurs auf die Reederei Chevrette zu nehmen. Was er mir präsentierte, war eine Befehlsverweigerung, die weder durch Appellieren an seine Vernunft noch durch Nachdrücklichkeit aufzuweichen war. Was sagst du dazu?«


    Costantino Marchesi
    Conni schlug beide Beine untereinander und schaute Ciel lange und ernst an. "Mon Cher, Du hast Recht aber ich habe Dir nicht schaden wollen. Du bist der Mann von einem meiner besten Freunde und ich hätte Dich nicht gefährdet. Allergie, ja das wäre möglich gewesen. Aber dann hätte ich sofort Fran zur Hilfe geholt. Ich fand die Idee nicht schlecht, dass Du die Mission einfach verschläfst. Was ich dazu sagen kann ist, dass Vano nur für den Moment der Rache gelebt hat. Damals 193, wo er seiner Meinung nach versagte und auch fast verstorben wäre. Dabei verlor er sein Auge und mit dem Auge auch den Blick auf die Realität, wie mir scheint. Jedenfalls was seine Verbissenheit anbelangt. Er schwor seinem Mann Rache, dass er Blutrache üben würde. Dass mag pathetisch klingen, überzogen, aber dazu musst Du Vano verstehen oui? Er beschreibt es so - manchmal ist ein anderer Mensch Dein Zuhause. Das war sein Mann, so wie es jetzt Boldiszar ist. Als sein Mann starb, verlor er den Sinn seines Lebens. Jedenfalls dachte er das. Er betrachtet die Welt durch Scheuklappen, wie durch sein Teleskop. Das Ziel fest im Blick, das Drumherum wird ausgeblendet. Sein Ziel war es, seinen Mann zu rächen und ihm dann zu folgen. Er existierte nur noch dafür. Diese Aufgabe hielt ihn verbissen am Leben. Und in diesem Kampf, den er eigentlich gar nicht gewinnen wollte, herrschte ein Zwiespalt. Überleben um Davet zu rächen. Nicht überleben wollen da Davet fehlt. Sein Körper und sein Geist kämpften um zu überleben und er aß nichts mehr Mon Cher. Fran hat ihn zwangsernährt, bis er über den Berg war, sonst wäre er schlicht verhungert. Er isst und erbricht sich, er kann das nicht steuern. Er hat viele Gründe zu leben, aber der Blick durch das Teleskop zeigt ihm nur das eine Ziel das er anvisisiert Mon Cher. Er sieht nicht seine Eltern, sie lieben ihn. Er hat Freunde, die lieben ihn. Er hat sein Schiff, er hat die See, er hat einen guten Beruf, er ist sonst gesund. Natürlich hat er von den Kämpfen auch Verletzungen aber die sind verheilt und manchen kaum Ärger, bis auf sein Auge. Und dann kam Boldi und er legte das Teleskop beiseite. Er schaute sich die Welt an und fand sie schön. Manchmal Mon Cher, ist er wie ein kleines Kind. Er kann in eine Pfütze schauen und beobachtet die Fadenwürmer und er findet etwas Schönes an ihnen. Oder er sieht einen Strandkrebs und schaut ihm zu und findet ihn schön. Er ist ein Schöngeist. Er findet in jedem Lebewesen Schönheit, nur in sich nicht. Sein Gesicht verbirgt er hinter Schminke. Ich unterstreiche mein wundervolles Aussehen damit, er versteckt sich dahinter. Boldiszar war der Mann, der ihm das Teleskop abnahm und ihm das Licht der Welt zurückbrachte. Für einen Moment. Denn je näher der Termin rückte, wo er seinen Mann rächen musste, je besorgter wurde er um Boldiszar. Nun war sein Ziel ein neues. Davet rächen und Boldiszar abzusichern. Das hat er längst getan. Boldiszar besitzt ein Hausboot Mon Cher, eine Dschunke und ein Konto. Für den Fall das er die Schlacht nicht übersteht, damit Boldi niemals zurück muss in die Dunkelheit. Er wandert immer so nah am Tod Mon Chou, dabei will er nur eines, leben. Du hast keine Macht über Silvano Mon Chou, es gibt nur zwei Männer die Macht über ihn haben. Nicht auf diesem Schiff, nicht in Souvagne auf der ganzen Welt. Beide sind im Bugraum und der mächtigere von beiden trägt seinen Ring und Boldi ihn ganz tief im Herzen. Wenn Du an seine Vernunft appelieren willst, rede mit der Vernunft - sie heißt Boldi. Vano sieht nicht, was er nicht sehen kann kleiner Prinz", erklärte Conni sanft.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Dann gehört er in ein Sanatorium«, antwortete Ciel. »Und das meine ich nicht böse, sondern ernst. Wenn er seine Fantasie nicht mehr von der Wirklichkeit unterscheiden kann und andere Männer dafür in den Tod schickt und zur Befehlsverweigerung anstachelt, gibt es nur zwei Optionen: Block oder die schützenden Mauern eines Sanatoriums, wo er weder sich noch anderen schaden kann. Die Männer, die für seinen Wahn sterben, tragen an Davets vermeintlichem Tod genau so wenig schuld wie am Verlust von Silvanos Auge. Ich werde nicht mit Boldiszàr reden, ich bin niemand, der um Gehorsam bettelt. Ich versuche es lange auf vernünftigem Wege, doch wenn kein Weg über den Verstand führt, werde ich das Gesetz sprechen lassen. Silvano ist zu seinem und zum Schutze seiner Mannschaft mit sofortiger Wirkung festzusetzen. Das Kommando über die Choucas übernimmt Jacques.«


    Costantino Marchesi
    "Vielleicht muss er das wirklich Mon Cher, er kann nicht mit Davets Tod umgehen. Für ihn ist oder war er immer noch lebendig. Und obwohl er fort war, war er immer dabei. Er fragt nach seiner Meinung und die war stets richtig. Dass der Mann wirklich noch lebt, dass konnte niemand wissen. Silvano zu unterstellen, er schickt Leute bewusst in den Tod, ist unfair. So muss ich es sagen. Er möchte alle seine Leute beschützen, aber er ist sehr rigoros darin geworden. Vor allem nachdem er das erste mal versagt hat. Mon Cher, das sagt er! Nicht ich. Er hat nicht versagt, er hat den Mörder seines Mannes getötet. Aber es war nicht genug, denn die Gefahr war noch da. Deshalb sind wir hier. Er möchte keinen seiner Leute verlieren Mon Cher. Er rächte sogar die 49 Maaten, die bei der ersten Rachefahrt starben. Er gedenkt ihrer, aber er sieht es als seine Pflicht uns vor diesen Kreaturen zu verteidigen. Und der sicherste Weg ist, sie existieren nicht mehr. Das er vielleicht in Behandlung sollte, was seine Ängste angeht stimmt. Aber das hätte Santo sofort tun müssen, nachdem Vano nach Hause kam und sein halbes Gesicht nur noch eine blutige Wunde war, schwärend von Wundbrand. Er war wahnsinnig vor Schmerzen, körperlich wie geistig. Körperlich die grauenvolle Wunde Mon Chou und geistig, die Wunde von Davets Verlust und sein Wahn - völlig versagt zu haben. Wieder einmal. Wieso wieder einmal, fragte ich ihn in einem lichten Moment. Er hatte ihn nicht retten können. Wie sollte er das denn können? Ein Mann allein? Nein Du musst nicht um Gehorsam betteln, Du bist sein Herr, unser aller Herr. Prince der Krone, ein Mitglied der Krone. Aber Mon Cher, Du bist auch ein weitsichtiger Mann um zu verstehen, was mit ihm los ist. Darum hast Du auch ein Sanatorium vorgeschlagen anstatt den Block oui? Ob ich ihn dingfest machen kann, wird sich zeigen. Er wird sich nicht kampflos geschlagen geben, er wird seine Aufgabe erfüllen wollen. Ich muss mit den anderen Offizieren reden, wenn sie mitziehen wird er sich fügen müssen", erklärte Conni.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Rache hat noch nie vergangenes Unrecht wieder gut gemacht, mon chou«, sagte Ciel traurig. »Sie vermag nur noch mehr Leid zu bringen und das Rad der Vergeltung dreht sich weiter und weiter, bis wir irgendwann nicht mehr in der Lage sind, es aufzuhalten. Ob Silvano es gut meinte oder nicht spielt keine Rolle, es kommt auf das Selbe hinaus: Befehlsverweigerung, Fahnenflucht, der sinnlose Tod ungezählter Souvagner. Ich nehme an, er vertraut dir. Warum schickst du ihn nicht schlafen, anstatt ihm gegenüberzutreten?«


    Costantino Marchesi
    "Weil er mich zu gut kennt, ich kann ihn vermutlich nicht täuschen oder nicht lange genug. Wo soll ich ihn festsetzen in seiner Kajüte oder in der Zelle? Ihn eingesperrt zu sehen, geht mir nahe und so über ihn zu reden auch. Er ist mein Freund und er war immer gut zu uns. Ich weiß was er tat und dennoch fühle ich mich als verrate ich ihn. Ich werde mein Bestes geben, aber er ist im Bug nicht bei der Mannschaft, er ist unter Gästen, sehr gefährlichen Gästen Mon Chou", erklärte Conni. Er stand mit einer geschmeidigen, fast tänzerischen Bewegung auf und durchsuchte seinen kleinen Koffer. Er nahm eine Spritze zur Hand und zog darin eine seltsam violette Flüssigkeit auf. "Sie wird ihn schlafen schicken, ich hoffe schnell genug. Das ist das Stärkste was ich habe", erklärte Conni und verbarg die Spritze in seinem weiten Puffärmel. "Sobald er wach ist, wirst Du was mit ihm tun?", fragte Costantino.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ihn noch einmal zum Gespräch bitten, damit du Gelegenheit findest, ihn zu betäuben, schlage ich vor«, antwortete Ciel. »Ich kann verstehen, dass es dich schmerzt, doch dies ist zu seinem Schutz, denn wenn ich nicht allein mit einem störrischen Kapitän fertig werde, wird mein Vater mir mit entsprechenden Einheiten zu Hilfe eilen und jeden einzelnen von euch an Ort und Stelle richten.«


    Costantino Marchesi
    "Wir sind Eure Leute, wir tun Dinge die manche nicht gut heißen, aber wir tun sie für Euch und taten sie für Euch. Denkt daran, bevor Ihr uns in den Tod schickt. Nun dann gehen wir zu ihm. Wir müssen ihn an Deck bitten, dort unten wird er geschützt sein", erklärte Conni und schaute Ciel kurz ins Gesicht. "Gehen wir", sagte er dann und gab den Weg vor.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Souvagner sinnlos und gegen den ausdrücklichen Willen der Krone in den Tod zu schicken ist sicher nichts, das ihr für uns tatet. Das tatet ihr für Silvanos Eigensucht, einen sehr hässliche Charakterzug.« Mürrisch, aber mit neutraler Miene folgte Ciel Costantiono.


    Costantino Marchesi
    "Für andere sterben zu wollen, kann man bezeichnen wie man mag Mon Chou, aber nicht als Eigensucht. Er ist... war unser Kapitän. Wäre er ein schlechter Mann gewesen, wäre ihm niemand gefolgt, ich habe es Dir erklärt", sagte Conni und klopfte ehe er erneut den Bugraum betrat. Er stupste Ciel vorsichtig mit dem Ellenbogen an.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel begriff nicht, was Costantino mit dem Stupser ausdrücken wollte. Er hoffte, dass das nicht irgendein Geheimzeichen für Silvano war. Die Beißer im Bugraum verhielten sich verstörend zahm am heutigen Tag. Sie lagen entspannt in dem Nest aus Segeltuch, was inzwischen so gewaltige Ausmaße angenommen hatte, dass Ciel sich fragte, ob es überhaupt noch genug Ersatzsegeltuch gab. Sie lagen eng beieinander und kuschelten. Ciel betrachtete Tekuro und Patrice, die schläfrig vor sich hinblinzelten und vermutlich nur darauf warteten, dass er endlich wieder ging. Das brachte Ciel auf einen Gedanken. »Silvano, ich habe über alles nachgedacht. Ich möchte noch einmal mit dir im Guten sprechen. Bitte begleite mich hinaus. Kazrar, du auch.«


    Silvano de Mancini
    Silvano rollte sich auf die Füße und küsste Boldiszar erneut. "Bis gleich Schatz", flüsterte er und knuffte Davet, so wie er sich zuvor auch verabschiedet hatte. Silvano drückte sich an Ciel und Conni vorbei und betrat das Deck. "Im Guten, in Ordnung. Reden wir im Guten", gab Vano von dort zurück und schaute einmal sein Schiff zum Bug und dann zum Heck entlang runter, ehe er auf Ciel, Conni und Kazrar wartete.


    Kazrar
    Kazrar musterte den Prince aus ganz schmalen Augen, tippte seinen Sohn an, nickte Archibald zu und folgte dann Silvano nach draußen. Dort wartete er ebenfalls und schaute sich misstrauisch um. Conni folgte den beiden und blieb ein klein wenig abseits stehen, um notfalls handeln zu können. "Ich warte ebenfalls. Worüber sollen wir verhandeln?", fragte Kaz verunsichert.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Silvano und Conni, geht schon einmal vor, ich komme gleich nach.« Ciel wartete, bis die beiden sich entfernt hatten dann nickte er in Richtung von Kazrars Bein. »Verletzt oder lahm?«


    Kazrar
    "Verletzt und auf dem Wege der Heilung, was möchtet Ihr von uns?", fragte Kaz lauernd.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Du bist der Anführer der Beißer, habe ich den Eindruck. Gehe ich Recht in dieser Annahme? Lass mich die Wunde einmal sehen. Wenn ein Krieger hinkt, darf man davon ausgehen, dass die Schmerzen nicht unerheblich sind.«


    Kazrar
    "Nein es ist alles in bester Ordnung, vielen Dank. Ich benötige Eure Hilfe nicht, wir haben selbst einen sehr fachkundigen Heiler in unseren Reihen. Also worum gehts?", fragte Kaz.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Deine Entscheidung. Ich möchte euch ein Angebot machen. Ihr alle seid hervorragende Kämpfer. Tekuro und Patrice haben lange Jahre in meiner Einheit der Leibwache gedient. Du kennst diese Einheit, Unitè B hat euch gejagt.« Ciel erklärte es vereinfacht, es ging um das Prinzip. »Boldiszàr klammere ich gerade bewusst aus. Diese Einheit musste ich leider an Land zurücklassen, wie du weißt. Euch habe ich seither ignoriert und euren Aufenthalt in diesem Stück souvagnischem Hoheitsgebiet geduldet trotz anderslautender Befehle. Ich beginne zu bereuen, Unitè B nicht an meiner Seite zu haben. Darum wollte ich fragen, ob wir uns nicht auf eine vorübergehende Zusammenarbeit einigen können.«


    Kazrar
    Kaz musterte Ciel erstaunt und nickte dann knapp. "Wenn Ihr es ehrlich meint, ja. Was genau habt Ihr Euch unter dem Angebot vorgestellt? Eure Leibgarde? Ihr wisst, dass mein Sohn ein hervorragender Kämpfer ist. Also was schwebt Euch vor? Ich wurde von einem Hund gebissen und Patti hat die Wunde versorgt. Solltet Ihr wirklich an einer Zusammenarbeit interessiert sein, dann nehme ich Euer Angebot der Wunderversorgung an. Ich hatte etwas anderes befürchtet, damit habe ich nicht gerechnet. Also lasst Euer Angebot hören", sagte Kaz umgänglich.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel blickte Kazrar ernst an. »Ich bin kein Lügner. Dass ich zu meinem Wort stehe, werden Tekuro und Patrice dir bestätigen. Mein Befehl lautet, euch alle gefangen zu nehmen, außer Archibald, der sobald als möglich zu töten ist. Wenn ihr bereit seid, mir bei einem großen Problem beizustehen, werde ich euch entkommen lassen und euch auch niemanden hinterherschicken. Zeig mir dein Bein«, bat Ciel.


    Kazrar
    "Das ist ein Wort. Moment, es war wie gesagt ein Biss", erklärte Kazrar und krempelte sein Hosenbein nach oben. Die Wunde sah noch schlimm aus, aber war nicht mehr rot und entzündet, Dank Pattis guter Vorarbeit und Wundversorgung.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Bitte kurz die Augen schließen«, sprach Ciel. Trotzdem hockte er sich so, dass Kazrar nicht sah, was er da unten tat. Kazrar spürte eine angenehme Wärme, die sich von der Wunde in seinem ganzen Körper ausbreitete. Als Ciel sich wieder aufrecht hinstellte, war die Wunde vollständig geschlossen. Nur eine rosa Narbe erinnerte noch daran, was mit dem Bein geschehen war.


    Kazrar
    Kaz schloss zuerst die Augen und als er sie wieder öffnete, war die Wunde nur noch eine Erinnerung. Was immer Ciel getan hatte, es fühlte sich angenehm an, fast wie eine liebevolle Umarmung. Probeweise bewegte er das Bein, ehe er Ciel in die Augen blickte. "Danke, das ist besser als ich überhaupt zu hoffen wagte", freute sich Kaz.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Die Lebenden zu schützen ist meine Aufgabe«, sprach Ciel freundlich. »Was immer du in der Vergangenheit getan hast, auch du bist ein Lebender und ich wünsche dir nichts Schlechtes, so lange ich niemand Unschuldigen vor dir schützen muss. Die Wunde wird dir keine Probleme mehr machen. Werdet ihr mich unterstützen?«


    Kazrar
    "Ja das werden wir, aber Archibald und mein Sohn sind Vampire, sie können Dir nur nachts beistehen. Nun einst lebte ich und Dank des Geschenk des Ältesten lebe ich wieder. Und nur so kann ich an der Seite meines Sohnes sein. Was soll ich für Dich tun?", fragte Kaz.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Silvano de Mancini verweigert sich meinen Befehlen. Ich versuche noch einmal, gemeinsam mit Costantino ihn zu überzeugen, doch ich kann weder sicher sein, ob Conni mich unterstützen wird, noch ob wir erfolgreich werden, sollte er es tatsächlich tun. Im ungünstigsten Falle habe ich die komplette Mannschaft gegen mich. Die werdet ihr auch nicht aufhalten können, aber in diesem Falle wäre mir eine gemeinsame Flucht mit euch lieber, da erfolgversprechender, als wenn ich allein fliehen müsste, was mir wohl kaum gelingen dürfte. Außer mir müssten noch die Princen Linhard und Remy in Sicherheit gebracht werden, letzterer samt seinem Leibdiener Maurice und auf jeden Fall mein eigener Leibdiener Ferrau! Bellamy würde ich ebenso gern mitnehmen, aber ich glaube nicht, dass er seinen Bruder hier zurücklassen wird. Traust du euch das zu?«


    Kazrar
    "Ja, dafür müsst Ihr mir vertrauen. Eine Hand wäscht die andere. Ich muss Euch nur sicher von dem Schiff bringen, dann seid Ihr in Sicherheit und ich werde Euch beschützen. Mit Conni habt Ihr einen guten Verbündeten, der erste Offizier wäre auch nicht schlecht. Redet mit dem Mann, wir stehen Euch bei für unsere Freiheit. Besonders wichtig ist mir die Freiheit meines Sohnes und seiner Frau Nori", sagte Kaz und machte eine Geste, dass Ciel Silvano folgen sollte.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ich werde sehen, was ich für euch tun kann«, versprach Ciel. »Boldiszàr, Bellamy und Davet sind bitte nicht über unsere Vereinbarung einzuweihen. Ich werde euch vertrauen. Jeder Mensch hat eine zweite Chance verdient, lautet einer der Grundsätze meines Vaters. Hier ist die Eure.« Er folgte Silvano und Costantino und schaute, wo sich diese befanden.


    Kazrar
    Kazrar nickte und folgte Ciel in einigem Abstand, falls die beiden anderen Herren oder zumindest der Kapitän handgreiflich werden sollte. Er sah zwar nicht danach aus, aber Verzweiflung ließ Menschen einiges tun.


    Silvano de Mancini
    "Aller guten Dinge sind drei Prince, also auf ein weiteres Gespräch. Was möchtet Ihr diesmal von mir? Immer noch das Gleiche wie zuvor? Oder geht es um die Betäubung durch Conni, die ich anordnen ließ?", fragte Silvano.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Um die Betäubung geht es nicht, über diese habe ich mich bereits mit Costantino besprochen. Wir sind vorhin im Unguten auseinandergegangen und ich möchte ein letztes Mal versuchen, eine gewaltfreie Lösung zu finden. Sollte es zu keiner Einigung kommen und sich auch die Mannschaft nicht als kooperativ erweisen, wird dies für keinen von euch ein gutes Ende nehmen«, sprach Ciel ruhig, aber nachdrücklich. »Denk noch einmal nach. Du hast dir ein Leben mit Boldiszàr aufgebaut und deinen vermeintlich toten Partner wieder. Willst du dies alles hinschmeißen und sie mit dir gemeinsam in den Tod reißen?«


    Silvano de Mancini
    "Nein das möchte ich auf keinen Fall, es soll Boldi, Davet und auch der Mannschaft kein Leid geschehen. Sie können nichts für meine Entscheidung. Ebensowenig Rene und James, ich habe sie im Unklaren gelassen, verschont sie bitte. Also was verlangt Ihr, dass meine Familie und meine Leute leben dürfen? Was wünscht Ihr?", fragte Vano umgänglich und er sah dabei ziemlich müde aus.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Lasst die Schiffe umkehren. Wenn du Firasani wirklich für eine so große Gefahr für Souvagne hältst und es dir nicht nur um deine persönliche Rache geht, sprich mit meinem Vater. Sollte er dir darin zustimmen, werden nicht nur drei Schiffe vor dieser Küste liegen, das kann ich dir versichern.«


    Silvano de Mancini
    Silvano kaute beim Nachdenken auf der Unterlippe und rieb sich mit einer Hand übers Gesicht. Als er das kalte Metall des Eherings kurz auf seinem Gesicht fühlte, betrachtete er das Schmuckstück für einen Augenblick, ehe er beide Hände auf dem Rücken verschränkte. Er nickte knapp. "Gut... in Ordnung, kehren wir um. Gebt mir Euer Wort, dass Ihr mit Eurem Vater sprecht oder Davet dazu anhört. Immerhin ist er Euer Halbonkel. Eventuell überzeugt dies Euren Vater. Sollte dem so sein,tut was getan werden muss", sagte Vano mit nicht zu deutendem Ton.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ich gebe dir mein Wort«, versprach Ciel.


    Silvano de Mancini
    "In Ordnung, dann kehren wir um nach Cheverette oder Beaufort. Wohin wollt Ihr? Es ist Eure Wahl, ich lasse Euren Wunschhafen anlaufen", antwortete Silvano.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Chevrette«, antwortete Ciel. Den Chevrettes traute er eher über den Weg, als wenn Silvano im Hafen auf seinem eigenen Lehen einlaufen würde. Hinzu kam, dass in Mancini noch der Lich herumgeisterte und er nicht wollte, dass die Beißer auf ihn stießen.


    Silvano de Mancini
    "Gut Cheverette. Kann ich vorher noch mit meinem Mann sprechen, bevor wir abreisen?", hakte Vano nach.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Nein. Ich wünsche, dass du zuerst den Befehl gibst. Sobald die Schiffe ihre Fahrt nach Hause angetreten haben, magst du mit ihm sprechen.«


    Silvano de Mancini
    Vano nickte. "ANKER AUF! Klarmachen zur Abreise, Kurs setzen auf Cheverette", bellte er als Befehl in einer Lautstärke dass Kaz vor ihm mit den Augen blinzelte um seine klingenden Ohren auszugleichen. "ANKER AUFGEHIEVT", kam der Ruf vom Bug nach einiger Zeit zurück. "Kurs wird auf Cheverette gesetzt, volle Segel", rief der Steuermann zur Bestätigung, während die Matrosen kletterten was das Zeug hielt und sich die Segel einige Augenblicke später knatternd entfalteten und den Wind einfingen. Die Choucas setzte sich langsam in Bewegung und wurde immer schneller, während sie beidrehte. "Befehl ausgeführt", sagte Vano schlicht.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel verbarg seine Erleichterung. Es war doch besser, seinem Vater drei für Souvagne schon verlorene Schiffsbesatzungen noch einmal heimzubringen, als ihn darum zu bitten, ihm zur Hilfe zu eilen und die Schiffe mit Mann und Maus zu versenken. In einem Tag würden sie wieder in der Heimat sein und in zweien zu Hause. Es war ein grässlicher Urlaub gewesen. »Costantino, auf ein persönliches Wort?«, fragte er, da er das Gefühl hatte, dass er sich mit dem merkwürdigen Mann noch Stunden hätte unterhalten können. »Oh und Kazrar. Überlegt euch in der Zwischenzeit, wo ihr abgesetzt werden wollt.«


    Silvano de Mancini
    "Sekunde, darf ich wegtreten Eure Hoheit?", fragte Silvano ruhig. "Ich denke, ich werde nicht mehr benötigt...", sagte er freundlich.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ja«, antwortete Ciel.


    Silvano de Mancini
    "Danke", sagte Silvano und ging zurück in den Bugraum. Dort hastete er neben Boldi und zerrte ihn in eine sitzende Position. "Schatz kannst Du schwimmen? Wenn ja wie gut?", fragte Vano ernst, "wir müssen uns sputen, dann schaffen wir es noch. Sag".


    Costantino Marchesi
    "Aber sicher, gehen wir ein Stück zur Seite Mon Cher", bat Conni und zog Ciel ein Stück mit sich, so dass sie sich ungestört unterhalten konnte. "Worüber möchtet Ihr mit mir sprechen? Soll ich die Beißer betäuben?", fragte er leise und grinste.


    Davet la Caille
    Davet setzte sich ebenfalls auf, besorgt musterte er Boldi und Vano. "Du hast laut genug gebrüllt, dass wir hören wohin die Reise geht. Vano, ich bin noch an Bord. Du hättest mich wenigstens von Bord gehen lassen können, verfluchte Scheiße. Gut was bin ich von Beruf? Wenn einer fragt Gemüsehändler? Die Aquila kann Cheverette nicht anlaufen. Nun abwarten, von Cheverette aus muss es einen anderen Weg zurück auf rakshanisches Gebiet geben", grübelte Davet.


    Boldiszàr
    »Wieso jetzt Chevrette«, wunderte sich Boldiszàr. »Und wo ist Bellamy! Ist der nicht noch bei seinem Rakshaner? Ich kann schwimmen, aber grauenhaft. Grad so, dass ich nicht ersaufe.«


    Davet la Caille
    "Richtig. Der Prince hat angeordnet dass der Angriff abgebrochen wird. Entweder ich breche den Angriff ab, oder er lässt Verstärkung rufen und Euch, also Euch alle - Dich, Davet, die Mannschaften - hinrichten. Ich habe nicht vor Euch sterben zu lassen, aber ich kann Ciel auch nicht töten. Ergo, wir müssen die Mücke machen. Wir schwimmen zurück bis Farisin, vereinen uns mit den Maaten des Brückenkopfes und schlachten im Alleingang die Farsin ab. Also auf gehts, ich halt Dich über Wasser, hab keine Angst. Du musst Dich nur festhalten weil wir schwimmen nachts. Ist nicht toll, aber hat den Vorteil dass wir nicht von den Bullenhaien zerrissen werden. Die machen auch gerade heia", grinste Vano, küsste Boldi und knuffte Davet. "Los Männer, auf gehts", flüsterte er und schlüpfte aus dem Bugraum und schlenderte Richtung Bug. Pro Forma schaute er durchs Teleskop als gäbe es etwas zu sehen.


    Boldiszàr
    »Nein«, sagte Boldiszàr, riss Silvano das Teleskop weg und und starrte seinen Mann an. »Ich hab was gegen heroischen Selbstmord. Das gilt auch für dein Leben. Mach irgendwas Sinnvolles! Geh arbeiten!«


    Davet la Caille
    "Er hat Recht, hör auf mit dem Unsinn Vano. Bei Nacht über Bord springen, brennt Dir der Helm? Du kannst nicht mal so genug sehen. Vermute ich jedenfalls. Wir sollten in Deine Kajüte gehen und überlegen, wie Du Kapitän bleibst. Immerhin bist Du es noch. Könnte anders aussehen, nach einer Flucht. Es könnte auch anders aussehen im Hafen. Tara wird sich um Deine Männer kümmern und Rene sicher auch", erklärte Davet und legte Boldi eine Hand auf die Schulter. "Wir passen auf hm?", sagte er freundlich.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Er braucht den Arsch voll«, verkündete Tekuro ungefragt im Vorbeigehen, der umherstrich und nach Kazrar suchte.


    Silvano de Mancini
    Vano atmete einmal durch und nahm Boldi und Davet in den Arm. "Ich wollte Euch retten, aber Ihr habt Recht. Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand. Und da bin ich wohl auch gerade. Kommt mit, Boldi ich möchte Dir noch die Unterlagen geben. Danach kümmere ich mich um... gar nichts. Der Steuermann hat das Steuer inne und Jaques kann die Schicht übernehmen", antwortete Vano und küsste Boldi.


    Boldiszàr
    »Den Arsch voll?«, murmelte Boldiszàr verwundert. »Wie voll? Der soll mal Asameisch mit mir reden, tausend Mal hab ich`s ihm gesagt: Kein Wischiwaschi!«, regte er sich auf. »Ein einziger klarer Satz mit unmissverständlichem Vokabular! Kriegt der Kerl nicht hin.« Seine blauen Augen schwenkten wie zwei Bordskorpione auf Drehsockeln von Robere zurück auf Silvano. »Dir geht`s eindeutig zu gut!« Er packte ihn am Kragen und beförderte ihn in seine Kajüte. Er wartete, bis auch Davet eingetreten war und verschloss die Tür. Dann verschluckte er den Schlüssel. »So!«


    Davet la Caille
    Davet grinste von einem Ohr zum anderen und kraulte Foufou der seinen alten Herrn schnüffelnd begrüßte. "Bullrichsalz machts möglich, nach jedem Brand die Feuerwehr, bei Magenbrand muss Bullrich her", zitierte la Caille und bezog mit Boldi Schulterschluss. "Damit wäre die Sache vorerst geklärt, beruhige Dich, trinkt Dir einen Rum und komm runter Vano. Wütend denkt es sich schlecht", gab Davet zu bedenken.


    Silvano de Mancini
    Vano versuchte etwas verzweifelt Boldi an den Handgelenken zu packen, aber da hatte ihn sein Mann auch schon in die Kajüte geschliffen, abgesperrt und den Schlüssel verschluckt. Vano starrte ihn verdattert an und schaute noch perplexer als Davet mit ihm Schulterschluss vollzog. Er setzte an etwas zu sagen, machte den Mund aber wieder zu, setzte sich auf einen der Stühle und fing hemmlungslos an zu heulen.


    Boldiszàr
    »Na, das wurde auch Zeit.« Boldiszàr nahm Silvano und verfrachtete ihn in die Riesenhängematte. Er blickte Davet an und klopfte auf die eine Seite, dann kletterte er auf die andere, so dass Silvano in der Mitte liegen würde. »So ist gut, lass es raus«; murmelte er und nahm seinen Mann in die Arme. »War ganz schön viel, hm?« Der Schlüssel bante sich gerade unsagbar kalt und eckig den Weg durch seine Speiseröhre.


    Silvano de Mancini
    Vano wischte sich über das Gesicht und drückte sich an Boldi. "Es tut mir leid, spuck den Schlüssel aus, ich bleibe. Ich weiß nicht warum ich mich manchmal so an Dinge festbeiße. Also Prince Ciel sagte, dass man mehr als nur drei Schiffe schicken wird, wenn die Farisin eine derartige Gefahr sind. Er gab mir das Versprechen, mit seinem Vater zu reden. Davet könnte ihre Gefährlichkeit bestätigen und dann könnten sie zurückkehren. Ich bekomm einfach nie etwas zuende gebacken... sei es drum, ich bin müde", stöhnte Vano.


    Boldiszàr
    Boldiszàr fing an zu würgen, wie ein Kauz, der ein unsagbar festsitzendes Gewölle hervorbringen muss. Kurz darauf war der Schlüssel wieder da, wenn auch sehr schleimig. Boldiszàr stopfte ihn unter seinen Hodensack, so dass Silvano nicht so ohne weiteres herankam. »Wie wäre es, wenn du einfach eine Runde heulst und dann schläfst«, schlug Boldiszàr vor.


    Davet la Caille
    Davet legte sich wie von Boldi angeboten auf die andere Seite, so dass Vano in der Mitte von ihnen beiden lag. "Du richtest Dich und andere mit Deiner Art zu Grunde Vano. Lass einfach mal los und halt Dich an Boldi fest. Wer es eilig hat, sollte langsam gehen. Alte Weisheit, Du stolperst über Deinen eigenen Eifer. Und wie Boldi sagt, wenn Du weinen musst, dann weine doch. Wir verraten Dich nicht", sagte Davet und musterte das Versteck von Boldi. "Interessantes Versteck", grinste er breit und machte es sich gemütlich.


    Boldiszàr
    »Wenn Vano den Schlüssel von dort klauen will, muss er mir wehtun«, grinste er und öffnete auf der gesunden Seite seines Mundes einen Spalt, so dass man seine braunen Zähne sah. »Sag mal, Davet, wo ist Bell eigentlich? Ist der jetzt im Bugraum oder ist der bei seinem Schokohintern auf deinem Schiff?« Er nahm Silvano in den Arm, kraulte Davet kurz, damit der sah, dass Boldiszàr keine Berührungsängste hatte, wenn sie sich aus Versehen berührten und streichelte dann Silvano. »Wieso heulst du überhaupt? Weil der Prince Nein gesagt hat zu deiner Idee?«


    Davet la Caille
    "Er wird Dir nicht wehtun, er heult vor Wut und aus Angst um uns. Das er uns in Gefahr gebracht hat und seine Aufgabe nicht erledigen konnte. Aber dass kann unsere kleine Heulsuse Dir ja selbst sagen", schmunzelte Davet und legte seinen Arm über Vano und Boldi.


    Silvano de Mancini
    Vano schmiegte sich der Länge nach an Boldi und legte ein Hand auf Davets Arm. "Bell war noch in der Höhle, als wir gingen. Er ist nicht auf Davets Schiff. Ich muss machmal flennen, wenn die Anspannung nachlässt. Wenn ich vorher so wie im Kampfrausch war und ich das erledigt haben muss. Komm ich runter, kommen mir die Tränen, kann ich nicht ändern. Zudem hatte ich wirklich Angst um Euch, ich dachte wenn ich nicht einlenke wird er Euch dafür bezahlen lassen. Das Ziel in allen Ehren, aber das ist es mir nicht wert. Dann versage ich lieber als dass er Euch für meine Fehler bestraft und tötet. Das geht nicht und ich habe Angst, dass er es trotzdem tut, da ich mich ihm mehrfach widersetzt habe. Dass er Euch dafür aufknüpfen lässt. All das ging mir durch den Kopf und da musste ich heulen. Das ist mir manchmal selbst peinlich, aber sonst sieht es ja keiner, nur Foufou und der hat mich noch nie verraten", erklärte Vano und küsste Boldi auf die breite Brust. "Ich kann einfach nur abwarten und das Beste hoffen, mehr bleibt mir nicht übrig", flüsterte Vano. Foufou stand vor der Hängematte und spähte sie erwartungsvoll an.


    Boldiszàr
    »Geh, kümmer dich um Roderich, den faulen Fettsack«, befahl Boldiszàr dem Pudel. Der tat genau das Gleiche, wie sein eigener Hund, wenn er ihm Kommandos gab - er schaute ihn an und wedelte, anstatt das Kommando zu befolgen. Boldiszàr gab es auf und legte sich bequemer hin. »Was legst du dich auch mit dem Prince an, war doch abzusehen, dass das Ärger gibt«, murrte Boldiszàr. »Jetzt ist mein Bruder auf der Insel bei den wütenden Lederhandtaschen und hat nur einen rakshanischen Piraten zur Gesellschaft dabei!«


    Silvano de Mancini
    "Boldi? Ich liebe Dich. Ja beim Princen habe ich mir eine blutige Nase geholt. Er ist doch nicht allein, er hat doch einen Brückkopf bei sich. Also es sind noch 50 Maaten vor Ort, die die Kammer der Zwölf sichern. Sie warten auf unsere Rückkehr am Morgen und wir werden nicht zurückkehren, dass ist das Fatale. Ich hoffe sie können die Stellung lange halten. Ich hoffe Rene oder James sackt sie ein, ebenso Bellamy und sein Schokohäppchen. Es wäre so schön gewesen, es hat nicht sollen sein. Dreimal ist genug, ich streich die Fahnen samt Segel. Das heißt ich gebe es auf", sagte Vano und mummelte sich tief zwischen Boldi und Davet ein. "Hätte nie gedacht mal so zu liegen", flüsterte Vano glücklich.


    Boldiszàr
    »Du musst es nicht aufgeben. Du kannst das Problem auch einfach in die Hände der Krone geben und mit dem alten Max reden. Wenn er erfährt, dass unsere Leute da noch hocken, wird er nicht zögern. Du musst ihm nur klar machen, wie gefährlich die Farisin sind, dass sie das Land bedrohen. Und Davet als sein Halbbruder hat vielleicht ein Stein im Brett«, versuchte Boldiszar seinen Mann zu trösten.


    Silvano de Mancini
    "Das ist eine sehr gute Idee Boldi, dass könnte funktionieren. Wenn Davet mit Ciel redet und dann mit dem Duc, könnte er sie nicht nur kennenlernen, sondern schildern was er mit den Farisin erlebte. Persönlich und wir alle. Auch Rene könnten sie befragen. Vielleicht wendet sich so das Blatt noch einmal. Nimm den Schlüssel aus Deinem Schritt Boldi ich will mich an Dich drücken. Nicht dass ich Dir die Klöten klemme", bat Vano und strich Davet die Haare aus dem Gesicht. "Rede bitte mit Ciel und Max in Ordnung?", warf Mancini ein.


    Boldiszàr
    »Der Schlüssel liegt dort gut, inzwischen ist er angewärmt.« Boldiszàr rückte sich bequem zurecht. »Du hättest einfach mal vernünftig mit Ciel reden sollen, anstatt zu streiten. Oder gleich mit dem Duc, du warst doch schon bei ihm. Die von der Krone sind auch nicht alle blöde.« Er grunzte zufrieden und kein bisschen beunruhigt und schloss die Augen.


    Davet la Caille
    Davet streckte sich auch lang aus, schlüpfte mit seinem gesunden Arm aus der Jacke und legte sie über den Haken, so dass sich keiner verletzen konnte. "Ich werde mit ihnen reden. Ja manchmal ist gar nicht so schlecht über etwas zu diskutieren. Vielleicht lässt sich Prince Ciel noch umstimmen, auch was Deine Vergehen angeht. Ich gebe mein Bestes für uns. Schlaft schön", sagte er liebevoll.


    Silvano de Mancini
    Vano schaute zu Bolidszar auf, sein Ehemann war völlig tiefenentspannt. Sein Blick wanderte rüber zu Davet und dieser hatte sich genauso hingelegt, absolut locker und gemütlich. Vano legte sich den Arm von Boldiszar um den Hals und drückte ihm seinen Hintern in den Schritt. "Ja ich hätte wirklich mit ihm reden sollen. Er hat sich mehrfach um mich bemüht und war gewillt eine friedliche Lösung zu finden. Ich war einfach zu stur. Oh er ist alles andere als dumm, ich werde morgen früh nocheinmal mit ihm reden, falls er es zulässt. Schlaft schön meine Lieben", sagte Vano etwas beruhigter.


    Boldiszàr
    »Nacht«, brummte auch Boldiszàr und legte sein Bein über die Beine von Silvano. Er küsste ihm den Nacken und blieb dann so liegen. Nur wenige Minuten später schnarchte er schon.


    Silvano de Mancini
    Silvano genoss die Enge und Wärme zwischen Boldi und Davet. Er hielt genüsslich still als Boldi ihm auf den Nacken küsste und mit seinen Beinen zudeckte. Mancini war noch einen Moment wach und lauschte das das gleichmäßige Schnarchen von Boldi und Davet im Duett. Seinen Hintern tief in Boldis Schritt gedrückt und mit dessen gewaltigem Arm um den Hals, schlief er mit Davets Haaren im Gesicht ein.

    Verhaftung


    Aurelien Rineillon war alles andere als zufrieden, zuerst entkam ihm dieser Pattrice und danach hatte er sich bei seinem Vorgesetzen zu verantworten. Als ob er diese kleine Ratte absichtlich entkommen lassen hätte. Aber was nützte all das Lamentieren?


    Der Bursche war ihm und seinen Männern entkommen und hatte ihn wie einen unfähigen Stümper aussehen lassen.


    Missmutig ritt er die Straße entlang, den Kopf tief zwischen die Schultern gezogen. Sein Raubvogel saß in gleicher Pose auf seiner Schulter. Mann wie Vogel brüteten schweigend vor sich hin während des Ritts, gleichzeitig rann der Regen in Sturzbächen an ihnen herab.


    Seine Männer hielten gebührend Abstand, denn sie wollten sich nicht den Zorn ihres Himmelsauges zuziehen. Endlich kam Cheverette in Sicht.


    Die Gruppe ritt zum Hafen hinab, die Pflastersteine glänzten vor Nässe, aber am Hafen roch alles etwas moderig. Geschäftiges Treiben war überall am Hafen zu sehen, trotz dem miserablen Wetters.


    An einem der Piere lag die Choucas. Sie war größer, als sie sich Aurelien vorgestellt hatte. Unter vollen Segeln musste das Schiff schön aussehen, wie ein dahingleitender Raubvogel, überlegte das Himmelsauge. Aber für eine Besichtigung war er nicht hier, sondern für eine Verhaftung.


    Die Gruppe zog den Pier entlang, Aurelien stieg von seinem Pferd und schaute sich um. Seine Männer riegelten den Kai ab, während das Himmelsauge kurz nach seinem Ziel tastete. Der Mann war an Bord. Rineillon legte eine Hand auf den Schwertgriff und betrat über die Landungsbrücke die Choucas.


    "HEY! AUSWEISEN Freundchen! Was wird das wenn das fertig ist? Das ist kein Ausflugsdampfer! Wer bist Du und was suchst Du auf unserem Schiff?", bellte ihn ein Mann mit Backenbart ohrenbetäubend an, genau just in dem Moment wo er einen Fuß auf das Schiff gesetzt hatte. Der Kerl musste Ohren wie ein Luchs haben. Selbst Auris Adler schüttelte den Kopf und plusterte die Federn erschrocken auf.


    Aurelien lupfte seine schwere, goldene Amtskette mit dem Symbol der Himmelsaugen und hielt es dem Mann unter die Nase.


    "Aurelien Rineillon, persönliches Himmelsauge von seiner Majestät Maximilien Rivenet de Souvagne. Ich bin hier um im Namen der Krone die Verhaftung von Costantino Marchesi vorzunehmen. Wer seid Ihr?", fragte Aurelien ernst.


    Jaques schaute das Himmelsauge an und nickte knapp. Silvano war dem Duc vorgeführt worden und sollte er sich ebenfalls unkooperativ verhalten, tat er niemandem damit einen Gefallen, Vano am aller wenigsten.


    "Ihr sprecht mit Chevalier Jaques de Dusolier, 1. Offizier der Choucas, zur Zeit Kapitän in Vertretung bis auf Abruf von dieser Kriegsbrigg. Ich führe Euch zu Costantino, folgt mir bitte", bat Jaques höflich und gab den Weg vor.
    "Ihr fragt nicht, was Euer Mann verbrochen hat?", hakte Aurelien nach.


    "Nein, die Krone wird Ihre Gründe haben unseren 8. Offizier verhaften zu lassen. Redet in Ruhe mit ihm, er ist ein umgänglicher Mensch. Dann wird er Euch folgen, notfalls rede ich mit ihm", erläuterte Jaques und klopfte an der Kabinentür von Conni, bevor er unaufgefordert eintrat.


    Jaques machte direkt Platz, als er die Kabine betreten hatte, so dass Aurelien nachrücken konnte. Das Himmelsauge schaute sich sichernd und argwöhnisch in der dunklen Kajüte um. Der Harpyienadler auf seiner Schulter tapste von einem Bein auf das andere, während sein stechender Blick den Mann auf dem Bett fixierte.


    "Costantino Marchesi?", fragte Aurelien den Mann, der geschminkt und im Pyjama um diese Zeit im Bett saß. Ein wahrlicher Graus und eine Unding in seinen Augen.
    "Mon Dieu, Ihr seht sehr unentspannt aus. Genau jener bin ich, wie kann ich Euch helfen Himmelsauge?", fragte Conni und nippte an seinem Kaffee und legte sein Buch beiseite.


    "Costantino Marchesi, im Namen der Krone seid Ihr verhaftet. Folgt mir ohne Widerstand, dann müssen meine Männer und ich keine Gewalt anwenden", erklärte Aurelien ruhig und abgeklärt.


    Costantinos Blick wanderte hilfesuchend zu seinem Maat und 1. Offizier Jaques. Dieser schüttelte kaum merklich den Kopf.


    "Steh auf Conni und begleite das Himmelsauge, der Krone widersetzt sich niemand. Das ist ein Befehl. Es wird sich alles aufklären, ich werde meinen Vater darüber informieren. Höre Dir vor Ort erst einmal an, was Dir vorgeworfen wird. Ich werde Dir einen Advokaten besorgen lassen. Wir alle verlassen uns auf Deine Kooperationsbereitschaft Conni", sagte Jaques beruhigend.


    "Mon Dieu, ich habe gar nicht vor mich zu widersetzen. Ich begleite Euch friedlich und erwarte so eine Behandlung von Leuten der Krone oui", sagte Conni, rollte sich auf die Beine und klopfte sich ab. Er packte eine kleine Tasche zusammen, hing sie sich über die Schulter und drückte Jaques.


    "Grüße Sacha von mir und drücke mir die Daumen Mon Cher, adieu", sagte Costantino.
    "Pass auf Dich auf Conni, Ahoi", sagte Jaques.


    Das Himmelsauge führte Marchesi vom Schiff zu seinen wartenden Männer, dann traten sie gemeinsam mit ihrem Gefangenen die Rückreise nach Beaufort an.

    Kurzinformation Costantino Marchesi



    Name: Costantino Marchesi
    aka: Conni
    Volk: Souvagner
    Alter: 39 Jahre
    Größe: 170 cm
    Gewicht: 70 kg
    Haarfarbe: dunkelblond/hellbraun
    Augenfarbe: blau
    Statur: schlank
    Herkunft: Lanteigne
    Derzeitiger Aufenthaltsort: Kriegsschiff Choucas
    Sprachen: Asameisch
    Familienstand: ledig
    Beruf: 8. Offizier auf der Choucas, Kriegsschiff, Brigg
    Mann fürs Grobe im Geheimen, Giftmischer
    Glaube: Ainuwar


    Familie:
    Vater: Arridano Marchesi
    Mutter: Corette Marchesi, geborene Dube



    Aussehen/Mentalität/Lebenslauf:
    Costantino Marchesi ist ein 39 Jahre alter Souvagner. Conni, wie Costantino kurz genannt wird, ist mit seinen 170 cm durchschnittlich groß. Conni hat dunkelblonde bis hellbraune, schulterlange Haare, helle Haut und blaue Augen.


    Damit hört die Durchschnittlichkeit von Costantino schon auf, denn es gibt kaum etwas, das Conni mehr liebt, als extravagante Schminke, teures Parfüm und seinen Pyjama. Costantino trägt tatsächlich bei jeder Gelegenheit und zu jedem Anlass einen Pyjama.



    Gespräche und Offenbarungen über sich selbst:



    Herkunft - Lanteigne


    ...Meine Eltern stammen aus Lanteigne, dort leben sie an der Küste. Ich glaube die meisten von uns haben Salzwasser in den Adern anstatt Blut Sacha. Du vielleicht auch, wer weiß? Mein Vater war Seemann genau wie unsere Matrosen, aber seine Knochen machten nicht mehr mit. Er hält sich eine kleine Herde Schafe auf den Salzwiesen und er bekommt immer ein Drittel meines Soldes. Sie kommen aus, aber ich weiß wie schwer es ist von der Viehzucht zu leben. Und mein Vater ist ein stolzer Mann, er würde nicht zu seinem Lehnsherrn gehen und um neue Tiere bitten. Drum lege ich etwas für ihn zur Seite. Familie Mon Cher, die Mannschaft aus der wir aus den Tiefen emporsteigen um auf den Schiffen fahren zu können. Mein Traum war es immer zur See zu fahren, navigieren zu lernen, auf der anderen Seite war das sehr teuer. Aber mein Vater hat es mir mit seiner Hände Arbeit finanziert. Er hat dafür geschuftet, er ist dafür in die Wanten geklettert und er hat dafür sich so manche Verletzung zugezogen. Und als es soweit war hatte ich Angst vor meiner eigenen Courage Mon Dieu. Mein Vater gab mir eines mit auf den Weg Sacha und das sage ich nun Dir. Ein Schiff ist im Hafen sicher, aber dafür sind Schiffe nicht gemacht. Du musst Dich schon was wagen, Du bist jung, Du bist hart, Du bist taff. Mehr als das er nichts von Dir wissen will, kann Dir nicht passieren. Denn eine Familie bleibt Dir immer, die Mannschaft und eine Liebe bliebt Dir immer, die See. Das sagte mir ein Vano. Recht hat Blondie oder würdest Du den Käptn in Frage stellen oder mich? Also Arsch zusammenkneifen und Deinen Vater ansprechen, ansonsten den Opa"...



    ****



    Pyjama:


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ja, Sie, Constantin! Aber ich meine Irritation betrifft vielmehr ihre Untergewandung. Warum tragen Sie einen Schlafanzug?«


    Costantino Marchesi
    "Ah das meint Ihr Mon Chou. Ja dies hat praktische Erwäggründe. Seht wenn man sich zur Ruhe bettet trägt sich doch so ein Schlafgewandt äußerst angenehm. Und es sieht auch angenehm aus. Da habe ich mir gedacht, warum sollte ich diesen wundervollen Umstand ausschließlich auf die Nacht beschränken? Sind wir nicht frei in Wille und Geist zu erkennen wo es wir unnötig eingeengt werden? Mich engte der Hosenbund ein Mon Cher und so kam ich mit mir selbst zur Übereinkunft nicht länger die Einengung meiner Eingeweide hinzunehmen und fortan nur noch Schlafgewandung zu tragen. Sie lässt sich wunderbar leicht wechseln, ist formschön und bequem. Und sollte sich ein Beischlaf ergeben ist man sehr leicht unbekleidet", erklärte Conni höflich.


    ****



    Unterschätzt


    Sacha Bonnet
    Sacha starrte Constantino atemlos an, während dieser erklärte und erklärte. »Und jetzt erklärst du mir bitte noch mal was über dich, Conni«, bat er. »Wieso kannst du aus dem Stegreif solche tiefgründigen Reden schwingen, aber im Alltag redest du nur Grütze? Ich mein das echt nicht böse, aber viele halten dich für ein bisschen doof. Ich nicht, weil ich ja öfters mitkriege, was du wirklich auf dem Kasten hast. Wieso stellst du dich manchmal so tapsig an? Ich meine, Vano hat dich nicht umsonst zu seinem 8. Offi gemacht. Aber man unterschätzt dich total und das nicht nur, weil du den ganzen Tag im Schlafanzug rumrennst. Gehöre ich nun rechtlich zu meinem Vater oder gehöre ich zu Vano? Was mach ich, wenn der eine Hü sagt und der andere Hott?«


    Costantino Marchesi
    Conni grinste Sacha freundlich an und zog seine Lippen nach. »Mon Dieu, weil es immer von Vorteil ist unterschätzt zu werden. Wer würde von einem etwas tumbem Gecken erwarten was ich meist als Bote zu überbringen habe? Grau wie eine Maus, bunt wie ein Paradisvogel, beides nimmt man nicht sonderlich ernst. Ein Lebemann lebt sich besser als ein Mauerblümchen und ehrlich Mon Cher, sehe ich aus wie eine graue Maus? Mir ist gleich was die Leute von mir halten, wie sie mich nennen und was sie von mir denken, solange sie mein wahres Gesicht nicht sehen. Oder weshalb glaubst Du schminken wir uns Sacha? Du kennst mich anders, Du bist mein Maat - mein Freund. Du musst mich nicht für einen exentrischen, lustigen Narren halten. Du wirst aber auch nicht mit Erschrecken feststellen was dieser Narr wirklich ist. Denn das wäre Deine letzte Erkenntnis, die benötigst Du nicht. Du bist frei davon, Du kannst ihn so sehen - Conni halt«, grinste Costantino.



    Link:
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    Almanischer Adel



    Inhaltsverzeichnis


    1 Almanischer Adel
    1.1 Was ist Adel?
    1.2 Rechte, Beschränkungen/Pflichten, Privilegien
    1.2.1 Feudalismus
    1.2.2 Grundherrschaft
    1.2.3 Herrensitz
    1.3 Bildung und Ausbildung des Adels
    1.4 Vorrechte des Adels
    1.4.1 Falknerei
    1.4.2 Wolfshund
    1.4.3 Pferde



    Almanischer Adel


    Was ist Adel?


    Der Adel ist eine gesellschaftliche Gruppe mit gesellschaftlicher Vormachtstellung, die Autorität und Herrschaft ausübt und diese in der Regel familiär tradiert. Der Herrschaftsanspruch des Adels gründete sich unter anderem auf Leistung, Erziehung und Abstammung. Der almanische Adel ist ständisch und feudalistisch organisiert. In solchen ständischen Systemen gelten für den Adel bestimmte Rechte, Privilegien, Pflichten und Verhaltenskodizes.


    Der Adel ist eine vergleichsweise geschlossene gesellschaftliche Schicht mit eigenen Lebensweisen, Umgangsformen und einem differenzierten Standesethos. Der Adel hebt sich in der Regel zunächst durch einen höheren Einfluss auf das öffentliche Geschehen, in Form einer militärischen Überlegenheit oder Leistung und höherer wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit, zumeist in Form von Grundbesitz von der gesellschaftlichen Umgebung ab.


    Daraus ergibt sich der Anspruch, diese auch politisch zu beherrschen. Diese gehobene Stellung ist erblich, woraus sich eine zentrale Bedeutung der Adelsfamilie ergibt.

    Eine besondere adelige Erziehung soll schon von Kindheit auf an möglichst umfassend auf das Tragen militärischer, politischer, gesellschaftlicher und kultureller Verantwortung vorbereiten. Dies fußt auf der Idee des Adels, dem Bestreben nach einer Herrschaft der Besten, die sich am Gemeinwohl orientiert. Ausschlaggebend sei dabei neben der Tüchtigkeit auch die Tugendhaftigkeit der Person. Entsprechendes gilt auch für das Ideal des gerechten Herrschers.


    Dies ist allgemeingültige Annahme, im tatsächlichen Leben sieht die Umsetzung selbstverständlich häufig völlig anders aus.



    Rechte, Beschränkungen/Pflichten, Privilegien


    Feudalismus


    Die Almanische Gesellschaft ist eine Feudalgesellschaft. Die Feudalgesellschaft ist von der Ständegesellschaft zu unterscheiden, auch wenn sie meist Hand in Hand einhergehen.
    Feudalismus beschreibt eine hierarchische Konzeption zwischen Herr und Lehnsmann, das sich zwar vorrangig in der herrschenden Schicht bildet, und dahingehend ständische Elemente ausbildet (etwa die eines Adels) aber eine senkrechte Gliederung der Gesellschaft bildet, während der Stand eine Subkultur darstellt.


    Feudale Ordnung ist eine persönliche Beziehung zwischen zwei Personen. Ständische Ordnung ist eine funktionelle Beziehung.


    Ferner umfasst die feudale Ordnung vorrangig die Verteilung von Grund und Boden und deren Wertschöpfung. Sie beruht also auf der Basis einer landwirtschaftlich organisierten Gesellschaft, während Stände ein Phänomen einer arbeitsteilenden Gesellschaftsform darstellen.



    Grundherrschaft


    Die herrschaftliche Organisationsform der Grundherrschaft ist die vorherrschende rechtliche, wirtschaftliche und soziale Besitzstruktur des ländlichen Raums/des almanischen Herrschaftsbereichs.
    Ein Grundherr ist ein Angehöriger des Adels. Er ist nicht nur Grundeigentümer oder Inhaber eines Lehens mit Verfügungsgewalt über das Land, sondern übt mit entsprechenden Verwaltern auch weitreichende Verwaltungs- und Gerichtsfunktionen aus.


    Dem Grundherrn obliegt die rechtliche Verwaltung und Nutzungsvergabe von land- oder forstwirtschaftlich genutzten Flächen und die Ausübung öffentlich-rechtlicher Befugnisse, wie der Büttel-Gewalt und der Gerichtsbarkeit, der Bestrafung bei Aufständen der zu Leistungen verpflichteten Untertanen. Er hat das Recht in religiösen oder besitzrechtlichen Fragen über seine Untertanen zu bestimmen.
    Der Grundherr verfügte über Patronatsrecht.


    Allerdings hat der Grundherr nicht nur für den Gehorsam seiner meist mittellosen Untertanen zu sorgen, sondern auch Schutz und Schirm zu gewähren!


    Die Grundherrschaft umfasst daher nicht nur eine mit dem Feudalismus zusammenhängende ländliche Wirtschaftsform, sondern eine Herrschafts- und Besitzstruktur, die alle Bereiche des Lebens beherrscht, wie z.B. Erbuntertänigkeit, Leibherrschaft, Schutzherrschaft, Gerichtsherrschaft und Dorfobrigkeit.
    Kriegspflicht setzte nicht zwingend die Leibherrschaft voraus.


    Die Untertanen stehen in unterschiedlichen Abhängigkeitsverhältnissen zum Grundherrn. Sie haben von dem Erwirtschafteten unterschiedliche Abgaben zu leisten und sind zu Frondiensten verpflichtet. Die Abgaben bestehen meist aus Naturalleistungen/Fruchtzins, die der Hofhaltung der Grundherrn geliefert werden müssen.


    Dienstpflichten, wie Arbeitsdienste, Leistungen und Bräuche durch Gewohnheitsrecht bestehen in jährlichen, wöchentlichen, täglichen Frondiensten oder zu bestimmten Ereignissen, wie der Abgabepflicht anlässlich eines Erbfalls in Familie des Erbuntertänigen oder Zahlungen u. ä. bei einer Eheschließung.
    In manchen Grundherrschaften besteht die Pflicht, die im Eigentum des Grundherrn stehende Mühle gegen Gebühr zu nutzen oder das in der grundherrschaftlichen Brauerei gebraute Bier zu kaufen.
    Die Form des Abhängigkeitsverhältnisses reicht vom reinen Pachtverhältnis über die Hörigkeit bis zur Leibeigenschaft.


    Wohlhabende Grundherren besitzen meist zahlreiche Dörfer mit den daraus zu erzielenden Einnahmen und Arbeitsleistungen.


    Jeder Grundherr hat Pflichten nach dem Grundsatz „Treue und Gehorsam gegen Schutz und Schirm“.
    Er soll den Abhängigen wirtschaftliche Grundsicherung und Unterstützung bei Krankheit, Missernten oder Katastrophen gewähren, Schutz vor dem Abwerben als Söldner für fremde Kriegsherren bieten und der Familie eine Bestattungsfürsorge zukommen lassen.


    Innerhalb seiner Herrschaft hat seine Verwaltung für den religiösen Frieden zu sorgen, Streit zu schlichten und Friedensbrecher mit Hilfe eines Schiedsgerichtes, wenn nötig zum Tode zu verurteilen.
    Der Grundherr besitzt in der Regel das Patronatsrecht, er kann die Geistlichen und die religiöse Ausrichtung seines Herrschaftsbereiches bestimmen oder einen Glaubenswechsel erzwingen.
    Das Eigentum des Grundherrn ist nur bedingt, denn er hat es als Lehen von einem höhergestellten Adligen erhalten, dem er dafür Kriegsdienste schuldet.
    Er ist sein Vasall.


    Zur Beurteilung des Feudalismus gehört auch die Beobachtung, dass ein Teil der Einnahmen des Feudalherrn wieder verteilt wird, als Geschenk an „treue“ Vasallen.


    Es ist nämlich Teil der Aufgabe des Feudalherrn, für Gerechtigkeit zu sorgen.
    Die Kette dieser abhängigen, mit Kriegsdienst verbundenen Lehen reicht hoch bis zum höchsten Herrscher, dessen Herrschaftsbereich letztendlich alles Land ist.



    Herrensitz
    Jede Grundherrschaft hat einen sogenannten Herrensitz. Dies ist zumeist eine Burg, ein Schloss oder Herrenhaus. Der Herrensitz beherbergt die Adelsfamilie des Inhabers der Grundherrschaft mit Verwaltern und den Bediensteten. Er ist zugleich der wirtschaftliche und verwaltungstechnische Mittelpunkt der Grundherrschaft.



    Bildung und Ausbildung des Adels


    Bildung und Erziehung unterliegen keinem festen Lehrplan, sondern beinhalten die Übung überlieferter Gewohnheiten.
    Die Sieben freien Künste:
    Die Freien Künste waren so bezeichnet, um sie gegenüber den praktischen Künsten als höherrangig zu bewerten.
    Als freier Mann galt, wer nicht zum Broterwerb arbeiten musste. Somit konnten nur solche Beschäftigungen würdig sein, die keine Verbindung mit Erwerbstätigkeit hatten.
    Man unterschied bei den Freien Künsten den Dreiweg der sprachlich und logisch-argumentativ ausgerichteten Fächer, die die Voraussetzung für jede Beschäftigung mit der Wissenschaft bilden, und den weiterführende Vierweg der mathematischen Fächer.


    Zum Dreiweg gehören:


    • Gramatik
    • Rhetorik
    • Dialektik/Logik


    Zum Vierweg gehören:


    • Arithmetik
    • Geometrie
    • Musik
    • Astronomie
    • Astrologie


    Zu den Sieben Freien Künsten wird die Erziehung mittels der Sieben Tüchtigkeiten geregelt.


    Die Sieben Tüchtigkeiten:


    • Fechten
    • Jagen
    • Reiten
    • Schwimmen
    • Schachspiel
    • Bogenschießen
    • Verseschmieden
    Auch die Kenntnis von Liedern, das Saitenspiel und das Lernen von Spruchweisheiten sind Bestandteil der Ausbildung.



    Vorrechte des Adels


    Die Jagd


    Die Jagd, auch Waidwerkgenannt gehört zu dem Privileg des Adels. Unterschieden wird hier zwischen der Hohen Jagd die dem Adel vorbehalten ist samt deren Hochwild, und der Nieder Jagd, auch Bürgerjagd genannt.


    Die Bürgerjagd/Nieder Jagd umfasst die Jagd auf kleinere Tiere wie Hasen, Federwild und Rehwild.
    Bezirke in denen der König/Fürst das Jagdrecht für sich alleine beanspruchte, werden als Wildbann bezeichnet.


    Die Hohe Jagd bezeichnet die Jagd auf Hohes Wild.
    Welches Wild tatsächlich zum Hoch- oder Niederwild zählt, ist abhängig von dem jeweiligen Adligen der über dieses Land gebietet.


    Meist zählen zum Hochwild:


    • Elche
    • Rotwild
    • Damwild
    • Muffelwild
    • Rehe
    • Gamswild
    • Stein- und Schwarzwild
    • Bären
    • Wölfe
    • Luchse


    Zum Federhochwild zählen:
    • Auer-
    • Birk-
    • Haselwild
    • Fasane
    • Schwäne
    • Trappen
    • Kraniche
    • Pelikane
    • Uhu
    • Adler


    Auch die zur Falknerei/Beizjagd verwendeten Falken sind Hochwild und somit als Jagdwild wie auch als Tier selbst dem Adel vorbehalten!



    Falknerei
    Diese prestigeträchtige Jagd-Form ist dem Adel vorbehalten. Sie ist kostspielig und erfordert eine große Anzahl an sehr gut geschultem Personal. Eine Falknerei ist ein Zeichen von Reichtum und Macht.
    Die Falknerei ist das Abrichten, die Pflege und das Jagen mit Hilfe eines Greifvogels, die Beizjagd. Feder- und Haarwild sind hierbei Ziel der Jagd. Trotz des Namens werden bei der Falknerei auch andere Greifvögel als Falken eingesetzt.


    Die Falknerei ist für Adlige aufgrund der dafür benötigten Kombination aus Willensstärke und Fürsorge eine ideale Vorübung für die Menschenführung.


    Versinnbildlicht ist der ideale Falkner somit auch ein idealer Herrscher.



    Wolfshund
    Der Wolfshund wird zur Jagd auf Wölfe und anderes Großwild eingesetzt. Sein Besitz ist dem hohen Adel (über Ritterstand) vorbehalten.


    Berichte über große Windhunde der Almanen tauchen in diversen alten Sagen auf, unter anderem auch in der folgenden Form:


    „Ich möchte Dir einen Rüden darreichen, den ich von einem Almanen überreicht bekam. Er hat riesige Gliedmaßen und ist als Begleiter einem kampfbereiten Manne gleichzusetzen. Darüber hinaus hat er den Verstand eines Menschen, und er wird Deine Feinde anbellen, niemals aber Deine Freunde. Er wird es einem jeden Menschen am Gesicht ablesen, ob er gegen Dich Gutes oder Schlechtes im Schilde führt. Und er wird sein Leben für Dich lassen.“



    Pferde


    Schlachtross
    Als Schlachtrösser, auch Streit- oder Kampfrösser genannt, werden Pferde bezeichnet, die im Kampf geritten werden.


    Diese Pferde stammten aus den edelsten Zuchten, sind bestens ausgebildet und in Anschaffung und Unterhalt teuer. Sie müssen in der Lage sein, das Gewicht eines schwer gepanzerten Reiters, oft auch das einer eigenen Panzerung zu tragen und gleichzeitig in der Lage sein, in der Angriffsformation die notwendige Geschwindigkeit zu erreichen, um die Gegner niederzureiten.


    Die erfolgreichsten unter ihnen werden, ähnlich wie die Helden oder deren Schwerter, glorifiziert. Diese Pferde müssen ständig trainiert und ausgebildet werden.


    Stehen Kriege oder Turniere bevor, werden sie geschont und nebenhergeführt – zum Reisen bevorzugt man in dem Fall bequemere Gangpferde, wie Zelter oder Tölter. Die meisten Schlachtrösser werden nur im Einsatz geritten.



    Kriegsross
    Neben der schweren Reiterei entwickelte sich durch die Erfindung der Repetierarmbrüste die leichterte Reiterei.


    Diese leichte bis gar nicht gepanzerten „Streitrösser“ – Kriegsrösser genannt, erfüllen die Anforderungen wendiger, schneller und temperamentvoller als die bisherigen schweren Schlachtrösser zu sein.
    Für diese Form der Reiterei werden Hengste bevorzugt, da diese viele der Schulsprünge in ihrem natürlichen Bewegungsrepertoire haben.



    Gangpferd – Zelter und Tölter
    Als Zelter bezeichnet man ein leichtes Reitpferd, das den besonders ruhigen und für den Reiter bequemen Zeltgang beherrschte.


    Als Tölter bezeichnet man ein Reitpferd, das den ebenfalls bequemen und ruhigen Gang des Tölt beherrscht.


    Die meisten Reittiere sind Zelter oder Tölter, da bei langen Reisen der Gang der Tiere für alle Reiter bequemer ist.


    Jedoch werden insbesondere Reisepferde und Pferde für Frauen und Geistliche auf diese bequeme Gangart gezogen und ausgebildet. Für adlige Frauen sind Seitssättel üblich, auf denen die Reiterin quer zum Pferd sitzt.


    Dadurch wurde das Sitzen schwungvoller, Gangarten wie Trab und Galopp waren unmöglich. Tölt kann jedoch sogar im Quersitz gesessen werden, da er keine Schwebephase hat.


    Auch ist es möglich, von zwei Zeltern eine Sänfte tragen zu lassen, während das zwischen zwei trabenden Pferden unmöglich wäre.


    Elegante Zelter dienen als Paradepferde für Fürsten und Priester. Zelter dienen nicht zum Kämpfen in der Schlacht; hierzu werden größere, schwerere Streitrösser oder Kriegsrösser eingesetzt, die nur drei Gangarten zu beherrschen brauchen.Die Veranlagung zu den Spezialgangarten ist bei Pferden vererbbar.
    Zelter und Tölter werden auch oft als Damenpferde beschrieben.

    Krafttanken in der Kombüse



    Sacha Bonnet
    Sacha kletterte vom Krähennest herunter, wo er Angelo Gesellschaft geleistet hatte, damit das Ausschauhalten nicht so langweilig war. Conni und Fran waren heimgekehrt und Sacha wollte sie begrüßen. Flink hangelte er sich die Taue hinab und bog in die Kombüse ein, in der sie verschwunden waren. Dort saßen sie schon und ließen sich eine heiße Suppe schmecken. »Hey, ihr zwei«, grüßte Sacha und goss ihnen auch noch jedem ein Glas rum ein und setzte sich dazu. »Wie ist es gelaufen? Ihr seht irgendwie fertig aus. Ich glaub, deine Schminke ist sogar verwischt, Conni.«


    Costantino Marchesi
    Costantino, genannt Conni, hielt mitten beim Essen inne. Er legte den Löffel fast theatralisch wieder in die Suppe zückte seinen Handspiegel und klappte ihn auf. Nach einer ausführlichen Begutachtung seines Gesichts, kam er zu dem Schluss, dass kein Nachschminken nötig war. Fran aß während der Zeit ungerührt weiter. Er setzte nur die Brille ab, da diese von der heißen Suppe beschlug. Conni klappe den kleinen Handspiegel, der die Form einer Jakobsmuschel hatte, wieder zusammen. "Mon Cher Sacher, wieso musst Du mich so erschrecken?", antwortete Conni und drohte ihm grinsend mit dem Löffel ehe er weiter aß. "Stell Dir vor wir mussten für unseren Auftrag in den Palast. Mon Dieu Du hast keine Ahnung, es war aufregend und langweilig zugleich. So einen seltsamen Auftrag kann uns nur der Käptn aufs Auge drücken. Wir mussten zwei Köpfe, Bücher und nun halt Dich fest... einen Teppich bergen. Einen Teppich ma Puce. Was es mit diesen seltsamen Dingen auf sich hat, hat Vano uns nicht verraten, aber dieser neue der das Weibsbild an Bord schleppte hat damit zu tun. Er scheint ein Verbündeter zu sein und der Käptn rettete ihm den Hintern. Der Teppich war wirklich schön, zeigte eine unbekannte Landschaft. Ich bin ohne Probleme in den Hof hineingekommen, jemand anderes nicht. Aber darüber verliere ich kein Wort Mon Cher. Es hat schon was mit dem Auftreten zu tun, ob die Leute erkennen wer adelig ist", grinste Conni und aß weiter, während Fran so kaute als hätte er Conni zwischen den Zähnen.


    Sacha Bonnet
    »Der Neue, dem die Köpfe und der Teppich gehören, das ist mein Vater«, erklärte Sacha. »Aber ich habe bisher nicht weiter mit ihm gesprochen. Ich glaube, er interessiert sich nicht sonderlich für mich, aber was will man auch erwarten, nachdem wir zwei getrennte Leben gelebt haben. Und der mit den langen Haaren, das ist mein Opa. Ich weiß aber nicht, was die mit diesem ganzen Kram wollen und warum ihr dafür extra in den Palast einbrechen musstet. Und du bist echt als Adliger durchgegangen?« Sacha musterte Connis abgetragenen Schlafanzug, der unter dem offenen Samtmantel hervor blitzte.


    Costantino Marchesi
    "Natürlich bin ich das, dass stand auch außer Frage. Dein Vater sagst Du und Dein Großvater? Er hätte wohl Ärger bekommen, wegen diesen Dingen und der Käptn wollte ihn beschützen. Vermutlich wollte er Dich beschützen und nicht diesen Fremden. Du solltest versuchen mit ihnen Kontakt aufzunehmen. Vielleicht ist das Deine einzige Chance Mon Cher, denk gut darüber nach. Falls Du möchtest, komme ich mit und helfe Dir", bot Conni an, während der Doc grinsend seine Suppe löffelte.


    Sacha Bonnet
    »Du grinst so, Fran. Was gibt es zu grinsen?«, erkundigte sich Sacha, während es leise an der Kombüsentür klopfte. »Komm rein«, bat Sacha, ohne zu wissen, wer es war. »Lieb, dass du mitkommst. Das Angebot nehm ich gern an. Aber mal unter uns, dein Schlafanzug ist inzwischen völlig vergilbt, du musst den mal bleichen oder am besten weghauen und einen neuen kaufen. Der passt überhaupt nicht zu deinem Mantel und deinen Schuhen und noch weniger zu deiner Schminke und deiner Perücke!«


    Costantino Marchesi
    "Ich liebe meinen Schlafanzug und er ist nicht vergilbt, er ist antik, genau", schmollte Conni und schaufelte grimmig die Suppe in sich hinein.


    Nathan
    Nathan trat ein und guckte sich um. »Gu-guten Tag, die Herren. Ich suche den Schiffsarzt. Mir wurde gesagt, er sei gerade heimgekehrt und jetzt hier zu finden.«


    Francois Grimard
    "Mon Cher es gibt keine antiken Schlafanzüge, zudem nennt man den Lappen Pyjama. Das klingt so widerwärtig wie der Lappen aussieht. Stell ihn einfach in die Ecke und kauf Dir einen neuen Conni. So schwer kann das nicht sein, oder überfalle einen Obdachlosen Nardier", bot Fran großzigig an. "Na bei Connis Ausführungen muss man grinsen", warf der Doc ein und musterte dann Nathan. Er setzte sich seine Brille auf um ihn besser sehen zu können. "Ich bin der Schiffsheiler, wie kann ich Dir helfen?", fragte Fran Nathan freundlich.


    Nathan
    "Ich habe einen Vampir in der Hose", erklärte Nathan mit gesenkter Stimme. "Und der hat langsam Hunger, er ist schon ganz unruhig und bewegt sich immer. "


    Francois Grimard
    Nun war es Fran der mitten beim Löffeln inne hielt und Nathan über die Gläser seiner Brille streng musterte. "Einen Vampir in der Hose? Junge Du hast Filzläuse!", sagte der Arzt hart.


    Nathan
    »Ich habe da wirklich einen Vampir, guck!« Nathan lockerte den Gürtel und fasste sich vorn in den Schritt. Es war schon dunkel, so dass er keinen Lichteinfall durch die Tür oder das Fenster fürchten musste. Seine Finger schlossen sich vorsichtig um Archibald, der sich mit seinen Füßchen an seinen Schamhaaren festhielt und zog ihn vorsichtig heraus. Er streckte dem Heiler die kleine Fledermaus entgegen und zeigte sie ihm.


    Costantino Marchesi
    "Mon Dieu bei Ainuwars Eiern! Ein Vampir in der Hose, er ´ängt ´offentlich nicht an Deiner Nudel? Wie kam die Bestie denn in Dein Untergewand? Sowas geschieht nur, wenn man nicht ordentlich und luftig gekleidet ist. Dann setzt sich das Ungeziefer fest. Hast Du es mit Spülen versucht? Meerwasser soll helfen. Ob gegen Vampire weiß ich nicht. Fran vielleicht hilft ihm der Läusepuder", bot Conni eifrig an.


    Nathan
    "Ich habe ihn dort versteckt vor der Sonne", erklärte Nathan. "Ich will ihn nicht pudern, er soll gefüttert werden."


    Costantino Marchesi
    "Vampire trinken Blut! Vielleicht hat der Smut noch was Blut übrig. Ansonsten müsste jemand Blut spenden, aber wer möchte zum Vampir werden? Horrible", stöhnte Conni und stupste den Vampir mit der Gabel an.


    Francois Grimard
    Francois schaute sich die kleine Fledermaus genau an, ehe er sie mit spitzen Fingern an den Ohren packte und mit einem Ruck abriss. "Weniger fest als eine Zecke, hier ist er. Hand auf", sagte Fran und reichte Nathan Archibald, der wütend seine kleine Schnauze geöffnet hatte und seine messerscharfen, weißen Zähnchen entblößte.


    Sacha Bonnet
    Sacha drückte Constantins Hand mit der Gabel zur Seite. »Hör auf, du pikst ihn ja. Woran sieht man jetzt, dass das ein Vampir ist? Ehrlich gesagt finde ich, dass das wie eine ganz normale Fledermaus aussieht. Sie hat Angst, du solltest sie frei lassen.«


    Nathan
    »Aber das ist wirklich ein Vampir«, beharrte Nathan. »Er kann mein Blut haben. Dazu soll der Schiffsheiler ja einen Aderlass machen, wurde mir gesagt.«


    Francois Grimard
    Fran setzte die Fledermaus einfach auf den Tisch. "Ich bin Arzt kein Nekromant, vermutlich gibt es keinen Unterschied Sacha. Vampire werden zu Fledermäusen, also es ist sowas wie eine magische Krankheit, würde ich es mal umschreiben. Aber ich bin Arzt, kein magischer Kurpfuscher, der mit Heile-Heile-Gänschen und Zaubertanz Leuten das Geld aus der Tasche zieht. Es gibt nur eine Möglichkeit es zu testen, sie verwandelt sich zurück, oder eben auch nicht. Sie müsste bei Licht zu Staub zerfallen oder verbrennen. Irgendsoetwas in der Art. Sicher bin ich mir nicht. Manche behaupten wie gesagt Vampirismus ist Magie, andere nennen es deformierte Nekromantie immerhin sind es Untote, andere sagen es ist eine Krankheit Vampiris irgendwas. Aber man kann für jeden Schabernack einen medizinischen Namen erfinden. Du hast Klabautermanis und nun ein Klabauter?", schmunzelte Fran.


    Archibald von Dornburg
    Die Fledermaus rieb sich mit ihrem Daumen über die Nase und funkelte den Heiler an. Sie richtete sich auf ihre winzigen Stummelbeinchen auf und verwandelte sich in ihre menschliche Gestalt zurück. "Reiß mich noch einmal an den Ohren und Du benötigst einen Kollegen oder einen guten Bestatter!", zischte Archibald wütend und sprang wie eine Raubkatze vom Tisch. "Ärzte, nimm Nathan Blut ab, ich habe Hunger oder ich suche mir selbst etwas", knurrte Arch.


    Costantino Marchesi
    "Mon Dieu es ist wahr!", keuchte Conni. "Wir haben noch lecker Beauforter Fischeintopf, bedient Euch Kind der Schatten", grinste Conni einladend, während Fran von Arch zu Conni schaute und dann Nathan scharf musterte.


    Nathan
    »Oh, Archi«, rief Nathan erfreut. »Ich dachte schon, du wärst krank, weil du so lange als Fledermaus geblieben bist. Du kannst so viel von mir trinken, wie du willst!« Er bemerkte den Blick des Heilers, hörte auf zu lächeln und guckte zu Boden, obwohl er nicht wusste, was er falsch gemacht hatte.


    Francois Grimard
    "Du möchtest tatsächlich Blut spenden?", fragte Francois absolut ernst. "Du wirst Dich hier an niemandem bedienen Vampir, sonst ist es das Letzte was Du tust. Wir spendieren Dir einen Ausflug aufs Sonnendeck, also halte Dich bedeckt, Dein Fürsprecher steht noch in der Gunst des Käptn, noch", warnte Fran.


    Nathan
    "Archi darf nicht in die Sonne, sonst stirbt er", erklärte Nathan besorgt und streckte dem Heiler seinen Arm hin. "Darum war er ja die ganze Zeit in meiner Hose drin."


    Archibald von Dornburg
    Arch strich Nathan liebevoll über den Kopf. "Mir geht es gut, ich musste nur der Sonne entkommen. Robere? Du verwechselst da was Doc. Aber darüber mache ich mir jetzt keine Gedanken. Das Wort von Robere soll Euch ausreichen und ich halte mich ebenso daran. Aber ich lasse mich trotzdem nicht an den Ohren ziehen. Und Nathan hat Recht, wo hätte ich mich verstecken sollen? Soweit ich weiß, habt Ihr Euch doch geweigert, den Ältesten an Bord zu nehmen. Wie dem auch sei, Du behältst Deine Griffel bei Dir und ich meine bei mir. Dann sollten wir gut miteinander auskommen...", säuselte Arch und kraulte Nathan.


    Nathan
    Nathan drehte seinen Kopf in Archibalds kraulende Hand hinein und betrachtete ihn verliebt. »Hat der Heiler mich mit Robby verwechselt? Robby hat aber schwarze Haare und ist viel größer und außerdem hat er spitze Zähne. Den Ältesten finden wir bestimmt wieder, mach dir keine Sorgen, Archi. Er hat ja jetzt einen gesunden und starken Körper und auch eine Mönchskutte. Der Mann da im Schlafanzug redet wie ein Dupont, das ist lustig.« Er streckte dem Heiler seinen Arm noch deutlicher hin, da dieser ihn ignorierte. »Sie können ruhig meine Ader aufschneiden«, sagte er tapfer. »Mir macht das nichts aus. Archibald muss was essen, sonst ist er bald kein lieber Archibald mehr.«


    Francois Grimard
    "Ich schneide Dir nichts auf, ich nehme Dir Blut mit einer Spritze ab. Und Archibald wird lieb bleiben, glaub mir. Gleichgültig wie große Töne er spuckt, er ist doch auf unsere Gunst angewiesen und wir nicht auf seine. Da er untot ist, kann er ja unter Wasser nachts Fische jagen und beißen. Folge mir in meine Kajüte Nathan, ich kümmere mich um Dich", sagte Fran und stand auf. Er warf Sacha und Conni einen kurzen Blick zu, der klar machte, was sie mit dem Vampir tun sollten, würde dieser weiter herumzicken. "Nathan komm", sagte der Heiler und gab den Weg vor.


    Nathan
    Mit einem ängstlichen Blick in Richtung Archibald folgte Nathan dem Heiler. "Wie heißt du überhaupt?", wollte er wissen. "Ich bin Nathan und ich bin Archibalds Freund und auch sein Leibdiener, glaube ich, zumindest kümmer ich mich so um ihn, als wenn ich es wäre."


    Francois Grimard
    "Ich bin Francois Grimard, der Schiffsheiler hier an Bord der Choucas, wie Du richtig erkannt hast. Nun dann ist der Vampir ein Adliger? Vermutlich Naridier oder? Nun ich habe nichts gegen Dich oder dieses untote Subjekt, aber er soll sich mit seinen Äußerungen zurückhalten. Auch sein Hunger rechtfertigt nicht den Bruch der Gastfreundschaft. Dann könnte sich jeder daneben benehmen der eine Diät macht. Wir nehmen Dir nicht zu viel Blut ab, nicht dass Du krank wirst", erklärte Fran und führte Nathan in seine Heilkajüte und deutete auf den Behandlungsstuhl. "Setz Dich bitte", bat Fran.


    Nathan
    Nathan setzte sich nervös. Er hatte etwas Angst, aber er wollte nicht jammern. »Ja, Archibald von Dornburg ist ein Adliger! Aber er hat seine ganze Familie verloren und durfte nie Spielzeug haben, darum ist er manchmal etwas eigen. Aber er ist im Herzen sehr lieb und ich mag ihn sehr gern. Er hat auch Tekuro, also Robby, geholfen, seinen Papa wiederzufinden. Ganz selbstlos, er ist sehr hilfsbereit!«


    Francois Grimard
    Fran schaute Nathan über die Schulter an, als er die Spritzen desinfizierte. "Du sprichst sehr liebevoll über ihn. Nun Nathan für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance. Aber Menschen können sie gewähren. Möglicherweise ist er wirklich nur ein Diätopfer wie manche arme Frau die sich ins Korsett hungert. Ich werde über seinen unverschämten Ton einmal hinwegsehen für Dich. Nach dem Mahl sollte er sich angemessen verhalten. Vermutlich sagt es nichts über die Person aus, ob sie ein Vampir ist oder etwas anderes. Letztendlich ist dies nur ein Zustand wie krank. Und dafür verurteile ich niemanden. Ich hoffe er weiß was er an Dir hat, wo Du Dich so aufopferungsvoll um ihn kümmerst und dermaßen für ihn sprichst. Auf der anderen Seite, wer würde schon freiwillig einen Vampir in der Hose tragen. Ich hielt Dich vorhin gelinde gesagt für verrückt", sagte der Heiler und setzte seinen Dreispitz ab. Er desinfizierte Nathans Arm, dann band er ihm die Blutzufuhr ab. "Schau weg, falls Du kein Blut sehen kannst. Ich bin vorsichtig, hab keine Angst", sagte Fran beruhigend. Den Einstich der Nadel merkte Nathan kaum, so dass Fran ihm einige Spritzen Blut abnahm und auf einem Tablett bereitlegte. Behutsam löste er das Band und gab Nathans Arm wieder frei. Er drückte ihm ein kleinen Tupfer auf die Stelle. "Drück feste zu, bis es aufhört zu bluten. Dann bekommst Du keinen blauen Fleck. Ich denke das ist ungefähr die Menge einer Tasse. Ein Aderlass ist eine andere Sache Nathan, soviel nehme ich Dir nicht grundlos ab. Und der Verlust ist zu schnell, zu rapide", erklärte Francois und füllte das Blut in einen Becher um. "Dies sollte Deinem Freund fürs erste ausreichen", erklärte der Heiler und gab Nathan den verschlossenen Becher.


    Nathan
    »Ich hab ihn ja auch lieb, aber von einer Tasse wird er nicht satt! Er trinkt sonst ganze Menschen aus und ist sehr hungrig. Er war so tapfer die ganze Zeit, obwohl sein kleiner Fledermausmagen geknurrt hat.« Er nahm den Tupfer weg und hielt Francois den Arm ein zweites Mal hin.


    Francois Grimard
    "Die Lebenden vor den Toten Nathan", sagte Fran und schüttelte langsam den Kopf. "Er wird Selbstbeherrschung üben müssen. Ich weiß nicht wieviel Du gegessen hast und in welcher Verfassung Du bist. Ich opfere keinen gesunden Menschen für eine wandelnde Leiche, gleich wie nett sie tatsächlich ist oder charmant sie heuchelt", antwortete Fran freundlich.


    Nathan
    »Aber wenn er hungrig ist ... dann neigt er zur Selbstbedienung. Er kann doch nicht hungern gelassen werden. Oder wir fragen die anderen Beißer, ob sie teilen!«, schlug Nathan vor. »Archibald heuchelt nicht, er heuchelt nie, er ist einfach ein so netter Mensch, dass man es manchmal gar nicht glauben kann.«


    Francois Grimard
    Fran rieb sich angestrengt die Nasenwurzel und dachte einen Moment lang nach. "In Ordnung", stimmte der Heiler zu und zog seinen langen, schweren Mantel aus und krempelte sich sein Hemd hoch. Er desinfizierte seinen Arm, band ihn sich ab in dem er seine freie Hand und seine Zähne dazu benutzte und nahm sich dann selbst mehrere Spritzen Blut ab. Danach lockerte er das Band wieder und stillte sich selbst die Blutung ehe er Nathan einen zweiten Becher aushändigte. "Hier Nathan, dass ist für heute alles. Und frage die Beißer, wer bereit ist zu spenden. Oder was sie bereit sind zu spenden, wenn sich hier Leute finden, die ihren Vampir miternähren. Dies hier an Bord sind alles hartarbeitende, rechtschaffene Leute. Niemand kann ihren befehlen für eine Kreatur Blut zu spenden, die davon lebt andere zu töten. Meine Spende betraf Dich. Merke Dir das gut Nathan", erklärte der Heiler und zog sich wieder an.


    Nathan
    »Oh, das ist so lieb«, freute Nathan sich und drückte den Heiler. »Ich werd das Archi sagen, dann ist er zu dir besonders lieb.« Dann hopste er mit den beiden Bechern zurück zur Kombüse. »Archi«, rief er gut gelaunt. »Abendbrot!« Er schaute, ob Archibald noch da war - und ob die beiden Matrosen noch lebten.


    Francois Grimard
    "Für die Mannschaft Nathan und für Dich. Denk dran Deine Leute zu fragen", sagte Fran und klopfte ihm kurz auf den Rücken, als ihn Nathan umarmte und befreite sich dann vorsichtig um das Besteck ordentlich wegzuräumen, während Nathan aus der Heilstube hopste


    Archibald von Dornburg
    Arch hatte sich entspannt in eine dunkle Ecke gehockt und wartete auf Nathan. Als dieser mit dem Blut zurückkam, lief ihm das Wasser im Mund zusammen. "Du bist der Beste Nathan", freute sich der Vampir und riss die beiden Becher regelrecht an sich. "Du hast was bei mir gut. Aber das hast Du ja immer Natti", freute sich Arch während er ganz langsam das Blut trank um soviel wie möglich davon zu haben. "Ich werde zwar keine Fische beißen, aber ich werde Dir einen schnitzen. Damit Du eine Erinnerung an unsere Seereise hast Nat", grinste Arch mit blutigen Lippen und trank weiter.


    Nathan
    Nathan streichelte Archibald, während der sich das Blut schmecken ließ. »Der Heiler Francois hat auch was von sich dazu gegeben. Einer der Becher ist von ihm. Er wollte mir nicht so viel Blut abnehmen, aber notfalls kannst du das ja machen. Wir sollen die anderen Beißer fragen, ob sie auch was spenden für dich. Du siehst schön aus, Archi .. hab dich lieb.«


    Sacha Bonnet
    »Ich würd gern mitkommen mit Conni«, meldete sich Sacha zu Wort. »Wir wollten meinem Vater die Schädel und alles geben. Stimmt`s, Conni?«


    Archibald von Dornburg
    Arch kraulte Nathan den Schädel. "Der Heiler hat mir Blut gespendet? Schau an, ich habe mich gewundert, er schmeckt anders als Du. Du schmeckst nach Liebe, er schmeckt anders, aber gut. Deinen Geschmack mag ich lieber, aber ich möchte ihn nicht öfter trinken als nötig. Irgendwann vielleicht. Wenn Du das möchtest Nathan...", sagte Arch und drehte sich zu Sacha um. "Gerne, ich denke das wird Tekuro freuen. Die Schädel sind etwas besonderes. Einer der Schädel ist der seines Vaters und der andere ist der von seiner Mutter Arkan. Das trifft es wohl am besten. Der Teppich wurde von seiner Oma vor Urzeiten geknüpft und sein Vater Kazrar trug ihn stets bei sich, eine der wenigen Erinnerungen die ihn an Zuhause geblieben waren. Und Bücher, seltsame Bücher, er wird sich freuen alles in Händen zu halten", sagte Arch.


    Costantino Marchesi
    Conni verschränkte die Arme vor der Brust und zog eine Augenbraue hoch. Der Schädel seines Vaters, während ihn sein Vater begleitet. Also entweder hat der nun eine weiche Birne oder Du lügst Mon Dieu", hielt Conni dagegen.


    Nathan
    »Du kannst mich ruhig im Notfall austrinken, Archi. Dazu bin ich da«, sagte Nathan ergeben und putzte mit einem Taschentuch etwas aus Archibalds Ohrmuschel. »Oh, du warst da wirklich zu lange als Fledermaus, ich muss dich saubermachen, neu rasieren und deine Zähne putzen und alles. Das machen wir am besten, sobald wir uns fertig unterhalten haben.« Conni gab einen nicht sehr klugen Kommentar von sich, auf den hin Nathan die Brauen hob. »Das ist doch ganz einfach zu verstehen. Der Schädel war der alte Kopf von Kazrar, er hat jetzt einen Neuen. Hast du ausgetrunken, mein Archi?«, fragte er und tupfte an Archibalds Mundwinkel herum.


    Costantino Marchesi
    "Bei den neun Eiern Ainuwars, Naridiern wächst der Kopf nach, wenn er abgeschlagen wurde? Das sollte jemand dem Duc verraten, der Block ist nicht sehr effektiv, wenn der Kopf nachwächst. Und ich stelle mir das auch recht widerlich vor", schauderte Costantino angewidert.


    Nathan
    "Kazrar ist doch ein Arashi", korrigierte Nathan. "Und der Kopf ist auch nicht nachgewachsen, der war einfach so neu. Den gab es zusammen mit dem neuen Körper."


    Costantino Marchesi
    "Ehm, ihm wurde ein neuer Körper gegeben? Wie denn bitteschön das und weshalb? Irgendwie klingt das alles nicht sehr gesund. Ist das so Arashizeug? Wo bleibt der Doc wenn man ihn braucht", fragte Conni Sacha, während Fran sich wieder zu ihnen gesellte. Wie üblich verpackt in seinen langen schwarzen Mantel. Er goß sich und den anderen Rum nach und nah meinen kräftigen Schluck. "Fran, kann man Köpfe nachwachsen lassen oder ganze Körper tauschen?", fragte Costantino zweifelnd.


    Francois Grimard
    Fran grinste Conni freundlich an. "Du es reicht wenn Du den Pyjama wechselst", antwortete der Doc trocken.


    Nathan
    »Ja klar geht das, frag ihn doch selber«, sagte Nathan ein kleines bisschen zickig. Er mochte es nicht, dass Constantino ihn für einen Lügner hielt. »Kommt mit. Und bitte vergesst nicht die Köpfe von Tekuros Eltern.« Er kontrollierte noch einmal Archibalds Aussehen, kämmte ihm das Kopfhaar mit den Fingern zurecht und grabschte dann seine Hand, um händchenhaltend den Weg zu den Beißern vorzugeben, die sich im Unterdeck in der letzten Kajüte einquartiert hatten, die eigentlich ein Lagerraum war. Nathan verstand nicht, warum sie sich so abschotteten. Aber sie hatten es sich hier recht gemütlich gemacht und einige breite Ballen Tuch als Betten zurechtgelegt.


    Francois Grimard
    "Na dann, folgen wir dem jungen Mann einfach", sagte Fran und trank seinen Rum aus, um Nathan zu folgen. Conni tippte Sacha aufmunternd an und zog ihn mit sich, als er dem Heiler folgte.


    Sacha Bonnet
    Da niemand ihm half, buckelte Sacha die ganze Kiste samt dem darüber liegenden Teppich und den beiden darauf prangenden schwarzen Schädeln allein. Die Schädel waren ihm etwas unheimlich, insbesondere, weil sie eigentlich seinen Großeltern gehören sollten.


    Costantino Marchesi
    "Komm Du musst Deine Chance ergreifen Mon Cher, ich bin bei Dir. Gleich was der Doc oder der kleine Giftpilz dort sagt, dass darf uns nicht beeindrucken. Bedenke, wenn Du diese Leute nie wieder siehst, wirst Du Dir das nie verzeihen. Rede mit ihnen, versuche es. Vielleicht sind sie anders als Du sie Dir vorgestellt hast. Ganz sicher sogar. Sogar in der Erinnerung verblassen die Details weißt Du Sacha? Leute werden größer, mächtiger, schöner, weiser. Manchmal werden sie zu Monumente, gewaltige Statuen an die scheinbar kein lebender Mensch mehr heranreicht. Weil man sie aus Liebe auf einen Sockel stellt, der sie gottgleich erscheinen lässt. Dabei waren sie einst genauso sterblich wie wir, mit allen Stärken und Schwächen, mit Witz und persönlichen Unzulänglichkeiten. Denk an Davet und Vano. Er kann die Statue in seinen Gedanken stehen lassen, aber er hat gleich ein zweites Monument gebaut. Was ist mit Dir? Hast Du eines gebaut? Hast Du Dir eine Vorstellung in Stein gemeißelt wie Dein Vater wohl war, sein könnte oder gar ist? Ich rate Dir eines, reiß es ein bevor wir im Bug ankommen Sacha. Denn gleich was immer Du geglaubt oder gehofft vielleicht sogar gefürchtet hast, es trifft nicht zu. Dieser Mann ist auch nur ein Mensch. Möglicherweise wusste er von Dir und hatte Angst vor der Verantwortung. Oder er wusste nichts und hätte gerne Verantwortung getragen. Und dazwischen gibt es soviel, was Du in Deiner besten Vorstellung gar nicht alles erfassen kannst. Denn was Du auch vorweg nimmst, entweder bist Du unfair zu ihm oder zu Dir. Letzteres möchte ich verhindern", sagte Conni und strubbelte ihm durch die Haare.


    Sacha Bonnet
    »Danke für deinen Rat, Conni«, ächzte Sacha und stapfte Schritt für Schritt mit der Kiste hinter dem nackten Archibald und seinem kleinen Giftpilz her, »ich hab mir meinen Vater nicht mit spitzen Zähnen vorgestellt. Das hat mich ganz schön verwundert. Und auch nicht schwarzhaarig, sondern blond wie ich und nicht so grimmig. In meinen Gedanken war er immer liebevoll, wir haben viel gelacht und getobt. Und jetzt sieht er so aus ... ich konnte das erst gar nicht glauben, dass das stimmt, aber von der Gesichtsform her sind wir wirklich ähnlich. Ich hoffe, wenigstens ist Opa ein bisschen zugänglicher. Wo wohnen deine Eltern eigentlich, Conni?«


    Costantino Marchesi
    "Sacha, die Form seiner Zähne sagt nichts über die Art aus, wie er mit Dir umgehen würde. Auch mit spitzen Zähnen kann man lachen. Es geht sogar ganz ohne. Blond, so wie unser Käptn? Eine richtige männliche Blondine? Wie kommst Du darauf? Vielleicht war Deine Mutter blond wie die Sonne Sacha, alles dass, was Du ihn fragen kannst. Damit Du Deine Wurzeln kennenlernst. Es ist wichtig zu wissen woher man kommt, das macht einem vieles leichter. Du verstehst vielleicht urplötzlich, warum Du Dinge tust oder nicht tust. Glaube es mir, Fran hat es mir einmal erklärt, auch der Mensch verfügt über vererbte Erinnerungen oder Verhaltensweisen. Nimm es einfach so hin, dass habe ich auch, denn seine Erklärungen habe ich nicht ganz verstanden. Aber den Kern worum es ging schon. Wenn Dein Vater Jäger war, hast Du die Jagd vielleicht im Blut wie Deine ganze Linie. Oder wenn er schon immer das Meer liebte, oder die Berge. Du spürst dann einen Ruf dazu. Genauso können ganz schreckliche Erinnerungen vererbt werden. Sozusagen um die Nachkommen vor der Gefahr zu warnen, die einst einer von ihnen durchmachen musste. Das ist seltsam und irgendwie ein Wunder der Natur, aber es ist möglich. Du wirst das nicht genau wissen, was irgendwer Deiner Vorfahren tat, aber Du hast ein Gefühl für richtig oder falsch Sacha. Meine Eltern stammen aus Lanteigne, dort leben sie an der Küste. Ich glaube die meisten von uns haben Salzwasser in den Adern anstatt Blut Sacha. Du vielleicht auch, wer weiß? Mein Vater war Seemann genau wie unsere Matrosen, aber seine Knochen machten nicht mehr mit. Er hält sich eine kleine Herde Schafe auf den Salzwiesen und er bekommt immer ein Drittel meines Soldes. Sie kommen aus, aber ich weiß wie schwer es ist von der Viehzucht zu leben. Und mein Vater ist ein stolzer Mann, er würde nicht zu seinem Lehnsherrn gehen und um neue Tiere bitten. Drum lege ich etwas für ihn zur Seite. Familie Mon Cher, die Mannschaft aus der wir aus den Tiefen emporsteigen um auf den Schiffen fahren zu können. Mein Traum war es immer zur See zu fahren, navigieren zu lernen, auf der anderen Seite war das sehr teuer. Aber mein Vater hat es mir mit seiner Hände Arbeit finanziert. Er hat dafür geschuftet, er ist dafür in die Wanten geklettert und er hat dafür sich so manche Verletzung zugezogen. Und als es soweit war hatte ich Angst vor meiner eigenen Courage Mon Dieu. Mein Vater gab mir eines mit auf den Weg Sacha und das sage ich nun Dir. Ein Schiff ist im Hafen sicher, aber dafür sind Schiffe nicht gemacht. Du musst Dich schon was wagen, Du bist jung, Du bist hart, Du bist taff. Mehr als das er nichts von Dir wissen will, kann Dir nicht passieren. Denn eine Familie bleibt Dir immer, die Mannschaft und eine Liebe bliebt Dir immer, die See. Das sagte mir ein Vano. Recht hat Blondie oder würdest Du den Käptn in Frage stellen oder mich? Also Arsch zusammenkneifen und Deinen Vater ansprechen, ansonsten den Opa".


    Sacha Bonnet
    »Ich wusste gar nicht, dass du so schöne Dinge sagen kannst«, sprach Sacha. »Das musst du öfter mal machen. Dann würde man dir vielleicht den Adligen auch eher abkaufen. Danke für die lieben Worte, mon cher. Ein bisschen Angst habe ich trotzdem noch, aber sicher vergeht sie dann. Ich habe ihn mir immer blond vorgestellt, weil ich selbst blond bin. Er sah immer aus wie ich in meinen Gedanken und jedes Mal habe ich ihn lachen gesehen. Und nun schau ihn dir an ... ich weiß nicht, ob er überhaupt lächeln kann. Aber ich möchte ihm gern eine Chance geben. Vielleicht ist er in Wahrheit ganz anders, als er nach außen zur Schau trägt. Aber bleib bitte bei mir, ja? Falls eine peinliche Schweigepause eintritt oder so, dann sagst du einfach so was Schönes, wie gerade eben und die Situation ist gerettet.« Sie hatten das Unterdeck durchquert und Nathan hielt ihnen mit einer einladenden Geste die Tür auf. Die Beißer, wie das Grüppchen sich nannte, lümmelte faul herum. Sie hatten sich gerade unterhalten und die Gespräche verstummten jäh, als Sacha die Kiste vor Tekuro und Kazrar abstellte. »Für euch«, sagte er und trat schüchtern einen Schritt von der Kiste zurück, während sein Vater ihn mit seinen schwarzen Augen regelrecht durchbohrte. Und dann tat er etwas sehr Seltsames - er verkroch sich hinter Kazrar. Sacha wusste nicht, wie er sich verhalten sollte und schaute hilflos seinen Großvater an.


    Costantino Marchesi
    Conni legte Sacha einen Arm um die Schulter. "Die Dinge wurden mir einst selbst gesagt, als ich Zweifel hatte. Ich gebe sie nur mit einigen Ausschmückungen weiter, da Du mein Freund bist. Und sicher bleibe ich", flüsterte Costantino Sacha zu. Er musterte nun seinerseits die Beißer. "Werte Gäste, ich bin Castantino Marchesi, 8. Offizier an Bord der Choucas und dies ist Sacha Bonnet. Wir gehen davon aus, dass es sich bei Sacha um Euren Sohn handelt. Die Kiste enthält Eure persönlichen Wertgegenstände, die wir auf Befehl unseres Käptn für einen Maat - ergo Freund, sichern sollte. Ferner wurde uns aufgetragen alles zu sichern, was Eure Sicherheit am Hofe gefährden könnte. Gesichert wurden zwei Schädel, ein kleiner Teppich, Bücher. Sollte jemand Euer Quartier betreten, wird es keinen Grund zu wilde Spekulationen geben. Ihr werdet nicht umsonst als Menschenfresser tituliert. Die beiden Köpfe stammen angeblich von Eurem Vater. Da er seinen Kopf noch hat, waren wir am rätseln, was es damit auf sich hat. Aber all dies kann warten, denn dieser junge Mann wartet schon sein ganzes Leben darauf seinen Vater kennenzulernen. Die Dinge in der Kiste haben Zeit. Sprecht bitte mit ihm, dass hat er verdient. Und wenn Ihr meint, ihm selbst stünde nichts zu, dann bedenkt wo Ihr seid, wer Euch beschützt und wer für Euch diese Gegenstände wiederbeschaffen ließ. Genau jene Mannschaft möchte, dass Ihr mit Sacha sprecht", erklärte Conni ernst.


    Kazrar
    Kazrar schaute zu Sacha hoch und breitete seine Arme aus. "Komm her", bat er Sacha freundlich. "Tekuro hat genauso viel Angst wie Du oder wie ich. Setz Dich zu uns, stell uns Deine Fragen. Vielleicht möchtest Du den kleinen Teppich einmal anschauen und Tekuro erlaubt es? Du bist einer von uns, dass kann niemand leugnen. Wo stammst Du her? Erzähle", bat Kaz.


    Sacha Bonnet
    Sacha legte Constantino den Arm um die Hüfte und zog ihn kurz dankbar an sich heran. »Danke«, flüsterte Sacha und drückte ihn etwas fester, ehe er sich von ihm löste. Constantino war ein schräger Vogel, aber er hatte das Herz auf dem rechten Fleck. Und er war nicht halb so dumm, wie er manchmal wirkte, davon war Sacha überzeugt. Sacha tapste an seinen Großvater heran, während er ihm unverwandt ins Gesicht schaute und dann traute er sich und umarmte ihn. Er hielt ihn ganz fest, das erste Familienmitglied, was er je bewusst berührte. Kazrar hatte einen harten, muskulösen Körperbau. Er war sehr trainiert und im Gegensatz zu Sacha, der von seiner Arbeit trainiert wurde, trainierte Kazrar vermutlich bewusst. »Wie darf ich dich nennen?«, fragte er vorsichtig. »Ich stamme aus Saint Aumery, wie dein Sohn. Dann war ich im Waisenhaus in Mancini. Von dort aus kam ich auf See, weil es direkt an der Küste liegt. Sind diese Schädel da wirklich meine Großeltern?«, fragte er zweifelnd.


    Kazrar
    "Du nennst mich Kaz. Es ist eine lange Geschichte, aber ich werde sie Dir in Kürze berichten. Ich wuchs auf in Arashima. Frostalben töteten meinen Vater, einen Almanen der bei uns in der Kälte lebte. Mein Vater und meine Mutter waren bis zu diesem Tag glücklich, denn sie liebten einander und sie liebten mich. Das letzte Liebesgeschenk dass mein Vater meiner Mutter und mir machte war Zeit. Zeit in der wir vor den schneeweißen Feinden fliehen konnten. Und so flohen wir. Durch Länder, weiter als ein Junge und eine einsame Frau fliehen sollten. Meine Mutter wollte nach Naridien, zu ihren Schwiegereltern. Der Weg war lang, beschwerlich und forderte so manchen Tribut, den ich nicht bereit bin zu erläutern. Wir erreichten Naridien ein Land voller bunter Möglichkeiten, wenn man über Geld verfügt. Ohne Geld ist man in Naridien ein Nichts. Der Mensch, die Person, was immer Du bist ist wertlos. Nur darin sind alle Naridier gleich Sacha - in ihrer Wertlosigkeit ohne Rang, Namen, Geld oder Beziehungen. Wir hatten von alle dem nichts. Aber wir fanden meine anderen Großeltern. Hoffnung keimte in uns auf, aber sie starb in dem Moment als man uns die Tür vor der Nase zuschlug. Die Arashi-Schlampe die ihren Sohn raubte und deren Bastard wollten die Naridier nicht durchfüttern... die Liebe ihres Sohnes, sein eigen Fleisch und Blut, ihre Schwiegertochter und ihr Enkel... es war ihnen gleich. Wir kamen aus der Kälte, aber bei uns Zuhause war es niemals so kalt, wie an diesem Tag in Naridien in den Herzen dieser beiden Unmenschen. In jener Nacht starb meine Mutter. Wir waren dazu verdammt auf der Straße zu leben. In einer schmuddligen Seitengasse wurden wir überfallen. Man raubte meiner Mutter ihren Überwurf. Sie starb für einen Fetzen stoff, man tötete sie für einen alten abgetragenen Mantel. Und da hockte ich, ein kleiner Mischling in keiner Welt Zuhause. Weder in Arashima noch in Naridien, nirgendwo wollte man mich haben. Niemand brauchte mich. Aber eine Frau reichte mir ihre helfende Hand, wie aus dem Nichts. Er war die Baronin und sie gehörte dem Zirkel an. Dort wurde ich aufgenommen. Dort verbrachte ich viele Jahre. Und dort war es, wo ich Archibald von Dornburg kennenlernte und ihm als Mündel, also Auszubildenden zugeteilt wurde. Archibald nahm sich meiner und meiner Ausbildung an. Er war ein Beißer, ein Menschenfresser, ein Mann der bewusst jagt, der sich nicht verstellt, der das Gegenteil in der Gesellschaft bildet, die Dein Doc hier darstellt. Dort wo er Leben schenkt, vernichtet Archibald die Schwachen. Er dünnt die Herde aus, damit der Rest daran erstarkt. Archibald gab mir später Arbeit. Und so wurde ich Stabler, also ein Gardist von Dunwin von Hohenfelde. Es war ein gutes Leben, ein wertes Leben. Freiherr Dunwin von Hohenfelde war nicht nur großzügig, sondern auch skrupellos. Wir durften unser Leben weiter leben, jeder erdenklichen Neigung frönen, sogar mit seinen eigenen Söhnen. Und so zeugte ich Tekuro mit einem meiner Spielzeuge. Wohlwissend wer oder was ich bin, gab ich sie frei um ihn zu beschützen. Es war das einzige Geschenk was ich ihm machen konnte. Die Zeit verging, die Jahreszeiten zogen ins Land und so wie die Jahreszeiten das Anlitz der Welt verändern, so veränderten die Jahre mich. Ich wurde älter, aber niemals vergaß ich meinen Sohn. Er war das erste am Tag woran ich dachte und das Letzte wenn ich einschlief. Trotz dass ich ihn nie im Arm halten durfte, liebte ich ihn. Dann wurde es erneut eisig, denn erneut brach der Winter in meine Welt, aber diesmal in anderer Form. Die Beute lehnte sich gegen den Jäger auf, es gibt kein größeres Unrecht. Der Sohn Dunwins, Ansgar, den ich so oft erzogen hatte, dass er es hätte besser wissen müssen... tötete mich. Und so verlor ich mein Leben und mein Leichnam wurde hinab in die Eingeweide des Herrenhauses der Hohenfelde gebracht. Dort lag ich neben meinem Mann, den sie ebenfalls ermordet hatten. Mein eisiges Grab währte eine Ewigkeit, bis eine Gruppe noch weiter in die Eingeweide des Herrenhauses hinabstieg. Sie betraten das Heiligtum - sie betraten den Tempel der Trinität, der Ältesten. Und sie vernichteten zwei Teile von ihm. Er war eins mit dem Haus, eins mit der Welt, eins mit der Magie und sie schändeten ihn. Archibald mein alter Meister hingegen hatte in Souvagne meinen Sohn entdeckt und sich seiner angenommen. So wie es Meister und Mündel einander versprechen. Er hatte Tekuro in das Herrenhaus geführt, da dieser nicht nur wissbegierig war, sondern mich auch sehen wollte. In diesem Moment kamen sie mit dem Ältesten in Kontakt. Archibald nahm den uralten Gott in sich auf um ihm einen neuen Fleischtempel, also einen Körper zu schenken. Der Älteste beschwor mich als Geist, so dass ich endlich, nach all den Jahren meinem Sohn gegenüberstand. Es war das Schönste Erlebnis, dass ich bis dato hatte.


    Kazrar
    Und dann, ich konnte mein Glück kaum fassen, dann beauftragte der Älteste auf Bitten meines Sohnes sogar diesen damit, mir einen neuen Körper zu suchen. Ja ich war tot. Ja man hatte mir den Kopf abgeschlagen. Ja ich wurde beschworen und ja man schenkte mir durch göttliche Gnade diesen neuen Leib für meine Loyalität und Treue dem Ältesten gegenüber. So geschah es Sacha, dass dort mein Kopf in der Kiste ruht. Der Kopf mit dem mich einst meine Mutter gebar. Dieser Körper hier ist ein Geschenk. Und leider habt Ihr jene Wesenheit am Hafen stehen lassen, nicht begreifend, wer und was er ist. Ihr habt den Einflüsterungen dieses verwunschenen und wahnsinnigen Prinzen geglaubt. Jener Person, die sich anmaßen will, einen Gott zu töten! Du bist von unserem Blut Sacha, fühlst Du es? Spürst Du es? Hörst Du es manchmal singen?", fragte Kaz liebevoll.


    Sacha Bonnet
    Sacha hockte sich vor Kazrar und lauschte verwirrt den Dingen, die er erzählte. Derweil hockte Tekuro hinter ihm und tat, als würde das alles ihn nichts angehen. Sacha verstand es nicht und es machte ihn traurig. Ebenso wenig verstand er seinen Großvater. Es war viel, was dieser Mann erzählte. Manche Dinge hörten sich glaubwürdig an, manche wie Erfindungen eines kranken Geistes, vielleicht Träume oder Alpträume geboren aus den Traumata, die er als Kind hatte erleben müssen. Obgleich Kazrar freundlich schaute, machte er Sacha Angst und Schuld daran trugen nicht nur die Zähne. »Ihr esst wirklich Menschen?«, fragte er. »Warum macht ihr das? Ja, mein Blut singt ... es singt den Gesang der See, den der Möwen und des Windes. Es singt das Rauschen in meinen Ohren, wenn ich tauche und alle sonstigen Geräusche verstummen, wenn die Möwen und der Wind und die Wellen schweigen. Was singt dein Blut, Kaz? Singt unser Blut das selbe Lied?«


    Kazrar
    Kaz strich Sacha über die Wange. "Einst vor langer Zeit konnte ich auch den Ruf der See hören. Es ist gut möglich, dass ich ihn heute noch höre, denn ich möchte meinem Sohn unbedingt unsere Heimat zeigen. Unsere Heimat war ein kleines Fischerdorf in dem das Auskommen und die Arbeit hart und die Männer noch härter waren. Aber trotz der eisigen Kälte und der rauen See, waren wir eine Gemeinde voller Herzenswärme. Jeder Nachbar kannte den anderen und jeder stand für den anderen ein. So wie bei Euch Eure Mannschaft. Wir waren eine Mannschaft auf dem Lande, deren Männer der See ihren Lebensunterhalt abtrotzten. Und wenn sie hart genug kämpften, dann gab die See oft mehr, als man erkämpft hatte. Mein Vater hörte die See, er wusste wann die Fische beißen, er wusste wann er sein Netz im Trocknen liegen lassen konnte. Er verstand die uralte Sprache des Meeres, jene Sprache die keiner Worte bedarf, jene die man tief in der Seele spürt. Du hast vermutlich diese Gabe von Deinem Urgroßvater geerbt. Er war ein Almane, ein naridischer Almane, ein Mann wie ein Bär, hart und kämpferisch wie die See selbst und er liebte sie, so wie Du. Es gab nur eines was er mehr liebte - seine Familie. Es ist in unserem Blut zu jagen. Schau Dich doch um, es gibt Raubfische und es gibt Beutefische. Der Hai hat sich seine Natur nicht ausgesucht, auch nicht der Beutefisch. Wer sind wir, wer bist Du, oder wer wäre ich darüber zu entscheiden dem Hai seine Beute zu verwehren? Rette ich den Beutefisch stirbt der Hai. Darf ich mir das anmaßen? Nein. Beide haben ihre Daseinsberechtigung Sacha. Nur der Mensch ist nicht bereit und gewillt einzusehen, dass auch für ihn ein Raubtier, ein Gegenstück existiert. Und da er alle externen Feinde ausrottete, schuf die Natur interne - jene die so aussehen wie er und die ihn zum Fressen gern haben. Das sind wir - die Beißer", erklärte Kaz freundlich.


    Sacha Bonnet
    Sacha zeigte Kazrar die Kette, die er um seinen Hals trug. »Haizähne«, erklärte er. »Vom Makohai. Es gibt auf See Tiere, die jagen Menschen. Dieser hier hatte einen von uns beim Baden geholt und dann holte ich meinerseits den Mistkerl. Hab ihn mit der Bordharpune getroffen. Ich habe lange dafür gebraucht, er war schlau und ließ sich nicht so leicht ködern. Ich sollte die Jagd eigentlich schon abblasen, weil wir dachten, er sei schon längst wieder in seinem nassen Reich verschwunden, aber ich wollte ihn unbedingt erwischen. Wir haben ihn uns schmecken lassen und ich durfte die Zähne behalten. Ich komme also nach meinem Urgroßvater? Das würde erklären, warum ich blonde Haare habe und keine schwarzen, so wie du und Tekuro. Wie hieß der Mann? Und was sind das für Menschen, die ihr esst? Würdet ihr mich auch essen oder Conni?«, fragte Sacha besorgt.


    Kazrar
    "Wir verspeisen niemals einen unserer Art, deshalb markieren wir uns, damit wir uns gegenseitig erkennen. Und deshalb schickte ich einst meinen kleinen Tekuro fort, damit ihm kein Leid geschieht. Manchmal ist das größte Liebesgeschenk jemanden gehen lassen Sacha. Und so gab ich Tekuro fort, damit er vor mir sicher ist. Ich weiß nicht ob ich hätte wiederstehen können. Kann ein ganzer Zirkel wiederstehen? Nein, ich musste ihn fortgeben, bis er alt genug war in den Zirkel zurückzukehren. Aber als dem so war, war ich bereits tot", sagte Kazrar und befühlte ehrfürchtig die Kette mit den Haizähnen. "Ein Jäger der einen anderen Jäger getötet hat, eine wahrhaft ehrwürdige Beute und eine Trophäe die Dir die eigenen Zähne einbringen würde. Mit einer Harpune, schau an. Ich war nicht dabei, aber ich bin sehr stolz auf Dich. Kannst Du mit der Harpune kämpfen? Lehrt man Euch dies hier?", fragte Kaz neugierig. "Dein Urgroßvater hieß Berengar Chud Sacha, der Mann der das Herz der See in sich trug so wie Du. Du kannst das Netz wie die Harpune werfen und tauchen wie ein Fisch, dass hast Du von ihm", sagte Kaz und drückte Sacha lange und fest an sich. "Wie bist Du an Bord dieses Schiffes gekommen? Du bist so jung", freute sich Kaz. "Möchtest Du Deinen Sohn nicht in der Familie willkommen heißen?", fragte Kazrar Tekuro sanft.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro, der die ganze Zeit mit dem Rücken zu Sacha hinter seinem Vater gesessen hatte, drehte sich nun um. Er hockte sich zu ihnen und betrachtete die Halskette, die Kazrar gerade befühlte. »Das Baby hat schon seine Zähne«, murmelte er. »Aber um den Hals!« Er starrte Sacha an. »Dein Name, den ich dir als dein Vater gebe, lautet Mako Berengar Chud. Mako wie der Hai, den du getötet hast und Berengar wie dein Urgroßvater, in dem das Meer sang wie in dir. Du bist mein Sohn, Mako und Kazrars Enkel. Du gehörst zu uns. Du kannst hier auf dem Schiff arbeiten, aber wenn wir es verlassen, wirst du uns begleiten! Du wirst für immer bei uns sein. Du wirst die Zähne nicht mehr nur um den Hals tragen, sondern im Gesicht und wirst selbst zu einem Hai, so wie ich zum Skorpion wurde und Kazrar zum Biest.«


    Kazrar
    Kazrar zog Tekuro in seine Arme. "Redet man so streng mit einem gerade geborenen Beißer? Augen öffnen, Herz öffnen, dass ist Dein Kleiner, er hatte vor uns die Zähne Tekuro, vor uns beiden. Das heißt doch was", sagte Kaz und küsste zuerst Tekuro dann Sacha auf die Stirn.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Er darf nicht weggehen«, sprach Tekuro und hielt sich an Kazrar fest. »Ich bin sein Vater und verbiete es ihm. Er hat Zähne, weil er es spürt, dass er zu uns gehört! Wir müssen ihn markieren, sicher ist sicher.«


    Kazrar
    Kaz lächelte milde. "Er geht nirgendwohin, denn wir bleiben auch hier. Und Du verbietest ihm noch gar nichts. Du lernst den Jungen jetzt erstmal kennen. Dass sagt Dir Dein Vater!", grinste Kaz.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Ich hab ihn längst kennengelernt. Ich hab ihm zugehört und ihn die ganze Zeit beobachtet. Meinst du, er ist mir egal? Er hat den selben Geschmack wie ich, er wanzt sich an Patti ran. Das ist gut, das darf er. Aber ich weiß nicht, was ich mit ihm anstellen soll. Das braucht Zeit und die haben wir nicht ewig. Wir müssen das Schiff irgendwann verlassen, wenn wir nach Arashima wollen. Soll ich ihn hierlassen, ja? Papa, das kannst du nicht ernst meinen! Ich wollte ihn erst nach dir benennen, aber ich habe mich umentschieden. Tanuki wird deinen Namen tragen und Mako den seines Urgroßvaters, der für dich starb. Der das Meer liebte wie Mako es nun liebt. Und der auch braunes Haar trug oder blond, je nachdem, wie diese komische Farbe da heißt.«


    Kazrar
    Kaz tätschelte Tekuro beruhigend den Kopf. "Ich bin das Bindeglied zwischen Euch beiden, ich bekomme das schon hin. Sei etwas entspannter und freue Dich doch einfach. Keiner sagt, dass Du ihn zurücklässt. Vielleicht mag er mitkommen. Die See kennenlernen, die seine Sehnsucht gebar", sagte Kaz versonnen.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Und wenn nicht?«, rief Tekuro aufgebracht. »Du hast gehört, was er zum Menschenfressen sagte! Was, wenn er nicht will?«


    Kazrar
    Kaz schaute seinen Sohn ernst an. "Warum bist Du so hysterisch? Ruhe in Dir selbst und werde friedlich. Du machst dem Kind Angst, beiden Kindern!", mahnte Kaz.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro atmete durch und ließ seinen Kopf an seinen Vater sinken. »Weil ich nicht will, dass er wieder weggeht.«


    Kazrar
    Kaz schüttelte den Kopf. "Anders herum bitte. Du möchtest das er bleibt, so sagt man das. Bei der Familie immer positiv denken. Du wünscht Dir das er bleibt. Wir alle wünschen uns dass er bleibt", sagte Kaz und drückte Sacha.


    Sacha Bonnet
    Sacha drückte Kazrar zurück. Mit diesem Mann fühlte er sich verbundener als mit seinem Vater, zumindest im Moment. Aber er hatte schon von vielen gehört, dass sie eine bessere Beziehung zu ihren Großeltern hatten als zu ihren Eltern. Er hoffte, sein Vater würde sich vielleicht noch beruhigen, aber momentan machte er ihm tatsächlich Angst, so wie Kazrar es prophezeit hatte. »Die Reise wird lange dauern. Wir sind meist Wochen und Monate unterwegs. Vielleicht habt ihr dann ja auch genug von mir, denn ich habe keinen Appetit auf Menschen. Ich esse lieber Fisch. Und ich habe mich an Patti nicht rangewanzt, ich wollte mich gern mit ihm anfreunden, weil er in meinem Alter ist und freundlich aussieht. Aber ich verspreche euch, dass wir in Kontakt bleiben, auch wenn ihr nach Arashima geht und ich auf der Choucas bleiben sollte!«


    Kazrar
    "Du änderst vielleicht noch Deine Meinung noch. Denn die Liebe zur See schwemmt auch Neugier in den Geist. Warte ab, lerne uns kennen und höre auf Dein Herz. Danach rede mit Deinem Kapitän, aber jetzt mach es Dir bei mir gemütlich. Dein Vater ist viel zu aufgeregt um das Treffen richtig genießen zu können. Verstehe Tekuro nicht falsch. Er liebt Dich und gerade deshalb ist er so aggressiv. Er kämpft für nicht gegen Dich. Macht es Euch gemütlich und Danke für Eure Hilfe, Eure Unterstützung und Eure Obhut. Ich glaube Dir, Du bist jung und brauchst Freunde. Wieso nicht Deinen Opa?", grinste Kaz.

    Bergung


    Francois Grimard und Costantino Marchesi erreichten einige Stunden später den großherzoglichen Hof von Souvagne. Während Costantino leichten Schrittes über die Straße flanierte, dabei eine Rauchstange genoss und eine einseitige Unterhaltung führte, schritt der Medicus Francois mit hartem Schritt voran. Sein Schritt glich dem Ausdruck seines Gesichts. Aufmerksam schaute er sich unter seinem Dreispitz um und schob sich mit einem Finger die Brille auf der Nase zurecht.


    In ausreichendem Abstand blieb er zum Tor des Hofes stehen und musterte Costantino, genannt Conni, aus dem Schatten seines Dreispitzes heraus. Marchesi blieb vor ihm stehen, schenkte ihm ein gekünzeltes Lächeln und stellte sich wie üblich in Pose.


    Fran fragte sich wie so oft, womit er das verdient hatte.


    "Mon Cher, Du bekommst noch Falten, wenn Du so ein Gesicht ziehst", sagte Conni leichthin, während er sein Haar richtete und glücklich seufzte.
    "Die Bergung...", erklärte Fran, während Costantino dazu übergegangen war seine Lippen nachzuziehen.


    "Sprich weiter Francois, ich höre Dir zu", bat Conni und kontrollierte sein Gesicht in einem kleinen Klapp-Handspiegel, während Fran ihn stechend über die Gläser seiner Brille musterte.
    "Conni wir befinden uns in einer äußerst schwierigen Lage, würdest Du bitte damit aufhören? Benimm Dich unauffällig. Keinen Interessiert wie Du geschminkt bist, wenn Du im Schlafanzug herumläufst!", flüsterte Fran ernst.


    Conni ließ den Spiegel vor Francois Gesicht mit einem Schmunzeln zuschnappen.


    "Locker bleiben Mon Cher, Du bist viel zu angespannt. So fällst Du eher auf als ich. Vertrau mir Doc", erklärte Conni und schenkte dem Medicus ein strahlendes Lächeln.
    "Bleibt mir etwas anderes übrig?", hakte Francois nach und für einen Sekundenbruchteil kräuselten sich seine Lippen ebenfalls zu einem Schmunzeln.


    Gemeinsam passierten sie das Tor, wobei der vermeintlich Adlige Costantino passieren durfte, während Francois sein Anliegen kurz zu erläutern hatte.


    "Verlieren wir kein Wort darüber. Wichtig ist, wir sind drin", sagte der Doc und schob mit einem Finger seine Brille zurück auf seine Nasenwurzel.
    "Cest comme ca Mon Cher, so ist es mein Lieber. Die Baracken der Leibgarden sind rechts neben dem Palast, lass uns unauffällig durch den Garten schlendern. Dort "verlaufen" wir uns und biegen falsch ab", flüsterte Conni und hakte sich bei Fran ein.


    ****



    Das ungleiche Paar schlenderte durch den Palastgarten und verlief sich wie geplant bei den Baracken. Die Luft wurde bereits merklich kühler und der Wind frischte auf. Eigentlich kein Wetter, bei dem man durch einen Park spazieren würde.


    Während sich Francois argwöhnisch umschaute und die Gegend sicherte, wollte Conni den hochgewachsenen Doc gerade als Räuberleiter nutzen, als einige Adlige um die Ecke gebogen kamen. Zum Glück hatte sich die Gruppe fröhlich unterhalten, so dass die beiden sie rechtzeitig bemerkt hatten.


    Conni ließ sich sofort fallen und packte dem Doc am Stehkragen. Er drückte ihn hart gegen die Barackenwand und küsste ihn voller Inbrunst, so dass die Adligen grinsend und kopfschüttelnd weiterliefen. Sollten sie denken was sie wollten, ihre Gesichter hatte niemand gesehen, es würde sie keiner der Gruppe wiedererkennen. Jedenfalls nicht um sie einwandfrei zu identifizieren. Als die Gruppe verschwunden war, ließ Conni Fran sofort los.


    Costantino lugte um die Ecke, ob die Adeligen auch schön brav weiter ihrer Wege zogen. Fran schob sich blinzelnd und nach Luft schnappend den Dreispitz wieder zu Recht, löste sich etwas wacklig von der Wand und wischte sich angewidert den Lippenstift vom Mund.


    „Was hat Silvano bezüglich der Bergung gesagt?“, hakte Francois leise nach.
    „Bergungsgut sind zwei Schädel, ein Teppich und Bücher in einer unbekannten Sprache. Ansonsten jeden verdächtigen Plörren einsacken. Es darf nichts zurückbleiben was den Maat in Misskredit bringen könnte“, antwortete Conni.


    „Unglaublich…“, warf der Doc leise ein.
    „Was glaubst Du nicht Mon Cher?“, fragte Conni freundlich.


    „Wir sichern einen Teppich?“, hakte Fran nach und schaute die Baracken hinauf.
    „Wir sichern einen Teppich“, bestätigte Costantino und folgte Frans Blick.


    „Wie groß ist der Lappen? Hoffentlich ein Wandteppich oder ein Tischläufer“, grübelte Fran.
    „Ein fliegender Teppich wäre nicht schlecht gewesen“, grinste Conni amüsiert und stieg über die Schultern des Docs lautlos in die Baracken ein.



    ****



    So sehr sich Francois sonst über Conni ärgern konnte, vor allem über die Art alles etwas zu leicht zu nehmen, hier war er froh um die Fähigkeiten seines Kollegen. Sie schlichen, versteckten sich und passten so die Wachen ab, dass sie genau vorbeihuschten wenn die Wache gerade passiert hatte.


    Das musste Fran Conni lassen, der Mann der sonst wie ein Pfau im Pyjama auftrat konnte eins werden mit den Schatten.


    Nach einer Suche die für Frans Nervenkostüm eine Spur zu lang dauerte fanden sie endlich das Quartier des Maat dem sich beistehen sollten. Während er im dunklen Flur Schmiere stand, knackte Conni mit einigen Haarnadeln und einem Dietrich lautlos die Tür. Ein kaum hörbares Klicken verriet seinen Erfolg. Costantino öffnete die Tür, schob Fran hinein und folgte sofort. Hinter sich schloss er die Tür wieder und verriegelte von innen.


    Costantino und Fran schauten sich in dem kleinen Quartier um. Die beiden menschlichen Schädel stachen einem sofort ins Auge. Conni zog einen wasserfesten Beutel aus seiner weiten Hosentasche und verstaute die beiden Schädel vorsichtig darin. Viel gab es in Roberes Quartier nicht zu sehen.


    Der Teppich war ein kleiner Wandteppich, der eine winzig, wunderschöne Küstenlandlandschaft zeigte. Eine wetter- und windgepeitschte See, schroffe Felsen und ein Häuschen in einer Conni unbekannten Bauform.


    Vorsichtig nahm Conni den Teppich an sich und schaute sich ausgiebig die dargestellte Landschaft an. Dort würde es ihm auch gefallen. Vermutlich jedem an Bord der Choucas, denn sie alle waren gleichgültig ihrer Optik Seemänner. Sie liebten die See, ihr Schiff und ferne Länder. Vorsichtig rollte er den kleinen Teppich zusammen und verstaute ihn im Beutel, gemeinsam mit den Schädeln.


    Zur gleichen Zeit hatte der Doc die Bücher ebenfalls in einem wasserfesten Beutel eingepackt. Sie durchstöberten die kleine Stube noch nach anderen Nutzgegenständen, aber die Stube war wie die der meisten Männer die für ihren Beruf lebten, so gut wie leer und ohne jeden unnötigen Schnick Schnack.


    Das was man tatsächlich benötigte trug man am Körper bei sich. Das Quartier war im Grunde nur Schlafstätte. Dieser Maat hatte es ebenso gehalten, bis auf die kleine Auswahl an Dingen, die für ihn eine enorme, persönliche Bedeutung haben mussten.



    ****



    Auf dem gleichen Weg wie sie hineingekommen waren, kamen sie auch wieder heraus. Allerdings dauerte der Rückweg entschieden länger. So war es stets, denn so manches Manöver war in Ermangelung eines sicheren Rückweges gescheitert.


    Francois und Costantino atmeten erleichtert auf, als sie den Palast samt großherzoglichen Hof hinter sich gelassen hatten. Mittlerweile war es später Abend und die Dämmerung war bereits heraufgezogen.


    „Der Bauch der Choucas ist voller Waffen, Pulver und Kalk. Hat Vano vor auf einen Abstecher bei den Krokos vorbeizufahren?“, fragte Francois Conni, während sie gemächlich zurück Richtung Cantillion liefen.


    So unterschiedlich die Charaktere an Bord auch waren, in einem herrschte Einigkeit, im Zusammenhalt. Sie waren ein bunt gemischter, verrückter Haufen und hielten zusammen wie Pech und Schwefel.


    „Mon Cher, Du kennst Vano. Du weißt wie er reagiert, wenn er sich an etwas festgebissen hat. Und die Krokos haben zu viele von uns geholt, einschließlich seines Mannes. Mon Dieu, welch eine Romantik. Kanntest Du Davet? Was hältst Du von seinem neuen Mann?“, fragte Conni neugierig.
    „Ja sie haben zu viele von uns geholt und sie hätten damals auch beinahe Vano geholt. Ich kannte Davet persönlich, ich hatte mit auf der Mouette gedient. Er und Vano waren seinerzeit ein unzertrennliches Duo Conni.


    Nach Davets Tod dachten wir, dass Vano es nicht packt. Zuerst musste er selbst aus dem Meer gefischt werden, er war über Bord gegangen. Sacha der Kurze hat da den Großteil gestemmt. Scheinbar wollte Vano es nach Davets Tod nicht packen.


    Eine ganze Zeit wurde er zwangsernährt, bis er sich wieder gefangen hatte. Einige Saufen bei Kummer, andere Fressen bis die Schwarte kracht, Vano hungert oder schmiedet Rachepläne. Letzteres ist mir lieber.


    Davet und Boldiszar kann man nicht miteinander vergleichen. Absolut unterschiedliche Typen, aber beide erstklassige Männer. Was Dir Deine andere Frage schon beantwortet. Ich musste Vano letztens wegen seinem zerstörten Auge behandeln, Boldi stand ihm sofort bei. Ich denke dass mit den beiden passt, das ist rund. Du siehst doch wie sie miteinander umgehen“, sagte Fran.


    „Rund ist immer gut. Aber etwas anderes läuft gerade nicht rund…“, warf Conni ein.
    „Was läuft nicht rund?“, fragte Fran.


    Conni zeigte runter zum Hafen.


    „Die Choucas ist weg“, flüsterte Costantino.
    „Wie weg?“, keuchte Fran und starrte hinab zum Hafen.


    „Merde“, knurrte der Medicus.
    „Gewaltige MERDE“, pflichtete Conni bei.