Beiträge von Davet la Caille

    Felipe: Es ging alles den Bach runter


    Davet: welcher Bach?


    Felipe: ich meine damit, dass alles vorbei ist, ich kann niemandem vertrauen


    Davet: Dir kann auch niemand trauen. Und jetzt?


    Felipe: ehm, nunja meine Tochter ist tot ich habe keinen Erben und keine ehrlichen Berater :/


    Davet: Liegt daran, dass Du keine Rakshaner hast. Du bist was verkrampft


    Felipe: :ugly:


    Davet: Hat Dich vorher doch nicht gestört, was fängst Du jetzt an auf Deine alten Tage so einen Stress zu verbreiten? Geh Bingo spielen, oder Würfeln, setz Dich in die Sonne und genieß den Tag. Was kommen soll wird kommen. Was nicht - nicht. Und das Du nur eine Tochter hast, hast Du wohl bei der Geburt gesehen.


    Felipe: Bingo?


    Davet: jupp dabei kann man ganz interessante Preise gewinnen, wir haben einen Grill gewonnen. Leider ohne Steak total blöde, aber hey, so ist das Leben


    Felipe: Was für einen Grill denn?


    Davet: einen neuen, was sonst?


    Felipe: Ich meine welches Modell?


    Davet: sowas interessiert mich nicht, er grillt, perfekt. Du machst ja sogar Stress bei einem Grill. Ist doch nicht normal!


    Felipe: aber das muss man doch wissen, wegen dem Wert!


    Davet: Nein, er muss nur grillen. Das macht er und wir haben Spaß. Das ist was zählt


    Felipe: was mache ich nun wegen dem Thronerben?


    Davet: Viagra oder akzeptieren gg


    Felipe: :ugly:


    Felipe: Ich schaffe das nicht mehr


    Davet: tja dann ist es vorbei, es sollte so sein. Rakshor hat so für Dich entschieden. Nimm es hin, nicht nur der Wind entscheidet wohin die Schiffe fahren, der Wind im Leben entscheidet auch über sowas. Schicksal Opi, dagegen ankämpfen verursacht nur Durchfall. Sagt Ambar gg


    Felipe: wer ist Ambar???


    Davet: meiner erster Offizier, ein Rakshaner, er weiß wovon er spricht


    Felipe: Ich hatte nur grauenvolle Berater :/


    Davet: Vielleicht waren die Berater ja gut, nur Du warst so grauenvoll deren Rat nicht anzunehmen. Denn immerhin hattest Du zig Berater oder? Die einzige Konstante in dem Spiel warst Du. Ergo bist Du die Fehlerquelle. Ändert jetzt aber auch nichts mehr. Das einzige was Du tun kannst ist mit etwas Würde, Anstand und Rückgrat gehen. Alles andere macht Dich nur noch lächerlich. Drum einfach entspannt abwarten


    Felipe: Auf was? OMG


    Davet: Ainuwars Ruf, was sonst?


    elipe: :dead:


    Davet: Und da war er schon, so dann muss ich auch mal wieder los, grillen mit dem Superduperturbo 300 S

    Davet schüttelte den Kopf, als der Boldis beschämten Blick sah. Er war nicht hier, um ihm zu überwachen oder Vorhaltungen zu machen. Ihre Beziehung war offen und locker, anders konnte man es nicht beschreiben. Boldiszar hatte ihn als Nebengefährten geduldet und er teilte Vano mit ihm und Tekuro oder auch mit Patrice.


    Im Grunde war es eine Beziehung zwischen einer ganzen Gruppe, anstatt zwischen zwei oder drei Personen, falls man ihn dazurechnete. Boldi, Vano und die Beißer. Von daher störte es Davet nicht, mit wem sich Boldi nebenbei heimlich traf, dass war seine Privatsache und ging ihn nichts an.


    Zudem war die Beziehung zwischen Tekuro und ihm älter als ihre eigene Beziehung und vermutlich auch wesentlich tiefer. Niemand konnte es den beiden verdenken.


    "Mach Dir keine Gedanken über Euer Schäferstündchen hier, mich geht es nichts an und ich gönne Euch den Spaß. Du bist mit Vano verheiratet und nicht mit mir Bold. Die Sache ist ein Ding zwischen Dir, Vano und Teku, wenn überhaupt.


    Vano würde nicht verschwinden ohne Bescheid zu sagen? Doch, das würde er. Und das hat er auch schon bei Dir getan, denk daran wie er sich seinen Ledwick Urlaub gegönnt hat. Entweder benötigt er einen freien Kopf oder hat Lust zu stromern, dann zieht er los. Wandervogel wäre da ein falscher Ausdruck, Weltenbummler, auch wenn er die ganze Welt nie bereist hat. Oder noch nicht. Falls er keine Aufgabe hat, zieht er gerne umher, wie sein Lieblingstier der Walhai. Dieser gemütliche Riese schwimmt auch durch die Weltmeere, immer unterwegs, nie lang an einem Ort.


    Wie sagt Vano immer? Wo Salzwasser ist, da sind auch Haie.
    Was immer er damit meint.


    Jedenfalls ist er nicht hier und seit der Ankunft vor drei Tagen habe ich ihn nicht mehr gesehen. Er wäre mir aufgefallen, glaub mir das. Ihn erkennt man sofort an seinem Blondschopf, zudem spüre ich ihn nicht auf dem Hof. Er muss den Hof also verlassen haben.


    Bei Jendro habe ich natürlich nicht nachgesehen, aber ich kann es nachholen. Ich werde nachschauen gehen ob er dort ist, ansonsten weiß ich auch nicht, wohin er sich verdrückt haben könnte. Natürlich bis auf die Choucas, dort würde er vermutlich zuerst aufschlagen", antwortete Davet.


    La Caille stand auf, klopfte sich das Stroh von der Kleidung und machte sich auf den Weg zu Jendro.

    Davet konnte nicht schlafen, er konnte nicht dösen, er konnte nicht einmal mehr seine eigenen Gedanken bei dem Trubel hören, den die Horde Sklaven in dem kleinen Rübenhof veranstaltete. Dafür hörte er ab und an Gedankenfetzen der Sklaven, was sich bei einer so dicht geballten Masse an Menschen nicht vermeiden ließ.


    Er besaß zwar die Gabe und manchmal sah er Dinge voraus, aber das hier war etwas anderes. Wobei er sah nicht wirklich etwas voraus, er schnappte einen fremden Gedanken auf und wusste was ein anderer plante oder hatte eine Information, die er nicht hätte haben dürfen. Das jedoch war einfach zu viel und Davet schmerzte der Schädel. Heringe in der Tonne oder Sardinen im Fass fielen ihm als Beispiel zu der Fülle im Haus ein.


    War es zu seiner Kindheit hier zu still gewesen, mit den Ausnahmen wenn sein Vater hier zu seinem Leid zu Besuch kam, war es jetzt dermaßen überfüllt, dass er befürchtete nicht einmal mehr atmen zu können. Davet zog sich in der Enge an, schnappte sich seine Pfeife und seinen Tabak und floh nach draußen.


    Dunkelheit, Kälte und Stille empfing ihn.


    Davet atmete erleichert auf und schaute sich nach Vano um. Im Haus hatte er ihn nicht gesehen. Möglicherweise war Vano in dem Trubel untergegangen, aber Davet wusste dass Vano nicht im Haus war. Er spürte es förmlich, dass sein kleiner Blondschopf fehlte. Tekuro war auch nicht da und Boldi fehlte ebenso.


    Hatten die drei sich möglicherweise abgesetzt und übernachteten irgendwo in einer ruhigen Taverne?
    Aßen Boldi und Vano irgendwo saftigen Schweinsbraten mit Kräutersoße und tranken dazu ein dunkeles Bier, während er hier die Sklaven ertrug? Daran wollte Davet gar nicht denken.


    Die Scheune. Er wusste nicht wieso, aber ging darauf zu und lauschte. Irgendwer oder irgendwas befand sich im Inneren. Davet öffnete die Tür und spähte hinein. Boldi und Tekuro, aber von Vano fehlte weiter jede Spur.


    "Hier seid Ihr! Ich habe Euch schon überall gesucht, da drinnen ist es kaum auszuhalten, so eng ist es. Habt Ihr beiden Vano gesehen? Er ist schon eine geraume Zeit verschwunden und ich frage mich, wo unser Blondschopf abgeblieben ist. Weiß einer von Euch wo er ist?", fragte Davet und schloss die Tür hinter sich.


    Das die beiden vielleicht allein sein wollten ignorierte Davet gepflegt, er wäre auch gerne etwas allein gewesen um zu schlafen. Er hockte sich hinter Boldi ins Heu und streckte sich der Länge nach aus, so dass er an die Decke starrte, dabei benutzte er seine Mähne als Kopfkissen.

    Kurzinformation Corentin Giorgio la Caille



    Name: Corentin Giorgio la Caille
    Deckname: Quennel Perreault
    Status: VHP - Verstorbene Historische Persönlichkeit
    Volk: Souvagner
    Größe: 186 cm
    Gewicht: 78 kg
    Haarfarbe: dunkelbraun
    Augenfarbe: blau
    Statur: trainiert
    Herkunft: Beaufort
    Derzeitiger Aufenthaltsort: ./.
    Sprachen: Asameisch, Rakshanisch
    Familienstand: ledig
    Beruf: Kampfmagier/Geistmagie, Himmelsauge, Agent der Autarkie
    Glaube: keinen



    Familie:
    Bruder: Enrico Timeo la Caille (Bruder von Corentin Giorgio la Caille/Quennel)
    Sohn: Davet Salvatore la Caille



    Aussehen:
    Corentin la Caille war mit seinen 186 cm größer als der normale Durchschnitts-Souvagner. Er hatte lange, gelockte dunkelbraune Haare die eher einer Mähne gleichen. Seine Haare reichten ihm bis zur Rückenmitte. Ferner hat er helle Haut und blaue Augen.


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    Fähigkeiten:
    Kampfmagier – Magie bis 3. Rang (ausschließlich Geistmagie).
    Himmelsauge - magischer Späher mit Eule.
    Geübt im Kampf (waffenlos wie auch mit Waffen).
    Bevorzugte Waffe - Schwert (einhändig)




    Fähigkeit Geistmagie


    Rang 1


    Willkommen
    Eindringen in den Geist eines Anderen mit dessen Erlaubnis. Der Magier dringt dabei in den Geist eines anderen ein, der ihn gewähren lässt. Die Person wehrt sich nicht gegen das Eindringen, was dem Magier seine Arbeit einfach macht.


    Hörst du mich?
    Der Magier lässt einer entfernten Person eine Nachricht zukommen. Ist der Empfänger ebenfalls ein Magier nimmt er die Botschaft als Stimme in seinem Kopf wahr. Er kann sich der Botschaft öffnen und ein Gespräch mit dem Kollegen beginnen. Ist der Empfänger der Botschaft kein Magier, funktioniert die Übermittlung der Botschaft nur, wenn er schläft. Der Empfänger nimmt die Botschaft dann im Traum wahr. So deutlich das er sie nicht beim Aufwachen vergisst.



    Rang 2


    Geist stärken
    Stärkt die Willenskraft und den Geist des Zaubernden gegen den Eingriff eines anderen Geistmagiers.


    Ich trete die Tür ein!
    Der Magier dringt gewaltsam in den Geist des Anderen ohne dessen Einverständnis ein, was anstrengender ist. Bei dem Opfer kann dies Nachwirkungen in Form von Kopfschmerzen bis hin zu Verwirrtheit oder Ohnmacht hervorrufen. Dies ist im Grunde von der Willensstärke des "Opfers" abhängig.



    Rang 3


    Sinne täuschen
    Sofern der Geistmagier erfolgreich in den Geist eines Anderen eingedrungen ist, kann er dessen Sinne täuschen. Er kann ihn geisterhafte Geräusche hören lassen, Dinge sehen lassen, die gar nicht existieren, oder den Geschmack, Tast- oder Geruchssinn manipulieren.
    Je nach Stärke des Magiers kann der Geistmagier ihn für ein paar Sekunden oder bis zu 3 Stunden täuschen. Der Geistmagier befindet sich, wie bei allen Zaubern der Geistmagie, in völliger Trance und ist damit schutzlos.


    Stimmung erzeugen
    Um die Stimmung eines anderen zu beeinflussen, muss der Geistmagier auch hier erfolgreich in den Geist seines Opfers eingedrungen sein. Dieser Zauber ermöglicht es die Stimmung einer anderen Person zu beeinflussen. Er kann sowohl unkontrolliertes Lachen als auch starke Angst verursachen.



    ****



    Infos/Lebenslauf:



    - Quennel Perreault/Corentin Giorigo la Caille
    Nein Name unter dem man mich kannte war Quennel Perreault, aber wie Du Dir denken kannst, war der Name so echt wie alles andere an mir. Mein tatsächlicher Name lautet Corentin Giorgio la Caille, mein Bruder heißt Enrico Timeo la Caille, mein Sohn heißt Davet Salvatore la Caille.



    - Eltern und Schwur
    Ich habe gesehen wie sich mein Vater auf dem Feld zu Tode schufftete, ich habe gesehen wie meine Mutter im Kindbett starb als sie meinen Bruder entbunden hat. Es war niemandes Schuld und doch trugen sie alle ihre Teilschuld. Ich schwor mir, nicht auf dem Feld zu enden und dort liegen zu bleiben, wo mein Vater sein Leben ließ. Im Grunde starb er dort, wo er den Großteil seines Lebens verbrachte, genau wie sein Vater und der davor.



    - Vater und Himmelsaugen
    Mein Vater hatte die Gabe, aber sie war unstet, nicht greifbar, er wurde getestet aber abgelehnt. Eine Chance, eine winzige Chance für einen Moment die Hoffnung auf mehr, auf eine warme sichere Zukunft. Aber es war nur eine verdorrte Karotte die man ihm vor die Nase gehalten hatte. Der Orden kann erbarmungslos sein Ciel. Sie wollen niemandem im Kollektiv, der nicht in die Struktur passt. In einer Welt aus Stahl und Stein ist kein Platz für Schwäche... Ich erbte seinen Funken und ich schwor mir dass ich den alten Zausel zur Rede zu stellen, der meinen Vater ablehnte. Aber erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt Ciel.



    - Sohn, Davet Salvatore la Caille
    Als mein Sohn jung war, lebte er bei seinem Onkel, also bei meinem Bruder. Aber weder mein Bruder noch mein Sohn blieben mir. Mein Sohn wollte der Krone dienen, er wollte zur See fahren. Eine verrücktere Idee habe ich noch nie gehört. Ich verbot es ihm und ich verlor ihn. Er versuchte es eines Abends zu erklären und mein Bruder sagte, dass es sein sehnlichster Wunsch wäre. Er hatte etwas gespart, er würde ihm die Ausbildung finanzieren. Jedenfalls soweit das möglich war. Ich lehnte ab, ich sagte ihm er habe nicht den Funken geerbt um ihn zu verschleudern, er sollte versuchen bei den Himmelsaugen unterzukommen und zu lernen. Er wollte es nicht, er wollte damit nichts zu tun haben. Alles was in seinem Kopf herumspuckte waren Schiffe. Schiffe die in den Hafen hinein und hinausfuhren und einen forttrugen aus all dem Leid und fort von einem Vater der ehr Fanatiker war - denn so war ich. Als er erneut darum bat, zur See fahren zu dürfen schlug ich ihn. Ich prügelte ihm diesen Irrsinn aus dem Kopf. Mein Bruder warf mich aus dem Haus, er kündigte mir die Bruderschaft. Ich blieb über Nacht in der Nähe und wartete auf den Morgen. Als der Morgen graute ging ich zurück zum Haus um mich zu entschuldigen, aber mein Sohn war nicht mehr da. Er war nachts weggelaufen und mein Bruder gab mir die Schuld daran. Er hat ihn sehr geliebt, vermutlich mehr als ich ihn liebte. Wobei... das stimmt nicht. Ich habe immer das Beste für ihn gewollt, aber ich war zu dumm, zu brutal und zu verbohrt es ihm zeigen zu können. Ich dachte ich prügele ihn in die richtige Richtung. Alles was ich erreichte war, dass ich ihn meinen Lebtag niemals wieder gesehen habe. Manchmal, wenn ich in einer Hafenstadt zu tun hatte und zum Hafen ging, fragte ich mich, ob er wohl auf einem der Schiffe arbeitet die dort ankern. Ich habe ihn niemals wieder gesehen, ich habe mich nicht einmal entschuldigen können. Das ist etwas dass ich bereue.



    - Vater von Davet Salvatore la Caille, Mutter Duchesse Francoise Esme de Souvagne



    - Hass auf sich selbst
    Eigentlich hasste ich immer nur eine Person - mich selbst. Letztendlich wollte ich mehr sein als ich bin Ciel und spolperte über meine eigene Gier.


    Es gibt keine Entschuldigung dafür, was ich jenen antat, die mich ertragen mussten. Weder meiner Familie, noch anderen. Es gibt für niemanden einen Grund um mich zu weinen



    - Geliebter von Duchesse Francoise Esme de Souvagne
    Geliebt ist vielleicht ein zu starkes Wort für die Bindung die ich zu Fran empfand«, gestand der Geist und wickelte sich ein seiner geisterhaften Locken um den Finger. »Nein, was ich liebte war die Macht, die Möglichkeit, die Manipulation und sie bot mir all dies. Aber ich schätzte sie... auf viele Weisen...«, grinste der Geist süffisant.



    - Mitverschwörer von Duchesse Francoise Esme de Souvagne
    So ist es, aber Deine Oma war da nicht anders. Wie kommst Du auf die Idee, dass es meine Idee war Deinen Opa und Deinen Onkel aus dem Weg zu räumen? Nichts dergleichen habe ich behauptet. Es war die Idee Deiner Oma, sie war genauso eine falsche hinterhältige Natter wie ich, mit einer unvergleichlichen weichen Haut und einem warmen Schoß und Möglichkeiten von denen Du nichts verstehst, oder noch nicht. Macht ist immer lieblos Ciel, aber Liebe ist niemals machtlos. Manches tat ich aus Egoismus, manches aus Liebe. Keine Person ist zu hundert Prozent gut oder schlecht, weder Du noch ich.


    Sie meint sie hat mich benutzt? Hat sie vielleicht und während sie glaube sie benutzt mich als Werkzeug, benutzte ich sie genauso und ließ sie in dem Glauben. Niemals wäre ich so nah an die Krone herangekommen als durch eine der Krone.


    Die Ziele Eurer Oma waren vermutlich sogar herer Natur, aber nicht all ihre Wegbegleiter teilten ihre Verblendung, wir teilen vor allem die Liebe zur Macht und das Bett«.



    - Mörder von Duc Alain de Souvagne und dessen Sohn Bernard Pomeroy de Souvagne
    Sie wollte ihren Mann ausgeschaltet haben, sie wollte ihre Söhne ausgeschaltet haben - Söhne die sie für das blonde Schwein austragen musste, Söhne die ihr zuwider waren, Söhne die man ihr aufgezwungen hatte. Was schert es mich? Sie wünscht es, dann sei es so.... wenn der Preis meiner Belohnung stimmt... Dein Vater hätte nicht überleben sollen, dass war der eigentliche Fehler. Nun Dein Vater blieb gemeinsam mit dem Leibdiener Alains Zuhause und entging somit dem Unfall. Nun manchmal ist man machtlos gegen das Schicksal.


    Dein Großvater war klug genug, nicht mit all seinen Söhnen zu fahren. Er war leider dumm genug, es mit dem Kronprinzen zu tun. Nun ich wäre ein schlechter Berater, wüsste ich nicht, dass man in solchen Kreisen getrennt fahren soll - für solche Wenn-Fälle. Und ich wäre ein schlechter Attentäter, hätte ich genau darauf hingewiesen.



    - Leon
    Leon, der Leibdiener Deines Großvaters - oder was immer er tatsächlich gewesen ist, war nicht davon zu »überzeugen« auch Maximilien mitzuschicken. Dank Leon existiert Dein Vater noch und somit gibt es Dich.



    - Parcival
    Parcival war in meinem Alter Ciel, wir beide arbeiteten uns Seite an Seite hoch, zu der Zeit war Parcival noch ein junger Mann. Genau wie ich ebenso.


    Deine Großmutter war eine vom Hass zerfressene Frau. Sie liebte nichts und niemanden, nicht einmal Parcival. Aber das er sie liebte, das kann ich Dir bestätigen. Er sah Dinge in ihr, die diese Frau überhaupt nicht besaß. Vielleicht wünschte er sich das Ciel, vielleicht war sie nur eine Projektionsfläche seines Sehnens... ich konnte es ihm nicht verdenken.



    - Meister der Manipulation
    Ein schönes Leben, nein nicht wirklich. Ein wertes Leben, das ja. Meine Befähigung lag daran Magie zu beherrschen und in Leuten lesen zu können. Ihr Sehnsüchte, ihre geheimen Wünsche zu erkennen, ihnen genau den Köder vor die Nase zu halten, den sie sich selbst ausgesucht hatten.



    - Drei Mächte - Himmelsaugen, Agenten der Autarkie, Krone
    Ich wurde einer von ihnen und ich wurde einer der Agenten. Ich gehörte zwei großen Mächten an und doch keiner. Gleich wer von beiden gewinnen würde, ich wäre auf der Siegerseite, aber was wenn beide fielen? Wenn sie sich gegenseitig in die Vernichtung rissen? Als ich Deine Großmutter kennenlernte, sie näher kennenlernte, da wusste ich sie ist die dritte Seite, jene Seite die gar nicht verlieren kann. Gleich wie gut wir unser Spiel spielen würden, die Orden unterstehen der Krone. Und mit der Zeit vergaß ich nicht nur wer ich wirklich war und wer ich bin, ich gewöhnte mich an die Macht, den Reichtum, die Weisungsbefugnisse, das sich die Leute vor Ehrfurcht nach uns umdrehten gleich welchen Rock ich trug. Ich habe nicht nur die Agenten verraten, ich verriet ebenso die Himmelsaugen, Fran, meinen Vater, meine Prinzipien, mich selbst und meinen Sohn.



    - Verräter
    Und mit der Zeit vergaß ich nicht nur wer ich wirklich war und wer ich bin, ich gewöhnte mich an die Macht, den Reichtum, die Weisungsbefugnisse, das sich die Leute vor Ehrfurcht nach uns umdrehten gleich welchen Rock ich trug. Ich habe nicht nur die Agenten verraten, ich verriet ebenso die Himmelsaugen, Fran, meinen Vater, meine Prinzipien, mich selbst und meinen Sohn. Was schert es mich noch, was die Leute über mich denken?



    - Mörder der Agenten der Autarkie
    Nein ich kann den beiden nichts sagen, denn ich war es, der die Agenten verriet und der ihnen den Todesstoß versetzte. Aber in Gedenken an meinen Sohn, beschwor ich die anderen Berzans Wunsch zu erfüllen und den Kindern das Leben zu schenken, sogar dem von Mercer



    - Orden der Himmelsaugen
    Letztendlich hätte ich gesiegt, hätte ich aus dem verbliebenen Orden meinen Orden geformt mit mir als Leiter, als Ratgeber für den Duc, für Deinen Vater. Hätte es Dein Vater ebenso wenig geschafft, nun dann säße vielleicht jemand anderes auf dem Thron... wer auch immer



    - Ermordet von Duchesse Francoise Esme de Souvagne
    Meine Geliebte tötete mich, da ich den wichtigsten Grundsatz vergaß - kenne Deine Freunde. Was Deine Feind tun, weißt Du
    Ich starb ganz profan, eigentlich lächerlich, nein mich hat es nicht beim Kacken erwischt sondern beim Ficken. Sie hatte mich vergiftet und ich starb auf der Schlange.



    **



    Quennel
    Info - Preisgegebene Infos von Quennel dem beschworenen Geist:
    Info - 19.10.203 n.d.A., (RPG Blutrote See - Kapitel 6 - Beschwörungsmarathon, der 1. Geist - Quennel)


    Link:
    https://asamura.de/viewtopic.php?f=102&t=1757



    ****

    Charbogen-Ergänzung:



    31.01.204 n.d.A. Entlobung - Rücknahme der Verlobung
    von Prince Davet Salvatore de Souvagne la Caille und Chevalier Silvano Giovanni de Mancini





    Entlobung
    Rücknahme der Verlobung


    von


    Prince Davet Salvatore de Souvagne la Caille
    geboren am 02.12.146 n.d.A. in Beaufort, Souvagne


    und


    Chevalier Silvano Giovanni de Mancini
    geboren am 18.08.164 n.d.A. in Beaufort, Souvagne



    Mit heutigem Datum ist von seiner Majestät, Maximilien Rivenet de Souvagne, die vorgenannte Verlobung für nichtig erklärt worden.



    Hiermit wird rechtswirksam von unserer Person festgestellt, dass auf Wunsch von Prince Davet Salvatore de Souvagne la Caille die Verlobung aufgehoben wird.



    Grund der Entlobung:
    Die im Jahre 189 n.d.A. geschlossene Verlobung liegt nunmehr 15 Jahre zurück.
    Die Ausgangslage hat sich in der vierzehnjährigen Trennung verändert.


    Tritt ein Verlobter ohne wichtigen Grund von dem Verlöbnis zurück, so hat er dem anderen Verlobten, dessen Eltern und dritten Personen, die an Stelle der Eltern gehandelt haben, den Schaden zu ersetzen, den diese dadurch erleiden, dass sie in Erwartung der Eingehung der Ehe Aufwendungen gemacht oder Verbindlichkeiten eingegangen sind.


    Beispielhaft kommen hier nutzlos gewordene Aufwendungen für die Hochzeitsfeier und Einrichtung des Hausstands in Betracht. Dieselben Verpflichtungen zum Schadenersatz treffen den Verlobten, der durch sein Verschulden einen wichtigen Grund für den Rücktritt des anderen Teils setzt.


    Bei einvernehmlichen Unterbleiben der Heirat kann jeder Beteiligte von dem anderen die Herausgabe aller Geschenke fordern, die zum Zeichen des Eheversprechens gegeben worden sind.



    Beaufort, 31.01.204 n.d.A.
    Maximilien Rivenet de Souvagne


    Charbogen-Ergänzung:



    31.01.204 n.d.A. Entlobung - Rücknahme der Verlobung
    von Prince Davet Salvatore de Souvagne la Caille und Chevalier Silvano Giovanni de Mancini





    Entlobung
    Rücknahme der Verlobung


    von


    Prince Davet Salvatore de Souvagne la Caille
    geboren am 02.12.146 n.d.A. in Beaufort, Souvagne


    und


    Chevalier Silvano Giovanni de Mancini
    geboren am 18.08.164 n.d.A. in Beaufort, Souvagne



    Mit heutigem Datum ist von seiner Majestät, Maximilien Rivenet de Souvagne, die vorgenannte Verlobung für nichtig erklärt worden.



    Hiermit wird rechtswirksam von unserer Person festgestellt, dass auf Wunsch von Prince Davet Salvatore de Souvagne la Caille die Verlobung aufgehoben wird.



    Grund der Entlobung:
    Die im Jahre 189 n.d.A. geschlossene Verlobung liegt nunmehr 15 Jahre zurück.
    Die Ausgangslage hat sich in der vierzehnjährigen Trennung verändert.


    Tritt ein Verlobter ohne wichtigen Grund von dem Verlöbnis zurück, so hat er dem anderen Verlobten, dessen Eltern und dritten Personen, die an Stelle der Eltern gehandelt haben, den Schaden zu ersetzen, den diese dadurch erleiden, dass sie in Erwartung der Eingehung der Ehe Aufwendungen gemacht oder Verbindlichkeiten eingegangen sind.


    Beispielhaft kommen hier nutzlos gewordene Aufwendungen für die Hochzeitsfeier und Einrichtung des Hausstands in Betracht. Dieselben Verpflichtungen zum Schadenersatz treffen den Verlobten, der durch sein Verschulden einen wichtigen Grund für den Rücktritt des anderen Teils setzt.


    Bei einvernehmlichen Unterbleiben der Heirat kann jeder Beteiligte von dem anderen die Herausgabe aller Geschenke fordern, die zum Zeichen des Eheversprechens gegeben worden sind.



    Beaufort, 31.01.204 n.d.A.
    Maximilien Rivenet de Souvagne


    Die redselige Kuh - 154 n.d.A.



    Manchmal rede ich zu viel, das ist mir durchaus bewusst. Als kleiner Junge hatte ich leider keine Gesprächspartner. Mein Onkel war nicht gerade eine Plaudertasche und wir arbeiteten meist wortlos nebeneinander her. Freunde hatte ich keine. Wie auch? Ich arbeitete den Großteil des Tages auf dem Feld und hatte nur selten Gelegenheit zu spielen.


    Zudem mieden mich die meisten anderen Kinder, weil ich keine Mutter hatte. Vermutlich hatten sie Angst, dass wäre ansteckend. Hörte man auf die anderen, stimmte irgendwas nicht mit mir und meine komischen Anwandlungen waren sicher daran schuld. Woran auch immer, so wurde jedenfalls hinter vorgehaltener Hand über mich geredet.


    Dabei war ich nichts weiter als ein kleiner Junge, der die magische Gabe von seinem Vater geerbt hatte. Aber Kinder hinterfragen selten, was ihre Mütter und Väter ihnen erzählen. Zudem sah ich stets aus wie ein gerupftes Huhn. Knochendürre, mit dicken Knien und einer struppigen Mähne. Ich sah aus wie ein Miniatur Waldschrat.


    Ergab sich mal die Möglichkeit für ein Spiel oder ein Schwatz freute mich das also doppelt.


    Meline Cossou mit ihrer Paulette waren so eine Ausnahme. Meline war eine laufende Händlerin die allerlei möglichen Krims-Krams von ihrer Kuh Paulette aus verkaufte. Mit dem alten, gutmütigen Rindvieh wanderte sie die einzelnen kleinen Orte und Dörfer ab, verkaufte ihre Waren und verbreitete den neusten Klatsch, wie auch wichtige Nachrichten. Meline war sozusagen der Ausrufer, der es mit der Wahrheit nicht so genau nahm, wie auch die Bauchladen Händler die ab und an durch die Dörfer zogen.


    Schon wenn ich Meline von weitem hörte, schnappte ich mir mein Erspartes und rannte los. Sie kündigte sich immer mit einer Ratsche und dem Gemuhe ihrer Kuh an. Ich war vermutlich der aufmerksamste Zuhörer den Meline hatte, denn ich hörte mir ihre Geschichten von A bis Z an, hakte nach und wollte manches erneut hören.


    Bei ihr kaufte ich mir gebrauchte Bücher, wenn sie eines im Angebot hatte, oder etwas Süßes. Damit meine ich echte Bonbons, also Klümpchen die waren etwas ganz Besonders.


    Meline war nicht mehr die Jüngste, sie wanderte in ihrer ureigenen Geschwindigkeit, und hatte einen langen Stab bei sich, der oben rund gebogen war, wie ein Hirtenstab. Darauf stützte sie sich ab oder gab ihrer Kuh den Weg vor.


    An einem Herbsttag waren Meline und Paulette wieder da. Die Dorffrauen hatten sich schon längst verzogen, sie hatten es eh immer eilig, denn jede wollte die Erste sein, die den neusten Klatsch unters Volk brachte. So stand ich allein bei Meline, bewunderte ihr Angebot und hörte mir ihre neusten Geschichten und Abenteuer an, während Paulette hier und da ein Muh einstreute.


    "Du und die redselige Kuh", blaffte es auf einmal hinter mir.


    Die Hand von Corentin schloss sich um meinen Nacken. Aber nur für einen Sekundenbruchteil, denn schon donnerte der Hirtenstab von Meline auf den Schädel meines Vaters herab. Sie zog ihm knallhart einen Scheitel und knockte ihn aus!


    Gefällt stürzte er zu Boden, dennoch bekam er noch zwei, drei drüber gezogen, was mich grinsen und Paulette zustimmend muhen ließ. An dem Tag bekam Corentin einmal etwas von seiner eigenen Medizin und dass von einer alten Frau.

    Buch und Unkraut - 154 n.d.A.



    Sommer, eine gnadenlose Hitze die viel Arbeit auf dem Feld verlangte. Mein Onkel war krank und ich hatte die ganze Arbeit allein auf dem Feld zu erledigen. In der Frühe und am Abend schleppte ich Wasser auf das Feld um die Pflanzen zu gießen. Sehr früh und sehr spät, damit die Sonne die Pflanzen nicht verbrannte. Dabei passte ich auch auf, dass ich nur am Boden goss und dass nichts auf ihre Blätter kam, denn sonst wurden die Wassertropfen zu Brenngläser und unsere Rüben waren dahin.


    In der Zwischenzeit jätete ich das Unkraut, dass bei solchen Temperaturen regelrecht aus dem Boden schoss. Reihe um Reihe, Stunde und Stunde war ich damit beschäftigt. Im Grunde konnte ich am Anfang des Feldes wieder anfangen, sobald ich am Ende angelangt war. Aber allein schaffte ich es nicht ein ganzes Feld zu jäten. Normalerweise arbeiteten wir auch zu zweit, mein Onkel und ich.


    Endlich war es Abend, der Tag neigte sich dem Ende zu und die Temperaturen sanken. Ich hatte mit Unterbrechung bestimmt 12 Stunden auf dem Feld gearbeitet und freute mich auf meine Matte. Geschafft ging ich zum Wasserfass, wusch mich, betrat das Haus und machte es mir in meiner Ecke gemütlich.


    Ich nahm mir ein Stück Brot, eines meiner Bücher und legte mich auf meine Matte. So aß und las ich noch etwas, bevor ich schlafen gehen wollte.


    Gerade als ich mein Brot aufgegessen hatte, kam er zur Tür herein gepoltert. Corentin. Er starrte seinen Bruder an, redete kurz mit ihm und hockte sich dann vor meine Matte. Wie immer kein Wort des Grußes, aber er grüßte mich nie.


    Stattdessen nahm er mir das Buch ab und klappte es zu. Ich dachte er würde mich damit schlagen, aber er warf es einfach achtlos in eine Ecke.


    "Wie lange hast Du gelesen?", fragte er in seinem harschen Tonfall.
    "Eine halbe Stunde", antwortete ich meinem Vater.


    "Du weigerst Dich zu lernen, aber liest diesen Schund. Ein Bauer muss nicht lesen können. Und wenn er dafür schon seine Zeit vergeudet, dann liest er nicht sowas. Er liest etwas, dass ihm nützt. Da Du nicht lernen möchtest und nichts Nützliches liest, wirst Du gar nicht mehr lesen. Es sei denn Du entscheidest Dich um", erklärte Corentin.
    Ich nickte nur stumm, weil ich nicht seinen Unmut auf mich ziehen wollte.


    "Ja, nein, vielleicht, was?", blaffte er sofort.
    "Ja verstanden, nein ich entscheide mich nicht um", sagte ich leise.


    "Du musst mir nicht jedes Mal Deine Nutzlosigkeit beweisen Davet. Verkneif es Dir mal einen Tag. Feld fertig gejätet?", fragte Corentin.
    "Fast, den Rest mache ich morgen früh", antwortete ich müde.


    "Fast? Den Rest machst Du morgen früh? Den Rest machst Du jetzt! Wen Du Zeit zum Lesen hast, hast Du Zeit zum Arbeiten. Zieh Dich an, zurück an die Arbeit Du faules Stück Scheiße! Dein Onkel liegt krank im Bett und Du liest und lässt das Feld verlottern!", donnerte er mich an und verpasste mir eine schallende Ohrfeige.


    Ich sagte keinen Ton, ich weinte nicht, ich rieb mir nur kurz die Wange und zog mich wieder an. Mein Onkel schaute uns beiden nur zu, sagte aber wie üblich keinen Ton. Ich weiß nicht, wen ich in dem Moment mehr gehasst habe, Corentin oder Enrico meinen Onkel.
    Ich trat hinaus in die Dunkelheit, einen Atemzug später stand mein Vater hinter mir und drückte mir eine Laterne in die Hand.


    "Ohne die wirst Du wohl nichts sehen Du Hornochse!", schnauzte er und schlug hinter mir die Tür zu.


    Mit der Laterne in der Hand stand ich noch einen Augenblick da, starrte die Tür an und marschierte dann aufs Feld. Die ganze Nacht verbrachte ich dort und riss das Unkraut heraus. Als der Morgen dämmerte, kehrte ich ins Haus zurück. Mein Vater war verschwunden, so als wäre alles nur ein böser Traum gewesen. Das Einzige was an seine nächtliche Anwesenheit erinnerte, war mein verbranntes Buch im Kamin.

    Charbogen-Ergänzung:



    Blutrote See - Kapitel 24 - Neujahr 204 - Aussprache der Kapitäne


    08.01.204 - Preisgegebene Infos von Davet an Rene Lothair de Brisay:
    - Gesundheitszustand und seelischer Zustand von Davet nach seiner Rettung
    - Begründung warum Davet kein Lebenszeichen von sich gab
    - Keine eigene Familie gegründet


    Link:
    https://asamura.de/viewtopic.p…02&t=1944&start=10#p16118



    [b]Auszug:


    ....Zu Deinen Anschuldigungen, Du möchtest eine Erklärung? Gut der alten Zeiten Willen bekommst Du eine. Ich habe keinen 14 jährigen Urlaub hinter mir. Ich war zuerst damit beschäftigt überhaupt wieder einigermaßen auf die Beine zu kommen. Dann mich in ein neues Leben einzufinden und erst einige Jahre später fand ich die Aquila und habe sie gemeinsam mit meinen Leuten wieder aufgebaut. Meinst Du ich hätte da den ganzen Tag rumgealbert, entspannt oder die Hyänen gestreichelt? Ich war mehr tot als lebendig. Falls Du mir nicht glaubst, fragt doch Tara oder Ambar, aber wozu solltest Du das, wenn Dir mein Wort nicht genügt? Sicher hätte ich mich melden können. Dann verrate mir mal wozu. Für mich war Silvano tot. Das Letzte was ich auf der Mouette und in meinem Souvagnischen Leben sah war wie mein Mann starb. Natürlich hätte ich erfahren, dass er noch lebt, wenn ich mich gemeldet hätte. Aber hätte ich so irgendwem unter die Augen treten können? Und Du vergisst wer mein Vater ist und dass er noch lebte. Direkt nach meiner Heilung, von Genesung spreche ich da mal nicht, wäre ich zu ihm abgeschoben worden. Oder etwa nicht? Meinst Du er hätte mich behalten? Meinst Du ich hätte dort überlebt? Hätte ich nicht. Und wofür sollte ich Leala und Santo den Kopf heiß machen? Hallo ich lebe, macht es mal gut ich bin dann wieder weg? So war es ein glatter Schitt für zwei Seelen die zu Davy fuhren. Jedenfalls dachte ich das. Das war mein Grund. Glaub ihn, versteh ihn, lass es sein, ich kann es nicht ändern", gab Davet zurück...



    ...Davet dachte einen sehr langen Moment nach und rieb sich dabei die Nasenwurzel. Er wusste nicht wie er beschreiben sollte, was er gefühlt hatte. Ausgerechnet er, aber das war etwas, dass tiefer ging, etwas das die Grundfeste seiner Seele erschüttert hatten. "Ablehnung, dafür dass ich versagt habe", brachte er es knapp auf den Punkt entgegen seiner sonstigen, redseligen Art. "Selten dass mir die Worte für Etwas fehlen, aber dafür fehlen sie mir. Du weißt nicht wie ich mich fühlte und Du hast keine Vorstellung davon wie weit mich das kaputt gemacht hat. Nicht nur die Verletzung, auch das Wissen darum, völlig versagt zu haben. Ich war ein Scherbenhaufen und das ist noch eine geschmeichelte Umschreibung dessen, was ich war. Ich war krank, verrückt, nicht ich selbst. Und rückblickend als es mir besser ging, da hatte ich Angst vor der Reaktion der anderen. Wie sie reagieren würden, was sie mir vorhalten würden. Möglicherweise wäre es nie so gekommen. Tara sagte mir einmal, dass das was man sich aus Angst vorstellt meinst so schrecklich ist, dass es nie der Realität entspricht. Die Angst würde die mächtigsten Monster erschaffen. Damit hat sie Recht, man baut sich eine unüberwindbare Barriere die man nur selbst sieht. Keine Ahnung ob Ihr mich dafür verurteilt oder sogar verachtet hättet. Das spielte in dem Moment auch keine Rolle, denn ich tat es. Ich habe mich für mein Versagen verachtet", gestand er leise...



    ...Davet musste bei der Vorstellung lachen. Ein unpassende Reaktion bei dem ernsten und traurigen Gesprächsthema, trotzdem konnte er nicht verhindern, dass er bei dem Gedanken daran losgackern musste. "Entschuldige, aber allein die Vorstellung daran ist witzig. Ernsthaft, nein ich habe keine Familie gegründet Rene. Danke dass Du das nicht vor Vano und Boldi gesagt hast. Ich wurde in eine Familie aufgenommen, als wäre ich ein verlorener Sohn. Das ist die Familie von Tara, sie ist sowas wie meine große Schwester. Wenn Du einen Souvagnischen Vergleich benötigst. Nur haben dort die Frauen den Stand, den hier Männer haben. Sprich sie wäre dann hier wohl mein großer Bruder. Ich habe keine Familie gegründet, ich habe mir keine Frau genommen, ich war froh dass ich wieder zusammengeflickt war und irgendwann keine Schmerzen mehr hatte. Als der Tag kam, wo sie so langsam gingen, da fing ich an wieder klarer zu denken. Irgendwann lichtete sich der Nebel aus Schmerzen Rene. Mit mir hätte keiner etwas anfangen können in der Zeit. Aber 14 Jahre sind eine lange Zeit, da gebe ich Dir Recht. Du hast ja nicht danach gefragt ob ich in den ersten Jahren wen gesucht habe. Nein ich habe niemals jemanden gesucht, denn ich hielt Vano die Treue. Für mich gab es nur eine Art damit umzugehen, um damit klar zu kommen. Er war für mich nicht tot, er war nur kurz weg. Du kannst Dir auf der Aquila sein Quartier anschauen, es ist sein Zimmer, so eingerichtet wie er es mag. Tara fand es immer unheimlich, sie sagte sie hätte das Gefühl als kehrte er gleich heim. Hätte ich gewusst dass er das wirklich tun könnte, ich hätte alles dafür gegeben. Aber manchmal lernt man auf die harte Tour, dass man nicht annähernd so hart und taff ist, wie man von sich selbst geglaubt hat. Sondern man schaut sich eines Morgens im Spiegel an und weiß, man ist nur ein jämmerliches, kleines Würstchen. Das sogar Schiss hat sich einzugestehen was mit seinem Mann geschah. Er war für mich wie gesagt nie tot, ich habe ihn auch nie vergessen. Wie ich Vano selbst sagte war er stets in meinem Herzen und Verstand bei mir. Ich hatte also keine eigene Familie mit Frau und Kinder oder Frau, Kinder und Mann gegründet. Ich war einer der im Bunde dazugehört. Es sei denn Du zählst die Mannschaft der Aquila als Familie, dann habe ich eine. Zu der gehörte Vano immer, als unsichtbares Mannschaftsmitglied. Eigentlich habe ich mir gewünscht, irgendwann heimzukehren und alles wäre gut. Das Ihr mich wieder aufnehmen würdet, aber die andere weitaus mächtigere Stimme sagte, was sollen sie mit so jemanden wie Dir? Wer braucht schon einen Verräter in den eigenen Reihen? Jemand der tatenlos zuguckt wie der eigene Mann stirbt? Würdest Du so jemanden in der Mannschaft haben wollen? Nein. Und dort unter den Rakshanern fühlte ich mich wohl, sicher und ja auch geborgen. Sie machten mir keine Vorhaltungen. Sie behandelten mich gut, sie waren für mich da. Wie könnte ich diese Leute verurteilen? Sie schenkten mir eine zweite Chance Rene und ich nahm sie an und zwar dort, wo sie mir geschenkt wurde. Ich weiß, dass es unfair Euch gegenüber war, gerade weil wir befreundet waren. Natürlich hätte ich Dir schreiben können. Das habe ich nicht und es tut mir leid. Aber auf der anderen Seite weiß ich bis heute nicht, was ich Dir hätte schreiben sollen Rene. Vielleicht das was ich Dir gerade erzähle", sagte Davet betreten...



    ****

    Der Morgen danach



    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro wachte zeitig auf, als alle anderen noch schliefen. Er schreckte hoch und blickte sich um. Es war finster, das Kaminfeuer runtergebrannt bis auf ein rotes Glutbett. Die Körper der Schlafenden hoben und senkten sich und die meisten schnarchten. Patrice lag bei Kazrar, sie waren dicht an dicht eingeschlafen. Tekuro war froh, dass sein Vater sich um ihn gekümmert hatte, da sein neuer Gefährte gestern etwas angespannt gewirkt hatte. Damit konnte Tekuro noch nicht umgehen. Er war es gewohnt, sich dann einfach mit der Stimme und notfalls auch körperlich durchzusetzen. Tekuro rieb seinen Hals und betrachtete Silvano, der vor ihm lag. Sie hatten einen anregenden Abend mit einander verbracht. Mehr als anregend. Die Erinnerung daran, wie Silvano nach seinem Schwanz gebettelt hatte, sorgte dafür, dass er sich unwillkürlich über ihn beugte und an ihm roch. Er musste sich zusammenreißen, er konnte sich nicht einfach an ihm bedienen. Es war ein Geschenk gewesen. Um sich abzulenken, stand er auf, legte neues Holz ins Feuer und stocherte mit dem Schürhaken in der Glut.


    Davet la Caille
    Davet räkelte sich verschlafen und beobachtete Tekuro müde. Er schnupperte an Silvano, wieso auch nicht, immerhin hatten sie gestern eine verdammt heiße Nummer miteinander verbracht. Statt jenem Feuer heißte er das Kaminfeuer wieder, wofür ihm Davet dankbar war. Draußen war es kalt und seine alten Knochen machen sich dann schon ab und an bemerkbar. Langsam setzte er sich auf und kroch hinüber zu Tekuro. "Du siehst aus als hast Du tausend Fragen und keinem dem Du sie stellen kannst. Das kenne ich, also wenn Du fragen möchtest, frag. Morgen erstmal. Soll ich uns einen Kaffee machen oder kannst Du den auch nicht mehr trinken? Dein Zeichen ist der Skorpion nicht wahr?", fragte Davet und rutschte nah zu den wärmenden Flammen auf.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro stocherte, bis das Holz Feuer fing. Orangefarbene Flammen züngelten und breiteten sich knisternd aus. Es wurde heller und wärmer im Rübenhof. Tekuro kaute nachdenklich auf der Innenseite seiner Wange, als Davet ihn ansprach. Eine geraume Weile antwortete er nicht und man hörte nur das Knistern und Knallen aus dem Kamin. Er hängte den Schürhaken wieder an seinen Wandhaken und rutschte unruhig auf dem Hintern hin und her, ehe er endlich auf Davets Gesprächsangebot antwortete, indem er seine Hand ausstreckte und ihm seine Skorpiontätowierung zeigte:
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    »Der Schwarze Skorpion. Den hab ich mir stechen lassen, als ich zur Armee bin. Da hatten viele Tattoos, meist Glücksbringer oder einfach irgendwas. Mein Skorpion ist eine Erinnerung an das, was ich bin.« Er drehte den Kopf, so dass er nun nicht mehr ins Feuer blickte, sondern Davet ansah. »Ich kann keinen puren Kaffee mehr trinken. Aber Wasser oder Blut mit einem Schuss Kaffee drin, das geht. Ja, ich hab tausend Fragen. Es ist so anders als das, was ich kenne. Warum habt ihr mir das gestern erlaubt?«


    Davet la Caille
    Davet nahm die Hand von Tekuro und schaute sich den Skorpion genau an, während er sich am Feuer wärmte. "Weil Du Dich gestern entsprechend verhalten hast. Du bist zu uns gekommen um dabei zu sein, Du wolltest einer von uns sein. Nichts besseres, kein Herr der sich am Trog seiner Untertanen bedient und sich den herausfischt, den er dafür auserkoren hatte. Du hast Vano gut behandelt, anständig, er hatte keine Angst vor Dir oder davor, dass Du ihm etwas antun könntest. Du hast nur Erfahrung auf die eine Art und Vano hatte letzten Unsinn im Sinn, vermutlich weil er nur zwei Männer kannte. Das nehme ich ihm nicht übel, jeder hat Bedürfnisse. Das wie nahm ich ihm übel. Das wie, nehme ich generell übel Tekuro. Aus diesem Grund hast Du es gestern gedurft, weil Du anständig warst und nichts anderes wolltest als wir. Du warst nicht auf Kampf oder Streit aus, Du warst nicht drauf aus jemanden in den Dreck zu treten, sondern einfach mit uns Spaß zu haben. Das ist erlaubt, solange Boldi zustimmt und Vano ebenso. Ist ja sein Körper, letztendlich entscheidet er, wen er dort begrüßt. Selbst wenn er Dich mit Widerwillen begrüßt hätte wenn es eine Zustimmung gegeben hätte von Boldi, dann hätte ich Dich abgewiesen. So wie letztens, als er Dich fürchtete. Dafür bin ich sein Mann Tekuro, ebenso wie der von Boldi. Was sie selbst nicht sagen können, spreche ich für sie aus. Man ergänzt sich, Du bist in Frieden gekommen, na dann willkommen. Blut? Kannst Du eigentlich nur Menschenblut trinken? Das hatten wir uns gefragt. Komm mal mit, also hilf mir mal", bat Davet und stand auf. Er ging leise zum Bücherregal und zog es mit einer Hand weg, bis Tekuro ihm half. Hinter dem Regal war eine kleine Aussparung, in die Davet hineingriff und etwas zu Tage beförderte, was in leichtes Leder eingeschlagen war. "Hier für Dich. Möge er Dir andere Dienste leisten", sagte Davet und drückte das Päckchen Tekuro in die Hand, ehe er das Regal mit der Schulter an Ort und Stelle zurückschob. "Das gehörte meinem Erzeuger. Fass die Klinge nicht an, sie ist vergiftet", warnte Davet. "Ich hoffe Du verstehst was das bedeutet, wenn ich Dich mit einer Waffe ausstatte und dann ausgerechnet von ihm", erklärte la Caille und strich Teku über den Arm, bevor er sich wieder vors Feuer hockte. Als Tekuro das Tuch aufschlug fand er darin Folgendes:
    Bitte melde dich an, um diesen Link zu sehen.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Ehrfürchtig nahm Tekuro den Skorpiondolch mit beiden Händen entgegen. Im eingeklappten Zustand erinnerte er an ein Schmuckstück, an einen gerippten Skorpion. Mit einem Ruck aus dem Handgelenk klappte die Klinge auf und arretierte sich. Sie war genau so sanft geschwungen wie der Griff. Ein Dolch von vollendeter Schönheit, aus mattgrauem Eisen, abgesetzt mit schwarzem Horn am Griff und golden schimmernden Kneifzangen als Parierstange und Skorpionstachel am Ende des Griffs. Tekuro ließ die Finger über die Waffe gleiten, ohne die Schneide zu berühren, ehe er sie wieder einklappte. »Danke dir. Es heißt, dass du mir vertraust, aber auch, dass wir künftig Seite an Seite kämpfen. Das tun wir, Davet. Wir hätten uns nie bekriegen dürfen. Silvano ist ein Beißer. Wusstest du das? Nur die Zähne, vor denen hat er sich gedrückt. Vielleicht wusste er davon nicht. Er sollte nicht als Ohnezahn herumlaufen, sofern er seine frühere Beute selbst erlegte. Und davon gehe ich aus. Er ist schusselig, aber nicht ohne Taktik. Ich sah es, als wir Jendro aufsuchten. Er übernahm die Planung der Mission. Was ist mit dir? Wie hat dir das Abendbrot geschmeckt? Tierblut kann ich trinken, aber es ist nicht gut ... so wie schlecht gewordenes Essen zu sich zu nehmen. Möglich, um nicht zu verhungern, aber nicht gesund und einem ist schlecht, man kriegt Scheißerei oder kotzt. Drum nur eine Notlösung. Davet ...« Er sah ihn an. »Was hast du gefühlt, als ich Silvano stach?«


    Davet la Caille
    Davet hockte sich wieder ganz nah vors Feuer und musterte Silvano. "Gleich was wir tun, wir sind trotzdem die Söhne unserer Väter, entweder nimmt man das Erbe an oder man schlägt es aus. Wer er ist, wusste er selbst nicht einmal, nur dass alle Namen die man ihm gab, falsch sind. Sie fühlten sich für ihn falsch an, er sagte immer sie stinken nach Lüge. Silvano ist keine Lüge, den bekam er von seinen Adoptiveltern und nicht einfach von wildfremden Personen verpasst. Das er manchmal anders reagiert, als man üblicherweise würde - dass weiß ich. Er geht nicht auf Jagd wie ihr, er tötet Leute die seine Familie bedrohen. Damals für mich oder Rene, die Mouette. Als Offizier tötet er selbstverständlich dienstlich, das gehört dazu, mag man davon halten was man möchte. Einige hohe Herren oder sagen wir besser Damen finden das vermutlich grauenvoll, aber sie sollten sich fragen warum sie nachts sicher in ihren Betten liegen, wegen Personen wie Vano, mir, Dir und Boldi. Das er Teile jener isst, die eine Bedrohung waren, weiß ich. Meist isst er das was die Bedrohung war. Wenn einer rumschnüffelt die Augen zum Beispiel. Ob er sich die Zähne feilen lässt? Keine Ahnung ich hoffe nicht, er sollte seine behalten und sie nicht zerstören. Nein wir hätten uns nie bekriegen sollen, das sehe ich ebenso, wir sind durch Boldi verbunden. Wegen dem Tierblut, ich dachte, Du könntest Dir Tiere halten und so Deinen Blutdurst kontrollieren. Dir selbst eine Blutquelle schaffen. Aber die Idee kannst Du dann leider vergessen. Was ich gefühlt habe, als Du Silvano bestiegen hast? Eine seltsame Mischung. Geilheit aufgrund der ganzen Situation zwischen uns allen, Argwohn dass Du auch friedlich bleibst und ihm nichts antust. Erleichterung dass Du ihm nichts angetan hast. Neugier als Du gewartet hast, bevor Du die Erlaubnis hattest, Respekt dafür ihn nicht wirklich eine Ladung zu verpassen. Ein bunter Mix also und selbst? Was hast Du empfunden?", fragte Davet. "Der Skorpion von meinem Vater prangte auf seiner Schulter. Er war grau-rot, daran erinnere ich mich noch ganz genau. Hier war einst mein Zuhause, den Kamin gab es somit schon immer, aber trotzdem war es nie so warm wie jetzt. Auch wenn das Feuer brannte, es war irgendwie immer kalt. Ich lebte hier die meiste Zeit allein mit meinem Onkel. Er sagte, als ich herkam, war ich so klein, dass ich in der Nähe vor dem Kamin in der Kohlenkiste geschlafen habe. Corentin, mein Erzeuger, hat mich mitten in der Nacht gebracht noch total verschmiert so dass er dachte sein Bruder hätte einem Baby etwas zu leide getan. Irgendwie ist das mein Platz geblieben. Wenn ich andere erzählen höre wie schlecht es ihnen geht, dann erinnere ich mich an den alten Hof. Schlecht kennen manche nur in Form von Mangel, sie wünschen sich etwas - haben es aber nicht. Sich vorzustellen, dass man selbst gar nichts hat, können sie gar nicht. Du siehst das Haus ja, ich hatte nicht mal ein Zimmer wo ich mich verkriechen konnte. Nur eine Ecke, die meine war. Schon seltsam, wenn Du gleich was Du tust immer gesehen werden kannst. Wusstest Du, dass ich mal Raumteiler vorgeschlagen habe? Als Kind, verrückt nicht wahr? Da sagte mein Vater ich hätte nichts zu verbergen und falls doch, würde er es schon aus mir herausprügeln. Ich hatte nichts zu verbergen, er hat mich umsonst zusammengeschlagen. Ich wollte nur, dass mich nicht jeder beim Schlafen ständig angaffen kann. Jetzt ist der alte Sack schon verfault und braucht seinen Dolch nicht mehr, drum gehört er Dir. Richtig, ein Zeichen des Vertrauen Tekuro und vielleicht eine winzige Erinnerung niemals so zu werden wie Corentin", sagte Davet freundlich.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Eine Erinnerung ... dass ich nicht so werde? Corentin war ein Skorpion? Dann hätte ich ihn respektiert. Das muss nicht heißen, dass ich ihn gemocht hätte. Das kann ich nicht sagen. Aber ich kann auch vor Leuten Respekt haben, die ich nicht ausstehen kann oder erkennen, dass sie gut sind in dem, was sie tun. Corentin war bösartig zu seinem Sohn, zu dir. So viel hab ich mitgekriegt. Aber ich bin nicht bösartig gegenüber meinen Kindern. Ich versuche nur, sie zu erziehen. So wie Patti. Manche Menschen gehen einfach fort, sagen nicht, wohin und wann sie zurückkehren - ob überhaupt. Sie begreifen nette Worte nicht, man bittet sie zu bleiben und sie gehen trotzdem. Ich werde es trotzdem mal anders versuchen ... ein Mal. Eine Chance. Wenn Sacha sie nicht nutzt oder Patti ... dann ist das Experiment gescheitert. Mir ist nicht wohl dabei, aber ich mach es. Auch wenn ich weiß, dass es schiefgehen wird. Dann wird Patti wieder Sklave. Und was Sacha dann wird ... tja.« Er drehte den Kopf über seine Schulter, wo hinter ihm Silvano und Boldiszàr auf dem Fell vor sich hin schnarchten. »Davet, was sind wir jetzt«, wollte er wissen. »Kameraden? Ein Rudel? Und was, wenn Silvano mal wieder ... gestochen werden will.«


    Davet la Caille
    Davet packte Tekuro am Kiefer, nicht fest aber bestimmt so dass er ihm in die Augen schauen musste. "Immer noch so viel Angst? Es wird kein Experiment geben Tekuro. Alles was es gibt ist das Leben an sich. Und hier gehts nicht allein um Dich. Du hat Patrice angenommen als Deinen Mann. Das ist kein Versuch, kein Spiel, kein Zeitvertreib. Falls doch, hättest Du mit offenen Karten spielen sollen. Wie es in dem alten Lied heißt, er nahm nicht Deine Seel er nahm nur Dein Leib - als Zeitvertreib. Ist er das? Wohl kaum, sonst hättest Du keine Angst wenn er forginge. Du wirst Dich bemühen, einmal, zweimal, hundertmal wenn es sein muss. Du bist unwissend Tekuro, Dein einziger Versuch gilt nicht Patrice. Dieses ganze hier ist DEIN einziger Versuch jemals einen Mann zu finden und vor allem halten zu können der Dich liebt und den Du zurück lieben kannst. Versagst Du hier, versagst Du für immer. Weshalb erkläre ich Dir auch direkt. Weil Du dann versagen möchtest. Weil es viel bequemer ist den Stachel zu benutzen, anstatt das Herz und den Verstand. Darum wirst Du dann versagen, mit der Ausrede aus tiefster Überzeugung - ich hatte es doch versucht. Nein, Du hast gar nichts versucht Tekuro. Du lässt andere versuchen, Dich zu lesen. So funktioniert eine Partnerschaft aber nicht, sie ist geben und nehmen. Und bedenke eines, alles was Du Dir wünscht, solltest Du zuerst geben. Kurzum sei doch der Partner, den Du Dir wünschen würdest. Dann wird es auch funktionieren. Sollte es dann jemals zerbrechen Tekuro, dann war daran nichts Deine Schuld, Du kannst weiterziehen und erneut suchen. Aber Spielzeug zu sein nur weil jemand anderem der Sack spannt, ist nichts witziges. Wenn beide Druck haben und sich einig sind, kein Thema. Jeder braucht mal einen Fick wie ein kaltes Bier. Reiner Genuss, reine Befriedigung, deshalb heiratet man auch nicht den Wirt. Aber wenn es um mehr geht oder man dem anderen mehr verspricht nur vor der Wahrheit oder einem Korb zu drücken, sollte man nicht von sich behaupten man wäre ein Mann. Dazu gehört schon was mehr. Oder wärst Du gerne der Bumslappen von Patrice? Morgen stiefelt er weg sagt danke Tekuro, die Nächte waren schön warm, mein Sack ist geschmeidig leer, man sieht sich? Wie fühlt sich das an? Beschissen. Willst Du Dich so fühlen? Nein. Wieso soll er sich so fühlen? Das ist Dein Mann Tekuro. Ob Corentin ein Skorpion war oder eine Ente, interessiert mich nicht. Er war ein Arschloch, dass ist alles was ich über ihn wissen muss, ein knochenbrechendes, unberechenbares Arschloch. Und Respekt ist das Letzte was er verdient hat. Du wirst nicht zu so einem Arschloch werden, verhalte Dich anders Sacha gegenüber. Verhalte Dich freundlich und fair, er ist ein guter Kerl. Er rettete Silvano das Leben, er hat Respekt verdient. Schlage ihn nie wieder Tekuro, tue uns beiden das nicht an und auch ihm nicht. Was wir sind? Eine Familie Tekuro. Eine Familie und hoffentlich auch Freunde. Wenn Silvano gestochen werden möchte, sollten Boldi und ich davon wissen. Hinterrücks macht Ihr bitte nichts, das gehört zu einer Familie dazu. Ansonsten schauen was sich ergibt, aber vorrangig ist Silvano unser Mann Tekuro. Hast Du einen Narren an ihm gefressen? Er schien es auch gewaltig zu genießen gut Du hast ja auch was zu bieten, haben wir ja gesehen", grinste Davet.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro erwiderte den Blick ruhig. Er wurde bestimmt, aber nicht herausfordernd am Kinn festgehalten und duldete es entspannt. »Man kann nicht alle Menschen miteinander vergleichen. Die einen sind so, die anderen so. Jäger, Beute, Aasfresser und so weiter. Patti ist keine Beute mehr und ich habe begriffen, dass Silvano auch keine ist. Das heißt aber nicht, dass ich immer von mir ausgehen kann, wenn ich versuche, andere einzuschätzen. Das geht meistens schief. Da sie anders denken als ich. Anders fühlen. Ich erwarte nicht, dass mich alle lesen, Davet. Ich hoffe es. Weil ich es nicht hinkriege, so zu reden, dass man versteht, was ich eigentlich sagen will. Aber ich geb mir Mühe, eure Sprache zu lernen. Das versuche ich gerade. Ja, Vano gefällt mir. Er macht mich geil ohne Ende, von Anfang an. Dabei ist er eigentlich nicht mein Typ. Zu alt. Zu abgekämpft. Aber wie er da bettelte, das war einfach nur lecker. Und er war auch lieb. Das mag ich. Dafür war Patti grantig. Irgendeiner hat immer was zu mosern. Ich würd gern, dass Patti sich so benimmt wie Vano gestern. Aber seit er kein Sklave mehr ist, ist er ganz schön frech geworden.« Tekuro blinzelte langsam und entspannt. »Ich stech Silvano nicht hinterrücks. Er gehört zu Boldi und dir. Was darf ich machen, ohne dass ihr guckt? Du hast mir nicht verraten, wie dir das Abendbrot geschmeckt hat. Und was den Rübenhof betrifft ... teile ich die Ansicht Corentins. Niemand braucht sich zu verstecken. Wozu sollte das gut sein.«


    Davet la Caille
    Davet ließ Tekuro los und drückte ihn liebevoll, bevor er ihn freigab. "Manchmal muss man Dinge mit sich selbst ausmachen Tekuro und da ist man am liebsten für sich. Ich rede nicht von Selbstbefriedigung oder sowas, sondern seinen Gedanken nachhängen, oder mal heulen. Das mit dem Verständnis stimmt, aber ich denke wir als Familie werden schon lernen uns zu verstehen. Man wächst zusammen, dass ist wie eine Partnerschaft in groß. Oder meinst Du ich war mit Vano zusammen und alles funktionierte sofort? Nein, man muss sich erst mit all den Eigenarten die man hat und die auch der andere mitbringt kennenleren. Bei einer Gruppe wie unserer Familie ist das ebenfalls so. Du lernst, genau wie wir und wir unterstützen uns gemeinsam. Abgekämpft trifft auf einige von uns zu Tekuro, aber das ist er ja. Allerdings hat ihm der Urlaub gut getan, Du hast es ja gemerkt. Was erlaubt ist, jede normale Nettigkeit die man nicht als Sex wertet. Ich habe Dich gerade auch gedrückt und nicht einfach gevögelt oder? Patti findet sich selbst erst noch. Vorher Sklave, jetzt Partner, lass sich das erstmal setzen. Er hat mir nicht den Eindruck einer Zicke gemacht auf der Choucas. Alles was er wollte war geliebt werden, das willst Du doch auch", grinste Davet.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Aber warum kommt er dann nicht her? Ich ... mag ihn, Davet. Mich stresst das. Er macht immer irgendwas und ich will, dass er was ganz anderes macht. Und ich darf ihm nix mehr befehlen. Das nervt mich. Wobei, euer Silvano, der ist genau so. Wuselt woanders, geht weg, verreist allein. Ja, er ist entspannt nach dem Urlaub. Ihr müsst das selber wissen, aber ich würde nicht wollen, dass mein Patti verreist. Ich würde ihn zurückholen. Wenn du einen Raumtrenner haben willst, musst du dir einen organsieren. Aber stelle ihn so, dass er nur deinen Bereich abtrennt und alle anderen, die nicht getrennt werden wollen, nicht stört. Silvano hat erzählt, dass du um ihn geworben hast ... wie? Wie werbe ich um Patti? Eigentlich ist er schon meiner. Aber er liegt bei Kazrar!« Tekuro ließ sich zu einer Fledermaus zusammenschrumpfen und legte sich in Davets Hand, wo er vergebens auf eine Streicheleinheit wartete. Dann blinzelte er verwirrt. »Schön blöd von mir«, piepste er. »Du hast keine zweite Hand.«


    Davet la Caille
    Davet lachte leise, stellte ein Bein auf und legte Tekuro auf sein Knie ab. So konnte er die kleine Fledermaus problemlos kraulen. "Was das Werben angeht bin ich eine reine Katastrophe. Ich hätte ihn auch über das Schiff prügeln können, das wäre sicher genauso schön gewesen. Dabei habe ich mich wirklich bemüht. Also ich war immer in seiner Nähe, Ausrede dass ich unserem neuen ersten Offizier natürlich das gesamte Schiff zeigen muss. Ich glaube so genau bekam noch keiner ein Schiff gezeigt, er kannte jeden Nagel und jede Ritze in allen Planken. Dann habe ich Andeutungen gemacht, die er freundlich registrierte und auch mal drauf einging. Scheinbar hatte er sie nicht verstanden oder Angst. Letzteres hatte er, er hatte keine Erfahrung. Also musste der erste richtige Schritt von mir erfolgen. Dazu redest Du ganz einfach mit Deinem Angebeteten, streichelst ihn dabei mal versehentlich über den Arm, berührst ihn und so weiter. Damit schaffst Du Kontakt und Du weißt auch gleich, ob er sich von Dir anfassen lässt. Ließ er, wunderbar. Also wir konnten über alles reden, ich durfte ihn anfassen, wir rissen die blödesten Witze aber über Sex sprachen wir nie. Grund er hatte noch keinen. Gut, kein Problem. Dachte ich bis dato. Also habe ich ein richtig schönes Essen organisiert, denn ich wollte ihn ja von mir überzeugen. Er sollte sehen, keine Kosten und Mühen für den kleinen Silvano gescheut, dass ist er mir wert. Es lief super, grandios, erstklassig. Bis zu dem Punkt, wo ich eine neue Weinflasche öffnen musste. Der Korken steckte fest, gleich was ich tat, gleich wie sehr ich zerrte, das verfluchte Ding steckte fest. In dem Moment, wo Vano mir seine Hilfe anbot und nach der Weinflasche griff, schoss der Korken aus der Flasche und die Buddel donnerte ihm ins Gesicht. Ich dachte ich sterben. Das tat ich natürlich nicht, aber ich packte Vano und wollte ihm helfen. Sein ganzes Gesicht voller Blut, da seine Nase wie Sau blutete. Nasenbeinbruch und das bei der ersten Verabredung. Aber er schlief nach der Verartzung durch den Bordarzt bei mir und wir haben das erste Mal ganz sanft rumgefummelt. Er behauptet steif und fest, er hat die Flasche noch", grinste Davet versonnen in alten Erinnerungen schwelgend. "Wir hätten Vano überhaupt nicht allein verreisen lassen, der Gute sollte Zuhause bei seinen Eltern auf uns warten. Wir wussten nicht, dass er weg war Tekuro. Nun benötige ich keinen Raumtrenner mehr, aber Dankeschön", sagte Davet verlegen.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Dann ist er euch weggelaufen«, stöhnte die Fledermaus und wand sich verzückt unter den riesigen streichelnden Fingern. »Fledermaussex ... das müsste man mal ausprobieren. Mit Archi ginge das, der kann sich auch verwandeln.« Er räkelte sich genüsslich in Verrenkungen, die keine echte Fledermaus je ausführen würde. »Gebrochene Nase bei der ersten Verabredung, das krieg ich auch hin, wenn es nur das ist. Also irgendein richtig teures Essen für Patti organisieren und einen Wein, ja? Und warum sagst du mir nicht, was du von meinem Abendbrot hältst! Ich hab lange dafür in der Küche gestanden. Und warum brauchst du auf einmal keinen Raumtrenner mehr? Hast du aufgehört mit Nachdenken?«


    Davet la Caille
    "Nun ist keiner mehr hier vor dem ich meine Gedanken verstecken wollen würde. Wobei da wohl ein Raumtrenner als Letztes hilft. Und die Leute die mich hier anschauen, die meinen es ja nicht böse mit mir. Ihr schaut und das war es. Ihr begafft mich ja nicht, oder achtet auf jede Bewegung die irgendwie falsch gedeutet werden kann. Das Essen war gut aber bei Dir bin ich da immer vorsichtig", lachte Davet leise und kraulte der Fledermaus den Bauch. "Mit Archibald Fledermaussex, dass klingt abenteuerlich. So gesehen ist er stiften gegangen, ganz genau", stimmte Davet zu.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Mit dir meint es hier gar keiner böse. Nur auf Vano war ich anfangs zickig, weil der auch gezickt hat. Aber das ist jetzt Geschichte. Du brauchst dir bei meinem Essen keine Sorgen machen, Gift ist nicht meins. Wenn nötig, kläre ich Streit anders. Es hatte dir also geschmeckt, das freut mich. Steckt viel Mühe drin. Nur Boldi isst zu wenig davon, obwohl er sonst so ein Fresssack ist. Vano ist also ohne Absprache stiften gegangen. Werdet ihr ihn bestrafen?«


    Davet la Caille
    "Du könntest etwas mehr Gemüse reingeben und Speck, weshalb die Leute immer auf das Fest und die Kruste verzichten, keine Ahnung, dabei ist das doch das Leckerste am ganzen Braten. Also jedenfalls für mich und wenn Du mir eine Freude machen willst, verarbeite es mit. Bestrafen? Nein. Schau ihn Dir doch an. Er ging als nervliches Wrack und kam so wieder, wie ich ihn kenne. Oder fast. Was Boldi in der Verhandlung sagte stimmt, wieviel kann ein Mensch ertragen? Du, ich, wir alle? Jeder hat eine Grenze wo er dann auf seine Art einen Schlussstrich zieht. Ich bin damals weggelaufen, Vano läuft auf seine Art weg Tekuro. Diesmal kam er aber mit sich selbst im Gepäck wieder zurück. Wenn er mal etwas anderes um die Nase braucht und ihm das derart gut tut, kann er gerne weglaufen. Er sollte nur nicht vergessen uns mitzunehmen. Wegen Deinem Essen, vielleicht ist es Boldi auch einfach zu trocken ohne Fett? Also so wie ich Boldi kennengelernt habe, isst er genauso gerne Braten wie ich, verabscheut keine Zwiebeln und Fett weiß er zu würdigen. Aber dass Du Dir Mühe gegeben hast, schmeckt man", lobte Davet.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Und hast du rausgeschmeckt, was es war?«, fragte er neugierig. »Boldi hat mit seiner megafetten Schnüffelnase rausgerochen, dass er das nicht essen will, ich wette drum. Du, Davet ... ich hatte mich in euch getäuscht. Besonders in Vano. Er war so lieb und du auch. Ich würd es gern wieder gut machen. Sag mir, wie.«


    Davet la Caille
    "Ich weiß was es war, ich habe es schon gegessen Tekuro. Vano ist lieb, zu lieb, drum reagiert er manchmal so über um es zu überspielen oder eine Grenze zu setzen. Genau wie Du. Du klammerst, er stößt andere von sich. Ihr beide macht das aus gleichem Grund. Und fühlt er sich bedroht dann reagiert er so, dass man weiß lass es lieber. Wobei er Dir gar nichts tun wollte. Er wollte Dir richtig Schiss machen, damit Du zukünftig einen großen Bogen um ihn machst. Wiedergutmachung? In Ordnung, bleib so wie Du bist, sei auch so zu Sacha und pack mit an wenn wir draußen unser Häuschen bauen. Das könnten wir zum Beispiel gemeinsam planen. Das wäre eine feine Sache", freute sich Davet. "Was ist eigentlich mit Ciel? Kommt er öfter her, begleitet Ihr ihn? Wie wird das laufen? Ich freue mich jedenfalls genau wie Dein Vater auf Arashima", sagte Davet und kraulte die Fledermaus weiter.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Die Beißer gehören Ciel, so wie Unitè B. Wir sind seine. Schützen ihn, erledigen Zeug für ihn. Drum, wo Ciel ist, dort sind auch wir. Und darum muss Ciel mit auf die Reise kommen, da er uns allein nicht fahren lassen wird. Du bist doch sein Onkel, oder? Du bist älter als er, drum hast du das Recht, ihm zu sagen, dass er mitkommen muss. Vano kann mir keine Angst machen. Er macht mich höchstens wütend.« Die Fledermaus musste niesen und verwandelte sich dabei versehentlich wieder zurück, so dass plötzlich an die 90 kg Kampfgewicht auf Davets Beinen lagen. Tekuro machte es sich dort bequem. »Ich helf euch bei dem Haus. Versprochen. Du bist also auch ein Beißer. Und da sagen alle, wir wären schlimm. Von wegen. Scheinbar hat jeder schon mal vom verbotenen Fleisch genascht.«


    Davet la Caille
    "Du würdest Dich wundern, was manche Menschen schon alles gegessen haben oder was manche Salzbuckel treiben um die See zu besänftigen. Ciel muss ich da gar nichts befehlen, er wollte genau wie wir alle mit nach Arasahima und hat sich genauso darauf gefreut. Tja dann hatte Vano mit seiner Aktion genau das Gegenteil von dem erreicht, was er erreichen wollte. Aber das ist jetzt vorbei, Ihr seid eine Familie. Sogar ein Stückchen mehr wir sind auf andere Art verbunden, wobei Boldi und ich ja nicht mit Dir wirklich intim waren wir waren nur alle im Team", lachte Davet über seinen eigenen Witz und kraulte Tekuro auch als Mann weiter. "Das Häuschen muss gar nicht groß werden, es soll eigentlich nur eine kleine Schlafstätte mit Kamin und Küche werden. Alles weitere müssen wir mit Boldi besprechen, was er sich wünschte", antwortete Davet und malte Tekuros Bauchnabel nach.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Dann kann ich euch künftig öfters zum Essen einladen, wenn es was Feines gibt. Nur Patti verschmäht mein Essen, Boldi hat wenigstens den Reis gefuttert. Guck mal.« Er strich seine schwarze Bauchbehaarung auseinander, so dass Davet sah, dass er einen Chaosstern um den Bauchnabel tätowiert trug. »Hat Arbo gestochen. Gestochen, der war gut. Ist das Zeichen vom Ältesten. Ich wollte es ums Arschloch tätowiert haben, aber Arbo war leider ein Spielverderber. Na ja. Hier sieht man es auch besser.« Er nahm seine Hände weg, so dass Davet ihn weiterkraulen konnte. »Boldi wollte ein beheiztes Bett haben, einen Schlafofen, das hatte er erzählt.«


    Davet la Caille
    "Dann hättest Du jedesmal durch den Stern geschissen? Auch keine nette Form der Huldigung", lachte Davet bei der Vorstellung. Vano blinzelte müde und kroch zu den beiden, während er Boldi hinter sich herzerrte. "Stimmt den Kachelofen hatte sich Boldi gewünscht, den wird er auch bekommen. Einen den man im selben Raum anheizt, so kann man schon in die Flammen schauen. Die Silberbärte haben auch in zig Kajüten Öfchen. Natürlich muss jedes offene Licht bei Sturmgefahre gelöscht werden, aber gemütlich ist das schon und jederzeit frischen Kaffee oder Tee. Darauf hätte ich auch Lust", grinste Davet und schaute sich den Chaosstern genau an, während Silvano aufstand ihm und Tekuro einen Kuss gab und Kaffee aufsetzte. "Also was bedeutet der Stern genau? Und wieso wolltest Du ihn um die Rosette?", fragte la Caille neugierig.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro schaute Silvano verunsichert nach. »Gruslig«, fand er und rieb sich die Stelle, wo er hingeküsst worden war. Boldiszàr hatte sich mitschleifen lassen und streckte sich lang, wobei seine Flanke Davet berührte. Gleich darauf schnarchte er weiter, während Silvano fleißig war. »Der Stern ... steht für das Leben im Sinne des Ältesten. Wir opfern ihn, wir erweisen ihm Ehre durch gute Jagd. Er ist ein gütiger Gott, er brachte Kazrar zurück ins Leben. Er ist nicht wie Ainuwar, den man nie sieht und hört, dem wir alle egal sind, wenn es ihn denn gibt. Und schau, wie mein Stern aussieht, anders als der von den anderen Beißern. Er gleicht einem aufgerissenen Rachen, immer hungrig. Weil ich manchmal ... großen Hunger habe. Und darum wollte ich ihn genau da hin. Aber Arbogast hat mich nicht verstanden.«


    Davet la Caille
    "Um den Bauchnabel finde ich ihn allerdings auch wirkungsvoller. Man sagt dort im Sonnenzentrum wohnt die Lebensenergie von einem. Wenn es stimmt, stimmt auch der Stern, Dein Leben dreht sich um den Ältesten. Nicht gruselig, lieb gemeint. Sind das alle Tätowierungen die Du hast? Der Skorpion, der Stern? Boldi und ich möchten uns eine gemeinsame stechen lassen mit Vano", erklärte Davet und bekam einen Kaffeebecher in die Hand gedrückt. Vano hockte sich mit seinem Becher daneben und flößte Boldi vorsichtig Kaffee ein. Davet schaute verstört dem Schauspiel zu.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Du hast mich auch nicht verstanden, aber egal. Ich hab noch eine weitere Tätowierung.« Er hob seinen linken Arm, so dass das B auf seiner Flanke sichtbar wurde, was sich genau in Herzhöhe befand. »Mein Boldi-B. Ich will aber noch mehr Tätowierungen machen lassen. Einen Hai für Mako und einen Marderhund für Tanuki. Und eine für Papa, da muss ich mir noch was Schönes überlegen. Warum guckst du so verstört? Vano macht das doch ganz lieb. Nur Boldi verpennt es wieder. Vano, wenn du ganz lieb sein willst ... dann hol meinen Patti noch mit her. Der ist manchmal komisch, aber lieb. Er soll auch mit hier liegen.«


    Davet la Caille
    "Dann versuch es mir zu erklären Teku. Naja ich bin einiges gewöhnt, aber dass man schlafend Kaffee eingeflösst bekommt ist mir neu. Einen Marderhund, einen Tanuki den könntest Du Dir doch in Arashima stechen lassen ebenso das Bild für Deinen Vater", schlug Davet vor und trank einen großen Schluck Kaffee.


    Silvano de Mancini
    Silvano grinste Davet kopfschüttelnd an. "Er schläft nicht und falls doch, hat er eben etwas Kaffee im Bauch Calli. Patti? Ich hole ihn her, Moment", bat Vano und ging rüber zu Kaz und Patrice. Er hob Patrice vorsichtig hoch und trug ihn zu Tekuro rüber. "Hier ist er", flüsterte Vano leise und legte Patrice neben dem Kamin ab, so dass er es schön warm hatte. "Worüber quatscht Ihr?", fragte er gut gelaunt, schaute kurz in Boldis Hose und widmete sich wieder Davet und Tekuro.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Muss ich das echt erklären? Da war Patti gerade frisch mein Sklave geworden in der Zeit. Oder sollte es gerade werden. Ich hatte wahnsinnig Appetit auf ihn. Und Arbo sollte mit mir üben.« Tekuro setzte sich auf und zerrte Patrice zu sich hinauf, so dass sie nun beide zwischen Davets Beinen lagen und jeder einen Oberschenkel hatte, auf den er den Kopf legen konnte, so dass Davet sie bequem zu kraulen vermochte. Patrice war munter, wer wäre das nicht, nachdem er herumgetragen worden war, aber ließ alles mit sich machen. »Für das Papa-Tattoo lass ich mir noch was einfallen. Sein Name heißt kleiner Räuber. Aber ich denke, ich lasse mir einfach seinen Namenszug stechen. Was ist das da überhaupt, Vano? Das Viech da, das ist neu!«


    Boldiszàr
    Boldiszàr wurde munter, als man ihm an der Hose herumfummelte. Er öffnete die Augen, sah Silvano und schmeckte Kaffee. Prompt verschluckte er sich und musste husten.


    Silvano de Mancini
    Silvano klopfte Boldiszar beruhigend auf den Rücken und half ihm auf. "Trink langsam Schatz", beruhigte er ihn. "Das ist ein Merlion, das Wahrzeichen von Ledwick. Den habe ich mir dort vor Ort von einem alten Seebären stechen lassen. Hier schaut nur", sagte er und hielt den Arm so, dass jeder den Merlion bewundern konnte. "In Ledwick habe ich mich richtig wohl gefühlt, wir könnten einige Tage dort bleiben, bevor wir nach Arashima aufbrechen. Und hast Du mit Arbo richtig geübt oder nicht? Der Stern symbolisiert also Deinen Hunger auf Fleisch oder den generellen Hunger, Lebenshunger, Jagdhunger, Hunger nach was auch immer", überlegte Silvano und schaute sich ebenfalls den Chaosstern an, ehe er die Tätowierung auf Davets Oberarm küsste. "Das Mancini-Wappen", freute sich Vano und streichelte Boldi. "Ich habe mittlerweile einige mehr, aber der Merlion war nicht mein letztes. Fred hat auch ein sehr schönes, schon mal gesehen? Nautisch, Kompass, Karte, Zirkel und so weiter", antwortete Vano.


    Boldiszàr
    "Ich hab mir Fred noch nicht nacksch angeguckt", antwortete Boldiszàr, nachdem er sich ausgehustet hatte. "Muss ich mal machen. Ledwick werden wir ja sehen, bevor wir abreisen, wenn dort die Tordalk liegt. Wieso trägt Davet das Wappen deiner Familie? Warum nicht das von la Caille?" Er tippte mit dem Finger den neuen Merlion an. "Sieht hübsch aus."


    Silvano de Mancini
    Silvano schmiegte sich an Boldiszar und kraulte ihm den Rücken. "Fred hat nur eine Tätowierung, jedenfalls von der ich weiß. Frag ihn einfach, er ist alles andere als prüde, auch wenn er so wirkt. Möchtest Du Frühstück? Dankeschön, ja der Merlion bedeutet mir etwas. War eine schöne Zeit dort, aber Euch habe ich vermisst. Vermutlich als Erinnerung oder Calli?", fragte Vano und strich ihm durch die Mähne.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    "Er hat nicht mit mir geübt. Weil er es nicht verstanden hat. Keine Ahnung, warum nie einer kapiert, was ich sagen will. Aber ja, der Chaosstern zeigt meinen Hunger und dass ich diesen Hunger ... und die daraus resultierende Jagd ... dem Ältesten widme." Er blinzelte. "Ich bin so dumm. Wie willst du uns beide gleichzeitig kraulen."


    Davet la Caille
    "Das geht nur abwechselnd Tekuro, aber auch das bekomme ich hin. Danke für die Erläuterung. Richtig Vano, das Wappen ist eine Erinnerung an Dich und ein Zeichen dass wir nach wie vor zusammen gehören. Unsere Verlobung steht doch noch oder? Also falls nicht, sag es ruhig. Ich glaube unsere Hochzeit würde man sowieso nicht gutheißen, aber das ist mir gleich. Das weißt Du, ich habe gefragt, Du hast Ja gesagt. Gilt das Ja noch? Das Wappen habe ich mir stechen lassen, damit ich Dich immer bei mir habe. Eigentlich hatte ich überlegt mir ein Portrait stechen zu lassen. Aber gerade so ein Bild, was ist wenn es mir nicht gefällt, oder Dich nicht richtig gezeigt hätte? Wenn ich es nicht mit Dir in Verbindung gebracht hätte? Darum wählte ich Dein Wappen, das steht für sich und es steht für Dich. Dein Gemälde kam in die Aquila, Du hast es schon gesehen und auch Boldi hat es schon gesehen. So wie Du ausgesehen hast mit 20 Jahren, aus meiner Erinnerung heraus. Unsere Familie hat kein Wappen Tekuro, wir waren einfache Bauern, nichts weiter, la Caille ist keine Adelsbeizeichnung, es ist nur ein ganz normaler Namenszusatz. Nun jetzt hast Du ja mit wem anderes üben dürfen und so wie es aussah hatten wir alles Spaß dran", grinste Davet.


    Boldiszàr
    "Er hatte mit dem Arsch Hunger", grunzte Boldiszàr. Tekuro funkelte ihn feindselig an, was Boldiszàr ignorierte, da er gerade andere Gedanken hegte. "Du kannst Silvano nicht heiraten, Davet. Er ist schon verheiratet, falls du es vergessen hast."


    Davet la Caille
    Davet dachte einen Moment darüber nach. "Nun er hätte dann halt zwei Ehemänner, oder ich müsste Dich heiraten. Oder wäre beides nicht legitim vor der Krone?", fragte er etwas verunsichert. "Nun wenn Du Lust von hinten hattest, ist das auch kein Problem Tekuro, wir helfen Dir gerne. Angst musst Du dabei auch keine haben, versprochen", grinste Davet und kraulte ihm den Bauch.


    Boldiszàr
    »Also ich helf ihm da nicht«, murrte Boldiszàr. »Und Vano auch nicht. Was du machst, ist dein Bier. Vano kann dich nicht heiraten, da er entmündigt wurde. So ist das.«


    Davet la Caille
    "Aber tätowieren lassen kann er sich, verreisen kann er oder besser gesagt er macht es einfach. Gut vergesst die Frage. Wann immer eine Antwort möglich ist, kann ich sie immer noch erhalten. Bis dato bleibt alles beim Alten. Oder sagen wir so wie jetzt. Kein Grund sich gleich aufzuregen Bold. Wir können Dir dann doch nicht helfen Tekuro, aber vielleicht wird Patti sich erweichen lassen, gestern sah es doch so aus", sagte Davet freundlich.


    Silvano de Mancini
    "Weder für den Urlaub noch für die Tätowierung wollte einer wissen wie alt ich bin, oder ob ich entmündigt wurde. Und falls doch, hätte ich davon nichts erzählt. Das gilt doch nur in Souvagne und nicht auf der ganzen weiten Welt hoffe ich. Und falls doch, ich habe ja Boldi dabei und Dich Calli", sagte Vano und nahm noch einen Schluck Kaffee. "Gut keiner will Frühstück, auch herrlich. Dort gab es eine süße Frucht, die habe ich sehr gerne gegessen", erklärte Mancini.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro beschloss, besser die Klappe zu halten, da Patrice sich auf die Seite gerollt hatte und Tekuros Hüfte an sich heranzog. Er war offenbar entschlossen, Tekuro nicht auf diese Weise zu teilen. Es war fast schon lustig, dass er auf einmal zu jedem Mist eine Meinung hatte, wo ihm doch früher scheinbar alles egal gewesen war. Tekuro ließ ihn machen und legte sich bequemer hin. Danach lagen sie beide still und ließen sich von Davet kraulen.


    Boldiszàr
    Boldiszàr setzte sich auf und starrte Davet an. »Ich mag dich gut leiden«, knurrte er. »Aber das finde ich jetzt nicht witzig. Ich bin Silvanos Mann! Wie kannst du in meinem Beisein davon sprechen, ihn heiraten zu wollen? Geht es dir zu gut?«


    Silvano de Mancini
    Vano musterte die beiden und streichelte Boldi und Davet. "Ruhig Ihr beiden, nicht streiten. Er hat es nicht böse gemeint und auch wenn ich nicht entmündigt wäre, würde ich ablehnen solange Boldi nicht zustimmt. Zudem wird mich keiner in der Familie der Krone haben wollen. Also lass es wie es ist, repariere nichts, was nicht kaputt ist Calli", bat Vano und drückte Boldi an sich.


    Davet la Caille
    "Ich weiß dass er Dein Mann ist, allerdings ging ich davon aus, dass er auch mein Mann werden könnte. Mein Fehler. Die Frage war kein Angriff auf Dich Bold, Du weißt wie ich zu Dir stehe. Was die Krone angeht, da war die Äußerung von Ciel sehr deutlich. Aber das muss ich Dir nicht erklären. Lasst uns nicht streiten", bat Davet.


    Boldiszàr
    "Was interessiert mich die Krone?", murrte Boldiszàr. "Mich interessiert, dass ich zuerst da war. Wir waren schon als Kinder füreinander bestimmt. Dann wurden wir auseinandergerissen und man raubte uns alle Erinnerungen. Dann erst kamst du. Ihr habt euch lieben gelernt, das respektiere ich. Da ich dich inzwischen auch gern mag, bist du sozusagen unbefristeter Dauergast. Aber jetzt Silvano hinter meinem Rücken einfach mal heiraten zu wollen, das ist schon dreist."


    Davet la Caille
    Davet schaute Boldiszar ernst an. "Ich wollte ihn weder hinter Deinem Rücken, noch ohne Dein Einverständnis heiraten. Ich habe es verstanden Boldi und ich weiß darum, dass Ihr Euch wiedergefunden habt. Die Krone muss Dich nicht interessieren, Vano führte es auf. Deshalb habe ich darauf geantwortet. Also Du möchtest nicht, damit ist das Thema erledigt, müssen wir uns deshalb jetzt angehen?", fragte Davet ruhig.


    Boldiszàr
    "Wie wäre es, wenn du zuerst mich gefragt hättest und dann Silvano? Oder um meine Hand angehalten hättest, wie man so schön sagt? So sieht das eher so aus, als wäre ich nur der Mittel zum Zweck gewesen."


    Davet la Caille
    "Glaubst Du das wirklich? Nach allem was wir gemeinsam erlebt haben? Es war nicht lange, dass stimmt, aber trotzdem habe ich angenommen wir empfinden etwas füreinander. Ich habe Dich weder damals in der Höhle, noch in Beaufort noch sonst zu irgendeinem Zeitpunkt angelogen oder gar verarscht Boldi. Du warst auch nicht Mittel zum Zweck, ich habe Euch angeboten zu gehen.Gut ich hätte Dich zuerst fragen müssen, aber ich habe Dich nicht bloßstellen wollen. Ich biete es erneut an zu gehen, dann ist der Stand dort, wo er in der Höhle gewesen ist. Mehr kann ich Dir nicht anbieten, als Euch wieder dahin zu verschwinden, wo ich herkam. Was Du fühlst musst Du selbst wissen, ich kann nur sagen was ich empfinde", antwortete Davet.


    Boldiszàr
    "Und was empfindest du?", hakte Boldiszàr nach.


    Davet la Caille
    "Das habe ich Dir schon mehrfach gesagt, ich liebe Dich", gab Davet zurück.


    Boldiszàr
    "Aber weniger als Silvano, andernfalls hättest du nicht nur an einer Hochzeit mit ihm Interesse oder hättest mich gleich komplett übergangen. Was will ich auch gegen etliche gemeinsame Jahre anstinken. Da hab ich keine Chance. Geschenkt. Davon, dass du gehen sollst, war nie die Rede. Wäre das mein Wunsch, würde ich dir das schon sagen, keine Sorge. Aber das haut grad ziemlich rein."


    Davet la Caille
    "Das habe ich überhaupt nicht behauptet, lege mir keine Worte in den Mund. Ich liebe Dich weder mehr noch weniger als Silvano, ich liebe Dich auf andere Weise und für andere Dinge. Du bist nicht Silvano, also kann ich Dich nicht wie ihn lieben und Vano nicht wie Dich. Wenn Du fünf Kinder hast, liebst Du jedes auch anders und für sich. Auch wenn der Vergleich hinkt, aber Du verstehst was ich meine. Ich habe beides gerade in Erwägung gezogen mit müsste Dich heiraten, war keine Pflicht gemeint. Ich wollte nur das Trio legitimieren. Es muss aber nicht legitimiert werden und es wird es auch nicht, wenn Ihr nicht wollt. Eine Frage beinhaltet immer, dass man mit einem Nein leben muss. Ihr möchtet nicht damit ist gut. Was haut rein, dass ich ihn auch liebe oder so blöde gefragt habe Boldi? So langsam glaube ich einfach unsere Fahrt soll nicht sein. Keine Ahnung, sie steht unter einem schlechten Stern, irgendwas ist scheinbar immer", grübelte Davet.


    Boldiszàr
    »Du machst verheirateten Männern Anträge in Anwesenheit von deren Ehemann. Und dann wunderst du dich, warum der Ehemann sich ärgert. Zudem haut rein, dass du nur Silvano gefragt hast, obwohl wir angeblich doch ein Trio sind. Dass ich mich übergangen und benutzt fühle, ist unter den Umständen hoffentlich verständlich. Was hat das jetzt mit der Fahrt zu tun?«


    Davet la Caille
    "Offiziell gar nichts, inoffiziell passiert immer irgendwas sobald ich mich drauf freue. Ja verständlich, ich entschuldige mich in aller Form und löse die Verlobung. Ich habe nicht drüber nachgedacht, jedenfalls war es nicht meine Absicht Dich zu verletzen, dass kannst Du mir glauben", sagte Davet.


    Boldiszàr
    Boldiszàr murrte und kuschelte sich im Fell ein. Er warf Silvano einen fragenden Blick zu.


    Silvano de Mancini
    Silvano stellte seinen Kaffee beiseite und drückte sich an Boldi. "Du musst keine Angst haben, ich verlasse Dich nicht. Gut ich war nun auch ein paar Tage weg, aber Ihr ebenso und ich wollte nicht allein Zuhause bleiben. Aber wir beide, das ist für immer, so war es geplant Boldi und so wird es auch bleiben. Das habe ich Dir versprochen und angedroht. Erinnerst Du Dich? Draußen gemeinsam in den Wellen, als wir es fest gemacht haben auf unsere Art? Und ebenso auf der Choucas", flüsterte Vano ihm ins Ohr.


    Boldiszàr
    Silvano wurde von ein paar starken Armen herangezogen, als Boldiszàr ihn an sich drückte. »Ich lieb dich doch«, sagte er leise. »So liebt dich kein Zweiter. Nicht nur Davet war lange allein. 35 Jahre hab ich auf dich gewartet. Ein halbes Menschenleben, wenn man Glück hat. Was ist mit eurer Verlobung?«


    Silvano de Mancini
    "Das weiß ich Schatz, wegen Dir habe ich umgeplant Boldi. Vorher war der Plan alle Farisin beißen ins Gras und am Ende ich. Es wäre meine letzte Fahrt gewesen, ich habe keinen Weg zurückgefunden, ganz gleich wie sehr ich mich bemüht habe. Da nützt der beste Kompass nichts, er zeigt Dir zwar immer wo Norden ist Muschelmaus, aber er kann Dir nicht den richtigen Weg verraten. Auch nicht im Leben und mein Leben war geprägt von Rachegedanken. Sie waren das einzige was mir blieb, der Schwur. Jener Schwur von dem Du mich befreit hast. Zuerst dadurch dass Du in mein Leben gestolpert bist und danach indem Du ihn eindeutig von mir genommen hast. Wie ich Dir erklärt habe, ich wollte nicht sterben. Ich wollte mich auch nie bewusst umbringen Boldi. Das was ich auf dem Mast sagte war, eine Lösung für andere. Aber leben wollen und können ist zweierlei. Ich wusste nicht wie ich wieder Anschluss daran finden sollte. Einfach Spaß zu haben, Freude, ich hatte das manchmal aber alles mit dem Beigeschmack völlig allein zu sein, bis auf Foufou. Ich hatte zwar sogenannte Freunde, aber wie weit es mit denen her ist, haben sie auch bewiesen. So wie eigentlich jeder, Ausnahme mein Mann. Damals Davet, heute Du. Als Du in mein Leben getreten bist, plante ich um. Ich wollte die Farisin immer noch vernichten. Ich wollte Davet rächen, sie nahmen mit den Mann den ich liebte. Aber ich wollte nicht dort blieben, sondern zurückkehren zu Dir. Darum durftest Du mich begleiten. Darum gehört die Tordalk Dir, falls ich versagt hätte. Niemand soll Dich wieder zurück in die Bedeutungslosigkeit und Armut stürzen können. Selbst wenn es mich nicht mehr gäbe, für einen winzigen Moment hat es "uns" gegeben und der Moment hätte ausgereicht, dass der Rest Deines Lebens nicht in Armut enden wird. Das ist meine Pflicht als Dein Ehemann. Ich gab alles was ich hatte und ich gab es Dir gerne. Dem Heiler erklärte ich es und danach auch Euch als Ihr gefragt habt. Nun habe ich einen Weg zurück gefunden, angefangen hat der erste Schritt mit Dir, als wir uns kennenlernten. Durch Dich wollte ich wieder leben und es richtig versuchen nicht einfach warten. Die Verlobung. Das war so, Davet hat mich damals gefragt ob ich ihn heiraten möchte und ich sagte Ja. Wir waren fast fünf Jahre ein Paar und wir waren glücklich. Wir sagten das auch meinen Eltern und sie bereiteten alles vor. Das Portrait dass ich von Davet habe, ließ Santo fertigen für mich. Bevor wir heiraten konnten starb Davet, wir wurden vor Farisin angegriffen. Es kam nie zur Hochzeit. Also sind wir quasi noch verlobt. Daher kommt die Verlobung Boldi", erklärte Vano ihm leise, nahm seine Hand und küsste sie zärtlich.


    Boldiszàr
    Boldiszàr rieb sich mit der freien Hand seine Knollnase und fuhr sich dann durchs Haar. »Weißt du, damit hab ich kein Problem. Auch nicht, dass ihr euch liebt, ich liebe euch ja auch beide. Aber mein Mann bist du. Und wenn es irgendwann mal Hochzeitspläne gegeben hätte, die verwirklicht werden sollen, dann hatte ich gehofft, reden wir zu dritt darüber.« Er schaute Davet an. Ruhig fragte er: »Warum hast du nicht gefragt, ob wir es zu dritt auf die Weise versuchen? Warum hast du nur Vano gefragt?«


    Silvano de Mancini
    "Ich bin Dein Mann Boldi und das mit ganzer Seele, das macht mich stolz und glücklich Dein Mann zu sein, auch wenn ich öfter Scheiße gebaut habe. Aber das war nie gegen Dich gerichtet, oft war es sogar für Dich obwohl Du es nicht einmal wolltest. Du bist mein Ehemann Boldiszar", sagte Vano vehement und schmiegte sich erneut an.


    Davet la Caille
    "Wegen der Verlobung, deshalb habe ich zuerst ihn gefragt. Du hast Recht, wenn hätten wir zu dritt darüber reden sollen. Vielleicht weil ich letztens daran gedacht habe, also dass die Verlobung noch besteht. Aber wie Vano schon sagte, ich war tot, sie ist bedeutungslos geworden. Das ich zurückgekehrt bin, damit konnte keiner rechnen, ich habe auch nicht geglaubt Vano wiederzusehen. Wie ich sagte, es war keine böse Absicht, vergesst die Frage", bat Davet freundlich.


    Boldiszàr
    Boldiszàr griff zu Davet und zog ihn von der einen und Silvano von der anderen Seite zu sich. Erst bekam Silvano einen liebevollen Sabberschmatz, dann Davet. »Niemand geht«, sagte er ernst und drückte seine Stirn gegen die von Davet. »Und wir haben gefälligst eine gute Reise. Da verlass ich mich drauf mit zwei Kapitänen an der Seite.«


    Davet la Caille
    Davet drückte sich an Boldi. "Ich wollte Dich nicht kränken, oder ärgern und ebenso wenig möchte ich gehen. Nun ich hoffe wir haben eine gute Reise, es muss einfach so kommen. Alles andere wäre fatal, Du hast sogar noch Alessio an Deiner Seite. Jedenfalls als Kapitän und als Dusolier wird er schon wissen was er dort zu machen hat, auch wenn er jung ist. Er ist aus einem guten Stall wie man sagt", antwortete Davet und küsste Boldiszar zurück, während Boldi zeitgleich von der anderen Seite von Silvano mit einem Kuss verwöhnt wurde.


    Boldiszàr
    »Allesio zählt nicht, der ist keiner vom Trio«, grunzte Boldiszàr. »Jetzt lasst uns frühstücken. Ich hoffe, in der Zwischenzeit war mal einer beim Bäcker und hat was Normales gekauft.«


    Davet la Caille
    "Nein ich glaube nicht, aber es ist nicht weit und ich könnte uns schnell was holen gehen. Ich kann auch zum Metzger gehen und uns was Schönes für ein ausgiebiges Frühstück kaufen. Lasst mich mal aufstehen", bat Davet, befreite sich sanft und zog sich an um fürs Frühstück einkaufen zu gehen. "Wir sollten dran denken, wenn die Vorräte knapp werden, ist nichts anders als wie auf einem Schiff. Dauert nicht lang, ich bin gleich wieder da", erklärte Davet, zog sich fertig an, steckte seine Geldkatze ein und machte sich auf den Weg.


    Silvano de Mancini
    Silvano schaute Davet hinterher und hakte sich bei Boldi ein. "Er ist kein Lügner oder Betrüger, wenn er sagt dass er Dich liebst Schatz, dann liebt er Dich auch. Die Worte benutzt er nicht leichtfertig. Genau wie wenn er sagt, dass er Dich lieb hat. Ich denke er hat sich ziemlich blöde ausgedrückt und Du hast Dich zu Recht verletzt gefühlt. Aber er wollte Dich weder hintergehen noch verletzen Boldi, dafür kenne ich ihn zu gut. Sicher kann er sich geändert haben in 14 Jahren passiert viel. Aber kein Mensch legt eine 180 Grad Wendung hin, keiner. Nicht mal die, die es sollten wie sein Vater damals. Von daher hab keine Sorge und auf mich kannst Du Dich verlassen. Ich bin zwar so manchmal eine schusselige Knalltüte, aber ich schwöre ich bleibe immer bei Dir, sogar dann wenn es lästig wird", grinste Vano.


    Boldiszàr
    »Ich lieb dich und den Kerl ja auch. Drum war ich einen Moment so verletzt. Ich dachte, das war`s, ich hab meine Schuldigkeit als Treppchen hinauf zu dir getan. Dann muss er nur noch mich loswerden und dann ist für euch beide alles wie früher.« Er kraulte Silvanos Nacken, hielt ihn am Hinterkopf fest und legte seine narbige Wange an die Narbe in Silvanos Gesicht. Das tat Silvano immer, wenn er größtmögliche Nähe suchte und nun beruhigte es auch Boldiszàr. »Guck mal, da.« Patrice und Tekuro lagen eng miteinander verschlungen und schmusten vor dem prasselnden Kaminfeuer. »Ich hoffe, die zwei kriegen es hin«, sagte er leise zu Silvano. »Man merkt, wie sehnsüchtig Robby immer wieder zu uns kommt. Das ist nicht wegen mir. Das ist wegen dem, was zwischen uns ist.« Er machte es sich mit Silvano ebenfalls noch einmal gemütlich. »Hoffentlich holt er nichts vom Metzger, sonst kotz ich. Nach den Wochen hier im Rübenhof werd ich noch Vegetarier.« Trotz der Befürchtung freute er sich auf das gemeinsame Frühstück.

    Versöhnungsbeginn - Princenpäckchen



    Davet la Caille
    Der gestrigte Tag war von den Verhandlungen her wunderbar gelaufen, leider konnte Davet das nicht von dem Versöhnungsgespräch mit Ciel sagen. Sicher hatte der Kleine ihn oft genug geärgert und natürlich hätte er ihm das eine oder andere Mal gerne den Hals umgedreht. Aber wirklich aufschlitzen wollte er seinen kleinen Neffen garantiert nicht. Die anderen hatten schon Recht, Ciel konnte eine Nervensäge sein, die nicht nur den letzten Nerv raubte, sondern jeden Nerv abtötete. Er wäre ein wunderbarer Dentist. Nur war Ciel das nicht, sondern ein Prince der Krone, sein Neffe und Davet liebte das kleine Monstrum, denn Ciel konnte auch ganz anders sein, was er schon unter Beweis gestellt hatte. Weshalb er nun derart bösartig und giftig war, konnte Davet nur vermuten. Sein müder Blick wanderte zu dem Gemälde empor. "Morgen. Du weißt warum nicht wahr? Wegen Dir. Es ist was persönliches. Vielleicht hasst er Dich weil Dich Quennel und Parcival hassten, vielleicht auch einfach nur so. Manchmal braucht ein Mensch keinen Grund dafür, er kann den anderen nicht riechen. Das ist wörtlich gemeint. Du bist für ihn nicht greifbar, Du hast ihm widersprochen und damit warst Du unten durch. Er ist ein Kind, gleich wie sehr ihn das ärgert. Im Grunde sind wir alle irgendwo immer noch Kinder, sonst würden wir uns nicht so aufführen. Und Du? Du warst in Deinem Alter manchmal ein Sturkopf, aber weshalb dass war mir bekannt. Auch wenn es die anderen nicht begriffen. Ich schulde Dir eine Flasche Rum, schwarzer Rochen, 30 Jahre, ich dachte das würde er verstehen. Nun er tat es nicht, er ist eine Landratte, er weiß nicht wie Salzwasser schmeckt. Er schlägt sich schon das Handtuch um wenn der Wind pfeift, den Sturm brüllen hat er nie gehört. Sei es drum, auf Dich", sagte Davet, goss sich ein volles Glas von dem schwarzen Rum ein und trank es auf Ex. Er schüttelte sich kurz und schaute erneut zu Vano auf. "Ich hoffe Du hast Zuhause niemanden getötet, einen Aufstand angezettelt, den Palast niedergebrannt oder bei den Rabattmarken von Kallis Schnäppchentaverne betrogen, ich flehe Dich an, mach Dir einfach ein paar schöne Tage. Kennst Du noch die Liebesknochen? Sicher kennst Du die. Die mit der Baiserfüllung waren Deine Lieblingssorte. Jene wo die Enden in Bitterschokolade getaucht waren, süß und bitter zugleich, wie das Leben. Deine Worte. Wenn es den Zuckerbäcker in Beaufort noch gibt, bringe ich Dir ein Kistchen mit. Versprochen. Und einen Ziemer für Foufou, nur bitte lass niemanden verschwinden, Davy braucht auch mal Urlaub. Noch einen auf Dich Blondlöckchen, wir sehen uns", erklärte Davet schüttete sich ein weiteres Glas ein, dass ebenfalls auf Ex in seinem Rachen verschwand. "So dann wollen wir mal. Ich hole unseren Mann ab und wir setzen Kurs auf die Heimat. Sorg für gute Brise Schatz", bat Davet, klopfte auf den Tisch unter das Gemälde, zog seine Kleidung zurecht, setzte seinen Hut auf und verließ die Kajüte. Sorgfältig schloss er sie ab, dann ging er schnurstracks zu Boldi und weckte diesen sanft. "Morgen Bold, aufwachen. Wir müssen den Prince nach Hause bringen. Ich hätte ihn gestern fast versehentlich massakriert", grüßte la Caille und küsste Boldi.


    Boldiszàr
    Boldiszàr räkelte sich in seinen Decken, hob den Kopf und schenkte Davet einen feuchten Guten-Morgen-Kuss. „Morgen“, grunzte er und und küsste ihn noch mal, um den Rum zu kosten. „Ich bin schon im Bilde.“ Er hob vielsagende den Arm, in dessen Ärmel Tekuro schlief. „Sag mal, macht ihr denn nur Blödsinn? Ich hab einen Anschiss bekommen, der sich gewaschen hat. Gib mir wenigstens auch ein Glas zur Entschädigung.“


    Davet la Caille
    Davet ließ sich aufs Bett plumpsen und hätte beinahe Tekuro unter seinem Hintern begraben. "Du kannst sogar die ganze restliche Flasche haben. Der Blödsinn stammt von mir. Ciel hat mich gereizt bis aufs Weißblut und ich habe mich darauf eingelassen. Dieser kleine Rotzlöffel, das Problem ist, ich mag ihn. Fast so als wäre es mein Rotzlöffel. Er stampfte so hoheitlich davon, da sah ich rot und habe ihn mit dem Haken festgehalten. Das hätte ich nicht tun sollen, man muss immer mit der Dummheit der anderen rechnen Boldi. Ob auf hoher See bei Fahrt, oder sonst wo. Ich habe nicht mit Tekuro gerechnet. Eigentlich wollte ich Ciel nur festhalten, damit er sich mal für ein paar Sekunden nicht bewegt. Folglich wäre dann nur eines in Bewegung, sein Verstand. Was vermutlich nicht schadet, dachte ich. Tekuro hatte nichts besseres zu tun, als Ciel zu retten, indem er ihm den Kopf abschneiden wollte. Gut, Unfug, dass wollte er so wenig wie ich. Aber Ciel vom Haken zu reißen, war von ihm eine genauso beschissene Idee wie die von mir Ciel an den Haken zu hängen. Alles in Allem ist es verdammt glimpflich ausgegangen. Da hätte ich auch Bevis mit dem Haken aufknüpfen können, weil ich ihm auf die Schulter klopfen wollte. Ich fühle mich wie ausgeschissen. Lass uns den Princen nach Hause bringen, ich muss einem Vater erklären was passiert ist. Ich hab ihm einen Brief geschrieben. Finden doch alle so toll, da dachte ich verbinde doch das Nützliche mit der Feigheit", lachte Davet freudlos und strubbelte Boldi durch die Haare. "Ich wette dafür war Vano artig", sagte er hoffnungsvoll.


    Boldiszàr
    „Mit Ciel lässt es sich wunderbar streiten. Frag Max oder Remy. Aber schau mal, es gibt auch Leute, mit denen streitet er nie. Francois, Ferrau, Robby, Belly. Keine Probleme. Oder auch ich oder Costantino, Julien - keiner von denen hatte je Probleme mit Ciel. Auch mit Gregoire macht er nie Ärger. Es geht also.“ Boldiszàr setzte sich auf. „Lass mal den Rum rüberwandern. Bevor wir losmachen, müssen wir reden, ehe Robby das übernimmt. Er meinte, du wolltest ihn an einen Ghul verfüttern. Du hättest einen Vampirfresser auf ihn gehetzt.“


    Davet la Caille
    Davet verließ kurz die Kajüte und kehrte mit der Rumflasche zurück. "Gehört Deinem Mann nun gehört sie Dir", sagte er freundlich und drückte sie Boldi in die Hand. "Tekuro beschreibt das sehr einseitig, aber darin ist er ja Spitzenklasse. Tatsache ist, wir standen uns dort unten gegenüber, vor mir Ciel und Tekuro und hinter mir in seiner Zelle GG unser Glücksghul. Um das Kräfteverhältnis auszugleichen, habe ich die Zelle geöffnet. Tekuro kann erzählen was er möchte. Das hier ist mein Schiff und da lasse ich mich weder von Ciel noch von ihm ohne Gegenwehr angreifen. Dein undankbarer Freund sollte überlegen in wessen Haus er sitzt und wer es ihm schenkte. Das tat ich aufgrund Ciels Fürsprache für ihn. All jene die Du aufgezählt hast, die mit Ciel klarkommen teilen mit ihm das Bett oder möchten es Boldi. Natürlich versteht sich Ciel mit denen die den Boden küssen wo er hinpisst", antwortete Davet. "Porst".


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro kroch aus dem Ärmel und flatterte zwischen Boldiszàr und Davet auf das Bett. Er wuchs, sein Fell wich zurück auf den Pelz, den er auch als Mensch immer trug. Mit wachsender Größe drängte er Davet und Boldiszàr auseinander.„Mach dich nicht so fett hier“, schnauzte er. „Ich hab keine Klamotten.“ Kurz darauf sah er aus, wie er vor seiner Vampirwerdung ausgesehen hatte, von den Fangzähnen abgesehen. Er wickelte sich in die von Boldiszàr angewärmten Decken ein. Trotz des Ofens war es eisig hier. „Ich hab dich nicht angegriffen, Davet. Das ist eine glatte Lüge. Ich habe Raum zwischen dich und den Prince gebracht, indem ich den Prince beiseite schleuderte. Dich hab ich nicht mal angefasst.“


    Davet la Caille
    "Du hast den Princen weggerissen und warst bereit auf mich loszugehen. Soll ich da abwarten bis Du fertig bist? Zudem wie fett ich mich hier mache ist meine Sache. Wenn Du eine Machtdemonstration wünscht, ich kann Dich gerne ins Krähennest schaffen lassen. Deine Eigenart in allen Ehren, aber wenn Du nur um Dich schlägst, sogar nach jenen die Dir sonst freundlich gesonnen sind, wundere Dich nicht wenn Du Dir eine zurück fängst. Das gilt auch für Ciel. Ihr könnt Euch beide da die Hand geben. Meinst Du ich lass mich von Dir auf meinem eigenen Schiff wie Dreck behandeln und sag noch Dankeschön? Meinst Du ich renne Dir hinterher, damit ich Dir was schenken darf? Wer bist Du schon? Was kannst Du schon? Was macht Dich außergewöhnlich, mit Ausnahme Deiner außergewöhnlich großen Fresse? Nichts. Also bleib auf dem Teppich oder geh. Mir ist scheißegal ob es Tag oder Nacht ist, das Tekuro ist Dein Problem. Reib Dich ausreichend mit Ruß ein, hilft gegen Sonnenbrand. Vielleicht hilft es Dir auch, wenn nicht - Pech. Jeder hat mal einen schlechten Tag aber bei Dir wie bei Ciel ist das Dauerzustand. Darauf habe ich keinen Nerv", erklärte Davet ungerührt.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    „Den Prince zu schützen ist meine Aufgabe, völlig egal, wo wir uns befinden“, antwortete Tekuro ungerührt. „Darum hat er mich mitgenommen an diesen verschissenen arschkalten Ort. Was anderes hab ich nicht gemacht. Ich hab mich zwischen euch gestelt, als du ihn bedroht hast mit deiner Prothese da. Du willst mich also gern tot sehen, ja?“


    Davet la Caille
    "Bis auf einige Ausnahmen möchte ich niemanden tot sehen und ganz sicher nicht mich. Es geht auch nicht nur darum was Du getan hast, dass kreide ich Dir nicht mal an. Es geht um Deine ständig angekackte Art. Alles ist scheiße, alles ist dreck, Gott ist das Leben schwer und ungerecht. Ja das wissen wir alle, sing ein neues Lied. Meinst Du uns geht es besser, Boldi, mir, Belly oder sonst wem? Du kannst aber vernünftig mit uns reden, wir sind nicht Deine Untertanen. Du kannst bei Dir Zuhause tun und lassen was Du willst, mit jenen die es mit sich machen lassen. Ich zähle nicht dazu, Bold muss sich selbst dazu äußern. Ich spreche nicht für andere. Und dass Du Ciel nicht schaden wolltest ist mir klar. Aber hier liegt die Schuld bei uns allen. Dir, mir, Ciel. Ich hätte Ciel nicht mit dem Haken bedrohen dürfen. Du hättest ihn nicht vom Haken reißen dürfen. Ciel hätte niemanden provozieren müssen und er hätte vielleicht jemanden einstellen sollen der sich mit Personenschutz auskennt. Aber Du bist hier, weil er Dich hier haben wollte um Boldi einen Gefallen zu tun. Hat er ja... nur sich nicht. Von daher, sind wir alle quitt", sagte Davet und stopfte sich Kautabak in die Wangentasche.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    „Ich kenn mich damit aus, sonst hätt ich die Arbeit nicht, oder? Ich kann mich benehmen, wie ich will, das machst du ja auch, oder? Und mich willst du also tot sehen“, bohrte Tekuro nach. „Trau dich und sag es mir ins Gesicht.“


    Davet la Caille
    "Du kannst Dich nicht benehmen wie Du möchtest, dass kannst Du Zuhause. Hier bin ich Zuhause Tekuro. Natürlich kannst Du Dich wie die Axt im Wald verhalten. Aber dann solltest Du Dich nicht wundern, dass Dich alle für einen Kotzbrocken halten, wenn Du Dich wie einer verhältst. Wer von uns ist Dir dumm gekommen? Wer? Boldi? Ich? Vano? Was stört Dich? Der Rübenhof als Geschenk? Zu wenig, zu viel, andere Möbel? Was? Deine Rettung samt Deiner Familie? Wäre Dir lieber gewesen die Jagd wäre erfolgreich gewesen? Boldis ständige Fürsprache. Nervig? Du hättest den Job nicht annehmen müssen. Was stört Dich eigentlich? Nichts stört Dich, entweder bekommst Du den Hals nicht voll genug oder Du machst nur dermaßen einen auf dicke Hose weil Du davon ausgehst mit denen kann ich es ja machen. Die mögen mich, da bin ich abgesichert. Oft ist es so, richtig. Aber überspann den Bogen nicht Tekuro, denn dann ist es mit dem mögen aus. Dann werde ich zu Deinem Ciel - dann werde ich alles was ich an Dir mag und alles was mir für Dich persönlich leidtut vergessen und nur noch das sehen, was ich verabscheue. Ein Tunnelblick kann ich mir auch zulegen. Dich tot sehen? Unsinniger Wunsch Tekuro. Du bist ein Vampir. Du bist TOT!", antwortete Davet freundlich.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    „Untot, offensichtlich.“ Danach überlegte Tekuro eine Weile, während Boldiszàr an dem Rum schnüffelte und sich davon eingoss, als würde ihn das alles nichts angehen. „Davet, DU hast mir den Ghul auf den Hals gehetzt. Dafür, dass ich vor dir stand. Und du sagst mir, ich bin ein Kotzbrocken. Ich dank dir für den Hof. Aber das eine hat nichts mit dem andern zu tun. Du wünschst, dass ich ganz tot bin. Weg, ich störe. Weil Boldi und ich uns nahe sind. So nahe, wie du ihm nie sein wirst. Das ist dein Problem. Das du mit mir hast.“


    Davet la Caille
    "Falsch, ich habe überhaupt kein Problem mit Dir. Sonst hätte ich Ciel schlicht und ergreifend eines zu dem Vorschlag mit der Schenkung gesagt - Nein. Und ich habe Dir auch nicht GG auf den Hals gehetzt. Welchen Angriffsbefehl gab ich? Keinen. Ich habe lediglich die Tür geöffnet, mehr tat ich nicht. Und mehr als sich neben mich zu stellen, tat GG nicht. Und wir alle drei können von Glück sagen, dass er frei war, denn er holte den Heiler. Wie nah Du Dir mit Boldi stehst, geht mich nichts an Tekuro. Das Ihr Euch dermaßen nahesteht, freut mich für Euch. Nicht jeder hat so ein Glück sich mit irgendwem derart nahezustehen. Ich sage Dir dass, was ich einst auch Boldi sagte. Du würdest nichts verlieren würdest Du mich oder Silvano akzeptieren. Du hättest zwei weitere Brüder dazugewonnen, anstatt Boldi zu verlieren. Ob Du das tust, ist Deine Wahl. Weder Vano noch ich haben vor Dir Boldi wegzunehmen. Ihr seid Brüder, dass hat nichts mit unserer Partnerschaft oder der Ehe zu tun. Falls Du uns nicht akzeptieren kannst, versuche es mit ignorieren. Das reicht mir völlig aus", antwortete Davet ruhig.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    „Das hab ich versucht“, knurrte Tekuro. „Dass du den Ghul freilässt, der mich fressen wollte, ist wie mir ein Messer an die Kehle zu halten. Eine eindeutige Drohung. Stell dich nicht dumm, das kann ich nicht leiden. Und beleidigt hast du mich. Ich tat nichts dergleichen, oder? Also wer von uns ist der Kotzbrocken?“


    Davet la Caille
    "Das ich mich auf meinem eigenen Schiff verteidige ist Fakt und ich werde mich auch sonst verteidigen. Wenn Du Dich bedroht fühlst, hättest Du Dich nicht in einen Familienstreit einmischen sollen Tekuro. Wo habe ich Dich beleidigt? Ich wüsste nicht wo. Wenn Du das Wort Kotzbrocken meinst, stimmt. Aber das eine Wort steht Deinem dauerhaften miesgelaunten Verhalten gegenüber uns ständig gegen das Schienbein zu treten. Beenden wir das Ganze einfach. Du möchtest nichts mit uns zu tun haben, ich spreche jetzt von mir und Silvano. Legitim, jeder sucht sich seine Freunde selbst aus. Dazu zählen auch wir. Genau wie Du haben wir es versucht und wir müssen uns an niemanden anbiedern. Kommen wir einfach überein, Versuch gescheitert und trennen uns in aller... hätte ich fast Freundschaft gesagt. Sagen wir Neutralität. Begleite Deinen Princen nach Hause. Wechselt über auf eines der Marineschiffe. Der Vertrag ist in trockenen Tüchern und er gilt für die vier Schiffe. Die Aquila ist ein freies Schiff. Gute Heimreise und stets ein Handbreit Wasser unter dem Kiel. Boldi begleite unseren Vampirmaat auf eines seiner Heimatschiffe. Dankeschön", sagte Davet.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro schrumpfte wieder auf Fledermausgröße und kletterte auf Davets Bein, wo er einen kleinen schwarzen Köttel herauspresste und dann in Boldiszàrs Ärmel verschwand.


    Boldiszàr
    Boldiszàr tat noch immer, als hätte er weder etwas gesehen noch von dem Streit mitbekommen. Mit einem Zug leerte er sein zweites Glas. „Warum fliegen wir nicht?“, wollte er wissen. „Schiff dauert doch ewig und Ciel ist verletzt.“


    Davet la Caille
    Davet stand auf, schüttelte kopfschüttelnd seine Hose sauber und wandte sich an Boldi. "Sieh zu dass Du ihn loswirst, was er von mir hält wissen wir ja nun. Eigentlich sollte ich das Miststück dafür ins Meer schmeißen, aber geschenkt. Genug Ärger für heute. Sieh zu dass das Ding von Bord kommt", sagte la Caille. "Ciel fliegt doch, samt seiner Vasallen und zwar mit dem Vogel von Jules. Ich werde mir überlegen welchen Kurs ich setzen lasse. Schaff zuerst das untote Gemüse von Bord. Du kannst ihn natürlich auch begleiten, das wäre vielleicht sicherer ehe er Ciel im Flug vom Vogel schmeißt. Ich hole eben nur den Brief für Max", antwortete Davet und verließ die Kajüte.


    Boldiszàr
    Boldiszàr schnaufte gestresst. Zwei weitere Gläser fanden ihren Weg in seinen Magen. Dann ging er, besuchte die Silberbärte und kehrte zurück. „Davet?“ Er suchte, bis er ihn fand. „Was ist mit den anderen Beißern.“


    Davet la Caille
    Davet hatte es sich in Silvanos Kajüte gemütlich gemacht und schrieb gerade einen Brief. Er schaute zu Boldi auf und legte die Schreibutensilien beiseite. "Sie gehören zu Ciel Bold, sie werden ebenfalls auf eines der Souvagnischen Schiffe wechseln. Unser Mann kann stressig sein, aber das mit Tekuro ist ein Dauerzustand. Ich weiß keinen plausiblen Grund warum ich mir den Mann samt seiner Sippschaft noch länger antun sollte. Und da er darauf besteht, dass sie alle stets gemeinsam reisen, werden sie genau das tun. Jedenfalls werden sie gemeinsam von meinem Schiff reisen. Wo sie danach mitfahren oder fliegen Bold, dass ist ihre Sache und betrifft mich nicht mehr. Für mich ist nur wichtig, dass sie mein Schiff verlassen. Ich bin gewiss kein garstiger oder geiziger Kerl, aber anscheißen lassen und zwar im wahrsten Sinne des Wortes muss ich mich nicht. Jeder hat was er wollte, damit ist doch alles klar", antwortete Davet freundlich.


    Boldiszàr
    „Und was ist mit dem Rübenhof? Ehrlich, Davet, am einfachsten ist es, sie einfach zusammen mit Ciel nach Hause zu bringen und es dabei bewenden zu lassen. Das bringt doch alles nichts.“


    Davet la Caille
    "Boldi ich habe ihnen den Rübenhof geschenkt und nur weil wir uns gestritten haben, werde ich nicht mein Geschenk zurückverlangen, falls Du das befürchtest. Er gehört ihnen. Ob sie dort wohnen, ihn vergammeln lassen oder anstecken, es ist mir gleich. Ich habe damit nichts mehr zu tun. Sie gemeinsam mit Ciel nach Hause zu bringen habe ich doch vor, was dachtest Du denn?", fragte Davet verwundert.


    Boldiszàr
    „Nur auf einem anderen Schiff?“, fragte Boldiszàr nach. „Ich dachte, sie fliegen mit dem Vogel von Jules. Danke, dass du ihnen das Nest nicht wieder wegnimmst.“


    Davet la Caille
    "Bitte, aber sowas sollte mal von Tekuro kommen. Dich betrifft es ja nicht. Geschenkt Bold, Du kannst nichts für sein Verhalten. Das dachte ich zumindest. Sie werden von einem Marineschiff aus mit dem Vogel fliegen oder mehreren, keine Ahnung wieviele der Tiere sie dabei haben. Falls nichts, werden sie welche auf magischem Weg anfordern, dass dürfte für Jules kein Problem sein. Damit wäre der Heimweg von Ciel und Beißern doch gesichert. Sollen sich andere mit ihnen rumärgern, Ciel macht es freiwillig. Na dann bitteschön", antwortete Davet. "Wohin verschlägt es uns danach?", fragte er einen Augenblick später.


    Boldiszàr
    Boldiszàr schaute Davet an. Er legte den Arm um seine Schultern zog ihn an sich und küsste durch die braune Mähne hindurch seine Schläfe. „So mürrisch heute? Vermisst du Vano oder was ist los? Oder ist es etwa, wie Robby sagt?“


    Davet la Caille
    Davet umarmte Boldi um die Hüfte und schaute zu ihm auf. "Natürlich vermisse ich Vano. Aber das hat nichts mit dem Unsinn zu tun, den Tekuro erzählt hat. Was sollte ich ihm missgönnen? Er kann zukünftig machen was er will. Ich halte mich da raus Bold. Aber mürrisch trifft es, die Verhandlungen liefen gut, der Rest wie üblich mies. Aber so läuft Familienscheiße... Scheiße halt", grinste er schief. "Ich lass es nicht an Dir aus, jedenfalls hoffe ich dass Du das merkst. Du kannst weder was für meine, noch Ciels, noch Tekuros Dussligkeit Bold. Alles gut zwischen uns?", fragte la Caille und kraulte ihm das Kreuz.


    Boldiszàr
    „Zwischen uns ist alles gut“, brummelte Boldiszàr beruhigend und kraulte Davets Kopfhaut. „Aber ich kann die Beißer nicht fortschicken oder irgendwo zurücklassen. Du weißt, dass das nicht geht. Und wir wollten uns doch das kleine Haus da auf dem Grundstück des Rübenhofs schön machen. Lass uns nach Hause fahren und unterwegs noch was Schönes für Vano kaufen. Da freut er sich. Irgendwas, wovon wir alle etwas haben.“


    Davet la Caille
    "Wir sind dort nicht willkommen Bold, dass hat Teku klargemacht. Aber das muss nicht zwischen uns stehen. Nur musst Du eben den Weltenwanderer geben, zwischen Tekuros und der restlichen Welt. Ansonsten heißt dass, Vano und ich kommen mit. Wofür? Um uns zeigen zu lassen, dass er uns für den letzten Dreck hält, auf uns scheißt? Da liegen nur die Nerven blank, für Teku und uns. Er ist im Stress sein widerlichstes Ich dauerzupräsentieren und wir, es zu ignorieren. Was hat einer von uns davon? Lass sie ihr Leben leben, wir leben unseres Bold. Du kannst immer zu ihnen gehen, ich schreibe Dir nichts vor. Aber ich muss Dich da nicht begleiten. Mir hat es früher gereicht mir zeigen zu lassen, dass ich ein Nichts bin. Mittlerweile bin ich mehr als alt genug, meinen Aufenthaltsort selbst zu bestimmen. Oder sagen wir mal nicht Ort sondern Anti-Ort wie Vano es nennt. Keinen Ort wo man sein möchte, sondern nur wo man nicht sein möchte. Genug von den Beißern, Tekuro und Co. Falls es den Zuckerbäcker in Beaufort noch gibt, wollte ich Vano eine Packung Liebesknochen kaufen. Dass ist so längliches Gebäck dass total lecker befüllt ist. Seine Lieblingssorte ist mit Baiser, also so hartem Zuckerschaum. Und die Enden müssen in Zartbitterschokolade eingetunkt sein. Die hat er immer geliebt, weil er sie in Rum eintauchen konnte, ohne dass sie gleich auseinander fallen. Vielleicht sollten wir ihm was kaufen, was ihn zusätzlich an uns erinnert. Er mag Schmuck", grinste Davet.


    Boldiszàr
    „Essen ist immer gut. Aber was den Schmuck angeht, hab ich keine Ahnung. Ich trag keinen. Ah, ich weiß was! Ich wollte mir die Füße noch tätowieren lassen, Hahn und Schwein, gegen das Ertrinken. Ermag Tätowierungen, dann lass ich sie ihn an mir suchen. Brauchst du auch noch eine Neue?“ Boldiszàr setzte sich und rieb sein Gesicht. Dann schüttelte er den Kopf. „Davet, ich kann nicht woanders wohnen. Das hieße, getrennte Wohnungen. Ist es das wert?“


    Davet la Caille
    "Ob es den Frieden wert wäre? Ich denke schon, oder möchtest Du ständig in einem Krisengebiet leben? Ständig im Graben, wer geht nun wieder wen an, wer versteht als nächstes was falsch? So hast Du Deine Ruhe gleich wohin Du kommst, ob zu den Beißern oder zu uns. Du bist überall Zuhause, bist willkommen, hast Deine Ruhe. Sieh es doch von der Seite, wenn Du keine klare Entscheidung treffen magst. So geht es doch auch, so leben doch auch viele auf See, die verheiratet sind Bold. Monate, sogar Jahrelang unterwegs und dann kehren sie heim. Was in der Zeit geschieht ist für viele eine Schweigezone. Was sie daheim tat wird nicht gefragt und alles andere was er tat bleibt auf der See. Die Tätowierungen sind eine gute Idee, er wird sie lieben. Vano liebt Tätowierungen, ob an sich oder anderen. Ich trage nur zwei, einmal sein Familienwappen auf dem linken Oberarm und auf dem rechten ein Datum. Ich könnte mir ein weiteres stechen lassen, an was hast Du gedacht? Schön wäre doch etwas, dass wir alle drei tragen", freute sich Davet.


    Boldiszàr
    „Schwein und Hahn hätten wir dann alle drei, oder hast du noch keine? Wenn nicht, nimm ein Wildschwein als Schwein. Mit schwarzen Borsten und blauen Augen. Dann hast du mich. Der Gockel ist Vano. Und als Drittes bräuchten wir einen Bären, einen Davet. Was dieses Leben vieler Seeleute angeht, mag sein, dass es so für manch einen funktioniert. Ist es das, was du dir wünschen würdest?“


    Davet la Caille
    "Zwischen uns Dreien? Nein Bold, ich hätte uns gerne als Trio stets zusammen. So fühle ich mich am wohlsten. Mit Dir und Vano an meiner Seite, ich liebe Euch beide über alles. Ihr seid meine Schätze, dass weißt Du doch. Drum wollten wir doch auch gemeinsam reisen. Aber wenn Du nie ein Machtwort gegenüber Deinem Bruder sprichst, wird er sich nicht ändern. Auch das ist klar. Wir müssen wählen Boldi. Zwischen einigen Optionen. Du kannst Tekuro den Kopf waschen und ihm sagen dass Du uns genauso dabei haben möchtest wie ihn. Oder Du trennst die Gruppen. Aber irgendwoher muss der Frieden stammen Schatz", sagte er liebevoll. "Hahn, Schwein und Bär, jeder bekommt die drei oder jeder nur die zwei für dass was wer nicht ist? Also ich den Hahn und das Schwein und Du Bär und Hahn?", grübelte Davet.


    Boldiszàr
    „Das wäre auch eine Variante, aber dann ertrinken Vano und ich“, grunzte Boldiszàr und knutschte Davet. „Damit es wirkt, braucht jeder von uns Hahn und Schwein und Bär. Davet, ich kann Tekuro weder maßregeln noch irgendwo zurücklassen. Es würde unser Zusammenleben, wie es seit unserer Kindheit funktionierte, zerstören.“


    Davet la Caille
    "Aber so zerstört er Deine Ehe, es sei denn alle ordnen sich ihm unter. Meinst Du darauf haben andere Lust? Und tun sie es nicht, versuchen aber auf andere Art mit ihm auszukommen, dann geht er sie ständig an. Also was ist dort Deine Lösung? Es einfach belassen wie es ist? Dann wird es vermutlich irgendwann knallen. Oder Schlimmeres, was ich nicht hoffe. Da kann ja sonstwer zwischen die Fronten geraten, jemand der überhaupt nichts mit der Sache zu tun hat. Drum wenn er sich nichts sagen lässt in Ordnung. Aber Du musst auch einsehen, dass wenn er Dich wirklich liebt, er auch für Dich einige Zugeständnisse machen sollte. Denn woran liegt ihm eigentlich? Daran dass es Dir gut geht, oder daran dass es ihm mit Dir gut geht, dass er Dich nicht verliert? Keine Wert, kein Aufhetzen, ich weiß es selbst nicht. Es ist eine Frage Bold. Was möchte er, worum geht es ihm, weißt Du das?", fragte Davet und küsste ihn.


    Boldiszàr
    „Natürlich ist er ein riesengroßer Egoist. Aber wenn wir ehrlich sind, sind das doch die meisten. Wir kümmern uns um jene, die wir lieben, weil auch wir etwas davon haben. Denn sonst würden wir ohne Unterschied auch Wildfremden helfen. Verstehst du? Wenn es danach geht, bin ich genau so egoistisch, wie er. Ich liebe dich, Davet und ich liebe Silvano. Aber ich werde Robby nicht im Stich lassen, genau so wenig wie euch.“


    Davet la Caille
    "Ja der Unterschied zu einer großen Liebe ist nur der, dass Du die Person die Du liebst vor Dich selbst stellst. Klar Liebe ist egoistisch. Man möchte den oder die Menschen besitzen, sie in der Nähe haben, denn man selbst liebt sie und genießt genau das. Aber man möchte auch, dass es ihnen gut geht, sie sich wohl fühlen, sicher fühlen und so weiter. Dass muss ich Dir nicht erklären, Du weißt es. Du sollst auch niemanden in Stich lassen, dass verlangt auch keiner. Aber wir müssen für Frieden sorgen oder eine Grenze ziehen, Teku und wir. Das geht genauso, es geht dann nur nicht zusammen, sondern zeitversetzt", beruhigte Davet Boldi.


    Boldiszàr
    „Robby hat mich durchgebracht, obgleich er selbst nichts hatte. Wenn das keine selbstlose Liebe ist, was dann? Er ist kein schlechter Kerl. Er hat seine Schwächen, ja. Aber die haben wir alle. Wenn man es genau nimmt, verdankst du ihm, dass ich hier vor dir sitze und nicht hieran verreckt bin.“ Er strich über seine Wange. „Er war da, als es sonst niemand war. So was vergesse ich nicht.“ Mit seinen Wurstfingern nestelte er in Davets Locken. „Sag mir, was er tun müsste, damit du ihn akzeptieren kannst.“


    Davet la Caille
    "Ich akzeptiere ihn voll und ganz, dass habe ich die ganze Zeit. Er soll uns einfach nur so behandeln, als wären wir ein Teil seiner Familie Bold, denn dass sind wir. So habe ich ihn auch behandelt und so würde ich ihn auch weiter behandeln. Das ist nicht zuviel verlangt, etwas Freundlichkeit und Entgegenkommen. Mehr möchte doch keiner von ihm. Und ja, ich weiß was er Dir bedeutete und das wir Dich ohne ihn gar nicht mehr hätten. Die Leistung spricht ihm niemand ab. Und Du hast Recht, wenn man nichts hat, dass auch noch zu teilen ist mehr als selbstlos. Stimmt", sagte Davet und drückte Boldi fester an sich. "Versuchen wir es ein letztes Mal", sagte la Caille liebevoll, "Vielleicht mit einem Stück Blutwurst".


    Boldiszàr
    „Blutwurst ist eine gute Idee. Ich glaub, er hatte versucht, nett zu sein, damals, vor dem Kamin. Aber er ist darin echt nicht gut. Meine Stärke ist das allerdings auch nicht. Danke, dass du es nochmal versuchst. Ich hätte sonst wirklich ein Problem. Und tu mir den Gefallen und lass den Ghul wo er ist.“


    Davet la Caille
    "Er hat nicht mal geschnallt für wen GG überhaupt da drin war Bold. Du musst mir nicht danken, wir sind Gefährten, aber er sollte es anderen nicht so schwer machen ihn zu mögen, oder sie vergrätzen. Vor dem Kamin? Du meinst als er zu uns kam und ich ihn weggeschickt habe? Vano fürchtet ihn", antwortete Davet ehrlich.


    Boldiszàr
    „Du verstehst nicht“, sagte Boldi, ohne mit dem Kraulen innezuhalten, „dass er das mit Absicht macht. Schau mal, er hat so wenig Liebe als Kind erfahren wie du und ich. Er ist es nicht gewohnt, dass man ihn liebt und er traut einem nicht über den Weg. Drum biestet er, so dass er selbst es ist, der die Leute vergrätzt. Das ist besser, als verstoßen zu werden, verstehst du? Schau mal, jeder sieht, dass er einen Narren an Patti gefressen hat. Er versucht jetzt seit wie vielen Monaten, eine Abart von Beziehung aufzubauen? Er bemüht sich wirklich, Davet. Aber es fällt ihm sehr schwer. Silvano fürchtet ihn, weil er weiß, was Robby sein kann. Aber er war doch sehr lieb.“


    Davet la Caille
    "Ich verstehe, er hat selbst Angst genau wie Vano. Tekuro stößt die Leute von sich, damit sie ihm nicht weh tun können. Vano lässt sie erst gar nicht an sich heran, sondern hält eine Art Sicherheitsabstand ein. Sind sie da, gut. Sind sie weg, gleichgültig. Das betrifft fast alle bis auf uns und einige ausgewählte Freunde. Das heißt, sein Vertrautenkreis ist extrem klein. Das was Tekuro gerade mit Patti versucht, versucht Vano mit Leala und Santo, eine Beziehung aufbauen. So kann Tekuro natürlich nie verletzt werden, Vano auch nicht. Aber kann man so völlig geliebt werden, wenn man jemanden bewusst auf Abstand hält oder treibt? Nein Bold. Vielleicht war er deshalb so traurig und so seltsam an dem Tag vor dem Kamin. Er wünscht es sich und weiß nicht wie. Er ist kein Feigling, alles was er muss ist den Sicherheitsabstand aufgeben für Patti oder einen Mann den er liebt. Dann hat er eine wundervolle Partnerschaft wie wir und dann wird sich auch vieles von selbst klären. Liebe heilt so manches. Glaub es mir", sagte Davet liebevoll.


    Boldiszàr
    Boldiszàr nickte. „Sehe ich auch so. Und das ist es auch, was er versucht hat. Drum kam er so nahe, als wir Silvano liebten und versuchte, mitzumachen. Drum krallt er Patti so brutal fest, dass er ihn dabei fast umbringt. Drum knutscht er seinen eigenen Vater mit der Zunge. Er versucht es mit Nähe. Nur hat er noch kein Gespür dafür, wie das aussehen muss. Ihn jetzt allein zu lassen und den Sicherheitsabstand, den er selbst gerade verkürzt, gewaltsam zu erhöhen, indem wir ohne ihn mit einem Schiff wegfahren, das würde ihn tiefer verletzen, als jemanden, der das Spiel von Distanz und Nähe sicher beherrscht. Wir würden alles wieder kaputt machen. Er hat dich doch nicht angegriffen und dein Ghul ist auch noch am Leben. Der Köttel war nicht nett, aber besser als ein Fausthieb, denn damit wäre es das wohl endgültig zwischen euch gewesen.“


    Davet la Caille
    "Andersherum wird ein Schuh draus, ich habe schon mehr Fausthiebe klaglos weggesteckt, als diese Unverschämtheit, glaub es mir. Aber gut, ich bin niemand der bewusst alles zerschlägt, außer dienstlich. Da ist es meine Pflicht, den Feind zu vernichten. Das gilt allerdings nicht für den Schwager, also geben wir ihm seine Chance auf Nähe. Aber die nächste Beleidigung zahlt er ab", grinste Davet.


    Boldiszàr
    Boldiszàr lachte. „War zum Glück nur als Fledermaus, sonst wär es eklig geworden. Wie soll das Abbezahlen denn aussehen?“


    Davet la Caille
    "Das mache ich von der Beleidigung abhängig, vielleicht wasche ich seinen bösen Mund mit Seife aus", lachte Davet. "Ja hör bloß auf, zum Glück kann er sich nicht in einen Wal verwandeln. Wusstest Du dass so ein Wal 100 Liter Sperma mit einmal abgibt?", prustete Davet.


    Boldiszàr
    „Hundert Liter schaff ich locker“, antwortete Boldiszàr grinsend und schmuste sich an Davet an. „Also wie verbleiben wir jetzt, reisen wir gemeinsam heim? Und unterwegs Zwischenstopp für Naschzeug und Tätowierungen?“


    Davet la Caille
    "Du schon, ich nicht, da muss ich kapitulieren. Ich schaffe auch keinen Hochleistungssport von einmal täglich oder mehrfach, aber das war auch nie mein Ziel. Wo wir von Ziel sprechen, was machen wir mit Ciel? Fliegt er allein und wir reisen nach? Ansonsten ja so machen wir es", stimmte Davet glücklich zu.


    Boldiszàr
    „Ach so, Ciel hätt ich fast vergessen. Irgendwas ist ja immer. Nein, wir liefern zuerst Ciel bei seinem Vater ab und danach gehen wir in die Stadt und organisieren die Überraschungen für Silvano. Wo ist unser Blondie eigentlich jetzt, bei seinen Eltern?“


    Davet la Caille
    Davet grinste breit, als Bold ausgerechnet Ciel vergessen hatte. "Ja der Kurze ist ganz oder gar nicht präsent, so kann man es auch halten. Spaß beiseite, ich meine Vano wollte zurück zu seinen Eltern. Er wird sicher Zuhause in Mancini bei Leala und Santo auf uns warten. Wo sollte er sonst sein? Er könnte natürlich auch zu den Dusoliers zurückgegangen sein, dass wäre möglich glaube ich aber nicht", antwortete la Caille und stand auf. "Schauen wir nach unserem Patienten", sagte er wieder aufgemuntert und legte Boldi einen Arm um die Schulter. Gemeinsam mit ihm verließ er die Kajüte und ging zur Kapitänskajüte um Ciel abzuholen.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel schlief, fest eingekuschelt bei Bellamy.


    Davet la Caille
    Davet blieb mit Boldi in der Tür stehen und musterte den schlafenden Ciel. Er schaute sich seinen jungen Neffen an und wenn er ganz genau hinsah, sah er nicht nur Max, sondern auch etwas sich selbst wie auch den kleinen Jungen der Ciel trotz allem noch wahr. Zwar ein Kämpfer und ein Streiter - oh ja das war er, aber im Herzen war und blieb er ein kleiner Junge der aus der Welt einen besseren Ort machen wollte. Vielleicht war das idealistisch, aber es war etwas dass er sich bewahrt hatte. Davets Wut auf Ciel war verraucht, jetzt mehr denn je. Eigentlich hatte er nur noch das Bedürfnis ihn zu trösten und ihm zu sagen, dass alles gut werden würde, was auch immer noch geschah. Aber dass konnte weder er Ciel versprechen, noch sonst wer anderes. Sie konnten alle nur dafür arbeiten, dass dies kein Traum blieb, sondern Wirklichkeit wurde und zwar gemeinsam. Davet trat ans Bett, räusperte sich und rüttelte Ciel sanft wach. Bellamy sagte nichts dazu, sondern grüßte mit einem Blinzeln seinen Bruder Boldi. "Ciel wach auf mein Kleiner, Deine Heimreise steht an", sagte Davet sanft.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel rieb sich die Augen und setzte sich auf. Dank Bellamy war ihm wunderbar warm, denn der war, wie sein Bruder, ein wahrer Heizofen. Ciels Halswunde schmerzte stärker als gestern. Er lächelte Davet, so gut er konnte, an. „Fliegen wir nach Hause?“ Boldiszàr schenkte seinem Bruder derweil ein breites, braunzahniges Grinsen.


    Davet la Caille
    "Ja das machen wir, wir bringen Dich zu Benito und Max. Jules wird uns nach Hause fliegen mit dem Riesenvogel. Komm ich trage Dich wenn Du möchtest, oder Bell behält Dich in der Obhut und trägt Dich zum Drachenhahn. Jedenfalls ist es sicherer, wenn Du zurück in den Palast gebracht wirst. Die Wunde, wie fühlt sie sich an? Ich hoffe nicht heiß oder so. Delmo hat sie gut desinfiziert. Lass uns den Mist vergessen, ich hab Dich doch lieb", sagte Davet liebevoll.


    Ciel Felicien de Souvagne
    „Ich hab dich auch lieb, Onkel Davet“, krächzte Ciel. Lass uns in Zukunft nicht mehr zanken. Es tut nicht mehr weh. Bringt ihr mich zu Julien?“, fragte Ciel und schaute freundlich.


    Davet la Caille
    "Abgemacht, wir zanken nicht mehr. Schön und beruhigend zu hören, dass die Wunde nicht schmerzt. Zu Julien? Von mir aus bringe ich Dich zu Julien Kleiner. Gleich nachdem Benito Dich untersucht, Dein Vater Dich gesehen und Deine Wunder verheilt ist. Auf geht es", grinste Davet.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel lachte kieksend, kletterte über Bellamy aus der Koje heraus und zog seinen Mantel und die andere Obebekleidung über. "Einverstanden." Nachdem er umgezogen war, drückte er seinen Onkel. "War nicht so gemeint wegen Quennel ... das hat mich die ganze Nacht verfolgt. Das war unfair gewesen, ein Hieb unter die Gürtellinie."


    Davet la Caille
    "Wir waren beide blöde Ciel, lass uns vergessen was wir uns an den Kopf geknallt haben. Wenn man sich mag erzählt man sich auch Dinge die einem wehtun können. Ich weiß dass Du es nicht so meintest, Du hast es im Wortgefecht als Waffe benutzt. Ich war doch auch nicht besser. Frieden komm her", sagte Davet und drückte Ciel fest an sich.


    Ciel Felicien de Souvagne
    „Frieden“, bestätigte Ciel und gab Davet ein Küsschen auf die Wange. Bei seinem Vater zumindest zog das, um diesen wieder milde zu stimmen. „Dann lass uns aufbrechen. Machen wir einen kurzen Abstecher zu den Dusoliers und dann geht es weiter nach Beaufort.“


    Davet la Caille
    "Von mir aus, machen wir dass, ich hoffe Du hast dort nicht Deine beiden Männer vergessen. Das könnten sie Dir übel nehmen", grinste Davet und drückte Ciel ebenfalls einen Kuss auf die Wange. "Abreise", sagte er freundlich.

    Aussprache zwischen Davet und Ciel



    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel beobachtete, wie Tekuro in Boldiszàrs Ärmel kroch, während sein Kumpel lautstark darüber schimpfte. Die Fledermaus verwies auf das Tageslicht und Boldiszàr musste die Schmach ertragen, als Lichtschutz und Heizofen für den Vampir herhalten zu müssen, der sich innerhalb seiner Kleider gemütlich einrichtete. Ciel schmunzelte darüber und folgte seinem Onkel nach draußen auf das Deck. Ein eisiger Wind fauchte ihm ins Gesicht und er musste die Kapuze festhalten. Er wünschte sich eine Ohrenklappenmütze aus Pelz, die er unter dem Kinn zusammenschnüren konnte, vielleicht konnte er in Skille eine erwerben. „Wollen wir in eine der Kajüten gehen, Onkelchen, oder uns mal auf dem Schwarzmarkt umschauen?“


    Davet la Caille
    Davet musterte Ciel mit einem kleinen Schmunzeln, nahm seinen großen, breitkrempigen Hut auf und setzte ihm Ciel auf den Kopf. Er pflückt eine Haarsträhne aus seiner Mähne und band damit den Rest zusammen so dass seine Ohren geschützt waren. "Folge mir", antwortete Davet freundlich. Die restliche Gästechar war sicher immer noch in seiner Kajüte, also führte er Ciel in die einzige Kajüte die stets leer war, nie bewohnt, außer mit dem Geist der Vergangenheit und einer uralten Liebe. Davet schob Ciel in die Kabine von Silvano und schloss die Tür hinter sich. Ciel kam die Kabine bekannt vor. Die Form von Ordnung hatte er einst bei Kapitän Mancini in dessen Kajüte gesehen. Er blicke von seinem Punkt aus in die Kajüte hinein. Die leichten Vorhänge waren zugezogen, die schweren aus Brokat nicht. Er blickte auf einen Schreibtisch auf dem allerlei Utensilien lagen, deren Nutzen sich Ciel nicht erschloss. Er sah an der linken Wand Kisten, ein Bücherregel eine kleine Kommode mit Kleidung. Auf der rechten stand ebenfalls ein Tisch. Eine Mischung aus Schmink- und Schreibtisch. Auf dem Tisch standen einige Schönheitsutensilien, wie Puder, Parfüm, eine Haarbürste, Lippenfarbe, Cremes und vieles mehr. Aber die Sachen waren alt und dennoch nie berührt. Zwischen der Kosmetik stand ein kleines Kristallglas und eine Flasche Rum, die Flüssigkeit war so dunkel, dass sie fast wie Öl wirkte. Darüber wo sonst der Spiegel hing, hing das Portrait eines jungen Mannes. Herausgeputzt, in hellen Farben, er war blond und wurde begleitet von einem schwarzen Pudel.


    Gemälde:
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    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel verhielt sich so andächtig, als würde er einen Tempel betreten. Er spürte sofort, dass dieser Ort etwas Besonderes war und demjenigen, der ihn eingerichtet hatte, viel bedeutete. Er wagte nicht, etwas zu berühren, er betrachtete nur das Gemälde, von dem er vermutete, dass es Silvano als jungen Mann zeigte. Er war auf dem Bild etwa so alt wie Ciel jetzt. Ein gewisses Unbehagen ergriff den Prince, es geschah nicht oft, dass er um Worte verlegen war. Er wandte den Blick ab und betrachtete Davet. „Was meinst du, ist das ein guter Handel für alle Seiten?“, fragte er, ohne die Räumlichkeiten zu kommentieren oder sich zu setzen.


    Davet la Caille
    Davet nahm einen der Stühle und schob ihn Ciel herüber, ehe er sich selbst einen Stuhl herbeizog und darauf Platz nahm. La Caille schaute sich selbst einen Moment um und schaute dann zu dem Gemälde auf. Ein Lächeln zeigte sich für einen winzigen Augenblick auf seinem Gesicht, ehe er sich seinem Neffen zuwandte, der versuchte mit einem seichten Thema einzusteigen. "Es ist ein guter und fairer Handel und bietet den Piraten eine Chance, die sie sonst nicht bekommen. Und jenen die unter den Kapitänen fahren, wird die Chance auf einen Wandel geboten. Es ist eine Chance, was wir alle daraus machen liegt an uns Ciel. Ebenso verhält es sich mit der Familie. Was Du über die Flagge gesagt hast, hat mir sehr gefallen. Ich gehöre zu Eurer Familie, demnach also unsere Familie. Sprechen wir offen. Würdest Du mir nichts bedeuten, würde ich keine Aussprache suchen, Du genauso wenig. Ich weiß nicht was am Neujahrsabend mit Dir los war Ciel, aber eines weiß ich. Das Letzte was ich wollte war Streiten. Alles was ich gesucht habe war ein Freund, ein Ohr wo ich einmal meinen Kummer konsequenzenlos loswerden kann. Jemand der mir zuhört, vielleicht einen guten Rat gibt. Aber der nach unserem Gespräch, den Inhalt des Gesprächs vergessen hat. Du warst wütend, betraf Deine Wut überhaupt mich? Betraf sie Silvano? Natürlich hat er Fehler gemacht, dass streite ich gar nicht ab. Aber ich bitte Dich auch zu sehen, dass er das Gleiche durchmachte wie Boldi. Er möchte dafür keine Sonderbehandlung. Er ruht sich darauf auch nicht aus. Ich denke Dir ist durchaus bewusst, dass er auf diesen Sonderstatus ein Agentensohn zu sein, gerne verzichtet hätte, samt auf das Heim, die ermordeten Eltern und all das andere was damit zusammenhängt. Er ist ein guter Kerl, alles was er benötigt ist ein Kompass der ihm den Weg weist. Jener Kompass Ciel war früher ich und nun ist es Boldi. Dienstlich macht dem Mann keiner ein X für ein U vor, es ist nicht einfach nur Fachwissen, das Wasser ist sein Element. Er liebt es mit allen Facetten, sogar den brutalen, erbärmlichen, gefährlichen und schönen Seiten. Und ich liebe diesen Mann und Boldi. Boldi liebt diesen Mann. Ich weiß nicht, was Dich an Vano so reizt, aber ich möchte keinen Streit mit Dir. Gerade weil ich Dich mag und meine Männer, möchte ich dass wir als Familie zusammenstehen und uns nicht gegenseitig zerfleischen. Du hast das Gemälde angeschaut und Du hast Recht. Das ist er, da war er 20 Jahre und hat sein Amt erhalten. Das habe ich malen lassen. Er war tot, aber hier war er noch am Leben. Du meinst es in vielen Dingen gut, aber manchmal rennst Du dabei so schnell, dass Du versuchst Dich selbst zu überholen. Das geht nicht Ciel, Du wirst Dich dabei nur überschlagen. Und biestig werden, oder wütend, das folgt auf den Frust, den Du Dir selbst bereitest mit Deiner Eile. Wie ein alter Kumpel mal zu mir sagte, wers eilig hat muss langsam gehen. Jetzt Du Kleiner", sagte Davet.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel nahm den dargebotenen Stuhl an und ließ sich darauf nieder. Doch als Davet das Thema auf Silvano lenkte, wurden seine Augen schmal und feindselig, doch die Feindseligkeit betraf nicht seinen Onkel. Sie betraf den Mann auf dem Gemälde und jenen betrachtete er nun wieder mit jenem von Aversion geprägten Blick. „Mein Zorn betraf nicht dich, sondern deine Blindheit. Boldiszàr kann man wenigstens den Vorsatz vorwerfen, denn er sieht absichtlich weg, was die persönlichen Schwächen seiner Liebsten anbelangt. Dir hingegen mangelt es grundlegend an Objektivität. Dir ist Jendros Leben weniger wert als das deines Mannes. Mir hingegen wären hundert Silvanos weniger wert als ein Jendro. Und darum werden wir nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen, was diese Person anbelangt. Unsere familiäre Beziehung sollte das jedoch nicht trüben, wenngleich es natürlich eine Belastung ist. Eines garantiere ich dir jedoch - solltest du erwägen, je deine Hochzeitspläne zu verwirklichen, wird mein Vater dir nicht seinen Segen geben. Es gibt Menschen, die haben in unserer Familie nicht einmal angeheiratet etwas zu suchen und Silvano ist einer davon.“


    Davet la Caille
    Davet schüttelte den Kopf. "An dem Punkt waren wir doch bereits. Du hast Jendro doch mindestens genauso geschadet mit Tekuros unüberlegten Einstellung. Und meinst Du Silvano hat ihm geschadet, als er sich von Jendro besteigen ließ? Ciel damit hat er Boldi und mir geschadet. Wenn Du eine andere Person mit seinem Hintergrund betrachtest - zu Unrecht ermordete Eltern, im Heim aufgewachsen, von einem Adligen adoptiert, gelernt was es zu lernen gab, sogar in den Staatsdienst eingetreten und zur Marine gegangen, dort seinen Mann kennengelernt, Freunde gefunden, seinen Mann verloren, teilweise sein Augenlicht verloren, teilweise den Verstand verloren aus Trauer, würdest Du genauso hart mit der Person ins Gericht gehen? Nein. Das sehe ich ja an Tekuro, Bellamy und Boldi. Was hat Vano Dir also getan, das schlimmere wäre als das was ein Menschenfresser tat? Bellamy und Boldi sind auch keine zartbeseiteten Personen, also was hat er getan. Hat Dich seine Befehlsverweigerung dermaßen in Deinem Stolz gekränkt und verletzt? Dann bist Du es, der blind ist. Denn die Verweigerung galt nicht Dir, sie war auch nicht dazu gedacht um Dich bloßzustellen. Es war pure Verzweiflung, seinen Wahnsinn der an einen Schwur gekoppelt ist noch durchzusetzen. Würdest Du das glauben, was Du hier die ganze Zeit versuchst mir einzureden Kleiner, wäre Silvano tot. Er wäre auf dem Block gelandet. Du hast ihn gerettet, aber doch sicher nicht wegen Boldiszar. Denn würdest Du Vano für wirklich so durchtrieben, gefährlich und wahnsinnig halten, dann wäre er eine Gefahr für Boldi. Es ist nur eines, wahnsinnig einsam in erster Linie. Und ich weiß, wie er vorher über Dich dachte und auch sprach. Bis zu diesem Tag auf Deck. Wo er noch in den Bug gerannt kam und Boldi fragte wie weit er schwimmen könne, damit wir so Farisin erreichen. Ich mag Dich sehr, ich würde sogar behaupten ich liebe Dich Kleiner. Gerade deshalb hätte ich mir dahin gehend schon eine ehrliche Antwort von Dir gewünscht. Ich bin mehr als doppelt so alt wie Du Ciel. Verschwende nicht meine Zeit mit so einem Unsinn. Rede offen mit mir, sag was Dich bedrückt, was Dich von mir aus auch ankotzt. Du hast keine Vorstellung davon welche gute Meinung er vorher von Dir hatte. Muss das so laufen? Möchtest Du ihn lebend kaltgestellt sehen? Weißt Du manche greifen nicht aus Hass an, sondern aus Verzweiflung. Und wir beide sind hier, weil wir uns aussprechen wollten. Natürlich kannst Du auch bei Deiner Meinung bleiben. Nur weil wir uns verstehen heißt das noch lange nicht, dass Du meine Freunde mögen musst oder jene die mir als meine Familie nahe stehen. Ich hatte sogar überlegt später Bevis anzunehmen. Auch er muss Dir nicht gefallen Ciel. Das was uns verbindet, betrifft uns. Aber es ist schöner, wenn man sich mit der ganzen Familie sorglos treffen kann, so wie es andere Menschen auch hinbekommen, anstatt dass man selektieren muss, wen man wohin mitnehmen kann. Und was die Hochzeit angeht, wir waren und sind immer noch offiziell verlobt. Ob er mich noch heiraten würde? Das habe ich ihn nicht gefragt, ich fürchte das Nein", sagte Davet sanft.


    Ciel Felicien de Souvagne
    „Wie kannst du einen guten und zuverlässigen Gardisten wie Boldiszàr in einem Atemzug mit einem psychisch gestörten Verbrecher nennen! Der Unterschied ist ganz offensichtlich der, dass alle von dir genannten Personen der Krone zu jeder Zeit treu gedient haben. Boldiszàr und Bellamy genau so wie Tekuro. Keiner von ihnen hat sich je etwas zuschulden kommen lassen, was ihrem Dienst widersprechen würde. Verstehst du diesen Unterschied nicht? Hast du so lange unter Piraten gelebt, dass du nicht mehr Recht von Unrecht zu unterscheiden vermagst, Staatsgewalt von persönlichen Rachegelüsten? Es ist mehr als nur mein gekränkter Stolz, Davet und je länger Silvano Unheil stiftet umso mehr bereue ich, mich für ihn eingesetzt zu haben. Ich tat das nicht für Boldiszàr, nicht nur, sondern vor allem für dich als unser neuestes Familienmitglied.“


    Davet la Caille
    Davet musterte Ciel mit einer Geduld, die vermutlich schon seinen Vater auf die Palme gebracht hatte. "Doch das kann ich sehr wohl unterscheiden. Aber leider widersprichst Du Dir doch selbst, ein Verbrecher wählt seine Taten. Ist er nun krank? Oder ist er ein Verbrecher? Krank gehört er geheilt, als Verbrecher gerichtet. Die Frage ist allerdings dann, was tat er? Er hat einen Befehl verweigert und gute Männer in den Tod geschickt. Das hat er getan. Allerdings tat er es, um wesentlich mehr gute Männer sowie eine ganze Nation vor einer Gefahr zu bewahren. Die Gefahr dass sind die Farisin. Ich kann Dir gerne beweisen dass sie gefährlich sind, aber zum Narbenvergleich bist Du nicht hergekommen. So ein guter Kapitän der Marine der es mit seinen Rachegelüsten zu genau nimmt ist zu verdammen. So knallhart auf herunterreduziert gebe ich Dir Recht. Wie steht es mit einem Gardisten, der Fahnenflucht beging, Menschen frisst und einen gesuchten Mörder bis heute deckt? Normal oder ebenso ein wahnsinniger Verbrecher? Dass Du Silvano für Boldi und mich verschont hast, erkenne ich an Ciel. Das bedeutet mir viel. Ich möchte auch gar nicht dass Du ihn liebst oder heilig sprichst. Ich möchte nur Deine Beweggründe verstehen, bei ihm dermaßen auszurasten. Was macht Dich an ihm so rasend? Das geht dabei nicht nur um Dich. Vorrangig schon, Ihr beide gehört zu mir. Aber ich kenne keinen, der Vano neutral gegenübersteht. Selbst wenn er sich keinen Schnitzer leistet und sein bestes versucht, ist er nur was? Der Agentensohn? Ciel diese Verschwörung hat nie stattgefunden. Den Mann mit dem Du als Geist so freundlich geplaudert hast, diesen Quennel den Du nach seinem Tod noch verziehen hast, er ging über Leichen. Er war Bergsteiger was das angeht, Berge von Leichen und drum lief er weich. Du hast fünf Minuten auf das selbstmitleidige Geflenne eines von Selbsthass zerfressenden Mannes geworfen und verzeihst ihm. Einem Kindermörder, einem Massenmörder, einem Verräter, einem Hochverräter - so jemandem verzeihst Du. Jemandem der alles nur aus purer Selbstsucht und Egomanie tat, dem verzeihst Du. Aber jemandem, der ausrastet, weil er den einzigen Menschen verlor, den er liebte, dem verzeihst Du nicht. Ich bin daran nicht unschuldig, Rene hat Recht. Hätte ich mich gemeldet, wäre all dies nicht geschehen. Aber ich habe mich nicht gemeldet Ciel, denn ich war auf meine ganz persönliche Art und Weise tot. Und ja, ich war auch feige. Als ich einigermaßen körperlich gesundete, hätte ich zurückkehren können. Aber ich war genauso wahnsinnig, nur auf andere Art. Ich wäre zu meinem Vater zurückgekehrt und dort wäre ich gestorben. Wenn ich gehen muss, dann nicht so. Und es hätte mich umgebracht zu wissen, dass er all jene holen wird, die mit mir befreundet sind, es einmal waren, oder mir die Seefahrt ermöglichten. Dass hätte der Mann getan, dem Du als Geist verziehen hast Ciel. Und ich wollte meinen Schwiegereltern nicht unter die Augen treten. Du siehst also, vieles was auf den ersten Blick leicht erscheint, ist es nicht. Was hat er denn in letzter Zeit für ein Unheil gestiftet? Er hatte es vor Ciel. Du hattest in Deinem Leben sicher auch schon so einiges vor, von dem Du heute selbst sagst, zum Glück ging das in die Hose oder? Wieso ist dieser Älteste nicht gefasst? Warum Archibald nicht auf dem Block? Und wieso ist Tekuro noch in Deinem Dienst? Das ist keine Anklage, sondern eine einfache Frage und ich bitte um eine höfliche, wohlüberlegte Antwort mein Kleiner. Ich vermute, weil Du auch nicht alles alleine kannst. Aber kann man das von anderen verlangen, über allen Dingen und Gefühlen zu stehen?", fragte Davet ruhig.


    Ciel Felicien de Souvagne
    „Corentin, den du als Quennel schmähst, habe ich verziehen, da er tot ist. Was meinst, du, hätte ich sonst mit einem wie ihm getan? Zwei Dinge kommen dafür in Frage. Variante eins: Seine Härte und seinen Scharfsinn nutzbar machen für die Krone, so dass er sie gegen unsere Feinde richtet. Das ist das, was ich mit den Beißern tue und wie wir es - auf deinen Vorschlag hin - nun mit den Piraten handhaben. Niemand braucht Wachhunde, die nicht beißen, Davet. Erwartest du, dass ich mir eine Leibwache aus Wohltätern zusammenstelle? Ich nehme die härtesten Männer in meinen Dienst, die ich nur finden kann, wenn sie dafür nur eines tun: Mir gegenüber loyal zu sein. Das aber tut Silvano nicht! Was kümmert es mich, wenn Tekuro und sein Vater Menschenfleisch fressen, so lange es sich dabei nicht um Souvagner handelt? Und ich werde offen mit dir reden. Hätten sie keine Möglichkeit, sich ihr Fleisch zu organisieren, dann würde ich ihnen welches zu spielen, notfalls auch Souvagner, und zwar aus dem Bestand jener, die es verdient haben, zu sterben. Du darfst dir sicher sein, dass es auch Bellamy nie an dem mangelte, wonach ihm verlangte. Silvano könnte es gut gehen, wäre er zuverlässig. Das ist er nicht, das ist der entscheidende Punkt. Mir mein Scheitern an dem Ältesten vorzuwerfen, der mich fast umbrachte, ist unfair, Davet, ich hoffe, das ist dir bewusst.“


    Davet la Caille
    Davet rutschte Ciel den Hut zurecht. "Ich werfe Dir gar nichts vor Ciel, das habe ich nie getan. Ich stelle nur Fragen, nicht mehr und nicht weniger und ich hoffe ich werde aus Deinen Antworten schlau, verstehe Dich besser oder lerne etwas. Korrekt keiner braucht eine Garde die mit Wattebäuschen wirft. Wie Du so schön sagst, Wachhunde die beißen. Dein Stab tut es, die Freibeuter werden es für Dich tun, auch Vano hat es all die Jahre für Euch getan. Abschreckende Wirkung zu zeigen, war seine Aufgabe Ciel. Das man mal ein Auge zudrückt bei Leuten die einem nahe stehen, die treu und loyal sind verstehe ich. Aber wo war er nicht loyal? Gut von der Befehlsverweigung weiß ich, wir waren ja vor Ort. Meine Mannschaft habe ich auch nicht danach ausgesucht, wer gut im Hundert Meter Dummgucken ist Ciel, Rakshaner sind freundlich, aber wenn es drauf ankommt alles andere als zimperlich. Dass durften die verdammten Zwerge schmecken und ich sage das, als Rakshaner. Denn ich weiß was Zwerge sind, dank den Rakshanern, den Brüdern und Schwestern, die teilweise mit Hunger ins Bett gingen, damit ich durchgefüttert werden konnte. Wo ist Vano nicht zuverlässig? Momentan wo er krank ist? Meinst Du das? Ich hoffe das wird wieder. So nun zu dem Ältesten, da werfe ich Dir gar nichts vor. Ich möchte von Dir wissen, willst Du diese Kreatur nutzen? So wie Du die anderen Wachhunde benutzen möchtest? Das ist ein Spiel mit Davy Ciel, auch ihn kannst Du nicht knechten. Wenn Du versuchst dieses Ding nutzbar zu machen, wird es Dich holen. Denk an meine Worte es ist... nun seine Nähe ist wie Schmiere... wie Teer... so als ob es die Magie um sich herum verunreinigt, verseucht. Ich kann es Dir nicht anders beschreiben, es zwingt einem seine Präsenz auf. Für einen Magier muss sich dieses Geschöpf ekelerregend anfühlen im Geist. Es ist ein gut gemeinter Rat, aus Sorge um Dich und Dein Wohlergehen. Du würdest ihnen also das besorgen was sie brauchen? Jedem? Ich rede nicht von Vano", sagte Davet neugierig.


    Ciel Felicien de Souvagne
    „Mit der Einschränkung der Schuld ihrer Opfer, ja. Sprich, ich würde Archibald nicht mit Kindern beliefern, da diese per definitionem nicht schuldfähig sind. Das schließt natürlich auch ein, dass Schwangere davon ausgenommen sind. Verrate mir, warum du dies fragst, bevor ich dir deine weiteren Fragen beantworte.“


    Davet la Caille
    Davet schmunzelte ihn liebevoll an, nahm ihm den Hut vom Kopf und setzte sich ganz nah vor seinen Neffen. Er entkorkte die uralte Rumflasche und goß von der wertvollen Flüssigkeit etwas in das Kristallglas. Er nahm den ersten Schluck, wie es Brauch war unter Piraten als Gastgeber um zu zeigen, dass das Getränk nicht vergiftet war, ehe er das Glas Ciel hinhielt. "Mein Kleiner, um Dich zu verstehen. Ich erzähle viel und ich frage viel. Von klein auf habe ich immer versucht alles zu verstehen und gerade versuche ich Dich zu verstehen um mit Dir gut auszukommen. Und nebenbei, vielleicht benötige ich eines Tages selbst einmal Deine Hilfe. Was sollte ich sonst von Dir wollen? Deinem Papa sagen, dass Du Führungsqualitäten besitzt? Du weißt doch sicher selbst, dass Dein Vater ein Mann ist, der große Weitsicht hat. Das heißt, er weiß genauso wenn etwas getan werden muss. Und wir haben einen Ghul an Bord, er benötigt Fleisch...", erklärte Davet.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Der Prince trank einen Schluck. „Einen Ghul?“, fragte Ciel zunächst angewidert, doch dann nahm seine Neugier überhand. „Wenn du ihn mir zeigst, so werde ich dir helfen, für sein leibliches Wohl zu sorgen.“


    Davet la Caille
    Davet grinste seinen Neffen an. "Später vielleicht, jetzt nicht mein Lieber. Also was ist mit meinen Antworten? Wenn Du über nichts reden magst, sage mir wenigstens, dass Du nicht vorhast diesen Ältesten irgendwie in Deinen Dienst zu locken", erklärte Davet und schüttet Rum nach um selbst einen Schluck zu nehmen. Er schaute zu dem Gemälde hoch und trank das Glas leer, ehe er es neu auffüllte. "Reden wir über uns persönlich, warum warst Du so unwischt zu mir an dem Tag? Julien ist ein netter Kerl, aber er läuft jedem Hintern hinterher den er gerne in seiner Sammlung hätte. Sei froh, dass Dir nichts passiert ist", sagte Davet und trank noch ein Glas, ehe er Ciel nachschenkte.


    Ciel Felicien de Souvagne
    „Der Älteste wäre eine machtvolle Waffe, wenn es gelänge ihn magisch zu bändigen“, sprach Ciel verschwörerisch. „Die große Frage ist: Ist dies machbar? Ich habe darüber in den Folianten nachgeschlagen und alte Manuskripte in Demonai übersetzt. Bisher hat es noch niemand vor mir versucht. Einen Ur-Lich in den eigenen Diensten würde eine ganze Armee ersetzen“, hauchte Ciel voller Faszination. „Freilich muss man Umsicht walten lassen, allerhöchste Vorsicht. Was das betrifft, wie beherrscht ist dein Ghul? Du weißt, wen er als Delikatesse wahrnehmen wird?“ Er blickte Davet ernst an und gönnte sich noch einen Schluck aus der Flasche. „Was Julien betrifft, ich finde ihn niedlich. Und ich wollte dir an jenem Abend eins reinwürgen.“ Ciel grinste.


    Davet la Caille
    Davet lachte schallend auf und knuffte Ciel liebevoll. "Mir eins reinwürgen? Ciel, Julien hätte Dir eins reingewürgt. Nun nichts, seins, sein Ding. Und er scheint einen Narren an Dir gefressen zu haben. Das Problem ist nicht, dass Julien ein Halodri wäre, der sich groß rumtreibt. Oh nein, sein Problem ist, er erobert und möchte die Eroberung umgehend testen und dann heiraten. Für ihn sind seine Männer mehr als nur Gefährten, dass sind Statussymbole. Eine Frau kannst Du heiraten, oder zwei, drei, vier, wie es Dein Geldbeutel und Deine Nerven zulassen. Du musst Dich nur mir ihrem Vater einigen oder dem Bruder, Onkel, wem auch immer. Aber bei einem Mann, da musst Du werben, galant sein, Dich von Deiner besten Seite zeigen, Du musst sämtliche Geschütze auffahren und Du weißt nicht, ob er anbeißt. Die wenigsten Männer kannst Du kaufen. Du schon, ein Wort und sie kuschen, aber jemand wie ich oder Julien nicht. Also ist das ein Zeichen von Macht, einen Mann an seiner Seite zu haben. Du hast erfolgreich geworben. Und wenn Dein Mann dann noch adelig und in gehobener Position ist? Wunderbar, was für ein Statussymbol. Was wenn er der Krone angehört? Das Non-Plus-Ulta. Du könntest aussehen wie der Bucklige von Schüttelmark, er würde um Dich balzen wie ein liebeskranker Pfau, er will Dich in seine Sammlung. Da Du zum Glück nicht wie der Bucklige aussiehst, sondern ganz knuffig, hat er sich dermaßen ins Zeug geschmissen", grinste Davet. "Wie ich den Ghul beherrsche? Ich rede mit ihm, total einfach", gab Davet zurück.


    Ciel Felicien de Souvagne
    „Eine Heirat stünde außer Frage, aber was spräche denn gegen eine gemeinsame Vergnüglichkeit? Ich fand Julien unterhaltsam und charmant und sehe nicht, wo du dort ein Problem erkennen willst. Was deinen Ghul anbelangt, diese haben Triebe, die eher dem tierischen Spektrum zuzuordnen sind. Zeig mir deinen Ghul, dann zeige ich dir auch etwas.“


    Davet la Caille
    "Sich gegenseitig die Ghule zu zeigen klingt irgendwie nach einem absonderlichen Vergleich. Das können wir nicht machen, er könnte Tekuro aufspüren und verschlingen. Es würde ihn äußerst appetitlich finden und Boldi wäre geknickt. Das geht nicht, dass verstehst Du doch. Ob Julien gut im Bett ist, kann ich Dir nicht sagen, ich hatte 14 Jahre Handbetrieb, davor war ich fünf Jahre Vano treu und davor, ja gut, da habe ich einige Erfahrungen gesammelt. Gute wie auch schlechte Ciel, aber ich war jetzt nie irgendwie der Aufreißer oder so. Also was Dich bei Julien erwartet hätte, kann ich Dir nicht sagen, von der Optik und Statur her wird er sicher einiges zu bieten haben. Und trainiert wird er sein, er hat einen Stall Männer zu bespaßen", kicherte Davet. "Boldi hätte ihn vermutlich fertig gemacht, er macht es jeden Morgen, jeden Tag, permanent. Da soll man nicht neidisch werden", gibbelte la Caille.


    Ciel Felicien de Souvagne
    „Du meinst, du kannst deinen Ghul vor mir verstecken?“ Ciel lächelte. „Du vergisst, wer vor dir sitzt. Ich bin nicht nur Prince Ciel Felicien de Souvagne, sondern auch ein Hexer des Blutes, der vor einigen Monaten seine Prüfung mit Bravour absolvierte, spezialisiert auf Wundheilung, sondern auch auf die Bekämpfung von Untoten. Ich werde dir eine Kostprobe meiner Fähigkeiten demonstrieren.“ Ciel legte seine Handschuhe in den Schoß und breitete die Finger in einer vornehmen Geste aus, während er sich auf die Wahrnehmung der Lebensenergie konzentrierte. Tekuro stach wie eine schwarze Signalflamme daraus hervor. Ciel ignorierte ihn und suchte den Ghul.


    Davet la Caille
    Davet packte Ciel und schüttelte ihn durch, damit er diesen Unfug ließ. "Junge! Hör auf damit, ich glaube Dir auch so und nun lass es gut sein. Was machst Du denn?", warnte Davet Ciel und schüttelte den Kopf. "Mit Dir macht man auch was mit", stöhnte la Caille leise.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel guckte ihn biestig an. „Wirst du das wohl unterlassen?“ Er streckte die Hände erneut aus und tastete die Energie nun noch aufmerksamer ab als vorher, alarmiert von der heftigen Reaktion Davets.


    Davet la Caille
    Davet starrte Ciel erbost an. "Das rate ich Dir Du bist auf meinen Schiff und wirst Davy nicht verärgern. Dein Vater mag weich sein, aber hier benimmst Du Dich", verlangte Davet.


    Ciel Felicien de Souvagne
    „Ich könnte natürlich folgsam Ja sagen und abends, wenn du schläfst, erneut nach dem Ghul tasten oder einfach dann, wenn du mir den Rücken zukehrst“, antwortete Ciel, ohne in seinem Treiben innezuhalten. Das Ganze war ihm höchst suspekt.


    Davet la Caille
    Davet raufte sich die Haare. "Ich möchte nicht dass Du nach ihm suchst, das ist mir peinlich!", befahl Davet.


    Ciel Felicien de Souvagne
    „Warum, bist du selbst der Ghul?“ Ciel betrachtete seinen Onkel neugierig und streckte eine seiner gespreizten Hände nach ihm aus.


    Davet la Caille
    "Nein das bin ich nicht, sag mal was fällt Dir überhaupt ein, mir das zu unterstellen? Du musst immer stänkern kann das sein? Gut such ihn von mir aus. Such GG aber dann wirst Du selbst hinabsteigen oder hinauf und dort kannst Du dann mit ihm reden", schmollte Davet und beäugte Ciel misstrauisch.


    Ciel Felicien de Souvagne
    „Das geht viel einfacher, Onkel Davet. Sobald ich ihn gefunden habe, zeige ich es dir.“ Er spürte weiter, bis ein Klopfen ihn unterbrach.


    Boldiszàr
    Boldiszàr kam herein. „Herr, Tekuro sagt, Ihr würdet nach ihm rufen.“


    Ciel Felicien de Souvagne
    „Das ist richtig, du kannst die Vorhänge schließen und ihn auf den Tisch setzen.


    Boldiszàr
    Boldiszàr musste schlucken, als er sah, welche Kajüte dies war und sein Blick hing einen Moment an dem Wandbild. Er vermisste seinen Silvano. Er zog die schweren Vorhänge zu und schaute in seinen Ärmel, wo er leise etwas hineinsprach, bis die schwarze Fledermaus vorsichtig herauskroch. Er setzte Tekuro auf den Tisch und ging wieder.


    Ciel Felicien de Souvagne
    „Siehst du, Davet?“ Ciel fuhr fort, die Energieströme der in der Nähe befindlichen Wesen zu untersuchen.


    Davet la Caille
    Davet folgte dem Blick von Boldi und als er die Wehmut sah, schenkte er ihm ein kurzes Lächeln, als Zeichen, dass sie bald nach Hause aufbrechen würden. Auch er vermisste Vano und das sie als Dreier-Päckchen gemütlich vor dem Kamin lagen und die Nähe des anderen genossen. Dabei am besten eine schön dick belegte Schinkenstulle und einen Kako in der Hand. So war das ein perfekter Abend und wenn es ein bisschen Kuschelstunde gab oder sogar etwas mehr, würde er auch nicht nein sagen. Am besten mit allen beiden. Aus dem Lächeln wurde ein Grinsen, ehe er Boldi nachschaute. "Weniger gut als vorher, da Boldi die Vorhänge zugezogen hat. Was soll ich denn sehen Ciel? Mein V... Corentin war Geistmagier, ich trage es im Blut und ich sehe manchmal Dinge, aber ich sehe jetzt überhaupt nichts. Ich spüre nichts Magisches, GG ist in der Zelle und bleibt dort eingesperrt bis die Verhandlung vorrüber ist Ciel", erklärte Davet ruhig und musterte Tekuro. Er streichelte die Fledermaus beruhigend, sie hatte eine seltsam, weiches Fell. "Sie hat fast das Fell eines Maulwurfs. Wusstest Du, dass das Fell vom Maulwurf keinen Strich hat? Also keine feste Wuchsrichtung? Das erleichert ihm das Kriechen in seinen unterirdischen Gängen. Man sagt sie sind Schädlinge, dabei lockern sie den Boden auf und sie sehen ganz interessant aus. Naja, egal", sagte Davet und nahm die Hand weg.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Als Davet die Hand wegnahm, saß Tekuro nicht mehr, sondern lag. Ciel stupste ihn besorgt an, doch da hockte der Vampir sich schon wieder auf. Ciel griff nach Davets Hut und hielt ihn Tekuro verkehrt herum hin, bis dieser hineinkrabbelte. Dann setzte Ciel sich den Hut samt Vampir auf den Kopf und erhob sich. „Nein, ich wusste nur, dass Maulwurfsfell sich weich anfühlt, fast samten, doch nicht, wie dies zustande kommt. Zeig mir deinen GG“, bat Ciel.


    Davet la Caille
    Davet schaute Ciel ernst an. "Du wirst ihn nicht töten, versprich es. Er ist ein alter Maat von der Mouette. Und ich wäre ebenso geendet wie er, deshalb behalte ich ihn an meiner Seite. Er war stets ein Maat und er wird auch immer einer sein, nur seine Rettung ist anders als meine verlaufen. Versprich es mir", bat Davet und Ciel hörte wie wichtig es ihm war, aber auch wie tief das Thema ging, weitab davon nur einen Maat zu beschützen. Davet beschützte damit die Reste der Mouette die ihm geblieben waren.


    Ciel Felicien de Souvagne
    „Eine Begnadigung mehr, die du von mir verlangst. Also schön. So lange er niemanden gefährdet, heißt, notfalls in Gewahrsam verbleibt, werde ich ihn verschonen“, versprach Ciel.


    Davet la Caille
    Ich verlange gar nichts von Dir, dass ist mein Schiff auf freiem Gewässer, Hoheitsgewässer Prince Ciel. Hier gilt mein Wort, alles was ich Dir zeige ist Gastfreundschaft und Liebe. Alles was Du mir zeigst ist Hochmut und permanente Unterstellungen. Dieser Ghul war einst ein rechtschaffener Mann, nun ist er ein rechtschaffener Ghul. In vierzehn langen Jahren, hat er nicht einem Maat an Bord ein Haar gekrümmt. Ihn kenne ich wie lange? Dich wie lange? Wer sagt mir nicht, dass Du gefährlich bist? Also, wovor fürchtest Du Dich? Vor gutem Benehmen? Du musst Silvano nicht begnadigen, lasst ihn einfach seiner Wege gehen, stellt ihn frei, dass würde schon reichen. Bei Euch hat das doch keinen Wert mehr oder? Was wird wenn er gesund ist? Wird er das je? Oder bleibt das Urteil bestehen? Wie lautet denn das Urteil für GG? Ist er unloyal weil er bei einem heimtükischen Angriff schwer verletzt wurde und starb? Nun vielleicht hast Du sogar Recht. Vielleicht habt Ihr alle Recht und ich bin blind, aber das was Ihr seht, möchte ich nicht sehen. Ich weiß was Kameradschaft bedeutet oder auch Liebe. Wisst Ihr das, einer von Euch? Schon mal was von Freundschaft gehört? Vermutlich nicht, ich dachte diesmal endet es anders, aber es endet immer gleich. Blut ist dicker als Wasser nicht wahr? Jetzt verstehe ich warum Vano Wasser liebt", antwortete Davet grantig.


    Ciel Felicien de Souvagne
    „So lange dieses Schiff in souvagnischem Auftrag unterwegs ist, gilt es als souvagnischer Grund und Boden“, garstete Ciel zurück. „Man könnte es auch so sehen: Ich zeige dir Gnade und alles was du mir zeigst, ist der Zustand chronischen Eingeschnapptseins! Egal, wie viel Mühe ich mir gebe, es ist doch am Ende niemals genug. Und darin unterscheidest du dich nicht von den Rakshanern, bei denen du lange Jahre gehaust hast. Zeigst du mir nun deinen Ghul oder nicht?“


    Davet la Caille
    Davet grinste Ciel an. "Nie ein schöneres Kompliment bekommen, natürlich zeige ich Dir den Ghul. Folge mir sagte Davet und gab die Führung. Er wartete bis Ciel gemeinsam mit Tekuro auf dem Kopf die Kajüte verlassen hatte, danach schloss er sie wieder ab. "Und nebenbei gemerkt, ich bin weder eingeschnappt und ich weiß auch nicht, weshalb nun ich eine Begandigung benötige. Oh ich habe vergessen das Liegeformular am Militärhafen auszufüllen, bei Ainuwar verschlumpelten Hänge Hoden, hoffentlich komme ich mit dem Leben davon", murrte Davet und stampfte vor.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Gedanklich über Davet lästernd folgte Ciel seinem missgestimmten Onkel. Wenn er daran dachte, wie viel unkomplizierter dagegen der Umgang mit Bellamy, Kazrar, Tekuro und all den anderen Kriminellen war, die in seinen Diensten standen, wusste er nicht, ob der Umstand zum Lachen oder zum Weinen war.


    Davet la Caille
    Davet führte Ciel wortlos hinab bis zu den Zellen. Vor der Zelle blieb er stehen und deutete auf den Mann, der dort einsaß. Er war alt, jedenfalls sah er so aus, hatte eine Tonsur, die seinen Kopf erscheinen ließen als würde er einen grauen Heiligenschein tragen. Seine Haut war grau, die Wangen etwas eingefallen, aber er machte einen wachen alles andere als dummen Eindruck. Er schaute aus der Zelle und sein Blick wanderte Ciel auf und ab, dann starrte er wieder in die Weite. Davet deutete mit dem Haken Richtung Zelle, so dass das Behelfsmittel wie der Schnabel eines Raubvogels in der Luft zuhackte. La Caille fummelte kurz in seiner Jackentasche, ehe er sich einen großen Batzen Kautabak in den Mundwinkel stopfte. Schweigend und kauend wartete er ab.


    Ciel Felicien de Souvagne
    „Du bist also der Ghul?“, fragte Ciel neugierig, trat an das Gitter und schaute sich den Mann ganz genau an. „Wie heißt du?“


    Ghul
    Der Blick des Ghuls wanderte zu Ciel und schweifte wieder ab. "GG ist mein Name und ich bin ein Ghul, ja", sagte er mit irgendwie seltsam träge klingender Stimme. So als spräche er in einem langgezogenen Akzent, der ihm etwas Quakendes verlieh. Traurig starrte er nach draußen, ehe er schnupperte und Ciels Hut schlagartig hochinteressant fand.


    Ciel Felicien de Souvagne
    „Was bedeutet GG?“, wollte Ciel wissen. „Das ist kein Name, sondern eine Abkürzung, bestenfalls, ein Spitzname. Wie jedoch lautet dein Geburtsname?“ Er hob seinen Hut an und griff mit der anderen Hand darunter und zog den Vampir daraus hervor. Er ließ Tekuro über seine Hände krabbeln.


    Ghul
    Der Ghul kratzte sich am Kopf. "Das ist mein Name Glücks Ghul, also sagen alle GG zu mir. Dass passt, weil davor sagte auch jeder GG zu mir, wegen Gabin Gegeard. Was hast Du unter dem Hut? Du hast was zu Essen unter dem Hut stimmts?", fragte der Ghul, während Davet sich an die Bordwand lehnte und mit dem Haken die Fingernägel säuberte.


    Ciel Felicien de Souvagne
    „Ich hatte etwas unter dem Hut, jetzt habe ich es in der Hand“, erklärte Ciel und hielt Tekuro etwas höher, der den Ghul misstrauisch beäugte.


    Tekuro
    „Er trägt keine Zähne“, piepste die Fledermaus. „Wie kann er sich anmaßen, in diesem Ton von einem Jäger zu sprechen?“ Der kleine Körper bebte vor Bosheit ob dieser Unverschämtheit.


    Ghul
    Der Ghul starrte Tekuro mit brennendem, hungrigen Blick an. "Darf ich ihn mal halten?", bat er, während Davet kicherte und geräuschvoll einen Batzen Kautabak auf die Planken rotzte.


    Tekuro
    „Nein“, bestimmte Tekuro. „Von dem lass ich mich nicht anfassen. Das könnt Ihr nicht zulassen, Herr. Ich bin kein Haustier, ich bin ein Jäger der Dunkelheit. Euer Leibgardist.“ Die Fledermaus schaute ihn aus seinen Händen heraus an.


    Ciel Felicien de Souvagne
    „Mach dich groß und tritt an das Gitter“, befahl Ciel unbarmherzig und setzte die Fledermaus auf dem Boden ab.


    Tekuro
    Schlecht gelaunt nahm Tekuro Menschengestalt an und machte einen Schritt nach vorn. Der Mann im Gefängnis war potthässlich.


    Ghul
    Gabin der Ghul sprang auf die Beine und versuchte Tekuro zu fassen zu bekommen. "Komm her, ich will nur an Dir riechen", sagte er so freundlich er konnte, während ihm der Sabber aus dem Mund lief und seine Augen etwas ganz anderes versprachen, dass das er nur schnüffeln wollte.


    Davet la Caille
    Davet schnalzte mit der Zunge und beobachtete neugierig das Schauspiel. Um Tekuro hatte er keine Angst, im Zweifelsfall konnte dieser sich wehren, aber das würde nicht nötig sein. Die Zelle war verschlossen und ohne Vampirbraten vor der Nase war GG der freundlicheste Untote weit und breit. "Genug gesehen?", fragte Davet und stopfte sich noch etwas Kautabak in den Mund.


    Tekuro
    Tekuros Nasenlöcher weiteten sich und er fand, dass der Mann erbärmlich stank. Wie vergorene Milch oder schlecht gewordenes Fleisch. Nach etwas, dessen Blut er nicht trinken wollte. Er stank absolut ungenießbar. „Wieso hampelst du so herum?“, fragte er misstrauisch. „Und wieso riechst du so?“ Er hatte nicht die geringste Ahnung, was ein Ghul war. Er kannte das Wort und wusste, dass niemand die Kerle mochte, doch viel mehr wusste er nicht über sie. Er grinste und zeigte ihm alle Zähne. "Rattig?"


    Davet la Caille
    Gabin schaute zu Davet. "Käptn darf ich ein Arm von ihm haben?", bettelte er. Davet schüttelte den Kopf, "Tekuro braucht die noch er hobelt beidhändig GG. Du bekommst nachher etwas Menschenfleisch vom edlen Ciel de Souvagne, Prince des Großherzogtums, zur Feier des Tages. Wir haben einen guten Abschluss zu feiern. Und da wird garantiert etwas für Dich bei rumkommen, wenn schon für sonst keinen hier von der Aquila. Aber den untoten Tekuro kannst Du nicht fressen", erklärte Davet freundlich. "Der ist schon tot, der merkt das nicht", beharrte Gabin wie ein schmollendes Kleinkind und starrte da Ciel mit großer Erwartung an.


    Tekuro
    „Er ist ekelhaft“, urteilte Tekuro, ließ sich zusammenschrumpfen und wartete, dass Ciel ihn wieder aufnahm. „Leichen sind auf dem Schiff von den Silberbärten. Die haben mein Vater und ich produziert. Wir hatten verdammt viel Spaß und ein paar sind noch auf Reserve. Du bist der Nächste“, drohte er dem Ghul mit seinem Piepsstimmchen.


    Davet la Caille
    Davet nickte erstaunt und zustimmend, er würde Lynn und Fynn nach den Kadaverresten für GG fragen. "Danke für den Tipp, also können wir gehen Ciel oder möchtest Du noch etwas besichtigen?", fragte Davet und musterte seinen Neffen.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel hob die Fledermaus auf und verwahrte sie wieder unter seinem Hut, wo sie es sich bequem machte. „Eine Frage noch. Du sagtest, es würde genügen, mit ihm zu reden, um ihn unter Kontrolle zu halten. Das sah mir jedoch gerade anders aus.“


    Davet la Caille
    Davet zog eine Augenbraue hoch und starrte Ciel mit seinem "Nicht Dein Ernst jetzt"-Gesicht an. "Wenn Du ihn mit einem Vampir lockst und er so ruhig bleibt, kannst Du davon ausgehen dass er bei allen anderen Personen absolut harmlos ist. Du lockst ihn gerade mit dem Leckersten was es für ihn gibt. Das wäre ja so als würde man Dich mit Julien allein lassen", säuselte Davet und grinste.


    Ciel Felicien de Souvagne
    „Er bleibt dort unten verwahrt, bis ich mit Tekuro wieder auf souvagnischem Festland stehe. Was Julien betrifft, könnte man fast denken, du seist eifersüchtig. Sprich dich mit den Beißern und den Silberbärten bezüglich des Fleisches ab, damit es keinen Streit gibt.“


    Davet la Caille
    "Eifersüchtig? Auf wen, auf Julien oder Dich? Du bist ein Kind Ciel, ich stehe nicht auf Kinder und Julien ist keinen Deut besser zwischen seinen Frontallappen. Aber dass ich meinen Mann vermisse und gerne wieder einen wundervollen Dreier vor dem Kamin in aller Liebe, Wärme, Nähe und Geborgenheit schieben würde, dass gebe ich gerne zu. Davor ein lecker Schinkenbrot und einen warmen Kakao mit Massage und Kuscheln, am besten unter einer warmen Decke... nein dagegen hätte ich wirklich nichts. Das gebe ich offen zu", antwortete Davet lächelnd.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel starrte ihn an wie vom Donner gerührt, als Davet ihn als Kind bezeichnete. Er war einen Moment so fassungslos, dass er nichts sagen konnte. „Wir sind hier fertig mit den Piraten. Ich wünsche, umgehendst zurück in die Heimat zu fahren“, befahl er dann.


    Davet la Caille
    "Dann wird der kleine Prinz wohl kräftig rudern müssen, denn noch liegen wir vor Anker. Also entweder Du bekommst Dich jetzt ein oder ich mache von meinem Onkelstatus Gebrauch. Kein Wunder dass bei Dir manchen die Nerven durchgehen", antwortete Davet. "Wir wollten uns versöhnen Du hast nichts besseres zu tun, als hier aufzutauchen wie Graf Kocks von der Anstalt und mir ständig Forderungen zu unterstellen die ich nie gestellt habe. Dann Begnadigungen die ich nie verlangte und dann wirst Du auch noch frech und tust so als wäre das Dein Schiff. Das würde ich Dir sogar durchgehen lassen Du kleiner Drei-Käse-Hoch, wenn Du Dich entsprechend benehmen würdest. Was haben sie mich nicht alle vor Dir gewarnt und ich so nein... ach was der Ciel? Der Kleine. Ich habe Dir sogar Ohrlöcher gestochen, wir hatten Spaß und mochten uns und jetzt zeigst Du Dich wie? Ist das Dein wahres Gesicht? DAS? Meine Fresse Junge, ich hoffe Du wirst so alt wie Du Dich gibst, Du bist ein unzufriedener 100 jähriger Tattergreis, dessen völlige Freude meckern ist. Was ist los mit Dir? Was? Stört es Dich wenn Dich einer mag? Sag es einfach. Ich versuche mit Dir auszukommen, ich habe Dich nicht ausgefragt um Dir zu schaden, sondern um Dich zu verstehen. Du ich glaube das ist vergeblich, Du verstehst Dich scheinbar nicht mal selbst. Bekomme erstmal Haare am Sack bevor Du meist mir mein Leben erklären zu müssen. Und jetzt benimm Dich gefälligst wieder normal! Wie oft sollen wir uns noch aussprechen? Geht das nicht in Deinen Holzkopf dass ich Dich liebe? Warum habe ich Dich gewarnt? Um Dir einen Fick zu vermasseln? Komm wir gehen an Land, ich kauf Dir einen. Die Zahnlose Erna lutscht wie Ainuwar am jüngsten Tag, die saugt nicht nur eine Olive durch einen Strohhalm, die saugt Dir auch Dein Hirn durch Deinen Stutzen. Also was jetzt?", forderte Davet.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Der Prince wurde dermaßen wütend, dass er ein rotes Gesicht bekam. Dass er im Kampf gegen den Lich all seine Körperhaare verloren hatte, war ein wunder Punkt. „Spar es dir. Ich werde Remy bitten, Linhard zu informieren. Er wird mich mit Quennel abholen. Es ist kein Wunder, dass dein Vater dich halb tot geprügelt hat, das ist ja nicht zum Aushalten!“ Stinksauer stapfte er die Treppe hoch.


    Davet la Caille
    Ciel kam zwei Schritt weit, dann spürte er eiskaltes Metal am Hals, den Haken seines Onkels. "Ist das so?", fragte Davet so ruhig, dass es wesentlich bedrohlicher klang, als wenn er gebrüllt oder gemeckert hätte. "Du hast die Möglichkeit Dich für die Aussage zu entschuldigen Ciel, sonst tue ich das, was mein Vater besonders gut konnte und Deiner versäumte. Du verstehst mich bewusst falsch", warnte Davet.


    Tekuro
    Die Fledermaus schoss unter Ciels Hut hervor, so dass dieser zu Boden fiel. Noch im Flug verwandelte sie sich zurück in den Mann, dessen Aufgabe es war, Ciels Leben zu schützen, auch wenn er splitterfasernackt und waffenlos war - notfalls mit dem seinen. Er landete auf den Füßen und brachte Raum zwischen die Waffe und den Princen, indem er ihn wegschleuderte wie eine Puppe. Dann blieb er stehen und starrte Davet bedrohlich an, ohne einen Ton zu sagen.


    Davet la Caille
    Davet legte den Kopf schief und schmunzelte. Wenn er eines konnte, dann nonverbal mit Blicken sprechen. "Wirklich?", war das was er Tekuro damit übermittelte, er beließ den Haken wo er war, ging ein Schritt zurück und zog den Stift aus der Zellentür. Gabin schlüpfte hinaus und schaute von Davet zu Tekuro mit hungrigem Blick.


    Tekuro
    Tekuro blickte besorgt in Richtung Aufgang. Er konnte hier nicht ohne Hilfe raus, draußen war Tag. Wenn es hart auf hart kam, war er mit dem Ghul hier unten gefangen. Er machte sich kampfbereit. In diesem Moment weiteten sich seine Nasenlöcher. Blut. Wäre er nicht pappesatt gewesen, wäre es nun schwierig geworden, die Konzentration zu wahren, dennoch musste es irgendwo her kommen. Er schaute kurz zu Ciel, der auf dem Boden lag und sich die Hand auf den Hals presste. Zwischen seinen Fingern quoll sein Blut hervor. Er musste sich an dem Haken aufgeschlitzt haben, als Tekuro ihn so rabiat weggeschleudert hatte. „Sch...“, zischte Tekuro und blickte hektisch zwischen dem Ghul, Davet und Ciel hin und her. Er musste zuerst den Ghul ausschalten, es ging nicht anders. Er rannte auf Gabin los.


    Davet la Caille
    Davet fing Tekuro ab und stieß ihn Richtung Ciel. "Schluss jetzt!", donnerte er und deutete auf Ciel. "Wir helfen ihm gemeinsam, Gabin Delmo, schnell!", forderte Davet, hockte sich neben Ciel und presste ihm die Hand auf die Wunde. "Dummer Bengel, für was? Halte durch, Delmo ist gleich da", sagte Davet und drückte Ciel so gut es ging die Wunde ab, während Gabin so schnell er konnte nach oben rannte um den Bordheiler zu holen. Beruhigend strich Davet Ciel mit einem Finger über die Wange. "Es kommt wieder in Ordnung, alles kommt wieder in Ordnung", flüsterte er ihm zu.


    Tekuro
    Im ersten Moment wollte Tekuro nun auf Davet losgehen, bis dieser signalisierte, dass er Ciel helfen wollte. Tekuro hockte sich besorgt daneben, als Davet seinem verletzten Neffen die Wunde zudrückte.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel schaute mit zusammengepressten Lippen in Davets Augen. Er wagte nicht, danach zu tasten, wie tief der Schnitt war und wurde von Angst erfüllt. Schon wieder hatte es ihn erwischt, weil irgendwer die Aussprache mit ihm gesucht hatte. Hoffentlich diesmal nicht endgültig. Er verspürte mit einem Mal eine tiefe Sehnsucht nach Francois und Ferrau. Um sich von dem Gedanken abzulenken, lauschte er auf die Schritte des Heilers, der hoffentlich rasch kam.


    Davet la Caille
    Davet schaute Ciel an, aber nichts als Zuneigung war darin zu lesen, kein Vorwurf, kein Streit, Liebe und Sorge. Einen Augenblick später schaute er in ein fremdes hageres Gesicht - Delmo. Vorsichtig schob dieser Davets Hand zur Seite. Da Ciel keine Fontaine sah, war seine Schlagader nicht verletzt, aber dennoch konnte der Schnitt tief und tödlich sein, wenn er über der Kehle verlief. Delmo sah besorgt aus, aber das ließ bei einem Heiler nichts vermuten, sie blickten fast alle generell stets besorgt drein. Einen Moment später spürte Ciel wie seine Wunde erneut stark abgedrückt wurde. Dass man keinen Druckverband am Hals anbringen konnte war klar, aber einen Augenblick später spürte Ciel auch einen extrem scharfen Schmerz, als Delmo ihm eine Flüssigkeit über den Hals goss. "Desinfektion", erklärte er mit Ledwicker Akzent und schaute seinen Patienten beruhigend an. Er nahm Nadel und Faden zur Hand, desinfizierte beides und vernähte die Wunde. Sie war zum Glück nicht tief. "Der Haken hat scheinbar nur minimal erwischt, aber Du blutest, er näht Dich keine Angst", sagte Davet und legte Ciel die Hand auf den Kopf um ihm Beistand zu leisten. Einige Minuten später, die Ciel wie eine Ewigkeit erschienen war er fertig genäht und seine Wunde war verbunden. Delmo half Ciel dabei sich aufzusetzen und lehnte ihn gegen die Bordwand. "Schön langsam durchatmen", wies er seinen Patienten an. "Gehts wieder?", fragte Davet besorgt. "Ich wollte Dich nur festhalten, ich konnte doch nicht ahnen, dass er Dich aus dem Haken reißt. Wir können froh sein, dass ich Dir nicht versehentlich die Gurgel herausgerissen habe. Sag was Kleiner hm?", bat Davet.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel war hart im Nehmen, aber über einen so langen Schnitt an einer so empfindlichen Stelle genäht zu werden, war auch für ihn nicht ohne und ihm stiegen die Tränen in die Augen. Er kuschelte sich an seinen Onkel an und unterdrückte ein Weinen. Er konnte lange hart und biestig bleiben, aber wenn es vorbei war, dann war es, als ob die Rüstung, die er getragen hatte, einfach abfiel und ihn nackt und hilflos zurückließ und sein Herz lag blank. „Ich will zu Bellamy“, krächzte er. Tekuro schnupperte von der Seite in seine Richtung und schaute sich die Naht an.


    Davet la Caille
    Davet nahm ihn fest in die Arme und küsste ihn auf den Kopf. "Es tut mir leid was ich Dir an den Kopf geworfen habe. Wir haben uns beide wie Trottel verhalten. Du musst mir nicht beweisen, dass Du ein Prince bist, was Du leisten kannst oder geleistet hast. Und ich muss das ebenso wenig Ciel. Du siehst doch wohin so ein dummes Gezank führen kann, man verletzt sich gegenseitig mit Worten oder sogar körperlich. Und wofür? Hm wofür? Dafür dass wir uns versöhnen wollten? Muss das erst soweit kommen? Es tut mir von Herzen leid. Ich wollte mich mit Dir aussprechen, dass wir wieder Spaß zusammen haben können, lachen, albern, bisschen quatschen, alles mal nicht so ernst nehmen müssen. Das habe ich nicht gewollt, garantiert nicht. Ich bin Dich nach Hause zu Deinem Vater, hab keine Angst. Du bleibst solange bei mir in der Kabine", erklärte Davet und nahm Ciel vorsichtig hoch auf den Arm und trug ihn zurück in seine Kajüte, die mittlerweile leer war. Er legte Ciel in seinem Bett ab und deckte ihn zu. "Soll ich über meine Magierin jemanden rufen lassen? Oder soll ich Jules herbitten?", fragte Davet.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel wollte den Kopf schütteln, doch die Naht machte das unmöglich. „Ich sollte damit aufhören, die Welt zu verbessern“, ächzte er leise und hielt sich an Davets Arm fest. „Tut mir leid, was ich mit deinem Vater gesagt habe ... kein Kind sollte so geschlagen werden. Es war dummes Gerede. Ich wollte dich nur verletzen, weil du mich wegen meiner Glatze gepiesackt hast. Das hab ich nun davon.“ Aus der Ferne hörte er ein Schnauben und Fauchen. „Tekuro! Boldi soll ihn da raus holen. Warum ist Bellamy nicht da? Wo ist er?“


    Davet la Caille
    Davet hockte sich zu Ciel ans Bett. "Du sollst die Welt verbessern, aber so dass Du Freude daran hast und keinen Stress. Denn dadurch wirst Du nur wütend. Und Wut macht unzufrieden, vertrau mir. Versuch es mit meinem Motto, sei der den Du Dir in der Situation gewünscht hättest. Das bin ich fast immer, aber manchmal ist es schwer ruhig zu bleiben wenn man jemanden mag. Ich habe mit dem keinen Haar gemeint, dass Du noch jung bist. Das bezog sich nicht auf Deine Glatze Ciel, garantiert nicht. Du wolltest mich verletzen, ich war nicht besser. Das Contra hätte ich mir schenken können. Ich hab Dich lieb Kleiner, aber Du bringst Dich selbst manchmal in Schwierigkeiten, ich mich leider auch. Ich hole Dir Bellamy, bleib liegen. Möchtest Du oder soll ich Deinem Vater die Sache erklären?", fragte Davet ging kurz vor die Tür und ließ nach Bellamy schicken. Es dauerte nicht lang und Bel war da. Besorgt hockte er sich neben Ciel. "Was ist passiert?", fragte er nervös.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel griff nach Bellamys Jacke und hielt ihn fest. „Egal, sag mir einfach, ob du noch Urlaub hast. Wenn nicht, dann bleib hier. Wenn doch, dann weiß ich auch nicht, schick irgendwen zur Vertretung her.“ Er musste blinzeln, weil schwarze Pünktchen vor seine Augen tanzten. „Und Boldi soll Tekuro aus dem Unterdeck holen!“ Er drehte sich etwas zu Davet. „Es macht keinen Spaß, aber darum geht es nicht. Manche Dinge muss man trotzdem tun. Das kennst du auch. Sag du es Max, mir tut der Hals weh beim Reden.“


    Davet la Caille
    Bellamy hielt ihn fest. "Ich kann jederzeit wieder Urlaub nehmen, ich bleibe bei Euch", sagte er felsenfest. Davet hockte sich wieder zu Ciel aufs Bett und nahm seine Hand. "Nein nicht alles davon macht Spaß, dass ist wohl wahr. Aber die Freude kommt, wenn Du es geschafft hast. Gut ich werde Maximilien informieren, soll ich Deine Männer herholen lassen? Möchtest Du ausgeflogen werden? Das Tier von Jules ist doch hier oder?", fragte er Ciel.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel richtete sich im Sitzen auf, ohne Bellamy und Davet loszulassen. Ihm wurde schwindlig, aber er blieb stur sitzen. „Na eben! Jules hat seinen Vogel dabei. Nein, nicht meine Männer, die machen sich nur Sorgen, das kann ich nicht gebrauchen. Erzähl ihnen irgendein Lügenmärchen. Ich schlafe eine Runde, dann möchte ich nach Hause geflogen werden.“ Er legte sich umständlich wieder hin, damit es möglichst wenig schmerzte.


    Davet la Caille
    "In Ordnung Kleiner, schlaf schön. Ich lasse Delmo bei Dir wachen und sage Jules bescheid. Und ich lasse Tekuro abholen. Bis gleich", sagte Davet und machte sich auf den Weg. Er informierte zuerst Jules, damit dieser bescheid wusste, dann ging er zurück in den unteren Bereich und schaute nach Tekuro. "Teku? Komm her, ich soll Dich abholen. GG sei so gut und ab zurück in die Zelle", befahl Davet. Der Ghul trollte sich, schaute sich aber trotzdem nach Tekuro um.


    Ciel Felicien de Souvagne
    „Nein, nur Belly“, protestierte Ciel.


    Tekuro
    Der Vampir war, als alle verschwunden waren, wieder in seine Fledermausgestalt gewechselt und pfeilschnell hin und her gehuscht. Jetzt schoss er in Davets Ärmel und verkroch sich so tief er konnte.


    Davet la Caille
    Davet drückte Tekuro schützend an sich und kehrte dann zu Ciel zurück. "Gut nur Bellamy. Du bekommst gleich etwas zu trinken und ich bin direkt nebenan, Du weißt wo", sagte Davet und gab Ciel einen Kuss, bevor er mit Teku in die Kabine von Silvano ging. Er setzte die Fledermaus aufs Bett und gönnte sich einen Schluck Rum für die Nerven.


    Bellamy
    Bellamy schloß die Kajütentür und setzte sich wieder vor Ciels Bett. "Rede wenn Du möchtest", sagte er leise und schaute Ciel ruhig an. Er würde Wache halten, gleich wie lange es dauerte.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel sah seinem Onkel nach, als dieser aus der Kajüte ging. Dass er sich ausgerechnet mit Davet derart zoffen würde, damit hatte er nicht gerechnet. Dann sah er Belly an. „Hast du dich gut erholt? Danke, aber du sollst nur da sein. Leg dich hin.“ Ciel klopfte neben sich auf das Bett.


    Bellamy
    Bellamy schob Ciel ganz behutsam ein Stück weiter zur Wand und legte sich selbst auf die Seite schützend vor ihn. "Ja ich habe mich gut erholt, einmal den Kopf freibekommen und sich nur der Begierde hingegen hat schon was und ich muss sagen, ich mag meinen kleinen Schokohappen wirklich. Trotzdem möchte ich gerne noch mal unsere Eltern beschworen haben. Nicht nur unseren Vater, sondern auch unsere Mutter. Wir haben sie so viele zu fragen Ciel. Aber all dass fällt einem erst dann ein, wenn die Gelegenheit verstrichen ist. Zuerst würde ich meinen Eltern einfach mal sagen, dass ich sie liebe und sie vermisse. Und ich hätte gerne alle Erinnerungen wieder, nicht nur das kleine Stück, was uns Jules schenkte", Bellamy legte einen Arm um Ciel. "Ich möchte alles von meiner Kindheit wissen, jeden Tag an den ich mich erinnern kann, mit Boldi und meinen Eltern. Und Boldi möchte das sicher auch", erklärte Belly freundlich und hielt Ciel fest im Arm.


    Ciel Felicien de Souvagne
    „Es wird dir gewährt“, sprach Ciel, schloss die Augen und kuschelte sich an Bellamy an. „Sherkal, nicht wahr? Khawa erzählte mir von ihm. Gib ihm keinen Zucker, wenn du ihm mal was Gutes tun möchtest und keinen Kaffee.“ Ciel fühlte sich geborgen bei Bellamy und seine Sorgen schwanden langsam, auch wenn ihm der Hals schmerzte und er sich fragte, was schon wieder schief gelaufen war. Er merkte, wie er vor Erschöpfung einzudösen begann.


    Bellamy
    Bellamy drückte Ciel fest an seine tonnenförmige Brust. "Ja Sherkal, der braucht keinen Zucker, der ist wild genug", lachte er leise. "Schlaf schön, ich wache über Deinen Schlaf. Dein Onkel ist echt besorgt, falls Du Dich mies fühlst, sag mir sofort bescheid, dass ich den Heiler holen kann", bat Bellamy und deckte Ciel ordentlich zu.


    Ciel Felicien de Souvagne
    „Danke dass du da bist. Mir geht es wieder besser“, antwortete Ciel. „Onkel Davet muss sich keine Sorgen machen. Aber ich schenke ihm ein Buch über Höflichkeit, wenn wir wieder zu Hause sind.“ Er hakte die Finger in Bellamys Kleidung und schlief langsam aber sicher ein.


    Bellamy
    "Mache das, aber vorher feile ich heimlich seine Haken stumpf, sicher ist sicher", füsterte Belly Ciel zu und drückte ihn an sich.

    Die Verhandlungen zwischen Krone und Piraten



    Ciel Felicien de Souvagne
    Der Eisberg von Skille lag im fahlen Mittagslicht. Um diese Jahreszeit schaffte es die Sonne kaum über die Horizontlinie, ehe sie wieder unterging. Lang und kalt waren die Winternächte des Nordens. Es war der erste Verhandlungstag. Dick eingepackt trank Ciel einen heißen Tee, um sich aufzuwärmen, bevor er zur Kapitänskajüte ging. Hier drin war es wärmer als anderswo, mit Ausnahme der Kombüse, da es hier einen kleinen Kachelofen gab. Dennoch drang die Kälte durch alle Wände und jeder trug warme Kleidung, so dass die Anwesenden teilweise nur schwer voneinander zu unterscheiden waren. Ciel setzte sich neben Davet und schaute in die Runde. Die Piraten quatschten miteinander, doch nun wurden sie ruhiger. Hier saßen die Kapitäne. Jeder von ihnen hatte einen Mann mitbringen dürfen und sie durften ihre Waffen behalten. Ciel hatte sich nach einigem Überlegen für Jules entschieden, um den Wahrheitsgehalt der Verhandlungspartner überprüfen zu können. Auch fühlte er sich wohl in der Anwesenheit seines alten Freundes und Mentors. Außer ihnen beiden waren es ausnahmslos Kriminelle, Vogelfreie, Räuber des Ozeans, Mörder, mit denen er es heute zu tun hatte. Als sich die Lautstärke so weit gelegt hatte, dass er ohne Anstrengung die Umgebungsgeräusche übertönen konnte, begann er.
    „Werte Anwesende. Wir alle sind einander inzwischen namentlich bekannt. Wir haben uns hier zusammengefunden, um über eine Zusammenarbeit zu verhandeln. Es geht um die Sicherung des jungen Südens von Souvagne. Unser Land hat nun erstmalig Anschluss an den Dhunischen Ozean. Entsprechend fehlt uns dort noch eine Marine, um die neu entstehenden Hafenanlagen zu sichern. Die Krone von Souvagne schlägt vor, dass wir euch als erfahrene Krieger der Meere unter Vertrag nehmen. Ihr erhaltet eine feste Heuer, zuzüglich des Prisenrechts. Ein Viertel der Ladung jedes geenterten feindlichen Schiffes dürft ihr demnach zusätzlich zur Heuer einbehalten. Wäre dies in eurem Interesse?“
    Fragend blickte er in die Runde.


    Davet la Caille
    Davet grüßte alle Anwesenden mit einem knappen Nicken, da er zu beiden Seiten gehörte. Seine Begleitung war Boldiszar. Er hatte ihn schlichtweg aus dem Grund gewählt, da er sich in der Nähe von Boldi wohl fühlte. Über den Wahrheitsgehalt der einzelnen Anwesenden würde Jules entscheiden. Allerdings ging es hier um etwas Positives für alle Seiten. Es gab also keinen Grund, etwas zu ergauern. Was manche Menschen natürlich dennoch nicht davon abhielt. Als Ciel geendet hatte, wandte sich Davet ebenfalls an alle in der Runde. "Willkommen an Bord der Aquila. Für die heutige Verhandlung bin ich nicht nur der Gastgeber, sondern auch der neutrale Vermittler, da ich beiden Seiten angehöre. Das Angebot Souvagnes steht im Raum. Gibt es hierzu Nachfragen, direkte Ablehnungen oder Annahmen? Ergänzend zu meinem jungen Neffen möchte ich hinzufügen, dass jeder der das Angebot Souvagnes annimmt, damit auch unter Souvagnischer Flagge fährt. Das bedeutet nicht nur, dass man sich etwas anders als üblicherweise verhalten sollte, es heißt auch dass man unter Souvagnischem Schutz steht. Sollte ein fremdes Schiff einem unserer Freibeuter feindlich gesinnt sein, wird die Souvagnische Marine Euch unterstützen. Gleiches wird natürlich auch von Euch erwartet. Als Seesöldner werdet Ihr mit passenden Befugnissen ausgestattet sein. Rechte und Pflichten gehen wie üblich stets Hand in Hand. Das heißt die eingeräumten Befugnisse verpflichten Euch als Teil der Marine zu agieren. Gleich welches Schiff unter Souvagnischer Flaggee in Gefahr schwebt, die anderen stehen ihm bei. Ob es der Marine gehört, oder einer Privatperson. Ihr genießt somit auch das Recht in unseren Häfen zu ankern, so dass Eure Schiffe bewacht werden. Ich gebe das Wort an den nächsten ab", sagte Davet freundlich und trank einen Schluck Kaffee.


    Kai Alballo
    „Dann habe ich gleich mal eine Frage“, meldete sich Kai zu Wort, die es sich neben James gemütlich gemacht hatte. Auf ihrer anderen Seite saß Djamal, um zu überprüfen, dass der Prince die Wahrheit sprach. Dieser Ciel sah bleich und spitz aus wie eine Albinoratte. „Wenn ihr auf der Seite des Dhunik weder Häfen noch Schiffe habt - wie wollt ihr uns schützen und wo sollen wir ankern? Für mich sieht das eher so aus, als ob wir dann der naridischen Flotte allein gegenüberstehen.“ Sie zog geräuschvoll hoch und rotzte auf den Teppich.


    Davet la Caille
    Davet schaute Kai hart in die Augen. "Beim nächsten Besuch in Deiner Kajüte scheiße ich Dir in den Ofen, versprochen. Zu Deiner Frage, ein Teil der Flotte befindet sich auf Dhunischer Seite. Wieviele Schiffe genau kann ich Dir nicht sagen, aber ihr befindet Euch dort nicht allein", antwortete Davet.


    Carolos de Dusolier
    Carolos Gesicht war ausdruckslos, auch wenn er innerlich über das Verhalten nur den Kopf schütteln konnte. "Unser Gastgeber hat Recht. Mit Datum 05.12.203 erhielt die Admiralität die Abkommandierung einer Einheit Kriegsschiffe in den Dhunischen Ozean. Befehl des Archi-Duc war es eine Einheit Kriegsschiffe aus Souvagne abzukommandieren. Was selbstverständlich unverzüglich geschah. Über Cantillion wurden die Schiff ein Stück landeinwärts über Land transportiert bis hin zum Goldwasser. Durch den Goldwasser wurden sie gezogen bis zur Einmündung des Draken. Von dort aus ging es auf kürzestem Weg direkt in dortige Bucht. Also ab Einfahrt in den Draken hielten sich die Schiffe westwärts, bis sie erneut ein Stück über Land transportiert wurden um dann endlich in den Dhunischen Ozean eingelassen werden zu können. Die Schiffe hielten sich gen Süden um unsere neue Küste zu sichern. Desweiteren befahl der Archi-Duc eine Kontaktaufnahme zum Duca von Ledwick. Archi-Duc Dreux Gifford de Souvagne beabsichtigte direkt vor Ort Kriegs- und Handelsschiffe für die neue Küste Souvagnes zu erwerben. Was ebenfalls in die Wege geleitet wurde. Allein sind sie demnach nicht. Zehn unserer Kriegsschiffe befinden sich vor Ort, weitere werden erworben oder sind bereits erworben worden. Bei den Käpitänen der Schiffe handelt es sich ausnahmlos um erfahrene Männer. Es ist schmeichelhaft, dass Ihr gleich nach unserem Schutz fragt Fräulein", antwortete der Admiral höflich.


    Arnold:
    Hörte Ciel, Davet, Kai und auch Carolos zu, ehe er sich am Gespräch beteiligte. Der alte Haudegen verkniff sich ein Grinsen. "Fassen wir mal zusammen. Fahrt unter Landesflagge samt Schutz der Marine im Notfall und Hafenplatz. Sold und Prise. Teil des Vermögens vom geenterten Schiff ist unser. Gut, feine Sache. Was ist mit dem Schiff selbst? Was geschieht mit den geenterten Schiffen? Dass ich nicht alle Schiffe die wir entern als Sold sehen kann ist klar, wie werden wir daran beteiligt? Forderung meinerseits pro Jahr auf ein geentertes Schiff Anrecht erheben zu dürfen. Entweder bekommen wir das Schiff, dass wir geentert haben oder seinen Wert ausgezahlt. Nicht jeder hat mehr den besten Kahn unterm Arsch, da täte so eine Finanzspritze gut oder auch ein Schiffswechsel. Nächste Frage, was ist mit entstandenen Schäden? Sollen wir dafür selbst aufkommen oder können wir mit unseren Schiffen die Docks der Marine anfahren? Wir bringen unsere Erfahrung, Schiffe und Waffen mit. Wir wollen Taler verdienen. Wenn uns dabei das Schiff zu Klump geschossen wird, können wir das nicht aus eigener Tasche bezahlen. Wie siehts aus?", fragte Arnold Ciel.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel verkniff es sich, auf die Stelle zu blicken, wo der Teppich besudelt war. Die Frau hatte nicht nur in seine Kajüte, sondern auch vor seine Füße gerotzt, was sie in den Augen des Prince nicht gerade sympathisch machte. „In den Häfen der souvagnischen Marine erhaltet ihr nicht nur Ankerplätze, sondern auch eine kostenlose Reparatur eurer Schiffe. Zu bedenken ist die Verlockung, dass ihr unter diesen Voraussetzungen ein vielversprechendes Schiff schneller zum Feind erklärt, als es bei einem schäbigen Kutter der Fall wäre, wenn ihr ein Schiff pro Jahr behalten dürft.“ Ciel überlegte. „Ich schlage als Kompromiss ein Schiff in zehn Jahren vor.“


    Betty:
    Die fette Betty verschränkte die Arme vor der Brust und schaute über die Runde. "Ein Jahr oder zehn Jahre, einigen wir uns auf alle fünf Jahre. Ich schlage vor, wer weder das Schiff, noch die Bezahlung in Anspruch nehmen möchte, darf dafür sein altes Mädel generalüberholen lassen und zwar nach neustem Stand. Das wäre etwas, dass ich wählen würde. Schlagt Ihr feste Routen von jeden für uns vor? Oder fahren wir im Wechsel? Damit Ihr nicht meint, wir hätten etwas zu verbergen könnten wir auch im Doppelpack fahren. Ein Marineschiff, ein Freibeuter. Daran soll es nicht liegen. Ich bin hier, weil ich eine einmalige Chance sehe, mit etwas ruhigerer Fahrt immer noch gut Geld zu schießen und warum sollten wir das nicht im Duo, wenn wir schon eine Partnerschaft eingehen? Wir stehen für einander ein, mit Waffe und Wort. Ist die ganze ehemalige Waldalbenküste in Souvagnischer Hand? Wird dort die Hafenanlage gebaut? Wieviele Schiffe wollt Ihr erwerben? Ihr solltet nicht nur auf Eure eigene Küste fixiert sein. Auch andere Länder lohnen sich, jedenfalls sind sie eine Besichtigung wert", sagte Betty mit ihrer rauen Stimme und nahm einen kräftigen Schluck vom Tee.


    Ciel Felicien de Souvagne
    „Einmal aller fünf Jahre ein neues Schiff, eine Auszahlung im Wert eines gleichwertigen Schiffs oder eine Generalüberholung des alten in einem der souvagnischen Docks. Einverstanden.“ Ciel wies auf eine Seekarte, die an der Wand pinnte. „Dort seht ihr den aktuellen Verlauf unserer Grenze und die geplanten und zum Teil bereits begonnenen Hafenanlagen. Wichtig ist, dass ihr um die Hoheitsgewässer von Ledwick einen Bogen macht, denn wenngleich Souvagne und Ledwick in wohlwollender Beziehung zueinander stehen, so sind wir offiziell keine Bündnispartner. Es wäre also denkbar, dass es als Provokation empfunden wird, wenn Kriegsschiffe unter souvagnischer Flagge in ihren Gewässern kreuzen. Im gleichen Atemzug weise ich darauf hin, dass Schiffe unter der Flagge des Leone di Marino nicht als Feinde anzusehen sind, sondern neutral. Was die taktischen Aspekte auf See anbelangt, möchte ich das Wort weiterreichen an den Grandadmiral de Dusolier.“


    James de Dusolier
    James warf Kai einen mahnenden Blick zu, sich etwas zu zügeln, sonst konnten sie die Zügel möglicherweise nicht schleifen lassen. Jedenfalls was sie beide betraf. Ob sie seinen Blick zu deuten wusste, konnte James nicht abschätzen aber er hoffte es, als er sein Gesicht hinter der Teetasse versteckte, damit niemand sein Grinsen sah. Er wartete die Erklärung seines Vater ab, auch wenn er sie hätte geben können wie jeder andere Marineoffizier. Allerdings hatte Prince Ciel das Wort an den Admiral übergeben und er wollte beide weder verärgern noch bloßstellen. Hier ging es um weitaus mehr, auch wenn er ein großes persönliches Interesse hegte. Man konnte schließlich beides verbinden. Sogar sehr vorzüglich fand er.


    Kai Alballo
    Als James trank, ließ Kai zufällig ihr Knie nach außen kippen, so dass sie sein Bein anstieß und er sich etwas bekleckerte. Es waren allerdings nur ein paar Tropfen. „’tschuldigung, war ein Versehen“, log sie und hoffte, dass er sie noch einmal ansah, damit sie ihn angrinsen konnte. Sie waren gerade in einer wichtigen Verhandlung, doch sie wollte nicht, dass er vor lauter Pflichtbewusstsein vergaß, wie herrlich sie in den Eishöhlen miteinander gebalgt hatten.


    Carolos de Dusolier
    Der Admiral nickte Ciel dankbar zu. "Ledwick ist kein Bündnispartner aber auch kein Feind. Es gilt das Seevölkerrecht. Als Küstenmeer wird ein an die Landfläche angrenzender Meeresstreifen bezeichnet, in dem der Küstenstaat volle Souveränität ausübt. Dass heißt unsere Küste ist unser Hoheitsgewässer, ergo unsere Territorium. Gleichwohl verhält es sich mit jedem anderen Küstenstaat. Es gilt auch Seevölkerrecht. Die Seegrenze ist zeitgleich auch die Seezollgrenze. Wie mit allen Gesetzen ist auch die Frage der Freiheit der Meere umstritten. Die Geltung des jeweiligen Staatsrechts ist nur dann durchsetzbar, wenn der Staat auch die Möglichkeit hat, innerhalb seiner Hoheitsgewässer gegen Rechtsbrecher erfolgreich vorzugehen. Ursprünglich orientierte sich die Breite der Hoheitsgewässer an der Kontrollierbarkeit wie Reichweite der Geschütze von Land aus. Die territoriale Souveränität endet demnach dort, wo auch die Kraft der Waffen endet. Um es zu vereinheitlichen einige man sich drei Seemeilen.Natürlich blieb es nicht dabei, jede Nation hat andere Vorstellungen davon, wie weit Ihr Land auch das Meer betrifft. Letztendlich hat jedes Land das Recht sein Hohheitsgewässer auf 12 Seemeilen, also 22 Kilometer auszurufen. Wovon wir selbstverständlich Gebrauch machen. Dies bedeutet zeitgleich, von uns werden die 12 Seemeilen zur Küste zu jeder anderen Seenation eingehalten. Fehlverhalten wird mit sofortiger drastischer Sanktion bestraft, da uns ein solches Verhalten schlimmstenfalls in einen Krieg stürzen könnte. Halten Sie sich 12 Seemeilen von jeder Küste fern, wenn Ihnen keine Erlaubnis zum Einlaufen in den Hafen oder Anlaufen der Küste vorliegt. Noch haben wir keine derartigen Erlaubnisse, da wir mit keiner weiteren Seenation in Verhandlung getreten sind. Vorerst heißt es die eigene Küste zu sichern. 12 Seemeilen Entfernung zur Küste, dass ist Ihr Mantra um im Sold zu bleiben", erklärte Carolos.


    James de Dusolier
    "Kein Problem Madame, dass kann doch einmal passieren", sagte James zuvorkommend, zückte ein seidenes Taschentuch und tupfte seine Uniform ab, dabei warf er ihr kurz einen brennenden Blick zu. Sie sah kurz wie sich die Grübchen in seiner Wange vertieften, als er ein Grinsen unterdrückte. Er stellte die Teetasse hinter sich ab und streifte dabei haarscharf ihre Wange.


    Kai Alballo
    Kai kassierte den Tassenstreifer, ohne zurückzuzucken und grinste ihn dermaßen breit an, dass der Prince sie misstrauisch beäugte. Das Frettchen selbst hatte fast keine Mimik und war vermutlich daher pikiert. Sie hatte seine zarte Gefühlswelt verletzt, indem sie seinen Kapitän angegrinst hatte, was sie noch breiter grinsen ließ. Sie ließ ihr Bein, wo es war und schaute wieder nach vorn, um zu sehen, ob noch irgendetwas beizutragen hatte.


    Frederic de Pladrieux
    Frederic lehnte sich etwas zurück und nahm sich einen der Kekse. "Das Küstenmeer zählt zum Staatsgebiet des Küstenstaates, dass heißt das Meer vor unserer Küste ist unser Meer. Der Küstenstaat besitzt Hoheitsrecht im Küstenmeer, es gilt das Recht des jeweiligen Küstenstaates in unserem Falle das Recht Souvagnes. Besonders hervorzuheben sie die Bereiche der Gefahrenabwehr, des Umweltrechtes und der Strafverfolgung. Diese können gegenüber Schiffen aller Flaggen geltend gemacht und durchgesetzt werden. Es gibt eine Einschränkung die gewährt wird, das Recht der friedlichen Durchfahrt. Ich merke dies an, weil es jedem Kapitän einmal passieren kann, dass er gezwungen ist, die 12 Seemeilengrenze zu unterschreiten. Dahinter verbirgt sich weder ein Angriff, noch eine Missachtung des Gesetzes. Als Beispiel möchte ich unsere Binnensee die Azursee aufführen. In der Azursee ist die Festlegung auf ein 12 Seemeilen breites Küstenmeer für die anliegenden Staat aus topografischen Gründen nicht möglich. Aus diesem Grund wurde die Seegrenze des Küstenmeeres durch geografische Koordinaten festgelegt, die zum Teil deutlich weniger als 12 sm von der Küstenlinie betragen. Auch kann es an Meeresengen bei der friedlichen Durchfahrt durchaus vorkommen, dass man die 12 Seemeilen unterschreitet. Ein Beispiel hierfür wäre die Meeresenge bei der Wolfswacht. Eine Einhaltung von 12 Seemeilen ist dort unmöglich. Friedfertige Passage sollten wir deshalb ebenso gewähren. Allerdings ist zu überprüfen, wer dort passiert", schlug Fred vor.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel, soeben noch ob des unverschämten, anzüglichen wie unappetitlichen Grinsens der Piratin in Richtung des jungen Kapitäns James de Dusolier verstimmt, hatte nun wieder bessere Laune. Frederic war ein Mann der Vernunft und das war eine Eigenschaft, die Ciel schätzte. Gerade, als er daran dachte, schob sich aus Davets Hutfederpracht ein kleiner schwarzer Kopf. Der Prince brauchte keine magische Überprüfung durchzuführen, um zu wissen, wer das war. Wenn es möglich war, dass Fledermäuse bösartig aussehen konnten, dann tat es diese. Sie kletterte an Davet herunter, blieb auf seiner Schulter sitzen und piepste Boldiszàr an. Ciel versuchte, es zu ignorieren und hoffte, dass die anderen die Fledermaus für ein Piratenhaustier von Davet hielten. „Danke für die ausführliche Erklärung“, sprach Ciel und wandte seine Aufmerksamkeit wieder der Runde zu. „Die Seekarte müsste also entsprechen angepasst werden, so dass eine realistische Seemeilengrenze eingezeichnet wird. Hinzu kommen die Sandbänke von Ledvicco. Unsere Schiffe haben tiefere Kiele und würden auf Grund laufen, eure wohl entsprechend auch, es sei denn, jemand hier fährt eine Dschunke. Diese Sandbänke treten womöglich auch außerhalb der Seemeilengrenze von der Küste auf und sollten berücksichtigt werden. Eine Durchfahrt nach Kontrolle soll also für alle Schiffe gelten?“, hakte Ciel nach. „Was ist mit den Naridiern?“


    Davet la Caille
    Davet schnappte sich die Fledermaus und behielt sie in der Hand. "Seekarten für diesen Bereich liegen der Admiralität von mir bereits vor. Sie sind bereits in Vervielfältigung gegangen, meines Wissens nach. Sandbänke sind keine statischen Gebilde, durch die Tide bekannt als Ebbe und Flut verschieben sich manche von ihnen aus diesem Grund, überprüft man mit Lotblei den Grund. Das habe ich vor sehr langer Zeit von einer Person gelernt, dessen Namen nicht ausgesprochen werden darf. Die Karten sind soweit aktuell, was feste Hindernisse im und unter Wasser angeht. Felsen, Riffe, Wracks, kleine Inseln. Für beweglichen Untergrund kann keiner Haftung übernehmen oder sich auf die Karte verlassen im Interesse des eigenen Schiffes und des Leben aller an Bord ist stets der Grund zu prüfen. Die Erläuterung galt allen Landläufern, jeder Kapitän hier weiß dies. Was die friedliche Passage angeht würde ich sagen ja für jede Nation die nicht mit uns im Krieg liegt. Ob die Naridier noch mit uns im Krieg stehen, weiß ich nicht. Sollte es sich um einen reinen Handelskrieg handeln, obliegt die Entscheidung der Krone. Was die Ledwicker Schiffe angeht, sollten wir vor der Küste vielleicht kompett auf Dschunken umsteigen", schlug Davet vor und knorckelte die Feldermaus in der Hand.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Die Fledermaus machte einen langen Hals und wollte zu Boldiszàr, doch als Davet sie begann zu streicheln, wurde sie in seiner Hand ganz weich und schloss die Äuglein. 'Ein Problem weniger', dachte Ciel erleichtert. „Der, dessen Name nicht genannt werden darf, hat Euch vermutlich instruiert, ihn nicht zu erwähnen“, entgegnete Ciel. „Warum er nun schon wieder beleidigt ist, ist mir von der Sache her gleichgültig, andere Leute haben zu arbeiten, während er seinen Langzeiturlaub genießt. Dass Sandbänke wandern, war mir neu, die von Monleone muss ja statisch sein, da nicht anzunehmen ist, dass die ganze Stadt wandert.“


    Davet la Caille
    "Neffe, der dessen Namen nicht genannt werden darf, ist nicht auf Urlaub, sondern leider sehr schwer krank. Aus diesem Grunde übernahm Boldiszar Bouvier, sein angetrauter und geliebter Ehemann die Vormundschaft für ihn. Jener Kranker darf nicht arbeiten, zu seinem wie zum Schutze aller anderen. Dies ist auch völlig legitim. Allerdings wollte ich damit zum Ausdruck bringen, dass diese Person krank, keinesfalls jedoch unfähig ist. Das ist ein Unterschied, denn viele Dinge lernte ich von genau dieser Person. Nun nehmt einen Eimer oder ein anderes Behältnis und gebt so lange nassen Sand hinein bis Ihr eine Insel erhaltet. Drumherum füllt alles mit Wasser. Simmuliert Wellengang und seht was geschieht. So erhält man manchmal mit ganz banalen Hilfsmitteln ein Verständnis für etwas. Bildet es in einem kleinen Maßstab nach. Monleone ist nicht statische und es ist eine Tatsache dass diese Stadt wandert. Sand wird an der einen Seite abgetragen, an einer anderen neu aufgeschwemmt. So verschiebt sich die Lage der Stadt entweder minimal oder sogar um Meter. Um so etwas zu verhindern, kann man verschiedene Dinge unternehmen. Erstens ganz einfach, man schüttet beständig neuen Sand auf. Dort wo das Meer Sand raubte, schüttet Ihr neuen auf. Oder Ihr baut ein Gezeitenschutzsystem, ein Damm. So könnt Ihr das Land, dass Ihr dem Meer abgerungen habt für Euch gewinnen. Habt Ihr es urbar gemacht, wächst dort Gras oder anderes, dann wird der Boden etwas durch die Verwurzelung festgehalten. So entsteht Land, ebenso zwischen den Wurzeln von Magroven Eure Majestät. Ein hochinteressanter Vorgang, das Meer raubt und schenkt Land. Es ist der Ursprung von allem, so sagt man", erklärte Davet freundlich und massierte den Kopf der Fledermaus.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Die Fledermaus gab ganz leise Geräusche von sich, die Ciel nicht deuten konnte, aber sie schien sich wohlzufühlen. Er lehnte sich im Stuhl zurück. „Lasst uns später in privater Runde über jenen Mann reden“, antwortete er versöhnlich. „Monleone scheint kein Gezeitenschutzsystem zu haben. Dann wandert diese Stadt also tatsächlich. Wenn sie eines Tages genau vor unserer Haustür steht, müssen wir uns etwas überlegen. So. Wir sind uns also einig: Einmal aller fünf Jahre für jeden unter Vertrag stehenden Freibeuterkapitän ein neues Schiff, eine Auszahlung im Wert eines gleichwertigen Schiffs oder eine Generalüberholung des alten in einem der souvagnischen Docks. Zuzüglich feste Heuer sowie ein Viertel der Ladung eines beschlagnahmten Schiffes. Die Seemeilengrenze der Staaten von 12 Seemeilen ist zu achten, Ausnahmen werden auf der Karte verzeichnet. Schiffe neutraler Staaten dürfen unsere Hoheitsgewässer passieren nach einer Kontrolle. Was Naridien betrifft, Jules, würdet Ihr bitte mit meinem Vater Rücksprache halten? Ansonsten scheint so weit alles geklärt zu sein. Hat noch jemand der hier anwesenden Fragen?“ Er blickte der Reihe nach alle an.


    Davet la Caille
    Davet nickte dankbar wie wohlwollend. "Gerne, aber nicht nur über ihn, auch über uns. Ich selbst habe noch eine Frage, unter welcher Flagge fährt zukünftig die Aquila? Souvagne an sich? Bis dato kam die Frage nicht auf, aber da ich die Tordalk auf ihrer Reise als Geleitschutz begleitete, wäre das für mich wichtig zu wissen. Nicht nur für diese Fahrt, generell", sagte Davet freundlich.


    Ciel Felicien de Souvagne
    „Schön fände ich, wenn es ausschließlich die souvagnische Flagge wäre. Ihr seid Mitglied der Krone, Davet, da ist die Flagge eines gesetzlosen Lebens nicht mehr angebracht. Vielleicht könnt Ihr sie aus sentimentalen Gründen aufheben.“


    Jules de Mireault
    Jules deutete eine Verbeugung an und nahm mental Kontakt zu dem Duc auf. Als Oberhaupt der Himmelsaugen war es ihm erlaubt, seine Majestät persönlich anzusprechen. Immerhin war er samt seinem Orden für dessen Unversehrtheit und Schutz zuständig. Jules diente Maximilien schon etliche Jahre treu und ergeben, ebenso seinem Sohn. `Eure Majestät, ich grüße Euch. Euer Sohn erbittet eine Antwort. Ausgehandelt wurde, dass Schiffe neutraler Staaten unsere Hoheitsgewässer passieren dürfen, nach einer Kontrolle. Wie verhält es sich mit Naridien Eure Majestät?´, fragte Jules und wartete auf eine Antwort.


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    Maximilien saß gerade über einige Unterlagen, als ihn Jules de Mireault, sein Berater und das neue Oberhaupt der Himmelsaugen kontaktierte. `Sei gegrüßt Jules, um die Frage zu beantworten benötige ich einen Moment...´, antwortete der Duc und schaute auf die Weltkarte in seiner Amtsstube. `Die Passage zwischen Souvagne und Naridien ist wesentlich breiter als 22 Kilometer. Solange die naridschen Schiffe an ihrer eigenen Küste entlang fahren dürfen sie passieren. Dies werten wir als friedliche Passage. Dringen sie in die 12 Meilenzone ein, werten wir das als Aggression. Solange sich Naridien friedlich verhält, wird sich Souvagne ebenso friedlich verhalten. Richte das unserem Sohn aus. Grüße´, antwortete der Duc und wandte sich wieder seiner Arbeit zu.


    Jules de Mireault
    Jules zog sich behutsam aus dem Geist des Duc zurück und wandte sich umgehend an Ciel. "Herr Euer Vater lässt Euch Folgendes ausrichten - Die Passage zwischen Souvagne und Naridien ist wesentlich breiter als 22 Kilometer. Solange die naridschen Schiffe an ihrer eigenen Küste entlang fahren dürfen sie passieren. Dies werten wir als friedliche Passage. Dringen sie in die 12 Meilenzone ein, werten wir das als Aggression. Solange sich Naridien friedlich verhält, wird sich Souvagne ebenso friedlich verhalten. Dies ist die Entscheidung seiner Majestät", erklärte Jules höflich.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Danke, Jules", sagte Ciel freundlich. "Da haben wir die Antwort. Hat noch jemand eine Frage?"


    Fynn:
    Der alte Kapitän strich sich den Schnauzer glatt, rückte seinen gigantischen Hut zurecht und schaute Ciel an. Die beiden Silberbärte hatten bis jetzt geschwiegen. "Eine Frage bleibt offen Prince, wie hoch ist die Heuer?", fragte Fynn mit breitem Grinsen und schlagartig richteten sich alle Piratenaugen auf Ciel.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciels Augen hingegen wanderten weiter zu Davet. „Was meint Ihr, welche Höhe ist angemessen? Ihr kennt Euch besser damit aus, welche Kostenpunkte das Leben als Freibeuter mit sich bringt. Der Lebensunterhalt soll durch die Heuer frei von illegaler Piraterie vernünftig bestreitbar sein, aber nicht jenem der souvagnischen Marinesoldaten entsprechen. Schließlich soll niemand die Motivation verspüren, ein Leben als Freibeuter anzustreben. Doch da diese Herrschaften nun einmal in jener Lage sind, soll es ihnen auch nicht am Grundlegenden mangeln und sie sollen - insbesondere die Jüngeren unter ihnen - die Chance erhalten, von ihrem alten Leben abzukehren und vielleicht irgendwann, nach einigen Jahren der Bewährung, Gelegenheit bekommen, die souvagnische Staatsbürgerschaft zu erhalten und eine Ausbildung bei der Marine anzufangen. Zu letzterem Punkt muss ich jedoch noch Rücksprache mit meinem Vater halten, dies ist noch keine Zusage, aber ich fände dies eine gute Sache und eine Motivation, die Loyalität zu wahren.“


    Davet la Caille
    Davet nickte knapp. "Die Heuer beträgt 10.000 Taler pro Schiff und Monat, zuzüglich der genannten Boni des Princen", antwortete Davet und wartete ab ob noch jemand Einwände erheben wollte.


    Silberbärte:
    Fynn und Lynn nickten zeitgleich. "Abgemacht, dass ist ein guter Handeln. Wir sind dabei", sagte Lynn. "Richtig, wir stimmen zu", pflichtete Fynn bei. Beide sahen sehr zufrieden aus.


    Fette Betty:
    "Mit den Boni obendrauf, Deal. Auch ich bin dabei und fahre unter Eurer Flagge", stimmte die rundliche Frau zu und goss sich in ihren Becher noch etwas Kaffee nach. Sie nahm einen großen Schluck und wartete wie die anderen sich entscheiden würden.


    Kai Alballo
    "Ich bin dabei", rief Kai freudig und schlug James mit der flachen Hand von hinten auf die Schulter. "Komm, Kleiner, wir gehen was trinken."


    Einauge Arnold:
    Arnold schien noch etwas zu rechnen, abzuwägen und hin und her zu überlegen, ehe er Ciel für einen Augenblick anstarrte. Dann milderte sich sein Blick und der Mann sah nicht mehr ganz so zerknittert und zerknautscht aus. "Bin dabei", stimmte auch Arnold zu.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Dann erkläre ich die Versammlung hiermit für beendet. Gönnen wir uns eine Pause, ehe wir die Verträge vorbereiten", sprach Ciel in zufriedenen Tonfall und erhob sich.


    Davet la Caille
    "Eine Sekunde noch, wir können gleich unterschreiben, ich setze kurz den Vertrag auf. Jeder setzt seine Unterschrift drunter und damit ist der Freibeutervertrag gültig", sagte Davet. Er wollte gleich alles in feste Tücher zurren, so dass sie mit einem Erfolg nach Hause fahren konnten und jeder wusste woran er war.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel ließ sich wieder nieder und wartete. "Auch gut, dann ist alles erledigt und wir können zum gemütlichen Teil des Tages übergehen."



    Davet la Caille


    Freibeuter-Vertrag


    Heuer:
    - 10.000 Taler pro Schiff
    - Einmal aller fünf Jahre für jeden unter Vertrag stehenden Freibeuterkapitän das Anrecht auf eines der geenterten Schiffe
    oder - eine Auszahlung im Wert eines gleichwertigen Schiffs
    oder - eine Generalüberholung des alten in einem der souvagnischen Docks
    - Zuzüglich ein Viertel der Ladung eines beschlagnahmten Schiffes



    Rechte und Pflichten:
    - Prisenrecht:
    -Kontrollrecht
    - Banngutrecht
    -Blockaderecht gegenüber Schiffen unter neutraler Flagge
    - Seebeuterecht gegenüber Schiffen unter feindlicher Flagge


    - Führen der Souvagnischen Flagge, Fahren unter Souvagnischer Flagge


    - Hafenrecht und Militärhafenrecht in Souvagne


    - Gegenseitiger Schutz und Beistand - Marine und Freibeuter


    - Die Seemeilengrenze der Staaten von 12 Seemeilen ist zu achten
    (Ausnahmen werden auf der Karte verzeichnet).


    - Schiffe neutraler Staaten dürfen unsere Hoheitsgewässer passieren nach einer Kontrolle


    - Die Passage zwischen Souvagne und Naridien ist wesentlich breiter als 22 Kilometer. Solange die naridschen Schiffe an ihrer eigenen Küste entlang fahren dürfen sie passieren. Dies werten wir als friedliche Passage. Dringen sie in die 12 Meilenzone ein, werten wir das als Aggression. Solange sich Naridien friedlich verhält, wird sich Souvagne ebenso friedlich verhalten



    Souvagne: 11.01.204 n.d.A.


    Unterzeichnet:


    Prince Ciel Felicien de Souvagne
    Prince Davet Salvatore de Souvagne la Caille
    Fynn Howell, Lynn Howell - Die Silberbärte
    Bertha Hannah Stokes - Die fette Betty
    Kai Alballo - Die blonde Kai
    Arnold ter Nouwes - Einauge Arnold



    Davet la Caille
    Davet rollte den Vertrag zusammen und reichte ihn Ciel. "Zur Verwahrung", sagte er freundlich und setzte Tekuro vorsichtig auf Boldis Arm. "Pass gut auf den kleinen Kerl auf", sagte er freundlich und gab den Weg nach draußen vor. Dabei tippte er kurz Ciel an, dass ihm sein Neffe folgen sollte.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Während Boldiszàr hilflos seinen Fledermaus gewordenen Bruder festhielt, der ihn breit angrinste und er nicht wusste, was er mit Tekuro in dieser Gestalt anfangen sollte, folgte Ciel Davet aus der Kajüte, um sich noch ein wenig mit ihm privat zu unterhalten. Er war mit dem Ausgang der Verhandlungen sehr zufrieden.

    Aussprache der Kapitäne



    Rene Lothair de Brisay
    „Kommst du ein wenig frische Luft schnappen? Ich muss mir die Füße vertreten nach dem langen Sitzen.“ Rene erhob sich und bot seinem Mann an, ihm aufzuhelfen. Als Frederic stand, umschloss der alte Kapitän mit seinen knorrigen Fingern die junge, glatte und gepflegte Hand. Händchenhaltend, was in seinem Alter womöglich albern wirkte, gingen sie gemeinsam nach draußen. Der Pulk der Feiernden hatte sich inzwischen verstreut, Haus und Gelände waren weitläufig genug, um allen ausreichend Platz zu bieten. Rene war angetrunken, vollgefressen und sehr glücklich. Die kalte Nachtluft empfing ihn und sein Atem wurde zu weißem Dampf. In einiger Entfernung standen Davet und Silvano. „Schau nur, meine alten Offiziere, nun selbst Kapitäne. Es macht mich stolz, sie dort zu sehen, aber auch ein bisschen wehmütig. Wie die Zeit doch vergeht. Aus Jungen macht sie Männer, aus Männern Offiziere, aus Offizieren Kapitäne und dann geht es hinab in Davys Kiste. Die vorletzte Stufe haben wir alle schon erreicht, bis auf dich.“ Er umschloss Frederics Hand ein wenig fester und gesellte sich zu den anderen beiden. „Na, habt ihr kein Bett gefunden, das euch zusagte?“, fragte er schmunzelnd.


    Frederic de Pladrieux
    Frederic verabschiedete sich freundlich und freute sich darüber, dass Rene so ohne jede Scheu seine Hand nahm. Er verschränkte seine Finger mit denen von Rene und gemeinsam gingen sich nach draußen. Dort standen sie einen Augenblick, während Fred sich eine Rauchstange anzündete. Er strich sich über den Bauch und grinste Rene liebevoll an, ehe er ihm ebenfalls eine Rauchstange in den Mund drückte. "Der Lauf der Welt Rene, aber man macht nicht immer an jedem Hafen halt. Wir schon hoffe ich. Noch bin ich kein Kapitän, aber was nicht ist, wird schon noch werden. Ich habe da keine Bedenken was die Admiralität angeht. Alles was Wert hat dauert seine Zeit", gähnte Fred und lehnte sich für einen Moment an seinen Schatz an und rauchte genüsslich. Ehe Rene zu Davet und seinen Leuten hinüberging. Boldi, Vano, Santo, Leala und der Knirps dessen Name er vergessen hatte, waren ebenfalls da. Und alle starten sie an, als hätten sie irgendeine Leiche im Schlepptau. Vorsorglich schaute Fred so unauffällig wie möglich an ihnen herab. Keiner hatte die Hose offen, von keinem hing der Aal an frischer Luft. Wobei vielleicht starrten sie auch nur so, weil sie ebenfalls schon einem im Tee hatten. Bei dem Junge wäre das allerdings verwunderlich. Nachdem Rene freundlich die Runde eröffnet hatte, beschloss Fred einfach zu grinsen, damit machte man fast nie was falsch. Außer auf Hinrichtungen.


    Davet la Caille
    Davet schaute für eine Sekunde noch Boldi und Vano an, ehe er sich in Zeitlupe zu Rene umdrehte. "Doch auf der Aquila. Da wird jedenfalls nicht hinter dem Rücken über einen hergezogen. Bei den "abscheulichen" Rakshanern hat man noch den Anstand den Leuten das ins Gesicht zu sagen, was einem nicht passt. Und das scheint bei Euch Tratschtanten mich betreffend eine Menge zu sein!", knurrte Davet. Leala stemmte die Hände in die Hüften, musterte Rene und schüttelte entschieden den Kopf.


    Rene Lothair de Brisay
    Rene zog fragend die gezwirbelten Brauen hoch, so dass die Spitzen an seine Hutkrempe stießen. „Du meinst unser Gespräch von gerade eben? Wenn da irgendwer über dich hergezogen ist, dann habe ich das nicht mitbekommen.“ Er war froh, dass Frederic ihm eine Rauchstange gegeben hatte. Man konnte vom Rauchen halten, was man wollte, aber es sorgte für eine entspanntere Körperhaltung und half, ruhig im Kopf zu bleiben. "Ihr reist also schon ab?"


    Davet la Caille
    Davet verschränkte die Arme vor der Brust und musterte Rene von oben bis unten. "Dein Erster hat mit dem Admiral und vermutlich Dir, brühwarm erzählt ich wäre Schuld an Vanos Zustand. Wo warst Du da? Du warst doch ebenfalls im Raucherzimmer. Eigentlich wollte ich mich von Euch verabschieden. Kein sehr angenehmer Abschied. Also wenn Ihr beiden Spaßvögel ein Problem mit mir habt, sprecht Euch hier und jetzt aus", verlangte Davet.


    Rene Lothair de Brisay
    „Mein lieber Davet“, sagte Rene ernst, aber ruhig, nahm die Rauchstange aus dem Mund und zeigte damit mahnend auf den anderen Kapitän, als sei sie ein Zeigefinger. „Nicht in diesem schnippischen Tonfall. So. Wir hatten darüber gesprochen, das ist richtig. Vielleicht kannst du unseren Irrtum ja richtigstellen. Silvano und einige andere haben sich die Augen ausgeweint nach deinem vermeintlichen Tod, während du 14 Jahre lang Urlaub gemacht und wahlweise am rakshanischen Strand oder auf dem Sonnendeck der Aquila gelegen hast. Und nun behauptest du, dass du keine Schuld daran tragen würdest. Erkläre das.“


    Davet la Caille
    Davet schaute Rene von oben herab an, ehe er mit grimmigen Blick den Kopf senkte und einen Schritt nach hinten setzte. Seinem Blick war zu entnehmen, wie angegriffen er sich fühlte. Silvano stellte sich neben ihn um legte ihm einen Arm um die Hüfte, als Zeichen dass er ruhig bleiben sollte. La Caille blinzelte und entspannte sich. Als Antwort legte er ebenfalls einen Arm um Mancini. "So mal langsam Rene. Zuerst hat nur einer ein Recht mir Vorhaltungen zu machen und das ist Silvano. Er macht das erstaunlicherweise nicht. Zu Deinen Anschuldigungen, Du möchtest eine Erklärung? Gut der alten Zeiten Willen bekommst Du eine. Ich habe keinen 14 jährigen Urlaub hinter mir. Ich war zuerst damit beschäftigt überhaupt wieder einigermaßen auf die Beine zu kommen. Dann mich in ein neues Leben einzufinden und erst einige Jahre später fand ich die Aquila und habe sie gemeinsam mit meinen Leuten wieder aufgebaut. Meinst Du ich hätte da den ganzen Tag rumgealbert, entspannt oder die Hyänen gestreichelt? Ich war mehr tot als lebendig. Falls Du mir nicht glaubst, fragt doch Tara oder Ambar, aber wozu solltest Du das, wenn Dir mein Wort nicht genügt? Sicher hätte ich mich melden können. Dann verrate mir mal wozu. Für mich war Silvano tot. Das Letzte was ich auf der Mouette und in meinem Souvagnischen Leben sah war wie mein Mann starb. Natürlich hätte ich erfahren, dass er noch lebt, wenn ich mich gemeldet hätte. Aber hätte ich so irgendwem unter die Augen treten können? Und Du vergisst wer mein Vater ist und dass er noch lebte. Direkt nach meiner Heilung, von Genesung spreche ich da mal nicht, wäre ich zu ihm abgeschoben worden. Oder etwa nicht? Meinst Du er hätte mich behalten? Meinst Du ich hätte dort überlebt? Hätte ich nicht. Und wofür sollte ich Leala und Santo den Kopf heiß machen? Hallo ich lebe, macht es mal gut ich bin dann wieder weg? So war es ein glatter Schitt für zwei Seelen die zu Davy fuhren. Jedenfalls dachte ich das. Das war mein Grund. Glaub ihn, versteh ihn, lass es sein, ich kann es nicht ändern", gab Davet zurück.


    Rene Lothair de Brisay
    „die Welt besteht aus mehr als nur zwei Menschen, möchte man meinen“, antwortete Rene, nicht minder gekränkt und klemmte seine Rauchstange wieder zwischen die Lippen. Beim Reden wackelte sie auf und ab. „Auch ohne deinen Aufenthaltsort zu nennen hätte dein alter Kapitän und Ausbilder sich über ein Lebenszeichen gefreut und so einige Kameraden mit ihm. Ist das denn zu viel verlangt, ein einziger Brief? Sind wir nicht einmal das wert gewesen? Das tut weh, Davet, bei allem Respekt gegenüber dem, was du erleiden musstest, aber dass du nicht irgendwann wieder fähig warst zu schreiben, das wäre eine Lüge. Warum bist du so wütend auf mich? Das, was du Vorhaltungen nennst, nenne ich Einschätzung, denn es war nicht für deine Ohren bestimmt. Und wenn du mit niemandem darüber redest, was wirklich geschah, wirst du damit leben müssen, dass die Leute, die sich für dich interessieren, sich ihre eigenen Gedanken machen.“


    Davet la Caille
    Leala schaute beide Streithähne an und stellte sich dazu. "Damit hat er Recht Davet", sagte sie freundlich. Davet warf ihr einen Blick zu und nickte. "Hat er, der Lauscher an der Wand, hört die eigene Schand. Nur habe ich nicht bewusst gelauscht, es war keine Wand, sondern die Tür. Was keine Rolle spielt. Vielleicht tut es weh, weil ich weiß dass Du Recht hast Rene? Letztendlich war es so bequemer, nenne es von mir aus auch feiger, sich so davon zu stehlen und keinem Rechenschaft ablegen zu müssen. Es ist ja nicht so, dass ich niemanden vermisst hätte oder nicht an mein altes Leben gedacht hätte", gestand Davet im umgänglichen Ton ein.


    Rene Lothair de Brisay
    Der Blick des alten Mannes wurde milde. „Schon gut. Lass uns nicht streiten. Aber wenn du uns alle vermisst hast, warum dann kein Lebenszeichen? Was war es, wovor du wirklich Angst hattest, Davet?“


    Davet la Caille
    Davet dachte einen sehr langen Moment nach und rieb sich dabei die Nasenwurzel. Er wusste nicht wie er beschreiben sollte, was er gefühlt hatte. Ausgerechnet er, aber das war etwas, dass tiefer ging, etwas das die Grundfeste seiner Seele erschüttert hatten. "Ablehnung, dafür dass ich versagt habe", brachte er es knapp auf den Punkt entgegen seiner sonstigen, redseligen Art. "Selten dass mir die Worte für Etwas fehlen, aber dafür fehlen sie mir. Du weißt nicht wie ich mich fühlte und Du hast keine Vorstellung davon wie weit mich das kaputt gemacht hat. Nicht nur die Verletzung, auch das Wissen darum, völlig versagt zu haben. Ich war ein Scherbenhaufen und das ist noch eine geschmeichelte Umschreibung dessen, was ich war. Ich war krank, verrückt, nicht ich selbst. Und rückblickend als es mir besser ging, da hatte ich Angst vor der Reaktion der anderen. Wie sie reagieren würden, was sie mir vorhalten würden. Möglicherweise wäre es nie so gekommen. Tara sagte mir einmal, dass das was man sich aus Angst vorstellt meinst so schrecklich ist, dass es nie der Realität entspricht. Die Angst würde die mächtigsten Monster erschaffen. Damit hat sie Recht, man baut sich eine unüberwindbare Barriere die man nur selbst sieht. Keine Ahnung ob Ihr mich dafür verurteilt oder sogar verachtet hättet. Das spielte in dem Moment auch keine Rolle, denn ich tat es. Ich habe mich für mein Versagen verachtet", gestand er leise.


    Rene Lothair de Brisay
    Rene hörte sich alles ruhig an. „Auf ein Wort unter vier Augen, Davet?“, fragte er und ließ die Hand seines Mannes los, wobei er ihn zum Abschied kurz mit dem Daumen streichelte.


    Davet la Caille
    Davet küsste Vano und Boldi und folgte Rene. "Ja, ich folge Dir", stimmte Davet freundlich zu und gesellte sich zu Rene.


    Rene Lothair de Brisay
    Der alte Kapitän führte seinen ehemaligen Offizier außer Hörweite der anderen. „Ich wollte es nicht vor deinen zwei Männern aussprechen, aber manche glauben, dass du in Rakshanistan eine Familie gegründet hast und darum nicht an Heimkehr dachtest.“ Er sog an seiner Rauchstange und blickte ihn aufmerksam, aber nicht unfreundlich an.


    Davet la Caille
    Davet musste bei der Vorstellung lachen. Ein unpassende Reaktion bei dem ernsten und traurigen Gesprächsthema, trotzdem konnte er nicht verhindern, dass er bei dem Gedanken daran losgackern musste. "Entschuldige, aber allein die Vorstellung daran ist witzig. Ernsthaft, nein ich habe keine Familie gegründet Rene. Danke dass Du das nicht vor Vano und Boldi gesagt hast. Ich wurde in eine Familie aufgenommen, als wäre ich ein verlorener Sohn. Das ist die Familie von Tara, sie ist sowas wie meine große Schwester. Wenn Du einen Souvagnischen Vergleich benötigst. Nur haben dort die Frauen den Stand, den hier Männer haben. Sprich sie wäre dann hier wohl mein großer Bruder. Ich habe keine Familie gegründet, ich habe mir keine Frau genommen, ich war froh dass ich wieder zusammengeflickt war und irgendwann keine Schmerzen mehr hatte. Als der Tag kam, wo sie so langsam gingen, da fing ich an wieder klarer zu denken. Irgendwann lichtete sich der Nebel aus Schmerzen Rene. Mit mir hätte keiner etwas anfangen können in der Zeit. Aber 14 Jahre sind eine lange Zeit, da gebe ich Dir Recht. Du hast ja nicht danach gefragt ob ich in den ersten Jahren wen gesucht habe. Nein ich habe niemals jemanden gesucht, denn ich hielt Vano die Treue. Für mich gab es nur eine Art damit umzugehen, um damit klar zu kommen. Er war für mich nicht tot, er war nur kurz weg. Du kannst Dir auf der Aquila sein Quartier anschauen, es ist sein Zimmer, so eingerichtet wie er es mag. Tara fand es immer unheimlich, sie sagte sie hätte das Gefühl als kehrte er gleich heim. Hätte ich gewusst dass er das wirklich tun könnte, ich hätte alles dafür gegeben. Aber manchmal lernt man auf die harte Tour, dass man nicht annähernd so hart und taff ist, wie man von sich selbst geglaubt hat. Sondern man schaut sich eines Morgens im Spiegel an und weiß, man ist nur ein jämmerliches, kleines Würstchen. Das sogar Schiss hat sich einzugestehen was mit seinem Mann geschah. Er war für mich wie gesagt nie tot, ich habe ihn auch nie vergessen. Wie ich Vano selbst sagte war er stets in meinem Herzen und Verstand bei mir. Ich hatte also keine eigene Familie mit Frau und Kinder oder Frau, Kinder und Mann gegründet. Ich war einer der im Bunde dazugehört. Es sei denn Du zählst die Mannschaft der Aquila als Familie, dann habe ich eine. Zu der gehörte Vano immer, als unsichtbares Mannschaftsmitglied. Eigentlich habe ich mir gewünscht, irgendwann heimzukehren und alles wäre gut. Das Ihr mich wieder aufnehmen würdet, aber die andere weitaus mächtigere Stimme sagte, was sollen sie mit so jemanden wie Dir? Wer braucht schon einen Verräter in den eigenen Reihen? Jemand der tatenlos zuguckt wie der eigene Mann stirbt? Würdest Du so jemanden in der Mannschaft haben wollen? Nein. Und dort unter den Rakshanern fühlte ich mich wohl, sicher und ja auch geborgen. Sie machten mir keine Vorhaltungen. Sie behandelten mich gut, sie waren für mich da. Wie könnte ich diese Leute verurteilen? Sie schenkten mir eine zweite Chance Rene und ich nahm sie an und zwar dort, wo sie mir geschenkt wurde. Ich weiß, dass es unfair Euch gegenüber war, gerade weil wir befreundet waren. Natürlich hätte ich Dir schreiben können. Das habe ich nicht und es tut mir leid. Aber auf der anderen Seite weiß ich bis heute nicht, was ich Dir hätte schreiben sollen Rene. Vielleicht das was ich Dir gerade erzähle", sagte Davet betreten.


    Rene Lothair de Brisay
    Rene trat einen Schritt nach vorn, drückte Davet und wuschelte ihm das Haar. Es war nur eine kurze Umarmung, bis er ihn wieder freigab, doch sie kam von Herzen. „Ein ’Ich lebe, mach dir keine Sorgen. Davet' hätte vollkommen zugereicht. Du warst nicht tatenlos, du wurdest schwer verletzt und damit handlungsunfähig. Doch reden wir nicht über Wenn und Hätte. Nun bist du am Ende doch wieder hier, zu Hause und das ist das Wichtigste. Möchtest du nicht wieder ganz Souvagner werden und unter alter Flagge segeln, anstatt unter der eines Piraten?“


    Davet la Caille
    Davet erwiderte die Umarmung, auch wenn sie nur kurz war, spürte er dass sie von Herzen kam und das bedeutete ihm unheimlich viel. "Wohl wahr Rene, dass hätte gereicht. Nun blicken wir nach vorne, aber wie weit nach vorne ist die Frage. Eine Seite möchte bleiben, die andere möchte gehen Rene, so ehrlich bin ich zu Dir. Zudem haben wir ein Problem. Folgendes, ich hatte mit Ciel über meine Probleme sprechen wollen. Das tat ich leider auch. Der Kurze und ich gingen runter zum Strand und ich erzählte ihm davon, was Vano getan hatte um Boldi zu rächen. Du kennst Vano. Und wie es letztendlich ausging. Sprich dass was er sagte hat mir trotz der beschissenen Situation gefallen, er zog los um ein Schwein zu bestrafen, dass er nicht fand. Weißt Du er hat es eingesehen, dass jeder sein Päckchen in der Sache von Boldi und Jendro zu tragen hatte. Vanos ist vieles, aber ungerecht ist er eigentlich nie. Nur manchmal etwas zu vorschnell. Ciel bekam das in den falschen Hals und ich bereue überhaupt mit ihm gesprochen zu haben. Keine Ahnung was ich mir dabei dachte Rene, vermutlich wollte ich mich einfach selbst mal aussprechen. Ich habe weder verlangst, dass er Vano bestraft noch straflos davon kommen lässt. Alles was ich erhofft, ja eigentlich sogar erwartet hatte war, dass er mir einfach zuhört. Ohne das er irgendwas unternehmen würde. Aber ich habe Vano voll in die Scheiße geritten. Ciel geht nun davon aus, dass Vano Jendro und die Unite vergiften wollte und fragt sich, wen es noch alles trifft, während Vano gesund wird. Weißt Du was jemand plant, ist die eine Sache, das was tatsächlich passierte ist die andere. Geplant war die Vergiftung und Bestrafung von Jendro. Tatsächlich passiert ist das Vano und Jendro im Bett gelandet sind, die beiden befreundet sind und dass Vano etwas lernte. Ich auch, zum Beispiel ihm eine Schleppleine zu kaufen. Jedenfalls wird er hier kein Bein mehr auf den Boden bekommen, dass hat keinen Wert mehr. Er kann allerdings auch nicht einfach gehen. Drinnen wollte er vorhin Ciel einen Spruch drücken. Er wollte ihm den Spruch drücken - kannst Du Dir vorstellen was die Naridier für mein Wissen bezahlen würden? Kannst Du Dir vorstellen, dass ihn das den Kopf gekostet hätte? Er meint das nicht so, Du weißt es, ich weiß es, er provoziert bis aufs Blut mit so einer Stichelei. Aber was wenn er es ausgesprochen hätte? Was wenn keiner sich die Mühe gemacht hätte ihn auslesen zu lassen? Er wäre für diesen Scheißkommentar auf dem Block gelandet. Und sind wir ehrlich, er ist hier niemandem eine Auslesung wert Rene. Er hat mir erzählt was sie erfahren haben und wer sein Vater ist. Er hat mir erklärt wer in dem Zusammenhang mein Vater war. Meinst Du für den Sohn eines Verräters würden sie so einen Aufwand betreiben? Keine Chance. Zudem das was Boldi und allen anderen vergeben wurde, wird ihm zur Last gelegt. Es mag sein, dass sein Vater der Anführer des Aufstands war. Aber das war sein Vater Mercer und nicht Silvano. Ich weiß nicht mal wie er überhaupt mit richtigem Namen heißt... hat er mir das gesagt? Ich glaube schon... für mich ist er immer einfach mein Vano. Nun gleichgültig im Moment. Drum habe ich überlegt, ob wir nicht alle in Ledwick Fuß fassen sollten. Dazu braucht er aber die Genehmigung vom Duc. Damit es zwischen dem Ledwicker Duca und Souvagne nicht zum Eklat kommt, alla Marinespionage und so weiter. Oder baue ich da gerade wieder ein Gedankenmonster Rene?", fragte Davet verzweifelt.


    Rene Lothair de Brisay
    Rene rieb sich besorgt seinen Kinnbart. „Du kannst natürlich den Duc fragen, ob ihr nach Ledwick umziehen könnt ... aber die Frage ist, ob das Silvanos Problem löst? Würde es ihn nicht noch mehr destabilisieren? Er müsste sich in einem neuen Land zurechtfinden, in die dortigen Strukturen einarbeiten und er kennt dort niemanden. Ciel ist ein Mensch, der es immer mit allen gut meint. Ich denke nicht, dass er Silvano etwas Böses will, sonst hätte er nicht um dessen Begnadigung gebeten. Er hätte allen Grund gehabt, Silvano auf den Block zu schicken. Da sollte Silvano sich nun keinen Fehltritt mehr erlauben. Denn das würde letztlich auch auf Ciel zurückfallen.“


    Davet la Caille
    Davet nickte zustimmend. "Das ist auch wahr Rene. Ich werde die Hochzeitsreise von Boldi und Vano abwarten. Auf der Reise kann sich einiges ergeben, für ihn und für uns alle. Ich freue mich Arashima wiederzusehen, ein sehr schönes Land und auf die Reise mit der Tordalk an sich freue ich mich auch. Nun auf mich möglicherweise ebenso, da ich nun zur Krone gehöre. Aber das ist kein Problem, ich hätte mein Maul halten sollten. Wie sagte mein Vater immer und da hatte das Arschloch einmal Recht im Leben? Halt Dich raus, dann kommst Du nicht rein. Ich werde mich zurücknehmen und vorher haben wir noch die Verhandlungen mit den Freibeutern abzuleisten. Das ist meine Aufgabe, da kann ich vorher nicht weg. Es wäre zudem gelogen, würde ich behaupten mich hier sonst nicht wohl zu fühlen. Was Ciel wirklich dabei dachte, kann ich Dir nicht sagen. Es kann sein dass er es gut meint und einfach mit dem Kopf durch die Wand will in aller Güte. Oder es kann einen anderen Grund haben. Ich habe ihn auch so eingeschätzt wie Du, aber auch ich habe mich schon geirrt. Von daher, abwarten, die Verhandlungen hinter uns bringen und dann sehen wir in Ruhe weiter. Und falls es nicht anders geht, gehen wir. Ledwick mag zwar ein fremdes Land sein Rene, aber man gewöhnt sich bekanntlich an alles und wir haben ja die Tordalk. Wobei Alessio als Kapitän eingestellt wurde, mal schauen wie sich der Kurze schlägt. Bist Du bei den Verhandlungen dabei?", fragte Davet.


    Rene Lothair de Brisay
    Rene nickte. „Ich werde dabei sein. Erst einmal abzuwarten, ist sicher eine gute Idee. Gut möglich, dass Ciel es einfach damit übertrieb, es gut zu meinen und, wie du sagtest, mit dem Kopf durch die Wand wollte. Schau, er ist halb so alt wie wir. Der Bengel ist Mitte zwanzig. Wie warst du in dem Alter? Wie Silvano? Selbst Silvano ist 15 Jahre älter als der royale Knirps. Natürlich wird man mit den Jahren geduldiger, gemäßigter und vernünftiger. Aber Bösartigkeit kann man Ciel nicht vorwerfen, zumindest nicht mehr.“ Er lachte leise, denn auch ihm waren die Horrorgeschichten der drei kleinen Prinzen bekannt, die sich als Kinder und Jugendliche grauenvoll und geradezu sadistisch aufgeführt hatten. „Noch eine Frage. Würdest du Fred und mich trauen?“


    Davet la Caille
    "Silvano war 20 Jahre alt und ich bereits 37 Jahre, als er und ich ein Paar wurden Rene. Also ich kann Dir sehr genau sagen, wie er sich mit 20 Jahren aufgeführt hat. Ich kannte ihn vom ersten Tag als unseren Ersten und er war eine Mischung zwischen Backfisch und Admiral, was seinen Beruf anging da kannte er kein Pardon. Das nahm er immer sehr genau. Was er auch musste, unser Leben hing davon ab. Oft gehört und es stimmt, ich weiß es selbst. Als Kapitän mehr denn je, als wenn man einige Leute über sich hat, die es zur Not noch herumreißen. Aber möglich ist genauso gut, dass Ciel die Schnauze von mir voll hatte. Ich bin meist ein Klammeraffe, wen ich mag nehme ich in Beschlag. Immerhin ist er ein Prince und hat sicher nicht die geringste Lust gehabt sich meine Scheiße anzuhören. Allerdings hätte er das auch klar und deutlich sagen können. Damit habe ich auch kein Problem, solange man mich dabei nicht ankackt. Und gleich ob anerkannt oder nicht, richtig dazu gehöre ich nicht. Die Krone ist ein etwas für sich, so soll es auch sein. Ich habe weder die Ausbildung, noch weiß ich warum sie sich manchmal wie verhalten. Das könnte Vano mir verraten, er kennt sich mit dem Verhalten aus, oder Du, oder auch Santo. Ich kann nur das dazu beitragen, was ich weiß. Hoftauglich ist das nicht. Muss es auch nicht, ich lebe nicht deren Leben und die nicht meins. Jeder fischt in seinem Teich. Sicher würde ich Euch trauen, Dich und Fred. Bist Du Dir sicher Rene? Wie lange kennt Ihr Euch?", fragte Davet freundlich.


    Rene Lothair de Brisay
    „Wir kennen uns seit dem Tage, da Frederic seinen Dienst auf der Mouette antrat. Sieben Jahre ist dieser Tag nun her. Und zwei Tage davon sind wir ein Paar.“ Rene lächelte so breit, dass sein Schnauzer sich wie zwei Halbmonde nach oben bog. „Ja, ich bin mir sicher, Davet. Glaube mir, er ist der erste Mensch, in dessen Gegenwart ich das auch nur in Erwägung zog. Ich werde nicht jünger, es könnte jeden Tag zu Ende sein. Und würden wir es nicht miteinander versuchen, würde ich es auf dem Totenbett bereuen. Hatte Ciel wirklich die Schnauze von dir voll? Hatte der Knirps dir das so gesagt?“ Rene zog eine Augenbraue hoch, so dass seine Stirn vier Wellenlinien von Falten schlug.


    Davet la Caille
    "Dann soll es so sein, ich werde Euch trauen. Werte es als gutes Omen Rene. Das verflixte 7 Jahr wo sich andere trennen, ist das Jahr das Euch zusammengebracht hat. Das geht mit dem Klabauter zu. Sprich nicht vom Totenbett in diesem Zusammenhang", antwortete Davet grinsend, spuckte aus und trat drauf. "So neutralisiert. Sowas muss einem keiner sagen, dass merkt man. Er war die ganze Zeit auf Krawall gebürstet, dermaßen unentspannt, dass ich mich fragte hat er hoheitliches Süd, oder sucht er nur einen Grund mich anzuranzen. Es war mir gleich, soll er tun und lassen was er mag, er ist alt genug, er ist ein Prince und den letzten den er für seine Unterhaltung benötigt ist einen alten Onkel den er fünf Minuten kennt. Also mach Dir darum keinen Kopf. Er soll nur meine Leute in Ruhe lassen. Wobei er Boldi schätzt und Vano verachtet. Das sagte er allerdings genau so. Er möchte von ihm nichts mehr wissen. Auch seine Entscheidung, ich werde ihn trotzdem heiraten, falls er noch möchte. Oder Boldi, falls er möchte und so mit ihm verbunden sein. Ich muss noch einen neuen Bordkater besorgen, die Choucas hat keinen mehr", erklärte Davet.


    Rene Lothair de Brisay
    „Danke, Davet. Dass du uns traust, bedeutet mir viel. Was Ciel anbelangt, natürlich hatte er hoheitliches Süd. Hast du nicht bemerkt, wie Julien ihn anturtelte? Und dann kamst erst du, und wolltest ihm die Tour vermiesen und anschließend auch noch Conni. Remy muss ihn auch ziemlich auf die Palme gebracht haben und dafür war er doch ganz entspannt. Dass er Silvano verachtet, ist eine schmerzliche, aber ehrliche Ansage. Euren Bordkater hat es hinweggerafft? Mein Beileid“, sprach Rene betrübt, der Katzen mochte.


    Davet la Caille
    "Ja aber das gibt der Rettung eine andere Wende. Er verschonte Vano nicht, weil ihm was an ihm liegt. Weder an der Person Silvano de Mancini, noch an dem Kapitän der 19 Jahre treu der Marine diente, die Ausbildung nicht dazugezählt. Was zählte war für ihn einfach schlicht und ergreifend, seinem Boldi einen Gefallen zu tun. Ich denke Ciel ist ziemlich heiß und spitz auf Boldi. Er hat damals bereits Tekuro der völlig frei von Gardistenfähigkeiten ist eingestellt nur um Boldi einen Gefallen zu tun. Du verstehst mit welchem Kopf er dachte? Den mit Loch. Ja es muss ein neuer Ratten-Räuber her, aber fix", grinste Davet.


    Rene Lothair de Brisay
    „Ciel ist spitz auf Boldi?“ Rene guckte etwas zweifelnd. Dann wurde sein Gesicht nachdenklich. „Nun, nicht unmöglich. Boldis Bruder Bellamy scheint er ja auch sehr zu mögen.“


    Davet la Caille •
    "Eben was sollte dagegen sprechen? Boldi ist ein niedlicher, verfressener und ziemlich guter, zuverlässiger und liebevoller Partner. Er ist ein zärtliches Urgestein. Und wenn Ciel auf Kanten steht, ist er da genau richtig. Nur scheint Boldi ihn nicht zu sehen. Wofür ich dem Klabauter danke. Zwei kann ich nicht im Auge behalten. Ich werde sicherheitshalber Ambar auf Ciel ansetzen", lachte Davet.

    Charbogen-Ergänzung:



    Blutrote See - Kapitel 24 - Neujahr 204 - Schuld und Unschuld
    Davet und Vano - Schuld und Unschuld - (Auszug Blutrote See - Kap. 24)


    06.01.204 - Preisgegebene Infos von Davet an Silvano:
    - Gesundheitszustand und seelischer Zustand von Davet nach seiner Rettung
    - Begründung warum Davet kein Lebenszeichen von sich gab


    Link:
    https://asamura.de/viewtopic.php?f=102&t=1944#p16084
    https://asamura.de/viewtopic.php?f=88&t=1959#p16085

    Davet und Vano - Schuld und Unschuld
    (Auszug - Blutrote See - Kap. 24 - Neujahr 204)



    Davets Gesicht sprach Bände, allen voran die Zornesfalte die sich zwischen seine Augenbrauen gegraben hatte, als er zurückkehrte.


    Eigentlich wollte er sich von Rene und Frederic verabschieden, folglich suchte er das Raucherzimmer im Anwesen der Dusoliers auf. Oder besser gesagt, Davet hatte es vor. Aber das was er aus dem Raucherzimmer von Frederic und Rene hörte, ließ ihn zuerst stocken und danach umgehend zu Silvano und Boldi zurückkehren.


    Silvano ging Davet entgegen und legte ihm einen Arm um die Hüfte.


    "Was ist los?", fragte Mancini besorgt.
    "Frederic und Rene erzählten im Raucherzimmer in großer Runde, ich wäre schuld an Deinem Zustand", knurrte Davet.
    "Bitte?", hakte Vano nach.


    "Das Schlimme daran ist, sie haben Recht!", knurrte Davet, ehe er den Blick losreißen konnte und es wagte Vano ins Gesicht zu schauen. Silvano erwiderte nichts auf die Aussage, sondern strich ihm nur beruhigend über den Rücken.


    "Du! Du bist der Einzige der dazu ein Recht hat, mir vorzuhalten dass ich nicht zurück gekommen bin. Du und sonst keiner! Was wissen die anderen schon? Nichts! Sie alle wissen überhaupt nichts! Was stellen die sich hier alle vor? Ich schlug die Augen auf, wrang mit die Haare aus und dachte "hübsch hier in Rakshanistan? Bleibe ich mal die nächsten 14 Jahre"?


    Das sah etwas anders aus. Die erste Zeit nachdem ich aufgewacht bin, habe ich überhaupt nichts mitbekommen. Ich war im Delirium, ich war weder tot noch lebendig. Das einzige was ich wahrgenommen habe und woran ich mich bis heute erinnere sind unvorstellbare Schmerzen. Schmerzen in meinem Körperinneren, von denen ich dachte sie bringen mich um und oft genug habe ich mir gewünscht, sie täten es endlich!


    Wer ich war, wo ich war, all das hätte ich Dir nicht beantwortet können. Ich existierte und ich hatte Schmerzen die mir alles raubten. Einzig und allein Deinen Namen wussten Tara und die anderen. Weil ich ständig nach Dir gebrüllt habe. Wie andere Schwerverwundete nach ihrer Mutter brüllen, habe ich nach Dir gebrüllt. Darum dachten sie zuerst Vano... das ist der Name meiner Mutter.


    Erst als ich die Besinnung wiedererlangt habe und sie mich fragten, wer ich bin und sie mir erzählten nach wem ich ständig geschrien habe in meinem Schmerz, da haben sie erfahren, dass Vano der Name meines Mannes ist und nicht der meiner Mutter.


    Halten Dich mich für geistig zurückgeblieben oder zu dämlich bis 14 zählen zu können?
    Ich weiß, dass ich an Deinem Leid schuld bin!


    Als ich Dich bei den verdreckten Echsen sah, als ich die aufgestellte Statue von mir sah, meine bereit gelegten Instrumente, die geopferten Toten, da wusste ich was Sache war.


    Hätte ich gewusst, dass Du noch lebst, hätte ich Dir geschrieben. Aber ich wäre nicht zurückgekehrt, Vano. Ich hätte Dich gebeten zu mir zu kommen. Ich hätte gehofft Du würdest Souvagne verlassen und Dich mir anschließen.


    Jedenfalls als ich wieder gesund war, vorher hätte ich Dir nicht geschrieben, selbst wenn ich gewusst hätte, dass Du noch lebst. Ich war genauso ein Wrack wie die Aquila als ich sie fand. Nur ist ein Schiff leichter zu reparieren, als ein Mensch zu heilen.


    Was stellen die sich vor?
    Das ich da den ganzen Tag Rum schlürfend unter Palmenblättern in der Wüste entspannte?


    Es hat über ein Jahr gedauert, bis ich gelernt habe, wieder mit mir selbst klar zu kommen, zu akzeptieren, was geschehen ist, einschließlich Deinem Verlust. Von der Narbe und den anderen Verletzungen fange ich erst gar nicht an zu erzählen.
    Wäre ich unverzüglich nach meiner Rettung zurückgekehrt, in dem Zustand geistiger Umnachtung, noch lange nicht genesen, rate mal wer für mich zuständig gewesen wäre! Corentin! Das Drecksstück hat da noch gelebt!


    Allerdings hätte ich dann nicht mehr lange gelebt Vano. Nichts was dieser Drecksack mehr verachtet hat als Schwäche, was glaubst Du hätte er getan? Er hätte beendet was die Scheiß-Echse angefangen hat.


    Durch seine Hand zu sterben, wäre schlimmer als der Abgrund gewesen und mein Vater hätte mich vorher auf Links gekrempelt. Corentin hätte mich ausgelesen, wo ich war, mit wem ich mich herumgetrieben habe und all jene die seinen ach so schönen Plan mit mir zunichte gemacht haben, hätte er zunichte gemacht.


    Haben die nur ansatzweise eine Vorstellung davon, wie gefährlich der Mann war?
    Die können sich nicht im Geringsten vorstellen wie brutal und gnadenlos er war. Ich hätte Renes Gesicht sehen wollen, wäre Corentin auf der Mouette aufgeschlagen um sich zu bedanken!


    Ich... ich habe ihn mal gesehen...
    Er hat mich gesucht...


    Lange vor unserer Zeit Vano, ich schob Dienst auf der Avalar - der Schwalbe, ich war noch in Ausbildung. Da sah ich ihn unten am Hafen sich die Schiffe anschauen. Wenn Du ein Leben lang gewöhnt bist, Dich vor Deinem Vater verstecken zu müssen und Dich aus seiner Schusslinie zu halten, bekommst Du ein Gespür dafür, wenn er in der Nähe ist. Ich sah ihn, er sah mich nicht. So schnell wie möglich bin ich unter Deck. Der Vierte der Avalar wollte etwas dazu sagen. Ich schüttelte nur mit flehendem Blick den Kopf und er schwieg.


    Stell Dir vor, er hätte über Deck meinen Namen gebrüllt um mich zurück zur Arbeit zu rufen. Aber er verstand meinen Blick und ich sagte ihm wer da draußen stand und nach mir suchte. Der Vierte ging zurück an Deck und erteilte der gesamten Mannschaft Auskunftsverbot.


    Was glaubst Du hätte Corentin getan, hätte er mich erwischt? Er hat mir allein für den Wunsch zur See zu fahren schon die Knochen gebrochen.


    Das Letzte was ich wollte war zurück in den Abgrund meines Vaters.


    Zurück zu Santo und Leala wollte ich ebenso wenig. Wie hätte ich ihnen unter die Augen treten sollen? Du hast Vano geliebt? Wieso ist er dann tot? Wieso hast Du ihn sterben lassen? Die Frage stellte ich mir so oft in den 14 Jahren, dass ich sie nicht aus ihrem Mund ertragen hätte. Und ich denke für sie war es einfach einmal um uns beide zu trauern. Stell Dir vor, ich wäre dort aufgetaucht, nur um ihnen mitzuteilen, dass ich noch lebe und wäre wieder abgereist. Wozu sollte ich ihnen so etwas tun? Was hätte ich denn damit erreicht, außer sie zutiefst zu verletzten?


    So war ich einfach tot und im Grunde war ich das auch.


    Ich habe einen Strich unter alles gezogen und dort neu angefangen. Nicht ohne Dich, falls Du das denkst Vano Schätzchen. Du warst immer in meinem Herzen und auch an meiner Seite. Du hattest sogar stets ein eigenes Quartier auf der Aquila.


    Für mich war es ein Zeichen ein Schiff dort zu finden, wo man keines vermutet. Die Aquila lag dort, zerstört aber nicht gebrochen, so wie man es von einer alten Kriegerin erwartet. Sie hat gewartet, bis jemand kommt der sie rettet, zusammenflickt und der in der Lage ist, sie zu führen. Wir beide waren Gebrochene die sich Halt gaben.
    Also was denken die eigentlich von mir?


    Ich bin schuld an Deinem Zustand?
    Ich bin schuld an unserem Zustand Vano, an unserem!", blaffte Davet so wutentbrannt wie man la Caille selten sah.


    Silvano nahm Davet in die Arme, drückte dessen Gesicht in seine Halsbeuge und küsste ihn liebevoll. Vano vergrub eine Hand fest in Davets Haaren.


    "Ruhig Calli, ich gebe Dir keine Schuld Schatz. Schuld oder Unschuld? Die Frage ist Unsinn, Schicksal ist die Antwort. Sie wissen nichts, sie mussten keinen Tag auf unserem Kurs segeln. Sie haben keine Untiefe mitgenommen, sie haben keinen Sturm überstehen müssen, sie kennen nicht das ewige Gewässer, sie kennen nur die Azursee. Sie sind Unwissend. Der Unwissende wird böse, der Weise versteht Calli. Ich verstehe Dich. Ist gut Schatz. Es wird alles gut. Wir passen auf Dich auf, Boldi und ich", flüsterte Vano ihm zu und drückte ihn fester an sich, während Davet in Silvanos Halsbeuge heulte.

    Schuld und Unschuld



    Davets Gesicht sprach Bände, allen voran die Zornesfalte die sich zwischen seine Augenbrauen gegraben hatte, als er zurückkehrte.


    Eigentlich wollte er sich von Rene und Frederic verabschieden, folglich suchte er das Raucherzimmer im Anwesen der Dusoliers auf. Oder besser gesagt, Davet hatte es vor. Aber das was er aus dem Raucherzimmer von Frederic und Rene hörte, ließ ihn zuerst stocken und danach umgehend zu Silvano und Boldi zurückkehren.


    Silvano ging Davet entgegen und legte ihm einen Arm um die Hüfte.


    "Was ist los?", fragte Mancini besorgt.
    "Frederic und Rene erzählten im Raucherzimmer in großer Runde, ich wäre schuld an Deinem Zustand", knurrte Davet.
    "Bitte?", hakte Vano nach.


    "Das Schlimme daran ist, sie haben Recht!", knurrte Davet, ehe er den Blick losreißen konnte und es wagte Vano ins Gesicht zu schauen. Silvano erwiderte nichts auf die Aussage, sondern strich ihm nur beruhigend über den Rücken.


    "Du! Du bist der Einzige der dazu ein Recht hat, mir vorzuhalten dass ich nicht zurück gekommen bin. Du und sonst keiner! Was wissen die anderen schon? Nichts! Sie alle wissen überhaupt nichts! Was stellen die sich hier alle vor? Ich schlug die Augen auf, wrang mit die Haare aus und dachte "hübsch hier in Rakshanistan? Bleibe ich mal die nächsten 14 Jahre"?


    Das sah etwas anders aus. Die erste Zeit nachdem ich aufgewacht bin, habe ich überhaupt nichts mitbekommen. Ich war im Delirium, ich war weder tot noch lebendig. Das einzige was ich wahrgenommen habe und woran ich mich bis heute erinnere sind unvorstellbare Schmerzen. Schmerzen in meinem Körperinneren, von denen ich dachte sie bringen mich um und oft genug habe ich mir gewünscht, sie täten es endlich!


    Wer ich war, wo ich war, all das hätte ich Dir nicht beantwortet können. Ich existierte und ich hatte Schmerzen die mir alles raubten. Einzig und allein Deinen Namen wussten Tara und die anderen. Weil ich ständig nach Dir gebrüllt habe. Wie andere Schwerverwundete nach ihrer Mutter brüllen, habe ich nach Dir gebrüllt. Darum dachten sie zuerst Vano... das ist der Name meiner Mutter.


    Erst als ich die Besinnung wiedererlangt habe und sie mich fragten, wer ich bin und sie mir erzählten nach wem ich ständig geschrien habe in meinem Schmerz, da haben sie erfahren, dass Vano der Name meines Mannes ist und nicht der meiner Mutter.


    Halten Dich mich für geistig zurückgeblieben oder zu dämlich bis 14 zählen zu können?
    Ich weiß, dass ich an Deinem Leid schuld bin!


    Als ich Dich bei den verdreckten Echsen sah, als ich die aufgestellte Statue von mir sah, meine bereit gelegten Instrumente, die geopferten Toten, da wusste ich was Sache war.


    Hätte ich gewusst, dass Du noch lebst, hätte ich Dir geschrieben. Aber ich wäre nicht zurückgekehrt, Vano. Ich hätte Dich gebeten zu mir zu kommen. Ich hätte gehofft Du würdest Souvagne verlassen und Dich mir anschließen.


    Jedenfalls als ich wieder gesund war, vorher hätte ich Dir nicht geschrieben, selbst wenn ich gewusst hätte, dass Du noch lebst. Ich war genauso ein Wrack wie die Aquila als ich sie fand. Nur ist ein Schiff leichter zu reparieren, als ein Mensch zu heilen.


    Was stellen die sich vor?
    Das ich da den ganzen Tag Rum schlürfend unter Palmenblättern in der Wüste entspannte?


    Es hat über ein Jahr gedauert, bis ich gelernt habe, wieder mit mir selbst klar zu kommen, zu akzeptieren, was geschehen ist, einschließlich Deinem Verlust. Von der Narbe und den anderen Verletzungen fange ich erst gar nicht an zu erzählen.
    Wäre ich unverzüglich nach meiner Rettung zurückgekehrt, in dem Zustand geistiger Umnachtung, noch lange nicht genesen, rate mal wer für mich zuständig gewesen wäre! Corentin! Das Drecksstück hat da noch gelebt!


    Allerdings hätte ich dann nicht mehr lange gelebt Vano. Nichts was dieser Drecksack mehr verachtet hat als Schwäche, was glaubst Du hätte er getan? Er hätte beendet was die Scheiß-Echse angefangen hat.


    Durch seine Hand zu sterben, wäre schlimmer als der Abgrund gewesen und mein Vater hätte mich vorher auf Links gekrempelt. Corentin hätte mich ausgelesen, wo ich war, mit wem ich mich herumgetrieben habe und all jene die seinen ach so schönen Plan mit mir zunichte gemacht haben, hätte er zunichte gemacht.


    Haben die nur ansatzweise eine Vorstellung davon, wie gefährlich der Mann war?
    Die können sich nicht im Geringsten vorstellen wie brutal und gnadenlos er war. Ich hätte Renes Gesicht sehen wollen, wäre Corentin auf der Mouette aufgeschlagen um sich zu bedanken!


    Ich... ich habe ihn mal gesehen...
    Er hat mich gesucht...


    Lange vor unserer Zeit Vano, ich schob Dienst auf der Avalar - der Schwalbe, ich war noch in Ausbildung. Da sah ich ihn unten am Hafen sich die Schiffe anschauen. Wenn Du ein Leben lang gewöhnt bist, Dich vor Deinem Vater verstecken zu müssen und Dich aus seiner Schusslinie zu halten, bekommst Du ein Gespür dafür, wenn er in der Nähe ist. Ich sah ihn, er sah mich nicht. So schnell wie möglich bin ich unter Deck. Der Vierte der Avalar wollte etwas dazu sagen. Ich schüttelte nur mit flehendem Blick den Kopf und er schwieg.


    Stell Dir vor, er hätte über Deck meinen Namen gebrüllt um mich zurück zur Arbeit zu rufen. Aber er verstand meinen Blick und ich sagte ihm wer da draußen stand und nach mir suchte. Der Vierte ging zurück an Deck und erteilte der gesamten Mannschaft Auskunftsverbot.


    Was glaubst Du hätte Corentin getan, hätte er mich erwischt? Er hat mir allein für den Wunsch zur See zu fahren schon die Knochen gebrochen.


    Das Letzte was ich wollte war zurück in den Abgrund meines Vaters.


    Zurück zu Santo und Leala wollte ich ebenso wenig. Wie hätte ich ihnen unter die Augen treten sollen? Du hast Vano geliebt? Wieso ist er dann tot? Wieso hast Du ihn sterben lassen? Die Frage stellte ich mir so oft in den 14 Jahren, dass ich sie nicht aus ihrem Mund ertragen hätte. Und ich denke für sie war es einfach einmal um uns beide zu trauern. Stell Dir vor, ich wäre dort aufgetaucht, nur um ihnen mitzuteilen, dass ich noch lebe und wäre wieder abgereist. Wozu sollte ich ihnen so etwas tun? Was hätte ich denn damit erreicht, außer sie zutiefst zu verletzten?


    So war ich einfach tot und im Grunde war ich das auch.


    Ich habe einen Strich unter alles gezogen und dort neu angefangen. Nicht ohne Dich, falls Du das denkst Vano Schätzchen. Du warst immer in meinem Herzen und auch an meiner Seite. Du hattest sogar stets ein eigenes Quartier auf der Aquila.


    Für mich war es ein Zeichen ein Schiff dort zu finden, wo man keines vermutet. Die Aquila lag dort, zerstört aber nicht gebrochen, so wie man es von einer alten Kriegerin erwartet. Sie hat gewartet, bis jemand kommt der sie rettet, zusammenflickt und der in der Lage ist, sie zu führen. Wir beide waren Gebrochene die sich Halt gaben.
    Also was denken die eigentlich von mir?


    Ich bin schuld an Deinem Zustand?
    Ich bin schuld an unserem Zustand Vano, an unserem!", blaffte Davet so wutentbrannt wie man la Caille selten sah.


    Silvano nahm Davet in die Arme, drückte dessen Gesicht in seine Halsbeuge und küsste ihn liebevoll. Vano vergrub eine Hand fest in Davets Haaren.


    "Ruhig Calli, ich gebe Dir keine Schuld Schatz. Schuld oder Unschuld? Die Frage ist Unsinn, Schicksal ist die Antwort. Sie wissen nichts, sie mussten keinen Tag auf unserem Kurs segeln. Sie haben keine Untiefe mitgenommen, sie haben keinen Sturm überstehen müssen, sie kennen nicht das ewige Gewässer, sie kennen nur die Azursee. Sie sind Unwissend. Der Unwissende wird böse, der Weise versteht Calli. Ich verstehe Dich. Ist gut Schatz. Es wird alles gut. Wir passen auf Dich auf, Boldi und ich", flüsterte Vano ihm zu und drückte ihn fester an sich, während Davet in Silvanos Halsbeuge heulte.

    Blutrote See - Kapitel 25 - Freibeuter



    Die Silberbärte und die Bellavistal


    Das gewaltige, uralte Schiff pflügte durch die skallische See. Dieses Schiff war noch aus einer anderen Zeit. Mächtig Geschütze hatte es an den Seiten angebracht und seine ganze Form würde man wohl alles andere als windschnittig bezeichnen.


    Seine Kapitäne waren gemeinsam nicht einmal so alt wie das Schiff. Aber alt war hier nicht negativ gemeint, alt gedient und alt bewährt trafen es hier eher. Es war ein Kriegsschiff das die Zeiten des Umbruchs noch miterlebt hatte. Einer jener alten Kriegerinnen die man kommen, siegen und auch wieder verschwinden sah. Ein uraltes Schiff, eine Kriegerin der ersten Stunde, sie kannte Naridien noch als almanisches Großherzogtum.


    Dieses Schiff tötete seit über einem Jahrhundert mit einer Präzision die jeder seiner Kapitäne, Lenker und Befehlshaber zu schätzen und zu lieben lernte, wenn man erst einmal mit der eigenwilligen Lady zurechtkam.


    Aber dieses Schiff war nicht nur Herausforderung, sondern bot auch einen immensen Sicherheitsvorteil. Konnten andere Schiffe seitlich oder von unten gekapert werden, auch wenn unter großen Kampfeinsatz und mit Verlust, war es bei diesem Schiff kaum möglich es zu entern.


    Die Anzahl der Geschütze, die man bei der Kletterpartie passieren musste, überwand kaum jemand. Man kletterte geradewegs vor die Skorpione in den Tod. Ein Entern dieses Schiffes auf die übliche Art war somit fast ausgeschlossen.


    Langsam drosselte der Gigant seine Fahrt und Lynn beobachtete aus dem Fernglas das vorbeiziehende Handelsschiff. Noch ehe sie das Gefährt rufen konnten verpasste es ihnen eine Salve vor den Bug, drehte bei und machte sich davon.


    „Sofort beidrehen, jeden Fetzen Stoff in den Wind! Hinterher – keiner beschießt mein Schiff!“, knurrte Lynn und die Bellavistal machte ihrem Namen alle Ehre. Drehte in Windeseile bei und verfolgte den Frachter als sei der Teufel hinter denen her.
    "Unser Schiff", korrigierte Fynn.


    "Richtig. Denen machen wir Feuer unterm Arsch!“, grummelte Lynn.
    „Abgrundfeuer?“, lachte Fynn an seiner Seite und legte einen Arm um seine Schulter.
    „Ganz genau!“, grinste Lynn seinen Mann an.


    „Käptns unter uns ein Lebewesen von gewaltigem Ausmaß!“, warnte der Matrose aus dem Krähennest.


    Vor sich sahen Lynn und Fynn wie der winzige, dreiste Frachter ganz nah an einer Insel vorbei schoss. Gewaltige Felsspitzen dabei passierend und weiter die Geschwindigkeit erhöhte.


    „Da passen wir auch durch. Volle Segel!“, befahl Lynn und die Matrosen setzten den Befehl sofort um.
    „Das passt nicht!“, warnte Fynn.


    „Das passt!“, grinste Lynn.
    „Das passt nicht!“, warnte Fynn erneut.


    Der Frachter schoss mit einer Halbdrehung genau zwischen den Felsnasen durch. Die Bellavistal dicht hinterher, dann krachten diese seltsamer weise aufeinander und gaben den Blick auf ein gewaltiges, rosafarbenes Lebewesen preis. Von wegen Felsnasen, es war eine Riesenkrake!


    "Guck nach vorne, wir haben keine Zeit das wirklich hübsche Rosa-Etwas zu bewundern", befahl Fynn seinem Mann.


    "Riesenkrake!", antwortete Lynn.
    "Seeschnecke", kommentiere Fynn.


    "Ein Riesenkrake!", hielt Lynn dagegen.
    "Oder ein Wal", schlug Fynn vor.


    "Seit wann haben die Fangarme?", hakte Lynn nach.
    "Es hat keine Fangarme", gab Fynn zurück.
    „Der Kutter ist in Feuerreichweite!“, teilte einer der Offiziere mit.


    „FEUER!“, befahl Fynn und Lynn synchron ohne Umschweife.


    Die Skorpione erwachten binnen Sekunden zum tödlichen Leben und schossen eine volle Breitseite in das Heck Handelsschiffs. Ein kurzes Aufglimmen der Segel als diese Feuer fingen, dann zerriss es das andere Schiff in tausende Trümmerteile die durchs Wasser trieben.


    Die Mannschaft der Silberbärte brach in Jubel aus. Lynn verneigte sich wie ein Schauspieler im Theater zum Dank, während Fynn sich darauf beschränkte breit zu grinsen.


    Dieses Schiff war in vielerlei Hinsicht wirklich einzigartig. War es nicht nur antik, sondern auch effektiv. So verfügte es über ein ausgeklügeltes Rettungssystem für seine Mannschaft, sollte es jemals schwer beschädigt oder gar zerstört werden.


    Aber das Besondere hier war die Mannschaft. Diese Mannschaft war das Herzblut dieses Kolosses. Durchzogen mit zig Gängen die es mit regem Treiben am Leben hielten, waren die Mannschaftsmitglieder die Blutkörperchen in diesen Adern die alle wichtigen Dinge an den richtigen Ort transportierten.


    Es herrschte strenge Hierarchie, aber dennoch gab es hier keine Todesstrafe an Bord. Jedes dieser Leben an Bord war für seine Kapitäne wichtig.


    Und dass war es was die Bellavistal ausmachte.


    "Passt! Was habe ich Dir wegen dem Riesenkraken gesagt?", grinste Lynn.
    "Wegen der Schnecke", lachte Fynn.


    Dann erfolgte der magische Ruf und die Bellavistal schoss in Richtung Skille davon.



    ****

    Allein



    Santo wartete draußen auf sie und hielt tröstend Bevis im Arm, während der kleine Junge herzzerreißend weinte. Davet nahm dem alten Mancini den kleinen Jungen ab und dieser klammerte sich direkt an ihm fest.


    "Bev was ist denn los mit Dir?", fragte Vano, der hinter Davet stand und so Bevis ins Gesicht schauen konnte.
    "Ich bin so alleine", rief er und erneut liefen heiße Tränen über seine Wangen. Vano schluckte und legte den Kopf schief.


    "Neujahr ist immer hart", sagte Davet und drückte Bev.
    "Hast Du denn keine Freunde?", fragte Vano.
    "Nein. Ich bin immer allein. Ich hab nur den Käptn und sonst arbeite ich. Ich hab niemand", weinte Bevis.


    "Das tut mir leid, ich habe eine Idee, wie Du an einen Freund kommst", schmunzelte Silvano.
    "Wir werden Freunde?", fragte Bev.


    "Wir sind Freunde, aber ich kann nicht immer bei Dir sein. Ein Hund kann das schon. Ich leihe Dir Foufou als Freund", schlug Vano vor.
    "Dann hast Du keinen", schniefte Bevis.


    "Doch, ich leihe ihn Dir ja nur so lange, bis ich Dir einen eigenen gekauft habe. Was sagt der Papa dazu?", fragte Silvano Davet.
    "Der Papa?", fragten Bevis und Davet.


    ”Ist doch so", grinste Vano.