Beiträge von Santo de Mancini

    Kurzinfo Chevalier Curzio Santo de Mancini



    Name: Chevalier Curzio Santo Mancini

    Volk: Souvagner

    Geburtsort: Mancini, Souvagne

    Alter: 68 Jahre

    Größe: 174 cm

    Gewicht: 80 kg

    Haarfarbe: braun grau

    Augenfarbe: braun

    Statur: durchschnittlich

    Beruf: Chevalier der eigenen Scholle

    Sprachen: Asameisch

    Glaube: Ainuwar

    Familienstand: verheiratet




    Familie:


    Ehefrau: Leala de Mancini

    Adoptivsohn: Silvano Giovanni de Mancini

    Schwiegersohn: Boldiszar Boucher

    Aussehen

    Link:

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    Der Wunsch-Enkel



    Santo de Mancini
    Santo hatte lange gewartet, aber scheinbar hatten weder sein Sohn noch dessen Ehemann Pläne sich Nachwuchs anzuschaffen. Verständlich auf eine Art, denn es waren zwei Männer. Aber in Souvagne war es in solchen Fällen üblich, sich dennoch eine Beifrau zu nehmen, wie es so viele zu der Erstfrau taten. Santo war beunruhigt, er selbst konnte keine Kinder zeugen. Er selbst hatte überlegt sich eine Beifrau zu nehmen, dafür liebte er jedoch Leala zu sehr. An dem Tag allerdings, wo er einem kleinen Jungen das Leben rettete, kam ihm die Idee, genau den Knirps zu adoptieren. Das hatte er auch getan und so war Silvano in sein Leben getreten. Nun schien sein Sohn das Problem nur eine Generation nach hinten verschoben zu haben, denn er selbst wollte scheinbar keine Kinder. Das er welche zeugen konnte, davon ging Santo aus. Und dass es ihm an Lust mangelte, dass wäre seinem Vater neu gewesen. Solange er einen passenden Partner hatte, war er alles andere als lustlos. Gut Partner, da lag das Problem. Vano war nicht beidem zugetan, sondern er stand ausschließlich auf Männer und er lebte in einer Männerwelt. Frauen kamen nur selten vor, entweder waren es die Ehefrauen von anderen oder seine Mutter. Santo musste mit Boldiszar seinem Schwiegersohn reden, denn ansonsten blieb nach Vano die Scholle verwaist, ebenso ihre Inseln. Wollten die beiden das oder dachten sie einfach nicht so weit? Santo musste sich dort Gewissheit verschaffen. Er marschierte zur Kajüte von Boldi und Vano und klopfte an. Um die Uhrzeit war Vano sicher schon auf den Beinen und wenn er Glück hatte, erwischte er Boldi allein.


    Boldiszàr
    Boldiszàr riss den Rachen auf und gähnte. Wäre nun jemand neben ihm gewesen, hätte der seine Backenzähne zählen können, doch Boldiszàr schlief allein. Schmatzend schloss er den Mund wieder und kratzte sich das Brusthaar. So lange er nicht im aktiven Dienst war, genoss er das Ausschlafen. »Moment«, rief er und schwang die Beine über die Bettkante, um seine auf dem Stuhl liegende Kleidung anzulegen. Nachdem er fertig war, was gerade zwei Minuten dauerte, wusch er sein Gesicht an der Waschschüssel, spülte den üblen Geschmack mit frischem Mundwasser aus und kämmte sich mit feuchtem Kamm die Haare. Dann warf er noch die Bettdecken ordentlich über das Laken, damit man die Flecken nicht sah und ging zur Tür, die er öffnete. Als er seinen Schwiegervater erblickte, staunte er nicht schlecht. Santo suchte ihn selten allein auf. »Ärger mit Vano?«, fragte Boldiszàr misstrauisch. »Willst du reinkommen oder muss ich sofort aufbrechen?«


    Santo de Mancini
    "Guten Morgen Boldi, ich würde mal sagen jein. Aufbrechen musst Du nicht, ich komme rein und wir reden ein bisschen", antwortete Santo und tat genau das. Er betrat das Quartier und schaute sich um. Das Schlafzimmer war groß und gemütlich eingerichtet. Santo setzte sich auf eine der gepolsterten Bänke und schaute Boldiszar an. "Eine Frage die mir sehr wichtig ist, habt Ihr beiden vor jemals Kinder zu zeugen? Also mit einer Beifrau Boldi? Schau mein Problem ist folgendes, ich selbst kann keine Kinder zeugen. So adoptierte ich Silvano, aber er hat scheinbar kein Interesse daran sich Kinder anzuschaffen gut er steht rein auf Männer. Sagen wir wie es ist. Du siehst mein Problem? Keinen Sohn als Erben meiner Scholle. Nun habe ich diesen Sohn und ich bin stolz auf ihn. Aber mein Sohn hat selbst keine Kinder, ergo habe ich keine Enkel. Das macht mir große Sorge und auch Angst. So als ob meine Scholle verwaist bleiben sollte. Habt Ihr Euch je Gedanken um eine Beifrau und Kinder gemacht?", fragte Santo offen.


    Boldiszàr
    Boldiszàr zog argwöhnisch die Brauen hoch, während seine blauen Augen schmal wurden. »Nein, nein und nein. Und bevor du noch irgendwas in der Richtung fragen willst, ist die Antwort darauf auch Nein«, antwortete Boldiszàr schroffer, als Santo es verdient hatte.


    Santo de Mancini
    "Und weshalb nicht? Ihr müsstet Euch doch nicht einmal um das Kind kümmern. Was vermutlich eh nicht möglich wäre, bei Vanos Beruf. Allerdings sind wir ja jetzt auch gemeinsam unterwegs und Leala und ich würden das Kind schon groß bekommen, mit der Beifrau. Wir können ja schlecht einen anderen erwachsenen Mann adoptieren und ihm Vano vor die Nase setzen, damit dieser alles erbt. Aber wie soll Vano eines Tages erben, wenn er niemand als eigenen Nachfolger hat?", fragte Santo verzweifelt.


    Boldiszàr
    »Weil scheinbar alle Welt meint, dass mein Mann ein Objekt ist, was man zur allgemeinen Befriedigung herumreichen kann. Jeder meint, bestimmen zu dürfen, mit wem er intim zu werden hat. Kein Wunder, dass er auch selber schon meint, dauernd überall mit jedem rummachen zu müssen. Es wurde ihm anerzogen. Klartext. Diese Ehe beinhaltet exakt zwei Personen. Eine ist Silvano und die andere bin ich. Und ich habe nicht vor, etwas daran zu ändern. Du könntest die Scholle Robby schenken, damit würdest du ein gutes Werk tun und der sorgt schon dafür, dass seine Linie nicht ausstirbt.«


    Santo de Mancini
    "Ich habe nicht über Vano verfügt, ich habe versucht mit Dir darüber zu reden. Gut wie steht es mit Adoption? Und weshalb sollte ich meine Scholle Robere schenken? Vor dem Enkel, wäre immer noch Vano selbst an der Reihe sie zu bekommen. Es geht mir um die Wahrung der Linie, auch wenn die Linie der Mancinis bei mir endet. Vano ist immerhin adopiert und nicht mein leiblicher Sohn, aber wir lieben ihn genauso, auch wenn er es uns früher schwer gemacht hat. Niemand hat gesagt es würde einfach werden, dafür hat er sich in letzter Zeit ziemlich gewandelt. Robere hat mit unserer Familie nichts zu tun, er ist kein Mancini, weder vom Blute noch durch Adoption", gab Santo zu bedenken.


    Boldiszàr
    »Aber die Scholle wäre dann nicht verwaist, sondern in guten Händen.« Boldiszàr setzte sich auf den Stuhl, stützte den Ellbogen auf den Tisch und vergrub den Mund in der Faust. Er grübelte finster. In solch einem unverschämten Ton sollte er nicht mit Santo sprechen, auch wenn er gerade innerlich kochte. Der Mann war immerhin der Vater von Silvano und eigentlich ein netter Kerl. »Ich möchte nicht, dass Silvano mit einer Frau schläft«, gab Boldiszàr schließlich kleinlaut zu.


    Santo de Mancini
    "Robere ist nicht einmal adelig, dass müsste dann auch geändert werden. Und wie gesagt, wir haben mit ihm nichts zu tun und ich habe nicht vor ihn zu adoptieren. Und ob er überhaupt von der Regierung einer Scholle Ahnung hat, weiß ich nicht. Wir sind auch nicht so groß aufgestellt, aber das liegt daran, dass wir es ehr familiär mögen. Ich habe auch nur eine Frau und keine Beifrauen. Das hätte mir allerdings auch nichts genützt, denn ich bin das Problem. Er müsste ja nicht mit der Frau intim werden, er müsste nur Hand anlegen und seinen Samen abgeben. Die Frau wäre doch nicht bei ihm, oder würde ihn begleiten. Das ist doch gar nicht möglich. Sie muss aber abgesichert sein, dass ist doch verständlich", erklärte Santo und zuckte dann die Schultern.


    Boldiszàr
    Boldiszàr schnaufte und nahm die Hand vom Gesicht. Beide Hände lagen auf der Tischplatte und er schaute darauf. Mit Santo über etwas so Emotionales zu reden, fiel ihm nicht leicht. Boldiszàr sprach generell nicht gern darüber, was in ihm vorging und wenn dann nur mir Silvano oder Bellamy, bestenfalls noch mit Davet oder Tekuro. Vielleicht auch noch Kazrar, wenn es nicht zu persönlich wurde. Aber Santo? »Dann besucht Silvano sie ja dauernd. Findet sie vielleicht ganz nett, weil wer würde schon eine garstige Schabracke als Mutter für sein Kind aussuchen. Sie lernen sich näher kennen, freundschaftliche Berührungen. Der Anfang vom Ende. Ich habe nicht fünfunddreißig Jahre auf Silvano gewartet, um ihn dann zu verlieren.«


    Santo de Mancini
    "Glaubst Du wirklich, dass er Dich verlassen würde? Das würde er nicht, man sieht wie ihr zueinander steht. Das sie sich anfreunden könnten, ist richtig. Aber daran sehe ich nichts Schlimmes, er wird sie nicht begehren. Ich weiß, dass das ein ziemlich heikles Thema ist, aber ich wusste nicht wie ich sonst damit umgehen soll. Also dachte ich mir, frag sie. Oder besser gesagt, wollte ich zuerst Dich fragen, ehe Vano an der Decke klebt vor Wut. Was wäre mit Adoption?", fragte Santo. Er verstand wie Boldi fühlte, aber ihm ging es mit seinem Geständnis auch nicht gerade gut. Wer gab schon gerne vor aller Welt oder gar dem Schwiegersohn zu im Bett ein Versager zu sein.


    Boldiszàr
    Boldiszàr rieb sich das Gesicht. »Ich weiß es nicht, ich will eigentlich keine Kinder. Sie bringen alles durcheinander. Silvano ist mein ein und alles, aber er ist kein einfacher Mann. Er würde mich vielleicht nicht verlassen, aber zu sehen, wie er und Jendro sich Blicke zuwerfen oder er und Robby, das ist schon schwere Kost. Er und Jendro tragen eine gespiegelte Tätowierung, was das bedeutet, kannst du dir denken. So was gibt einem das Gefühl, nie genug zu sein. Irgendetwas fehlt ihm bei mir und ich weiß nicht was. Irgendetwas ist da, das holt er sich woanders.«


    Santo de Mancini
    "Das kann ich Dir leider nicht sagen, weil er mit mir über so etwas nur ganz selten spricht. Falls er es jemandem erzählt, dann vielleicht Leala. Aber wüsste sie so etwas, dann hätte sie Dir das gesagt. Das mit der gespiegelten Tätowierung wusste ich nicht. Ich habe nur den Meereslöwen gesehen. Warum sagst Du ihm nicht, was Du mir gerade gesagt hast und fragst ihn dann? Du weißt doch selbst, was er für ein Theater gemacht hat, als er dachte Du willst keinen Sex mehr mit ihm. Also dass er Dich nicht lieben würde, kann man nicht behaupten. Er liebt Dich und er ist eine ziemlich komplizierte Person. Was er vermisst, weiß ich nicht. Vielleicht vermisst er auch gar nichts und wollte Dich für etwas bestrafen. Aber das würde er sich nicht unter die Haut stechen lassen. Du bist da verewigt, Davet und vor allem in riesig die Choucas. Wenn er von Dir spricht, dann meist gut. Schlecht wenn er sich auskotzt, was selten vorkommt, aber dann redet er natürlich nicht gerade liebevoll oder ehr trotzig. Er wollte nie wieder Sex mit Dir haben, weil Du das ja eh nicht wolltest. Sprich Du wolltest ihn nicht ranlassen, weil Dir seiner zu klein ist. Diese Überzeugung hatte er, es war eine total fixe Idee und er wollte nichts anderes hören", gestand Santo.


    Boldiszàr
    Für einen Moment sah Santo einen Ausdruck tiefer Verzweiflung in Boldiszàrs Gesicht, als dieser an die Wand blickte. Ganz gleich, wie gelassen und nachsichtig er sich gab, er liebte Silvano abgöttisch und es riss ihm schier das Herz auseinander, wenn er sich vorstellte, wie Jendro mit lüsternem Grinsen über ihm kniete. »Die Tätowierung ist größer als die von unserer Hochzeit«, murrte Boldiszár und die Verzweiflung war der üblichen mürrisch-gleichgültigen Miene gewichen. »Größer, wertvoller, besser. Wie alles an Jendro. Ich werde mit Silvano mal wegen der Nachkommenschaft reden. Wenn ich nicht Ja sage, macht er es eh hinter meinem Rücken. Also was soll`s.«


    Santo de Mancini
    "So ist das nicht gewollt Boldiszar, deshalb rede ich mit Dir, bevor ich überhaupt mit ihm rede. Wobei ich gehofft hatte, dass Du mit ihm redest. Vano wird das nicht hinter Deinem Rücken machen, er wird es gar nicht machen. Er hat kein Interesse an Frauen, in seiner Welt existieren sie als Statisten oder sind hölzerne Schiffe. Dann spendiere ihm doch nachträglich zu Eurer Hochzeit eine Tätowierung die es in sich hat und groß ist. Er liebt Tätowierungen und wolltet Ihr Euch nicht Hahn und Schwein stechen lassen? Ich weiß wie sehr Du ihn liebst Boldi, aber den meisten Zirkus den er veranstaltet macht er aus dem gleichen Grund. Er liebt Dich. Wenn Ihr beide nicht wollt, werde ich das akzeptieren. Entweder findet Ihr später selbst eine Lösung, oder die Scholle wird neu vergeben vom Duc, dass ist auch möglich. Das ist zwar traurig, aber dann nicht zu ändern, der Lauf der Welt wie man so schön sagt. Wegen der Tätowierung, er hat doch eine Flanke frei, dort könnte eine Tätowierung von Dir hin. Toppen kann das keine andere, zumal er dann auch keinen Platz mehr dafür hätte", antwortete Santo mitfühlend.


    Boldiszàr
    »Ich werd ihm meinen Namen vom Fuß angefangen die gesamte Flanke hochstechen lassen und dann noch einmal quer über seinen Arsch«, knurrte Boldiszàr und schüttelte dann den Kopf, um seine eigenen Gedanken abzuwürgen. »Dass er mich liebt, weiß ich. Das ist in seiner Welt aber durchaus vereinbar damit, dass er auch mit anderen verkehrt. So ist das und ich werde ihn nicht ändern. Wenn er sich in den Kopf setzt, für Nachkommen zu sorgen, dann habe ich rein gar nichts zu melden. Er verfolgt seine Ziele mit verbissener Inbrunst, notfalls geht er dabei auch über Leichen, wie könnte ich ihn aufhalten? Ich werde mit ihm reden. Aber ich kann dir noch nicht sagen, was dabei herauskommen wird, Santo. Tut mir leid für dich, aber ich kann auch nichts dafür, dass ich keine Frau geworden bin.«


    Santo de Mancini
    "Da liegt mein Problem Boldi, er wird es nicht mit aller Inbrunst verfolgen oder sich auch nur in den Kopf setzen. Er hat es gar nicht in seinen Gedanken. Falls Du ihn überzeugst, überzeuge ihn wenn Du es auch akzeptieren kannst. Sonst lass es gut sein. Dein Name ginge oder Dein Bild mit Deinem Namen oder etwas das er mit Dir verbindet. Das er über Leichen geht, wenn er etwas wirklich will, wissen wir beide. Du weißt was er mit dem Himmelsauge getan hat. Wir beide wissen das sehr genau und wir wissen weshalb er vor Gericht stand. Vielleicht fehlt ihm aber auch genau das, an Dir. Etwas mehr Romantik, er übertreibt seine Symbole manchmal ins theatralische und wenn man sie nicht versteht ist er stinksauer. Eine Tätowierung wird er verstehen und Du hättest sie ihm ausgesucht und geschenkt. Du bist ja ehr der ruhige, nüchterne Typ wie Davet. Das ist nicht schlecht, Du bist Vanos Gegenpart, aber vielleicht sehnt er sich danach, dass Du mal ein bisschen mehr er bist, was Liebesbezeugungen angeht. Nur bitte töte dafür kein Himmelsauge", bat Santo.


    Boldiszàr
    »Ich kann es nicht akzeptieren, aber das kann ich auch bei anderen Dingen nicht, die ich trotzdem ertragen muss. Ich werde mit ihm sprechen. Aber was er an Robby bitteschön romantisch findet, ist mir schleierhaft. Der sagt ihm dauernd, er wäre eine kleine Schlampe.« Boldiszàr kam ins Grübeln. »Hm, vielleicht steht Vano auf die härtere Gangart. Vielleicht hat Robby die ganze Zeit über Recht.«


    Santo de Mancini
    "Er steht nicht auf eine härtere Gangart, er steht darauf dass Du ihm klare Ansagen machst. Das kann ich Dir sagen. In der Beziehung bist Du sein Mann, ergo das Familienoberhaupt. Er macht was Du ihm sagst. Tust Du das nicht, macht er was Du versäumt hast zu sagen. Und das reimt er sich selbst zusammen. Also soviel weiß ich von ihm, so war es auch zwischen Davet und ihm. Er erwartet von Dir die Führung, nicht umsonst bist Du der Kompass. Robere hält sich an diese Regel, er gibt die Richtung vor, notfalls auch frech. Aber für romantisch halte ich den Kerl nicht, nein", stimmte Santo zu.


    Boldiszàr
    »Du meinst also, ich bin selber Schuld, wenn Silvano mit Jendro zwei Wochen Urlaub in Ledwick macht? Während ich arbeite und uns die Brötchen verdiene? Du meinst, er hat sich selbst zusammengereimt, dass ich das toll finden würde, weil ich nach der harten Ansage nach seinem ersten Fehltritt versäumt habe, ihm zu sagen, dass ein Urlaub mit Jendro nicht in Ordnung ist?« Boldiszàr hob skeptisch eine Braue.


    Santo de Mancini
    "Nein, dass natürlich nicht. Ich sprach von der generellen Beziehung, wie er zu Dir steht und worauf er steht. Du machst eine klare Ansage, dass bedeutet für ihn Sicherheit und Geborgenheit. Das mag er und er fühlt sich wohl. Andersherum auf seinem Schiff, da hat er das Sagen. Hat vielleicht damit zu tun, wo er sich sicher fühlt, an Land tut er das nicht. Das er mit Jendro einfach in den Urlaub fuhr, dass ist ein starkes Stück. Und das konnte keiner ahnen, woher auch? Hat er Dir gesagt, warum er das gemacht hat Boldi?", fragte Santo.


    Boldiszàr
    Boldiszàr wühlte in seinem Gedächtnis. »Vermutlich einfach, weil der Kerl ihm andauernd Honig ums Maul schmiert und angibt mit seinem Flugdrachen, seinen Bauplänen und seinen Konzeptzeichnungen. All so was kann ich nicht. Ich hab keine Passion, wie Silvano sagte. Ich hab gar nichts, außer meine Arbeit und jetzt mein bröckliges Stück Familie. Mehr brauche ich auch nicht. Aber für einen Mann wie Silvano, der als Chevalier aufwuchs, ist das einfach zu wenig. Ich bin nur ein blöder Gardistentrampel.«


    Santo de Mancini
    "So jemand ist Vano doch nicht Boldi. Er weiß woher er stammt und da bist Du genau wie er. Er hält niemandem die Herkunft vor, nur sich selbst früher. Und Du musst doch nicht die gleichen Interessen haben wie Jendro um ihn auszustechen. Du hast eigene Fähigkeiten, denn schließlich ist er mit Dir verheiratet und nicht mit Jendro. Und Du hast die Tordalk geschenkt bekommen und nicht Jendro. Würde er Dich nicht interessant finden, wärt Ihr längst nicht mehr zusammen. Also was hält ihn denn Deiner Meinung nach?", fragte Santo.


    Boldiszàr
    »Sentimentalität. Er liebt mich. Aber er weiß auch, dass es bessere Männer gibt als mich. Und wäre Jendro zuerst da gewesen ... wäre er heute vermutlich glücklicher.«


    Santo de Mancini
    "Denkst Du das wirklich? Oder bist Du gerade nur so wütend und frustiert wegen meiner Frage? Ich hatte nicht vor einen Ehestreit bei Euch heraufzubeschwören Boldi", antwortete Santo geknickt.


    Boldiszàr
    »Es wird keinen Ehestreit geben«, antwortete Boldiszàr. »Weil ich nicht mit ihm streite. Ich streite auch nicht mit Robby wegen seiner widerlichen Spielchen und seiner Menschenfresserei. Manche Dinge muss man einfach als gegeben hinnehmen.« Er machte eine kurze Pause, dann nickte er. »Ja, das denke ich. Mit Jendro wäre er glücklicher.«


    Santo de Mancini
    "Das ist eine ziemlich traurige Ansage, hast Du ihn das je gefragt, ob er mit ihm glücklicher wäre? Oder hast Du vor Konsequenzen daraus zu ziehen? Sprich Dich zu trennen oder so etwas? Ich kann Dir nur sagen, mach es nicht. Du liegst falsch mit Deiner Ansicht", gab Santo zu bedenken.


    Boldiszàr
    Boldiszàr schüttelte den Kopf. »Ich werde mich nicht von meinem Mann trennen. Ich liebe den Kerl viel zu sehr dafür. Leider weiß er das. Das einzige, was ich tun kann, ist so zu tun, als wäre es in Ordnung für mich, dass Jendro bei uns ein und ausgeht. Natürlich hatten wir schon darüber gesprochen und Silvano hat es schöngeredet. Wer sagt seinem Ehemann auch ins Gesicht, dass wer anderes die bessere Partie wäre?«


    Santo de Mancini
    "Eigentlich er, denn er hält felsenfest zu Dir. Er hätte diesen Jendro sogar für Dich getötet und das kam dabei heraus. Ich werde mit ihm wegen Jendro reden und wie weh Dir seine Nähe tut. Und so geht das nicht, ich kann auch keine Freunde haben die Leala nicht mag. Das geht nicht. Und sie kann keine Freundinnen haben, die ich nicht ertragen könnte. Wobei ihre Freundinnen und sie kochen nur und das ist ja nichts Schlechtes. Manche Frauen benehmen sich gemeinsam daneben und trinken sich die Hucke voll und lästern. Sie kochen und schnattern, bitte sollen sie nur. Dafür gibt es danach was Leckeres. Es tut mir leid Boldi, dass Du das so siehst und das Jendro so einen Freibrief hat", sagte Santo und drückte seinen Schwiegersohn. "Ich weiß Du bist nicht so der gesprächige Typ, aber falls Du mal reden magst, Du kannst jederzeit zu mir kommen. Auch zum gemeinsamen Schweigen", bot er an.


    Boldiszàr
    Als Santo ihm das gemeinsame Schweigen anbot, hatte er einen Moment lang die Möglichkeit, durch Boldiszàrs Augen direkt in seine Seele zu blicken. In diesem kurzen Augenblick war Boldiszàr einfach nur er selbst. So rasch wie der Moment gekommen war, so schnell war er wieder vorbei, als Boldiszàr sich an Santo kuschelte. Er konnte diesem Mann nicht mehr böse sein, wie verletzend der Vorschlag auch gewesen sein mochte. Santo meinte es letzten Endes nur gut. »Danke, Santo. Beim gemeinsamen Schweigen kommt man sich manchmal näher, als beim gemeinsamen Reden. Man spürt dann sehr genau, ob es ein angenehmes oder ein unangenehmes Schweigen ist. Ob die beiden Seelen, die auf Wanderschaft gehen, gemeinsam wandern oder ob sie sich beharken oder völlig ignorieren. Ein positives Schweigen kann heilsam sein, wenn man es zulässt. Aber nicht jeder ist dafür gemacht. Da du es von dir aus angesprochen hast, wirst du darum wissen, wie tröstlich es sein kann, einfach die Nähe des anderen zu spüren, ohne dass Worte die heilsame Stille zerstören. Na ja, andere finden Worte heilsam, jeder ist da anders.« Er gab seinen Schwiegervater frei. »Wir haben viel Zeit auf der Fahrt, auch um gemeinsam zu schweigen. Aber nun muss ich erst einmal mit meinem Mann reden.«


    Santo de Mancini
    "Das hast Du sehr schön gesagt. Davet nannte es immer - nur Bier und wir. Bei einem guten Bier zusammensitzen und mal nichts sagen. Obwohl er reden kann wie ein Wasserfall, weiß er auch zu schweigen. Denk nicht schlecht von Dir Boldi, dass bist Du nicht. Du hast viel mehr zu bieten, als einen Drachenplan. Vertraue mir da, ich habe einige Jahre mehr Erfahrung. Rede mit Deinem Mann, aber rede über das was Dir wichtig ist und Dich schmerzt. Alles andere klärt sich vielleicht auf der Fahrt. Und eines darfst Du nicht vergessen Boldi, es ist Eure Hochzeitsreise. Ihr besiegelt damit Eure Ehe und Eure Liebe, also hast Du auch das Recht einige Regeln aufzustellen. Gerade weil Ihr Euch liebt", sagte Santo. Er stand auf, ging zur Tür und blieb kurz stehen um Boldi noch ein aufmunterndes Lächeln zuzuwerfen, ehe er knapp nickte und ihn alleine ließ. Santo hoffte, das Boldi ihm glaubte, denn was er für den winzigen Moment in dessen Augen gesehen hatte, war das was sich Vano zu sehen wünschte - der pure Boldi und dessen Liebe.