Beiträge von Dal

    Was Rakshor nicht wusste, war dass Dal das Brinx auch zeitgleich mit Segira spielte. Und so bedeutete der Gewinn der einen Seite, gleichzeitig die Niederlage für die andere Seite. Denn durch Dals Doppelgänger, der sich bei Segira befand, wurden die gleichen, verzauberten Karten eingesetzt.


    Sowohl die Karten bei Rakshor, als auch bei Segira, waren miteinander verkettet. Und so galt hier das Prinzip des mehrteiligen Brinx. Derjenige, der näher am Wert der 21 war, gewann. Der Andere verlor.


    Wenige Augenblicke erschien zusammengeknüllt, in der Faust des Rakshors, ein Zettel. Dal gab ihm auf diese Art und Weise eine Antwort, die eindeutiger nicht ausfallen könnte. Es enthielt den von Rakshor gewünschten Wortlaut und eine Vereinbarung im Falle eines Gewinns.
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    Man munkelte dieser Tage, dass einer der alten Götter wieder zugegen war. Obschon manche behaupteten, dass Palion zusammen mit Kargon untergegangen wäre, schien er die Krise wohl überlebt zu haben. Wie und warum... das waren wichtige Fragen. Aus dem Grund war Dal erpicht darauf Antworten zu erhalten. Möglicherweise konnte sie Palion für seine eigene Zwecke benutzen, weshalb Dal es wert war ein Großteil ihrer derzeitigen Kraft mit der Suche nach Palion zu verbrauchen.


    In bis zu 40 Orten in ganz Asamura besaß Dal identische Dublikate, Absonderungen ihrer Selbst, die die Augen offenhielten. Dals Hauptselbst befand sich derzeit in der Zeltstadt Gelaton, einer der wenigen letzten Bastionen der Rakshaner. Ein durch und durch niederes Volk mit niederen Beweggründen.
    Aber auf persönliche Vorlieben kam es ohnehin nicht an, weswegen die Listige derartige Gedanken ausklammerte und sich nur auf ihre Aufgabe konzentrierte. Seit Monaten schon war Dal mit der Suche beschäftigt. Leider bisher ohne Erfolg.


    "...sich den höheren Mächten nicht beugen. Wir müssen uns gegen die Lichtalben verteidigen," erzählte der Anführer am Lagerfeuer. Dal hatte die Gestalt eines waschechten Rakshaners inne und hörte nur beiläufig zu. "Sie drängen uns zurück. Wir haben keine Chance. Wir müssen fliehen."
    "Fliehen? Bist du ein verpisster Weichling? Wir greifen sie an. Am nächsten Morgen. Ablenkungsmanöver durch Ihmanirs Gruppe. Wir stoßen von hinten an, unterhalb des Flusses. Durchbrechen die Formation der verweichlichten Baumkuschler. Nichts kann uns aufhalten. Das solltest du wissen!"


    Dal hatte genug gehört. Diese Truppe war dem Tod geweiht. Den Rest der Gruppe herauszulocken, war genau der Plan der Lichtalben.
    Kurz überlegte die Listige, ob sie der Runde das erklären sollte. Doch sie schüttelte nur den Kopf. Dieseres niedere Volk war hirnloser Wüstendreck. Da spielte es keine Rolle, ob sie tot oder lebendig waren.


    Dal stand vom Lagerfeuer auf, um zu rauchen, als sie plötzlich eines ihrer Dublikate in Alarm versetzte. Sofort transferierte sie ihr Hauptselbst an den Bestimmungsort, in Obenza und fand sich in einer Kneipe wieder am Tisch bei einem Kartenspiel wieder. "Kweeby, du dreckige Goblinnutte! Nun mach schon", sagte einer der stämmigen Almanen und schaute sie ungeduldig an. Dal sichtlich überrascht, streckte ihre ätherischen Fühler aus und spürte ebenso Palions Existenz im Raum. Genau dort vorne, in der Gestalt eines Rakshaners, spürte sie Palions Existenz.
    "Ich setze alles," sagte Dal und schob ihre kompletten Münzen vor. Nur wenige Augenblicke später zeigte sich: Das war die richtige Entscheidung gewesen. Sie gewann die Runde und ganz beiläufig, mit dem ständigen Blick auf Palion gerichtet, packte sie das gewonnene Geld ein und ging dann Richtung Thresen.


    "Ihr seht aus, wie jemand der Kleidung benötigt. Wohl vom rakshanischen Volk abstammend?", fragte Dal mehr rhetorisch. "Man nennt mich Dal," stellte sich die Listige vor und bestellte zwei Bier. "Wir sollten uns unterhalten."