Narben (Silvano & Boldi)

  • Narben



    Silvano führte Boldizar in seine Kapitänskajüte. Er ließ dem Gardisten bewusst den Vortritt. Boldi betrat einen Raum, indem ein gemütliches Chaos herrschte. Dominierend war der Kartentisch, sowie der Schreibtisch des Kapitäns, mit allerlei nautischen Instrumenten. Ein Bett konnte Boldi nirgendwo ausmachen.


    »Setz Dich«, forderte Silvano Boldi freundlich auf und deutete auf den Kartentisch.


    De Mancini schob die Karten beiseite, in der einen Hand eine große Flasche Schnaps, zwischen den anderen Fingern hielt er zwei Schnapsgläser, wovon er eines Boldizar aushändigte. Wie zufällig berührten die perfekt manikürten Fingerspitzen Boldis Hand.


    Allein die Edelsteine der Ringe, die diese Hand zierten, mussten ein Vermögen wert sein. Giovanni setzte sich Boldizar gegenüber, schenkte ihnen beiden ein und stellte die Schnapsflasche auf den Tisch.


    Er hob das Glas und musterte ihn mit einem strahlendweißen zähnefletschendem Grinsen. Den Kopf wie üblich leicht schräg gelegt. Boldi war Krieger genug um zu wissen, dass Vano so seine Sehschwäche durch das fehlende Auge ausglich.


    »Auf die Unite B der Großherzoglichen Leibgarde«, sagte Vano prostend.
    »Auf die Choucas«, gab Boldi zurück und beide stießen an.


    Sie leerten den Becher in einem Zug und Vano füllte ihnen direkt nach.


    Sie sprachen über den Dienst in der Garde, über das Militär und über die Marine. Aber darüber was sie beide wirklich brennend interessierte, was sie sogar die ganze Zeit bei ihrem Gegenüber anstarrten, darüber verloren sie kein Wort - über die gewaltigen Narben.


    »Darf ich?«, fragte Silvano und deutete auf Boldizars Wange.


    Boldi musterte Vano mit hartem, brennenden Blick. Er starrte den Chevalier regelrecht nieder. Doch dieser hielt seinem Blick stand.


    »In Ordnung...«, antwortete Boldi gepresst.
    »Schließ die Augen«, bat Vano und Boldizar kam der Bitte nach.


    Scheu berührte Silvano Boldis Wange. Fuhr mit den Fingerspitzen hauchzart über die grauenvolle, wulstige Erhebung seiner Narbe. Er hatte selbst sein Auge geschlossen, um die wahre Tragweite von Boldis Narbe zu erfassen.


    Die Berührungen waren mitfühlend und verstehend. Niemand der nicht ähnliches durchgemacht hatte, wusste was es bedeutete in Souvagne wahrhaftig das Gesicht zu verlieren.


    Die Berührungen verwandelten sich, von nachfühlend zu tröstend.


    Vano hatte Boldi die Hand in einer zärtlichen Geste auf die zerstörte Wange gelegt. Reflexartig schmiegte sich Boldi hinein und wusste nicht warum. So verharrten sie einen Moment, der beiden wie eine Ewigkeit vorkam. Boldizar spürte wie Vano seine Hand behutsam wegzog. Der Gardist ergriff mit geschlossenen Augen Silvanos Handgelenk und hielt es fest. Keiner der beiden sprach ein Wort.


    Boldizar spürte wie sich Sekunden später jemand an seiner Kleidung zu schaffen machte und sich Lippen um seinen Schwanz schlossen.


    Mit geradezu quälender Langsamkeit fuhren sie fest seinen Schwanz herab, während die Zunge heiß seinen Schaft streichelte und ihn ableckte. Mit einem schmatzenden Geräusch gab Vano Boldi kurz frei, dessen Schwanz zu einem knallharten Prügel angeschwollen war.


    Boldis frei Hand griff nach Silvanos Schulter, als sich dieser erneut über den Schritt von Boldizar beugte und ihn ganz in den Mund nahm.


    Die Lippen von Vano schlossen sich fester, nasser und williger um Boldis Schaft, als es die Pforte einer Frau je getan hatte. Das Gefühl auf der hoch empfindlichen Haut war suchterzeugend. Boldi wollte mehr und genau das bekam er.


    Mancini saugte, leckte, liebkoste Boldis Schwanz mit einer Begierde die Boldi erschreckte und zeitgleich unheimlich geil werden ließ.


    Stöhnend mit immer noch geschlossenen Augen lehnte sich Boldi im Stuhl zurück, während er ausgiebig nach allen Regeln der Kunst einen geblasen bekam.


    Wer schaute ihn sonst an?


    Das was die Lippen da mit seinem Schwanz veranstalteten war herrlich. Er spürte die heiße Enge die ihn verwöhnte, die Zunge die sich um seinen pochenden Prügel wickelte und ihn in andere Sphären leckte.


    Er wollte etwas sagen, aber seine Worte gingen in einem heiseren Keuchen unter, als Mancinis nasse Zunge seinen Schaft auf und ab glitt. Vano saugte Boldis Prügel tiefer in den Mund, seine Lippen schlossen sich fester und er spürte wie Boldis Schwanz noch härter wurde.


    Dann massierte Silvanos Zunge Boldis Juwelen, als hätte sie nie etwas anderes getan und Vano schien zu wissen was er wollte. Vano lutschte Boldis Juwelen einzeln in den Mund. Boldis Atmen wurde heftiger, er spürte wie ein Vorbote der Lust aus seinem Schaft quoll.


    Als Vano ihm die Juwelen lutschte und sich dann wieder seinem Pfahl widmete, hielt es Boldi nicht mehr aus.


    Er packte Mancini im Nacken und fixierte ihn, während Boldis Schritt regelrecht in Vanos Mund explodierte. Unter hartem Keuchen und heftigem Zuckungen ergoss er sich in Silvano. Boldi verharrte einen Moment, er atmete schwer, das herbe Parfüm von Silvano in der Nase.
    Langsam öffnete er die Augen und starrte auf Silvano herab. Mit den Fingerspitzen tupfte sich der Chevalier die verschmierten Mundwinkel sauber, während ihm der Saft von Boldizar von Kinn tropfte.


    Der Anblick allein ließ Boldis Rohr erneut stahlhart werden, während Mancini seins wieder in die Hose packte.


    Boldi griff nach Silvano, aber Vano stand in dem Moment auf und nahm wieder gegenüber von Boldizar Platz. Mancini goss sich einen vollen Becher Schnaps ein und trank ihn auf Ex aus, ehe er sich zurück lehnte und Boldi stumm und verlangend musterte.

  • Dass der Kapitän sich einfach wieder hingesetzt hatte, als ob sie hier fertig wären, hätte man missdeuten können. Doch Boldiszàr wusste es besser. Silvano wollte es nicht wirklich beenden, er hatte Angst, dass Boldiszàr ihn ablehnte, also ging er wieder von sich aus zur Normalität über, bevor der Gardist es tun konnte.


    »So nicht, mein lieber Vano.«


    Boldiszàr schleuderte den Tisch beiseite, der zwischen ihnen stand. Das massive Möbelstück flog durch die Luft, als sei es nur ein kleines Nachttischlein. Das schwere Holz krachte gegen die Kajütentür, so dass der Boden und die Wände vibrierten, ein Schwall von Karten und Papieren trudelten durch die Luft. Die zugeschraubte Schnapsflasche rollte unter lautem Gepolter über den Boden. Silvano presste sich rücklings in seine Stuhllehne, als Boldiszàr näherkam. Der Gardist beugte sich zu ihm hinab und fixierte ihn mit seinen eisblauen Augen. Sein Blick war hart, aber nicht bösartig. Es war der selbstsichere und fordernde Blick eines Jemanden, der gewohnt war, dass man ihm Respekt entgegenbringt.


    »Behandel mich nicht wie den anderen Abschaum. Ich bin nicht wie die anderen, Vano. Vor mir brauchst du dich nicht verstecken. Mach jetzt keinen Rückzieher, ich will dich. Akzeptiere das und gestehe es dir selber zu, dass dich jemand scharf findet. Du bist heute meiner, Vano. Und vor mir brauchst du deine Maske nicht. Ich trage schließlich auch keine.«


    Er setzte sich breitbeinig auf Silvanos Schoß und küsste ihn auf den Mund. Der Gardist war nicht sehr groß, aber bullig und schwer. Silvano war überrumpelt und machte sich im ersten Moment steif, aber ließ es geschehen. Es war schließlich genau das, was er wollte, aber nicht wagte, einzufordern. Boldiszàr gab es ihm von sich aus. Er küsste den Kapitän mit dem vollen Einsatz von Lippen, Zunge und Zähnen und bald war die weiße Schminke unterhalb von Silvanos Nase fort. Boldiszàr setzte das Küssen auf dem Rest seines Gesichts fort und befreite nach und nach den Kapitän von seiner weißen Maske. Er aß sie einfach auf, schabte die oberste Schicht mit den Zähnen herunter und schleckte den Rest mit der Zunge fort. Mit den Händen strich Boldiszàr ihm, ohne aufzuhören, die Perücke vom Kopf, warf sie zu Boden und fuhr mit den Fingern in sein natürliches dunkelblondes Haar hinein. Es war nassgeschwitzt, die Perücke war wie eine Mütze und das im Sommer. Silvano fühlte, wie frei sein Kopf sich im wörtlichen Sinne anfühlte. Boldiszàr löste ihm den Zopf und ließ das schulterlange Haar frei, krallte mit beiden Händen hinein. Silvano sah nun aus wie ein anderer Mensch, der Gardist erkannte ihn kaum wieder. Nur die Narbe galt es noch von ihrer Abdeckung zu befreien. Boldiszàr hielt inne und blickte in Silvanos Gesicht.


    »Weg damit«, sagte Boldiszàr. »Ich will dich sehen mit allem, was du bist. Vergiss die da draußen. Der Tag gehört uns.«


    Er fuhr mit seinen groben Fingern unter die Augenklappe und zog sie nach oben von Silvanos Kopf. Er besah sich die schlaffen, blutunterlaufenen Augenlider vor der leeren Höhle. So wie zuvor Vano seine Narbe mit den Finger erkundet hatte, befühlte auch er nun die lange, noch weiß verputzte Narbe, die von einem Messer herrührte und sich von dem äußeren Augenwinkel tief durch seine Wange zog. Von unten angefangen, befreite er mit der Zunge auch die Narbe von ihrer Bemalung. Mit dicker Spachtelmasse hatte Silvano versucht, den klaffenden Spalt auf der Wange aufzufüllen, bis dahin, wo die Augenklappe die Entstellung verdeckt hatte. Alles verschwand in Boldiszàrs Magen. Als es vollbracht war, küsste er ihn nahe an dem leeren Auge. Er fühlte keinen Ekel. Er wich danach etwas zurück und betrachtete Silvano, den echten, der nun erstmalig vor ihm saß.


    »Hallo Vano«, sagte er freundlich. »Schön dich kennenzulernen.«
    »... hallo«, sagte Silvano nach kurzem Zögern. Dann wagte er, zu lächeln. Es machte ihn unsicher, ohne seine Schutzschicht jemandem gegenüber zu treten, aber es tat auch gut, denn sein Gegenüber war ebenso nur er selbst.


    Auch Boldiszàr lächelte mit dem Mundwinkel, mit dem das noch konnte. Er umarmte Silvano, sank hinab und zog ihn mit sich auf den Fußboden, wo sie sich küssend über die Planken wälzten. Die Papiere zerknickten unter ihnen. In seiner - wegen der aktuellen Mode viel zu engen - Hose tat Silvano sein bestes Stück weh, dass vergebens versuchte, sich Raum zu schaffen. Sie rollten, bis Boldiszàr Silvano auf dem Rücken fixierte und zwischen seinen Beinen kniete. Der Bauch des Kapitäns hob und senkte sich keuchend, an seinem Hinterteil spürte er Boldiszàrs Erregung. Boldiszàr befreite Silvanos steifes Glied mit einer Hand aus seinem Gefängnis. Befreit sprang es hervor und wurde von einer starken, rauen Hand in Empfang genommen. Boldiszàr hielt es mit der Hand umschlossen. Silvano gewöhnte sich an die starke Gardistenpranke, die ihn verlangend umschloss und ihn zu kneten begann. Bald räkelte Silvano sich stöhnend unter Boldiszàr auf dem Fußboden. Seine teuren Kleider wurden staubig und zerknitterten. Es scherte ihn nicht. Boldiszàr drückte fester zu und rieb ihn fast schon brutal, aber ohne die Grenze zum Schmerz zu überschreiten. Als Silvanos Schenkel zuckten, begann Boldiszàr mit der Hüfte zu wiegen, auch wenn noch Stoff zwischen ihnen lag. Trotzdem konnte Silvano deutlich spüren, wie er gegen seine Öffnung drückte. Nur zu gern würde er ihn jetzt ganz spüren. Silvano krallte sich in Boldiszàrs Kleidung fest und hob die Beine, während er den Gardisten zu sich hinab zerrte. Dieser folgte dem Zug, beugte sich tief über ihn und küsste ihn erneut. Erregt und willig entspannte Silvano seine Unterleibsmuskulatur. Boldiszàr bumste ihm mit kräftigen Stößen die Hose in sein offenes Loch, während er mit einer Hand immer noch Silvanos Schaft umschlossen hielt, den er noch schneller massierte. Silvano bäumte sich auf und sein Stöhnen wurde von Boldiszàrs Kuss erstickt, während die Hose tief in seinen Leib hineingedrückt wurde. Silvanos Hüfte zuckte und er besudelte sich. Es war ihm egal. Alle Eitelkeiten waren fort. Er war nicht mehr Silvano, der die Maske trug, sondern Silvano, der Mensch.


    Schwer atmend kamen sie wieder zur Ruhe. Die Kajüte sah aus wie ein Schlachtfeld. Und auf dem Boden lagen zwei gezeichnete Krieger.


    »Du siehst viel besser aus ohne den ganzen Kleister im Gesicht«, fand Boldiszàr und strich ihm die verschwitzten Haare von der Stirn.


    Silvano suchte sein Gesicht millimeterweise nach Anzeichen von Hohn ab. Aber da war nichts. Keine Lüge, kein Spott, sondern nur ein tiefes Verstehen. Boldiszàr stand auf, rückte seine Kleidung zurecht und reichte Silvano die Hand, um ihm aufzuhelfen.