Die Wildblume und die Seelilie
Basile blickte aus dem Fenster der vornehmen Kutsche, die sich langsam in den engen Gassen von Mancini durch das Gewühl der Passanten zum Hafen hinunter schob.
Das mediterrane Leben in dem Küstenorten pulsierte um diese Jahreszeit vor Leben.
Der Kutscher knallte mit der Peitsche und fluchte, aber das störte die Passanten kein bisschen.
Als dieser mit der Peitsche nach einem besonders langsamen Kerle schlug, wäre es beinahe zu einer Schlägerei gekommen. Basile zog den Kopf zurück in die Kutsche.
`Die brennende Sonne macht die Menschen aufbrausend´, grübelte der Palaisin.
Die Kutsche hielt, die Tür wurde geöffnet und Basile stieg aus. Er sprang auf den Landungsplatz in die warme, tiefstehende Herbstsonne und schaute sich neugierig um.
Entlang des Hafenbeckens herrschte lebhafte Betriebsamkeit. Die an der Kaimauer vertäuten Schiffe wurden beladen oder gelöscht. Waren wurden mit Karren oder von stöhnenden Trägern zwischen den Lagerhäusern und Schiffen hin- und hertransportiert und eine lange Reihe Ochsenkarren zog mit hoch aufgetürmten Warenbergen in Richtung der Hauptstraße davon.
Im Schatten der Seitengassen ging es viel gemächlicher zu. Dort betrieben einige kleine Tavernen ihr Geschäft, und viele durstige Gäste hatte sich dort niedergelassen.
Basile sah sich suchend um.
Es hieß einer der berüchtigtsten Piraten wäre in Mancini an Land gegangen. Einst Kapitän einer gesunkenen Handelsbrigg, schlug er sich nun seit Jahren als Pirat durch und machte anderen Seeleuten das Leben schwer. Heute würde Basile damit Schluss machen.
Der Name des Pirat war Laurent Louis Desnoyer, genannt der Sturmrufer.
Er würde seinen Sturm bekommen grinste Basile.
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