Kapitel 34 - Gespräch mit Thabit

  • "Wie du richtig vermutet hast, benötige ich deine Hilfe in Form eines Rats, Thabit", sprach Tazio in einem ehrfürchtigen Ton, der nicht so ganz dazu passte, dass er mit Maximilien auf einem Ecksofa lümmelte, eine Kaffeetasse in der Hand. "Wusstest du, dass Horatio Rochenoir aus der Familie der Hohenfelde stammt? Wenn ja - ist es möglich, dass das, was geschehen ist, nichts weiter als die Fortführung einer alten Fehde war? Ich bin sicher, du hast mitbekommen, was los war."


    Schließlich war ein Ruspante im Schlepptau von Alexandre in den Palast gekommen und diese waren die Augen und Ohren von Thabit.


    "Ich dachte mir, vielleicht war es nicht die Schuld von Ciel und Verrill, dass es eskalierte, denn zweifelsohne waren sie beide zumindest zeitweise besessen von diesen beiden Ältesten. Waren sie überhaupt Herr ihrer Sinne oder hat man sie benutzt wie Marionetten als Waffen der beiden Hohenfeldes?"

  • Thabits Erscheinung ließ sich auf dem Boden nieder und nahm dort Platz.


    "Als Hüter des Wissens, ist uns bekannt wer Horatio ist.

    Horatios vollständiger Geburtsname ist Horatio Nectovelius sa Ettainarar. Sa Ettainarar heißt übersetzt in Asameisch "von Hohenfelde". Horatio ist ebenso ein Ältester wie ich, aber er wesentlich älter. Er wurde auf Caltharnae geboren, als dieser Kontinent noch nicht in der Katastrophe versank. Wir zählen ihn somit zu den Altvorderen, den Clatharnaern.


    Horatio ist überaus mächtig, er ist ein Essenzmagier. Er nutzt damit die uralte Magie der Lebensessenzen, jene Magie wird auch Blutmagie genannt. Sie raubt Leben für gewaltige Sprüche, aber bei entsprechendem Können und passender Befähigung kann man damit sogar Leben schaffen. Es ist eine unheimlich weit gefächerte Magieform gewesen, aus einer längst vergangenen Zeit.

    Jahrhunderte später fand sie ebenso Verwendung auf Asa Karane.


    Als junger Mann lernte Horatio eine anderen Magier kennen und lieben. Nur leider entstammte dieser keinem der Häuser, die ein Hohenfelde als Ehewürdig werten würde. Horatio heirate diesen Mann dennoch und nahm dessen Namen an. Sein Ehemann hieß Raynir Biringur sa Kharshalar - Raynir Biringur von Schwarzfels. Ab dem Tage hieß er Horatio sa Kharshalar übersetzt in Asameisch von Schwarzfels oder in Souvagnischem Dialekt Rochenoir.


    Der Vater von Horatio sah dies als Untergrabung seiner Macht, er wertete es als persönlichen Angriff. Andogius Carantoc sa Ettainarar - von Hohenfelde, Erzhexer genau jenes Hauses und Horatios Vater - hob den vermeintlichen Fehdehandschuh auf und antwortete wie jeder Hohenfelde in dieser Position antworten würde. Er löschte die Familie Schwarzfels bis auf eine einzige Person aus - Horatio.


    Er tötete die Schwarzfels nicht nur, er vernichtete sogar ihre Seelen im Nexus, ließ sie von seinen Schatten verschlingen. Körperlich und geistig völlig vernichtet, schliff er durch die Macht seiner Magie die Burg der Schwarzfels. Sie stand auf einem schwarzen Felsen und war aus gleichem Material erbaut.


    Andogius hatte Horatio damit alles genommen, seine Familie die er wirklich liebte und das Heim wo er sich glücklich und geborgen fühlte. Er sagte nichts. Andogius brüstete sich mit keiner Silbe dieser Tat, nein auch hier tat er was ein Hohenfelde tun würde - er schwieg. Er ließ das Geschehene für sich sprechen. Sie lernen bereits zu schweigen, wo andere erst noch das Sprechen lernen Tazio.


    Und so kehrte Horatio heim und fand es nicht mehr vor. Sein Mann, seine Familie und seine Burg vernichtet. Du Botschaft war eindeutig, Du kannst der Familie nicht entkommen und niemand stellt sich gegen die Familie, schon gar nicht gegen deren Oberhaupt. Noch lebst Du... noch... also wähle jetzt sehr weise....


    Diese Botschaft klang im Nachhall der angewandten Magie mit. Horatio wählte, ob weise oder nicht, maße ich mir nicht an zu beurteilen.


    Er wählte seine Geburtsfamilie vollständig ab, er entsagte ihrem Namen. Mehr noch, er erklärte dieser Familie den Krieg. Sie die andere für ihre Sprüche jagten, die andere aus Spaß und Mordlust niederrangen, jenen Dolchen aus der Finsternis die man nicht grundlos Jahrhunderte fürchtete... ihnen erklärte er den Krieg.


    Horatio von Schwarzfels, wurde der Jäger der Jäger, der Mörder der Mörder und er lernte. Er tötete, er studierte, er versteckte sich und er schaffte etwas, was man nicht für möglich hielt. Er stieg in den Rang eines Ältesten auf. Hier hätte sich der Kreis zu seiner Familie schließen können. Aber er entsagte ihnen noch immer, blieb was er all die Jahre gewesen war... Der Lichte.


    Was man heute mit Respekt ausspricht, was nichts als eine reine Schmähung der Hohenfelde. Wer im Licht wandelt, irrt.

    Er trug diesen Namen seit jeher mit Stolz, denn einst hatte ein Schwarzfels genau das Licht in seine Welt gebracht, was er so schmerzlich vermisste. Und so jagte er weiter, im Namen seiner Familie, jene Familie der er sich zugehörig fühlt. Er frisst keine unschuldigen Seelen, er verschlingt Schatten.


    Uns hat er zu keiner Zeit bedroht, auch wenn unsere Sippe mit den Hohenfeldes im Bunde sind. Wer den Namen Wigberg wählt, wer einen anderen Namen wählt - wählte die Familie der Dunkelheit ab. Es gab und gibt immer wieder Hohenfelde die lieber Wigbergs wären, manche wohl auch lieber Eibenbergs oder wer anders. Jene haben von ihm nichts zu befürchten.


    Dunwolf hingegen stellt all das dar, was Horatio verabscheut. Und für Dunwolf gibt es keinen widerwärtigeren Ältesten, als Horatio. Schwarzfels hat nach seiner Auffassung nicht nur die Essenzmagie in etwas Lichtes pervertiert, er beschmutzt mit seinem Zustand auch die Macht und das Ansehen der Ältesten.


    Folglich kann es durchaus sein, dass die beiden sich dort die Stirn geboten haben", erklärte Thabit so ausführlich wie möglich.






  • Tazio lauschte angestrengt, aber er würde lügen, würde er behaupten, dass ihm irgendetwas von dem gefiel. Es beunruhigte ihn zutiefst, denn er traute Horatio nicht, aber er hatte bislang dem Schutz von Thabit vertraut. Offenbar umsonst. Momentan schien es, als ob Horatio allein über Werden und Vergehen auf Asamura entschied, ganz gleich, wie neutral oder auch nobel seine Absichten sein mochten. Um diese ging es nicht. Jetzt ging es Tazio um die Sicherheit seines eigenen Landes. In diesem Moment meinte er, Ciel zu verstehen und die Bluthexer, welche die Ältesten ebenso wie alle anderen Nekromanten behandelten, sie verabscheuten und bekämpften, anstatt sie zu verehren. Tazios Herz wurde düster und er vergrub sich in seine Gedankenwelt. Es dauerte, bis er sagte:

    "Es gibt Tage, da fühlt man sich nicht mehr als Herr im eigenen Land. Tage, an denen man alles hinwerfen möchte, da alle Bemühungen am Ende doch keine Rolle spielen, da sie doch nur von der Gnade irgendwelcher Kreaturen abhängen, die ihre Zeit als Lebende längst hinter sich gelassen haben sollten."


  • "Gräme Dich nicht Tazio, betrachte es neutral. Du hast mich an Deiner Seite und wir beide gehören dem selben Blute an. Niemand ist allmächtig, auch Horatio nicht. Der Schlüssel für jede Lösung eines Problems war immer noch das passende Wissen. Jedes Wesen, ob Mann oder Maus ob Ältester oder Jüngster hat eine Schwachstelle.


    Du bist Herr in Deinem eigenen Land, natürlich könntest Du behaupten, dass bist Du nur da ich Dir Dein Leben schenkte. Mich einmischte und somit Dich erneut auf den Thron setzte. So gesehen könnte es stimmen was Du sagst Tazio. Aber ob nun ein Ältester, ein Gott oder ein Duca, ein jeder von uns hat die Macht die Geschicke der Zeit und das Schicksal zu verändern.


    Manchmal liegt das Schicksal aller in der Hand eines einzigen Mannes, mag er noch so gering sein. Und an anderen Tagen Tazio, da schafft es der Mächtigste alleine nicht, dem Schicksal zu trotzen und benötigt den Beistand aller. So sind die Gezeiten der Zeit Tazio, Ebbe und Flut. Manchens wird dabei ins Meer gerissen, manchmal wird etwas angespült.


    Nichts von alledem was Du getan hast, war umsonst. Auch wenn Du mich zu jenen Wesen zählen musst, die ihre Zeit längst überdauert haben bin ich Dir wohlgesonnen. Du bist ein Familienmitglied und Du bist nicht allein Tazio. Zudem rechnen die meisten Ältesten in anderen Dimensionen was ihre Einmischungen angeht.


    Hätte ich Dich zurückholen dürfen? Vielleicht nicht, denn damit habe ich in die Geschicke der Zeit eingegriffen. Es hätte eine Welt nach Dir gegeben Tazio, ein Ledwick nach Dir. Wie es ausgesehen hätte, ist ungewiss.


    Ebenso kann man fragen, ist die Einmischung Dunwolfs in naridische Angelegenheiten nötig? Oder seine anderen Einmischungen?


    Letztendlich Tazio kannst Du den Sinn oder Unsinn auf einen Maßstab herabbrechen, den Handlungsgrund.

    Warum tat ich was ich tat? Um die Familie zu schützen und natürlich um mich zu schützen.

    Warum tut Dunwolf was er tut? Um Unterhaltung, Nahrung und Spaß zu haben.

    Warum tut Horatio was er tut? Aus Liebe, er verlor seinen "Irving".


    Auch wenn er seiner Familie entsagte Tazio, unterliegt er einem uralten Hohenfelde-Fehler. Man kann die eigenen Wunden nicht heilen, indem man andere verletzt. Das funktioniert nicht. Gleich wieviele Schatten er jagt und verschlingt, sein Mann kehrt nicht zurück. Gerächt hat er ihn, aber ist er noch gerecht? Das ist die Frage.


    Die andere Frage ist, solange er jene verschlingt, die unschuldige Seelen auf der anderen Seite fressen, ist er da ein Feind, oder ist er Euch ein Freund, wenn Ihr eines Tages selbst dort schwebt?


    die Welt Tazio ist nicht nur nach Ländern aufgeteilt, sondern auch nach Jagdgebieten, ich selbst jage um zu leben. Wir alle jagen, verzehren Nahrung um zu leben. Bedenke dies.


    Deine Entscheidungen über Dein Land, sind maßgeblich. Auch wenn Du es mir vielleicht nicht glauben möchtest, aber würdest Du mich des Landes verweisen, würde ich gehen. Andere Älteste ohne Bindung an bestimmte Personen durch Familienbande sehen es anders. Aber auch sie können vertrieben werden. Sie sind nicht unverwundbar Tazio. Zu Deiner Beruhigung, Du bist Duca von Ledwick und niemand sonst.


    Was die Personen angeht die Ihre Zeit überlebt haben, dass hat meistens einen sehr schmerzlichen Grund. Siehe meine Geschichte und die von Irving. Kaum jemand wird ein Ältester aus purer Machtgeilheit heraus. Es gibt sie, aber die meisten wurden in den Schmieden des Schmerzes geboren. Ich zähle ebenso dazu Tazio, denn ich starb um so zu leben.


    Ich hoffe ich habe Dir damit etwas von Deiner Angst nehmen können", sagte Thabit freundlich.

  • "Nein, hast du nicht, Thabit", sprach Tazio mürrisch. "Denn letztlich hat jedes Staatsoberhaupt, ob Duca, Duc oder naridischer Ratsherr, noch einen über sich - einen Ältesten. Jemanden, der die Geschicke der Sterblichen lenkt, ohne selbst noch Teil ihrer Welt zu sein. Ihr lebt in einer anderen. Warum ihr seid, was ihr seid, ist für mich eine interessante Information am Rande, aber sie ist nicht maßgeblich. Letztlich fühlt es sich gerade so an, als ob die almanischen Kronen keinerlei Bedeutung haben. Ich bin es nicht gewohnt, irgendjemandem Rechenschaft abzulegen über mein Denken und Handeln, es sei denn, ich wünsche ein reflektierendes Gespräch. Letztlich ist das aber der Entscheidende Punkt. Dies ist nicht mehr die Welt der Almanen. Sondern die der Ältesten! Und ich denke, ich verstehe nun, was Ciel trieb.


    Das bezieht sich nicht speziell auf dich, Thabit, es bezieht sich auf die gesamte vermaledeite Situation und genau darum wurden die sechsten Magiergrade verboten. Beim fünften schon hätte es beginnen sollen.


    Max, was ist mit dir? Was sagst du dazu?"

  • Maximilien hatte Tazio und Thabit gelauscht und sich seine eigenen Reim auf all die Informationen gemacht. Er nickte Tazio knapp und freundlich zu.


    "Dein Zweifel ist völlig berechtigt Tazio. Aber ich sehe es wie folgt, wir sind Regenten unseres Landes. Aber wir haben ein Problem mit einer magischen Untergrundorganisation, die meint die Geschicke der Welt lenken zu können aufgrund ihrer Macht. Ganz ähnliche Höhenflüge haben auch andere Verbrecherorganisationen, ob sie nun reinen Reichtum, eine Landes- oder die Weltherrschaft anstreben.


    Du behauptest Tazio wäre Dein Duca und Dein Herr. Du würdest seinem Befehl gehorchen. So sollte es jeder treue Untertan halten. Ich habe Dir nichts zu befehlen, Du gehörst zu Ledwick. Deine Treue kannst Du dadurch beweisen, indem Du nicht gehst wenn Tazio es verlangt, sondern indem Du uns die Möglichkeit nennst, wie man einen Ältesten vernichten kann. Ich vermute es gibt da kein generelles Allheilmittel, das Euch beikommen kann.


    Was also könnte Dich töten? Was Dunwolf, was Horatio und welche Ältesten gibt es noch, die wir nicht kennen. Das wäre meine Frage. Oder wie man so sagt, Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Ist ein Ältester ein Magier, der ein Landsmann ist und einem beisteht gibt es keinem Grund ihm zu schaden. Das heißt, solange er uns nicht schadet oder derartige Ränke schmiedet.


    Und ja ich verstehe nun auch was Ciel sah, er sah das ganze Bild und nicht nur die einzelnen Pinselstriche. Ich werde nach ihm schicken lassen", sagte Maximilien.


    Fabien kam der Aufforderung umgehend nach und schickte eine der Wachen zu Ciels Gemach, damit dieser wieder zu Tazio zurückkehren möge.

  • »Wohl gesprochen«, bestätigte Tazio. »Den Fragen von Maximilien schließe ich mich an. Wo liegt denn diese Schwachstelle, ist sie bei jedem Ältesten gleich? Auf welche Ältesten muss man sich noch einstellen? Und von nicht minderer Bedeutsamkeit ist, ob sie alle mit euch verwandt sind, mit der sogenannten Trinität?«

  • Als Ciel eintrat, hatte er gerötete Wangen. Man sah ihm an, dass er in Eile gewesen war. Er hatte die Kleidung gewechselt und trug saubere, aber einfach Kleider am Leib und stabiles Schuhwerk. In der Hand trug er einen großen Lederkoffer, der sehr prall wirkte. Er stellte ihn ab, nahm den Dreispitz vom Kopf und verneigte sich.


    »Majestät?«

  • Maximilien ging auf Ciel zu und umarmte ihn fest und liebevoll. Sanft hob er mit einem Finger Ciels Kopf unter dem Kinn an und schaute ihm in die Augen.


    "Der ist gerade nicht anwesend Ciel. Es tut mir leid wie ich über Dich gedacht und was ich zu Dir gesagt habe. Du hattest Recht mit Deiner Annahme. Du hast es gut gemeint, Du wolltest mich beschützen anstatt mich bedrohen. Ich entschuldige mich aufrichtig bei Dir mein Sohn. Es tut mir leid, bitte verzeihe mir.


    Die Art wie ich mit Dir umgegangen bin, hast Du nicht verdient. Sie war einer Wut geschuldet, die Du ebenfalls nicht verdient hast. Alles was Du wolltest hast Du aus ehrlichem Herzen getan, ich habe es aus einer uralten Angst heraus nicht erkannt und ich habe Dir nicht zugehört. Dabei hast Du all die Zeit nichts anderes gesagt.


    Das wovor Du mich gewarnt hast, ist realer als Du denkst. Zu real und bezieht sich nicht allein auf einen Ältesten. Möglicherweise bezieht es sich auf alle, wobei wir alle gar nicht kennen.


    Tazio rief Thabit an, damit dieser erscheinen möge. Seine Vermutung war, dass gar nicht Du gegen Verrill in die Schlacht gezogen bist, sondern Dunwolf gegen Horatio.


    Thabit erklärte uns, dass die Welt nicht nur nach Staaten, sondern auch nach Jagdgebieten aufgeteilt ist. Und das sich folglich die Ältesten öfter in die Quere kommen, vereinfacht ausgedrückt. Unterschiedliche Ansichten und Interessen prallen dort aufeinander. Und ebenso die Gründe warum sie wurden wer sie sind und weshalb sie tun was sie tun. Horatio hat einen anderen Grund warum er ein Ältester wurde und wen er jagt als Dunwolf. Aber letztendlich sind beides Älteste.


    Worauf hin ich folgendes sagte.

    Dein Zweifel ist völlig berechtigt Tazio. Aber ich sehe es wie folgt, wir sind Regenten unseres Landes. Aber wir haben ein Problem mit einer magischen Untergrundorganisation, die meint die Geschicke der Welt lenken zu können aufgrund ihrer Macht. Ganz ähnliche Höhenflüge haben auch andere Verbrecherorganisationen, ob sie nun reinen Reichtum, eine Landes- oder die Weltherrschaft anstreben.


    Du behauptest Tazio wäre Dein Duca und Dein Herr. Du würdest seinem Befehl gehorchen. So sollte es jeder treue Untertan halten. Ich habe Dir nichts zu befehlen, Du gehörst zu Ledwick. Deine Treue kannst Du dadurch beweisen, indem Du nicht gehst wenn Tazio es verlangt, sondern indem Du uns die Möglichkeit nennst, wie man einen Ältesten vernichten kann. Ich vermute es gibt da kein generelles Allheilmittel, das Euch beikommen kann.


    Was also könnte Dich töten? Was Dunwolf, was Horatio und welche Ältesten gibt es noch, die wir nicht kennen. Das wäre meine Frage. Oder wie man so sagt, Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Ist ein Ältester ein Magier, der ein Landsmann ist und einem beisteht gibt es keinem Grund ihm zu schaden. Das heißt, solange er uns nicht schadet oder derartige Ränke schmiedet.


    Und ja ich verstehe nun auch was Ciel sah, er sah das ganze Bild und nicht nur die einzelnen Pinselstriche. Ich werde nach ihm schicken lassen.


    Und hier bist Du nun wieder.


    Tazio fügte folgendes an.

    Denn letztlich hat jedes Staatsoberhaupt, ob Duca, Duc oder naridischer Ratsherr, noch einen über sich - einen Ältesten. Jemanden, der die Geschicke der Sterblichen lenkt, ohne selbst noch Teil ihrer Welt zu sein. Ihr lebt in einer anderen. Warum ihr seid, was ihr seid, ist für mich eine interessante Information am Rande, aber sie ist nicht maßgeblich. Letztlich fühlt es sich gerade so an, als ob die almanischen Kronen keinerlei Bedeutung haben. Ich bin es nicht gewohnt, irgendjemandem Rechenschaft abzulegen über mein Denken und Handeln, es sei denn, ich wünsche ein reflektierendes Gespräch. Letztlich ist das aber der Entscheidende Punkt. Dies ist nicht mehr die Welt der Almanen. Sondern die der Ältesten! Und ich denke, ich verstehe nun, was Ciel trieb.


    Das bezieht sich nicht speziell auf dich, Thabit, es bezieht sich auf die gesamte vermaledeite Situation und genau darum wurden die sechsten Magiergrade verboten. Beim fünften schon hätte es beginnen sollen.


    Thabit soll uns beantworten, was er zu den Ältesten zu sagen hat. Schließ Dich uns an, höre zu, stelle selbst Fragen", bat Maximilien.

  • Thabit schaute Tazio an, dann beobachtete er die Versöhnung von Maximilien und Ciel, ehe er antwortete.


    "Zur Erläuterung der Trinität, dass war Dun-Haru-Mar. Dunwolf von Hohenfelde, Harubold von Wigberg und Marthis von Eibenberg. Diese drei bildeten schon zu Lebzeiten ein tödliches Trio, sie lebten und liebten in einer Dreiecksbeziehung in der Dunwolf der Kopf war. Alle drei erreichten gemeinsam die Macht des Lichs und sie überschritten zu Dritt die Grenze des Seins- und Nichtsseins, also erreichten den 6. Grad der Magie. Dabei gingen sie bewusst eine Seelenverschmelzung ein und so wurde aus Dunwolf, Harubold und Marthis eine einzige Wesenheit mit drei Seelen - Dun-Haru-Mar. Eine wahre, tatsächliche Trinität.


    Jene die von ihm oder von Harubold oder Marthis abstammen oder sie anbeten gehören zur Trinität. Wie das naridische Haus der Hohenfelde einst, einige Wigbergs besonders die in Alessa oder auch der Zirkel der Menschenfresser. Als Ciel den Tempel der Trinität vernichtete, war die Trinität dem Untergang geweiht. Also tat Dunwolf das, was ein Ältester tut um zu überleben, er absorbierte Lebensessenz, Magie und da niemand anderes da war als seine beiden Ehemänner Harubold und Marthis verschlang er ihre Seelen um zu überleben. Man sollte nie vergessen, mit wem man es zu tun hat, wenn man einem Hohenfelde gegenübersteht.


    Das Tazio was Du als Trinität bezeichnest, hat damit erstmal nichts zu tun. Die Trinität beruht auf diesen drei Männern.

    Das was Du meinst ist die Sippe.


    Die Familien Hohenfelde, Wigberg und Eibenberg hatten vorher bereits mehrfach Bündnisse geschlossen. Selbst der Vater von Dunwolf, Indutiomarus war mit einem Wigberg zusammen. Die Trinität schweißte die Sippe nur wesentlich enger zusammen. Gemeinsam flohen die drei Familien von Asa Karane und siedelten sich in Naridien an. Auf dem Weg dorthin wurden sie alle unliebsame Konkurrenz der Familie los.


    Man kann sie zwar synonym verwenden aber die Trinität ist der Dreier-Älteste Dun-Haru-Mar, das andere ist die Wahlsippe Hohenfelde - Wigberg - Eibenberg, die fest zusammenhalten und auch permanent untereinander heiraten. Ihre Aufteilung und Ihr Zusammenhalt richten sich auch nach ihren Aufgaben, Hohenfelde - Mord und Folter, Wigberg - Wissenssammlung, Eibenbergs - Geld. All das mit Unterstützung der Magie und all das um Macht zu erlangen und zu halten.


    Verwandt sind nur die Sippler. Aber es gibt viele Zweige der Sippe die gar nicht offiziell den Namen ihrer Sippe tragen.

    Heißt die von Dornburgs zum Beispiel sind ein Teil der Sippe, sie tragen den Namen Dornburg sind aber dem Blute nach Hohenfedes. Dunwolf streute seine Saat weit und gut. Er nennt seine direkten Nachfahren Gartenblumen oder Zuchtblumen, da er direkt den Daumen auf ihre Selektion hatte, das andere sind Wildblumen oder Halb-Wildblumen.


    Du selbst bist mit unserer Sippe verwandt Tazio, Du gehörst zur Familie der Wigbergs. Du bist ein Zweig der Wigbergs, der nicht den Namen trägt. Du bist sozusagen eine Wildblume von uns.


    Einige Älteste sind mit der Sippe verwandt, also auch mit der ehemaligen Trinität - nun nur noch Dunwolf.

    Horatio zum Beispiel ist ein gebürtiger Hohenfelde, aber er verabscheut sie und die Sippe.

    Dal ist ein gebürtiger Eibenberg und kein Geschöpf auf der gesamten Welt könnte mehr Eibenberg sein als er.


    Die miteinander verwandten Ältesten sind:

    Dun-Haru-Mar - Trinität der Grausamkeit, einst "Familiengott" der Sippen Hohenfelde, Eibenberg und Wigberg

    Dunwolf - Herr der Menschenfresser, verehrt von der Gruppe "Die Beißer"

    Thabit - meine Wenigkeit, "Gott der Meere", manche nennen mich auch Davy, den Urhai oder ähnliches

    Dal - "Gott des Geldes", Herr/in des Geldes, der Raffgier, der Zwangsarbeit und der Mühlsal, verehrt von den Goblins

    Horatio - Herr des Wissens, vor allem des magischen erhellenden Wissens, verehrt von seinen Anhängern

    Nicodemus - "Gott der Vampire", erster Vampir, kam unsterblich zur Welt, kein tatsächlicher Ältester


    Weitere Älteste:

    Ardemia - Herrin der Natur, wird von den Waldalben verehrt
    Malgorion - Herr der Dunkelheit, wird von den Frostalben verehrt

    Oril - Herr des Lichts, wird von den Lichtalben verehrt

    Clawis - Herr der Elemente, wurde einst von den handwerksliebenden Zwergen verehrt


    Vernichtete Älteste:

    Krindil und Vagur von Hohenfelde - die düsteren Zwillinge, Dualität des Blutrausches und Verwesung, verehrt von ihren Anhängern auf Caltharnae

    Nynrem Xanug - Herr des Eises und des kalten Stahls, wurde von seinen Arashi Anhängern verehrt

    Halalon - Herr der Nichtigkeit, Sinnlosigkeit des Seienden, er lehnte alles Bestehende ab sein Ziel war das völlige Nichts


    Es mag noch weitere Älteste geben, die mir nicht bekannt sind. Zudem werden Älteste geboren und sie werden vergehen. Es wird weitere Männer geben die den 6. Grad erreichen. Es gibt immer besondere Kandidaten die den Weg des Schmerzes gingen und ihn deshalb auch in der Endkonsequenz nicht scheuen. Von einem weiß ich aber ich schweige. Ebenso wird er von Horatio beobachtet.


    Jeder Älteste hat eine Schwachstelle, sein Phylakterium zudem hat jeder mindestens eine persönliche Schwachstelle. Manche sind körperlicher, geistiger oder magischer Natur. Manche sind offensichtlich, manche sind so gut verborgen, dass man schon einiges an Ermittlung braucht um sie herauszufinden. Andere wiederum findet man vielleicht nie heraus. Ich weiß viel, immens viel, aber leider nicht alles.


    Manche haben ihre speziellen Handlungsgründe und fällt der Grund weg, können sie Frieden mit sich selbst und der Welt schließen. So verging Halalon, er ging freiwillig in die Auflösung als sich sein Schmerz in Nichts auflöste. So ging er und nicht die Welt", erklärte Thabit.

  • Ciel drückte seinen Vater extrem fest an sich, wobei ihm der Dreispitz aus der Hand fiel. Etliche Küsschen auf die Wange seines Vaters bezeugten, wie glücklich er war und dass diese Versöhnung sich für ihn nicht nur aufrichtig anhörte, sondern genau so anfühlte.


    "Ich verzeihe dir Papa und bitte verzeih du auch mir meine Fehler ... ich habe falsch gehandelt in meinem Tatendrang. Wie gut es auch gemeint gewesen sein mochte, auf eine solche Weise hätte ich es nicht angehen dürfen. Lass uns darüber reden, wie wir es in Zukunft angehen wollen - diesmal gemeinsam."

  • Tazio freute sich über die Versöhnung. Ein Schritt zurück - in eine bessere Richtung, wenn man sich dabei vom Abgrund fortbewegte. Ein kaum merkliches Lächeln umspielte seine Mundwinkel, ehe sein Blick wieder ernst wurde und er Thabit lauschte.


    "Was ist ein Phylakterium? Wie ist es als Schwachstelle zu nutzen? Und wie lautet die Schwachstelle der benannten Ältesten? Was den Begriff der Trinität anbelangt, so war es Irving, der diesen synonym für das Dreiergespann der Sippe verwendete - dies nannte er die wahre Trinität."

  • Maximilien küsste Ciel fest auf die Stirn.


    "Das machen wir Ciel. Vielleicht war das ein Gang den wir gehen mussten, denn manchmal ist man trotz aller Liebe betriebsblind. Jeder hat sein Päckchen zu tragen, dass einem die Sicht auf die Welt eicht. Aber das sollte einem nicht den Blick auf das Wesentliche verbauen. Hat es mir aber, Du bist mein Sohn, Du bist nicht meine verräterische Mutter. Und sicher kann Verrat überall herrühren, aber um das herauszufinden hätte ich Dir zuhören müssen. Wer selbst die ganze Zeit redet oder motzt, der kann nicht zuhören. Und ehrlich gesagt wollte ich das in dem Moment auch nicht, denn ich war zutiefst verletzt und das grundlos. Fabien hatte ebenso Recht wie Du.


    Manchmal weiß man erst was man besessen hat, wenn man es verloren hat Ciel. Und ich denke uns beiden wurde vor Augen geführt, wohin es führen kann wenn man zu stur ist. Gehen wir es zukünftig geschmeidiger an, etwas mehr wie Pom es generell getan hat und gehen wir es gemeinsam an. Ich liebe Dich, dass sollst Du wissen, gleich was ich zu Dir sagte. In meiner Wut sage ich viele Dinge die ich bereue und die Worte habe ich bereut.


    Pack Deine Sachen nachher wieder aus", sagte Max freundlich.


    Die Informationen die ihnen Thabit gab, waren alles andere als leichte Kost, aber das es mehr Zwischen Himmel und Erde gab anstatt Ainuwar und Rakshor war eigentlich logisch.


    "Die Fragen sind weise Tazio und wer ist der Mann der beobachtet wird? Was hat er an sich, dass zwei Älteste ihn beobachten? Kann er sie vernichten? Oder fürchten sie Konkurrenz? Falls erstes zutrifft, könnte er eine Bedrohung für alle Ältesten sein und damit für uns ein wichtiger Verbündeter", fügte Maximilien an.

  • "Ein Phylakterium ist ein magisches Gefäß, um ein Ältester zu werden muss man in einem Teil eines besonderen magischen Rituals seine Seele durch genau jenes arkane Gefäß namens Phylakterium pressen. Dies ist natürlich nicht einfach so möglich, sondern es erfordert lebenslange Studien und ungeheure Willenskraft.


    Seelen bergen eine ungeheure Macht, bedenkt die Essensmagie. Seelen halten den sterblichen Willen aber auch in die dafür vorgesehenen Bahnen. Die Trennung dieser Form, die Aufspaltung von Seele und sterblicher Form beseitigt alle Hemm- und Hindernisse. Die Wirkung sich und seine Seele durch ein Phylakterium zu pressen und eine neue Daseinsform anzunehmen erweitert den eigenen magischen Horizont nahezu unbegrenzt. Man begreift so viel, man will so viel wissen, es gerade zu verschlingen.


    Aber das Reisen durch das Phylakterium zerfetzt einem die Psyche, es zerreisst einem die Seele, raubt einem einen Teil davon. Manche, nun ehrlicherweise die meisten, werden davon wahnsinnig. Die Aufspaltung und Teilabtrennung von Teilen der eigenen Seele führt oft zu Apathie, Größenwahn, Wahnvorstellungen und vielem mehr.


    Das was einst als wundervoller Aufstieg begann, wo man sich zu Höherem berufen fühlte endet für viele Älteste in einem gefühlten Abgrund. Der Höhenflug verwandelt sich in einen Fluch. Die Fetzen, die man von seinem ureigenen Selbst zurückließ, befinden sich in dem Gefäß dass einem den Aufstieg ermöglichte - im eigenen Phylakterium.


    Natürlich ist das Ritual weitaus komplexer, aber ich habe es so beschrieben, dass es ein sterblicher, nichtmagischer Geist versteht.


    Iriving hat Dich nicht belogen Tazio, er hat Dir etwas erläutert. Die Sippe ist die Trinität hinter dem namentlichen Trinitäts-Ältesten Dun-Haru-Mar. Also ja, man kann die Sippe als die wahre Trinität bezeichnen. Würde ich die Schwachstellen der anderen Ältesten kennen oder hätte Zugriff darauf, wären sie tot. Aber gut, warum nicht.


    Die Schwäche von Dunwolf waren seine beiden Begleiter, nun ist er allein.


    Die von Horatio ist seine Herkunft, sein Handlungsgrund.

    Aber ich sehe keine Möglichkeit dort anzusetzen. Ohne Schatten würde er wohl verhungern.


    Die Schwachstelle von Nicodemus ist einfach - Sonnenlicht oder das Fehlen von Opfern.

    Beides wird er wohl nicht erleiden.


    Die Schwachstelle von Ardemia ist der Entzug ihres Lebensraumes oder ihrer Anhänger.

    Sie ist mit dem Land fest verbunden, sie nutzt die Essenz aller Lebensformen.


    Meine Schwachstelle ist mein Ehemann Iriving. Den Rest gilt es herauszufinden", schmunzelte Thabit freundlich.

  • "Dieses Phylakterium interessiert mich." Tazio wusste nicht, wie lange Thabit noch die Geduld haben würde, ihm in dieser Ausführlichkeit zu antworten, darum versuchte er, sich auf das zu konzentrieren, was er bislang für das Wichtigste hielt. "Was genau ist es? Ein Kristall, eine Flüssigkeit? Wo bekommt man es her, oder muss es alchemistisch gewonnen werden? Und wo ist deines?"

  • "Es ist ein arkanes Gefäß, ein tatsächliches Gefäß Tazio. Die meisten sehen aus wie Elexierflaschen, andere wie Parfümflakons, wieder andere wie Schmuckkästchen oder auch Schmuckeier. Meist wählt man eine Form und Farbe die einem etwas bedeutet. Das Phylakterium ist das Gefäß Deiner Neu- und Wiedergeburt. Es hat für Dich eine ganz besondere, spezielle Bedeutung.


    Am besten könnte ich das Phylakterium mit dem Wort Seelengefäß beschreiben. Mein Seelengefäß befindet sich sicher verwahrt in mir selbst. So weiß ich genau wo es ist und ob es sicher ist. Schau so sieht es aus Tazio", erklärte Thabit und übermittelte ein Bild in die Gedanken des Duca. Einen Augenblick später zeigte es die Erscheinung in ihrer Hand.


    "Mein Phylakterium", sagte Thabit mit einer Stimme, die von absoluter Zuneigung sprach.


    Phylakterium:

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    "Man stellt ein Phylakterium selbst her. Früher auf Asa Karane wurden sie genutzt um sich die Treue von Gefolgsleuten zu sichern. Dafür schuf man winzige Phylakterien. In jenen kleinen arkanen Gefäßen verwahrte der Magier oder sogar der Erzhexer das Blut seiner Untertanen, die er zur Treue verpflichtet hatte.


    Besonders wichtig war dies bei Magiern, die einem anderen Magier dienen sollten. Die kleinen Blutphylakterien wurden gut gesichert verwahrt. Wurde nun einer dieser Gefolgsleute untreu, zückte der entsprechende Meister das Blutphylakterion des Entflohenen und spürte ihn darüber auf. War er mächtig genug, was meist der Fall war, streckte er den Verräter darüber direkt nieder.


    Über das Mitführen des Blutphylakterions sind sogar Puries dazu in der Lage, einen Magier aufzuspüren. Bedenke Blut- oder Essenzmagie. Im Blut schlummert die Lebensessenz, die Magie des Seins. Und einen kleinen Teil davon hat dieser Meister seinem Getreuen entnommen und auf magische Art so umgewandelt, dass er ein winziges Stück von dessen Seele ebenfalls abzapfte.


    Das bedeutet, hättest Du von einem Untertanen so ein Blutphylakterion als Magier, könnte Dir diese Person niemals weglaufen. Du findest ihn überall. Seine Seele ist gebunden. Und schickst Du andere nichtmagische Getreue hinterher, lehrst Du sie das Blutgefäß zu lesen. Sie werden den Verräter aufspüren, es gibt keinen Ort mehr an dem er sich verstecken könnte. Aber jene Magie wird schon seit einer Ewigkeit nicht mehr angewandt. Bis... nun bis auf eine einzige Person, die darauf stieß und sie wieder ins Leben rief. Wie ich bereits sagte, es gibt Mann der in diesen Bereichen sehr neugierig und fähig ist. Aber er geht den Dingen meist nur hobbymäßig nach. Jedenfalls noch. Möchte man so einem Meister entkommen, kann man dies nur, indem man sich sein Blut zurückholt. Du siehst also, es ist ein magisches Gefäß, dass auf viele Arten Verwendung findet.


    Die mächtigsten Verwendungen sind der Aufstieg zu einem Ältesten und die Schaffung von Leben durch Blut und Magie. Der sechste Grad, so wie es Indutiomarus beherrschte. So Tazio wurde Nicodemus geboren, das Blut zweier sich liebender Männer und eine derart mächtige Magie, dass ich heute noch meinen Hut vor diesem Mann ziehe. Und dennoch starb er. Keiner ist allmächtig", sagte Thabit innig.



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  • "Leben aus Blut zu schaffen, das würde Alexandre sicher interessieren", warf Ciel ein. Er hätte sich vorstellen können, dass Thabit sogar von Alexandre sprach, doch der war keineswegs nur in seiner Freizeit mit seinen Studien beschäftigt. Es war sein Lebensinhalt, seine Passion.


    "Wenn wir über diese ganzen Probleme mit den Ältesten sprechen, sollten wir daran denken, dass die Bluthexer die entscheidende Antwort sind. Dieses Wissen gehört natürlich Ledwick. Aber vielleicht könnte man tauschen, Wissen gegen Wissen. Bluthexer gegen diese Informationen für Alexandre! Horatio hat sie mir verweigert - womit wir wieder beim Thema wären, wer hier eigentlich die Gesetze macht. Aber wenn Thabit es auch hat, wäre das Problem gelöst!"

  • "Man formt das Gefäß aus Magie, ein echtes Phylakterium ist aus Magie geschaffen. Dazu benötigt man Essenzmagie, kurz gesagt man muss genug Seelen rauben um ein derartiges Gefäß schaffen zu können. Einmal für die Fertigung und die Formung selbst und einmal für das Material damit es sich manifestiert. Was Du noch hinzugibst formt es aus, Wasser, Licht, Feuer, Blut, Tränen, Gold, Gift, jeder gibt etwas dazu, was ihm von Herzen etwas bedeutet. Deshalb sehen die Ältesten Phylakterien so unterschiedlich aus.


    Die anderen zur Bindung von Personen sind meist magisch verstärkte Gläser. Dennoch Seelengefäße, nur nicht das Deiner Seele. Möchtest Du ein Ältester werden?", hakte Thabit nach.

  • "Ich möchte verstehen, wie es funktioniert", gab Tazio zur Antwort, "um Älteste zerstören zu können. Nein, ich möchte kein Seelenfresser werden, der um sein eigenes geliebtes Land stets einen Bogen machen muss, um niemandem zu schaden. Ein Seelenfresser hier genügt. Und gäbe es global keine anderen Ältesten, wäre auch dieser überflüssig. Das weißt du, Thabit. Und darum habe ich Bedenken, dass du mir wirklich alles offenbart hast. Denn welches Interesse hättest du daran, deinen eigenen Ast abzusägen? Du weißt, wir brauchen dich, so lange es Älteste da draußen gibt, so dass man dich als kleinstes Übel wählt. Und über diesen erpressten Schutz funktionieren vermutlich alle Bündnisse mit deinesgleichen in ganz Asamura."