Kultur der Orks

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    Orks

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    In der unwirtlichen Tundra von Shakorz mit ihrem ewig gefrorenen Boden, wo kein Ackerbau sich lohnt haben die Stämme der Orks sich häuslich eingerichtet. Dieses Land macht ihnen niemand streitig, so dass sie von hier aus bequem ihre Plünderungen und Trophäenjagden planen können. Sie denken streng hierarchisch, für sie zählt nur das Recht des Stärkeren. Entgegen landläufiger Meinung sind sie jedoch keineswegs dumm, was sich an ihrem Geschick in der Waffen- und Rüstungsherstellung zeigt. Die wichtigsten Besonderheiten sind ihre hervorragende Sicht bei Dämmerung, ihr feiner Geruchssinn und ihre rein aus Fleisch bestehende Ernährung. Dabei machen sie auch vor zweibeiniger Beute keinen Halt. Trotz ihrer derben Art sind sie gesellig. Es braucht viel, um einen Ork, der raue Umgangsformen gewohnt ist, ernsthaft zu reizen. Orks, die man allein außerhalb von Shakorz antrifft, sind meist entweder Krieger auf Trophäenjagd oder Verstoßene auf der Flucht.



    orkschamane.jpgAussehen


    Man sieht ihnen auf den ersten Blick an, dass sie für den Kampf geschaffen sind. Orks sind in der Lage, schnell große Muskelmassen anzusetzen. Ihre Haut kann alle möglichen Schattierungen aufweisen, von hellem oder dunklen Grün bis zu bräunlich oder gräulich, doch bei den meisten bewegt sich die Hautfarbe irgendwo im olivgrünen Spektrum. Die Ohren der Orks sind spitz und ihr kräftiger Kiefer weist auf eine hohe Beißkraft hin. Die Nägel an Händen und Füßen enden in Klauen. Reinblütige Orks haben - im Gegensatz zu Halborks - weder Bart noch Augenbrauen, doch wächst ihnen eine beneidenswerte Haarpracht, wenn sie diese nicht abscheren. Alle auch vom Menschen bekannten Haar- und Augenfarben können vorkommen. Die Haare sind dabei meistens dunkel, die Augen eher hell.


    Ihre Kleidung besteht vor allem aus Fell und erbeutetem Stoff. Dabei soll die Kleidung möglichst eindrucksvolle Heldentaten repräsentieren und kann daher recht kreativ zusammengewürfelt erscheinen. An Körperschmuck wird nicht gegeizt: Tätowierungen, eiserne Ringe und Schmucknarben zieren beinahe jeden Ork. Gewebte Stoffe verwenden Orks nur dann, wenn sie diese rauben konnten, da sie nicht selbst weben können. Da Orks recht kälteunempfindlich sind und ihre Muskeln gern zur Schau stellen, sind die Männer oft mit nacktem Oberkörper zu sehen und laufen im Sommer oder innerhalb der Wohnhöhle gern auch bloß im Lendenschurz herum.



    Statusbewusstsein


    Nur wenige wissen, dass Orks eitel sind. Aussehen und Körperschmuck spielen für sie eine große Rolle, denn beides unterstreicht den Rang innerhalb der Rotte, der möglichst hoch ausfallen soll. Sie trainieren täglich, um ihre Muskeln zu stählen und wehrhaft zu sein. Gerüchte von einem dreckigen und stinkenden Erscheinungsbild entstammen ihren Plünderzügen, doch welche marodierend durch die Lande ziehende Menschentruppe ist sauberer?



    orkwolfsreiter.jpgDämmerungssicht


    Wer in direkter Nachbarschaft zu einer Orkrotte lebt, sollte sich mit ihren Sinnesleistungen vertraut machen. Es hat einen Grund, warum Orks bevorzugt vor Sonnenaufgang und nach Sonnenuntergang angreifen und weshalb sie nicht im sonnendurchfluteten Süden ansässig werden. Ihr feiner Geruchssinn und ihre gute Sicht bei Dämmerung macht Orks in der Zeit, wenn andere Völker auf den Schein von Öllampen angewiesen sind, zu besonders gefählichen Gegnern. Auch helles Mondlicht erfüllt diese Vorraussetzung, weshalb Nächte, in denen beide Monde voll am Himmel erscheinen, als Blutnächte bezeichnet werden, in denen sie bevorzugt feindliche Stämme und andere Völker überfallen.


    Direktes Sonnenlicht blendet sie jedoch, weshalb sie sich an sonnigen Tagen in einen dunklen Unterschlupf zurückziehen, um zu ruhen. Außerdem neigen sie stärker als Menschen zu Schneeblindheit.



    Kultur


    Der Kampf liegt ihnen im Blute und so verwundert es nicht, dass sich die gesamte Kultur darum dreht. Felle, Zähne, Klauen und Hörner, Windspiele aus klappernden Totenschädeln zieren ihre Wohnhöhlen. Kriegsgesänge, Kriegstänze, Kriegsbemalungen, das sind Dinge, die sie lieben, neben regelmäßigen Festmählern, bei denen große Mengen Fleisch verzehrt, Alkohol getrunken und gerauft wird. Ein beliebtes Schauspiel sind öffentliche Demütigungen sowie Hinrichtungen mit anschließendem Gelage. Die Texte der Lieder, die bei diesen Gelegenheiten gesungen werden, sind äußerst derb, doch das Wichtigste sind Rhythmus und Lautstärke.


    Trotz aller Kampfesfreude sind Orks keine Einzelgänger, sondern sehr gesellig. Bei ihren ständigen Machtkämpfen ist es wichtig, sich auf Unterstützung verlassen zu können. Ihren Freunden machen sie Geschenke, teilen mit ihnen Speis, Trank und Frauen. Sie helfen ihnen vor allem, unliebsame Rivalen zu verprügeln. Gemeinsame Festmähler festigen die Freundschaften.



    Lebensweise


    Orks denken streng hierarchisch, für sie gilt nur das Recht des Stärkeren. Dennoch sind manche von ihnen überraschend scharfsinnig, auch wenn sie selten Interesse an Wissenschaften haben. Es handelt sich vielmehr um eine praktische Art der Intelligenz. Ein kluger Kopf hilft dabei, sich Verbündete zu machen und mit deren Hilfe Rivalen auszustechen, um in der Hierarchie der Rotte aufzusteigen.


    Die meisten Rotten leben halbnomadisch und ziehen weiter, wenn sie den Bedarf sehen.


    Es gibt jedoch auch rein nomadische Rotten und solche, die ihre gut befestigte und ausgebaute Stellung nicht mehr verlassen wollen, wie die Rotte Darazgord. Die orkische Gesellschaft ist patriarchalisch organisiert. Die Männer leben in Rotten organisiert in befestigten Feldlagern, sie sie oft halb Erzminen hinein errichten, um die wertvolle Eisenquelle zu sichern. Hier arbeiten rangniedrige Orks und, falls die Rotte sich ihren Unterhalt leisten kann, Sklaven.



    Frauen und Kinder


    Der Nachwuchs wird in gut versteckten Bruthöhlen zur Welt gebracht, wo die Frauen und Kinder leben. Sie liegen in wildreichen Regionen, um die Ernährung zu sichern. Umso besser ein Ork kämpft, umso öfter wird er mit einem Besuch bei den Frauen belohnt. So selektieren Orks sich selbst auf Eignung zum Kämpfen. Trotz der kriegerischen Lebensweise der Männer gibt es genau so viele männliche wie weibliche Orks, da auch die Frauen keine hohe Lebenserwartung haben. Die Jagdausflüge in der Wildnis sind nicht ungefährlich. Die Frauen versorgen sich und die Kinder größtenteils selbst mithilfe ihrer älteren Söhne, die an der Schwelle zum Mannesalter stehen. Durch lange Jagdausflüge werden die Jünglinge auf das harte Leben als Krieger vorbereitet. Ist ein Sohn alt genug, sieht eine Mutter ihn meist erst nach Jahren wieder, wenn er sich das Recht erkämpft hat, die Bruthöhlen aufsuchen zu dürfen.


    Unterstützung haben sie bei der Jagd unter Umständen auch durch Halborks, wenn diese in der Rotte geduldet werden, und nutzen diese auch als - nicht immer freiwillige - Geliebte. Da Halborks keine Kinder zeugen können, wird dieses Verhalten durch den Häuptling meist akzeptiert.



    Aufnahme in den Kreis der Erwachsenen


    Mit der Prüfung zum Erwachsenen, die bei jeder Rotte anders abläuft, erhält ein Orkmann ein unverwechselbares Zeichen an einer gut sichtbaren Stelle. Bei den Skunks sind es zum Beispiel zwei waagerechte Schnittnarben unterhalb des rechten Ohres. So erkennen Orks Mitglieder ihrer Rotte auch in der Fremde zuverlässig. Wer die Prüfung nicht besteht, bekommt die Ohrspitzen abgeschnitten und wird als Schwächling verstoßen.



    Wie wird man Häuptling?


    Ein Häuptling ernennt grundsätzlich keinen Nachfolger. Nur wer sich den Platz mit Stärke und List erkämpfen kann, ist des Knochenthrons würdig. Offene Herausforderungen von Niederen zum Duell werden vom Häuptling meist höhnisch abgelehnt. Um ihn zu stürzen, bedarf es nicht nur reiner Kampfkraft, sondern der Fähigkeit, ausreichend Verbündete zu gewinnen. Wer es schafft, öffentlich den Kopf des Häuptlings zur Schau zu stellen, ohne seinerseits getötet oder vertrieben zu werden, erhebt sich damit zum neuen Häuptling. Im schlimmsten Fall kommt es jedoch im Kampf um den Knochenthron zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen und die gesamte Rotte zerfällt.



    Bekannte Rotten

    • Die Skunks - bekannt für ihre Freude an orkischem Kunsthandwerk
    • Die Bussards - bekannt für ihre Geldgier, sie sind höchst unbeliebt und fast ausgerottet
    • Die Krokodile - eine militärisch schlagkräftige Rote
    • Die Marder - eine kleine, nomadisch lebende Rotte
    • Darazgord - eine starke und grausame Rotte, die Halborks tötet


    Halborks (Bilwisse)


    halbork.jpgOrks empfinden selten romantische Gefühle für einen Gobrok, einen Nichtork, da Orks alles, was unorkisch aussieht, als etwas Essbares betrachten. Die wenigen Halborks, die man antrifft, sind meist das Resultat eines Verbrechens, weshalb sie ohne elterliche Liebe aufwachsen, sofern man sie nicht tötet. Ihre flachen Nasen, die ausgeprägten Eckzähne und die grünliche Haut machen es einfach, Halborks unter Menschen zu erkennen. Von reinblütigen Orks unterscheiden sie sich durch vorhandene Augenbrauen und Bart sowie ihren leichteren Körperbau. Es ist ihnen kaum möglich, ihre Natur zu verbergen, weder vor Orks noch vor Menschen. Als zeugungsunfähige Wächter der Bruthöhlen bewachen sie die Frauen des Häuptlings. Oft müssen sie ihrerseits zur Befriedigung der Fleischeslust herhalten. Jenen Halborks, die unter Menschen aufwachsen, ergeht es selten besser. Viele wählen den Weg der Flucht und verlassen den Ort, der ihnen nie Heimat war, sobald es ihnen möglich ist.



    Oben: Der Halbork Serak ("Sodo Mio")

    machte als Reliktjäger von sich reden.


    Ohne Chance auf Anerkennung und Respekt durchstreifen sie die halbwilden Gebiete von Asamura am Rande der Gesellschaft, doch selten Teil von ihr. Die meisten haben eine schreckliche Kindheit durchlebt, was sie zu schwierigen Zeitgenossen macht. Jedoch überlebt man solche Zeiten nicht ohne einen scharfen Verstand und außerordentliche Zähigkeit. Für beides sind Halborks berüchtigt und, aller Verachtung zum Trotz, oft auch gefürchtet. Im besten Fall sind sie harmlose Sonderlinge, im schlimmsten Fall gewissenlose Mörder.



    Bekannte Halborks

    • Katax der Träumer, Schamane in der Rotte der Skunks. Durch geschickte Intrigen ist er zum heimlichen Häuptling der Rotte aufgestiegen, während ein schwächliches Vollblut namens Uzri der Jämmerliche auf dem Knochenthron sitzt.
    • Serak der Lügner, ehemaliger Jäger aus der Rotte der Skunks. Er ist besser bekannt unter dem Künstlernamen Sodo Mio, unter dem er sich als Reliktjäger verdingt.
    • Tiferet, eine Jägerin aus Drakenstein, die unter Menschen aufwuchs. Sie genoss das Privileg einer behüteten Kindheit, was sie zu einer kultivierten und freundlichen jungen Frau machte.

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