Rakshaner - Söhne und Töchter der Wüste

  • Rakshaner

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    Die Rakshaner sind ein räuberisches Wüstenvolk, das sich dem Dienst am Chaosgott Rakshor verschrieben hat. Sie glauben, dass er immer wieder in sterblicher Gestalt wiedergeboren wird, um als Feldherr unter ihnen zu weilen. Als einziges Volk halten die Rakshaner Riesenhyänen als Reit- und Nutztiere. Als kriegerische Nomaden versorgen sich hauptsächlich mit Plünderungen und Raubüberfällen oder sammeln Kokosnüsse, Feigen und Datteln. So die Natur es erlaubt, erweisen sie sich auch als geschickte Jäger. Ackerbau ist ihnen fremd und der Gedanke an Sesshaftigkeit erscheint ihnen als ein schreckliches Schicksal. Trotz der Furcht, die sie verbreiten, sind sie jedoch gleichsam für ihre Gastfreundschaft bekannt und verbreiteten den Kaffee auf Asamura, den heute niemand mehr missen will. Sie sind raffinierte Strategen, die vor allem auf Geschwindigkeit und Hinterhalt setzen. Ihre leichten knöchernen Waffen gelten unter Jägern und Söldnern als Geheimtipp.


    Aussehen


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    Als Menschen des Südens haben Rakshaner oft bräunliche Haut und braunes bis schwarzes Haar. Auch ihre Augenfarbe variiert von Braun bis Schwarz, selten treten grüne Augen auf. Ihre Gesichtszüge sind eher weich. Unter ihresgleichen existiert jedoch ein verhältnismäßig hoher Anteil an Mischlingen, die als vollwertige Rakshaner akzeptiert werden, so dass auch hellhäutige und blonde Rakshaner bekannt sind. Bei Sympathie nehmen sie auch fremde Männer in ihre Reihen auf, da eine Frau samt Kinderschar unter diesen unsteten Lebensbedingungen üblicherweise mehrere Männer benötigt, um gut versorgt zu sein.


    Ihre Kleidung ist traditionell wüstentauglich. Am markantesten sind wohl ihre Turbane, die alle möglichen Farben aufweisen können, am häufigsten aber schwarz sind. Die Männer verhüllen ihre Gesichter züchtig mit einem Schleier, so dass nur die Augen zu sehen sind. Frauen tragen statt eines Turbans die Stoffbahnen ums Haar gewickelt, um es vor Sand zu schützen, jedoch ohne ihr Gesicht zu bedecken, es sei denn, ein Sandsturm naht.


    Weil bei den Rakshanern die Frauen ihre Männer erwählen und nicht umgekehrt, sind entsprechend auch die Männer besonders auf ihr Äußeres bedacht. Sie sind es, die Schmuck tragen oder ihre Augen mit Kohle schminken, um ihre Angebetete zu umwerben. Der Schmuck besteht oft aus Federn, Knochenanhängern und Lederbändern. Frauen hingegen kleiden sich schlicht und bedecken ihre Reize eher, als dass sie diese zur Schau tragen.


    Mentalität


    Rakshaner leben im Hier und Jetzt, denn die Vergangenheit lässt sich nicht ändern und die Zukunft ist ungewiss. Das Leben muss sich dem Kreislauf des Chaos beugen, alles ist stetig im Wandel. Überfälle bilden das Rückgrat ihres Volkes, der Krieg nährt sie und schädigt den Feind. Rakshaner haben wenig Skrupel gegenüber ihren Gegnern und machen auch vor Zivilisten keinen Halt oder denken auch nur daran, diese zu schonen. Hat man sie zum Feind, setzen sie alles daran, einem das Leben schwer zu machen, vergiften die Brunnen, brennen die Felder nieder und treiben Seuchenkranke in die Städte.


    Rakshaner gehen nur vorübergehende Bündnisse ein, doch ihre Bündnispartner tun gut daran, sich nicht allzu sehr darauf zu verlassen, dass sie nicht übers Ohr gehauen werden. Wichtiger als Verträge auf dem Papier sind ihnen die Bündnisse des Herzens. Von Vorteil ist es daher, mit einem einflussreichen Rakshaner befreundet zu sein. Wahre Freundschaft ist ihnen heilig.


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    Innerhalb ihres eigenen Volkes und gegenüber ihren Verbündeten sind Rakshaner so tolerant und nachsichtig wie kaum ein anderes Volk. Weder Religion noch Aussehen spielen für die Freundschaft eines Rakshaners eine Rolle. Rakshaner sind daher trotz ihrer kriegerischen Lebensweise als ein ausgesprochen gastfreundliches Volk bekannt.


    Das gilt sogar für Gäste aus den Reihen der Feinde, wenn diese zu Unterredungen erscheinen oder ein einzelner Mann in Not ihnen vor die Füße stolpert. Manch Verirrter wurde zu seiner Überraschung weder ermordet noch ausgeplündert, sondern von den Chaossöhnen gerettet und aufgepäppelt. Die Gründe für dieses paradox anmutende Verhalten sind von Menschen ohne rakshanische Wurzeln nur schwer nachzuvollziehen.



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    Hyänenreiter


    Rakshaner führen oft Riesenhyänen mit sich, welche die Größe von Pferden erreichen. Sie dienen vor allem als Reittiere sowie als Lieferanten von Fell und Knochen. Die Tiere werden so zahm wie Hunde und sind beinahe genau so gelehrig. Bei Überfällen richten Hyänenreiter in kurzer Zeit beträchtlichen Schaden an. Die Tiere sind nicht nur schnell und bissig, sondern allein das Erscheinen so großer Raubtiere lässt die Kampfmoral des Gegners oft in sich zusammenbrechen. Insbesondere berittene Truppen haben große Probleme, mit diesen Tieren fertig zu werden, da Pferde beim Aufeinandertreffen mit den Hyänen scheuen.



    Jedoch bietet es nicht nur Vorteile, eine Hyäne als Gefährten zu haben. Die erforderliche Fleischmenge setzt regelmäßige Großwildjagd voraus - Zeit, die nicht für das Jagen für die Familie zur Verfügung steht. So haben die meisten Familien nur eine einzige Hyäne. Wenn jeder eine Hyäne reiten kann, handelt es sich um eine gut situierte rakshanische Familie.


    Kultur


    Rakshaner sind leidenschaftliche und geschickte Jäger. Aber abgesehen vom Jagd- und Kriegshandwerk gibt es kaum etwas, wofür sie ein Händchen haben. Jedoch sind sie berühmt für ihre schönen Stimmen und gefühlvollen Lieder. Die Kaffe- und Teekultur ist ein wichtiger Bestandteil ihres Alltags und nimmt täglich mehrere Stunden in Anspruch. Daher rührt ihr Ruf, dass Rakshaner ausgesprochen faul seien.


    Berühmt-berüchtigt sind die Rakshaner für einen Tanz namens Bazum. Es handelt sich hier um einen lebhaften Tanz mit wenig Kleidung und viel Hüfteinsatz. Jeder Rakshaner kann Bazum tanzen, denn es gehört zu einem Abend am Lagerfeuer genau so dazu wie Trommeln, Gesänge und die Melodien der Knochenflöten. Der Tanz vermag alles auszudrücken und kann je nach gespielter Musik kriegerisch, fröhlich oder erotisch anmuten. Gelegentlich treten Bazumtänzer auch auf Märkten in Almanien oder Naridien auf, da dies eine der wenigen Möglichkeiten für sie ist, legal an Geld zu gelangen. In Naridien willkommen, werden die Tänzer in Almanien hingegen oft zum Schutz der guten Sitten des Festgeländes verwiesen.


    Eine beliebte Tradition ist die Löwenjagd, die sie mithilfe ihrer abgerichteten Hyänen ausüben. Es kursieren unter Rakshanern zahlreiche Märchen und Lieder, die sich um die Löwenjagd drehen. Das Fell erbeuteter Löwen wird jedoch nicht als Kleidung genutzt, da man sich mit diesem Tier nicht identifizieren will, sondern nur als Trophäe verwendet.


    Gesellschaft


    Die Männer sind für die Jagd und die Überfälle zuständig sowie für den Schutz ihrer Gemeinschaft. Sie verhalten sich gegenüber den Frauen im Zeltdorf respektvoll und höflich, aus Sicht anderer Völker gar unterwürfig. Die charmant anmutende Freundlichkeit macht sie für Frauen anderer Völker, die den Reiz des Exotischen suchen, oftmals ausgesprochen attraktiv (und bei deren Männern verhasst). Rakshanische Frauen treffen alle Entscheidungen des zivilen Lagerlebens und die Frau allein entscheidet, welchen Mann sie heiraten möchte.


    Auch gleichgeschlechtliche Partnerschaften werden in Rakshanistan akzeptiert, ebenso wie ein Wechsel des sozialen Geschlechtes, so dass beispielsweise eine Frau den Namen und die Kleidung eines Mannes annimmt und in den Kampf zieht oder ein Mann als Frau lebt.


    Da wegen der kriegerischen Lebensweise meist ein Mangel an Männern herrscht, ist es ein Statussymbol für eine Frau, mehrere Männer zu heiraten. Da nicht immer genügend männliche Rakshaner vorhanden sind, nehmen sie sich auch Mitglieder anderer Völker zum Manne, was die hohe Rate an Mischlingen erklärt. Die Kinder leben fast ohne Pflichten und streifen ohne Aufsicht spielend durchs Zeltlager. Jagen, reiten und kämpfen lernen sie von den Männern, die Hausarbeit von den Frauen.


    In der Gesellschaft der Rakshaner ist Sklaverei verpönt, und eines der wenigen Verbote. Der Begründer ihres Volkes, Palion, der sich später Rakshor nannte, war einst selbst ein entlaufener Sklave. Sklaverei ist ein Übel der verhassten Tamjid, die einst dafür sorgten, dass ihr Volk in der Wüste hausen mussten.


    Innere Struktur von Rakshanistan


    Rakshanistan ist kein Land im Sinne eines Staates, sondern eine Region. Rakshaner gehen so weit, zu behaupten, Rakshanistan könne auf keiner Karte lokalisiert werden, sondern wäre immer dort, wo Rakshaner ein Zelt aufschlagen würden. Entsprechend gibt es auch keine Regierung, jedoch immer wieder mächtige Feldherren, welche eine große Anzahl von Gefolgsleuten um sich zu scharen vermögen. Ihnen wird zugeschrieben, eine Inkarnation von Rakshor zu sein. Rakshor ist damit ein Gott, der unter Sterblichen wandelt. So werden diese Feldherren auch mit dem Namen Rakshor angesprochen. Es kam bereits vor, dass zwei Männern gleichzeitig zugeschrieben wurde, der wiedergeborene Rakshor zu sein, die sich gegenseitig bezichtigten, Scharlatane zu sein. Der Konflikt endete in einem Desaster, das den Almanen lange Jahre Ruhe vor rakshanischen Überfällen bescherte, da diese damit beschäftigt waren, sich gegenseitig zu bekämpfen.


    Rakshaner begrenzen ihre hierarchische Struktur darüber hinaus auf ein Minimum. Die Bezeichnung für gewöhnliche Krieger lautet Assek (Pl. Assekes). Sie bezeichnet jeden Erwachsenen, der an den Raubzügen teilnimmt.


    Ihre Anführer nennen sie Tarrik (Pl. Tarrikes). Diese führen die Raubüberfälle an und organisieren die Versorgung des Stammes. Tarrikes sind im Einsatz oft mit Geierfedern, Fellen und Tierschädeln als Masken geschmückt.


    Religion


    Rakshaner verehren Rakshor. Jedoch bauen sie keine Tempel. Es gibt einige Gesänge, um ihm Ehre zu erweisen oder aufgetürmte Steinskulpturen. Der Großteil von ihnen kann weder lesen noch schreiben, so dass es keine religiösen Schriften gibt, aber dafür vermögen sie hervorragend zu singen, zu tanzen und Geschichten zu erzählen.


    Berühmte Rakshaner


    Xatakh Sturganda


    Er ist ein Ghul und gebürtiger Tamjid. Da er sich, wie alle Ghule, von Leichen ernährt, wird er bei anderen Völkern ›der Kannibale Rakshors‹ genannt, da ihn viele fälschlicher Weise für einen Menschen halten. Darum wird er gern als abschreckendes Beispiel für die Gräueltaten der Rakshaner verwendet.

    Tarkan Ali al-Kuwari


    Tarrik Zentralrakshanistans, ehemals Anführer der Zebras, eines Kriegstrupp von Rakshanern, die sich in Zebrafelle gewandeten. Unter seinem Kommando wurde Cara'Cor zu einer Befestigungsanlage ausgebaut. Zudem ist er Verfasser des »Chaotikums«.

    Dschan al Arsakes


    Tarrik und Feldherr der Nordstreitmacht, ein streitfreudiger Krieger. Aufgrund seiner blauen Augen ist anzunehmen, dass er ein Mischblut ist.

    Zickidul Raman


    Tarrik von Dunkelbruch. Unter seinem Kommando steht die eroberte Zwergenfestung, wo die Rakshaner den versiegelten Eingang im Keller belauern. Den Zwergen ist dadurch der Weg zurück an die Oberfläche in diesem Gebiet verwehrt. Unter seinem Kommando stehen neben Rakshanern auch zahlreiche desertierte Almanen aus der Hohen Mark.