Chat Nebenrollenspiel vom
28.06.2015 - 22 Uhr
bis
29.06.2015 - 1 Uhr
Spieler: Urako, Göttin Segira & Tazgosh Gremlogg
ZitatAlles anzeigenTazgosh Gremlogg
"Verflucht noch eins! Drei Wachteleier, sieben Froschaugen und ein viertel Eidechsenauge für 2 Kupferlinge, dass ist WUCHER!!!! Halsabschneider, Drecksack, elender Mistkerl!", fluchte der kleine grüne Zauberer wild gestikulierend auf dem Marktplatz herum. Was um ihn herum passierte war ihm wie immer egal.
Es war ein Tag wie jeder andere in Shohiro, der Hauptstadt der Handelsallianz. Merkwüdige Gestalten, fremde Sprachen, Falschgeld, wild gestikulierende und schriende Gestalten. Alles normal! So normal wie die Hinrichtung die jetzt gleich statt finden sollte.
"Mein Herr, ich leg ihnen eine Flunder oben drauf, aber gehen sie, sie versauen mir das Geschäft!" "Einverstanden, den Hummer will ich dann auch noch!"
Flink packte der Händler Tazgoshs Dinge zusammen, während der Goblin hinter seinem Rücken noch seine Tasche mit anderlei Dingen vom Stand des Händlers füllte.
Urako
Interessiert beäugte Urako den kleinen grünen Mann mit der Zipfelmütze. Ein rechter Giftzwerg. Von seinem lauten Geschrei wurden immer mehr Schaulustige angelockt, die sich um den Marktstand drängten.
Natürlich rückte auch Urako näher an den Quell der Unruhe heran und nutzte im dichten Gedränge die Gelegenheit, scheinbar versehentlich Leute an unlauteren Körperregionen zu berühren. Während er sich vorwärts kämpfte, machte er einen langen Hals und hielt nach eventuellen Ordnungshütern Ausschau.
Wenn es etwas gab, was er hasste, dann waren es Unruhestifter, welche seinen geplanten Genuss der künstlerischen Darbietungen, die man auf Märkten auch häufig fand, mit Scherereien verdarben. Das grüne Männchen verschwand hinter einem Wall aus Köpfen und Rücken. Eine Mauer, gegen die er nicht ankam, egal wie sehr er drängelte. Die Feuerakrobaten, zu denen er bis gerade eben unterwegs gewesen war, stellten ihre Darbietung ein, was sich darin äußerte, dass kein brennenden Fackeln mehr durch die Lüfte wirbelten.
Urako schäumte! Aber er hatte sich nach der letzten ernsthaften Schlägerei, die ihn seine Frontzähne gekostet hatte, geschworen, nicht mehr gleich die Fäuste sprechen zu lassen. Aber den Grünling einfach so davonkommen lassen, wollte er auch nicht. Da keine Ordnungshüter in Sicht waren, beschloss Urako zu blöffen. "Macht Platz, tretet zur Seite!", dröhnte er. "Im Namen des Herzogs BEFEHLE ich euch, mich durch zu lassen! Und IHR da", er wies mit dem Finger auf den Goblin, "legt den Hummer wieder zurück in die Warenauslage, sonst bekommt ihr die eiserne Faust der Gerechtigkeit zu spüren!"
Segira
Shohiro war ein unehrbarer Ort im Herzen von Asamura. Die Handelsallianz kontrollierte diesen Fleck. Gewalt und Kämpfe dominierten in dieser Stadt. So war es also kein Wunder, dass Segiras Weg sie in die Hauptstadt der Handelsallianz geführt hatte.
Sie zeigte sich in ihrer menschlichen Form. Als einfache Soldatin, mit kunstvoll verzierten Lederrüstung, geschultert mit einem Bogen. Wie eine ganz gewöhnliche Bürgerin durchschritt sie das Nordtor zur Stadt. Musste sich die unbequemen Zollkontrollen erlauben und war nach einer halbstündigen Prozedur endlich durch. Ihr Gespür zog sie in Richtung Marktplatz.
Tazgosh Gremlogg
Genüsslich steckte Tazgosh sich den Hummer in den Mund und kaute. "Maf mifst fu?"
Urako
Tatsächlich hatte sich, kaum das der abgebrochene Gartenzwerg auf Urako antwortete, eine Gasse gebildet. Der Tonfall der beiden war laut und offensiv genug, um Hoffnung auf ’mehr’ zu wecken. Urako grinste und entblöste dabei sein nacktes Zahnfleisch. "Etwas mehr Respekt, wenn ich bitten darf. Ich bin diensthabende Marktwache in zivil und befugt, allerlei unschöne Dinge mit euch zu tun. Ich fordere euch auf, den Hummer umgehendst zu ersetzen!"
Tazgosh Gremlogg
Genüsslich mampfte Tazgosh seinen Hummer weiter und kaute sinnlich beeindruckt von dem Schaltentiergeschmack jeden Bissen mehrfach, bis er nach einigen Minuten schluckte. "Sehr guter Kummer, schmeckt Tazgosh, auch mal probieren? Gerade selbst gekauft, bei dem netten Herren!", sprach Tazgosh und hielt dem femden Herren, den angefressenden und Sabber tropfenden Hummer hin.
Segira
Segira hatte soeben den Marktstand erreicht. Um zwei Gestalten hatte sich ein Mob herum gebildet. Segira beobachtete den Ausgang dieses Konflikts. Scheinbar hatte der Goblin, einen Händler bestohlen ohne dafür bezahlt zu haben. Eine augenblickliche Aufforderung des Händlers zum Duell fehlte. Segira schüttelte den Kopf über das besserwesserische Verhalten der Stadtwache.
Urako
Jetzt saß Urako in der Klemme. Der Ätzling war scheinbar immung gegen jegliche Vernunft im Angesicht eines körperlich (und natürlich geistig) vollkommen überlegenen Gegners und provozierte weiter. Was jetzt? Urako beschloss, ihn entgegen aller Vorsätze einfach zu Brei zu hauen. Er hatte schon die Fäuste geballt, da hielt er inne. Was, wenn der kleine Mann so selbstsicher war, weil er ein mächtiger Zauberer war?
"Wer seid ihr, dass ihr es WAGT, so mit mir zu reden?!", grölte er um Zeit zu schinden und nicht den Anschein des Zögerns zu erwecken.
Tazgosh Gremlogg
"Wer ich bin? Wer ich bin?", brüllte der kleine Goblin plötzlich cholerisch. "Weiß er denn nicht wen er vor sich hat. Bin ich es doch! Tazgosh Gremlogg, der größte Zauberer in Ganz Asamura!", brüllte er umher und sprang auf einen neben ihm stehenden Käsestand! "Lass mich in Ruhe und nimm die Fäuste runter, du beräust es!", versuchte der Goblin den Fremden eindringlich klar zu machen und trat gegen den stark riechensten Käse, den er finden konnte, der nun direkt auf den Tiefling zu flog.
Segira
Segira beschloss einzuschreiten. Sie hatte lange genug zugesehen. Das verabscheuenswürdige Verhalten des Goblins widerte sie an. Er wusste, dass er für die Waren zu bezahlen hatte, die er den Händler entnommen hatte. War aus unehrenhaften Gründen aber zu geizig den vollen Wert zu bezahlen. Nun musste der Goblin die Konsequenzen für sein Verhalten tragen, komme was solle. Segira schlängelte sich einen Weg zum Händler hindurch um den Ursprung des Chaos findig zu machen.
Sie sprach zum Händler: "Herr Kaufmann, dieser Betrüger dort, hat euch beklaut und belogen. Ich fordere euch auf diesen unehrenvollen Frevel zu klären, von Mann zu Mann. Fordert ihn heraus. Niemand sollte sich sowas gefallen lassen. Wenn er unehrenhaft handelt, ist es sogleich die Pflicht von Euch, dass der Goblin die Konsequenzen spürt und bestraft wird."
Die Eiserne hatte einen starren, kalten Blick. "Dort", zeigte sie und hoffte der Händler würde drauf reagieren.
Urako
Aus seinen Augenwinkeln bemerkte Urako eine Dame, die er attraktiv gefunden hätte, wenn sie nicht so unangebracht selbstbewusst näher schreiten würde, als wäre sie eine Königin. Er drehte den Kopf - und sah, dass sie eine Rüstung trug. Eine Frau in Rüstung? Wahrscheinlichlich eine Schaustellerin. Doch dann mischte sie sich ungefragt in den Streit ein und untergrub damit seine Autorität als angebliche Stadtwache.
"Was mischst du dich ein, wenn Männer diskutieren, Weib?" Der Moment der Unaufmerksamkeit sollte sich bitter rächen, denn Urako bekam zehn Pfund gut gereiften Dornhammer Edelherb an den Schädel, die ihn augenblicklich fällten. Er kroch einen Moment benommen auf dem Pflaster herum und versuchte, wieder auf die Beine zu kommen.
Tazgosh Gremlogg
"Was? Elendes Frauenzimmer! Misch dich nicht ein, pahhh, Mann gegen Mann!", lachte der Goblin und stemmte die Arme in die Hüften. "Hier gibt es nur einen Goblin, den größten Zauberer von allen. Dazu und ein Haufen Versager, Stinkekäseverkäufer, Halsabschneider, Dummköpfe, Hohlköpfe ...", Tazgosh zählte an seinen Fingern auf.
"... dazu noch Leute die sich nicht die Zähne putzen und nun kein Gebiss mehr haben.", grinste der Goblin und zeigte mit den Finger lachend auf den pinkhäutigen Tiefling. "Aber weißt du was am schlimmsten von dem allen ist? Jaaaa? EIN FRAUENZIMMER OHNE MANIEREN!", greischte der Gobline und Schoss zwei weitere Käse. Dies mal auf die Frau mit der Rüstung. Leider Missing der zweite Schuss, der Goblin überschlug sich und landete Rücklings vor dem Stand.
Segira
Die Stadtwache war keinen Deut besser, als der Goblin. Für Segira war es eindeutig, dass sich die Stadtwache in Dinge einmischte, die sie nichts anging. Wie so häufig stellte sie rechthaberisches Gerede fest und ein Verhalten, was von oben herab war. Auf Augenhöhe begegneten sich die beiden Kontrahenten nicht. Weder der Händler, noch die Stadtwache, noch der Goblin. Ein Konflikt war nur durch eine mögliche Form zu lösen: Wenn der Dieb und der Beklaute in einem ehrenhaften Kampf um ihre Würde kämpften. "Schweigt!", befahl Segira.
Ihre Stimme bildete eine Art Echo in den Köpfen der Menschen wider. Alle Menschen hörten ihre Stimme in ihren Köpfen. Manch einer hielt sich den Kopf fest. Manch Anderer schaute panisch umher oder flüchtete vom Platz. Der Goblin bewarf sie mit Käse, was die Göttin als ungeheure Beleidigung auffasste. Doch sie ließ ihren persönlichen Stolz erstmal in Ruhe. Alles nach der Zeit.
Erstmal musste eine andere Sache richtig gestellt werden. Dann konnte sie ihre persönliche Ehrkränkung berichtigen. Sie spürte, wie der beklaute Händler unauffällig versuchte vom Platz zu verschwinden. Dieses Verhalten konnte sie aber nicht dulden. Sie rannte zu ihm, hob ihn mit Leichtigkeit in die Lüfte und schrie: "Nein, Herr Kaufmann. Ihr haut jetzt nicht ab!".
Sie warf ihn ohne besondere Mühe, wie ein Ball durch die Lüfte, zum Goblin. "Zeigt eure Stärke, und regelt das wie es im Ehrenkodex steht", sagte die Göttin mit einer Entschlossenheit, die keine Widerworte duldete.
Urako
Urako hatte sich wieder aufgerappelt. Er bemerkte, dass ihm der Mund offen stand im Angesicht dessen, was da geschah und klappte ihn rasch wieder zu. Magie ... das musste irgendein perfider Zaubertrick sein. Vielleicht war das alles nur eine Illusion? Er wich ein paar Schritte zurück. Die Augen aller Anwesenden waren ohnehin gerade alle auf die Dame gerichtet, so dass niemand diese Schande sah.
Er überlegte, ob er sich jetzt einfach verdrücken sollte und ging weiter nach hinten, bis er in der ersten Reihe der Gaffer stand, als wäre er einer von ihnen. Da das Volk hier in der Handelsallianz bunt gemischt war, fiel er zum Glück nicht weiter auf. Er blickte in Richtung des Podestes, doch die Feuerakrobaten hatten ihre Kunst noch nicht wieder aufgenommen.
So beschloss er erst einmal hier zu bleiben und zu beobachten. Er war neugierig, was nun geschehen mochte.
Tazgosh Gremlogg
Tazgosh hielt sich den Kopf fest. >Was beim Barte des großen Goblin war das? Eine Stimme in meinem Kopf, ihre Stimme, aber wie? Seit wann haben Stadtwachen magische Fähigkeiten?<, grübelte der Goblin vor sich hin, als er noch auf dem Pflaster des Marktes lag und das letzte Stück Hummer verspeißte. "He, ohne Zahn. Was machst du da? Angst vor einer Frau?" Der Goblin lachte und kramte kurz in seiner Tasche. "Hier du Weichling, eine Möhre für dich.", sprach der Goblin und warf dem Fremden die Möhre in Richtung seines Kopfes. "Aber sie da, dass Frauenzimmer ... Wer ist sie, sag es, sag es dem Goblin, wer bist du, Elende und was mischt sie sich ein, ha?!"
Segira
Der Händler landete unsanft im Straßendreck, bloß ein Schritt von Tazgosh entfernt. Er braucht einige Augenblicke bis er begriff, was er passiert war. Jedoch war der Überlebensinstinkt stärker als der, sein Wille sein Geld wieder zurück zu bekommen. Er fürchtete sich vor Magie und wollte damit nichts am Hut haben. "Ich...", stotterte er. Er wollte flüchten, als er plötzlich, den starken Drang verspürte, den Goblin herauszufordern. Ihm die Stirn zu bieten und ihn zu schlagen. Seines Tapferkeit stieg und er bäumte sich vor dem Goblin auf.
"Geb mir mein Geld zurück, Schwachkopf", beleidigte er den Goblin. Auf Segiras Gesicht bildete sich ein Lächeln. Ihre Augen funkelten, dass der Kampf endlich ordentliche Gesichtszüge annahm. Doch sie musste sich noch mehr anstrengen, und fokussierte sich weiter auf den Händler. Der Händler griff ohne wirklich drüber nachzudenken, in seine Tasche und fand dort plötzlich einen Dolch wieder.
Wie die Klinge dort hingekommen war, konnte sich der Händler nicht erklären. Er zog jedenfalls den Dolch und bedrohte den Grünling. "Kämpf!"
, forderte er Tazgosh auf.
Auch Tazgosh verspürte plötzlich den Drang diesem Kampf nachzugehen. Seine Hand glitt wie von Geisterhand gesteuert in die Tasche, wo er ebenfalls einen Dolch fand.
Urako
Jetzt wurde es interessant! Die Hände der Kontrahenten befanden sich in den Hosentaschen, wo sich vermutlich Waffen befanden. Die Feuerakrobaten waren vergessen. Firxas, der ebenfalls irgendwo auf dem Markt herumgeisterte, aber Akrobaten langweilig fand, ebenfalls. Urako überlegte, für wen er gedanklich wetten sollte und entschied sich dann für den Grünspan.
Wenn er auch vielleicht nicht so mächtig war, wie er behauptet hatte, so war er doch mit Sicherheit ein Magier, sonst hätte er wohl nicht so selbstbewusst herumgekräht. Es sei denn, er blöffte ebenfalls, aber das würde sich bald zeigen.
Tazgosh Gremlogg
Tazgosh griff wie von Geisterhand in seine Tasche und zog ein Messer hervor. Mit aufgerissenen Augen starrte er es an. Eine geschwungene Ork Klinge befand sich in seinen Händen. Funkelnd und klitzernd, als wäre es frisch hergestellt und poliert worden. Hatte er es irgendwo gestohlen, ohne es zu merken?
Ein Drang sagte ihm, dass er mit dem Markthändler kämpfen sollte, aber wieso? Warum war auch der Händler so merkwürdig aggressiv, wollte er sich doch gerade eben noch verdrücken. Der Goblin konnte sich keinen Reim darauf machen, doch ein Messerkampf war etwas, was er nicht wollte.
Er war ein Goblin der Weisheit, der Magie, der Lehre, nicht des muskelbepackten Kampfes, einer Schlägerei wie unter Barbaren. Schnell griff er unter seinen Hut und kramte ein kleines Zauberbuch hervor.
"Warte, warte, gleich haben wir es ...", versuchte er den Händler noch einen Augenblick auf Distanz zu halten. "Ahh genau hier - mein geliebter Geysir Zauber!"
"Ragl magl nagl, orakara ma doro, doro oho horo doro zo oh!", sprach der Goblin und streckte den Arm weit aus. Sein Finger zeigte auf den Boden unter den Händler, der sichtlich Angst vor Tazgoshs Magie hatte.
"Verdammt! Warum funktioniert das nicht!", brüllte der Goblin plötzlich und schaute sich dabei Panisch um. Dann erblickte er den Tiefling, rannte in windeseile zu ihm und versteckte sich hinter ihm. Panisch umklammerte er dessen pinkne Rute! "Mich bekommst du nicht, erst musst du an meinem Freund hier vorbei, ja genau!"
Segira
Magie war nicht das, was sich Segira vorgestellt hatte. Doch sie konnte den freien Willen nicht unterdrücken. Als Göttin der Tapferkeit konnte sie lediglich den Mut in den Menschen stärken, nicht aber ihren Willen kontrollieren. Wie sie den Kampf ausfochten, war nun mal ganz ihnen alleingestellt. Es war auch nicht ihre Aufgabe so etwas zu kontrollieren. Zu starre Gedankenkonstrukte, wie Infiniatus sie pflegte, lehnte sie stets ab. Lenkung war häufig notwendig, aber man musste den freien Völkern auch ihren eigenen Willen lassen.
Sie schaute geduldig dem Schauspiel zu. Doch der Zauber des Goblins funktionierte nicht. Nach seinem anfänglichen Mut flüchtete er umgehend zur Gestalt, die sich eben noch als Stadtwache geäußert hatte. Aber sich schon lange nciht mehr am Konflikt beteiligt hatte. Segira war verunsichert. Hatte sie das was missverstanden? Schnell musste sie sich Klarheit verschaffen, eine Lektion stand auf dem Spiel. Ihr Körper weilte weiter in physischer Gestalt, während sie sich in die zeitlose Astralwelt beförderte.
Dort durchschritt sie die Pforten des Ainuwars und drang in den Kopf der Gestalt ein, die sich als Stadtwache ausgegeben hatte. Dort las sie kurz in seinen Erinnerungen, doch nur ein kurzer Blick genügte aus, das ihr sicher stellte, dass der Tiefling, welcher sich "Urako" nannte, keine Stadtwache war.
Mit diesem Wissen kehrte sie zurück zur physischen Realität. Der Händler derweil kam nun in Richtung Tazgosh. Er erreichte ihn und hielt den Grünling die Klinge am Hals. "Mein Geld", erinnerte ihn der Händler.
Urako
Ehe es richtig spannend wurde, flüchtete der Goblin hinter Urako - und krallte sich an seinem Schweif fest. Das war unerhört!!! Diese Region war äußerst Intim, besonders so nahe an seinem Allerwertesten, der Kerl hätte ihm genauso gut gleich an den Hintern grabschen können. Und dann erwartete er von Urako auch noch, dass dieser für ihn einsprang?
Der Händler durchschaute das Schauspiel sofort, er drängte sich an Urako vorbei und bedrohte den Zauberer mit einem Dolch. Urako trat zur Seite. "Hol ihn dir", knurrte er - doch der Goblin krallte sich immer noch an seinem Schweif fest. "Finger weg!", brüllte er und stieß ihm mit einer Verrenkung gegen die Brust.
Tazgosh Gremlogg
Schnell schlüpfte der windige Goblin aus der Armschlinge und stieg auf den Rücken des Tieflings, krallte sich an seinen Flügeln fest, bis er sich auf seinen Kopf setzte. "Bleib mir blos vom Leib und vorher musst du an dem Kerk hier vorbei! Er ist ein gemeiner, fieser und bösartiger Schläger, dass siehst du schon an den Zähnen! Ich hab ihn schon einmal gesehen, der Haut drei von deiner Sorte zugleich um!"
Langsam trottete durch die Menschenmasse Firxas, der nach seiner besser hälfte Urako suchte und ihn auch in der Mitte einer Traubenmenge finden sollte. Wut entbrannt kam er näher und brüllte auf Urako ein. "Kaum bin ich 10 min weg, vergnügst du dich mit Grümnheuten, was soll das?"
Segira
Nun wurde es etwas wirr. Eine weitere Menschengestalt schaltete sich in den Konflikt ein. Segira musste leider mitansehen, dass ihre Lektion nicht glücken würde. Sie wollte die streitenden Gestalten mit dem Ehrenkodex bekannt machen. Doch wie?
Sie wollte nicht aktiver Bestandteil dieser Konfrontation werden. Das tat sie nur im äußersten Notfall. Ohnehin konnte sie nicht absehen, was der Händler tun würde. Sie spürte eine starke Spur von Irrationalität in seinen Gedanken. Der Vergeltungsdrang wich einer Spur von Gier? Keine Gier! Nein, beim verkohlten Leichnam des einarmigen Dals!
Der Händler sprach: "Gib mir dein ganzes Geld". Er zog den Grünling von Urako herunter, warf den Dolch zur Seite und begann Tazgosh zu würgen. "Gib mir all dein PROFIT!".Er klang plötzlich ganz fremd, so als ob, jemand anderes durch ihn sprechen würde. War es gar Dal? Segira war verunsichert. Den kleinen, einarmigen Gierbolzen hatte sie schon lange nicht mehr gesehen.
"NEIN!!!", schrie die Eiserne wutentbrannt. In einer mechanisierten, perfekten Bewegung zog sie einen silbernen Pfeil aus ihrem Köcher und schoss ihn auf den Händler ab. Sie brauchte keinen zweiten Schuss: Der Schädel spaltete den Kopf des Händles augenblicklich. Und die Gier war fort.
Segiras Wille war nicht geglückt. Die Lektion hatte nicht funktioniert. Sie tauchte zwischen den Leuten unter. In einer dunklen Ecke einer Gasse, verschwand sie aus der Stadt. Ihre physische Gestalt, zog komplett ab aus der Realität. Wenn sie diesen Dal in die Hände bekam!!! Mit dem hatte sie noch ein Hühnchen zu rupfen!
Urako
Der Goblin war von ihm heruntergepflückt worden wie der Parasit, der er war und lag nun in gebührender Entfernung im Dreck, so wie es sich gehörte. Der Händler war Anschauungsobjekt eines faszinierenden Schusses geworden, auch wenn nicht alle Anwesenden Urakos Faszination teilten. Und Firxas tat das, was er am besten konnte: Er glotzte dumm aus der Wäsche.
"Was stehst du hier noch rum!", schnauzte Urako. "Das Schauspiel ist vorbei! Beide, wenn man das der Feuerfresser mit zählt. Beweg dich, ich wollte heute irgendwann auch noch was essen."
Urako war durch den Anblick des säuberlich halbierten Schädels kein bisschen der Appetit vergangen. Eine fachmännische Hinrichtung sah anders aus, zumindest in seiner sumpfigen Heimat. Da Firxas recht blass wirkte und keine Anstalten machte, sich zu bewegen, fühlte sich Urako genötigt, etwas freundliches zu sagen.
Er hob den Käse auf, den er an den Schädel bekommen hatte und klemmte ihn sich unter den Arm. "Los komm, es gibt heute Grillkäse. Ich mach auch das Feuer." Das half. Die beiden verschwanden in der Menge.
Tazgosh Gremlogg
Die Panik, der Ekel, die Abscheulichkeit, sie kam Tazgosh gerade recht. Schnell entschlüpfte er der Menge, nicht jedoch ohne die Gunst der Stunde zu nuten und noch ein paar Dinge hier und da mit gehen zu lassen. So entschwand er im dichten und hektischen Treiben des Marktlebens.