Nur noch dumpf nahm Fallon die Faust an seiner Schulter war. Tsacko und Eorur schienen irgendwas zu besprechen. Sein Blick war weiterhin auf Eorur fixiert, sein Körper steinern. Niemals hatte er damit gerechnet, den Mann vor sich wieder zu sehen. Dieser schien ihn aber nicht zu erkennen und dies war die ernüchternde Wahrheit, mit der Fallon zu kämpfen hatte. Der Blick in die Augen, hatte er denn nicht genügt? Schmerzlich musste Fallon aber feststellen, dass er sich verändert hatte. Mittlerweile sah er aus wie ein zu haarig geratener Alb, der langsam in seinen Lebensabend eintrat.
Genau so war der neue Anblick Eorurs für Fallon auch etwas gewesen, was ihn vor seiner Erkennung geschützt hatte. Doch sein Geheimnis und seine Identität war gelüftet.
Ein Pieksen, welches sich immer mehr zu einem Bohren in seine Hand entwickelte, riss Fallon aus den Gedanken. Seine Mimik kehrte zurück, sein trockenen Augen bekamen die ersehnte Nässe durch einen Wimpernschlag. Blitzartig griff Fallon nach Tsackos Gabel und rammte sie in den Tisch. Ein böser Blick folgte an den Straßenköter gerichtet. Tsacko störte. Gewaltig. Der Wolfswandler stand auf und baute sich zu seiner vollen Größe auf. "Wenn du nicht einmal deine vorlaute Klappe hältst, erfährt dein Rudel, die Stadt und jeder deiner gottverdammten Bekannten, wer Grizzly wirklich getötet hat. Zudem, wer jetzt eigentlich rechtmäßiger Alpha deines mickrigen Rudels wäre." Fallons knurrte mit seiner Stimme. Der Ton sollte mehr als ausreichend dafür sein, um Tsacko klar zu machen, wer wirklich das sagen hatte.
Tief atmete Fallon durch. Seine Augen schlossen sich für einen Moment. Sicherlich hatte er nicht nur Eorurs und Tsackos Aufmerksamkeit, sondern auch die einiger Gäste. Das hielt ihn jedoch nicht davon ab, einfach fortzufahren. Seine Augen öffneten sich wieder und er blickte Eorur direkt an. Ein nervöses Lächeln verirrte sich auf seine Lippen. Die Hände zitterten, als er an sein Schwert griff und es zog. Sofort ging ein Raunen durch die Taverne und so einige Gäste wichen ab, der Wirt eilte sofort vor die Theke.
"Hey, was soll das?", ertönte es laut, die Menge durchbrechend.
Fallons Blick richtete sich auf den Wirt, wobei er entschuldigend mit den Schultern zuckte. "Keine Sorge. Ich möchte nur etwas zeigen." Die linke Hand in der Luft erhoben, während die Rechte das Schwert auf den Tisch ablegte. Die Situation begann sich zu beruhigen, als der Wirt nur nickte und sich umkehrte. Die Gäste um sie herum rückten jedoch ein Stück weiter weg von Fallon, Eorur und Tsacko.
Darauf nahm Fallon auch wieder Platz, direkt vor Eorur und blickte diesen fest in die Augen. Er griff mit der Linken nach dem Schwert und drehte es auf die andere Seite. Auf der Klinge, knapp über der Pariestange standen drei Worte geschrieben. "Des Wölfchens Fangzahn"
"Das Schwert sollte dir bekannt vorkommen ... Eorur." Mittlerweile konnte Fallon kaum noch verbergen, wie nah er den Tränen stand. Der Schock der Realität hatte es ihn nicht spüren lassen, doch war er abgeklungen. Seine Hände zitterten und seine Stimme war brüchig.