Royale Doppelverlobung
Gregoire Verrill de Souvagne
»Da der Hauptteil der Einwanderung und Nobelitierung geregelt wurde, können wir nun zu dem etwas privateren Verhandlungsteil wechseln. Ich finde hierbei sollten die Angehörigen nicht anwesend sein, denn es geht vorerst um Euch Linhard von Hohenfelde und Eure Hochzeit. Eine Person Eurer Wahl kann von uns aus anwesend bleiben, aber bedenkt wen Ihr auswählt, denn bei solchen Verhandlungen kann es auch vorkommen, dass man Verträge abspricht die das Eheleben betreffen. Sehr genaue Absprachen - Ihr versteht«, erläuterte Greg.
Ciel Felicien de Souvagne
Ciel freute sich auf diesen Teil der Verhandlung, vor allem, weil er auf Linhards Gesicht gespannt war.
Linhard
Lin verkniff es sich die Achseln zu zucken, da er wusste was manche Personen alles in ihren Eheverträgen regelten - alles. Bei einer Eheschließung wo keine Liebe im Spiel war, musste man auch den Beischlaf regeln, sonst gab es keine Nachkommen vor der Messerstecherei. Wobei die für immer aus bleiben sollte. »In Ordnung, Chirag bleibt an meiner Seite. Und eines vorne weg, nicht um Euch zu verärgern, sondern da er sich mit den hiesigen Gepflogenheiten auskennt«, antwortete Linhard.
Aimeric
Aimeric verbeugte sich und verließ rückwärts die Amtsstube. Er deutete Dave an ihm genauso zu folgen. Dave tat es Aimeric gleich und verließ die Amtsstube in aller Förmlichkeit, dabei zog er Urako mit sich.
Chirag
Chirag war noch immer sehr blass und seine Hände schwitzten vor Angst, aber er gab sein bestes, dabei Haltung zu wahren und die nötige Würde auszustrahlen. »Ganz wie Sie wünschen, Lin`ard.«
Dreaux Gifford de Souvagne
Dreux wartete ab bis alle die Amtsstube verlassen hatten. »Nathan sei so gut und schließe die Tür. Danach schnappe Dir etwas zu schreiben und notiere mit. Du bist Protokollführer, sollte es zu einer Einigung kommen«, bat Dreux.
Gregoire Verrill de Souvagne
Greg musterte Nathan. »Hallo?«, fragte er den Leibdiener.
Nathan
Nathan nickte rasch. »Verzeiht, ich war in Gedanken.«Auch er war sehr nervös. Ciel war wieder da und seine Stimmung nicht zu deuten. Nathan verschloss die Tür, setzte sich an den Schreibtisch und bereitete alles vor, damit er mitschreiben konnte. Als er so weit war, teilte er seinem Herrn dies durch einen Blick mit.
Dreaux Gifford de Souvagne
Dreux nickte zufrieden. »Die Verhandlung kann beginnen. Da es Dir am Herzen liegt, wirst Du die Verhandlung diesbezüglich führen Gregoire«, sagte Dreux.
Gregoire Verrill de Souvagne
»Danke. Nun wie Euer Verwandter Comte Aimerice de la Cantillion vorschlug, seid Ihr daran interessiert unsere Schwester Olivie zu heiraten. Wir haben uns dahingehend abgesprochen. Hintergrund ist folgender, es wäre möglich, dass unser Vater dem Zwergenkönig Dunkelerz unsere Schwester zusprechen würde. Dass wir nicht wünschen, dass unsere Schwester den Rest ihres Lebens in einem Erdloch haust, dürfte klar sein. Folglich haben wir uns dagegen entschieden, dass Olivie jemals in die Bedrängnis kommt, sich den Zwergenkönig heiraten zu müssen. Und hier kommt nun Ihr ins Spiel - Ihr bekommt sie ebenfalls nicht zu Frau«.
Linhard
Linhard schaute Gregoire etwas verdutzt an. Er unterließ es hier eine nichtssagende Maske zu tragen, da es um ein ernstes Thema ging. Zur Schau zu stellen, dass er dergleichen nicht nötig hatte, wäre Unsinn. Er wollte die Drei schließlich davon überzeugen, dass die Verbindung Ihrer Familien für beide ein Vorteil wäre. »Nun dass mag sein Hoheit. Aber ich bin kein Zwerg, ich wohne in keinem Erdloch und ich würde Eure Schwester bestens behandeln, dass versichere ich Euch. Ferner wäre eine Verbindung unserer Familien im Gegenseitigen Interesse. Wir hätten von Anfang an einen guten Ruf und Ihr hättet jederzeit loyale Ansprechpartner. Versteht mich nicht falsch, die habt Ihr auch so. Aber es ist immer noch etwas anderes ob man mit der Familie spricht, oder mit Untergebenen - in dem Falle sogar beidem. Natürlich haben wir kein Interesse daran, dass es unserer Majestät, schlecht geht. Aber es wäre ein Privileg dem Hofe angehören zu dürfen. Ebenso ist es für Euch von Vorteil, so einer alten und mächtigen Sippe teilweise anzugehören. Unser Blut ist mächtig, was Magie und andere Dinge angeht Majestät«, versicherte Linhard.
Ciel Felicien de Souvagne
Ciel freute sich über Linhards verdutztes Gesicht. Es würde noch viel verdutzter werden, wenn Greg erst einmal seine wahren Pläne offenbarte. Er fand, dass er Linhard ruhig noch ein wenig ärgern konnte, wenn der sich schon anmaßte, ungefragt um die Hand eines Mitglieds der großherzoglichen Familie anzuhalten. »Es ist, wie mein Bruder sagt. Olivie ist eine intelligente, wunderschöne Frau mit bester Veranlagung. An Interessenten für sie mangelt es nicht und wir haben alle Auswahl. Da liegt es nahe, sie mit dem Besten zu vermählen, den wir für sie bekommen können - in dem Falle bin das ich. Ich werde meine Halbschwester selbst zur Frau nehmen und sie wird das Leben führen, welches sie verdient.«
Linhard
Lin nickte in Zeitlupe. »Der Vorschlag von Aimeric war auch nicht als Angriff gemeint, sondern als gut gemeinter Vorschlag. Nun dahingehend kann ich Euch wohl kaum überbieten, was den Stand, die Möglichkeiten oder die Finanzen angeht. Jedes Gegenargument wäre Feilschen unter unserem Niveau, folglich bleibt mir nur Euch das Beste für Eure Heirat zu wünschen Hoheit«, gab Lin zurück.
Ciel Felicien de Souvagne
Ciel nickte. Sein Gesicht war nicht unfreundlich. Vor ihm saß sein künftiger Schwager, wenn alles klappte. Der musste allerdings auch die eine oder andere Spitze verkraften können. »So ist es. Und wenn es dann noch eine Hochzeit aus tiefer Zuneigung und jahrelanger Vertrautheit heraus ist, steht dem endgültig nichts entgegen. Was nicht heißen soll, dass wir Ihren Vorschlag nicht gründlich überdacht haben.«
Linhard
»Aha, ja gut. Dann danke ich fürs Nachdenken oder wie mein Onkel immer so schön sagte, wer fragt muss auch mit einem Nein leben können«, grinste Linhard.
Gregoire Verrill de Souvagne
»Nun wir hoffen aber gar nicht, dass Sie nein sagen. Denn ich unterbreite Ihnen einen völlig anderen Vorschlag. Zwar werden Sie nicht Olivie heiraten Linhard, aber ich beabsichtige Sie zu heiraten - Ihr Einverständnis vorausgesetzt«, schmunzelte Greg.
Ciel Felicien de Souvagne
Gebannt starrte Ciel auf Linhards Gesicht. Er hörte, wie im Hintergrund Nathan die Feder ausrutschte und er einen Krakel quer über das Pergament zog.
Linhard
Lins Blick wanderte zu Chirag ob er die Frage ernst nehmen sollte, oder ob die Drei ihn gerade auf die Schüppe nahmen, frei nach dem Motto wieviel Humor er vertrug.
Chirag
Chirag begegnete Linhards Blick. »`ochzeiten unter gleichgeschlechtlichen Eheleuten sind in Souvagne möglich und durchaus nicht unüblich«, erklärte er.
Gregoire Verrill de Souvagne
»Es ist kein Geheimnis, dass ich Männer und Frauen gleich schätze, mein Angebot war absolut ernst gemeint und ich erwarte eine ebensolche Antwort von Ihnen Linhard. Überlegen Sie es sich gut. Die gleichen Vorteile die Sie bei Olivie hätten, haben Sie auch bei mir. Nur heiratet niemand in Ihre Familie ein - wie es bei einer Frau üblich wäre. Sondern Sie heiraten in meine Familie ein, dass ist ein Schritt mehr, als es Ihnen bei Olivie vergönnt sein würde. Nur werden Ihre Kinder kein Anrecht auf die Krone haben. Das muss Ihnen klar sein. Sie sind mein Mann mit allen Rechten und Pflichten. Aber ein Anrecht auf die Krone haben nur meine leiblichen Kinder. Nicht die Ihren - wie jeder Lebenspartner oder jede Lebenspartnerin sind Sie angeheiratet. Und da wir gemeinsam keine Kinder zeugen können - logischerweise - sind Ihre Kinder vom Erbrecht was die Krone anbelangt ausgeschlossen. Was nicht heißen soll, dass Ihre Kinder sonst keinen Vorteil von unserer Verbindung hätten. Sie genießen schon den Vorteil des Marquis. Und sie würden den Vorteil genießen, am Hof ausgebildet zu werden, Teil des Hofes zu sein. Mein Bruder Ciel selbst war eine Zeitlang nicht Erbbrechtigt in diesem Sinne. Ich wäre sogar damit einverstanden, dass Sie sich eine Frau nehmen - wie beabsichtigt eine Nummer zwei. Aber an erster Stelle stünde ich, wenn Sie das Angebot annehmen. Dies ist weder ein Scherz, noch eine Unterbreitung rein zur Bindung Ihrer Person. Es ist zwar eine Bindung, aber offen gesprochen gefallen Sie mir. Deshalb das Angebot«, antwortete Greg ehrlich.
Ciel Felicien de Souvagne
Ciel ließ Linhards Gesicht nicht aus den Augen. Zum einen natürlich, weil er auf dessen Reaktion gespannt war, zum anderen aber auch, weil er routinemäßig die Mimik seines Gegenübers aufs Schärfste analysierte. Wenn er sich mit Leuten unterhielt, unterhielt er sich mehr mit deren Körpersprache als mit deren Worten. Manch einem war sein Blick unangenehm und auch Ferrau hatte schon zu spüren bekommen, dass Ciel sehr gern Leute analysierte und dabei keinen Winkel ihres Verstandes ausließ.
Linhard
Lin nickte knapp. Er musterte Greg eine ganze Weile schweigend, ehe er kurz Dreux betrachtete und sein Blick dann auf Ciel ruhen blieb. »Vielen Dank für das Kompliment und das Angebot Eure Hoheit. Bevor ich zu- oder absage möchte ich fragen, was Ihr erwartet oder was Ihr Euch wünscht. Mein Onkel Davard ist ebenfalls mit einem Mann verheiratet. Der Umstand ist mir nicht fremd, aber ich war nie mit einem Mann zusammen und ich hatte nie das Bedürfnis danach. Nun vielleicht bin ich nie dem passenden Mann begegnet, es ist ja auch nicht so, dass mir jede Frau gefallen würde. Ich möchte nur sagen, in diese Richtung habe ich nie gedacht. Also was wünscht Ihr und wie schnell?«, fragte Lin vorsichtig.
Ciel Felicien de Souvagne
Ciel fragte sich, warum Linhard ihn anblickte während der Frage und nicht seinen Bruder. Vielleicht, weil er den analytischen Blick bemerkt hatte und zeigen wollte, dass er nichts zu verbergen hatte. Ciels Gesicht blieb entspannt. Er blickte nicht unfreundlich drein, aber mit der nötigen höflichen Distanziertheit. Noch war der Mann nicht sein Schwager.
Gregoire Verrill de Souvagne
Gregoire ließ sich ebenfalls einen Moment Zeit mit der Antwort. »Was ich erwarte? Nun das was sich vielleicht jeder von einer Partnerschaft oder einer Ehe erhofft. Ich würde von Euch erwarten, dass Ihr Euch um ein Auskommen mit mir bemüht. Ich würde mir wünschen, dass wir Freunde werden. Und dass Ihr sobald Ihr dazu bereit seid, die ehelichten Pflichten erfüllt - also Beischlaf, Sex. Wann? Das ist davon abhängig wie schnell wir uns näher kommen. Wie oft? Das ist davon abhängig ob Ihr es mögt, oder ob wir eventuell nur verheiratete Freunde bleiben. Nun ich kenne Euch nicht, mir gefiel Euer Äußeres und wie Ihr Euch gebt. Sympathie ist von meiner Seite aus vorhanden. Das erste was man zu sehen bekommt ist die Optik und die Gesten. Eure Antwort Linhard«, sagte Greg freundlich.
Linhard
»Nun dass mich jemand so etwas fragt, ist für mich ehrlich gesagt neu. Weder eine Frau noch ein Mann haben mich je gefragt. Gleichgültig bei was, ob nun Freundschaft oder mehr, musste die Initiative immer von mir ausgehen. Bis auf eine einzige Person wollte mich sonst keiner haben. Also frage ich mich gerade, ob Ihr mich veralbert oder ob Ihr das ernst meint, oder ob Ihr was völlig anderes bezweckt. Falls Ihr was anderes wünscht, meinen Fähigkeiten entsprechend... sprecht es aus und ich erledige es für meinen Herrn. Seid dessen versichert. Dafür müsst Ihr nicht so tun, als hättet Ihr Interesse an mir. Das hatte nicht mal meine Mutter... entschuldigt die harschen Worte, aber es ist so. Ich bin hier um manch seltsame Umstände zu ändern, aber das sind Dinge die Euch weder interessieren würden, noch belasten sollten. Sie haben meinen Vater interessiert und in dessen Namen stehe ich hier Hoheit«, gab Lin zurück.
Nathan
Nathan war noch immer dabei, das ruinierte Pergament zu retten. Seine Finger zitterten, als er nun auch noch Streit befürchten musste und seine Schrift wurde immer unordentlicher, obwohl er sich große Mühe gab. Er würde alles danach noch einmal neu abschreiben müssen.
Gregoire Verrill de Souvagne
Greg deutete Linhard an zu warten. »Einen Moment«, bat er sich aus und beugte sich zu Ciel. »Bin ich ihm auf die Füße getreten, oder hat er Angst? Er scheint verwirrt, aber interessiert und trotzdem etwas grantig zu sein. Seltsame Mischung, ich nehme ihm das nicht übel. Er ist vermutlich einfach ehrlich? Was sagt Dir Dein geschulter Blick?«, flüsterte Greg, so dass nur Ciel ihn hören konnte.
Dreaux Gifford de Souvagne
»Die beiden beraten sich derweil über Eure leicht unwirsche Art Marquis Linhard. Was veranlasst Euch zu der Annahme mein Bruder wollte Euch zu etwas anderem nutzen? Schaut, wäre dem so, würden wir Euch einfach einen entsprechenden Befehl erteilen. Und Ihr, als unser Lehnsmann würdet den Befehl umsetzen. Dies habt Ihr geschworen, dies habt Ihr erneut bestätigt. Drum versichere ich Euch als Duc - mein Bruder meint genau das, was er sagt. Wir verstecken keine Absichten hinter falschen Vormulierungen. Wir wählen vielleicht nur ab und an, eine andere Sprache. Aber jene Sprache ist so fremd sie für Euch klingen mag - der Ehrlichkeit geschuldet. Denkt darüber nach. Das Angebot Euch zu ehelichen ist ernst gemeint. Ihr wärt damit unser Schwager. Glaubt Ihr, dies würde unser Bruder in Betracht ziehen, wenn er Euch nicht tatsächlich ehelichen wollte, sondern nur einen Gefallen erbitten wollte?«, gab Dreux zu bedenken.
Linhard
»Nein das glaube ich nicht Eure Majestät, ich bin nur verwirrt. Und ich unterstelle Eurem Bruder auch keine Lüge. Nun das Angebot ist, wenn es tatsächlich ernst gemeint ist, sehr großzügig«, grübelte Lin.
Ciel Felicien de Souvagne
»Ich vermute, dass er genau das meint, was er sagt - dass man sich früher nicht für ihn interessierte und es ihm schwer fällt zu glauben, dass du dein Angebot ernst meinst. Er fürchtet vermutlich, dass dies ein übler Scherz ist oder du andere Hintergedanken hegst. Er sprach davon, dass er `etwas erledigen« würde. Ich weiß nicht, was er damit meint. Vielleicht verstehst du die Andeutung besser. Ansonsten solltest du vielleicht nachfragen. Ich würde ihn als ehrlich einschätzen, sonst hätte er auch kein so sensibles Thema wie Probleme mit der eigenen Mutter angesprochen. Das muss man ihm zugute halten. Ob dir ein für dein Empfinden hübscher, aber widerspenstiger und womöglich tief verletzter, aber dabei ehrlicher Mann gefallen würde, musst du wissen.«
Gregoire Verrill de Souvagne
Greg drückte Ciels Hand dankbar. »Vielleicht ist es nicht die Augenfarbe allein, sondern was ich daran sah. Ich denke sobald er seine »harte Schale« abgelegt hat, kann er ein ziemlich guter Freund sein. Er wirkt auf mich so. Ich weiß nicht was er mit erledigen meint, aber es klang nach einer Gefälligkeit. Ich werde nicht nachhaken ob ich ihn für eine Mätresse halte oder ähnliches. Schade ist, dass sein Vater tot ist. Jener Mann der wohl der Einzige war, den er schätzte. Aber einige Verwandte muss er ebenfalls mögen, sonst würde er sich nicht mit so einer Vehemenz und einem derart großen Geldbeutel für sie einsetzen«, flüsterte Greg.
Ciel Felicien de Souvagne
»Wie wäre es mit einer Art Probezeit, Greg?«, fragte Ciel leise. »Dann könntet ihr euch unverbindlich kennenlernen.
Gregoire Verrill de Souvagne
Greg flüsterte Ciel zu: »Nein ich möchte ihn direkt an mich binden. Ihn persönlich und seine Familie. Seine Familie da sie Neuadel bei uns sind und wir uns gegenseitig unterstützen wollen. Ihn persönlich, da er mir gefällt. Keiner von uns hat eine Probezeit Ciel, das benötigen wir auch nicht. Zudem trennt es sich schwerer, wenn man verheiratet ist. Er kann die Bindung nicht lösen. Ferner bemüht man sich auch mehr um ein Auskommen, wenn man aneinander gebunden ist. Eben durch den Bund der Ehe. Und ich glaube, mal ganz privat gesagt, er könnte ein festes Band gut gebrauchen. Es wäre etwas dass ihm gut täte und Halt gibt. So leicht lass ich ihn nicht vom Haken. Zumal er ja scheinbar halb angebissen hat. Er möchte... ja was eigentlich? Eine Sicherheit?«, fragte Greg.
Ciel Felicien de Souvagne
»Ich verstehe dich nur zu gut, Bruderherz«, flüsterte Ciel etwas wehmütig. »Wir mögen es nicht, wenn jemand gehen könnte, keiner von uns dreien. Das selbe Blut fließt durch unsere Adern, das selbe Trachten und das selbe Verlangen. Nur ein wenig anders verpackt. Dann nimm ihn dir. Mach ihn zu deinem, wenn du ihn so sehr willst. Was er will, kann ich nicht sagen. Er sieht es vielleicht taktisch. Aber vielleicht kann er auch noch nicht begreifen, dass ihn jemand wirklich möchte, nach dem, was er vorhin sagte.«
Gregoire Verrill de Souvagne
Greg nickte zustimmend. »Das ist möglich und wir sind keine Personen die ein nein einfach akzeptieren oder die jemanden aufgeben, nur weil er sich etwas stur zeigt. Khawa war auch stur oder? Nun er hier ist nicht annähernd so stur wie Khawa, ehr wie ein geprügelter Hund, der sich nicht traut die Scheibe Wurst aus der Hand zu nehmen. Wobei er mehr als nur den Happen haben könnte. Ich versuche es«, flüsterte Greg erneut.
Ciel Felicien de Souvagne
»Ich wünsche euch beiden alles Gute«, sagte Ciel ehrlich und drückte unauffällig die Hand seines Bruders.
Gregoire Verrill de Souvagne
»Das Angebot war klar umrissen, aber es kam vielleicht etwas einseitig und kalt herüber. Was Sie erwarten würde wäre dass was ich mir wünsche. Sie haben sich nicht allein zu bemühen, sondern dass was ich erwarte, werde ich als Erster geben. Ich werde mich um Sie und Ihre Freundschaft bemühen. Sie werden in meiner Familie genauso eine Heimat finden, wie ich hoffentlich in Ihrer. Und selbst wenn Sie niemand haben möchte, ich möchte. Das heißt, Sie haben jemanden an Ihrer Seite. Sie sind nicht in mich verliebt, Sie begehren mich vielleicht auch nicht. Aber glauben Sie, dass tun andere Adlige, die sich eine Dame zur Frau nehmen? Beide stehen vor dem gleichen Problem. Einzig und allein ob man möchte, dass ist das Ausschlaggebende. Möchten Sie jemanden an Ihrer Seite, als Ehepartner der Ihr Freund sein möchte? Wie mein Bruder sagte, ich unterbreite nur ernstgemeinte Angebote. Und ein besseres werden Sie nicht finden. Sollten Sie nur ablehnen, da ich ein Mann bin - dann seien Sie so ehrlich und sprechen Sie es einfach offen aus. Die Antwort wird keinen Einfluss auf Ihre Lehen oder ähnliches haben. Offene Frage, offene Antwort. Wir reden hier privat und dass wissen Sie, sonst hätten Sie nicht kurz die Krallen ausgefahren. Fahren Sie die Krallen wieder ein und stellen die Ohren auf«, bat Greg. »Danke«, wisperte er seinem Bruder zu.
Linhard
Lin zog Chirag ganz nah zu sich heran und flüsterte ihm ins Ohr. »Du stammst von hier, wie ernst ist ihm das Gesagte? Kann ich ihm trauen? Dave hätte ihn auslesen können, aber wer rechnet mit so einem Angebot? Ich glaube er meint es ehrlich, aber ich habe schon so einiges geglaubt und bin auf die Schnauze gefallen. Kennst Du ihn und seine Art? Sag was Chirag«, bat Lin ganz leise.
Chirag
»Mit Gregoire `atte ich noch keinen persönlichen Kontakt, aber sein Vater ist für seine Aufrichtigkeit bekannt. Ich gehe daher davon aus, dass das Angebot absolut ernst gemeint ist. Wir stehen `ier vor dem Duc und ich denke nicht, dass er in seiner Amtsstube Scherze dieser Art gut`eißen würde. Persönlich gesprochen finde ich, dass Gregoire keinen unangenehmen Eindruck macht, davon abgesehen, dass es sich bei ihm offensichtlich um eine männliche Person `andelt.«
Linhard
»Danke für die offenen Worte. Nunja Ansgar hätte mich für weit weniger verkauft, als für ein Land samt einem echten Freund. Wobei weder sie noch ich wurden da groß gefragt. Und das Angebot klingt absolut verlockend. Du hast Recht, einen Scherz dieser Tragweite würde er wohl nicht erlauben. Und er sagte, er überlässt mir die Zeit, wann und wie es zum sagen wir mal intimen Schritt kommt. Bedenkzeit wird er mir nicht geben oder? Nein ich denke nicht, wenn ich hier rausgehe, wird er es als nein werten und sich wen anderes suchen. Die Schollen, das Land, die Familie, der Titel - nun ein Teil des Hofes... das würde Paps sicher gefallen. Gleichgültig wie, vielleicht würde er Paps sogar gefallen.... Ich mach es«, flüsterte Lin.
Chirag:
»Du könntest ihn fragen ... aber überlege es dir gut, denn dann `at auch ER Bedenkzeit. Auch Gregoire könnte `ernach Nein sagen, da er sich gekränkt fühlt. Das ist ein Risiko, das gut abgewogen werden will. Er sagte, glaube ich, dass er dich über`aupt nicht zur Intimität zwingen wöllte, wenn ich das recht verstanden `abe, sondern dass ihr auch reine Freunde bleiben könntet.«
Linhard
»Das stimmt, ich könnte zustimmen und er denkt sich, er hat zu lange überlegt«, pflichtete Lin Chirag bei und wandte sich an Greg. »Ich nehme Euer Angebot dankend an Hoheit. Nein es stört mich nicht dass Ihr ein Mann seid, ich bin ja selbst einer. Spaß beiseite, Ihr habt versichert, dass wir zur Not einfach Freunde sind. Freunde klingt für mich sehr gut und wenn es mehr wird, soll es so sein. Ich bin einverstanden«, erklärte Lin.
Gregoire Verrill de Souvagne
Greg verkniff sich nur mit Mühe sein Grinsen. »Wunderbar, dass freut mich sehr. Als Zugeständnis und Zeichen meiner Wertschätzung, werde ich die Kosten der Hochzeit tragen. Ferner werden wir sie am Hof ausrichten lassen. Normalerweise ist das ja Part der »Braut«. Benennt etwas dass Euch Freude bereitet oder Ihr gerne mögt. Ein Geschenk geziemt sich zur Verlobung wie später zur Hochzeit. Also was wünscht Ihr Euch?«, fragte Greg und wartete gespannt ab, was wohl als Wunsch käme.
Dreaux Gifford de Souvagne
Dreux gab Nathan ein Zeichen, dass er mit der Verhandlung mehr als zufrieden war. Er freute sich für seinen Bruder. »Was spricht gegen eine Doppelhochzeit?«, warf er in den Raum. »Ciel was hältst Du davon?«, fragte er direkt.
Ciel Felicien de Souvagne
Ciel zuckte einen Moment zusammen. Er hatte zwar die Hochzeit mit Olivie selbst vorgeschlagen, doch nun, wo er tatsächlich eine Entscheidung treffen sollte, war es, als würde man ihm die Kehle zudrücken. Sein Gesichtsausdruck blieb förmlich, doch seine Antwort ließ recht lange auf sich warten. »Ich würde mich geehrt fühlen, gemeinsam mit dir zu heiraten, Greg«, sagte er schließlich. Sein eigener Satz fühlte sich an wie ein Richtspruch.
Nathan:
»Ferrau«, rief Nathan flüsternd und hob hilflos die Schreibfeder.
Gregoire Verrill de Souvagne
»Das würde mich auch sehr freuen unsere Familie auch dabei vereint. Hey und wir können nie unseren Hochzeitstag vergessen«, grinste Greg nun doch.
Ciel Felicien de Souvagne
Ciel grinste etwas gequält zurück. »Glückwunsch zur Verlobung, Brüderchen.«
Ferrau
Ferrau tupfte sich mit dem Ärmel den Schweiß von der Stirn. Das Nathan ausgerechnet jetzt bei so einer wichtigen Verhandlung rumeiern musste. Das musste an diesem Dupont liegen, dachte Ferrau zerknirscht und musterte den Mann hasserfüllt.
Gregoire Verrill de Souvagne
»Danke Dir ebenso Ciel, mein Zukünftiger ist bescheiden, er wünscht sich nichts«, schmunzelte Gregoire.
Nathan
»Ferrau«, flüsterte Nathan etwas lauter. »Bitte komm her!« Ängstlich blickte er zu seinem Herrn, in der Hoffnung, dieser würde nicht vor Wut ob seines Fehlverhaltens laut werden oder, noch schlimmer, enttäuscht sein.
Linhard
»Doch, doch um das Geschenk kommt Ihr nicht drum herum, aber ich überlege gerade noch. Also ich mag schnelle Pferde und Waffen, Stichwaffen, Stilette, Degen, Schwerter, so etwas in der Art. Aber ein Ehering tut es auch«, grinste Lin zurück.
Ferrau
Ferrau versteckte sich hinter Ciel und schüttelte den Kopf. Er wollte nicht in das Dupont-Unglück verstrickt werden. Er sah es schon kommen, gleich landeten sie alle drei vor der Grenze, samt diesem einarmigen Banditen.
Gregoire Verrill de Souvagne
Dreux musterte die beiden etwas irritiert. Leibdiener konnten beileibe wirkich manchmal wunderlich sein, aber so wunderlich?
Nathan
Nathan riss sich zusammen und malte jeden Buchstaben einzeln. Ihm zitterten derart die Hände, dass man so gut wie nichts mehr lesen konnte. Das Pergament, dass die Verlobung der beiden Prinzen protokollierte, sah nun aus, als hätte ein Schreibanfänger es verfasst, der als Linkshänder gezwungen worden war mit rechts zu schreiben. Zittrig versuchte Nathan, der ihm aufgetragenen Aufgabe bis zum Ende nachzukommen.
Ferrau
Ferrau musterte, was Nathan da tat. Das Geschriebene sah sehr misslungen aus. Vorsichtig trat er näher. »Soll ich Dir helfen?«, bot er an. Er konnte nicht ertragen, dass Nathan nachher noch Ärger bekam, wo ihn dieser Dupont so nervös machte, allein durch seine Nähe.
Nathan
»Ja, bitte! Es geht, geht, geht hier um die Verlobung, die Verlobungen und mir versagen vor lauter Rührung die Hände.«
Gregoire Verrill de Souvagne
»Nun einen Ring werdet Ihr erhalten, dass ist gewiss. Bei den anderen Wünschen wird mir schon etwas einfallen. Nathan schlage im Kalender nach, wann die Trauung stattfinden kann«, bat Gregoire.
Ferrau
Der Leibdiener Ciels nickte knapp und schrieb alles sorgfältig nieder. Die Schrift war kaum besser, da auch er sehr nervös war, aber er bemühte sich und das war auch nur der erste Entwurf. Sie würden es nachher dem Schreiber zur Schönschrift überreichen. »Da sagst Du was, ich muss eine Hochzeit organisieren«, freute sich Ferrau.
Nathan
»Ja«, schniefte Nathan und tupfte sich mit einem Taschentuch die Augen trocken.
Dreux Gifford de Souvagne
»Nathan mein Bester, was sagt unser Kalender? Wann können Ciel und Greg heiraten? Nun nicht einander, sondern Ihre Ehepartner?«, hakte der Duc nach.
Linhard
»Wir müssen gleich mit den anderen draußen einen Happen essen gehen. In einer guten Taverne, kennst Du eine?«, hakte Lin nach. Nach so einer Entscheidung brauchte er erstmal einen Schnaps und was im Magen.
Nathan
Nathan wischte sich sorgsam die Finger an dem Taschentuch trocken, ehe er das große Buch aus der Schublade des Schreibtischs holte, wo die Termine seines Herrn eingetragen wurden. Er blätterte zum aktuellen Datum. »Der Kalender ist recht voll, aber hier sind nur wenige Dinge, die sich, die sich nicht verschieben ließen. Über wie, wie, wie viele Tage sollte die Feier denn gehen? Ansonsten wäre vielleicht anzuraden - anzuraten! - auf die Rückkehr Eures Vaters zu warten.«
Dreux Gifford de Souvagne
»Eine Hochzeit dauert 3 Tage Nathan, die des Duc eine Woche. Nun wann möchtet Ihr denn heiraten Ciel, Greg?«, hakte Dreux gut gelaunt nach.
Chirag
Chirag blickte Linhard aufgelöst von der Seite an. Ihm selbst war kein bisschen nach Essen zumute. »Ich `abe Souvagne das letzte Mal vor etlichen Jahren betreten. Die Gastronomie wird sich verändert `aben.« Er wagte nicht, zu fragen, ob man ihn wieder gehen ließ, da er das erste Mal in seinem Leben hoffte, man würde ihn schlichtweg wieder vergessen.
Linhard
Linhard tippte Chirag kurz beruhigend an. »Nun wie wäre es in 14 Tagen? So war es Brauch in Naridien. Man bestellte das Aufgebot und 14 Tage später wurde geheiratet«, schlug Linhard vor. »Es wäre schön, wenn Chirag an der Feier teilnehmen könnte. Muss er in Haft oder darf er auf freiem Fuß bleiben?«, fragte Lin in die Runde. »Oh das wäre doch ein gutes Geschenk, die Begnadigung von Chirag, geht das?«, grinste Lin.
Ciel Felicien de Souvagne
»In 14 Tagen sollte Vater wieder im Lande sein«, meinte Ciel. »Dem Dupont verdanke ich Nathan. Ich hege daher keinen Zorn gegen ihn.«
Dreux Gifford de Souvagne
»Da unser Vater ihn samt seiner gesamten Sippe verurteilte, werden wir das Urteil nicht aufheben - aber auch nicht vollstrecken. Er sei solange frei bis unser Vater zurückkehrt und erneut über das Leben von Chirag Dupont als Einzelperson entscheidet. Nutzt diese Chance weise Chirag Dupont!«, sagte der Duc ernst.
Linhard:
Linhard schaute Ciel an und verbeugte sich. »Ich danke Euch Eure Majestät«, freute sich Lin.
Chirag:
Chirag verneigte sich ebenfalls. »Das ist ausgesprochen großmütig von Eurer Majestät. Ich werde Eure Worte bedenken.«
Gregoire Verrill de Souvagne
»Ich hoffe ebenfalls das Vater zu unserer Hochzeit zurück ist. Er wird hocherfreut sein, besonders über Deine Hochzeit Ciel. Über unsere ebenso Linhard. Also in 14 Tagen, wie sagtet Ihr? So sei es. Lasst Euch von Eurem Begleiter und Eurem Verwandten beraten wie Souvagnische Hochzeiten ablaufen. Sie unterscheiden sich schon etwas von Euren, vor allem was die Kleidung anbelangt. Sie sind nicht so schlicht und farblos wie vermutlich die Euren in Naridien waren. Also staffiert Euch nach besten Wissen und Gewissen aus und dann verwerft genau die Kleidung wieder da sie immer noch zu schlicht sein wird. Chirag wird Euch beraten. Und je nachdem was Ihr tragt, wählt das Korsett nicht zu eng, da Ihr auch essen müsst«, schmunzelte Greg.
Linhard
»Auf die nicht gestellte Frage hin, ich benötige keins - ich passe so in meine Kleidung. Da ist kein Bauch, auch ohne Korsett. Aber ich habe eins, ich kann es gerne mitbringen«, grinste Lin breit.
Gregoire Verrill de Souvagne
»Das glaube ich. Wo nächtigt Ihr? Nein - das ist keine unziemliche Frage. Ich möchte nur nicht, dass Ihr irgendwo ungeschützt übernachtet, da Ihr nun zu uns gehört. Ich würde vorschlagen, Ihr übernachtet hier am Hof«, schlug Greg vor.
Dreux Gifford de Souvagne
Dreux nickte zustimmend. »Nathan lass bitte für unsere Gäste Zimmer herrichten«, bat Dreux höflich.
Nathan
Nathan verneigte sich und verließ rückwärts die Amtsstube. Er war noch immer von der Rolle und seine Finger voller Tintenkleckse. Kurze Zeit später kehrte er zurück. »Es wurde alles veranlasst, Majestät.«
Dreux Gifford de Souvagne
»Wunderbar, Danke Nathan. Nun dann sehen wir uns heute Abend zum Abendessen. Vorab denken wir habt Ihr ausreichend zu besprechen mit den Euren und auch einiges zu planen. Vor allem habt Ihr die Nobelitierungs- und Einbürgerungsurkunden für Eure Familie abzuholen. Diese werden Euch beim Hofmarschall ausgehändigt. Falls Ihr nicht noch Fragen habt, gehabt Euch wohl, bis heute Abend«, verabschiedete der Duc seine Gäste freundlich.
Ciel Felicien de Souvagne
»Was ist mit den Vampiren?«, fragte Ciel. »Sollen die beiden Bluthexer weiter nach ihnen sehen?«
Dreux Gifford de Souvagne
»Auf alle Fälle. Dies ist kein Misstrauen gegen Euch, Schwager in Spee - aber von Vampiren, so zahm sie auch sein mögen, geht immer ein Restrisiko aus. Wie von jedem Raubtier. Aus diesem Grund weisen wir Euch darauf hin, dass diese Kreaturen unter permanenter Überwachung stehen. Gebt dies an sie weiter, damit sie sich in ihrem Durst beherrschen. Sollten sie sich nicht beherrschen, erwartet sie der Block. Oder der Pfahl im Morgengrauen. Dies sage ich Euch nur als Information, nicht als Drohung, nicht um Euch zu beleidigen Schwager in Spee. Aber Ihr sollt wissen welche Gefahr Euch begleitet, wir werden nicht zögern unschuldiges Leben zu schützen. Dazu zählt auch Ihr«, antwortete der Duc.
Ciel Felicien de Souvagne
Ciel nickte. »Wie du befiehlst.« Er würde den beiden Bescheid geben, mit der Beschattung fortzufahren. Sollten die Vampire sich als Bedrohung entpuppen, würden weder Block noch Pfahl erforderlich sein. Doch die wahren Macht seines Ordens würde er niemand anderem als Dreaux und seinem Leibdiener auf die Nase binden.
Linhard
»Ich werde es ihnen ausrichten. Kasimir ist mein Leibdiener, er war stets friedlich. Zu Lebzeiten war er ein Mönch. Und Archibald ist mein Lehrmeister, er war der Schwertmeister meines Großvaters und nun ist er mein Schwertmeister und Lehrer. Beide werden sich so verhalten, wie es sich gehört. Zudem haben sie künstliche Nahrung dabei, sie werden nicht jagen«, antwortete Linhard. Kasimir vertraute er, aber bei Arch war er sich da nicht so sicher.
Gregoire Verrill de Souvagne
»Du solltest noch mit Olivie sprechen Ciel. Und wir beide sollten uns heute Abend ebenfalls einmal allein zusammensetzen. Bis später Linhard von Hohenfelde«, verabschiedete Greg Linhard mit freundlichem Schmunzeln.
Ciel Felicien de Souvagne
Ciel war erleichtert, als die Gäste endlich gegangen waren. Er sank auf seinem Stuhl zusammen. »Ja, das wird meine letzte Amtshandlung heute. Das kam sehr plötzlich und unerwartet. Ich weiß nicht einmal, wie ich ihr den Antrag schön verpacken soll, so etwas bespricht man ja nicht einfach zwischen Tür und Angel ... du musst mich dann beraten, Ferrau. Vorher benötige ich ein kaltes Bad und eine Kopfmassage.«
Ferrau
»Herr ich werde Euch so gut beraten wie ich nur kann. Zur Not werden wir die Bücher wälzen. Es gibt für alles gute Tipps und Tricks, Ihr werdet sehen. Genau für Hochzeitsausstattungen«, freute sich Ferrau für Ciel.
Gregoire Verrill de Souvagne
»Danke für Euren Beistand, ich habe gehofft dass er Ja sagt. Einerseits dachte ich mir, dass er rein als Kalkül das Angebot annehmen wird, auf der anderen Seite hoffe ich, dass es nicht nur Kalkül war. Natürlich wird das eine Rolle spielen, aber Freundschaft schien ihm wichtig. Ich werde schon noch herausbekommen, was hinter seiner Art steckt. Am Ende war es doch sogar ganz lustig und er ist niedlich wenn er grinst«, grinste Greg. »Du kannst Ihr doch erklären, dass sie keine Angst mehr vor dem Zwerg haben muss. Dass sie nicht allein in die Fremde geht, sondern dass Ihr gemeinsam gehen werdet. Vielleicht sogar mit mir«.
Ciel Felicien de Souvagne
»Das meine ich nicht, Greg. Es geht nicht um den Inhalt. Die Rahmenbedingungen für die Verlobung müssen stimmig gemacht werden, ich kann es ihr doch nicht mitten auf dem Flur sagen, dass ich sie heiraten werde! Lade ich sie zum Abendessen ein? Wenn ja, wie sollte sich das gestalten? Es muss alles durchgeplant werden, ich will nichts falsch machen.« Ciel quälte sich auf die Füße und drückte nacheinander seine beiden Brüder. Erst Dreaux und dann, etwas länger diesmal, Greg. »Ich verabschiede mich für heute. Ich berichte euch morgen, wie es gelaufen ist. Ferrau, bitte bereite mir die kalte Wanne vor und während ich darin liege, sprechen wir über alles.«
Gregoire Verrill de Souvagne
»Oh verstehe, ja dass muss geplant werden. Ich wünsche Dir viel Glück, ich wünsches es uns beiden. Sie wird sich sicher darüber freuen, zumal Ihr Euch doch gut versteht. Danach müssen wir nur noch Dreux unter die Haube bekommen. Ich habe bei Dir und bei mir ein gutes Gefühl Ciel, ehrlich. Viel Spaß heute Abend«, freute sich Greg und drückte Ciel ebenfalls feste an sich.
Ciel Felicien de Souvagne
»Verschon den armen Dreux«, stöhnte Ciel. »Lass ihm die Zeit, die er braucht. Es genügt, wenn er von woanders Druck bekommt, den braucht er nicht noch von unserer Seite.« Nachdem er beide ausgiebig gedrückt hatte, verschwand er mit Ferrau in seinen Gemächern.