• Ruspanti


    »Den Segen der Ainuwarpriester kann man erbitten, man tut es bei Geburten, bei Hochzeiten und so weiter. Aber das gilt nicht für den Segen der Ruspanti. Sie schenken ihn oder sie tun es nicht. Sie segnen aus freien Stücken, wen sie segnen wollen und sie haben ihre eigenen Maßstäbe, wer diesen Zauber verdient.«

    Irving von Kaltenburg


    Zusammenfassung

    • Begriff: Ruspante, Pl. Ruspanti, "Freilaufende", deren Anwesenheit Freude und Glück bringen soll
    • Bedeutung: Mitglieder eines alten ledwicker Kultes, der seine Ursprünge in den Zeiten der Magierkriege von Asa Karane hat
    • Ursprung: ursprünglich die Bezeichnung für versklavte und kastrierte Kriegsgefangene, die sich frei im Haushalt bewegten
    • Kulthandlungen: Tänze, Gesänge und Segnungen. Der Segen darf nicht erbeten werden.
    • Höchster Segen: Körperliche Vereinigung, weshalb Ruspanti von Gegnern als Lustknaben verunglimpft werden.
    • Tracht: farbenfrohe Gewänder aus leichtem Stoff, unter denen der Träger nackt ist, ganzjährig barfuß, bei Ritualen auch Schilfkrone
    • Ordenssitz: Palazzo Ducale in Monleone (Ledvico)
    • Rivalität: zur Priesterschaft von Zeit und Raum (Ainuwarpriester), da sie sich aufgrund ihrer Volksnähe und positiven Art allgemeiner Beliebtheit erfreuen, während die Priesterschaft ehrwürdig, düster und oft unnahbar erscheint


    Bekannte Mitglieder


    Der Tanz der Ruspanti


    Beispiel, wie man sich den ruhig beginnenden Tanz auf seinem Höhepunkt vorstellen kann: Link


    Bevor der Tanz für die Gäste eröffnet wurde, segneten die Ruspanti die Tanzfläche mit ihren nackten, gesalbten Füßen und die Luft mit ihren altertümlichen Gesängen. Die Trommeln trieben den Puls in die Höhe, untermalte eine Melodie, die aus hunderten Kehlen drang. Auch die Sänger entstammten den Reihen dieses exzentrischen Kults. Ein süßer, schwerer Duft benebelte die Sinne. Der Rauch von Amber quoll aus dem schwenkbaren Räuchergefäß, das ein junger Ruspante umhertrug, im Rhythmus der Musik gehend. Auch er war Bestandteil des hypnotischen Tanzes. Der Geist von uralten Zeiten lag in der Luft und erfüllte die Herzen, denn die Ruspanti gab es schon länger als die meisten anderen Bräuche und sie hatten sich im Gegensatz zu den meisten kaum verändert. Die einzige Neuerung war, dass sie nicht mehr nackt tanzten, nur mit Schilf um Brust, Oberarme und Waden angetan, sondern kunterbunte Gewandungen trugen, die den Großteil der Haut verdeckten, zumindest, so lange die Ruspanti sich ruhig bewegten. Anders sah das aus, wenn sie im Tanze umher wirbelten, bei jeder Drehung bauschte sich der federleichte Stoff auf wie Schmetterlingsflügel. Sie tobten und feierten das Leben, sie riefen die Freude und das Glück auf die Anwesenden herab.


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    Die Ursprünge in Asa Krane

    Irving von Kaltenburg war kein Ruspante, nie gewesen. Er war Augur, der Vorsteher und, was viele nicht wussten, auch Begründer des alten Kultes der Ruspant. Die ersten Ruspanti waren seine eigenen Eunuchen gewesen, die er aus Kaltenburg in die neue Welt gerettet hatte. Die Söhne besiegter Gegner, kastriert und versklavt zu seiner Erquickung und seinem Triumph. Lebende Trophäen und Kuriositäten, eine posthume Demütigung der vernichteten Häuser. Ein anderer hätten sie getötet, der exzentrische Irving, der sich als Künstler verstand, behielt sie für sich als Diener, Tänzer, Musikanten.


    Aus jedem Haus einen: Wolkenhaim, von jenen den Stammhalter, Leuenburg zu Dallbach, dort sogar das Familienoberhaupt, und zu guter Letzt ein kleiner Laurenloff, der am schwierigsten zu organisieren gewesen war, da dieses Haus am anderen Ende der Insel lag und seine Vernichtung ohne kaltenburgsche Beteiligung erfolgte. Diese drei Eunuchen nahm Irving vor allem aufgrund ihres enormen Wertes mit hinüber, da er hoffte, sich mit dem Verkauf eine neue Existenz aufbauen zu können. Mit ihnen begann alles, nachdem Thabit seinen neuen Schiffskörper bezogen hatte, als Irving ihren wahren Wert erkannte.


    Heute war nur ein Teil der Ruspanti entmannt, doch die Castrados hatten schon immer eine wichtige Rolle gespielt.


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  • Die Ruspanti als Antimagier

    "Tazio schätzt meine Ruspanti nicht sonderlich. Aber er weiß nicht, dass die Ruspanti nicht nur Augen und Ohren von Thabit sind, sondern auch seine und dass ihre Art von Antimagie es ist, welche auch ihn und seine Familie davor schützt, von Thabit aufgezehrt zu werden und auch dazu beiträgt, Thabits Hunger in gemäßigte Bahnen zu lenken, denn er allein kann das nicht.


    Sie sind Ledvicos antimagischer Schutzschild, und das wären sie auch, wenn uns ein magischer Angriff beispielsweise über die Himmelsaugen erwarten würde oder über Dunwolf. Die Ruspanti allein hätten einem Ältesten nichts entgegenzusetzen, aber sie stehen in energetischer Verbindung mit Thabit und dann sieht die Sache schon wieder ein wenig anders aus. Dir kann ich all das sagen, Nicodemus, denn du weißt es, du kennst die Ruspanti noch aus alten Zeiten. Vielleicht könntest du, wenn du einen guten Draht hast zu jenen von hier und da, auch dafür plädieren, Kastration wieder zuzulassen, denn nach allen Erfahrungen, die ich machen durfte, sind Eunuchen die effektivsten Ruspanti von allen. Das sind so Dinge, die mich massiv stören in meiner Rolle als Augur. Dinge, die ich nicht ändern kann, wo früher ein schlichter Befehl genügte."


    Irving von Kaltenburg in "Aus alten Zeiten"