Ledwick
Idyllische Buchten mit weißen Stränden, Palmen und Mangrovenwälder prägen das sonnige Land, das auf Asameisch liebevoll "Ledvicia" genannt wird. Das Leben ist eng mit dem Wasser verbunden. Nirgendwo sonst auf Asamura findet man so schnelle und gut gebaute Schiffe. Ledvigiani erledigen ihre täglichen Wege mit Booten - gepflasterte Straßen gibt es nur in einigen Städten, dafür umso mehr gut gewartete Wasserstraßen, die das ganze Land durchziehen. Jede Familie besitzt zumindest ein kleines Boot. Die Hauptstadt Monleone wurde auf Baumstämmen auf einer Sandbank im Meer errichtet und ist nur mit dem Schiff erreichbar. Ein offenes Geheimnis ist die Abstammung des Adels von khilanischen Piraten und böse Zungen behaupten, sie hätten diese Zeit nie hinter sich gelassen. Da Ledvigiani mit Ausnahme des Anbaus von Maniok keine Landwirtschaft betreiben und beim Holzabbau umsichtig wieder aufforsten, steht die subtropische Natur in voller Blüte. So gilt das sonnige Ledwick vielleicht zu Recht als schönstes Land von Asamura.
Aussehen
Ledwick liegt geografisch zwischen Almanien und Rakshanistan. So findet man hier Einflüsse aus den Kulturen des Südens ebenso wie von denen des Herzlandes. Farbenfrohe Pluderhosen und Kopftücher, generell viel wallender Stoff, aber auch Federschmuck und Haizahnketten sind beliebt. Die Angewohnheit des ledwicker Adels, als Zeichen seines Standes Masken zu tragen ist über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Viele Ledvigiani haben bronzene Haut und braunes oder schwarzes Haar. Blondes Haar ist hier eine Rarität. Dennoch sind ihre Gesichter eher almanisch. Im Gegensatz zu den Almanen betrachten sie blondes Haar und weiße Haut nicht als Schönheitsideal, sondern bevorzugen eine "gesunde" Tönung. Eine häufige Augenfarbe ist das andernorts seltene Goldgelb - ein Erbe der Schilfkultur, die bereits vor der Anlandung der Ledvigiani in diesem Landstrich lebte.
Mentalität
Wegen seiner exponierten Lage stand Ledwick seit jeher im Austausch mit anderen Völkern, im Guten, wie im Schlechten. Ledwicks Bewohner sind neugierig und handeln gern. Ledwicker sind zäh, tragen die Sonne ihres Landes im Herzen und sind bei Problemen vielleicht das flexibelste der Völker. Manch einer könnte ihnen Opportunismus unterstellen und würde damit nicht falsch liegen. Ein Ledvigiano lässt eine gute Gelegenheit selten verstreichen. Sie sind neugierige Freigeister.
Kultur - wo Mittellande und Südlande sich küssen
Obgleich der Volksmund die Ledvigiani aufgrund der asameischen Sprache und ihres feudalen Staatsapparates oft zu den Almanen rechnet, wird man dem vielfältigen Reichtum ihrer Kultur damit nicht gerecht. Dem Blute nach setzt sich die Bevölkerung aus Mischlingen zusammen. Wer das Land bereist, wird etliche südländische Einflüsse erkennen, von denen die Pluderhose und die Bronzerüstungen nur einige Beispiele sind. Auch eine turbanähnliche Kopfbedeckung, die eng am Kopf anliegt und deren Enden lose um die Schultern geschlungen werden, ist verbreitet. Da Ledvigiani keine Kulturellen Minderheiten unterdrücken, sondern eher dahzu neigen, sie sich bei Gefallen anzueignen, wurden hier uralte Traditionen kultiviert, die anderswo ausgestorben sind.
Wirtschaft
Das warme, sonnige Land ist dünn besiedelt mit schwacher Eigenproduktion. Eine wesentliche Säule ihrer Wirtschaft aber ist das Erzwingen von Zöllen von jedem, der den Ozean kreuzt, und von manchen als moderne Piraterie bezeichnet wird. Wer dem nicht nachkommt, hat mit einem Angriff auf sein Schiff zu rechnen. Anschließend müssen Schiff und Mannschaft für teures Geld ausgelöst werden. Falls das nicht binnen eines Jahres geschieht, verbleibt beides für immer im Besitz der Ledvigiani. Ihre Seefestung Fortezza, die als Gefängnis dient, ist weithin gefürchtet.
Religion
Die Ledvigiani sind sehr spirituell und in ihren Reihen gibt es kaum Ungläubige. Sie fühlen sich dem Sonnenkult verbunden, der keinen Tempel kennt, jedoch den Alltag durchzieht. So findet man beispielsweise Klangspiele vor jedem Haus und große Windflöten aus Stein, die Djemenreh, werden an allen wichtigen Plätzen errichtet. Berühmt sind die Ledvigiani auch für ihre Ruspanti, die singenden Wandermönche, die man auf ganz Asamura findet und mit den Nachtgesängen uralte Überlieferungen tradieren.