Aussprache zwischen Davet und Ciel
Ciel Felicien de Souvagne
Ciel beobachtete, wie Tekuro in Boldiszàrs Ärmel kroch, während sein Kumpel lautstark darüber schimpfte. Die Fledermaus verwies auf das Tageslicht und Boldiszàr musste die Schmach ertragen, als Lichtschutz und Heizofen für den Vampir herhalten zu müssen, der sich innerhalb seiner Kleider gemütlich einrichtete. Ciel schmunzelte darüber und folgte seinem Onkel nach draußen auf das Deck. Ein eisiger Wind fauchte ihm ins Gesicht und er musste die Kapuze festhalten. Er wünschte sich eine Ohrenklappenmütze aus Pelz, die er unter dem Kinn zusammenschnüren konnte, vielleicht konnte er in Skille eine erwerben. „Wollen wir in eine der Kajüten gehen, Onkelchen, oder uns mal auf dem Schwarzmarkt umschauen?“
Davet la Caille
Davet musterte Ciel mit einem kleinen Schmunzeln, nahm seinen großen, breitkrempigen Hut auf und setzte ihm Ciel auf den Kopf. Er pflückt eine Haarsträhne aus seiner Mähne und band damit den Rest zusammen so dass seine Ohren geschützt waren. "Folge mir", antwortete Davet freundlich. Die restliche Gästechar war sicher immer noch in seiner Kajüte, also führte er Ciel in die einzige Kajüte die stets leer war, nie bewohnt, außer mit dem Geist der Vergangenheit und einer uralten Liebe. Davet schob Ciel in die Kabine von Silvano und schloss die Tür hinter sich. Ciel kam die Kabine bekannt vor. Die Form von Ordnung hatte er einst bei Kapitän Mancini in dessen Kajüte gesehen. Er blicke von seinem Punkt aus in die Kajüte hinein. Die leichten Vorhänge waren zugezogen, die schweren aus Brokat nicht. Er blickte auf einen Schreibtisch auf dem allerlei Utensilien lagen, deren Nutzen sich Ciel nicht erschloss. Er sah an der linken Wand Kisten, ein Bücherregel eine kleine Kommode mit Kleidung. Auf der rechten stand ebenfalls ein Tisch. Eine Mischung aus Schmink- und Schreibtisch. Auf dem Tisch standen einige Schönheitsutensilien, wie Puder, Parfüm, eine Haarbürste, Lippenfarbe, Cremes und vieles mehr. Aber die Sachen waren alt und dennoch nie berührt. Zwischen der Kosmetik stand ein kleines Kristallglas und eine Flasche Rum, die Flüssigkeit war so dunkel, dass sie fast wie Öl wirkte. Darüber wo sonst der Spiegel hing, hing das Portrait eines jungen Mannes. Herausgeputzt, in hellen Farben, er war blond und wurde begleitet von einem schwarzen Pudel.
Gemälde:
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Ciel Felicien de Souvagne
Ciel verhielt sich so andächtig, als würde er einen Tempel betreten. Er spürte sofort, dass dieser Ort etwas Besonderes war und demjenigen, der ihn eingerichtet hatte, viel bedeutete. Er wagte nicht, etwas zu berühren, er betrachtete nur das Gemälde, von dem er vermutete, dass es Silvano als jungen Mann zeigte. Er war auf dem Bild etwa so alt wie Ciel jetzt. Ein gewisses Unbehagen ergriff den Prince, es geschah nicht oft, dass er um Worte verlegen war. Er wandte den Blick ab und betrachtete Davet. „Was meinst du, ist das ein guter Handel für alle Seiten?“, fragte er, ohne die Räumlichkeiten zu kommentieren oder sich zu setzen.
Davet la Caille
Davet nahm einen der Stühle und schob ihn Ciel herüber, ehe er sich selbst einen Stuhl herbeizog und darauf Platz nahm. La Caille schaute sich selbst einen Moment um und schaute dann zu dem Gemälde auf. Ein Lächeln zeigte sich für einen winzigen Augenblick auf seinem Gesicht, ehe er sich seinem Neffen zuwandte, der versuchte mit einem seichten Thema einzusteigen. "Es ist ein guter und fairer Handel und bietet den Piraten eine Chance, die sie sonst nicht bekommen. Und jenen die unter den Kapitänen fahren, wird die Chance auf einen Wandel geboten. Es ist eine Chance, was wir alle daraus machen liegt an uns Ciel. Ebenso verhält es sich mit der Familie. Was Du über die Flagge gesagt hast, hat mir sehr gefallen. Ich gehöre zu Eurer Familie, demnach also unsere Familie. Sprechen wir offen. Würdest Du mir nichts bedeuten, würde ich keine Aussprache suchen, Du genauso wenig. Ich weiß nicht was am Neujahrsabend mit Dir los war Ciel, aber eines weiß ich. Das Letzte was ich wollte war Streiten. Alles was ich gesucht habe war ein Freund, ein Ohr wo ich einmal meinen Kummer konsequenzenlos loswerden kann. Jemand der mir zuhört, vielleicht einen guten Rat gibt. Aber der nach unserem Gespräch, den Inhalt des Gesprächs vergessen hat. Du warst wütend, betraf Deine Wut überhaupt mich? Betraf sie Silvano? Natürlich hat er Fehler gemacht, dass streite ich gar nicht ab. Aber ich bitte Dich auch zu sehen, dass er das Gleiche durchmachte wie Boldi. Er möchte dafür keine Sonderbehandlung. Er ruht sich darauf auch nicht aus. Ich denke Dir ist durchaus bewusst, dass er auf diesen Sonderstatus ein Agentensohn zu sein, gerne verzichtet hätte, samt auf das Heim, die ermordeten Eltern und all das andere was damit zusammenhängt. Er ist ein guter Kerl, alles was er benötigt ist ein Kompass der ihm den Weg weist. Jener Kompass Ciel war früher ich und nun ist es Boldi. Dienstlich macht dem Mann keiner ein X für ein U vor, es ist nicht einfach nur Fachwissen, das Wasser ist sein Element. Er liebt es mit allen Facetten, sogar den brutalen, erbärmlichen, gefährlichen und schönen Seiten. Und ich liebe diesen Mann und Boldi. Boldi liebt diesen Mann. Ich weiß nicht, was Dich an Vano so reizt, aber ich möchte keinen Streit mit Dir. Gerade weil ich Dich mag und meine Männer, möchte ich dass wir als Familie zusammenstehen und uns nicht gegenseitig zerfleischen. Du hast das Gemälde angeschaut und Du hast Recht. Das ist er, da war er 20 Jahre und hat sein Amt erhalten. Das habe ich malen lassen. Er war tot, aber hier war er noch am Leben. Du meinst es in vielen Dingen gut, aber manchmal rennst Du dabei so schnell, dass Du versuchst Dich selbst zu überholen. Das geht nicht Ciel, Du wirst Dich dabei nur überschlagen. Und biestig werden, oder wütend, das folgt auf den Frust, den Du Dir selbst bereitest mit Deiner Eile. Wie ein alter Kumpel mal zu mir sagte, wers eilig hat muss langsam gehen. Jetzt Du Kleiner", sagte Davet.
Ciel Felicien de Souvagne
Ciel nahm den dargebotenen Stuhl an und ließ sich darauf nieder. Doch als Davet das Thema auf Silvano lenkte, wurden seine Augen schmal und feindselig, doch die Feindseligkeit betraf nicht seinen Onkel. Sie betraf den Mann auf dem Gemälde und jenen betrachtete er nun wieder mit jenem von Aversion geprägten Blick. „Mein Zorn betraf nicht dich, sondern deine Blindheit. Boldiszàr kann man wenigstens den Vorsatz vorwerfen, denn er sieht absichtlich weg, was die persönlichen Schwächen seiner Liebsten anbelangt. Dir hingegen mangelt es grundlegend an Objektivität. Dir ist Jendros Leben weniger wert als das deines Mannes. Mir hingegen wären hundert Silvanos weniger wert als ein Jendro. Und darum werden wir nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen, was diese Person anbelangt. Unsere familiäre Beziehung sollte das jedoch nicht trüben, wenngleich es natürlich eine Belastung ist. Eines garantiere ich dir jedoch - solltest du erwägen, je deine Hochzeitspläne zu verwirklichen, wird mein Vater dir nicht seinen Segen geben. Es gibt Menschen, die haben in unserer Familie nicht einmal angeheiratet etwas zu suchen und Silvano ist einer davon.“
Davet la Caille
Davet schüttelte den Kopf. "An dem Punkt waren wir doch bereits. Du hast Jendro doch mindestens genauso geschadet mit Tekuros unüberlegten Einstellung. Und meinst Du Silvano hat ihm geschadet, als er sich von Jendro besteigen ließ? Ciel damit hat er Boldi und mir geschadet. Wenn Du eine andere Person mit seinem Hintergrund betrachtest - zu Unrecht ermordete Eltern, im Heim aufgewachsen, von einem Adligen adoptiert, gelernt was es zu lernen gab, sogar in den Staatsdienst eingetreten und zur Marine gegangen, dort seinen Mann kennengelernt, Freunde gefunden, seinen Mann verloren, teilweise sein Augenlicht verloren, teilweise den Verstand verloren aus Trauer, würdest Du genauso hart mit der Person ins Gericht gehen? Nein. Das sehe ich ja an Tekuro, Bellamy und Boldi. Was hat Vano Dir also getan, das schlimmere wäre als das was ein Menschenfresser tat? Bellamy und Boldi sind auch keine zartbeseiteten Personen, also was hat er getan. Hat Dich seine Befehlsverweigerung dermaßen in Deinem Stolz gekränkt und verletzt? Dann bist Du es, der blind ist. Denn die Verweigerung galt nicht Dir, sie war auch nicht dazu gedacht um Dich bloßzustellen. Es war pure Verzweiflung, seinen Wahnsinn der an einen Schwur gekoppelt ist noch durchzusetzen. Würdest Du das glauben, was Du hier die ganze Zeit versuchst mir einzureden Kleiner, wäre Silvano tot. Er wäre auf dem Block gelandet. Du hast ihn gerettet, aber doch sicher nicht wegen Boldiszar. Denn würdest Du Vano für wirklich so durchtrieben, gefährlich und wahnsinnig halten, dann wäre er eine Gefahr für Boldi. Es ist nur eines, wahnsinnig einsam in erster Linie. Und ich weiß, wie er vorher über Dich dachte und auch sprach. Bis zu diesem Tag auf Deck. Wo er noch in den Bug gerannt kam und Boldi fragte wie weit er schwimmen könne, damit wir so Farisin erreichen. Ich mag Dich sehr, ich würde sogar behaupten ich liebe Dich Kleiner. Gerade deshalb hätte ich mir dahin gehend schon eine ehrliche Antwort von Dir gewünscht. Ich bin mehr als doppelt so alt wie Du Ciel. Verschwende nicht meine Zeit mit so einem Unsinn. Rede offen mit mir, sag was Dich bedrückt, was Dich von mir aus auch ankotzt. Du hast keine Vorstellung davon welche gute Meinung er vorher von Dir hatte. Muss das so laufen? Möchtest Du ihn lebend kaltgestellt sehen? Weißt Du manche greifen nicht aus Hass an, sondern aus Verzweiflung. Und wir beide sind hier, weil wir uns aussprechen wollten. Natürlich kannst Du auch bei Deiner Meinung bleiben. Nur weil wir uns verstehen heißt das noch lange nicht, dass Du meine Freunde mögen musst oder jene die mir als meine Familie nahe stehen. Ich hatte sogar überlegt später Bevis anzunehmen. Auch er muss Dir nicht gefallen Ciel. Das was uns verbindet, betrifft uns. Aber es ist schöner, wenn man sich mit der ganzen Familie sorglos treffen kann, so wie es andere Menschen auch hinbekommen, anstatt dass man selektieren muss, wen man wohin mitnehmen kann. Und was die Hochzeit angeht, wir waren und sind immer noch offiziell verlobt. Ob er mich noch heiraten würde? Das habe ich ihn nicht gefragt, ich fürchte das Nein", sagte Davet sanft.
Ciel Felicien de Souvagne
„Wie kannst du einen guten und zuverlässigen Gardisten wie Boldiszàr in einem Atemzug mit einem psychisch gestörten Verbrecher nennen! Der Unterschied ist ganz offensichtlich der, dass alle von dir genannten Personen der Krone zu jeder Zeit treu gedient haben. Boldiszàr und Bellamy genau so wie Tekuro. Keiner von ihnen hat sich je etwas zuschulden kommen lassen, was ihrem Dienst widersprechen würde. Verstehst du diesen Unterschied nicht? Hast du so lange unter Piraten gelebt, dass du nicht mehr Recht von Unrecht zu unterscheiden vermagst, Staatsgewalt von persönlichen Rachegelüsten? Es ist mehr als nur mein gekränkter Stolz, Davet und je länger Silvano Unheil stiftet umso mehr bereue ich, mich für ihn eingesetzt zu haben. Ich tat das nicht für Boldiszàr, nicht nur, sondern vor allem für dich als unser neuestes Familienmitglied.“
Davet la Caille
Davet musterte Ciel mit einer Geduld, die vermutlich schon seinen Vater auf die Palme gebracht hatte. "Doch das kann ich sehr wohl unterscheiden. Aber leider widersprichst Du Dir doch selbst, ein Verbrecher wählt seine Taten. Ist er nun krank? Oder ist er ein Verbrecher? Krank gehört er geheilt, als Verbrecher gerichtet. Die Frage ist allerdings dann, was tat er? Er hat einen Befehl verweigert und gute Männer in den Tod geschickt. Das hat er getan. Allerdings tat er es, um wesentlich mehr gute Männer sowie eine ganze Nation vor einer Gefahr zu bewahren. Die Gefahr dass sind die Farisin. Ich kann Dir gerne beweisen dass sie gefährlich sind, aber zum Narbenvergleich bist Du nicht hergekommen. So ein guter Kapitän der Marine der es mit seinen Rachegelüsten zu genau nimmt ist zu verdammen. So knallhart auf herunterreduziert gebe ich Dir Recht. Wie steht es mit einem Gardisten, der Fahnenflucht beging, Menschen frisst und einen gesuchten Mörder bis heute deckt? Normal oder ebenso ein wahnsinniger Verbrecher? Dass Du Silvano für Boldi und mich verschont hast, erkenne ich an Ciel. Das bedeutet mir viel. Ich möchte auch gar nicht dass Du ihn liebst oder heilig sprichst. Ich möchte nur Deine Beweggründe verstehen, bei ihm dermaßen auszurasten. Was macht Dich an ihm so rasend? Das geht dabei nicht nur um Dich. Vorrangig schon, Ihr beide gehört zu mir. Aber ich kenne keinen, der Vano neutral gegenübersteht. Selbst wenn er sich keinen Schnitzer leistet und sein bestes versucht, ist er nur was? Der Agentensohn? Ciel diese Verschwörung hat nie stattgefunden. Den Mann mit dem Du als Geist so freundlich geplaudert hast, diesen Quennel den Du nach seinem Tod noch verziehen hast, er ging über Leichen. Er war Bergsteiger was das angeht, Berge von Leichen und drum lief er weich. Du hast fünf Minuten auf das selbstmitleidige Geflenne eines von Selbsthass zerfressenden Mannes geworfen und verzeihst ihm. Einem Kindermörder, einem Massenmörder, einem Verräter, einem Hochverräter - so jemandem verzeihst Du. Jemandem der alles nur aus purer Selbstsucht und Egomanie tat, dem verzeihst Du. Aber jemandem, der ausrastet, weil er den einzigen Menschen verlor, den er liebte, dem verzeihst Du nicht. Ich bin daran nicht unschuldig, Rene hat Recht. Hätte ich mich gemeldet, wäre all dies nicht geschehen. Aber ich habe mich nicht gemeldet Ciel, denn ich war auf meine ganz persönliche Art und Weise tot. Und ja, ich war auch feige. Als ich einigermaßen körperlich gesundete, hätte ich zurückkehren können. Aber ich war genauso wahnsinnig, nur auf andere Art. Ich wäre zu meinem Vater zurückgekehrt und dort wäre ich gestorben. Wenn ich gehen muss, dann nicht so. Und es hätte mich umgebracht zu wissen, dass er all jene holen wird, die mit mir befreundet sind, es einmal waren, oder mir die Seefahrt ermöglichten. Dass hätte der Mann getan, dem Du als Geist verziehen hast Ciel. Und ich wollte meinen Schwiegereltern nicht unter die Augen treten. Du siehst also, vieles was auf den ersten Blick leicht erscheint, ist es nicht. Was hat er denn in letzter Zeit für ein Unheil gestiftet? Er hatte es vor Ciel. Du hattest in Deinem Leben sicher auch schon so einiges vor, von dem Du heute selbst sagst, zum Glück ging das in die Hose oder? Wieso ist dieser Älteste nicht gefasst? Warum Archibald nicht auf dem Block? Und wieso ist Tekuro noch in Deinem Dienst? Das ist keine Anklage, sondern eine einfache Frage und ich bitte um eine höfliche, wohlüberlegte Antwort mein Kleiner. Ich vermute, weil Du auch nicht alles alleine kannst. Aber kann man das von anderen verlangen, über allen Dingen und Gefühlen zu stehen?", fragte Davet ruhig.
Ciel Felicien de Souvagne
„Corentin, den du als Quennel schmähst, habe ich verziehen, da er tot ist. Was meinst, du, hätte ich sonst mit einem wie ihm getan? Zwei Dinge kommen dafür in Frage. Variante eins: Seine Härte und seinen Scharfsinn nutzbar machen für die Krone, so dass er sie gegen unsere Feinde richtet. Das ist das, was ich mit den Beißern tue und wie wir es - auf deinen Vorschlag hin - nun mit den Piraten handhaben. Niemand braucht Wachhunde, die nicht beißen, Davet. Erwartest du, dass ich mir eine Leibwache aus Wohltätern zusammenstelle? Ich nehme die härtesten Männer in meinen Dienst, die ich nur finden kann, wenn sie dafür nur eines tun: Mir gegenüber loyal zu sein. Das aber tut Silvano nicht! Was kümmert es mich, wenn Tekuro und sein Vater Menschenfleisch fressen, so lange es sich dabei nicht um Souvagner handelt? Und ich werde offen mit dir reden. Hätten sie keine Möglichkeit, sich ihr Fleisch zu organisieren, dann würde ich ihnen welches zu spielen, notfalls auch Souvagner, und zwar aus dem Bestand jener, die es verdient haben, zu sterben. Du darfst dir sicher sein, dass es auch Bellamy nie an dem mangelte, wonach ihm verlangte. Silvano könnte es gut gehen, wäre er zuverlässig. Das ist er nicht, das ist der entscheidende Punkt. Mir mein Scheitern an dem Ältesten vorzuwerfen, der mich fast umbrachte, ist unfair, Davet, ich hoffe, das ist dir bewusst.“
Davet la Caille
Davet rutschte Ciel den Hut zurecht. "Ich werfe Dir gar nichts vor Ciel, das habe ich nie getan. Ich stelle nur Fragen, nicht mehr und nicht weniger und ich hoffe ich werde aus Deinen Antworten schlau, verstehe Dich besser oder lerne etwas. Korrekt keiner braucht eine Garde die mit Wattebäuschen wirft. Wie Du so schön sagst, Wachhunde die beißen. Dein Stab tut es, die Freibeuter werden es für Dich tun, auch Vano hat es all die Jahre für Euch getan. Abschreckende Wirkung zu zeigen, war seine Aufgabe Ciel. Das man mal ein Auge zudrückt bei Leuten die einem nahe stehen, die treu und loyal sind verstehe ich. Aber wo war er nicht loyal? Gut von der Befehlsverweigung weiß ich, wir waren ja vor Ort. Meine Mannschaft habe ich auch nicht danach ausgesucht, wer gut im Hundert Meter Dummgucken ist Ciel, Rakshaner sind freundlich, aber wenn es drauf ankommt alles andere als zimperlich. Dass durften die verdammten Zwerge schmecken und ich sage das, als Rakshaner. Denn ich weiß was Zwerge sind, dank den Rakshanern, den Brüdern und Schwestern, die teilweise mit Hunger ins Bett gingen, damit ich durchgefüttert werden konnte. Wo ist Vano nicht zuverlässig? Momentan wo er krank ist? Meinst Du das? Ich hoffe das wird wieder. So nun zu dem Ältesten, da werfe ich Dir gar nichts vor. Ich möchte von Dir wissen, willst Du diese Kreatur nutzen? So wie Du die anderen Wachhunde benutzen möchtest? Das ist ein Spiel mit Davy Ciel, auch ihn kannst Du nicht knechten. Wenn Du versuchst dieses Ding nutzbar zu machen, wird es Dich holen. Denk an meine Worte es ist... nun seine Nähe ist wie Schmiere... wie Teer... so als ob es die Magie um sich herum verunreinigt, verseucht. Ich kann es Dir nicht anders beschreiben, es zwingt einem seine Präsenz auf. Für einen Magier muss sich dieses Geschöpf ekelerregend anfühlen im Geist. Es ist ein gut gemeinter Rat, aus Sorge um Dich und Dein Wohlergehen. Du würdest ihnen also das besorgen was sie brauchen? Jedem? Ich rede nicht von Vano", sagte Davet neugierig.
Ciel Felicien de Souvagne
„Mit der Einschränkung der Schuld ihrer Opfer, ja. Sprich, ich würde Archibald nicht mit Kindern beliefern, da diese per definitionem nicht schuldfähig sind. Das schließt natürlich auch ein, dass Schwangere davon ausgenommen sind. Verrate mir, warum du dies fragst, bevor ich dir deine weiteren Fragen beantworte.“
Davet la Caille
Davet schmunzelte ihn liebevoll an, nahm ihm den Hut vom Kopf und setzte sich ganz nah vor seinen Neffen. Er entkorkte die uralte Rumflasche und goß von der wertvollen Flüssigkeit etwas in das Kristallglas. Er nahm den ersten Schluck, wie es Brauch war unter Piraten als Gastgeber um zu zeigen, dass das Getränk nicht vergiftet war, ehe er das Glas Ciel hinhielt. "Mein Kleiner, um Dich zu verstehen. Ich erzähle viel und ich frage viel. Von klein auf habe ich immer versucht alles zu verstehen und gerade versuche ich Dich zu verstehen um mit Dir gut auszukommen. Und nebenbei, vielleicht benötige ich eines Tages selbst einmal Deine Hilfe. Was sollte ich sonst von Dir wollen? Deinem Papa sagen, dass Du Führungsqualitäten besitzt? Du weißt doch sicher selbst, dass Dein Vater ein Mann ist, der große Weitsicht hat. Das heißt, er weiß genauso wenn etwas getan werden muss. Und wir haben einen Ghul an Bord, er benötigt Fleisch...", erklärte Davet.
Ciel Felicien de Souvagne
Der Prince trank einen Schluck. „Einen Ghul?“, fragte Ciel zunächst angewidert, doch dann nahm seine Neugier überhand. „Wenn du ihn mir zeigst, so werde ich dir helfen, für sein leibliches Wohl zu sorgen.“
Davet la Caille
Davet grinste seinen Neffen an. "Später vielleicht, jetzt nicht mein Lieber. Also was ist mit meinen Antworten? Wenn Du über nichts reden magst, sage mir wenigstens, dass Du nicht vorhast diesen Ältesten irgendwie in Deinen Dienst zu locken", erklärte Davet und schüttet Rum nach um selbst einen Schluck zu nehmen. Er schaute zu dem Gemälde hoch und trank das Glas leer, ehe er es neu auffüllte. "Reden wir über uns persönlich, warum warst Du so unwischt zu mir an dem Tag? Julien ist ein netter Kerl, aber er läuft jedem Hintern hinterher den er gerne in seiner Sammlung hätte. Sei froh, dass Dir nichts passiert ist", sagte Davet und trank noch ein Glas, ehe er Ciel nachschenkte.
Ciel Felicien de Souvagne
„Der Älteste wäre eine machtvolle Waffe, wenn es gelänge ihn magisch zu bändigen“, sprach Ciel verschwörerisch. „Die große Frage ist: Ist dies machbar? Ich habe darüber in den Folianten nachgeschlagen und alte Manuskripte in Demonai übersetzt. Bisher hat es noch niemand vor mir versucht. Einen Ur-Lich in den eigenen Diensten würde eine ganze Armee ersetzen“, hauchte Ciel voller Faszination. „Freilich muss man Umsicht walten lassen, allerhöchste Vorsicht. Was das betrifft, wie beherrscht ist dein Ghul? Du weißt, wen er als Delikatesse wahrnehmen wird?“ Er blickte Davet ernst an und gönnte sich noch einen Schluck aus der Flasche. „Was Julien betrifft, ich finde ihn niedlich. Und ich wollte dir an jenem Abend eins reinwürgen.“ Ciel grinste.
Davet la Caille
Davet lachte schallend auf und knuffte Ciel liebevoll. "Mir eins reinwürgen? Ciel, Julien hätte Dir eins reingewürgt. Nun nichts, seins, sein Ding. Und er scheint einen Narren an Dir gefressen zu haben. Das Problem ist nicht, dass Julien ein Halodri wäre, der sich groß rumtreibt. Oh nein, sein Problem ist, er erobert und möchte die Eroberung umgehend testen und dann heiraten. Für ihn sind seine Männer mehr als nur Gefährten, dass sind Statussymbole. Eine Frau kannst Du heiraten, oder zwei, drei, vier, wie es Dein Geldbeutel und Deine Nerven zulassen. Du musst Dich nur mir ihrem Vater einigen oder dem Bruder, Onkel, wem auch immer. Aber bei einem Mann, da musst Du werben, galant sein, Dich von Deiner besten Seite zeigen, Du musst sämtliche Geschütze auffahren und Du weißt nicht, ob er anbeißt. Die wenigsten Männer kannst Du kaufen. Du schon, ein Wort und sie kuschen, aber jemand wie ich oder Julien nicht. Also ist das ein Zeichen von Macht, einen Mann an seiner Seite zu haben. Du hast erfolgreich geworben. Und wenn Dein Mann dann noch adelig und in gehobener Position ist? Wunderbar, was für ein Statussymbol. Was wenn er der Krone angehört? Das Non-Plus-Ulta. Du könntest aussehen wie der Bucklige von Schüttelmark, er würde um Dich balzen wie ein liebeskranker Pfau, er will Dich in seine Sammlung. Da Du zum Glück nicht wie der Bucklige aussiehst, sondern ganz knuffig, hat er sich dermaßen ins Zeug geschmissen", grinste Davet. "Wie ich den Ghul beherrsche? Ich rede mit ihm, total einfach", gab Davet zurück.
Ciel Felicien de Souvagne
„Eine Heirat stünde außer Frage, aber was spräche denn gegen eine gemeinsame Vergnüglichkeit? Ich fand Julien unterhaltsam und charmant und sehe nicht, wo du dort ein Problem erkennen willst. Was deinen Ghul anbelangt, diese haben Triebe, die eher dem tierischen Spektrum zuzuordnen sind. Zeig mir deinen Ghul, dann zeige ich dir auch etwas.“
Davet la Caille
"Sich gegenseitig die Ghule zu zeigen klingt irgendwie nach einem absonderlichen Vergleich. Das können wir nicht machen, er könnte Tekuro aufspüren und verschlingen. Es würde ihn äußerst appetitlich finden und Boldi wäre geknickt. Das geht nicht, dass verstehst Du doch. Ob Julien gut im Bett ist, kann ich Dir nicht sagen, ich hatte 14 Jahre Handbetrieb, davor war ich fünf Jahre Vano treu und davor, ja gut, da habe ich einige Erfahrungen gesammelt. Gute wie auch schlechte Ciel, aber ich war jetzt nie irgendwie der Aufreißer oder so. Also was Dich bei Julien erwartet hätte, kann ich Dir nicht sagen, von der Optik und Statur her wird er sicher einiges zu bieten haben. Und trainiert wird er sein, er hat einen Stall Männer zu bespaßen", kicherte Davet. "Boldi hätte ihn vermutlich fertig gemacht, er macht es jeden Morgen, jeden Tag, permanent. Da soll man nicht neidisch werden", gibbelte la Caille.
Ciel Felicien de Souvagne
„Du meinst, du kannst deinen Ghul vor mir verstecken?“ Ciel lächelte. „Du vergisst, wer vor dir sitzt. Ich bin nicht nur Prince Ciel Felicien de Souvagne, sondern auch ein Hexer des Blutes, der vor einigen Monaten seine Prüfung mit Bravour absolvierte, spezialisiert auf Wundheilung, sondern auch auf die Bekämpfung von Untoten. Ich werde dir eine Kostprobe meiner Fähigkeiten demonstrieren.“ Ciel legte seine Handschuhe in den Schoß und breitete die Finger in einer vornehmen Geste aus, während er sich auf die Wahrnehmung der Lebensenergie konzentrierte. Tekuro stach wie eine schwarze Signalflamme daraus hervor. Ciel ignorierte ihn und suchte den Ghul.
Davet la Caille
Davet packte Ciel und schüttelte ihn durch, damit er diesen Unfug ließ. "Junge! Hör auf damit, ich glaube Dir auch so und nun lass es gut sein. Was machst Du denn?", warnte Davet Ciel und schüttelte den Kopf. "Mit Dir macht man auch was mit", stöhnte la Caille leise.
Ciel Felicien de Souvagne
Ciel guckte ihn biestig an. „Wirst du das wohl unterlassen?“ Er streckte die Hände erneut aus und tastete die Energie nun noch aufmerksamer ab als vorher, alarmiert von der heftigen Reaktion Davets.
Davet la Caille
Davet starrte Ciel erbost an. "Das rate ich Dir Du bist auf meinen Schiff und wirst Davy nicht verärgern. Dein Vater mag weich sein, aber hier benimmst Du Dich", verlangte Davet.
Ciel Felicien de Souvagne
„Ich könnte natürlich folgsam Ja sagen und abends, wenn du schläfst, erneut nach dem Ghul tasten oder einfach dann, wenn du mir den Rücken zukehrst“, antwortete Ciel, ohne in seinem Treiben innezuhalten. Das Ganze war ihm höchst suspekt.
Davet la Caille
Davet raufte sich die Haare. "Ich möchte nicht dass Du nach ihm suchst, das ist mir peinlich!", befahl Davet.
Ciel Felicien de Souvagne
„Warum, bist du selbst der Ghul?“ Ciel betrachtete seinen Onkel neugierig und streckte eine seiner gespreizten Hände nach ihm aus.
Davet la Caille
"Nein das bin ich nicht, sag mal was fällt Dir überhaupt ein, mir das zu unterstellen? Du musst immer stänkern kann das sein? Gut such ihn von mir aus. Such GG aber dann wirst Du selbst hinabsteigen oder hinauf und dort kannst Du dann mit ihm reden", schmollte Davet und beäugte Ciel misstrauisch.
Ciel Felicien de Souvagne
„Das geht viel einfacher, Onkel Davet. Sobald ich ihn gefunden habe, zeige ich es dir.“ Er spürte weiter, bis ein Klopfen ihn unterbrach.
Boldiszàr
Boldiszàr kam herein. „Herr, Tekuro sagt, Ihr würdet nach ihm rufen.“
Ciel Felicien de Souvagne
„Das ist richtig, du kannst die Vorhänge schließen und ihn auf den Tisch setzen.
Boldiszàr
Boldiszàr musste schlucken, als er sah, welche Kajüte dies war und sein Blick hing einen Moment an dem Wandbild. Er vermisste seinen Silvano. Er zog die schweren Vorhänge zu und schaute in seinen Ärmel, wo er leise etwas hineinsprach, bis die schwarze Fledermaus vorsichtig herauskroch. Er setzte Tekuro auf den Tisch und ging wieder.
Ciel Felicien de Souvagne
„Siehst du, Davet?“ Ciel fuhr fort, die Energieströme der in der Nähe befindlichen Wesen zu untersuchen.
Davet la Caille
Davet folgte dem Blick von Boldi und als er die Wehmut sah, schenkte er ihm ein kurzes Lächeln, als Zeichen, dass sie bald nach Hause aufbrechen würden. Auch er vermisste Vano und das sie als Dreier-Päckchen gemütlich vor dem Kamin lagen und die Nähe des anderen genossen. Dabei am besten eine schön dick belegte Schinkenstulle und einen Kako in der Hand. So war das ein perfekter Abend und wenn es ein bisschen Kuschelstunde gab oder sogar etwas mehr, würde er auch nicht nein sagen. Am besten mit allen beiden. Aus dem Lächeln wurde ein Grinsen, ehe er Boldi nachschaute. "Weniger gut als vorher, da Boldi die Vorhänge zugezogen hat. Was soll ich denn sehen Ciel? Mein V... Corentin war Geistmagier, ich trage es im Blut und ich sehe manchmal Dinge, aber ich sehe jetzt überhaupt nichts. Ich spüre nichts Magisches, GG ist in der Zelle und bleibt dort eingesperrt bis die Verhandlung vorrüber ist Ciel", erklärte Davet ruhig und musterte Tekuro. Er streichelte die Fledermaus beruhigend, sie hatte eine seltsam, weiches Fell. "Sie hat fast das Fell eines Maulwurfs. Wusstest Du, dass das Fell vom Maulwurf keinen Strich hat? Also keine feste Wuchsrichtung? Das erleichert ihm das Kriechen in seinen unterirdischen Gängen. Man sagt sie sind Schädlinge, dabei lockern sie den Boden auf und sie sehen ganz interessant aus. Naja, egal", sagte Davet und nahm die Hand weg.
Ciel Felicien de Souvagne
Als Davet die Hand wegnahm, saß Tekuro nicht mehr, sondern lag. Ciel stupste ihn besorgt an, doch da hockte der Vampir sich schon wieder auf. Ciel griff nach Davets Hut und hielt ihn Tekuro verkehrt herum hin, bis dieser hineinkrabbelte. Dann setzte Ciel sich den Hut samt Vampir auf den Kopf und erhob sich. „Nein, ich wusste nur, dass Maulwurfsfell sich weich anfühlt, fast samten, doch nicht, wie dies zustande kommt. Zeig mir deinen GG“, bat Ciel.
Davet la Caille
Davet schaute Ciel ernst an. "Du wirst ihn nicht töten, versprich es. Er ist ein alter Maat von der Mouette. Und ich wäre ebenso geendet wie er, deshalb behalte ich ihn an meiner Seite. Er war stets ein Maat und er wird auch immer einer sein, nur seine Rettung ist anders als meine verlaufen. Versprich es mir", bat Davet und Ciel hörte wie wichtig es ihm war, aber auch wie tief das Thema ging, weitab davon nur einen Maat zu beschützen. Davet beschützte damit die Reste der Mouette die ihm geblieben waren.
Ciel Felicien de Souvagne
„Eine Begnadigung mehr, die du von mir verlangst. Also schön. So lange er niemanden gefährdet, heißt, notfalls in Gewahrsam verbleibt, werde ich ihn verschonen“, versprach Ciel.
Davet la Caille
Ich verlange gar nichts von Dir, dass ist mein Schiff auf freiem Gewässer, Hoheitsgewässer Prince Ciel. Hier gilt mein Wort, alles was ich Dir zeige ist Gastfreundschaft und Liebe. Alles was Du mir zeigst ist Hochmut und permanente Unterstellungen. Dieser Ghul war einst ein rechtschaffener Mann, nun ist er ein rechtschaffener Ghul. In vierzehn langen Jahren, hat er nicht einem Maat an Bord ein Haar gekrümmt. Ihn kenne ich wie lange? Dich wie lange? Wer sagt mir nicht, dass Du gefährlich bist? Also, wovor fürchtest Du Dich? Vor gutem Benehmen? Du musst Silvano nicht begnadigen, lasst ihn einfach seiner Wege gehen, stellt ihn frei, dass würde schon reichen. Bei Euch hat das doch keinen Wert mehr oder? Was wird wenn er gesund ist? Wird er das je? Oder bleibt das Urteil bestehen? Wie lautet denn das Urteil für GG? Ist er unloyal weil er bei einem heimtükischen Angriff schwer verletzt wurde und starb? Nun vielleicht hast Du sogar Recht. Vielleicht habt Ihr alle Recht und ich bin blind, aber das was Ihr seht, möchte ich nicht sehen. Ich weiß was Kameradschaft bedeutet oder auch Liebe. Wisst Ihr das, einer von Euch? Schon mal was von Freundschaft gehört? Vermutlich nicht, ich dachte diesmal endet es anders, aber es endet immer gleich. Blut ist dicker als Wasser nicht wahr? Jetzt verstehe ich warum Vano Wasser liebt", antwortete Davet grantig.
Ciel Felicien de Souvagne
„So lange dieses Schiff in souvagnischem Auftrag unterwegs ist, gilt es als souvagnischer Grund und Boden“, garstete Ciel zurück. „Man könnte es auch so sehen: Ich zeige dir Gnade und alles was du mir zeigst, ist der Zustand chronischen Eingeschnapptseins! Egal, wie viel Mühe ich mir gebe, es ist doch am Ende niemals genug. Und darin unterscheidest du dich nicht von den Rakshanern, bei denen du lange Jahre gehaust hast. Zeigst du mir nun deinen Ghul oder nicht?“
Davet la Caille
Davet grinste Ciel an. "Nie ein schöneres Kompliment bekommen, natürlich zeige ich Dir den Ghul. Folge mir sagte Davet und gab die Führung. Er wartete bis Ciel gemeinsam mit Tekuro auf dem Kopf die Kajüte verlassen hatte, danach schloss er sie wieder ab. "Und nebenbei gemerkt, ich bin weder eingeschnappt und ich weiß auch nicht, weshalb nun ich eine Begandigung benötige. Oh ich habe vergessen das Liegeformular am Militärhafen auszufüllen, bei Ainuwar verschlumpelten Hänge Hoden, hoffentlich komme ich mit dem Leben davon", murrte Davet und stampfte vor.
Ciel Felicien de Souvagne
Gedanklich über Davet lästernd folgte Ciel seinem missgestimmten Onkel. Wenn er daran dachte, wie viel unkomplizierter dagegen der Umgang mit Bellamy, Kazrar, Tekuro und all den anderen Kriminellen war, die in seinen Diensten standen, wusste er nicht, ob der Umstand zum Lachen oder zum Weinen war.
Davet la Caille
Davet führte Ciel wortlos hinab bis zu den Zellen. Vor der Zelle blieb er stehen und deutete auf den Mann, der dort einsaß. Er war alt, jedenfalls sah er so aus, hatte eine Tonsur, die seinen Kopf erscheinen ließen als würde er einen grauen Heiligenschein tragen. Seine Haut war grau, die Wangen etwas eingefallen, aber er machte einen wachen alles andere als dummen Eindruck. Er schaute aus der Zelle und sein Blick wanderte Ciel auf und ab, dann starrte er wieder in die Weite. Davet deutete mit dem Haken Richtung Zelle, so dass das Behelfsmittel wie der Schnabel eines Raubvogels in der Luft zuhackte. La Caille fummelte kurz in seiner Jackentasche, ehe er sich einen großen Batzen Kautabak in den Mundwinkel stopfte. Schweigend und kauend wartete er ab.
Ciel Felicien de Souvagne
„Du bist also der Ghul?“, fragte Ciel neugierig, trat an das Gitter und schaute sich den Mann ganz genau an. „Wie heißt du?“
Ghul
Der Blick des Ghuls wanderte zu Ciel und schweifte wieder ab. "GG ist mein Name und ich bin ein Ghul, ja", sagte er mit irgendwie seltsam träge klingender Stimme. So als spräche er in einem langgezogenen Akzent, der ihm etwas Quakendes verlieh. Traurig starrte er nach draußen, ehe er schnupperte und Ciels Hut schlagartig hochinteressant fand.
Ciel Felicien de Souvagne
„Was bedeutet GG?“, wollte Ciel wissen. „Das ist kein Name, sondern eine Abkürzung, bestenfalls, ein Spitzname. Wie jedoch lautet dein Geburtsname?“ Er hob seinen Hut an und griff mit der anderen Hand darunter und zog den Vampir daraus hervor. Er ließ Tekuro über seine Hände krabbeln.
Ghul
Der Ghul kratzte sich am Kopf. "Das ist mein Name Glücks Ghul, also sagen alle GG zu mir. Dass passt, weil davor sagte auch jeder GG zu mir, wegen Gabin Gegeard. Was hast Du unter dem Hut? Du hast was zu Essen unter dem Hut stimmts?", fragte der Ghul, während Davet sich an die Bordwand lehnte und mit dem Haken die Fingernägel säuberte.
Ciel Felicien de Souvagne
„Ich hatte etwas unter dem Hut, jetzt habe ich es in der Hand“, erklärte Ciel und hielt Tekuro etwas höher, der den Ghul misstrauisch beäugte.
Tekuro
„Er trägt keine Zähne“, piepste die Fledermaus. „Wie kann er sich anmaßen, in diesem Ton von einem Jäger zu sprechen?“ Der kleine Körper bebte vor Bosheit ob dieser Unverschämtheit.
Ghul
Der Ghul starrte Tekuro mit brennendem, hungrigen Blick an. "Darf ich ihn mal halten?", bat er, während Davet kicherte und geräuschvoll einen Batzen Kautabak auf die Planken rotzte.
Tekuro
„Nein“, bestimmte Tekuro. „Von dem lass ich mich nicht anfassen. Das könnt Ihr nicht zulassen, Herr. Ich bin kein Haustier, ich bin ein Jäger der Dunkelheit. Euer Leibgardist.“ Die Fledermaus schaute ihn aus seinen Händen heraus an.
Ciel Felicien de Souvagne
„Mach dich groß und tritt an das Gitter“, befahl Ciel unbarmherzig und setzte die Fledermaus auf dem Boden ab.
Tekuro
Schlecht gelaunt nahm Tekuro Menschengestalt an und machte einen Schritt nach vorn. Der Mann im Gefängnis war potthässlich.
Ghul
Gabin der Ghul sprang auf die Beine und versuchte Tekuro zu fassen zu bekommen. "Komm her, ich will nur an Dir riechen", sagte er so freundlich er konnte, während ihm der Sabber aus dem Mund lief und seine Augen etwas ganz anderes versprachen, dass das er nur schnüffeln wollte.
Davet la Caille
Davet schnalzte mit der Zunge und beobachtete neugierig das Schauspiel. Um Tekuro hatte er keine Angst, im Zweifelsfall konnte dieser sich wehren, aber das würde nicht nötig sein. Die Zelle war verschlossen und ohne Vampirbraten vor der Nase war GG der freundlicheste Untote weit und breit. "Genug gesehen?", fragte Davet und stopfte sich noch etwas Kautabak in den Mund.
Tekuro
Tekuros Nasenlöcher weiteten sich und er fand, dass der Mann erbärmlich stank. Wie vergorene Milch oder schlecht gewordenes Fleisch. Nach etwas, dessen Blut er nicht trinken wollte. Er stank absolut ungenießbar. „Wieso hampelst du so herum?“, fragte er misstrauisch. „Und wieso riechst du so?“ Er hatte nicht die geringste Ahnung, was ein Ghul war. Er kannte das Wort und wusste, dass niemand die Kerle mochte, doch viel mehr wusste er nicht über sie. Er grinste und zeigte ihm alle Zähne. "Rattig?"
Davet la Caille
Gabin schaute zu Davet. "Käptn darf ich ein Arm von ihm haben?", bettelte er. Davet schüttelte den Kopf, "Tekuro braucht die noch er hobelt beidhändig GG. Du bekommst nachher etwas Menschenfleisch vom edlen Ciel de Souvagne, Prince des Großherzogtums, zur Feier des Tages. Wir haben einen guten Abschluss zu feiern. Und da wird garantiert etwas für Dich bei rumkommen, wenn schon für sonst keinen hier von der Aquila. Aber den untoten Tekuro kannst Du nicht fressen", erklärte Davet freundlich. "Der ist schon tot, der merkt das nicht", beharrte Gabin wie ein schmollendes Kleinkind und starrte da Ciel mit großer Erwartung an.
Tekuro
„Er ist ekelhaft“, urteilte Tekuro, ließ sich zusammenschrumpfen und wartete, dass Ciel ihn wieder aufnahm. „Leichen sind auf dem Schiff von den Silberbärten. Die haben mein Vater und ich produziert. Wir hatten verdammt viel Spaß und ein paar sind noch auf Reserve. Du bist der Nächste“, drohte er dem Ghul mit seinem Piepsstimmchen.
Davet la Caille
Davet nickte erstaunt und zustimmend, er würde Lynn und Fynn nach den Kadaverresten für GG fragen. "Danke für den Tipp, also können wir gehen Ciel oder möchtest Du noch etwas besichtigen?", fragte Davet und musterte seinen Neffen.
Ciel Felicien de Souvagne
Ciel hob die Fledermaus auf und verwahrte sie wieder unter seinem Hut, wo sie es sich bequem machte. „Eine Frage noch. Du sagtest, es würde genügen, mit ihm zu reden, um ihn unter Kontrolle zu halten. Das sah mir jedoch gerade anders aus.“
Davet la Caille
Davet zog eine Augenbraue hoch und starrte Ciel mit seinem "Nicht Dein Ernst jetzt"-Gesicht an. "Wenn Du ihn mit einem Vampir lockst und er so ruhig bleibt, kannst Du davon ausgehen dass er bei allen anderen Personen absolut harmlos ist. Du lockst ihn gerade mit dem Leckersten was es für ihn gibt. Das wäre ja so als würde man Dich mit Julien allein lassen", säuselte Davet und grinste.
Ciel Felicien de Souvagne
„Er bleibt dort unten verwahrt, bis ich mit Tekuro wieder auf souvagnischem Festland stehe. Was Julien betrifft, könnte man fast denken, du seist eifersüchtig. Sprich dich mit den Beißern und den Silberbärten bezüglich des Fleisches ab, damit es keinen Streit gibt.“
Davet la Caille
"Eifersüchtig? Auf wen, auf Julien oder Dich? Du bist ein Kind Ciel, ich stehe nicht auf Kinder und Julien ist keinen Deut besser zwischen seinen Frontallappen. Aber dass ich meinen Mann vermisse und gerne wieder einen wundervollen Dreier vor dem Kamin in aller Liebe, Wärme, Nähe und Geborgenheit schieben würde, dass gebe ich gerne zu. Davor ein lecker Schinkenbrot und einen warmen Kakao mit Massage und Kuscheln, am besten unter einer warmen Decke... nein dagegen hätte ich wirklich nichts. Das gebe ich offen zu", antwortete Davet lächelnd.
Ciel Felicien de Souvagne
Ciel starrte ihn an wie vom Donner gerührt, als Davet ihn als Kind bezeichnete. Er war einen Moment so fassungslos, dass er nichts sagen konnte. „Wir sind hier fertig mit den Piraten. Ich wünsche, umgehendst zurück in die Heimat zu fahren“, befahl er dann.
Davet la Caille
"Dann wird der kleine Prinz wohl kräftig rudern müssen, denn noch liegen wir vor Anker. Also entweder Du bekommst Dich jetzt ein oder ich mache von meinem Onkelstatus Gebrauch. Kein Wunder dass bei Dir manchen die Nerven durchgehen", antwortete Davet. "Wir wollten uns versöhnen Du hast nichts besseres zu tun, als hier aufzutauchen wie Graf Kocks von der Anstalt und mir ständig Forderungen zu unterstellen die ich nie gestellt habe. Dann Begnadigungen die ich nie verlangte und dann wirst Du auch noch frech und tust so als wäre das Dein Schiff. Das würde ich Dir sogar durchgehen lassen Du kleiner Drei-Käse-Hoch, wenn Du Dich entsprechend benehmen würdest. Was haben sie mich nicht alle vor Dir gewarnt und ich so nein... ach was der Ciel? Der Kleine. Ich habe Dir sogar Ohrlöcher gestochen, wir hatten Spaß und mochten uns und jetzt zeigst Du Dich wie? Ist das Dein wahres Gesicht? DAS? Meine Fresse Junge, ich hoffe Du wirst so alt wie Du Dich gibst, Du bist ein unzufriedener 100 jähriger Tattergreis, dessen völlige Freude meckern ist. Was ist los mit Dir? Was? Stört es Dich wenn Dich einer mag? Sag es einfach. Ich versuche mit Dir auszukommen, ich habe Dich nicht ausgefragt um Dir zu schaden, sondern um Dich zu verstehen. Du ich glaube das ist vergeblich, Du verstehst Dich scheinbar nicht mal selbst. Bekomme erstmal Haare am Sack bevor Du meist mir mein Leben erklären zu müssen. Und jetzt benimm Dich gefälligst wieder normal! Wie oft sollen wir uns noch aussprechen? Geht das nicht in Deinen Holzkopf dass ich Dich liebe? Warum habe ich Dich gewarnt? Um Dir einen Fick zu vermasseln? Komm wir gehen an Land, ich kauf Dir einen. Die Zahnlose Erna lutscht wie Ainuwar am jüngsten Tag, die saugt nicht nur eine Olive durch einen Strohhalm, die saugt Dir auch Dein Hirn durch Deinen Stutzen. Also was jetzt?", forderte Davet.
Ciel Felicien de Souvagne
Der Prince wurde dermaßen wütend, dass er ein rotes Gesicht bekam. Dass er im Kampf gegen den Lich all seine Körperhaare verloren hatte, war ein wunder Punkt. „Spar es dir. Ich werde Remy bitten, Linhard zu informieren. Er wird mich mit Quennel abholen. Es ist kein Wunder, dass dein Vater dich halb tot geprügelt hat, das ist ja nicht zum Aushalten!“ Stinksauer stapfte er die Treppe hoch.
Davet la Caille
Ciel kam zwei Schritt weit, dann spürte er eiskaltes Metal am Hals, den Haken seines Onkels. "Ist das so?", fragte Davet so ruhig, dass es wesentlich bedrohlicher klang, als wenn er gebrüllt oder gemeckert hätte. "Du hast die Möglichkeit Dich für die Aussage zu entschuldigen Ciel, sonst tue ich das, was mein Vater besonders gut konnte und Deiner versäumte. Du verstehst mich bewusst falsch", warnte Davet.
Tekuro
Die Fledermaus schoss unter Ciels Hut hervor, so dass dieser zu Boden fiel. Noch im Flug verwandelte sie sich zurück in den Mann, dessen Aufgabe es war, Ciels Leben zu schützen, auch wenn er splitterfasernackt und waffenlos war - notfalls mit dem seinen. Er landete auf den Füßen und brachte Raum zwischen die Waffe und den Princen, indem er ihn wegschleuderte wie eine Puppe. Dann blieb er stehen und starrte Davet bedrohlich an, ohne einen Ton zu sagen.
Davet la Caille
Davet legte den Kopf schief und schmunzelte. Wenn er eines konnte, dann nonverbal mit Blicken sprechen. "Wirklich?", war das was er Tekuro damit übermittelte, er beließ den Haken wo er war, ging ein Schritt zurück und zog den Stift aus der Zellentür. Gabin schlüpfte hinaus und schaute von Davet zu Tekuro mit hungrigem Blick.
Tekuro
Tekuro blickte besorgt in Richtung Aufgang. Er konnte hier nicht ohne Hilfe raus, draußen war Tag. Wenn es hart auf hart kam, war er mit dem Ghul hier unten gefangen. Er machte sich kampfbereit. In diesem Moment weiteten sich seine Nasenlöcher. Blut. Wäre er nicht pappesatt gewesen, wäre es nun schwierig geworden, die Konzentration zu wahren, dennoch musste es irgendwo her kommen. Er schaute kurz zu Ciel, der auf dem Boden lag und sich die Hand auf den Hals presste. Zwischen seinen Fingern quoll sein Blut hervor. Er musste sich an dem Haken aufgeschlitzt haben, als Tekuro ihn so rabiat weggeschleudert hatte. „Sch...“, zischte Tekuro und blickte hektisch zwischen dem Ghul, Davet und Ciel hin und her. Er musste zuerst den Ghul ausschalten, es ging nicht anders. Er rannte auf Gabin los.
Davet la Caille
Davet fing Tekuro ab und stieß ihn Richtung Ciel. "Schluss jetzt!", donnerte er und deutete auf Ciel. "Wir helfen ihm gemeinsam, Gabin Delmo, schnell!", forderte Davet, hockte sich neben Ciel und presste ihm die Hand auf die Wunde. "Dummer Bengel, für was? Halte durch, Delmo ist gleich da", sagte Davet und drückte Ciel so gut es ging die Wunde ab, während Gabin so schnell er konnte nach oben rannte um den Bordheiler zu holen. Beruhigend strich Davet Ciel mit einem Finger über die Wange. "Es kommt wieder in Ordnung, alles kommt wieder in Ordnung", flüsterte er ihm zu.
Tekuro
Im ersten Moment wollte Tekuro nun auf Davet losgehen, bis dieser signalisierte, dass er Ciel helfen wollte. Tekuro hockte sich besorgt daneben, als Davet seinem verletzten Neffen die Wunde zudrückte.
Ciel Felicien de Souvagne
Ciel schaute mit zusammengepressten Lippen in Davets Augen. Er wagte nicht, danach zu tasten, wie tief der Schnitt war und wurde von Angst erfüllt. Schon wieder hatte es ihn erwischt, weil irgendwer die Aussprache mit ihm gesucht hatte. Hoffentlich diesmal nicht endgültig. Er verspürte mit einem Mal eine tiefe Sehnsucht nach Francois und Ferrau. Um sich von dem Gedanken abzulenken, lauschte er auf die Schritte des Heilers, der hoffentlich rasch kam.
Davet la Caille
Davet schaute Ciel an, aber nichts als Zuneigung war darin zu lesen, kein Vorwurf, kein Streit, Liebe und Sorge. Einen Augenblick später schaute er in ein fremdes hageres Gesicht - Delmo. Vorsichtig schob dieser Davets Hand zur Seite. Da Ciel keine Fontaine sah, war seine Schlagader nicht verletzt, aber dennoch konnte der Schnitt tief und tödlich sein, wenn er über der Kehle verlief. Delmo sah besorgt aus, aber das ließ bei einem Heiler nichts vermuten, sie blickten fast alle generell stets besorgt drein. Einen Moment später spürte Ciel wie seine Wunde erneut stark abgedrückt wurde. Dass man keinen Druckverband am Hals anbringen konnte war klar, aber einen Augenblick später spürte Ciel auch einen extrem scharfen Schmerz, als Delmo ihm eine Flüssigkeit über den Hals goss. "Desinfektion", erklärte er mit Ledwicker Akzent und schaute seinen Patienten beruhigend an. Er nahm Nadel und Faden zur Hand, desinfizierte beides und vernähte die Wunde. Sie war zum Glück nicht tief. "Der Haken hat scheinbar nur minimal erwischt, aber Du blutest, er näht Dich keine Angst", sagte Davet und legte Ciel die Hand auf den Kopf um ihm Beistand zu leisten. Einige Minuten später, die Ciel wie eine Ewigkeit erschienen war er fertig genäht und seine Wunde war verbunden. Delmo half Ciel dabei sich aufzusetzen und lehnte ihn gegen die Bordwand. "Schön langsam durchatmen", wies er seinen Patienten an. "Gehts wieder?", fragte Davet besorgt. "Ich wollte Dich nur festhalten, ich konnte doch nicht ahnen, dass er Dich aus dem Haken reißt. Wir können froh sein, dass ich Dir nicht versehentlich die Gurgel herausgerissen habe. Sag was Kleiner hm?", bat Davet.
Ciel Felicien de Souvagne
Ciel war hart im Nehmen, aber über einen so langen Schnitt an einer so empfindlichen Stelle genäht zu werden, war auch für ihn nicht ohne und ihm stiegen die Tränen in die Augen. Er kuschelte sich an seinen Onkel an und unterdrückte ein Weinen. Er konnte lange hart und biestig bleiben, aber wenn es vorbei war, dann war es, als ob die Rüstung, die er getragen hatte, einfach abfiel und ihn nackt und hilflos zurückließ und sein Herz lag blank. „Ich will zu Bellamy“, krächzte er. Tekuro schnupperte von der Seite in seine Richtung und schaute sich die Naht an.
Davet la Caille
Davet nahm ihn fest in die Arme und küsste ihn auf den Kopf. "Es tut mir leid was ich Dir an den Kopf geworfen habe. Wir haben uns beide wie Trottel verhalten. Du musst mir nicht beweisen, dass Du ein Prince bist, was Du leisten kannst oder geleistet hast. Und ich muss das ebenso wenig Ciel. Du siehst doch wohin so ein dummes Gezank führen kann, man verletzt sich gegenseitig mit Worten oder sogar körperlich. Und wofür? Hm wofür? Dafür dass wir uns versöhnen wollten? Muss das erst soweit kommen? Es tut mir von Herzen leid. Ich wollte mich mit Dir aussprechen, dass wir wieder Spaß zusammen haben können, lachen, albern, bisschen quatschen, alles mal nicht so ernst nehmen müssen. Das habe ich nicht gewollt, garantiert nicht. Ich bin Dich nach Hause zu Deinem Vater, hab keine Angst. Du bleibst solange bei mir in der Kabine", erklärte Davet und nahm Ciel vorsichtig hoch auf den Arm und trug ihn zurück in seine Kajüte, die mittlerweile leer war. Er legte Ciel in seinem Bett ab und deckte ihn zu. "Soll ich über meine Magierin jemanden rufen lassen? Oder soll ich Jules herbitten?", fragte Davet.
Ciel Felicien de Souvagne
Ciel wollte den Kopf schütteln, doch die Naht machte das unmöglich. „Ich sollte damit aufhören, die Welt zu verbessern“, ächzte er leise und hielt sich an Davets Arm fest. „Tut mir leid, was ich mit deinem Vater gesagt habe ... kein Kind sollte so geschlagen werden. Es war dummes Gerede. Ich wollte dich nur verletzen, weil du mich wegen meiner Glatze gepiesackt hast. Das hab ich nun davon.“ Aus der Ferne hörte er ein Schnauben und Fauchen. „Tekuro! Boldi soll ihn da raus holen. Warum ist Bellamy nicht da? Wo ist er?“
Davet la Caille
Davet hockte sich zu Ciel ans Bett. "Du sollst die Welt verbessern, aber so dass Du Freude daran hast und keinen Stress. Denn dadurch wirst Du nur wütend. Und Wut macht unzufrieden, vertrau mir. Versuch es mit meinem Motto, sei der den Du Dir in der Situation gewünscht hättest. Das bin ich fast immer, aber manchmal ist es schwer ruhig zu bleiben wenn man jemanden mag. Ich habe mit dem keinen Haar gemeint, dass Du noch jung bist. Das bezog sich nicht auf Deine Glatze Ciel, garantiert nicht. Du wolltest mich verletzen, ich war nicht besser. Das Contra hätte ich mir schenken können. Ich hab Dich lieb Kleiner, aber Du bringst Dich selbst manchmal in Schwierigkeiten, ich mich leider auch. Ich hole Dir Bellamy, bleib liegen. Möchtest Du oder soll ich Deinem Vater die Sache erklären?", fragte Davet ging kurz vor die Tür und ließ nach Bellamy schicken. Es dauerte nicht lang und Bel war da. Besorgt hockte er sich neben Ciel. "Was ist passiert?", fragte er nervös.
Ciel Felicien de Souvagne
Ciel griff nach Bellamys Jacke und hielt ihn fest. „Egal, sag mir einfach, ob du noch Urlaub hast. Wenn nicht, dann bleib hier. Wenn doch, dann weiß ich auch nicht, schick irgendwen zur Vertretung her.“ Er musste blinzeln, weil schwarze Pünktchen vor seine Augen tanzten. „Und Boldi soll Tekuro aus dem Unterdeck holen!“ Er drehte sich etwas zu Davet. „Es macht keinen Spaß, aber darum geht es nicht. Manche Dinge muss man trotzdem tun. Das kennst du auch. Sag du es Max, mir tut der Hals weh beim Reden.“
Davet la Caille
Bellamy hielt ihn fest. "Ich kann jederzeit wieder Urlaub nehmen, ich bleibe bei Euch", sagte er felsenfest. Davet hockte sich wieder zu Ciel aufs Bett und nahm seine Hand. "Nein nicht alles davon macht Spaß, dass ist wohl wahr. Aber die Freude kommt, wenn Du es geschafft hast. Gut ich werde Maximilien informieren, soll ich Deine Männer herholen lassen? Möchtest Du ausgeflogen werden? Das Tier von Jules ist doch hier oder?", fragte er Ciel.
Ciel Felicien de Souvagne
Ciel richtete sich im Sitzen auf, ohne Bellamy und Davet loszulassen. Ihm wurde schwindlig, aber er blieb stur sitzen. „Na eben! Jules hat seinen Vogel dabei. Nein, nicht meine Männer, die machen sich nur Sorgen, das kann ich nicht gebrauchen. Erzähl ihnen irgendein Lügenmärchen. Ich schlafe eine Runde, dann möchte ich nach Hause geflogen werden.“ Er legte sich umständlich wieder hin, damit es möglichst wenig schmerzte.
Davet la Caille
"In Ordnung Kleiner, schlaf schön. Ich lasse Delmo bei Dir wachen und sage Jules bescheid. Und ich lasse Tekuro abholen. Bis gleich", sagte Davet und machte sich auf den Weg. Er informierte zuerst Jules, damit dieser bescheid wusste, dann ging er zurück in den unteren Bereich und schaute nach Tekuro. "Teku? Komm her, ich soll Dich abholen. GG sei so gut und ab zurück in die Zelle", befahl Davet. Der Ghul trollte sich, schaute sich aber trotzdem nach Tekuro um.
Ciel Felicien de Souvagne
„Nein, nur Belly“, protestierte Ciel.
Tekuro
Der Vampir war, als alle verschwunden waren, wieder in seine Fledermausgestalt gewechselt und pfeilschnell hin und her gehuscht. Jetzt schoss er in Davets Ärmel und verkroch sich so tief er konnte.
Davet la Caille
Davet drückte Tekuro schützend an sich und kehrte dann zu Ciel zurück. "Gut nur Bellamy. Du bekommst gleich etwas zu trinken und ich bin direkt nebenan, Du weißt wo", sagte Davet und gab Ciel einen Kuss, bevor er mit Teku in die Kabine von Silvano ging. Er setzte die Fledermaus aufs Bett und gönnte sich einen Schluck Rum für die Nerven.
Bellamy
Bellamy schloß die Kajütentür und setzte sich wieder vor Ciels Bett. "Rede wenn Du möchtest", sagte er leise und schaute Ciel ruhig an. Er würde Wache halten, gleich wie lange es dauerte.
Ciel Felicien de Souvagne
Ciel sah seinem Onkel nach, als dieser aus der Kajüte ging. Dass er sich ausgerechnet mit Davet derart zoffen würde, damit hatte er nicht gerechnet. Dann sah er Belly an. „Hast du dich gut erholt? Danke, aber du sollst nur da sein. Leg dich hin.“ Ciel klopfte neben sich auf das Bett.
Bellamy
Bellamy schob Ciel ganz behutsam ein Stück weiter zur Wand und legte sich selbst auf die Seite schützend vor ihn. "Ja ich habe mich gut erholt, einmal den Kopf freibekommen und sich nur der Begierde hingegen hat schon was und ich muss sagen, ich mag meinen kleinen Schokohappen wirklich. Trotzdem möchte ich gerne noch mal unsere Eltern beschworen haben. Nicht nur unseren Vater, sondern auch unsere Mutter. Wir haben sie so viele zu fragen Ciel. Aber all dass fällt einem erst dann ein, wenn die Gelegenheit verstrichen ist. Zuerst würde ich meinen Eltern einfach mal sagen, dass ich sie liebe und sie vermisse. Und ich hätte gerne alle Erinnerungen wieder, nicht nur das kleine Stück, was uns Jules schenkte", Bellamy legte einen Arm um Ciel. "Ich möchte alles von meiner Kindheit wissen, jeden Tag an den ich mich erinnern kann, mit Boldi und meinen Eltern. Und Boldi möchte das sicher auch", erklärte Belly freundlich und hielt Ciel fest im Arm.
Ciel Felicien de Souvagne
„Es wird dir gewährt“, sprach Ciel, schloss die Augen und kuschelte sich an Bellamy an. „Sherkal, nicht wahr? Khawa erzählte mir von ihm. Gib ihm keinen Zucker, wenn du ihm mal was Gutes tun möchtest und keinen Kaffee.“ Ciel fühlte sich geborgen bei Bellamy und seine Sorgen schwanden langsam, auch wenn ihm der Hals schmerzte und er sich fragte, was schon wieder schief gelaufen war. Er merkte, wie er vor Erschöpfung einzudösen begann.
Bellamy
Bellamy drückte Ciel fest an seine tonnenförmige Brust. "Ja Sherkal, der braucht keinen Zucker, der ist wild genug", lachte er leise. "Schlaf schön, ich wache über Deinen Schlaf. Dein Onkel ist echt besorgt, falls Du Dich mies fühlst, sag mir sofort bescheid, dass ich den Heiler holen kann", bat Bellamy und deckte Ciel ordentlich zu.
Ciel Felicien de Souvagne
„Danke dass du da bist. Mir geht es wieder besser“, antwortete Ciel. „Onkel Davet muss sich keine Sorgen machen. Aber ich schenke ihm ein Buch über Höflichkeit, wenn wir wieder zu Hause sind.“ Er hakte die Finger in Bellamys Kleidung und schlief langsam aber sicher ein.
Bellamy
"Mache das, aber vorher feile ich heimlich seine Haken stumpf, sicher ist sicher", füsterte Belly Ciel zu und drückte ihn an sich.