Unerwarteter Besuch in Rosa
Nathan
Eine Gestalt, die merkwürdig und vertraut zugleich anmutete, tapste barfuß durch den Palastgarten. Es handelte sich um einen jungen Herrn, der eine sehr markante Gewandung trug:
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Über einem kurzen rosa Hemdchen mit Rüschen trug er einen ebenso rosa gefärbten Kimono. Dieser reichte kaum bis zur Mitte der Oberschenkel und das Hemdchen nur bis zur Hüfte. Da Nathan von diesen beiden Kleidungsstücken abgesehen nichts trug, presste er den Stoff mit den Händen im Gehen flach an die Hüfte. Mit nackten Füßen huschte er über den Schotterweg. Zwei neue Gardisten schauten ihm sehr verstört nach und überlegten, ob sie ihn des Geländes verweisen sollten, doch die Älteren waren den Anblick gewohnt und gaben ihren Kameraden eindringlich zu verstehen, diesen Mann besser in Ruhe zu lassen. So tippelte Nathan trotz seines Aufzugs unbehelligt in Richtung der Palasttreppe, als er zwischen den Büschen am Wegesrand seinen alten Freund Fabien auf einer Bank sitzen sah. Erst wollte Nathan einfach weitergehen, doch dann blieb er stehen und knetete den Saum seines Kleidchens. »Hallo Fabs.«
Fabien Lacomb
Fabien schaute sich erstaunt um, bei dem Ausruf. Nur wenige nannten ihn Fabs, genau genommen drei Personen und zwar seine Mutter, Maximilien und Nathan. Natty hier im Palastgarten, mit allem hätte er gerechnet, damit nicht. Und er trug eines seiner üblichen hellblauen Kleidungsstücke, die mit hellblau überhaupt nichts zu tun hatten. Fabien lächelte ihn freundlich an und machte eine einladende Geste. "Du hier? Hallo Natty, setz Dich doch zu mir. Für wen hast Du Dich denn dermaßen hübsch gemacht? Und was machst Du überhaupt hier? Ich hatte mich um Dich gesorgt und habe gehofft, dass Du in Deinem neuen Leben glücklich bist. Wie geht es Dir so? Ich hoffe gut. Einige Deiner Sachen sind noch bei mir, ich habe alles aufgehoben und in meiner Kiste verstaut. Ist Archibald gut zu Dir?", fragte Fabien und hielt Nathan die Zigaretten hin, damit er sich eine nehmen konnte.
Nathan
Zögerlich stellte Nathan sich mit seinem Gesäß in Richtung der Bank, strich das Kleidchen unter die Oberschenkel und nahm neben Fabien Platz. »Ich hab mich für Ciel schön gemacht, ich wollte ihn gern besuchen. Seh ich schön aus damit? Archibald kann gar nicht mehr gut zu mir sein, weil ihn jemand eingesperrt hat, im Gefängnis! Da ist er allein und weint.« Nathan senkte die Stimme. »Ich war eigentlich glücklich, aber manchmal macht mein Archi sehr unheimliche Dinge. Dabei ist er so lieb, so lieb, schau!« Er zeigte Fabien die kleine Damenhandtasche, die er um die Schultern trug. Darin lagen die geschnitzten Figürchen, teils aus dem Bestand von Prince Ciel, teils von Archibald geschnitzt. »Was ist denn noch bei mir? Ich schenk dir einfach alles, mein Fabs, ich brauch das ja nicht mehr. Und wie geht es dir?«
Fabien Lacomb
"Archibald macht immer unheimliche Dinge, da er ein gefährlicher Mann ist. Ebenso wie Robere, aber der ist es nicht mehr. Der ist höchstens auf andere Art gefährlich. Ich meinte Du hast Deinen kleinen Fabs noch bei mir gelassen und einige Kleidungsstücke oder? So genau weiß ich das nicht mehr, da ich nicht in die Kiste gucke. Das stimmt mich immer traurig. Hör zu Nathan, bevor wir nicht mehr dazu kommen. Ich wollte Dir sagen, dass ich Dich nie verletzten wollte. Du warst mir immer wichtig und ich habe Dich ehrlich geliebt und mich tatsächlich um Dich gesorgt. Du bist zu lieb für diese Welt um das Böse überhaupt erkennen zu können. Du weißt oft nicht, in welcher Gefahr Du schwebst. Aber vielleicht entgehst Du der Gefahr genau deshalb, weil Du sie selbst nicht wahrnimmst. Jedenfalls wollte ich Dir Danke für die schöne Zeit sagen. Und das ich Dir niemals wehtun wollte. Auch wollte ich Dich nicht anfahren und so anfauchen. Das habe ich getan, weil ich Angst um Dich hatte. Nun die habe ich immer noch, aber Du hast Deine Wahl getroffen und scheinst glücklich mit Archibald zu sein. Vielleicht bist Du für die Freiheit gemacht Natty, ich bin das nicht. Mir geht es gut, Danke der Nachfrage. Gestern hatte Max seit langem mal wieder Kopfschmerzen. Also habe ich ihm die Haare gewaschen, einen nassen Lappen auf die Stirn gedrückt und ihm beim Einschlafen den Kopf massiert. Zum Dank gab es heute Morgen Kuchen für mich. Dabei habe ich es gerne gemacht. Ciel möchtest Du besuchen? Ich glaube er wird sich freuen, Dich nach so langer Zeit munter und gesund wiederzusehen. Erzähl, wie ist es Dir so ergangen und was hast Du gemacht? Und wieso ist Archibald eingesperrt?", fragte Fabien neugierig.
Nathan
»Max ist ein glücklicher Mann«, seufzte Nathan. »Weil er so einen lieben Fabs hat. Leider braucht er einen Nathan so wenig wie du oder wie Ciel. Aber mein neuer Herr ist auch sehr gut zu mir, nur dass er mich manchmal in dunkle Ruinen einsperren muss und dann tagelang weg ist, macht mir Angst. Ansonsten hab ich gar nichts gemacht, außer, mich um meinen Archi zu kümmern, er braucht sehr viel Liebe und Zuwendung und die bekommt er natürlich, wann immer es ihm beliebt. Leider isst er manchmal ... Kinder ... auf.« Nathan schluckte tapfer den Kloß in seinem Hals herunter. »Ich war gern dein Natty, darum musst du dich gar nicht bedanken. Du hast mir ganz viel beigebracht, was mir nun hilft, weil du immer so klug bist. Meinen Minifabs habe ich mitgenommen, Fabs, er wollte nicht hierbleiben, auch wenn er kein so schönes Puppenbett mehr hat wie früher. Robere findest du nicht mehr gefährlich? Aber warum nicht? Wegen dem ... also wegen dem Glasdingsda ,den du dir bestellt hast?«
Fabien Lacomb
"Nein das ist wohl wahr, Max braucht keinen Nathan aber er hätte Dich gewollt und das ist doch mehr wert als gebraucht zu werden oder? Du warst immer willkommen und Du warst ihm ein Freund. Genau wie Gregoire, er hat Dich auch immer sehr gemocht und ich ebenso. Na so klug bin ich gar nicht Nathan, ich habe nur meine Erfahrungen gemacht. Und bevor Du selbst in den Dreck fällst, erzähle ich Dir von meinen, damit es Dir erspart bleibt. Das Du den Mini-Fabs bei Dir hast freut mich. So bin ich ja noch ein bisschen bei Dir. Archibald sperrt Dich ein? Sei vorsichtig und lass Dich nicht einsperren. Stell Dir vor er kommt nicht zurück, so wie jetzt. Was wäre, wenn er Dich eingesperrt hätte und Du wärst in so einer Ruine gefangen? Du könntest dort drinnen verdursten und verhungern. Also sei bitte vorsichtig. Mir würde es auch Angst machen, wenn er kleine Kinder auffrisst. Dem Glasdingsda? Du meinst den Dildo? Der gehört nicht mir, sondern Max. Max hat Tekuro also Robere mal im Rübenhof besucht und da mochten sie sich ziemlich. Danach kam Robere uns mal besuchen und war freundlich zu uns beiden. Und da er nun einige Zeit weg ist, ist das sozusagen der Ersatz von ihm. Natürlich aufs Wesentliche reduziert. Das Spielzeug gehört aber Max und nicht mir Natty", sagte Fabien leise und grinste.
Nathan
Nathan zog die Brauen sehr weit nach oben, in der Mitte kräuselten sie sich. »Aber du hast gesagt, dass ich mich von Robere fernhalten muss! Ich musste es dir versprechen. Weil du ihn selber für dich und Max behalten wolltest, stimmt`s? Ich bin nämlich nicht so dumm, wie immer alle denken! In meinem Kopf hab ich mir das überlegt!« Er tippte an seine Schläfe. »Wenn ich nicht gebraucht werde, fühle ich mich nicht wohl, Fabs. Das ist dann so, als ob ich nutzlos bin. Du hast nicht gesagt, dass ich schön aussehe in dem Kleid, also ist es auch noch hässlich. Dabei wollte ich, dass Ciel sich freut.«
Fabien Lacomb
Fabien hob beschwichtigend die Hände. "Langsam Natty bitte. Manche Dinge ändern sich und lass es mich Dir bitte erklären. Robere war und ist immer noch gefährlich. Vielleicht gefährlicher als jemals zuvor. Und ich wollte ihn nicht für mich, denn er ist nicht mein Freund oder zeitweiliger Besucher, sondern der von Max. Also ich habe Dich vor ihm gewarnt, weil er Dir wehgetan hat Nathan. Und ich hatte Angst, dass er Dir noch schlimmer wehtun wird. Das er Dir noch ganz andere Dinge antun könnte. Robere hat mir nichts angetan, weil ich zu Max gehöre. Allein, keine Ahnung. Aber er und Max verstehen sich auf eine unerklärliche Art und sie scheinen sich zu mögen, was Zärtlichkeiten angeht. Er hat ihn sogar in seinen Gemächern besucht, da er Sehnsucht nach ihm hatte und Max hat ihn empfangen. Aus dem Spaß zu zweit, wurde dann Spaß zu dritt Natty. Aber mich kam Robere nicht besuchen, dass wollte ich Dir gesagt haben. Er mag Max und Max ihn. Darum auch dieses Trösterli in Roberes Abwesenheit. So kann er ihn ja immer noch spüren, wenn er Lust drauf hat. Was Du wegen dem Brauchen sagst, verstehe ich und ich fühle ganz ähnlich. Einfach mal nichts zu tun zu haben ist für eine Stunde oder so schön, aber danach macht man sich Sorgen und fühlt sich komisch. Sei mir nicht böse Nathan, ich habe Dich damals wirklich aus Sorge gewarnt und nicht, weil ich Dir was wegnehmen wollte. Das will ich doch gar nicht, ich habe immer gewollt das es Dir gut geht. Vor unserer Beziehung, währenddessen und jetzt auch noch Natty. Ich hab Dich doch immer noch lieb, auch wenn ich nicht verstehe warum Du den Palast verlassen musstest für diesen Unhold. Aber das ist Deine Wahl und wenn Du mit ihm glücklich bist, schön. Nur bitte pass auf Dich auf", bat Fabien. Er dachte einen Moment lang nach. "Weißt Du wen ich letztens im Thronsaal getroffen habe? Du glaubst es kaum Natty, meinen Vater. Weißt Du wer mein Vater ist? Gideon de Gladu, das hat mir Max erzählt. Meine Mutter hatte mir früher erzählt, dass mein Vater sie einfach sitzen gelassen hat. Und genau den Kerl dann vor dem Thron stehen zu sehen, war schon heftig. Am liebsten hätte ich ihn für meine Ma geohrfeigt. Aber leider darf man das nicht, auch wenn er es verdient hätte", sagte Fabien und hielt Nathan die Hand hin.
Nathan
Nathans zarte Hand legte sich in die starke, gepflegte Hand von Fabien. »Du bist ganz schön schwierig manchmal«, gab Nathan altklug von sich. »Aber ich hab dich trotzdem immer noch sehr lieb.« Nathan lehnte sich an Fabiens Schulter und schenkte ihm ein Küsschen. »Ich kann dir sagen, warum ich Archibald folgen musste. Weil er sonst niemanden hat, der ihn mag. Niemand kümmert sich um ihn, er ist völlig allein, sogar seine Eltern haben ihn verlassen. Er hat keine Familie mehr, niemanden! Es ist gar kein Wunder, dass er manchmal ein bisschen komisch ist. Und du hast deinen Papa jetzt kennengelernt? Gideon?« Nathan überlegte. Dann lächelte er plötzlich. »Ich weiß, wo Gideon wohnt, er wohnt bei Onkel Timo zu Hause!«
Fabien Lacomb
"Ich bin alles andere als schwierig Nathan, es hat sich einfach ergeben das Robere und ich im Bett gelandet sind. Von allein wäre das sicher nicht passiert, da ich ihn stets gefürchtet habe. Und wenn ich ehrlich bin, ich fürchte ihn immer noch, auch wenn es Spaß gemacht hat. Er ist ein Vampir, dass kommt noch dazu. Das heißt er ist noch gefährlicher als vorher. Aber er kann auch ziemlich heiß sein, das gebe ich zu und habe ich vorher nicht erwartet. Nun ich kannte ihn auch nur als Knochenbrecher und Schläger und nicht als Stecher. Kennengelernt ist etwas übertrieben, er wurde vor Max zitiert und musste sich dann zu einem Sachverhalt äußern. Und damit ich vorher Bescheid wusste, hat mir Max erklärt wer Gideon ist. Also wusste ich, dass der Kerl der dort vor dem Thron steht, mein Vater ist. Und ich war verdammt wütend, wütend für meine Mutter und für mich. Wer ist Onkel Timo?", fragte Fabien und zog Nathan liebevoll an sich um ihn in dem dünnen Hemdchen zu wärmen.
Nathan
Nathan schmiegte sich an Fabien. Seine kühle Haut wurde gewärmt an Fabiens warmem Körper. Schlagartig merkte Nathan, wie sehr Fabien ihm wirklich gefehlt hatte. »Ich hab dich vermisst, mein Fabs«, sagte Nathan ganz leise und eine Träne kullerte über seine Wange. »Onkel Timo ist doch der Freund von Archibald! Timo hat ihm die Kinder gebracht, das hat er getan, hat sich um Archibald gekümmert, aber so böse! Und dann sollte Archibalds Tochter mit Patrice Vertcuis von der Leibgarde schlafen. Du musst Onkel Timo kennen, er war hier auch im Palast, er hatte eine Anhörung! Der Papa von Patti Vertcuis ist das! Und bei ihm wohnt auch Gideon zu Hause, das weiß ich genau, weil ich das gesehen habe mit meinen eigenen Augen! Hat Robere dir weh getan? Oder war er wirklich immer ganz lieb zu deinem Poloch?«
Fabien Lacomb
"Na nicht weinen Nathan, es gibt keinen Grund für Tränen", flüsterte Fabien und küsste Nathan liebevoll. "Ich hab Dich auch ganz gewaltig vermisst Natty, ach man wie oft hätte ich Dich einfach nur gerne im Arm gehalten. Oder Dich zwischen mich und Max ins Bett gequetscht. Weißt Du noch unsere Pyjamaparty, wo wir gemeinsam gepennt haben und Du Dich an Max gedrückt hast. Ach das war schön und gemütlich war es zudem auch noch. Ich vermisse die Zeit Natty, irgendwie war alles rund. Ah ja ich weiß wer Timo ist, Du hast Recht. Stimmt wegen der Anhörung von Timo war Gideon da, aber ich hatte mich jetzt ehrlich gesagt nicht an den Namen von Timo erinnert. Dafür hatte ich mich zu sehr auf Gideon konzentriert und mir ihn ganz genau angeschaut. Trotz meiner Wut wollte ich wissen wie er aussieht. Da kann einem Timo ja leidtun dass er Gideon bei sich wohnen hat. Nein Robere hat mir nicht wehgetan, er war anständig zu mir und zu Max auch. Ich glaube er hat einiges dazugelernt, oder er hat einfach gewaltigen Respekt vor Max. Gut wer hat den nicht. Ein falscher Fick - Block", kicherte Fabien.
Nathan
»Du willst deinen Papa nicht besuchen?«, fragte Nathan und kuschelte sich noch fester an Fabien an. »Oh«, hauchte er dann, »falls Ciel keine Zeit hat, darf ich dann bei dir und Max zu Gast bleiben? Ich mach mich auch ganz klein, ihr merkt mich gar nicht, ich bin nur lieb und leise! Sonst nichts! Dass Robby lieb zu dir war, das tut mich beruhigen. Weil er das manchmal leider nicht ist, aber ich weiß nicht, warum. Zu Patti war er ganz am Anfang freundlich, plötzlich immer so böse und plötzlich ist er ganz, ganz lieb zu ihm? Ich hoffe, dass er es sich bei euch beiden nicht auch plötzlich anders überlegt. Und plötzlich wieder bös wird ...«
Fabien Lacomb
"Ehrlich gesagt würde ich den Mistkerl schon gerne einiges fragen, allen voran, warum er meine Mutter einfach verlassen hat. Aber will ich die Antwort wirklich hören? Wer weiß wie er über meine Mutter spricht. Ich könnte es nicht ertragen, wenn er über sie herzieht und sie nur als billiges was weiß ich abtut. Ich muss mir das mal in Ruhe überlegen Natty, drum kann ich Dir das noch gar nicht beantworten. Also vielleicht werde ich ihn mal besuchen, vielleicht auch nicht. Hör zu, warum bleibst Du heute Nacht nicht bei uns? Wir würden Dich gerne bemerken, ein bisschen plaudern, kuscheln, Kakao trinken und eine Waffel oder Kekse essen. Du musst hier keine Angst haben. Max hat Dir auf meinen Wunsch hin Absolution erteilt. Also Du bist hier willkommen, Archibald ist es nicht. Darum wurde er auch festgenommen. Du kannst morgen früh Ciel besuchen, was meinst Du?", fragte Fabien aufgekratzt.
Nathan
»Darf ich wirklich?«, fragte Nathan mit viel zu hoher Stimme. »Entschuldigung«, sagte er dann leise, »ich bin ein bisschen nervös. Weil ich hab dich doch vermisst. Absolution heißt, ich darf alles machen, oder? Ich mach aber gar nichts Böses, ich versuche, nur liebe Dinge zu tun. Ich glaube, wenn ich zu Archibald lieber gewesen wäre und nicht so oft genörgelt hätte, wäre er vielleicht ein ganz anderer Mann heute. Gideon hat gar nicht böse über irgendwen gesprochen, er war eigentlich ganz nett. Er hatte nur ein bisschen komische Sachen an, das hätte dir bestimmt nicht gefallen. Also ich hätte die ihm nicht rausgelegt, er hat einen dummen Diener.« Nathan überlegte, dann schüttelte er bedauernd den Kopf. »Ach nein, er hat überhaupt gar keinen!«
Fabien Lacomb
"Natürlich darfst Du Nathan, sonst hätte ich es Dir doch nicht angeboten. Ich freue mich, dass Du das Angebot annehmen möchtest und Max wird sich auch freuen. Komm lass uns nach oben gehen. Du bekommt auch von mir Schlafklamotten rausgelegt, dann zerknautscht Du nicht Dein Hemd für Ciel. Es sei denn, Du möchtest es gerne anbehalten. Tja ob das Archibald wirklich geholfen hätte? Das kann ich Dir nicht sagen, manche Menschen ändert sowas. Aber manche Menschen bleiben immer wie sie sind Nathan, da kannst Du Dir noch so große Mühe geben. Das ist leider traurig aber wahr. Du wenn er keinen Leibdiener hat, ist es kein Wunder wenn er so rumläuft. Eindeutig am falschen Ende gespart sage ich da nur. Das er über niemanden gelästert hat, klingt ganz annehmbar", sagte Fabien und drückte den Rest seiner Rauchstange aus und warf sie in den passenden Behälter. Er zog Nathan auf die Füße und ging mit ihm gemeinsam zurück zu den großherzoglichen Gemächern. Fabien trat ein und zog Nathan mit sich. "Max ist bestimmt schon im Schlafzimmer, geh ruhig zu ihm, ich ziehe mich schnell um und komm dann nach. Oder warte, wie Du magst", grinste Fabien glücklich und schloss die Tür.
Nathan
Nathan war etwas traurig, weil er nicht zusehen durfte, wie Fabien sich umzog. Aber er fügte sich und tapste vorsichtig zu Maximiliens Schlafzimmer, wo er sacht klopfte. »Majestät«, sagte er leise. »Hier ist Nathan.«
Maximilien Rivenet de Souvagne
"Natty? Komm rein ist offen", antwortete Maximilien gut gelaunt. Den ehemaligen Leibdiener von Ciel hatte er eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr gesehen. Gregoire hatte ein besonderes Verhältnis zu ihm, da ihn die Anwesenheit von Nathan gut getan hatte. Nat hatte ihm das erste Kleid spendiert, besser gesagt ihr das erste Kleid spendiert. Und auch Dreux war gut mit Nathan ausgekommen. Und er selbst ebenso, er mochte den kleinen lieben Kerl, auch wenn manche behaupteten er wäre der Barde des Abgrunds. Nathan war genau das Gegenteil, er war lieb und wollte einfach nur lieb gehabt werden. "Komm rein Natty und leg Dich dazu, dass heißt lass Dir von Fabien passende Sachen geben", sagte Max.
Nathan
»Ich bin schon passend angezogen«, sprach Nathan freundlich. »Das heißt, eigentlich passend für Ciel, er mochte immer, wenn ich solche Kleidchen angezogen hab. Ich hoffe, er mag das noch immer. Aber ich kann das die Nacht über auch hier anlassen, es ist ganz frisch. Weil, ich weiß nicht, ob Fabs ein Nachthemd für mich hat, andere Schlafanzüge mag ich nicht so gerne.« Nathan kroch zu Maximilien ins Bett und legte sich so zu ihm, dass Fabien auf Maximiliens anderer Seite Platz hätte. So wurde es für ihn und Maximilien kuschlig, was Nathan ein wenig aufgeregt machte. »Ich hatte meinen Fabs vermisst und meinen Ciel und noch viele andere. Weil Archibald ist immer allein und wenn er jagen geht, sperrt er mich weg und dann bin ich allein. Euch hab ich auch ein bisschen vermisst, ich hoffe, das darf ich sagen, aber nun hab ich es sowieso schon gesagt.« Er legte den Arm um Maximilien und kuschelte sich an ihn.
Maximilien Rivenet de Souvagne
"Selbstverständlich darfst Du das sagen Nathan und ich höre sehr gerne, dass Du mich vermisst hast. Ich habe Dich und Deine fröhliche, liebe Art auch vermisst. Ich sehe doch, dass Deine Sachen frisch und sauber sind, mach Dir darum keine Gedanken. Jeder trägt das, was für ihn nachts am bequemsten ist. Ich trage meistens eine Unterhose und ein Hemd, dass reicht. Dafür gibt es ja den Ofen. Na komm her", sagte Max freundlich und nahm Nathan fest in die Arme. "Fabien soll sich mal was beeilen", flüsterte er Nathan ins Ohr.
Fabien Lacomb
"Das macht der Fabien auch, ich höre was Du flüsterst", antwortete Fabien schmunzelnd und legte sich zu die beiden dazu. "Ihr habt es Euch schon schön gemütlich gemacht was?", fragte er liebevoll und breitete die Tagesdecke über sie alle aus. "Schön wieder so zusammen zu liegen. Dein Besuch freut mich sehr Natty. Schlaft schön Ihr beiden", sagte Fabien gerührt und gab zuerst Max und dann Nathan einen langen gute Nachtkuss.
Nathan
»Schlaft auch schön«, sprach Nathan, nachdem der lange Kuss vorbei war. Er beschloss, irgendwann in der Nacht, wenn er aufwachte, auf Fabiens Seite zu krabbeln und zu probieren, ob er ihn nicht vorsichtig wecken konnte. Da Maximilien wie ein Stein schlief, konnten sie vielleicht ein bisschen schmusen, ohne dass er es merkte. Aber jetzt musste erst einmal Maximilien von beiden Seiten liebgehabt werden. Nathan hatte das Gefühl, dass Maximilien das auch guttun würde. Er gab dem Duc ein Küsschen auf die Wange und schloss zufrieden die Augen.