Staatsbesuch
Dreux flog glücklich Richtung Ledwick und freute sich darauf Tazzio und seine Familie in die Arme zu schließen. Er würde seinen Schwager zu seinem Fest einladen und mit ihm über ihre Probleme sprechen. Sein Blick zog über das Land und blieb an einer Szene hängen, die ihm den Atem raubte. Ein junger Mann kniete vor einem gigantischen Insekt mit gewaltigen Fangarmen. Sofort ging er mit Doro runter, um dem armen Tropf beizustehen. Der Prachtadler fegte das Insekt von den Beinen als er aufsetzte und Dreux sprang von Doros Rücken.
Mit gezücktem Schwert macht er sich daran dem jungen Mann zu helfen. Der junge Mann sprang vor das gigantische Tier und hielt die Arme abwehrend vor sich, so als wollte er den Koloss hinter sich beschützen.
"Bei Ainuwar, was tut Ihr? Seid Ihr von Sinnen, geht zur Seite! Wir haben Euch soeben das Leben gerettet! Tierliebe in allen Ehren, aber weicht!", blaffte Dreux den Fremden an.
"Ich bin nicht von Sinnen, Ihr greift meine Reitschrecke an! Beim Leone di Marino, Ihr seid der Archi-Duc Souvagnes! Was macht Ihr auf unserer Scholle und wieso Eure Hoheit? Mein Name ist Marchesi Angelo di Caldera, willkommen in Ledvico", grüßte der junge Mann freundlich und mit entwaffnendem Lächeln.
Genau in dem Moment spürte Dreux wie seine Hose im Schritt spannte.
`Bei Ainuwar, nicht jetzt!´, keuchte er in Gedanken und steckte sein Schwert weg. Zeitgleich drehte er sich um und machte schleunigst, dass er auf den Rücken seines Prachtadlers kam.
"Danke. Nichts macht meine Person auf Eurer Scholle, ich dachte Ihr wärt in Gefahr. Unsere Reise führt uns zu Duca Tazzio Ferdinando di Ledvico. Gehabt Euch wohl", antwortete Dreux, schwang sich schleunigst auf seinen Adler und ließ Doro starten.
Weit flog der Adler nicht, ehe Dreux ihn erneut landen ließ. Er rutschte von dem Rücken seines Vogels und stürzte auf alle viere in den Schlamm. Keuchend befreite er seinen schmerzenden Schritt, indem er die Hose öffnete. Sein Schaft war geschwollen und knallhart, seine Juwelen fühlten sich zum Bersten gespannt an. Nach Luft japsend sank er nach vorne und seine blonden, langen Haare fielen über seine Schultern in den Morast. Dreux war es gleich, er zitterte am ganzen Körper.
Langsam schloss er eine klamme, matschige Hand um seinen heißen, schmerzenden Prügel. Ein erleichterter Seufzer stahl sich über seine Lippen. Die kalte, nasse Berührung auf seinem heißen Fleisch tat gut. Sehr gut. Zu gut. Langsam fing er an sich zu streicheln, bis sein Atem in abgehackten Stößen kam. Was beim Abgrund war mit ihm los? Er riss die Hand weg und stürzte im selben Moment vornüber mit dem Gesicht in den Matsch.
Wunderbar!
"Ist alles in Ordnung mit Euch? Seid Ihr gestürzt? Wartet ich helfe Euch Hoheit", hörte er eine bekannte Stimme hinter sich. Eine mit ledwicker Akzent die er gerade kennengelernt hatte. Beim Abgrund, wieso musste ihm das passieren?
"NEIN! Nein, bleibt wo Ihr seid, es ist alles in Ordnung. Ich musste nur kurz rasten und bin ausgerutscht", erklärte Dreux hastig und setzte sich in den Sumpf. Was blieb ihm auch anderes übrig.
"Seid Ihr sicher?", fragte Angelo di Caldera.
"Ja absolut sicher, vielen Dank", sagte Dreux huldvoll. Jedenfalls so huldvoll ihm das völlig Schlamm verschmiert möglich war.
"Nun ich werde eine Decke holen, so könnt Ihr nicht wieder auf Euer Tier steigen. Ich werde Euch zu uns nach Hause bringen, auf meiner Schrecke. Dort könnt Ihr Euch reinigen. Seid unbesorgt, sauber und frisch gewaschen werdet Ihr die Reise zu Eurem Schwager unserem Duca antreten", grinste Angelo von einem Ohr bis zum anderen.
Dreux strich sich eine Haarsträhne hinter die Ohren und wischte sich den Schlamm aus den Augen.
"Merci", antwortete Dreux und Angelo machte sich auf den Weg.
Dreux dankte allen Göttern auf Knien, als er endlich aufstehen und die Hose schließen konnte. Bentio konnte sich auf etwas gefasst machen. Was waren das für Nebenwirkungen, wenn man seine Medizin absetzte?
"Die Decke für Euch, hier nehmt bitte", erklärte Angelo und reichte sie Dreux. Hinter dem jungen Mann stand seine riesige Seeschrecke. Dreux hüllte sich in die Decke und schwang sich auf das Tier. Einen Augenblick später schwang sich Angelo hinter Dreux und ritt mit dem Staatsgast zu sich nach Hause. Doro folgte ihnen per Luftweg.
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