Es knirschte unappetitlich, als Baxeda dem Kaninchen den Hals umdrehte. Gedankenverloren stopfte er das Tier in seinen gehäkelten Rucksack und sammelte die Schlingfalle wieder ein.
Die Stelle war blöd, er musste die Schlinge woanders platzieren. Das war das dritte Karnickel in Folge! Für dieses olle Fell würde er sich gerade mal eine einzige Mahlzeit kaufen können, diese Tiere wurden in jedem dritten Hinterhof von Fomor gehalten. Hoffentlich war wenigstens die nächste Falle besser bestückt!
Baxeda stieg mit kräftigen Klimmzügen und ein paar Flügelschlägen auf einen besonders hohen Baum. Der Wind stand gut! Als die Äste begannen, sich unter seinem Gewicht zu biegen, stieß er sich ab. Der Wind erlaubte ein schönes, gleichmäßgies Gleiten. So legte er im Fluge innerhalb weniger Minuten eine Strecke zurück, für die er zu Fuß gut zwei Stunden benötigt hätte.
Ah, da unten!
Er setzte zur Landung an, brach durch das Astwerk der Baumkronen und landete unsanft auf dem laubbedeckten Waldboden. Ärgerlich betrachtete er seine Handflächen. Er wischte den Schmutz an seinem schwarzen Morgenmantel ab und betrat den Wildpfad, der zur Tränke führte. Da unten am Fluss, so hatten ihm die Spuren gestern verraten, tranken regelmäßig Rehe.
Solch ein Pelz, ja davon ließ sich eine Weile gut leben! Kaninchenfelle gab es überall, dafür brauchte man keinen Jäger. Aber das Fell von Großwild...
Baxeda erstarrte.
Seine spitzen Ohren richteten sich nach vorn. Grollen, Knurren, direkt aus der Richtung seiner Falle! War da am Ende ein gefährliches Raubtier in seine Schlinge geraten? DAS würde einen guten Pelz geben! Degegen konnten die Rehe einpacken!
...allerdings müsste er das Tier dafür erst noch erledigen. Er verlangsamte seinen Schritt, um es nicht unnötig aufzuschrecken. Vorsichtig teilte er das tief hängende Astwerk einer Trauerweide -
und hielt inne.
"Also solch ein Fang ist mir noch nie untergekommen!", schmunzelte er.
"Aber dafür ist dein Pelz schön dicht. Sicher gut verkäuflich!"