Halb verborgen unter hohen alten Linden, an einem einsamen Wege stand ein etwas windschiefes Haus. die Wand war rauh und die Türen und Fensterläden spröde. Über der Tür hing ein verwittertes Schild welchem man gerade noch so entnehmen konnte, das es sich hierbei vermutlich um ein kleines Gasthaus handelte.
Doch tritt man ein würde man es wohl eher als Spelunke bezeichnen. Der große Raum war düster, und die Kerzen warfen viele Schatten. Der dicke einäugige Wirt, mit dem halb vernarbten Gesicht wirkte wenig vertrauenserweckend. Man merkte durchaus, das dies sicher nicht ein Ort war an welchem sich ehrbare oder gesetzestreue Leute aufhielten.
Das Gasthaus "zum blutigen Henker" war auch definitv kein Ort für die feinere Gesellschaft. Hier traf man am ehesten rauhe Söldner, Räuber, verruchte Weiber und vielerlei ehrloses Pack.
Aber für einen müden Reisenden war in den einfachen Zimmern, im oberen Stockwerk sicher noch ein Bett frei. Aber besser man behielt die Waffe in Griffweite. Die Spelunke hatte den Namen auch nicht von ungefähr. Man sagt, das der Wirt einst selbst ein Henker gewesen wäre, und das Beil was hinter der Theke an der Wand hing sprach für sich.
Ein Stück hinter der Spelunke tat sich ein riesiger Wald auf. Man behauptete dort würden sich Bestien herum treiben, aber ob daran etwas wahr ist oder es der Fantasie eines betrunkenen Narren entsprang wird vermutlich für die Meisten ein Rätsel bleiben.