Sie stand vor dem Haus was von heute an ihr neues Zuhause sein sollte. Von Haus konnte man nicht reden es war eher eine Ansammlung von Brettern welche ein Zimmermann an einige Pfosten gehämmert hatte. Und sie sollte daraus ein edel Bordell machen? Sie atmete tief ein und roch wie immer nichts. Das Tier in ihr hatte diese Fähigkeit schon längst geraubt und trotzdem mochte die menschliche Seite in ihr diese kleine Geste immer noch. Sie zog sich den Fellmantel den sie trug enger um die Schultern und hoffte das die Wärme bleiben würde. Mit festen Schritt ging sie auf die Bretterbude zu, stieg die eine Stufe zur Veranda hoch, überquerte diese und ging zur Tür. Von drinnen vernahm sie Männerstimmen die grölten. Langsam legte sie die Hand auf den Türknauf, drehte ihn vorsichtig um und stieß sanft die Tür auf. Das Bild was sich ihr bot brachte das Blut in ihr zum Kochen. Der Raum war groß und gegenüber der Tür stand eine Theke, an der sich nun ein Mann in Unterhose rüber lehnte und sich eine Flasche nahm. Links von ihr saßen auf einem roten prunkvoll wirkenden Sofa, noch zwei weitere Männer in Unterhosen und schauten zwei leicht bekleideten Damen zu wie diese verführerisch Tanzten. Doch als sie sich die Damen genaue besah, sah sie im Gesicht und Körper runde farbige Flecken. Was war hier los. Die Madame aus Obenza hatte gesagt das Malik hier in ein bereits laufendes Geschäft kommen würde. Doch es sah nicht so aus. Die beiden sitzenden Männer grollten und feuerten die Damen an. Da entdeckte Malik bei einem der Männer einen Gürtel in der Hand. Ihre Blicke trieften vor Lust. Fehlte nur der Sabber. Sie hatte schon oft solche Männer in Obenza gesehen, bevor sie ins Geschäft mit eingestiegen ist. Hinter dem Sofa sah sie eine Wendeltreppe welche in den zweiten Stock führte und in den Keller. Diesen würde sie zum Alchemielaboratorium ausbauen lassen und oben eines der Zimmer würde ihr Büro werden. Der Mann an der Theke drehte sich mit der Flasche zu ihr um und lallte „Wwwaaasss bbbbist ddduuu den für eeeeinnne?“. Von seinem lallen aufmerksam gemacht schauten auch die anderen Beiden nun zu ihr. Malik atmete tief durch, dabei öffnete sie den Mund etwas um wirklich was zu riechen, und schloss ihn so gleich um nicht sich zu übergeben. Verdammt dachte sie, sie musste diese Konversation kurz halten ansonsten würde sie wirklich sich übergeben. Es lag Alkohol, Pisse und Schweiß in der Luft. „Mein Name...“ sagte sie mit unterdrücktem Würgereiz „ist Malik al Kubra!Ich bin die neue Besitzerin dieses Ladens hier!“. Die Männer lachten laut auf. Der mit dem Gürtel in der Hand stand auf und schrie noch immer prustend „Was du nicht sagst! Hört euch diese Hure an!“. Sein Kumpane erhob sich ebenfalls und die Tänzerinnen wichen verängstigt zurück in eine Ecke des Raumes. Der Kumpane fing an etwas zu lallen „Ssssiiieee iiisssttt doch nnnuuurrr Frischfffllleeeiiisch!“. Nun war es Malik die lachen musste und es sofort bereute. Dieser ekelhafte Geruch stieg in ihre Sinne und lies sie husten. „Seht euch dieses Frauenzimmer an“ schrie der mit dem Gürtel „Die brauch mal nen ordentlichen Ritt.“. Langsam kamen die Männer auf sie zu. Der eine immer noch die Flasche in der Hand, der andere den Gürtel. Seine Kumpanen nickten nur zur Bestätigung das sie der gleichen Ansicht waren. Sollte sie, sie warnen? Ja das wäre nur fair und würde vielleicht ein paar Informationen über den Zustand des Ladens ergeben. So fing sie mit leiser Stimme an zu reden „Was ist hier eigentlich los? Man sagte mir das ich hier in ein laufendes Geschäft kommen würde. Stattdessen seht ihr nicht wie zahlende Kundschaft aus.“. Sie taktierte die drei Männer, sie waren nur noch wenige Schritte von ihr entfernt. Zeit für die Warnung „Egal was ihr vor habt vergesst es!“. Wieder erntete sie Lachen und nun standen zwei hinter ihr und einer vor ihr. Der mit dem Gürtel stand vor ihr und betrachte sie, hob die Hand und streichelte über ihre Tücher welche ihr Gesicht noch verdeckten. „Wollen dich doch mal ansehen“ sprach er mit belustigter Stimme und riss das Tuch welches ihre Nase und Mund bedeckte runter. Seine Augen veränderten sich und Enttäuschung trat rein. Der weilen begannen seine Kumpanen ihre Schultern zu streicheln, zum Glück hatte sie den Mantel noch an. Sie lies die Männer gewähren. Der mit dem Gürtel fing wieder an zu sprechen „Hübsch bist du zwar nicht aber deine Lippen sollten für das reichen was ich mit dir Vorhaben!“ Nun legte er den Gürtel auf den Boden, und fuhr mit seinen Finger den Kragen ihres Mantels nach und sprach mit süßer, abscheulicher Stimme „Wollen doch mal sehen was dein Körper zu bieten hat!“ und riss in dem Moment den Mantel runter.
Malik reagierte sofort und zog ihre Arme aus den Ärmeln. Dann griff sie die Schlangendolche und rammte sie den Beiden hinteren in die Oberschenkel. Beim Schwung holen für den Stoß rammte sie ihr Knie in die Genitalien des Mannes vor ihr. Die Beiden hinteren schrien auf und gingen einige Schritte zurück, der Kerl vor fiel wie ein nasser Sack zu Boden und kringelte sich ein. Schnell drehte sie sich um, die Dolche in den Händen bereit für einen nächsten Angriff der Beiden. Doch nur der mit der Flasche kam noch mal auf sie zu getorkelt, die Flasche erhoben. Schnell machte sie einen Schritt nach vorne und stach in den Unterarm des Mannes der die Flasche hielt. Dieser jaulte auf und wollte sie schlagen. Sie duckte sich unter dem Schlag weg und und versenkte den anderen Dolch in den Oberarm des Mannes. Dieser schrie wieder auf. Mit einem kräftigen Ruck und einem Tritt zog sie ihre Dolche raus. Wieder wandte sie sich um und schritt auf den Mann zu welcher noch vor kurzen den Gürtel in der Hand hatte. Sie beugte sich zu ihm herunter, griff in seine Haare und hob leicht den Kopf nach oben. Nun fing sie mit zischender Stimme zu sprechen „Was ist hier passiert? Antworte oder es ergeht dir schlimmer als deinen Kollegen!“ um die Worte zu verstärken hielt sie den verbleibenden Dolch an die Kehle des Mannes. Er machte keine Anstalten etwas Preis zu geben. Da drückte sie die Klinge etwas mehr in seinen Hals und fuhr mit derselben Stimme fort „Die Klinge ist in ein Gift getaucht, erst brennt es was deine Kollegen bestätigen können, dann wirst du Durst bekommen den man nicht stillen kann, dann wirst du Fieber bekommen und dann den Wahn verfallen. Dieses Gift ist eine persönliche Waffe von mir...“ Sie machte eine Pause um diesen Trottel Zeit zu geben das Gesagte zu verarbeiten. „Also, was ist hier passiert?“. Der Typ schluckte, die Angst stand ihm deutlich in den Augen und spuckte dann die Worte nur so aus „Das wirst du büßen, Hure, wir sind Kains Männer er hat das Bordell gekauft, die anderen Huren haben es begriffen und sind nun in einem der anderen Bordelle, Diese hier mussten noch überzeugt werden.“ Sie sah über die Beleidigung hinweg, ihr wurden schon schlimmere Sachen an den Kopf geworfen. Kurz überlegte sie bevor sie den Mann fragte „Wer ist Kain?“. Als Antwort lachte der Kerl auf. Sie verstärkte den Druck des Dolches, was reichte das er weiter brabbelte „Kain ist einer der größten Unterweltbosse hier.“. Sie ließ den Dolch los und griff in ihre Bluse in das geheime, eingenähte Tasche und holte die kleine Phiole heraus. Dann löste sie den Griff aus den Haaren des Mannes und hielt ihm die Nase zu. Als er den Mund öffnete um Luft zu holen flöhste sie den Inhalt der Phiole ihm ein. Ein Gegengift. Nun richtet sie sich auf und trat den Mann in den Magen bevor sie sagte „Und nun verschwindet mit euren Kumpanen und lasst euch hier nicht mehr Blicken!“. Der Mann erhob sich und humpelte zu seinen Freunden. Er half ihnen auf und verschwand mit den beiden aus dem Raum.
Nach einem Stunden langen Gespräch mit dem Mädchen hatte sie erfahren was wirklich geschehen war. Die Madame hatte das Bordell gekauft und übernommen. Doch dieser Kain hatte Männer hin gesandt die den übernommen Huren ein Angebot gemacht hatten. Entweder sie arbeiteten nun für ihn oder sie würden büßen. Als eine der Mädchen widersprach hatte man ihr die Kehle durchgeschnitten, nach dieser eindeutigen Botschaft hatten die anderen zwei dem Angebot zugesagt. Die Mädchen welche sie hier gefunden hatte, wollten nicht für ihn arbeiten. Da hatten die Drei Kerle sie versucht zu überreden. Nun verfluchte sie sich das sie die Kerle hat leben lassen. Nach dem Gespräch hatte sie den Mädchen angeboten sie zu behandeln, diese hatten aber abgelehnt. Sie hatte sie in die Stadt geschickt um nach Nachfolgerinnen zu suchen. Der Laden musste mit sechs Frauen laufen um Gewinn einzufahren. Sie würde sich die neuen Mädchen sowieso selber noch mal anschauen. Wichtig war nun das sie die Gestelle nun aufstellte. Ein kleiner Teller welcher von vier kleinen metallischen Stäben getragen wurde die in ihrer Mitte noch platz für eine Kerze hatten….