Tazio saß in seiner ledwicker Tracht ohne Ornat mit Ciel an einem Tisch. Sie hatten privat gesprochen und nicht von Duca zu gefallenem Prince. Beide jungen Männer sahen blass aus und sehr gefasst - ein untrügliches Zeichen, wie es ihnen wirklich erging. Ein Versuch, die aufgewühlten Gemüter unter einer Maske zu verbergen, damit niemand etwas Falsches sagte oder tat. Fehler waren genug gemacht worden. Als nun Maximilien eintrat, verneigte Ciel sich eilig und verschwand, vermutlich, um seine Sachen zu packen, wie er es angekündigt hatte. Zurück blieben Tazio und Maximilien. Niemand war außer ihren beiden Leibdienern sonst noch hier, die beiden Staatsoberhäupter waren allein. Tazio erhob sich und trat seinem Schwiegervater entgegen.
Sanft fasste er ihn bei den Oberarmen und versuchte, in seinen Augen zu lesen. War es wirklich das, was Maximilien wollte - die Trennung dessen, was sie gerade erst geeint hatten? Eine Entzweihung von Ledvico und Souvagne? All das, aufgrund eines einzigen Fehlers, ganz gleich, an welcher Stelle er lag? War das ihrer aller Wunsch? War es das, wofür sie gekämpft hatten, wofür ihre Soldaten gefallen waren?
"Lass uns ganz privat sprechen", bat Tazio. "Von Schwiegersohn zu Schwiegervater und von Freund zu Freund." Er legte die Arme um Maximilien. Es war eine zarte Geste, aus der Maximilien sich ohne Kraftaufwand hätte entwinden können. Eine von Tazios Händen ruhte zwischen Maximiliens Schulterblättern, die andere an seinem Hinterkopf, um ihn sanft an sich zu drücken, Herz an Herz. Nein, Tazio mochte nicht daran glauben, dass Maximilien wirklich wollte, dass ihre Wege sich entzweiten.