Asameische Schriften

  • Asameische Schriften

    Ein historischer Abriss über die Entwicklung der Schrift auf Asamura


    "Schreibmaterial und Schriftrollen bringen Freude und Wohlstand."


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    KHILANISCHE KEILSCHRIFT (mittlere Vorzeit)


    Bitte melde dich an, um diesen Anhang zu sehen.Die alte Keilschrift wurde von den Flüchtlingen Khilars mitgebracht, welche sich nicht nach Asa Karane flüchteten, sondern auf das Festland. Man drückte das Ende des spatelförmigen Griffels in feuchten Ton, den man anschließend brannte. Sie bestand folglich nur aus geraden Linien.






    TAMJIDISCHE VERSALSCHRIFT (Späte Vorzeit)


    Die Tamjdische Versalschrift entwickelte sich aus der Keilschrift heraus. Anstatt den Griffel nur einzudrücken, zog man ihn nun zeichnend durch den Ton. Man kannte nach wie vor nur Großbuchstaben.


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    Serband war eine der ältesten bis heute noch besiedelten Stadtgründungen der Welt und seinerzeit ein Zentrum von Politik und Wirtschaft. So ist es kein Wunder, dass sich von hier aus die Schrift verbreitete. Man notierte Abrechnungent, Einnahmen und Ausgaben von Gütern - wie Getreide oder Kleidungsstücken - und Stückzahlen von Sklaven und Vieh.


    Die frühe Schriftkultur stand zunächst nur der Tempeladministration zur Verfügung, die sie für das Steuerwesen und die Verwaltung als Instrument staatlicher Kontrolle einzusetzen verstand. Novizen wurden in den Tempel wurden als Schreiber ausgebildet und das war zugleich ihre wichtigste Aufgabe. Einige arbeiteten auch als Gerichtsschreiber oder als Sekretäre am Hof und bei den Stadtverwaltungen. Es dauerte sehr lange, bis sich die Schrift des gesamten funktionalen Spektrums bemächtigen konnte, das den Schriftgebrauch der asameischen Hochkulturen kennzeichnet.


    Da nur die Elite schreiben konnte, wurde die Schrift zum Ausdruck geistiger Größe. So entwickelte sich die Kalligrafie als Kunstform. Man fügte Schnörkel und Zierlinien hinzu. Die wie kunstvolle Muster aussehenden Texte sind vom Laien mitunter gar nicht als Schrift zu erkennen, sondern werden für Gemälde gehalten. Sie dienten sowohl dem religiösen als auch dem Herrscherkult.


    Mit der Ausbreitung eines allgemeingültigen Schriftsystems entstanden erste Briefwechsel und ein komplexer Verwaltungsapparat konnte etabliert werden.


    ALMANISCHE MINUSKELN


    Die Almanische Minuskel war der almanische Gegenentwurf zu der nur aus Großbuchstaben bestehenden Tamjidischen Kapitalschrift.


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    Während man in Tamjidistan auf Schriftrollen schrieb, band man in Almanien die Blätter zu Büchern. Geschrieben wurde auf Papyrus, den man an den Küsten, vor allem in Ledwick, aus Schilf herstellte.Pergament hingegen diente der Verewigung von Gesetzestexten oder religiösen Schriften sowie sonstiger wertvoller Manuskripte.


    Geschrieben wurde in Ledwick mit Griffeln aus Schilf, in Souvagne bevorzugte man Vogelfedern. Wertvolle Schreibfedern stammten beispielsweise vom Pfau. Allein der Duc war dazu berechtigt, mit der schwarzen Schwungfeder des Souvagnischen Schreiadlers zu arbeiten. Das Schreibzeug der übrigen Fürsten bestand in Souvagne aus kunstvollem Bein oder Gold. In Ledwick waren unter dem Adel Glasfedern sehr verbreitet und der Duca allein schrieb mit einem Griffel aus schwarzer Koralle. Aufgrund dieser filigranen Schreibwerkzeuge begann man früh, mit reichhaltigen Schnörkeln zu arbeiten.


    Die nur aus Minuskeln (Kleinbuchstaben) bestehende Schrift hat ihren Ursprung in Souvagne während der Konsolidation unter der Herrschaft von Pryor Lance de Bovier. Sie wurde bis weit ins Asameische Mittelalter hinein geschrieben und dann vom Asameischen Universalalphabet abgelöst.


    Aus ideologischer Sicht war die Entwicklung dieser Schrift der Versuch, nach der Zeit des kulturellen Niedergangs die Bildungstradition der Vorzeit aufzugreifen, andererseits ein eigenständiges geistiges Leben neu zu schöpfen.

    Ziel war es, ein Alphabet zu erschaffen, dass alle auf Asamura gesprochenen Sprachen und Dialekte wiedergeben kann, praktisch und leicht zu lernen ist.



    ASAMEISCHES UNIVERSALALPHABET


    Die Versal- und Minuskelschrift fanden schließlich durch die Naridier ihre Vereinigung. In Naridien, wo almanische und rakshanische Traditionen mit der Macht eines Bündnisses aufeinandertrafen, teilte man nicht die ideologischen Vorbehalte, welche nur die eine oder die andere Schrift erlaubten.


    Die kurz nach der Gründung des Staates von Leopold von Ghena etablierte Schrift, die aus Groß- und Kleinbuchstaben besteht, nennt man "Asameisches Universallphabet". Die davon abgeleitete Schrift wird als "Asameische Universalschrift" oder nur als "Universalschrift" bezeichnet. Ganz bewusst grenzt er sich damit von der patriotisch geprägten Selbstbezeichnung der anderen beiden Schriftsysteme ab. Er selbst nannte seine Schrift liebevoll "Weltschrift", da sie für alle zur Verfügung stehen sollte. Er entwickelte sie, indem er die Almanische Minuskelschrift mit der Tamjidischen Versalschrift kombinierte und eine eigene, allerdings wesentlich komplexere, Schrift daraus entwickelte. Kritiker nenne sie abwertend "Neutralschrift" und bezeichnen sie als seelenlos.


    Weniger aufgrund ihres praktischen Nutzens, als vielmehr aufgrund der weitreichenden internationalen Beziehungen von Naridien breitete sie sich über die ganze Welt aus und verdrängte an vielen Stellen die ideologisch gefärbten anderen Schriften. Sie wird heute in den meisten Teilen von Asamura geschrieben und verstanden.


    Die Kombination von Groß- und Kleinbuchstaben erfolgte zunächst aus ideologischen Gründen. Bestimmte Wörter, wie die Namen und Titel hoher Herrschaften und Götter, begann man groß zu schreiben, um ihre Bedeutung zu betonen. Daraus entwickelte sich der Brauch, Substantive generell großzuschreiben, da man feststellte, dass dies die Lesbarkeit erleichterte und das Schriftbild angenehm strukturierte. Die Regeln der Rechtschreibung wurden dadurch allerdings komplexer und es gab zahlreiche neue Quellen für Rechtschreibfehler. Vollständig fehlerfrei können heutzutage nur wenige Schriftgelehrte schreiben.