Die zehn Sinne
Die Yakani betrachten Magie streng wissenschaftlich. Sie führen die Wirkung magischer Effekte vor allem auf besondere Sinnesleistungen beziehungsweise eine Resistenz gegen diese zurück. Nach Kadir Kametinka, dem großen Gelehrten des Taudis, unterscheidet man zehn Sinne, mit denen eine Person ihre Umgebung wahrnehmen kann. Während sieben davon universell auf jedes Individuum zutreffen, rechnet er die drei letzten zum Formkreis der Magie, da sie nur bestimmte Personen oder Volksgruppen betreffen, die dadurch entscheidende Vorteile im Überlebenskampf genießen. Leider starb er, bevor er seine Forschungen beenden konnte, so dass die Auflistung keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt.
1. Hören - Auditive Wahrnehmung
Die Sinneswahrnehmung von Schall erfolgt vor allem über die Ohren, auch wenn tiefe Vibrationen auch zum Beispiel über den Untergrund übertragen werden können und dann mit den entsprechenden Körperteilen wahrgenommen werden. Das menschliche Ohr kann Töne nur innerhalb eines bestimmten Frequenzbereichs wahrnehmen, der von anderen Völkern teilweise abweicht. So sind Trolle für ihre hervorragenden Ohren bekannt, die sogar Ultraschall wahrnehmen.
2. Sehen- Visuelle Wahrnehmung
Optische Reize werden über die Augen wahrgenommen. Da gleichzeitig eine Interpretation durch den Abgleich mit Erinnerungen stattfindet, geht die visuelle Wahrnehmung weit über die reine Informationswahrnehmung hinaus. Sie ist vor allem ein psychischer Prozess.
3. Riechen - Olfaktorische Wahrnehmung
Die Wahrnehmung von Gerüchen erfolgt mit der Nase. Beim Menschen scheint der Geruchssinn eine vergleichsweise geringe Rolle zu spielen, doch bei anderen Völkern kommt es dahingehend zu Abweichungen. So sind Orks für ihre guten Nasen bekannt, die für sie überlebenswichtig sind und eine wichtige soziale Funktion erfüllen. Aber auch Ghule verfügen über einen extrem guten Geruchssinn.
4. Schmecken - Gustatorische Wahrnehmung
Die Reizung des Geschmackssinns löst das subjektiv erfahrene Erlebnis des Schmeckens aus. Wie der Geruchssinn wird der Geschmackssinn durch chemische Reize angesprochen.
5. Kinästhesie - Kinetische Wahrnehmung des eigenen Körpers
Der Gleichgewichtssinn dient zur Feststellung der Körperhaltung und Orientierung im Raum. Die Wahrnehmung der Gravitation und Beschleunigung geschieht hauptsächlich durch das Gleichgewichtsorgan. So wird es möglich, Bewegungen des eigenen Körpers unbewusst zu kontrollieren und zu steuern.
6. Tiefensensibilität
Die Wahrnehmung basiert auf Rezeptoren des Bewegungsapparates in Gelenken, Muskeln und Sehnen. Es geht dabei um die Eigenwahrnehmung des Körpers, um die gesamte Tiefensensibilität samt Lage-, Kraft- und Bewegungssinn. Die Tiefensensibilität macht zum Beispiel das Gehen erst möglich, aber auch das Greifen und andere Tätigkeiten.
7. Oberflächensensibilität
Wenn Reize übr in der Haut liegende Rezeptoren erfasst werden, spricht man von Oberflächensensibilität. Dazu gehören das Fühlen von Berührung, Druck, Vibration, aber auch Wärme und Kälte sowie Schmerz. Dazu gehören aber auch Informationen über die eigenen Organtätigkeiten, zum Beispiel Hunger, Durst oder Harndrang. Oft wird die Oberflächensensibilität als Tastsinn bezeichnet, doch wie die Aufzählung zeigt, ist dieser Begriff unzureichend.
8. Magnetorezeption - Wahrnehmung von Magnetfeldern
Beispiel aus dem Tierreich: innerer Kompass der Zugvögel
Beispiel aus Asamura: Gabe der Yakani
Magnetorezeiption bezeichnet die Fähigkeit, Magnetfelder und deren Ausrichtung wahrzuhehmen. So kann die eigene Position im planetaren Magnetfeld sicher bestimmt werden. Das Mineral Magnetit ist in winzigen Mengen im Körper vorhanden. Bei Personen, deren achter Sinn entwickelt ist, ist eine erhöhte Menge an Magnetit in den Nervenzellen der Augenhöhlen und Nasengänge nachweisbar. Insbesondere der Trigeminus-Nerv ist dafür bekannt, als Magnetrezeptor zu fungieren. Die größten gemessenen Ansammlungen von Magnetit finden sich jedoch in den Hörnern der Yakani.
Personen mit dieser Gabe erzeugen unterbewusst beständig ein Nullfeld um sich herum, was sie immun gegen magische Beeinflussung macht. Sie ist beim Menschen an die seltene Blutgruppe AB negativ gekoppelt.
Personen, bei denen diese Gabe ausgeprägt ist, nennt man Antimagier.
9. Elektrosensorik - Wahrnehmung von elektrischen Feldern
Beispiel aus dem Tierreich: Elektroortung von Haien und Rochen
Beispiel aus Asamura: Gabe der Sentir
Elektrosensorik (auch: Elektrorezeption) bezeichnet die Fähigkeit, ein elektrisches Feld über spezielle Rezeptoren wahrzunehmen. Begabte können mithilfe ihres elektrischen Organs (Elektroplax) schwache oder starke elektrische Ladung erzeugen und so ihre Umgebung beeinflussen. Ihre Elektrorezeptoren können sie auch zur geomagnetischen Navigation benutzen, auch wenn sie darin nicht die nahezu unfehlbare Präzision der Yakani erreichen.
Personen, bei denen diese Gabe ausgeprägt ist, nennt man Psioniker.
10. Infrarotsinn
Beispiel aus dem Tierreich: Infrarotsehen der Schlangen
Beispiel aus Asamura: Gabe der Vampire, Gabe der Bluthexer
Als Rezeptoren dienen hierbei zahlreiche feine Nervenenden der großen Gesichtsnerven. Dieser Sinn ermöglicht es, auch bei völliger Dunkelheit warmblütige Wesen zu sehen. Hierbei wird Wärmestrahlung in visuelle Informationen umgewandelt. Die Anordnung der Rezeptoren ermöglich ein sehr exaktes räumliches Infrarotbild zu sehen.
Personen, bei denen diese Gabe ausgeprägt ist, sind selten Vampire, meist Bluthexer.