Spiritualität [in Arbeit]

  • Spiritualität

    - in Arbeit -


    Warme, kalte und unbelebte Natur


    Die asameische Naturlehre unterteilt die Natur in drei große Gruppen: warme, kalte und unbelebte Natur.


    Alle Völker und Tiere gehören zur warmen Natur, denn ihr Herz schlägt und durch die Adern der meisten fließt warmes Blut.


    Pflanzen, Pilze und Flechten - alle Wesen, die über keinen Herzschlag verfügen, aber doch eindeutig leben - zählt man zur kalten Natur. Sowohl warme als auch kalte Natur gilt als belebt. In den alten Religionen abseits der großen Götter (Alvashek, Ainuwar, Rakshor) genießt die warme Natur besondere Verehrung und Fürsorge.


    Daneben existiert die unbelebte Natur, welche die Steine und Felsen beinhaltet, die Erde und auch die Kristalle. Da sie nicht lebt, wird sie nicht verehrt und darf nach Belieben nutzbar gemacht werden.


    Eine Sonderrolle nimmt der Wind ein, der als Lebensatem der gesamten Welt betrachtet wird. In den Regionen, in denen man noch dem alten Glauben anhängt, spricht man ihm göttliche Kräfte zu und man nutzt ihn zum Wirken verschiedener Zauber. Gelegentlich wird er personifiziert.


    Jeridud, der Lebensatem


    Alles, was atmet, lebt. In jedem Menschen und jedem Tier, sogar in jedem Baum ist es Jeridud, der ihm seine Lebendigkeit schenkt. Es ist ein ehernes Gesetz: Was nicht atmet, lebt nicht, und was atmet, lebt. Mit dem letzten Hauch verlässt Jeridud zum Lebensabend einen sterbenden Körper, um wieder eins mit dem Wind zu werden.


    Ein einzelner Stein besitzt keinen Lebensatem, so wenig wie ein Stück Eisen. Und doch findet man auch in der kalten Natur atmende und somit lebende Dinge. Die Völker wissen, dass der Wind der Atem der Welt ist, der heulend und fauchend durch die Höhlen der Unterwelt fährt und brüllend aus dem Rachen eines Vulkans hervorbricht. An diesen Orten findet man Jeridud so stark, dass er in der Lage ist, Körper zu vernichten und ihnen die kleineren Aspekte seiner selbst zu entreißen, um sie wieder mit sich zu vereinigen.


    Tala, das kollektive Unterbewusstsein


    Tala ist sehr schwer zu übersetzen. Sinngemäß bedeutet es etwa "Volksseele" oder "Gemeinschaftssinn", doch werden diese kühlen Begriffe dem wahren Wesen von Tala nicht gerecht.


    Jede Stadt, die man betritt, fühlt sich ein wenig anders an. Es ist nicht allein die Architektur oder die Leute, die darin wohnen, sondern vor allem ihre gemeinsame Tala, welche dieses Gefühl hervorruft. Tala bewirkt die Macht einer Gemeinschaft. Sie ist der Grund für die Verbundenheit zum Heimatland und für den Schmerz des Heimwehs, wenn die Verbindung zur vertrauten Tala gerissen ist, aber auch der innere Antrieb einer marodierenden Streitmacht, die der Kontrolle ihrer Kommandanten entgleitet.


    Die meisten Gelehrten gehen davon aus, dass Tala nur in warmer Natur zu finden ist, also in den Völkern und Tieren. Unter den Alben dominiert jedoch die Ansicht, auch in kalter Natur, insbesondere in Pflanzen, sei Tala stark. Und einige vertreten die Überzeugung, es gäbe keine unbelebte Natur und auch Wasser, Erde, Feuer und Wind besäßen Jeridud und Tala.