Sorgen um Francois
Francois Grimard
Francois lag im Bett und las etwas, während Ferrau die restliche Wohnung auf Vordermann brachte und aufräumte. Als Ciel die Gemächer betrat, eilte er auf ihn zu und umarmte ihn fest. »Fran blieb im Bett, weil sie noch was müde ist. Ich habe ihr ein schönes Buch hingelegt und ihr Tee gekocht. Jetzt geht es ihr besser, sie fühlt sich nicht mehr so schlapp«, erklärte Ferrau, während Fran gut gelaunt den Kopf schüttelte. »Er hat gesagt, man muss mindestens zwei Liter Tee am Tag trinken. Sag unserem Ferrau mal, dass man das nicht zum Frühstück erledigt haben muss. Komm ein bisschen zu mir Ciel«, bat Fran.
Ciel Felicien de Souvagne
Ciel knuddelte Ferrau zur Begrüßung. Diesen Mann musste man einfach knuddeln. Er fragte sich, warum er früher noch nicht auf den Gedanken gekommen war, als Ferrau noch unter Dreaux gedient hatte. Vermutlich, weil man ihn da kaum zu Gesicht bekommen hatte, da er sich meist vor seinem launischen Herrn versteckte. Ciel zwickte ihn mit den Zähnen in das Kinn mit dem Dreitagebart. »Immer wieder eine Freude, dich zu sehen. Schön, dass du dich so lieb um Tini kümmerst. Trotzdem muss ich dich für eine Weile in deine Kammer bitten. Tini und ich müssen etwas besprechen.«
Ferrau Du Trieux
Ferrau drückte Ciel fest und liebevoll und grinste Fran an, ehe er seinen Schatz losließ. »Ich bin in einer Stunde wieder da, macht Euch keine Gedanken. Ich bring Euch nachher was Leckeres mit«, versprach Ferrau, gab Ciel frei und kniff ihm kurz liebevoll in den Po, ehe er verschwand.
Francois Grimard
Fran legte das Buch beiseite und klopfte neben sich aufs Bett. »Na los, komm her Ciel. Was möchtest Du besprechen? Komm in meine Arme«, flötete Fran gut gelaunt.
Ciel Felicien de Souvagne
Ciel kroch zu Francois ins Bett. Auch sie bekam eine liebevolle Begrüßung. Ciel küsste sie und strich ihr durchs Haar. Er legte sich jedoch nicht zu ihr, sondern setzte sich im Schneidersitz zu ihr aufs Bett. »Ich habe nachgedacht«, sprach er wie so oft. »Über dich. Und über Benito und diesen anderen Horror-Heiler mit den schlechten Zähnen. Ich muss dir eine persönliche Frage stellen. Ich hatte sie dir schon einmal gestellt, aber ich bin mir bei deiner Antwort rückblickend nicht so sicher, ob du mir die Wahrheit gesagt oder aus Scham vielleicht geschwiegen hast. Ist einer der beiden dir auf eine nicht medizinische Weise zu nahe getreten?«
Francois Grimard
Fran stützte sich auf und setzte sich dann Ciel im Schneidersitz gegenüber. Sie schaute ihm in die Augen, nahm sein Gesicht in beide Hände und küsste ihn lange und liebevoll. »Ich belüge Dich nicht. Sie haben mich nicht mit ihren Körpern geschändet Ciel. Sie haben mich mit medizinischem Besteck geschändet. Mich und Verrill, es muss kein Körper sein um Dir Schmerzen zuzufügen. Wie kommst Du denn drauf, dass ich Dich bei so etwas intimen belügen würde? Zweifelst Du mein Wort an?«, fragte Fran verunsichert.
Ciel Felicien de Souvagne
»Ich kam darauf ... weil Onkel Davet sich um dich sorgte. Ich vermag aber nicht zu sagen, wie er auf den Gedanken kam. Wir sprachen darüber, wie unterschiedlich die uns bekannten Heimkinder mit ihren Schicksalen umgehen. Der eine kann an keinem vollen Teller vorbeigehen, ohne davon zu essen, der nächste isst überhaupt nichts mehr, der dritte frisst Ungeziefer vor aller Augen und du ... an dir scheint alles spurlos vorübergegangen zu sein. Das erscheint zumindest ungewöhnlich.«
Francois Grimard
»Wie kommst Du denn darauf? Du bist mir einer, ich habe Dir doch erzählt, wie ich verliehen wurde. Nein ich bin vielleicht niemand der sich aus Kummer vollstopft und ich verstecke mich auch nicht vor der Welt indem ich Zuhause bleibe. Ich verstecke mich in mir selbst. Bei meinem Mantel schlage ich selbst den Kragen hoch und zieh den Hut ins Gesicht. Das was geschehen ist, kann ich nicht ändern. Und ich kann die Menschen nicht ändern. Ich kann nur selbst einfach ein wahrer Heiler sein, wo andere nur heucheln. Mehr kann ich der Welt nicht geben. Mir reicht das kleine Glück, das Wissen dass ich helfen kann, will und werde, wo es mir möglich ist. Und dass ich einen guten Ehemann gefunden habe und in so einem Luxus leben darf. Davon hätte ich niemals geträumt. Meine Heilstube war für mich mein Luxus. Und die Maaten gesund und munter zu halten meine Aufgabe die mich glücklich machte. Ich war frei, ich hatte ein Zuhause, ich war glücklich. So sollte es bleiben und drum habe ich mich versteckt. Kann man das nicht verstehen?«, fragte Fran sanft.
Ciel Felicien de Souvagne
»Nein«, antwortete Ciel ehrlich. »Ich kenne noch jemanden, der sich in seiner Kleidung verbirgt und nach außen hin gefasst wirkt und mit seiner grausamen Vergangenheit seinen Frieden gemacht zu haben scheint. Nur weiß ich bei ihm, dass ihm schlichtweg nichts anderes übrig bleibt und er ein Meister darin ist, seinen Schmerz zu verdrängen. Dennoch ist er da, schwelend wie Glut unter scheinbar erkalteter Asche. Wie sieht das bei dir aus? Ist da wirklich nichts, was in dir brennt?«
Francois Grimard
»In mir brennt keine Wut Ciel. Ich bin nicht wütend, ich bin maßlos enttäuscht und ich habe Angst. Enttäuscht wie ein Mensch der Heiler ist und anderen helfen soll, so mit anderen umgehen kann. Enttäuscht, dass ein zweiter mitspielte, als wäre es normal. Enttäuscht, dass niemand im Heim fragte woher meine Wunden sind, als ich selbst nicht wagte es anzusprechen. Enttäuscht von jenen die das Heim beaufsichtigen. Und traurig, dass es so kam, dass sich niemand zuständig fühlte, wo sich doch sonst jeder für jeden Unsinn zuständig fühlt. Und ich habe Angst, dass es noch mehr da draußen von denen gibt die ihre Finger und Instrumente in andere bohren, rein zu ihrem perfiden Vergnügen, aus Wissgier die nur noch perverse Gier ist. Aus Spaß am Schmerz. Es ist die Pflicht eines Heilers Schmerz und Krankheit zu bekämpfen Ciel, nicht sie zu verbreiten. Sie verdrehen ihr Wissen, weil sie selbst Verdrehte sind. Warum werden sie nicht gejagt und aufgeknüpft? Sie töten Ciel und niemand kann es ihnen nachweisen. Du hast keine Ahnung wie effektiv ein Heiler töten kann. Aber das ist nicht seine Aufgabe, es sei denn zur Erlösung. Aber auch dieses Urteil steht uns nicht zu. Denn es ist nicht unser Leben über das wir dort richten würden. Was mich auch umtreibt ist manchmal die irrationale Angst aufzuwachen. Manchmal denke ich, ich wache auf, war weder jemals auf der Choucas, noch gibt es Dich und ich blicke wieder in dieses alte, faltige Gesicht und er schreibt auf was ich in meinen von Drogen verursachten Träumen erlebt habe und ob sich das mit normalen Menschen deckt. Oder das er zurückkommt und mich nachts holt, während Du schläfst und mich fortbringt... und es beginnt von vorne. Das ist das was in mir ist. Enttäuschung, Traurigkeit, Angst, aber Wut? Nein. Ich bin nicht wütend«, flüsterte sie.
Ciel Felicien de Souvagne
»Wie kann ich dir die Angst nehmen?«, fragte Ciel besorgt, rückte nah an sie heran, nahm sie in seine Arme und zog sie an sich. »Ein Leibwächter? Einen Bellamy, der nur für dich allein da ist, auf dich achtgibt und sonst keine Pflichten hat, um sich ganz auf dich konzentrieren zu können? Von wem träumst du, von Benito oder seinem Kollegen? Vater hat noch nicht erfahren, was in dem Heim geschah ... aber er wird es erfahren. Damit dem ein Ende gemacht wird, was woanders noch stattfindet. Komm, meine Süße.«
Francois Grimard
»Einen Leibwächter?«, echote Fran und dachte darüber nach. »Wäre er auch bei uns, wenn wir schlafen? Ich sehe weder keinen der beiden, ich sehe ihre Hände und Besteck, aber ich weiß das sie es sind. Ich höre sie flüstern und lachen, während ich nackt bin. Warum ich immer nackt bin weiß ich nicht, ich versuche mich zu bedecken, aber es ist nichts da. Muss der Leibwächter wissen was geschah? Doch dass muss er, damit er versteht was ich denke und was ich fürchte. Lache bitte nicht, aber in Connis Nähe fühlte ich mich immer sicher, wenn ich die Choucas verlassen musste. Und dann betrog er uns. Hat er uns betrogen Ciel? Antworte mir ehrlich. Ja Dein Vater soll es wissen, aber auch der Chevalier de Mancini muss es wissen. Jeder der mit dem Heim zu tun hat, muss er fahren was sie dort taten. Oder einfach zuließen, sie taten selbst nichts. Sie taten gar nichts, überhaupt nichts. Was für einen Leibwächter würde ich bekommen?«, fragte Fran hoffnungsvoll.
Ciel Felicien de Souvagne
»Du kannst ihn dir aussuchen. Du könntest sogar eine Frau wählen, wie meine Mutter. Ich bin mit meinem Bellamy sehr zufrieden und könnte heulen bei dem Gedanken, dass er Urlaub hat. Aber ich habe mich um eine Vertretung gekümmert. In der Hoffnung, dass diese den Posten antreten wird. Ich werde versuchen, die Beißer zu rekrutieren«, antwortete er glücklich. »Einen besseren Personenschutz kann man sich nicht wünschen. Auch Unitè B wird fortan allein mir unterstehen. Sie schützen damit auch dich. Vielleicht ist auch einer von ihnen für dich die richtige Wahl? Conni hat uns verraten, ja. Ich habe mit meinem Vater darüber gesprochen. Zu keiner Zeit und unter keinen Umständen war ihm erlaubt, mich zu narkotisieren!«
Francois Grimard
»Eine Frau, witzig Ciel, wirklich witzig. Die wird gleich mitentführt. Wenn ich schlafe bin ich dann beunruhigt, dass man der Frau was zu Leide tut. Toll, ich wollte schlafen und weniger Sorgen haben und nicht noch Angst um meine Leibwächterin, Ferrau, Dich, Baby und mich. Die Liste sollte kürzer werden, wenn der Leibwächter da ist. Kann ich Domi haben?«, fragte Fran.
Ciel Felicien de Souvagne
»Domi? Aber er ist kein Leibwächter - er ist Henker! Natürlich macht er Eindruck ... also ja, wenn du es wünschst, steht er zu deiner Verfügung. Das heißt, ich muss mit Papa darüber reden, er hängt sehr an seiner D-Lösung. Du musst nur wissen, dass er in seinem Bereich sehr gut ist, nur ist er kein Krieger, sondern Scharfrichter.«
Francois Grimard
»Eben, jeder kennt und fürchtet ihn. Er muss nur grimmig neben unserem Bett sitzen. Wer wagt es sich dann noch hier rumzuschleichen. Und hier schleichen Leute. Ich weiß es. Ich... lache nicht ja, aber ich habe heute welche hinter den Wänden gehört und sie gingen irgendwohin. Sie sind wohl weg...«, sagte Fran stockte und schlug sich die Hand vor den Mund. Sie starrte zur Wand, dann Ciel an mit riesigen Augen. »Da... da war wirklich was! Ferrau hat es sicher auch gehört, ich bilde mir das nicht ein, auch wenn es so klingt ja? Also sie... Ich sollte den Mund halten«, sagte Francois, räusperte sich und grinste Ciel entschuldigend an. »Nun ist Domi verheiratet? Dann geht es nicht, falls er alleine lebt, dann ja. Ich hätte nie von Conni gedacht, dass er Dich betäubt, ich hätte aber gerne gewusst wieso er das getan hat. Das sieht ihm nicht ähnlich, da er Dich sehr mochte. Er fand Dich drollig sagte er, Du hättest einen niedlichen Kohlkopf. Wieso hast Du Bellamy denn Urlaub gegeben? Das geht so nicht. Wir haben hier Ängste und Sorgen und er macht Urlaub. Wer vertritt ihn denn? Sowas müssen wir regeln Ciel«, bat Fran.
Ciel Felicien de Souvagne
»Gut, dann sprechen wir mit meinem Vater, aber ich glaube nicht, dass er etwas dagegen einzuwenden hat. Hoffe ich zumindest. Domi ist verheiratet, aber er spricht nicht sonderlich glücklich von seiner Ehe. Was mit Conni los ist, verstehe ich einfach nicht ... wir hatten uns gut verstanden und ich fühlte mich wohl in seiner Nähe. Wir unterhielten uns sehr gut und dann ...« Ciel schüttelte bekümmert den Kopf. »Dann baute er Blödsinn und nun sitzt er im Verlies. Er kann von Glück reden, dass Unitè B gerade im Außendienst unterwegs ist. Ja - hinter den Wänden waren Wächter. Ich habe sie abziehen lassen, da sie mir einmal zu viel Dinge an meinen Vater herangetragen haben, die diesen überhaupt nichts angehen.«
Francois Grimard
»Wächter? Hinter den Wänden und ich dachte ich drehe so langsam aber sicher Rad? Sag mal geht es Deinem Vater gut mich so zu erschrecken? Das ist nicht witzig. Ehrlich nicht, ich habe ja schon mitbekommen, dass er einen seltsamen Humor hat, aber das geht zu weit. Das sage ich ihm auch, gleich nachdem er mir Domi gestattet hat. Warum krabbeln die da rum? Sollten Dich mich erschrecken oder was? Gibt es das, Dein Vater macht der sowas öfter? Conni hat Dich sehr gemocht, er mag Dich sicher immer noch. Wollen wir ihn mal besuchen? Aber das mit Deinem Vater verstehe ich nicht. Ich werde mich nachts mal bei ihm einschleichen und unters Bett legen. >>Maaaaaxxx... Max hörst Du mich? Ich bins... Mama...<< mal sehen wie er auf seine eigenen Witze reagiert«, murmelte Fran.
Ciel Felicien de Souvagne
»Ich habe schon versucht, mit Conni zu reden«, murrte Ciel betrübt. »Er sagte einiges, aber irgendwie doch gar nichts. Dann sprach ich mit Papa über ihn und der war auch nicht besser. Ich wünschte, Bellamy wäre hier, der würde Conni schon zum Reden bringen.« Ciel seufzte. »Gut, ich werde es ein weiteres Mal versuchen. Die Leute in den Wänden dienen unserer Sicherheit und darum überwachen sie uns auch beim Beischlaf, auf der Toilette und bei allen anderen Dingen, die niemanden etwas angehen. Sie sind nun fort!«
Francois Grimard
Fran musterte Ciel und musste losprusten. »Entschuldige bitte, ich dachte gerade etwas anderes. Ja aber es war auch unheimlich. Wenn man so etwas nicht weiß. Warum wird einem das nicht gesagt? Jeder hätte doch gedacht, entweder bilde ich mir das ein oder jemand veräppelt mich. Dein Vater wusste, dass Conni Dich betäubte? Was hat er denn nicht über Conni sagen wollen?«, fragte Fran verdutzt.
Ciel Felicien de Souvagne
»Conni ist wohl einer unserer Schatten. Da du zur Krone gehörst, darfst du von ihnen wissen. Sie wachen im Verborgenen über uns. Aber Connis Rolle wollte mein Vater mir nicht so recht offenbaren, er war nur wütend, dass dieser mich betäubte! Warum Papa uns davon nicht in Kenntnis setzte? Damit wir uns nicht beklagen, natürlich«, murrte Ciel. »Er hat manchmal eine Paranoia. Vermutlich ein Nachlass seiner scheußlichen Mutter und ihrer Intrigen.«
Francois Grimard
Fran drückte Ciel fest an sich. »Und ich wollte ihn noch mit seiner Mutter ärgern. Tja er meinte es also gut und hat uns heimlich beschützt. Etwas zu heimlich, denn es wurde unheimlich. Deshalb kam Conni auch ohne Probleme in den Palast und ich damals nicht. Mich haben sie ausgefragt am Tor. Er spazierte hinein, wobei das passt auch nicht. Er war einfach locker und ich bin das nicht. Was ist hinter den Wänden alles Ciel? Du Schatz, falls ich Domi nicht bekommen kann, wen soll ich dann nehmen? Sollen wir uns darüber nicht gleich auch Gedanken machen? Wen würdest Du mir empfehlen?«, fragte Francois und streichelte Ciel liebevoll den Rücken.
Ciel Felicien de Souvagne
»Jemanden von Unitè B. Das sind ausnahmslos gute Männer und wunderbar unfreundlich. Oder«, Ciel überlegte, »wenn die Beißer zustimmen, in meinen Dienst zu treten, wäre einer von ihnen als dein Leibwächter denkbar. Von angenehmem Gemüt und des Kämpfens fähig wären beispielsweise Sacha und Patrice und beide sind keine Menschenfresser, sondern nur zufällig mit den Beißern verbandelt. Warum Conni einfach reinspazieren konnte, wissen die Götter allein - oder mein Vater, der mich anschweigt«, ärgerte Ciel sich.
Francois Grimard
»Patrice? Oh Ciel Patrice hat seine eigenen Probleme, glaube mir. Er benötigt mehr Rettung und Hilfe als wir alle zusammen. Ärgere Dich bitte nicht, ich werde mit Conni reden und normalerweise lügt und schweigt er mich nicht an. Sacha war einer von uns, ein Maat, ein Matrose. Guter Mann, jung, hart und taff, dass kann ich Dir sagen. Ihm nimmt keiner die Butter vom Brot. Er hat Vano einst das Leben gerettet, er hat einen Bullenhai im Wasser getötet, also ihm würde ich unser Leben anvertrauen ohne zu zögern Ciel«, sagte Fran und drückte Ciels Kopf an seine Schulter, und streichelte ihm den Nacken.
Ciel Felicien de Souvagne
»Es ist deine Wahl, wenn mein Vater nicht auf Domi besteht.« Ciel zog Francois noch fester an sich. »Meine süße kleine Arbettini ... aber Sacha wird der bessere Kämpfer sein.«
Francois Grimard
»Das ist er, ich weiß dass er kämpfen kann. Und wir kennen uns bereits und sind einander vertraut. Was meinst Du, wärst Du mit Sacha einverstanden? Ich möchte Dein Einverständnis haben, bevor ich Deinen Vater frage. Wir müssen ihm dann mit den besten Waffen ausstatten. Die hat er an Bord auch, aber die gehören zum Schiff. Er benötigt eigene. Und ich möchte, dass er hier bei uns lebt, wenn er dem zustimmt. Warum sollte er nicht? Hier hätte er ein Zimmer, auf dem Schiff Manschaftsquartier. Aber das stört nicht weiter, es müssen nur die Kameraden stimmen. Hier bei uns hat er mehr Platz, vielleicht lockt ihn das«, schlug Fran vor.
Ciel Felicien de Souvagne
»Und seine Familie wäre auch in der Nähe, wenn die Beißer zustimmen«, gab Ciel zu bedenken. »Ich finde, dass er eine angenehme Gesellschaft ist und ich denke, bei ihm wärst du in guten Händen. Auch Ferrau braucht sich vor ihm nicht zu gruseln, er ist manchmal eigen. Den Diener Jerome kann er zum Beispiel überhaupt nicht leiden, obwohl er ein freundlicher und umsichtiger Mensch ist.«
Francois Grimard
»Jerome, der Mann mit dem riesigen Mund? Ja Ferrau sagt er sieht aus, als wollte er einen beißen. Er freut sich,wenn er ihn etwas scheuchen darf. Aber hier übernachten soll er nicht. Da ist Ferrau recht eigen. Aber warum auch nicht? Er meint es lieb und möchte, dass wir auch keine Angst haben. Ferrau ist eben ein schüchterner Mensch und das müssen wir akzeptieren«, sagte Fran liebevoll.
Ciel Felicien de Souvagne
»Akzeptieren? Tini, ich finde ihn entzückend in seiner Art. Ich unterstütze ihn sogar in seinen Eigenheiten, wie dass ich ihm Jerome zum Herumkommandieren überließ, damit er an Selbstbewusstsein gewinnt. Trotzdem ist es manchmal drollig und bisweilen komisch.«
Francois Grimard
»Das konnte ich doch nicht wissen. Ja er ist drollig und manchmal kann man über seine Sorge nur den Kopf schütteln. Er wollte mir ein Kleid stricken lassen, damit ich es weich Zuhause habe. Wie einen Schlafanzug in ganz lang hat er mir erklärt. Ich weiß nicht was ich davon halten soll, aber das er überhaupt über so etwas nachdenkt, zeigt doch wie wichtig Du ihm bist. Weil er sich für mich mitsorgt und auch für unser Baby mitdenkt«, antwortete Fran.
Ciel Felicien de Souvagne
Ciel zog ein verliebtes Gesicht und drückte sich ins Kissen. »Oh, mein Ferrau ... du solltest auf ihn hören und dir das Strickkleid fertigen lassen. Das hört sich kuschelig an. Und Ferrau und ich lassen uns ebenso einen Schlafanzug stricken. Dann sind wir alle drei kuschlig. Ferrau ist ein wundervoller Mensch. Er kann durchaus auch bocken, aber er meint es stets gut. Vielleicht heirate ich ihn doch irgendwann, wenn ich seine Niedlichkeit nicht mehr aushalte«, schmachtete er. Ciel setzte sich wieder auf und half auch Fran, sich zu erheben. »Komm, ich helfe dir beim Anziehen und dann statten wir Conni einen Besuch ab. Ich hoffe, dass es mit den Beißern und mit Sacha klappt. Danach muss ich wieder zu meinem Onkel, denk bitte mit daran. Er wartet, darauf, zu erfahren, was du zu meinen neuen Ohrringen gesagt hast, die er mir gestochen hat.« Ciel blinzelte Francois freundlich zu. Er war froh, dass seiner Tini Davets Befürchtungen erspart geblieben waren.
Francois Grimard
»Wir drei ganz kuschlig? Ja wir alle drei sollten uns bestricken lassen, eindeutig. Ich werde Dich daran erinnern, zu Deinem Onkel zurückzukehren. Übrigens sehr schöne Ohrringe und erstklassig gestochen. Ganz sauberer Schnitt. Ich werde auf Deine Ohrläppchen achten. Wie Du magst, für mich gehört Ferrau schon längst dazu, Euch gibt es nur im Doppelpack«, sagte Fran glücklich und stand auf. Sie zog Ciel vorsichtig mit hoch und beide machten sich auf den Weg zu Conni. Der nach der Inhaftierung sicher nicht mehr ganz so störrisch war.