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Hier spielte der dritte Teil der Reise:
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Urako war schon lange da, denn auf Flügeln war er schneller als die anderen in ihrem Fluggefährt. Der Heißluftballon landete fauchend. Töli stürzte als erste heraus und begann sich wie bekloppt zu drehen und nach ihrem Schwanz zu jagen. Urako zielte mit einem beherzten Tritt in ihre Richtung. Das letzte, was er gebrauchen konnte, war sich gleich bei ihrer Ankunft in Rantamar bei den Bewohnern lächerlich zu machen! "Reiß dich zusammen", schnauzte er.
Dann ging er zu dem Ballon, um Firxas galant das Türchen aufzuhalten. Der ging an ihm vorbei, ohne ihn auch nur mit seinem dicken Arsch anzusehen. Er trug kein Oberteil, so dass Urako nicht nur seinen überquellenden Hüftspeck und den Beginn seiner Arschrille sah, sondern auch die schlimmen Narben bei seinen Schulterblättern. Urako biss sich auf die Lippe und wandte den Kopf ab.
Er wartete nicht ab, ob man Firxas nach einer Bezahlung fragen würde, denn Geld hatte dieser natürlich keines, genau so wenig wie Urako. Die einzigen, die Geld besaßen, waren die Goblins, welche ihr stümperhaft zusammengeschustertes Schiff verkauft hatten und die den Flug ruhig bezahlen konnten. Er wollte Firxas am Arm greifen, um ihn ein Stück abseits zu führen, doch der stieß ihm grob gegen die Brust, so dass Urako rückwärts gegen eine Laterne stolperte. "Fass mich bloß nicht an", grollte er.
"Mach ich nicht, keine Sorge", schnauzte Urako. "Niemals wieder. Du bist mir eh zu fett. Richtig widerlich bist du geworden!" Das war gelogen, er liebte Firxas` Speckröllchen und wenn es nach ihm ginge, könnte Firxas gut und gerne noch einen Zentner mehr wiegen, doch Urako wollte ihn mit allem verletzen, von dem er wusste, dass es tief treffen würde, also ergänzte er auch noch: "Du Krüppel!" Firxas verpasste ihm einen Schlag in die Fresse, ein Lichtblitz explodierte in seinem Schädel. Urakos Kopf wurde zu Seite geschleudert und er stürzte auf das Kopfsteinpflaster. Dabei schürfte er sich die Handfläche und den Ellebogen auf und verrenkte sich die Schulter. Er zog blitzschnell die Beine an, um seine Unterseite zu schützen und Firxas treten zu können, sollte dieser auf ihn losgehen, doch der trottete einfach davon, ohne Urako auch nur einmal anzusehen. Wohin, wusste der Geier. Urako war stinksauer und unglücklich zugleich. Man hatte ihn verschmäht, niedergeschlagen und öffentlich gedemütigt. Und er hatte nicht einmal Geld, um sein Elend zu ertränken oder im Freudenhaus seine Seele und andere Dinge streicheln zu lassen.
Er rappelte sich auf, stand da, mitten in einer fremden Stadt in einem fremden Land und plötzlich fühlte er sich allein. Die Goblins gingen vorbei, einige starrten ihn neugierig, andere voll Abscheu an. Was sollte er tun? Und wie konnte er an Geld gelangen? Keinesfalls wollte er die Nacht unter freiem Himmel verbringen. Er sehnte sich nach zwei Jahren Wildnis nach einem Bett und einem guten Essen, nach einem heißen Bad. Als erstes musste er herausfinden, wie er an Arbeit kommen konnte. Vielleicht brauchte die Stadt ja einen Henker - oder einen Koch.
Sein erster Weg führte ihn also zu einem Offizier, denn ganz offensichtlich hatten in einer Festung die Militärs das Sagen. Es handelte sich um Felik Garsnik, wie man ihm gesagt hatte, Sohn des Generals Tonik Garnsik. Eine kleine Eskorte brachte ihn dorthin.
"Ich suche Arbeit!" posante Urako sofort heraus, ohne ihn zu begrüßen.