Nachdem sein Vater ihn verabschiedet hatte, traf Ciel sich mit Comte Massimo de la Cantillion und Jules. Die Dienerschaft hatte alles zu ihrer Abreise vorbereitet. Für die Herrschaften stand eine Kutsche bereit, selbstredend gepolstert und mit moderner Federung versehen, welche die Reise auf dem ohnehin schon gut ausgebauten souvagnischen Straßennetz so angenehm machte, als würde man im Schloss auf einem Sofa sitzen. Ciel bestand darauf, dass Jules und Massimo mit ihm gemeinsam in der Kutsche saßen, damit sie keine weitere Zeit verloren und gleich miteinander sprechen konnten. Khawa und die anderen Personen, die Ciel hatte mitnehmen wollen, mussten reiten oder zu Fuß gehen.
Vorn auf dem Kutschbock saß neben dem Kutscher Serge Roux der Barde Nathan Leroy und lieferte eine musikalische Untermalung mit seiner Leier, auf der er dezent vor sich hinklimperte. Beide Männer waren absolut vertrauenswürdig.
"Wir hatten vorhin bereits das Vergnügen, uns begrüßen zu können, also können wir uns gleich dem Wesentlichen widmen", begann Ciel pragmatisch. Die Kutsche war geräumig, so dass zwischen den gegenüberliegenden Sitzbänken auch ein kleiner festgenagelter Tisch befindlich war. Ciel breitete eine Karte von Souvagne und den umliegenden Ländereien darauf aus. "Ich habe vor der Hinrichtung, wie von meinem Vater gewünscht, eine große Zahl Boten entsandt. Unsere Schreiber waren sehr fleißig und haben in aller Eile eine große Anzahl von Kopien des Befehls meines Vaters angefertigt, welche die Boten nun in alle Städte tragen, wo diese von fachkundigem Personal weiter kopiert und von dort aus in alle Dörfer getragen werden.
Herolde und Aushänge werden schon bald überall den Willen meines Vaters verkünden, dass alle Angehörige von Feindesvölkern unter Androhung von Arrest binnen drei Tagen unsere Scholle zu verlassen haben. Umgekehrt werden alle Landsmänner und -frauen, die sich außerhalb befinden, aufgerufen, sofort heimzukehren. Eine sofortige Ernte aller Felder wurde ebenso angeordnet und, wo das nicht möglich ist, deren sofortige Brandschatzung, damit der Feind keine Nahrung vorfindet, sollte er auf unser Land vordringen.
Auch wurde in die Wege geleitet, sofort sämtliche Zahlungen an die verräterischen Goblins und die am Verrat beteiligten Großherzogtümer einzustellen, die fortan unsere Scholle nicht mehr betreten dürfen.
Jules, bitte geben Sie mir Auskunft darüber, was die Himmelsaugen über die Situation bezüglich unserer Schiffe in Erfahrung bringen konnten. Wurde der oder die Verantwortliche am Hafen bereits ausfindig gemacht?
Wir werden das erste Stück des Weges nach Norden gemeinsam mit dem Comte zurücklegen, alsbald werden sich unsere Wege trennen. Wir fahren weiter nach Westen, um die Bannmeile einzurichten, Massimo reitet nach Norden zur Küste.
Massimo, mein Vater wünscht, dass Ihr euch der gestohlenen Schiffe annehmt, mit welchen die Verräter übergesetzt sind. Sie sind mit einer Notmannschaft zurückzuholen oder notfalls vollständig zu vernichten, damit sie diese nicht erneut verwenden können, um Souvagne zu schaden."