Asa Kramaro Dai - Die ewig finstere Feste

  • Asa Kramaro Dai - Die ewig finstere Feste



    Asa Kramaro Dai... die ewig finstere Feste...

    Ein Rückzugsort im ewigen Eis und dennoch von einer alten Wärme, die es heute vielleicht nicht mehr auf der Welt gibt. Die Stadt ist in Bezirke aufgeteilt. Du befindest Dich gerade im Regierungsbezirk, in der Feste selbst... dieser Distrikt wird auch "Der Schrein" genant, weshalb dürfte klar sein, ich lebe hier und meine Anhänger huldigen mir.


    Neben dem Schrein gibt es noch fünf weitere Distrikte, einen davon sogar mit einem Hafen, der unterirdisch ins Meer hinaus führt. Aus dem Grund wird dieser Distrikt auch "Der Hafen" genannt. In allen Distrikten findest Du sowohl Wohn- als auch Geschäftsstätten. Erinnere Dich an die Zeiten der alten Festen es waren ummauerte und hochverteidigte Orte, in denen ebenso alles zu finden war.


    Warum eine Mauer bauen, wenn man in einem Gebirgsmassiv wohnen kann. Und genau darin liegt Asa Kramaro Dai... im Gebirgsmassiv von Taiwenggebirge.


    Asa Kramaro Dai hat aber nicht nur Wohn- oder Gesschäftsstätten, ebenso verfügt mein Reich über Parks, Bäume... ganz besondere Bäume, vielleicht erinnerst Du Dich noch an sie? Jenen den man nicht zu nahe treten darf, da sie Essenzen zu schätzen wissen? Hier tragen sie sogar Blüten... gegossen werden sie mit Blut.


    Statuen... darunter eine ganz besondere die ich nach einem ehrenden Abbild geschaffen wurde und meinem Vater gefallen würde... vielleicht weißt Du wen sie darstellt, Tavernen, Zerstreuungen, Lichter, Leben, Unleben... all das ist Asa Kramaro Dai", erklärte Nicodemus.



    Statue

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  • Asa Kramaro Dai - Eingang


    "Mein Gebieter erwartet Euch", erklärte ihr Führer nachträglich, wohl um etwas gastlicher zu wirken, als er üblicherweise war.


    Hinter der Schleuse, die aus zwei gleichartigen Türen bestand, die sich jeweils nur öffneten wenn die andere geschlossen wurde, begann der tatsächliche Lebensbereich. Sie passierten ein Stück Flur und liefen auf das Gegenstück der ersten Tür zu. Sie hörten wie die erste Schleuse hinter ihnen wieder verriegelte und sich die Schleuse vor ihnen öffnete.


    Es öffnete sich weit mehr als eine Tür, es öffnete sich eine unterirdische Stadt vor ihren Augen. Atar führte sie auf ein großes Gebäude zu, dass entfernte Ähnlichkeit mit einem Tempel hatte. Sie passierten zig Wachen, betraten und betraten ein Gebäude, dass aus einer anderen Zeit zu stammen schien. Ihre Schritte erzeugten ein seltsames Echo in den hohen Gängen und Räumen, die sie durchquerten. Die Frostalben die ihnen begegneten wirkten in der Umgebung genau wie Valimar noch bleicher als sie ohnehin schon waren.


    Eine gute halbe Stunde später standen sie vor einer Tür, die von zwei Kriegern und zwei Magiern bewacht wurde. Lautlos öffnete sie die Tür und gab den Blick auf einen dunklen Thronsaal preis.


    "Tretet näher", verlangte der Gastgeber mit tiefer Stimme.


    Der Saal war gefüllt mit Vampiren, was besonders Ciel und Alex spürten. Nur jener schneeweiße Mann auf dem Thron dessen krallenbewehrte Hand auf einem Schwertknauf ruhte, war kein Untoter.


    Nicodemus lebte.




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  • Asa Kramaro Dai - Leviates Brunnen



    Folgt mir", forderte Nicodemus Ciel auf, erhob sich und gab den Weg hinter den Thron vor, der in vollständiger Dunkelheit lag.


    Vor einem kreisrunden Becken, indem eine rot-schwarze Flüssigkeit zäh dahinschwappte, als wäre sie leichtem Wellengang ausgeliefert blieb Nicodemus stehen. Er hielt kurz eine klauenbewehrte Hand über das Becken, die Flüssigkeit flammte auf und er trat auf die Oberfläche. Erstaunlicherweise sank er in die Flüssigkeit nicht ein, sondern wurde wie durch Geisterhand nach oben getragen und verschwand in der Dunkelheit der Decke.


    "Nur zu, folgt unserem Gebieter", erklärte der Frostalb, der sie in den Thronsaal geführt hatte.


    Ciel schaute zweifelnd, aber er war auch schon auf Luft gereist. "Levitation mittels Blut? Faszinierend!" Er bemerkte noch, wie Dijon de la Grange die Mundwinkel hinabsanken, weil sein Sohn den Prince begleiten durfte und er nicht, dabei konnte er sich den Sinn dahinter sicher denken. Ciel wünschte sich, der Mann wäre stolz auf seinen Sohn, stattdessen war er wohl jemand, der lieber selbst die Lorbeeren einheimste. In Gegenwart seines Vaters wirkte Alexandre stets in sich gekehrt und redete kaum. Ciel henkelte sich bei Alexandre ein und der Erzhexer streckte die Hand aus, um zu sehen, ob er dem Blut nicht das gleiche Leuchten entlocken konnte, ehe sie gemeinsam darauf steigen würden.


    "Tretet einfach auf die Oberfläche", erläuterte Valimar und schob beide Männer in das Becken.


    Kaum das Ciel und Alex auf der Flüssigkeitsoberfläche standen, stiegen sie nach oben. Es fühlte sich an, als hätten sie eine Platte unter dem Boden oder als würde das Becken selbst sie als fester Untergrund empor tragen. Nun sahen sie auch die Decke, die ihnen bedrohlich näher kam. Über ihren Köpfen befand sich der gleiche Ring, der das Levitationsbecken umgab. Dazwischen war nichts, als ein rotschwarzer Schemen.


    Ciel und Alex durchbrachen die Decke dort und mit einem Zischen, dass an eine sprudelnde Flüssigkeit erinnerte, passierten sie das Portal und standen im Vorraum des Gemachs von Nicodemus. Das Becken in dem sie standen, war eingebettet in einen schmalen Alkhoven. Die Flüssigkeit unter ihren Füßen wurde schwarz und hart, wie getrockneter Teer.


    Nicodemus empfing sie in seinen Privatgemächern.



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  • Asa Kramaro Dai - Nicodemus Privatgemächer


    Nicodemus empfing sie in seinen Privatgemächern. Ein luxeriöses Domizil, dem man seine fremdartige Herkunft ansah.

    Das Gemacht war eine Mischung aus Wohung und Alchemielabor und hatte einen ganz ureigenen düsteren Charme. Der Geruch von Kräutern hing schwer in der Luft und sie sahen mehrere verschlossene Türen. Was sich dahinter verbarg konnten sie momentan nur vermuten.


    Nicodemus saß auf einem großen Sofa an seiner Seite eine Wesenheit die wie eine Mischung zwischen Fledermaus, Hund und Bär aussah. Das Wesen gähnte und entblößte rasiermesserscharfe Zähne. Es zuckte mit der Nase in Richtung der beiden Gäste, was Ciel an die Mimik von Tekuro oder Bellamy in Fledermausgestalt erinnerte.


    Mehrere nackte Sklaven lagen um das Sofa herum verteilt, während ein Mann neben einem kleinen Tisch mit Dekanter stand. Blutrot und schwer war die Flüssigkeit darin, die er in Kristallgläser goss und servierte.


    "Nehmt Platz und fühlt Euch heimisch. Auf Euer Wohl", sagte Nico, griff nach einem Glas und prostete den Gästen zu, bevor er es mit einem Zug leerte.



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  • Asa Kramaro Dai - Festungs- und Regierungsbezirk


    Sie schlenderten durch den Festungsbezirk, der sich als monumentales Bauwerk entpuppte. Eine Festung in weiß, blauen und goldenen Farben. Massiv und dennoch geschwungen, man hatte Schönheit und Wehrhaftigkeit kombiniert. Die Straßen waren wie jene jenseits des Bergmassivs gepflastert und in Ringe angelegt. Ein Überbleibsel aus uralten Zeiten, denn so waren auch einst die Festungen auf Asa Karane angelegt gewesen. Dektoriert war ein Großteil der Gebäude mit rotem, schweren Stoff, was dieser darstellen sollte war leicht zu erraten in einer Feste voller Vampire - Blut.


    Nicodemus deutete nach oben, so dass Irving und Amias mit den Blicken seinem Fingerzeig folgten. Die Decke war bearbeitet, aber nur teilweise geglättet worden. Mächtige Stalaktiten hingen von der Decke herab, Gesichter waren in ihnen eingemeißelt worden. Irving erkannte so manches Geschichtsträchtige Gesicht aus alten Zeiten wieder, andere hingegen waren ihm unbekannt.


    Das vorrangigste Merkmal des Regierungsbezirks von Nicodemus Feste waren jedoch Säulen. Kein Wunder, denn sie befanden sich wie der erste aller Vampire bereits erklärt hatte in einem Bergmassiv. Da dieses innen ausgehöhlt und mit einer Stadt gefüllt worden war, mussten Säulen dafür sorgen, dass die Decke aus tonnenschwerem Gestein blieb wo sie bleiben sollte.


    Durch ihre unterirdische geschlossene Lage wirkte alles in Asa Kramaro Dai wie in einer überdimensionalen Wohnstube. Sogar die Gassen, Straßen und Winkel hatten ein gemütliches Flair. Zu Hauf fanden verzierte Wände, Bänke und sogar mitten auf den Straßen Vorhänge. Die Trennung zwischen innen und außen schien hier völlig aufgehoben zu sein. Die meisten Verzierungen huldigten dem Vampirismus. Ob Brunnen, Statuen oder Wandbildnisse, alles schien ein Bezug auf den Treibstoff des Lebens dieser Stadt zu haben - Blut.


    Nicodemus führte sie meist schweigend, damit sie alles in Ruhe betrachten konnten. Vor einem großen Brunnen blieb er stehen. Eine steinere Frau hielt eine gewaltige Schale über dem Kopf. Aus der Entfernung hatten sie sehen können, dass blutrote Flüssigkeit zäh darin schwappte.


    "Der öffentliche Leviatesbrunnen der uns mit anderen Bezirken und der Außenwelt verbindet", erklärte Nico und wartete einen Moment, ehe er seine beiden Gäste weiterführte.


    Sie verließen die engen und häuslich wirkenden Gassen und betraten einen offenen Bereich. Heimisch wirkte auch hier alles. Sie blickten auf eine überdachte Sitzecke mit gemütlichen Sofas, Tischen und Beleuchtung, aber wichtiger war das gewaltige, fest verschlossene Tor zu dem sie aufblickten. Wer hier Finsternis vermutet hatte, irrte sich gewaltig. Überall brannten Feuerschalen, in denen blaue Flammen züngelten und mit magischem Licht die Gegend erhellten. Ebenso wurde das massive Tor beleuchtet. Links und rechts sahen die Besucher jeweils eine der Feuerschalen, eine dritte Feuerschale hielt eine über dem Tor angebrachte, männliche Statue in den Händen.


    "Dahinter beginnt die eigentliche Stadt", schmunzelte Nicodemus und trat auf das Tor zu. Er legte seine Hand darauf und einen Augenblick später flammte das Zeichen über der Statue ebenfalls in gleißendem Blau auf. Das mächtige Tor öffnete sich lautlos und erneut gab Nicodemus den Weg vor.



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  • Asa Kramaro Dai - Schmiede- und Handwerksbereich


    Sie betraten einen Abschnitt, der fast genauso in einer der Festen auf Asa Karane hätte gefunden werden können und zwar dem Dorfkreis. Wohnhäuser und Geschäfte waren rund um die große Schmiede in der Mitte dieses Distriktes angesiedelt. Hier waren die Bewohner, Geschäftsleute und Handwerker zu Hause. Die Schmiede schien dem ganzen Ort seinen Charme zu verleihen. Die Häuser waren hier aus massiven Gestein, die Helligkeit wurde hier durch Feuerkörbe gewährleistet.


    Hier suchte man das Quartiergefühl eines ganzen Ortsteils vergeben, dafür spürte man hier ebenso die allgegenwärtige Sicherheit. Dieser Kreis umschloss die Feste und war an sich schon ein Bollwerk. Die Straßenzüge standen zur Zeit alle offen, aber überall sah man Straßenbögen und hochgezogene Gitter. Man konnte den kompletten Bezirk hermetisch abriegeln, so dass ein Vordringen bis zur Feste selbst, erschwert oder unmöglich gemacht wurde.


    Neben den Feuerkörben sorgte auch flüssiges Metall für etwas Beleuchtung. Riesige Rohre transportierten flüssiges Metall und speisten damit seltsame Brunnen, die vermutlich eine ganz andere Funktion als tatsächliche Beleuchtung hatten. Überall waren Statuen von Schlangen angebracht, aus deren Augen Feuer loderten oder deren Mäuler flüssiges Metal ausspien.


    Aber hier fand man nicht nur Gestein, Metall und Feuer, nein hier fand man sogar Bäume. Schwarz, knorrig und unheilvoll ragten sie empor. Irving erkannte diese Bäume, sie standen einst ebenso in der Feste der Hohenfelde.


    "Zapfer, falls sie Dir noch etwas sagen. Bäume die einst mit Magie... übergedüngt wurden. Sie haben die Angewohnheit, Zaubersprüchen zu widerstehen und Feuer kann ihnen kaum etwas anhaben. Seid vorsichtig und provoziert keinen der Zapfer, sonst machen sie ihrem Namen alle Ehre und rauben Euch geistig Essenz. Ich habe so selten Gäste, ich würde Euch vermissen. Drum haltet zu den alten Wächtern einfach etwas Abstand", schmunzelte Nicodemus.



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  • Asa Kramaro Dai - Wohnbereich


    Nicodemus führte seine beiden Gäste in den dritten Distrikt seiner Feste. Hier lag das eigentliche Wohngebiet der Bewohner. Den Mittelpunkt des Bereichs bildete ein großer, runder Turm von dem aus die Häuser abzweigten. Von dem Turm selbst hingen einige Käfige, was ihn eindeutig als öffentlichen Strafplatz markierte. Der Fuß des Turmes war offen einzusehen und in ihm brannte ein großes, kreisrundes Feuer.


    Die Häuser selbst waren in warmen Farben gehalten, sie schienen aus Lehm zu bestehen und alles machte einen gemütlichen und heimeligen Eindruck. Je weiter außen die Häuser lagen, je schlichter waren sie gehalten. Man sah die Hierarchie der Bewohner dran, wie nahe sie an der Feste von Nicodemus lebten, selbst wenn es sich nur um einen Straßenzug handelte. Licht spendeten hier aufgehangene Laternen, die die Straßen überspannten. Viele Häuser waren ebenso mit Laternenketten beleuchten, allen vorran natürlich die Geschäfte.


    Hier gab es ebenso Gassen die überdacht waren und zum verweilen einluden. Einige derart, dass sich darin einige Bewohner einquartiert hatten. Auch die größte Feste kam irgendwann an die Grenze ihrer Aufnahmekapazität. Ganz außen fanden sie Hüten vor, die zwar ärmlich, dennoch aufgeräumt und für ihre Verhältnisse sauber wirkten. Sie hatten keine Türen, sondern waren mit Vorhängen verschlossen. Die meisten jedoch waren zur Seite geschlagen, so dass die Gruppe einen Blick ins Innere werfen konnte. Anhand des vor der Tür und an den Baracken stehenden Mobiliars konnten Irving und Amias erkennen, dass sich hier das Leben außen wie innen in der Baracke abspielte. Über ihren Köpfen baumelten Leichen, die jemand dort aufgehangen hatte.


    Nicodemus führte sie in den Bereich der Geschäfte. Direkt an den Wohnhäusern befanden sich kleine Buden, in denen die Verkäufer ihre Waren feilboten. Nico blieb an einem Stand mit gewebten Tüchern stehen und ließ sich einige davon zeigen. Er entschied sich für ein orangfarbenes Tuch mit eingewebten grünen und roten Mustern.


    "Fühl mal, die Nächte können hier kalt werden und ich finde dies ist ein passendes Geschenk für jemanden um ihm die Nächte zu wärmen", schmunzelte er, verhandelte kurz mit dem Verkäufer und bezahlte. Er klemmte sich das Tuch unter den Arm und führte die beiden weiter und zwar zurück zu dem großen Turm.


    Den Turm umstanden fünf Zapfer und einer davon blühte sogar. Nico blieb stehen, schaute zu dem Turm auf, drehte sich um und schaute in die andere Richtung. Der Blick der Gruppe fiel auf ein gewaltiges Tor, dass in das Bergmassiv eingelassen war.


    "Dahinter liegt die Außenwelt... nun erst natürlich noch einige Gänge, Stollen und so weiter... aber dann tretet Ihr hinaus in die kalten Gefilde von Arashima und dem Taiwanggebirge", sagte Nicodemus freundlich.



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  • Asa Kramaro Dai - Hafenbereich


    Nicodemus führte die beiden weiter in den Hafen hinein. Hier lockerte die ganze Architektur auf und man sah dass, was man fast an jedem wilden Hafen vorfand - eine Ansammlung von Bretterbuden die für bestimmte Zwecke errichtet worden waren. Da dies alles unterirdisch lag, waren die Buden weder Wind noch Wetter ausgesetzt. Dazwischen spross Grün, dass es sonst in der gesamten Feste von Asa Kramaro Dai nicht gab. Fast hatte alles den Anschein einer künstlichen Kulisse, als wäre dies sein Ort an dem ein Schauspiel stattfand und die Bewohner waren die Schauspieler.


    Aber dem war nicht so, der Ort war so real wie Irving und Amias selbst.


    Drei hölzerne Stege führten weit in das Gewässer hinein, dass von der Sturmsee gespeist wurde. Ein winziges, unterirdisches Meer, in dessen Teilabschnitt es ebenso Fische gab, wie Irving anhand der aufgehangenen Salzfische sehen konnte.



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