Magische Mobilmachung
Ciel Felicien de Souvagne
Naridien zog unter ihnen hinweg. Es war noch früh am morgen, denn sie waren zeitig vom verborgenen Tal aus aufgebrochen. Ciel und Linhard flogen auf dem Cockatrice zurück nach Souvagne. Beide sahen so aus, wie man als Prince nicht aussehen sollte. Mangels Leibdiener waren sie unrasiert, ihre Haare durcheinander und hatten sich lediglich im Fluss gebadet, ohne anschließend das erforderliche Parfum aufzutragen oder frische Unterwäsche und Socken anzuziehen. Die Zähne waren auch nicht geputzt. Ihre Leibdiener würden zu Hause vermutlich vor Entsetzen aus den Latschen fallen. Die kleinen Leichname trugen sie ebenso bei sich, gut verwahrt. Der Cockatrice landete im Hof und wurde in seine Box geführt und versorgt. Ciel und Linhard stiegen ab. »Wir benötigen eine außerordentliche Magierversammlung«, sinnierte Ciel. »Und ein Frühstück.«
Linhard von Hohenfelde
Linhard rieb sich über sein stoppeliges Kinn und vermied es sich den Schritt zu kratzen. "Ja, zudem eine Rasur und einen starken Kaffee", stimmte Lin zu. Dass er noch was anderes am Morgen dringend nötig hatte, verschwieg er. "Wen benötigst Du bei dieser Versammlung? Was hat das Siegel Dir eigentlich offenbart? Ich wollte Dich nicht im Haus ausfragen. Ich habe dort zwar gelebt, aber man merkt ob man erwünscht ist und wir waren dass gestern nicht", sagte Lin. Er musterte Ciel eine Zeitlang ehe er leicht schmunzelte. "Das im Tal... also dass Du Dich dafür interessiert hast und mit ins Tal gekommen bist Ciel... das hat mir viel bedeutet", flüsterte Lin.
Ciel Felicien de Souvagne
Ciel legte ihm den Arm um die Schultern - was in Anbetracht ihres Unterschieds in Größe und Statur gar nicht so leicht war - und drückte ihn kurz an sich. »Und mir hat es viel bedeutet, dass du mir diesen persönlichen Ort gezeigt hast. Beide, das Innere des Herrenhauses und das verborgene Tal. Wir sollten, bevor wir irgendetwas anderes tun, die Babys versorgen lassen. Offenbart hat mir das Siegel überhaupt nichts, außer die Information, dass ich doch bitte draußen zu bleiben habe. Es hält nichts da unten fest, es ist kein Deckel, wie ich zunächst annahm - sondern eine verschlossene Tür. Ein Magier allein kommt nicht durch, das Siegel ist extrem machtvoll. Darum finde ich, sollten wir eine ganze Truppe dort hinschicken, eine Expedition!«
Linhard von Hohenfelde
Lin umarmte Ciel fest und drückte ihn an sich. "Es ist eine Tür? Es hält nichts da unten gefangen, sondern uns draußen? Das heißt doch, dass dieses Siegel uns gar nicht beschützt, da es was uns vom Leib hält. Wie mächtig ist dieses Ding? Und wie willst Du es aufstemmen? Mit Gewalt, Magie oder anders? Und willst Du hinab steigen zu dem was dort wartet? Und was ist, wenn dort gar nichts wartet, sondern die Tür uralt und vergessen ist? Sprich das Haus versehentlich drauf gebaut wurde, wie auf einem alten Gulli? Wobei... nein... dass kann nicht sein. Tür, Siegel, Tor, Portal... Wovon träumt Verrill manchmal? Erinnerst Du Dich? Sie hat es Dir einmal gesagt, dass hat sie mir gesagt. Wen aus meiner Familie soll ich ansprechen, damit sie Dir beistehen? Dave wird Dir beistehen, dass weiß ich und Wolfram ganz sicher auch. Was ist mit den Lich? Und mit meinem Vater? Wer Ciel? Die Babys, glaub mir, für einen winzigen Moment unten im Haus dachte ich gesehen zu haben wie das Baby blinzelt. Wie sich sein Gesicht bewegte, wie... ich dachte es... ich... und als sie auf einmal auf den gefrorenen Füßchen standen wurde mir echt anders. Was Dave und Vater sagten stimmte...", murmelte Lin.
Ciel Felicien de Souvagne
»Magie ist der Schlüssel. Auf die Hilfe von Nekromanten würde ich allerdings gern verzichten«, murrte Ciel. »Wir nehmen Bluthexer und Geistmagier mit. Und zwar die ganz großen Kaliber: Parcival und Alexandre. Ebenso deinen Onkel Davard und deinen Vater Brandur, Letzteren aber nur aus dem einen Grunde, weil wir für den Notfall einen Fachmann der morbiden Kunst brauchen, der uns nekrotische Belange analysieren und erklären kann, wie die Sache mit dem vermeintlich blinzelnden Baby. Das sind dann vier sehr machtvolle Magier und Hexer. Das müsste doch genügen. Oder?« Er überlegte. »Schlägst du noch jemanden vor?« Er blickte Linhard an. "Was stimmte? Was sagten sie?"
Linhard von Hohenfelde
"Dass das Haus lebt. Ich hielt es für eine Sage oder Einbildung, da man sie so sehr quälte, dass sie es auf das Gemäuer schoben, wo ihnen da widerfahren ist. Wie Verrill die Heilstube hasst, weil sie dort immer von Benito befummelt und untersucht wurde wie ein Freak oder Ausstellungsstück. Darum hasst sie ihn abgrundtief und sie hat Angst vor ihm. Ich habe gefragt. Paps sagte das auch, mehr weiß ich nicht. Ich weiß aber, dass in dem Haus sehr seltsame Dinge vor sich gehen und ich hielt es immer für einen gelungenen perversen und morbiden Streich der Düsterlinge. Onkel Fridulin, ging los um sich ein Getränk aus der Küche zu holen, statt einen Diener zu schicken. Er kam niemals an, war aber auch nie wieder gesehen. Keinen scherte es. Es heißt - das Haus verliert nichts - alles was es behalten möchte bleibt da. Man kehrt immer wieder dahin zurück, es holt einen ein. Jedenfalls war einmal Gasmi ein Düsterling bei uns zu besuch. Wen fand der kleine Kerl vertrocknet in einem Vorhang? Onkel Fridulin! Er sagte es voller Panik meinem Erzeuger Ansgar und der lachte sich nur kaputt, weil Fridulin war selbst schuld. Wer geht sich auch selbst ein Getränk holen? Als Gasmi nochmal nachfragte, meinte mein Erzeuger nur wer? Gas na dieser Onkel Fridulin. Ach der meinte mein Erzeuger. Du verstehst wie meine Familie ist? Du bist tot, Du bist vergessen. Was willst Du noch über den reden? Der war eben dämlich, hat den Arsch zugekniffen und jetzt verdirb uns nicht mit den Annekdoten von so einem Vollpfosten den Abend, der nicht mal bis zur Küche einen Leibdiener schicken kann, sondern selbst latscht. Also selbst Schuld", erläuterte Lin.
Ciel Felicien de Souvagne
Ciel runzelte die Stirn. »Ansgar mag heut anders denken. Oder denkt er noch in alten Bahnen? Sollten wir deiner Meinung nach weitere Magier außer den genannten mitnehmen? Ich habe nur reine Magier genannt, keine Kampfmagier, da ich denke, dass die Gefahr sich weniger in der Physis manifestiert als im Nexus - vielleicht sogar bis in die Trias reicht oder in den Abgrund selbst, auf den kein noch so fähiger Magier Zugriff hat.«
Linhard von Hohenfelde
"Ich weiß es nicht Ciel, aber Du vergisst die Düsterlinge. Ich weiß nicht was sie noch beschützen, normalerweise immer nur unsere Familie und vor allem den Hausherrn, das Oberhaupt. Sprich wenn mich jemand im Haus angreifen würde, müssten sie mir beistehen und die Person töten. Ihr Rudel gehört zur Familie. Aber wo waren sie, als ich Arch gegenüberstand? Sie haben nie und ich wiederhole mich niemals Archibald angegriffen. Sogar dann nicht, wenn er Dunwin seinen Wahlbruder im Kampf attackierte. Und damals war Dunwin Familienoberhaupt. Er... Moment er ist in Wahrheit der Halbbruder von Dunwin, das Wunschkind von Alastair von Hohenfelde. Vielleicht hat es damit zu tun. Er ist kein tatsächlicher Feind, er gehört ja zur Familie und kein Düsterling greift einen von Hohenfelde an. Fremde machen sie gnadenlos nieder und töten jeden Eindringling. Aber sobald sich die Zeit nähert wo eine Bereinigung ansteht, sprich die nächste wären ich gegen mein Bruder gewesen schauen sie nur zu. Sie warten ab, wer von allen Brüdern gewinnt und wer das neue Rudeloberhaupt wird. Und das erklärt auch warum sie Archibald in Ruhe lassen und er einfach ins Haus kann. Anwolf kann es doch auch, bin ich dämlich", stöhnte Lin.
Ciel Felicien de Souvagne
»Aber wenn sie zuschauen ... warum dann Wächter mitnehmen? Du wirst dabei sein und Brandur auch. Und von Archibald hoffe ich, dass er inzwischen mit dem verrückten Gardisten das Gemäuer verlassen hat und dass sie sich nicht auch noch an den anderen Leichen dort zu schaffen gemacht haben«, stöhnte Ciel.
Linhard von Hohenfelde
"Du bist kein Hohenfelde Ciel und manch anderer ist es auch nicht. Wenn wir zum Beispiel Wolfram mitnehmen, könnte er uns verteidigen oder Bellamy auch. Aber die Düsterlinge werden die beiden nicht im Haus dulden. Das meine ich. Ich hoffe auch, dass sie die anderen Toten in Ruhe gelassen haben, ich meine was bewegt einen dazu den Kopf des eigenen Vaters auszukochen? Weißt Du wie ich gelitten habe, als ich Brandur verlor? Den einzigen Menschen, der mich dem Gefühl nach jemals geliebt hatte bis dato? Der mich gewollt hat, gleichgültig wie gut oder schlecht ich meine Aufgabe erfüllte oder ob ich sie überhaupt erfüllte? Der mich einfach geliebt hat, weil es mich gab und weil ich, eben nur ich war? Der mir keine Vorschriften machte, der nicht den Makel des Puries sah? Dabei ist es kein Makel. Es ist ein seitenverkehrter Blick. Durch Inzucht ist unsere Familie so hochgezüchtet, dass es so viele Magier gibt. Darum ist ein Magier für sie normal und eine glückliche Geburt. Ich war für sie eine Missgeburt. Sicher liebte mich Ansgar, aber so wie man eben wen auf Entfernung liebt. Das glaube ich ihm. Ja der Linhard, mein Sohn. Aber leider total missgebildet und mental leider geisteskrank. Aber Anwolf, der kleine gute Anwolf, brilliant, klug, gebildet und schön und Magier! Ja er hat die Gabe. Jetzt geh mir nicht mit Linhard auf den Sack er ist leider geistig behindert und wird nichts erben. SO dachte mein Erzeuger. Das ist nicht nur widerlich, sondern eigentlich total armseelig für ihn. Er wurde gehasst weil er ein Magier war und zwar von einem Purie, seinem Vater. Er tat nichts anders, er drehte den Spieß nur um!", knurrte Lin und beruhigte sich danach wieder. "Verzeih, ich schaukel mich immer noch hoch wenn ich an Ansgar denke, dabei hat er es wohl eingesehen. Oder eigentlich nicht. Er übertreibt bei allem was er macht. Ganz oder gar nicht. Gehen oder bleiben. Schwarz oder Weiß. Grau? Was ist das? Für sich hat er nämlich nun beschlossen, dass die Magie allen übels in unserer Familie ist. Und anstatt der Scheißnekromantie abzuschwören und sich der Geistmagie zu widmen, was er könnte, sagt Dave, was macht er? Er schwört komplett der Magie ab. Und irgendwie macht ihn das auch noch total krank, da er wohl ohne Magie nicht leben kann. Ich stelle mir das so vor, als würde ich sagen - ich habe im Herrenhaus so grausame Dinge gesehen, das Übel sind meine Augen. Ich verbinde die jetzt für immer und gucke nicht mehr. Dass man dann weich in der Rübe wird, ist doch klar! Man der Kerl macht immer nur Ärger, selbst wenn er keinen machen will. Ich ärgere mich gerade schon wieder über ihn", grinste Lin. "Sag mal, würdest Du mal mit ihm reden? Er war einst sehr mächtig und vielleicht bekommst Du ihn auf Deine Seite. Denn zum Schluss, als Paps gegen ihn kämpfte und beide im Sterben lagen, bat ich ihn Paps zu retten. Und er tat es, er hat es wirklich versucht und war bereit dafür zu sterben...", sagte Lin traurig.
Ciel Felicien de Souvagne
Ciel betrachtete Linhard mit seinem kahlgeschorenen, narbigen Kopf. Er fand, dass Linhard älter wirkte als die 19, die er war. Er war nicht nur zu kräftig für einen Neunzehnjährigen, sondern auch im Gesicht und im Geiste sehr viel älter. Ciel hätte ihn auf Ende zwanzig geschätzt. Ciel wusste nicht, wie Linhard war, ob er im Zorn eher Nähe benötigte, um wieder runterzufahren, so wie er selbst, oder ob ihn dass nur aggressiv machen würde. Aber er wusste, was ihm ansonsten gut tat. »Bitte tu mir einen Gefallen. Brandur und Alexandre, hol die beiden. Ich werde die anderen Magier heranschaffen. Ansgar wäre vielleicht ein guter Bluthexer. Wir nehmen ihn mit. Dann lerne ich ihn einmal persönlich kennen. Also du holst Brandur und Alex und ich Dave, Ansgar und Parcival. Wir treffen uns im Besprechungsraum.«
Linhard von Hohenfelde
"Alles klar, Ansgar wird im Moment keiner von Euch werden können, er ist schwer Herzkrank. Früher war er ein echter Choleriker, nun Jahre später weiß ich warum. Lieber brüllen und so seinen Peiniger vertreiben, als die Schmerzen kassieren. Dass er aber für den anderen brüllen sollte und er nur abgerichtet wurde, wusste er nicht. Das sagte mir Dave. Also im Moment nimmt er Medikamente, wo er ruhig bleibt. Du wirst keine Schwierigkeiten mit ihm haben. Er konnte sogar ganz nett und umgänglich sein, leider nur nie zu mir. Du bist ein Magier, folglich misst er Dir gleich einen anderen Wert bei. Ich hole Paps und Alex und Danke fürs Zuhören Ciel", sagte Lin und drückte seinen Schwager, ehe er sich sofort auf den Weg machte.
Linhard von Hohenfelde
Linhard machte sich auf zu den Gemächern seines Vaters. Er beeilte sich und rannte so schnell er konnte. Das heißt, so schnell dies ohne Kaffee in der Blutbahn möglich war, für einen normalen Menschen war das immer noch schnell genug, denn Lin war trotz seiner Raucherei sehr gut in Form und das Rauchen hatte er auch aufgegeben. So klopfte es bald an der Tür von Brandur und Lin war nicht am Japsen.
Brandur von Hohenfelde
"Ja, ja, tretet nur ein", rief Brandur, da er über keinen Leibdiener verfügte. Er saß gerade mit Alexandre bei Tee und rohen Leberstückchen und unterhielt sich vortrefflich. Er hoffte, dass der Neuankömmling einen guten Grund hatte, die Fachdiskussion zu stören.
Linhard von Hohenfelde
Lin öffnete die Tür, trat ein und schmiss sie hinter sich zu. Er stürmte auf Brandur zu und umarmte ihn felsenfest. "Wir haben die Babys geholt Paps. Es war grauenvoll. Wir haben das Siegel entdeckt, Ciel benötigt Dich und Alex, er benötigt Eure Hilfe. Wir müssen uns mit ihm im Besprechungsraum treffen. Kommt mit", bat er inständig.
Brandur von Hohenfelde
Erstaunt umarmte Brandur seinen Jungen zurück, griff nach einem der hübsch angerichteten Leberspieße und steckte ihm einen davon in den Mund. "Gut kauen." Er tupfte ihm das Blut von den Lippen. "Es ist schlachtfrisch. Die Babys? Ragnvald und Sonnwin? Das ist gut, dann können sie im Boden der neuen Heimat ruhen. Natürlich folgen wir dem Ruf des Prince. Marquis, darf ich bitten." Brandur bot Alexandre seinen Arm an, der kurz komisch guckte, diesen dann aber annahm. "Ich denke nicht, dass Zerbinos Anwesenheit gewünscht ist bei einer Besprechung unter hochdotierten Hexern. Gib den Weg vor, Junge."
Linhard von Hohenfelde
"Ja das werden sie, ich werde sie nach Hause bringen lassen, sie sollen bei uns auf der Scholle ruhen Paps, so wie ich es Euch versprochen habe", antwortete Lin, wischte sich den Mund ab und warf sich Alexandre über die Schulter. "Wir haben echt keine Zeit für Rumgeier, entschuldigt", sagte Linhard und rannte mit Alexandre auf der Schulter zum Besprechungsraum, felsenfest davon überzeugt, dass sein Vater mithalten konnte.
Ciel Felicien de Souvagne
Ciel hatte die anderen Magier inzwischen mittels Cockatrice einfliegen lassen, sofern sie nicht vor Ort gewesen waren. Für Ansgar hielt sich Dantoine in der Heilstube bereit, falls er gesundheitliche Probleme bekommen sollte. Die Magier saßen auf gepolsterten Stühlen mit hohen Lehnen um einen kreisrunden Tisch. Es gab Getränke nach Wahl, Ciel trank vorbildlich ein Glas noch körperwarmes Blut anstelle von Kaffee, nach dem er sich insgeheim sehnte. Die Tür wurde geöffnet und ein wohlbekannter Hintern in Robe schob sich in Kopfhöhe hinein, gefolgt von Linhard, der den armen Erzhexer trug. Entsetzt eilte Ciel zur Tür und half Linhard, Alexandre abzusetzen. Besorgt strich er ihm über den Bauch, bis Alexandre ächzte: »Mir fehlt nichts, ich will mich setzen.« Ciel geleitete ihn am Arm zu dem Platz zu seiner Rechten. Zu seiner Linken saß Parcival. Auch Brandur trat nun mit einigen Sekunden Verspätung ein. »Setzt euch«, befahl Ciel und wies auf die freien Stühle.
Linhard von Hohenfelde
Linhard setzte Alexandre vorsichtig ab und strich ihm die Robe glatt. "So ist es doch besser und dauerte nicht so lang. Ich hoffe es geht Dir gut, jedenfalls siehst Du schon besser aus, als beim letzten Mal. Einen Hauch gesünder", sagte Linhard freundlich und setzte sich direkt neben seinen Vater, damit ihm keiner den Platz wegnahm.
Linhard von Hohenfelde
Parcival tat wie ihm geheißen und musterte neugierig die Runde. Er war gespannt darauf was der Prince zu erzählen hatte, da einige sehr mächtige Magier nun zugegen waren. Er musterte den Mann neben sich, der sich bewusst komplett von seiner Magie abgeschirmt hatte und dies zusätzlich über eine Kette sicherte. Weshalb konnte Parci nur spekulieren, aber so krank wie er aussah, lag sicher genau darin der Grund. Magie konnte ein wunderbares Hilfsmittel sein, aber sie konnte auch dermaßen an den Kräften zehren, dass sie einem alles nahm. Und wer wusste, was der Mann durchgemacht hatte? Er als Himmelsauge kannte die Magie als ständigen Begleiter, ja als Lebenssinnn und -form, sie lebten mit und durch die Magie. Waren ständig verbunden, hielten Kontakt zu ihren menschlichen und gefiederten Brüdern und sie kämpften damit. Ein Leben ohne Magie war gleichbedeuten mit dem Tod für Parcival. Da dies hier aber eine vertrauliche Besprechung war schirmte er sich für seine Ordensbrüder als höchstes Oberhaupt ab.
Ansgar von Hohenfelde
Ansgar grüßte zuerst Prince Ciel, dann Linhard und Brandur mit einem knappen Nicken, ehe er den Rest grüßte. Er setzte sich ebenfalls und musterte den Mann neben sich der ihn aufmerksam beobachtete. Warum dieser so schaute, wusste er nicht, aber der Blick war freundlich. Er beschloss nachher einmal mit ihm einige Worte zu wechseln. Er vermisste die Magie und wenigstens etwas darüber reden würde ihn aufmuntern. Ans machte es sich im Sessel gemütlich und nahm sich etwas zu trinken.
Ciel Felicien de Souvagne
»Werte Anwesende«, begann Ciel. »Zunächst darf ich Sie alle daran erinnern, dass die Inhalte dieser Besprechung vertraulich sind, insbesondere was die reale Existenz der sagenumwobenen Bluthexerei betrifft. Sie ist kein Mythos, aber uns ist daran gelegen, dass sie einer bleibt. Da nicht alle hier einander kennen, werde ich die Versammelten kurz vorstellen. Zu meiner Rechten sitzt Marquis Alexandre de la Grange, Erzhexer der Bluthexerei und Ordensoberhaupt der Bruderschaft des Blutes. Zu meiner Linken sitzt Magistral Parcival de Coubertin, seines Zeichens Erzmagier der Geistmagie und Ordensoberhaupt der Himmelsaugen. Dort sitzen der Reihe nach Marquis Brandur von Hohenfelde, Hexenmeister der Nekromantie, sein Sohn Marquis Linhard von Hohenfelde, der zum nichtmagischen Teil der Bevölkerung gehört und Chevalier Ansgar de Chouinard, ebenso Hexenmeister der Nekromantie. Ich selbst bin Hexer der Bluthexerei und mein Name ist allen bekannt.« Er ließ eine Pause, damit die Anwesenden die erhaltenen Informationen setzen lassen konnten.
Ansgar von Hohenfelde
"Eure Hoheit, Ihr werdet die Ansprache nicht umsonst gehalten haben. Ebenso nicht die Warnung bezüglich Eurer besonderen Magieform. Bei den geladenen Anwesenden gehe ich davon aus, dass es sich um eine magische Angelegenheit handelt. Bevor Ihr also vertraulich werdet oder ins Detail geht, ich habe der Magie abgeschworen. Ich kann Euch nur noch beratend zur Seite stehen. Falls das nicht gewünscht ist, sollte ich die Verhandlung verlassen, da mir diese Informationen nicht zustehen würden. Statt meiner Person hättet Ihr meinen Bruder einladen sollen. Er verfügt über den gleichen Rang wie ich, allerdings ist er ein Geistmagier und er dient Euch. Er dient der Krone. Falls Ihr wünscht, dass ich bleibe, bleibe ich. Ich wollte Euch nur darauf hinweisen", sagte Ansgar leise und höflich.
Ciel Felicien de Souvagne
Ciel starrte ihn einen Moment an. »Davard war doch ebenso geladen!« Sein Blick wanderte hinüber zu Linhard. Damit schob er diesem die Schuld in die Schuhe, obwohl er selbst erst gerade eben gemerkt hatte, dass noch einer fehlte. Dann blickte er Parcival an. »Bitte rufen Sie ihn mental her. Der Transport mittels Cockatrice steht ihm zur Verfügung, sollte er sich gerade in größerer Entfernung aufhalten.«
Ansgar von Hohenfelde
"Er ist hier, mein Bruder ist im Palast Hoheit, ich habe ihn vorhin kurz gesehen als ich ankam", erklärte Ansgar und musterte kurz seinen Sohn. Parical nickte bestätigend. "Macht Euch keine Sorge", sagte er freundlich und suchte mental nach Dave. Er übermittelte ihm die Einladung von Ciel und erhielt umgehend eine bestätigende Antwort. "Der Marquis wird gleich bei uns sein Eure Hoheit, er war soeben noch bei Eurem Bruder Dreux Gifford. Er ist auf dem Weg hierher", sagte Parcival.
Ciel Felicien de Souvagne
Ciel trank einen Schluck Blut, um die Wartezeit zu überbrücken. Brandur trank einen Schluck Weißweinschorle und Alexandre nahm ebenfalls Blut zu sich, nach dessen Genuss er sich verzückt die blassen Lippen leckte.
Davard von Hohenfelde
Keine 10 Minuten später betrat Dave den Raum und verneigte sich respektvoll vor Prince Ciel und Linhard, ehe er sich auf die andere Seite neben Ansgar setzte und ihn kurz freundlich knuffte. Ans erwiderte leicht schmunzelnd den Gruß und reichte Dave ein Getränk. "Ich habe mich beeilt Hoheit", sagte er freundlich.
Ciel Felicien de Souvagne
Ciel nickte ihm zur Begrüßung kaum merklich zu. »Also noch einmal.« Er wiederholte die ausführliche Vorstellung aller Anwesenheiten für Davard. »Nun zu Ihrem Einwand, Marquis de Chouinard. Man informierte mich bereits darüber, dass Sie gegenwärtig keine Magie ausüben. Dennoch wünsche ich Ihre Anwesenheit und Ihren Rat. Es geht um ein magisches Siegel, das ich zu lösen beabsichtige. Ein sehr altes und sehr machtvolles Siegel. Jenes in den Kellergewölben des Herrenhauses von Hohenfelde in Naridien, welches Linhard mir zeigte.«
Davard von Hohenfelde
Dave und Ansgar zogen zeitgleich scharf die Luft ein, so als hätten sie dies genau für diesen Moment monatelang einstudiert. Aber das war nicht der Fall, sondern beide wussten welche Gefahren in dem Haus lauern konnten. "Eure Hoheit, ich kann nur davon abraten. Was immer dieses Siegel dort unten einschließt, es wäre besser es bliebe dort. Unsere Familie trägt nicht nur optisch schwarz, unser Leben war erfüllt von Schwärze und ich möchte hier nicht ins Detail gehen. Aber seid versichert, wenn einer der unseren, ein Vorfahre von uns die Notwendigkeit sah etwas wegzusperren, dann ist es gefährlich. Kein Hohenfelde würde sich eine tödliche Waffe entgehen lassen. Keiner unserer Vorfahren hat dies getan. Jene Person, die also das Siegel schuf, hat dort etwas verwahrt, dass besser nicht in andere Hände gelangen sollte. Vielmehr muss die Person sogar zu der Überzeugung gekommen sein, dass dieses "Etwas" in niemandes Hände gehört, nicht mal in seine eigenen. Darum das Siegel", warnte Dave und Ansgar nickte zustimmend.
Ciel Felicien de Souvagne
»Ich war dort, ich habe mir das Siegel angeschaut und es untersucht. Ich kann Ihnen versichern, dass es nicht dazu dient, etwas dort unten gefangenzuhalten, sondern im Gegenteil: Der Zweck des Siegels ist es, die Bewohner des Hauses oder sonstige Gäste draußen zu halten. Es gibt eine Wesenheit, die dieses Haus bewohnt und vielleicht beseelt und ihre Essenz besteht aus Blut. Im Namen der Forschung und der Bluthexerei müssen wir sie untersuchen. Es ist ein Dienst an der Menschheit und an Souvagne. Und vielleicht auch an Ihrer Familie. Die Frage ist nicht, ob wir es zu lösen versuchen, sondern wann und wie wir dabei vorgehen.«
Davard von Hohenfelde
Dave und Ansgar musterten Ciel mit einem Blick, der nicht zu deuten war. Ihre Gesichter waren schlagartig tote, ausdruckslose Masken. Als säßen zwei atmende Puppen vor ihm. Ansgar blinzelte in Zeitlupe und schaute dann Dave hilfesuchend an. Den hilflosen Blick konnten nur Brandur und Linhard deuten. Dave schaute Ansgar direkt in die Augen. Für einen Moment völlig irritiert, griff er seinem Bruder an den Hals und riss ihm die Kette ab, ehe er ihn erneut beschwörend anstarrte. `Hör auf dieses Ding zu tragen. Das ist so, als hätte Dir die Drecksau ein Sklavenjoch hinterlassen und Du trägst es freiwillig. Ich habe Dir schonmal was dazu gesagt. Gleichgültig, darum geht es jetzt nicht. Glaubst Du ihm? Etwas möchte dass wir nicht hineinkommen? Wir sollen draußen bleiben? Hey ein Schild hätte genügt - bitte nicht stören. Dafür benötigt es kein Siegel! Wir wollten überhaupt nicht in dem Kasten leben. Dass kann nicht sein. Ich spüre keine Lüge im Prince, aber ich denke er ist einer Falle aufgesessen. Das halte ich für eine Falle. Bitte nicht reinkommen... was erreicht man damit bei einem Magier? Er kommt herein. Iss heute noch vom verbotenen Reis, morgen könnte er schon erlaubt sein. Nichts was einen Hohenfelde mehr anzieht, als ein Verbot. Also was ist da, was einen bei Eintritt tötet? Wie bringen wir ihn von dem Wahnsinn ab? Wir sind doch nicht hergekommen, damit ein Kind unseres Gastgebers in unser Haus latscht und genau dort umkommt. Stell Dir vor er bricht das Siegel, tritt ein und was immer da ist, tötet ihn. Wir haben den Tod nach Souvagne gebracht, wir haben das verdammte Haus nach Souvagne gebracht, obwohl es noch in Naridien steht. Sein Geist ist hier, seine Seuche ist hier und Linhard hat sie mitgeschleppt, ohne es zu wissen. Es hat ihn benutzt. Wir müssen mitspielen, eine Lösung vorschlagen und wir müssen das Haus vernichten, bevor es ein anderer kann. Wir müssen das beenden, was Lin beenden wollte aber nicht schaffte. Wir fackeln es ab, noch heute Nacht! Wir fliegen mit Kariakin hin und brennen die Hütte nieder!´, entschied Dave und wandte sich dann mit einem Lächeln an Ciel. "Das sind hochinteressante Neuigkeiten Hoheit. Also verstehe ich richtig, es ist eine gesicherte Tür, anstatt eine Versiegelung? Wozu sollte jemand dort eine Tür sichern?", fragte Dave freundlich und hoffte seine Tarnung hielt, nicht bedenkend wer neben ihm saß.
Parcival:
Hoheit, Euer Gast lügt. Er belügt Euch, da er Angst um Euer Leben hat. Er möchte Euch schützen, darum lügt er. Weiter kann ich nicht in seine Gedanken eindringen, ohne bemerkt zu werden. Er ist mächtig, seine Abschirmung groß. Ich bin mächtiger, aber um mehr zu sehen, käme ich nur mit Gewalt an seinem Mental-Schutz vorbei, oder er ließe mich ein. Beides würde er bemerken. Er hat Angst Herr´, übermittelte Parcival Ciel.
Ciel Felicien de Souvagne
›Danke, Parcival‹, dachte Ciel. Der Prince schaute Davard nicht minder freundlich an, trotz der Lüge. In seinem Blick lag vielmehr Mitgefühl, auch wenn er nichts davon aussprach. »Wozu die Tür gesichert ist, möchte ich ja eben herausfinden. Allein schaffe ich es jedoch nicht, das Siegel zu öffnen, ich habe es versucht. Es bedarf mehrerer machtvoller Magier, die gemeinsam daran arbeiten. Das werden wir sein. Möchte noch jemand etwas anmerken? Ansonsten schlage ich vor, dass Sie alle sich reisefertig machen. Wir brechen in einer halben Stunde gemeinsam mit dem Cockatrice auf.«
Davard von Hohenfelde
Als Dave hörte, wann Ciel abreisen wollte, wurde ihm flau im Magen. Der Prince rannte sehenden Auges in sein Unglück und sie sollten ihn dabei noch tatkräftig unterstützen. Zwar war die erste Pflicht Ruhe zu bewahren, aber wie sollte er unter den Umständen ruhig bleiben? Er musste sich ganz schnell etwas einfallen lassen. Notfalls musste er das tun, was Veyd tat, er musste lügen und feilschen wie ein tamjidischer Teppichhändler. "Eure Majestät, so einfach ist das mit Siegeln nicht. Schaut wir sollten vorher besprechen, was Ihr auf dem Siegel entdeckt habt. Jeder von uns sollte in seine Bücher schauen, ob er vielleicht von so einem Siegel schon mal hörte, ob er Informationen dazu findet und ob vielleicht dabei schon die Lösung ans Tageslicht tritt. Ohne Vorkenntnisse könnte es sehr gefährlich sein das Siegel zu öffnen", warf Dave freundlich ein und Ansgar nickte zustimmend. Um sich jeden unnötigen Ton zu verkneifen, der sie beide auffliegen lassen würde trank Ansgar in aller Seelenruhe sein Getränk aus um hinter dem Becher sein Gesicht zu verstecken.
Parcival:
`Das er immer noch lügt muss ich Euch nicht verraten und seinem Bruder geht mit Verlaub Hoheit gerade der Arsch gewaltig auf Grundeis. Ich denke er ist die Abschirmung nicht mehr so gewohnt. Sie wollten das Haus anzünden, entnehme ich den Gedanken von Ansgar und er hat Todesangst um Euch´.
Ciel Felicien de Souvagne
Ciel überlegte. Seinem Gesicht war nicht anzumerken, dass Parcival gedanklich mit ihm kommunizierte. Er zog sein Notizbuch mit der Zeichnung hervor und schob es in die Mitte des Tisches. Da der Tisch nicht allzu groß war, konnten alle die Kopie des Siegels sehen und wer wollte, konnte sich das Notizbuch heranziehen. »Schauen Sie, wenn sie wollen. Das ist das Siegel, die Tür. Wovor fürchten Sie sich, Marquis?«, fragte Ciel freundlich. »Die lebende Blutessenz floh, als ich sie ansprach. Sie floh in die Tiefe. Sie wirkte zutiefst verstört, dass ich sie als Wesenheit mit einem Bewusstsein identifizieren konnte. Sie fürchtet uns. Allein das Siegel hinderte mich daran, sie unter meine Kontrolle zu bringen.« Ciel übertrieb maßlos. Gar nichts hatte er unter Kontrolle gehabt. Doch er war sicher, dass mit Alexandre an seiner Seite, zwei Nekromanten und zwei Geistmagiern nichts schief gehen konnte.
Davard von Hohenfelde
Dave nahm das Notizbuch zur Hand und schaute sich das Siegel lange an. Noch länger musterte er Ciel, ganz so als wollte er in seinen Gedanken lesen. Das Bedürfnis verspürte Dave auch, aber er wusste dass er dies nicht durfte, jedenfalls nicht ungefragt. Vorsichtig, fast so als wäre die Zeichnung ein giftiges Tier legte er sie auf den Tisch zurück. "Ich musste dort leben", antwortete Dave tonlos. "Der Abgrund ist gegen dieses Haus ein wahres Sanatorium. Ich werde nicht zusehen wie Ihr Euch in diesem Gemäuer in den Tod stürzt Hoheit. Das dürft Ihr nicht, Ihr wisst nicht, was Ihr entfesselt. Hört mir bitte zu, nichts ist doch einfacher als einem Magier mit Neugier zu ködern. Jeder wissbegierige Magier ist neugierig. Aber die Neugier kostet einen manchmal Kopf und Kragen. Ich halte das Siegel für eine Falle. Einen Lockruf der Neugier um ein Opfer einzufangen, oder gleich mehrere. Ich diene der Krone, also Euch. Ich spreche offen, ich habe Euch angelogen... zu Eurem Schutz. Ich möchte nicht, dass Ihr dieses Siegel brecht. Ich möchte nicht, dass Ihr erneut dieses Haus betretet. Ich gönne Euch jede Forschung, jede Entdeckung und jedes Abenteuer von ganzem Herzen Herr, aber das gönne ich Euch nicht. Denn ich weiß was in diesen Gemäuern geschah, ich musste es ertragen. Wenn dort etwas wohnt Herr, wenn etwas in den Mauern lebt, dann ist das perverser Wahnsinn. Dieses Haus Herr lebt. Es verliert nichts. Wer es einmal betritt, wird immer wieder dahin zurückkehren. Es holt einen ein, so sagt man. Aber das ist falsch. Einmal in diesem Haus gewesen, verbindet es sich mit einem wie eine Nabelschnur. Es nistet sich in Eure Gedanken ein, setzt sich dort fest. Ködert Euch mit Macht oder Entdeckung, wenn das nicht funktioniert droht es Euch mit Leid und Tod. Gleich wie, Ihr werdet dem Ruf folgen und zurückkehren, wenn ihr dieses verfluchte Band nicht durchschneidet. Ich selbst hatte nicht die Kraft dazu. Ich musste erst fast sterben um zu leben. Pavo mein bester Freund und Heiler, rettete mich nach einem fast tödlichen Reitunfall. Er ließ mich nicht nach Hause zurückkehren. Ich lag monatelang im Koma. Ich war weder hier noch dort, ich trieb dahin im Nexus, losgelöst von allem und so verlor ich das Band zu dem Haus. Pavo nabelte mich davon ab, wie er ein Neugeborenes abnabeln würde. Ein guter Mann, dem ich viel zu oft in meiner Wut und Verletztheit Unrecht tat. Nun wir greifen stets die uns Liebenden an, da können wir es. Wie dem auch sei Herr, dass Haus hat Euch an der Leine, werdet sie los, oder ihr werdet das Haus nie wieder los. Ich beschwöre Euch zu Eurem eigenen Wohl, bitte bleibt fern", bat Dave inständig.
Ciel Felicien de Souvagne
»Danke, dass Sie doch noch ehrlich waren. Dann unterliege ich womöglich bereits dem Bann dieses Gemäuers. Denn nichts könnte mich davon abhalten, zurückzukehren und einen erneuten Versuch zu wagen. Wenn dem so ist, dann bin ich verloren. Es ist die Natur der Blutnekromantie, sich selbst für andere aufzugeben und zu leiden, damit andere es nicht müssen. Vielleicht gibt es von diesen Phänomenen noch weitere, nichts garantiert uns, dass es sich um eine Singularität handelt. Wenn so etwas in Souvagne auftritt, müssen wir wissen, was uns erwartet. Ich respektiere Ihre Vergangenheit, Marquis, und werde weder Sie noch sonst jemanden zwingen, mich zu begleiten. Notfalls gehe ich erneut allein und wenn es wirklich das Blut ist, welches diese Kreatur anlockt, so werde ich bluten.« Ciel erhob sich und steckte sein Notizbuch ein. »Wer es denn wünscht, ist eingeladen, mich zu begleiten. Wir treffen uns im Hof bei Linhards Cockatrice.« Ciel verließ den Besprechungsraum und schloss hinter sich die Tür.
Davard von Hohenfelde
Dave wusste nicht, was er auf den Einwand des Princen sagen sollte. Als dieser sie vor vollendete Tatsachen stellte ließ er sich nach hinten in den Sessel sinken. "Wir benötigen Hilfe, gewaltige Hilfe. Wir müssen die Sippe zusammenrufen, wir müssen alle Magier vereinen um was immer dort unten ist zu töten. Er wird sich nicht davon abbringen lassen. Da ich ihn nicht überzeugen kann, ist das einzige was wir tun können ihn vor Ort beschützen. Bist Du dabei?", fragte Dave Ansgar.
Ansgar von Hohenfelde
"Er hat Recht Dave... genau wie Du. Aber wie es schon heißt, dass Haus ist kein Monster dass man einfach erschlagen kann. Wir haben versucht es zu erschlagen, wir haben getäuscht, gelogen und alles getan, was getan werden musste. Wir haben das Spiel gespielt. Nach den Hausregeln. Vielleicht wird es an der Zeit, dass Haus mit unseren Regeln zu konfrontieren. Und letztendlich wissen wir beide, entweder wir töten es, oder es tötet uns. Dich vielleicht nicht mehr, aber mich schon. Fehlt nicht mehr viel dazu. Aber wenn es meinen verlausten Pelz haben will, dann soll ich verdammt sein, wenn es dafür nicht den größten Preis bezahlt. Und warum sollten wir die Hütte nicht abfackeln? Vielleicht sollten wir abfackeln was sich in diesem Panikraum eingeschlossen hat... wir benötigen Melville!", grinste Ansgar diabolisch.
Linhard von Hohenfelde
"Panikraum?... Damit könntest Du Recht haben Papa. Du hast versucht Paps zu retten und ihr habt Euch versöhnt. Wir wollten Dich besuchen um Dir zu sagen, dass Du in der Familie willkommen bist, wenn Du es wünscht Ansgar. Zu unseren Bedingungen, auf unserem Pfad. Aber was Du gesagt hast, zeigt dass Du den gleichen Weg wählst wie wir. Komm zurück. Ich wollte Dich mit Wolfi, Dave und Co besuchen, damit Du Dich nicht überrumpelt fühlst. Und ich wollte Dir das Angebot machen. Unsere Tür steht Dir offen, ob Du es annimmst ist Deine Entscheidung. Aber ich werde Dir nie vergessen, was Du für Paps Brandur getan hast. Was Du damals im Hof der Cantillions versucht hast. Die beste Art sich die Zukunft zu versauen ist in der Vergangenheit zu leben. Neuanfang Ansgar? Wir beide? Lasst uns das Haus zusammen erschlagen und mit ihm den Weg komplett beerdigen den es diktierte. Und falls Du einen Denkanstoß benötigst, wir haben Archibald hierher eingeladen... um ihn und seine Leute auszuschalten. Ich habe mich von ihm um den Finger wickeln lassen und ich weiß nicht warum. Ich habe gesehen was er tat, aber war er in meiner Nähe, war er anders. Ich glaubte das zumindest. Aber als ich mit Ciel im Haus gewesen bin, sah ich was er tatsächlich war. Ich habe die Leichen gesehen, alle Papa. Einmal mit Paps Brandur, einmal mit Ciel. Es muss enden und wir müssen es schaffen uns zu versöhnen, sonst hat es gewonnen", sagte Lin schlicht.
Brandur von Hohenfelde
Brandurs Blick und seine gesamte Körpersprache drückten den Stolz aus, den er für seinen Sohn empfand. »Du hast mir im Hof der de la Cantillions die Hand gereicht, als ich starb. Ich habe sie gern angenommen. Wir sind schon längst keine Feinde mehr, Ansgar. Lass uns zusammen diesem Spuk ein Ende bereiten. Erst das Haus, dann Archibald. Und dann haben wir endgültig Ruhe und alle Altlasten beseitigt. Dann können wir endlich nach vorn schauen und müssen nicht mehr daran denken, was uns dereinst wieder fuhr. Wir lösen nicht nur das Siegel, sondern lösen auch den Bann, der uns in seinen Klauen hält. Ich für meinen Teil bin bereit. Zwei mal bin ich gestorben. Ein drittes Mal wird das Haus mich nicht bekommen.«
Linhard von Hohenfelde
"Weise Worte Paps, ein drittes Mal wird es Dich auch nicht bekommen. Der Bunker bekommt keinen mehr von uns und diese widerlichen Düsterlinge auch nicht. Die rotten wir mit Stumpf und Stil aus. Sie dienen doch dem Ding! Paps sollen wir Dave und Ansgar die Wahrheit über Archibald offenbaren? Es könnte im Haus wichtig sein", raunte Lin.
Brandur von Hohenfelde
»Du willst es ihnen unbedingt sagen ... gut. Sie sollen es erfahren. Aber Dunwin aka Aimeric wird nichts davon erfahren, hört ihr? Er wird es nicht erfahren! Ich fürchte, dieses Wissen könnte seine Treue uns gegenüber auf eine harte Probe stellen. Davard, Ansgar - Archibald ist ein weiterer Sprössling Alastairs. Er ist mein Halbbruder. Alastair zeugte den Abschaum mit seiner Geliebten, er ist sein Lieblingskind und er nannte ihn Erchan. Archibald weiß davon ebenso wenig wie mein kleiner Bruder Dunwin. Sie wissen es doch noch immer nicht, hoffe ich?« Fragend betrachtete Brandur seinen Jungen.
Linhard von Hohenfelde
Lin schüttelte in Zeitlupe den Kopf und beobachtete Dave der Brandur nur entgeistert anstarrte.
Davard von Hohenfelde
"Dunwin aka Aimeric? Aimeric ist DUNWIN???", bellte Dave außer sich vor Wut. "Ich habe doch gleich gewusst, dass an dieser Ratte was faul war! Wieso war dieser hinterfotzige Drecksarsch so schleimig freundlich zu mir? Um sich an mich heranzuwanzen! Ich hätte ihn vom Greif treten sollen, ganz so wie es mir mein Gefühl geraten hat! Aber nein, ich dachte es wäre das alte Blut dass in mir sang. Es sang nicht nur, es brüllte mach die Glubscher auf, da ist die Drecksau in Kognikto die Dich jahrelang durchficken ließ, tritt zu, nur ein einziger Tritt und das Schwein stirbt ein zweites Mal. Und diese verfilzte Sackratte, diese ausgeschissene Missgeburt aus dem Abgrund rennt hier seelenruhig rum und keiner unternimmt was? ICH unternehme was - JETZT!", fauchte Dave und stürmte wie ein dämonischer Derwisch zur Tür heraus.
Ansgar von Hohenfelde
"Und weg ist er, da geht er hin und tötet Aimeric, ich hoffe es wird lange, unsauber und schön qualvoll. Ich gehe mal gucken Ihr Lieben", lachte Ansgar und folgte Dave im Schneckentempo.
Linhard von Hohenfelde
Linhard drehte sich in Zeitlupe zu Brandur um und zog millimeterweise eine Augenbraue hoch. "Paps", stöhnte Lin und nickte Richtung Tür. "Aimeric wollte es doch wieder gut machen. Jedenfalls ein bisschen. Hast Du Dave je so erlebt? Wir sollten ihnen nach. Dave ist kein Kämpfer, Dunwin wird ihm vielleicht etwas antun", keuchte Lin.
Brandur von Hohenfelde
Brandur bekam das Wutgebrüll genau ins Gesicht und war froh, dass der Tisch zwischen ihnen war. Als Davard und Ansgar den Raum verlassen hatten, wandte er sein Gesicht Linhard zu. »Es war ein Versehen, tu nicht so, als würdest du nie Fehler machen.« Das Gesicht von Alexandre wurde ziemlich grantig, als ihm dämmerte, was mit Aimeric de la Cantillion geschehen sein musste. Brandur sprach hastig: »Marquis und Magistral, entschuldigt mich bitte. Ich bringe die Sache wieder in Ordnung.« Klopfenden Herzens ging er so seriös er nur konnte vor die Tür und schloss sie hinter sich. Ansgar sah er den Flur entlang schleichen, Dave verschwand gerade um eine Ecke. Er konzentrierte sich und rief den Geist von Kunwolf herbei.
Kunwolfs Geist
Kunwolf materialisierte sich genau vor Brandur und musterte ihn freundlich. "Bruder...", kam der übliche Gruß, so wie sich die Hohenfelde-Geschwister meist grüßen, solange sie noch freundschaftlich verbunden waren. Da Kunwolf seinen Bruder Brandur wieder als Bruder und nicht mehr als Verräter sah, grüßte er ihn dementsprechend.
Brandur von Hohenfelde
»Dem Abgrund sei dank, Kunwolf«, sprach Brandur erleichtert. »Du hast eine Aufgabe. Davard ist soeben in dieser Richtung unterwegs, um unseren lieben Bruder Dunwin zu töten. Halt ihn auf. Fahre in seinen Leib und lass ihn hierher laufen und sich wieder setzen. Ich hoffe, das funktioniert auch bei einem potenten Geistmagier. Sicher bin ich mir da leider nicht, da Aimeric keine Geistmagie beherrschte und die Besetzung daher einfach war. Ansgar hole ich eigenhändig zurück, er dürfte nicht das Problem sein.«
Kunwolfs Geist
"Ob ich ihn aufhalten kann weiß ich nicht, aber ich kann ihn sicher einen Moment irritieren oder festhalten. Vergiss Ansgar, den holst Du noch in 20 Jahren ein. Ich pack mir Dave und halt ihn einen Moment auf, dann pack ihn Dir. Beruhige ihn, Du bist jung, schau Dich an. Er hat zwanzig Jahre mehr auf dem Buckel. Lauf los", sagte Kunwolf und löste sich auf. Vor Dave materialisierte er sich erneut, aber entgegen seiner Hoffnung blieb Dave nicht verdutzt stehen, sondern schlug im Laufen einfach einen Haken um Kun und rannte weiter. "Scheiße", fauchte Kun und nahm seinerseits die Verfolgung auf. Da er nicht laufen, sondern nur schweben musste, hatte er Dave bald eingeholt und fuhr in seinen Körper. Kun spürte einen gewaltigen mentalen Schlag der seine gesamte Substanz erschütterte, als Dave ihn sofort mit aller Macht angriff. Ein Geistmagier konnte keine Toten Angreifen, aber die Seele selbst schon. Es war ein Angriff auf den Verstand und scheinbar war er das irgendwie noch. Er war körperlos doch er brannte vor abgrundartiger Qual, bis ihm auffiel, dass er die Schmerzen gar nicht spürte, sondern dass dies Daves Schmerzen waren. Kun riss sich so gut zusammen wie er konnte und versuchte Dave zu beruhigen. Glücklicherweise blieb dieser einen Moment stehen und die Schmerzen besserten sich. Kun dämmerte schlagartig, dass Dave ihn gar nicht angegriffen hatte, sondern dass er dessen Schmerzen... dessen Knochen und Rückenschmerzen eins zu eins spürte, weil dieser so gerannt war. Und er begriff, was sein Bruder seinem Neffen vor Ewigkeiten angetan haben musste, wie auch der Unfall. Kunwolf verließ Dave wieder und schaute seinen Neffen an. Wortlos gab er den Weg frei.
Davard von Hohenfelde
Dave stand schwer atmend vor Kunwolf und rührte sich nicht vom Fleck. Nun war es an ihm seinen Onkel verwirrt anzugucken. Er hatte sich nicht mal gegen den Geist gewehrt, noch nicht, er hatte sich erst gesammelt, aber irgendwas schien ihn vertrieben zu haben. Und dem Gesicht nach zu urteilen, dämmerte Dave was es war - Erkenntnis und Verständnis. Was immer der Mann für seinen Bruder einst empfunden hatte, trat hinter dem was er selbst empfand zurück. Unschlüssig was er nun tatsächlich tun sollte, wartete er freiwillig auf Brandur.
Brandur von Hohenfelde
Brandur rannte den Flur entlang, überholte den in aller Ruhe einherkriechenden Ansgar und hetzte Davard hinterher. Es stimmte, Brandur war jünger und hatte kein gebrochenes Rückgrat mehr, doch Dave wurde von der Wut des Verzweifelten getrieben. Es war Brandur erst nach langem Lauf möglich, ihn einzuholen. Und da stand er bereits und rannte nicht mehr. Davard stand einfach nur da. »Dunwin wollte es wieder gut machen, darum war er so freundlich«, erklärte Brandur keuchend und hob etwas die Hände. »Um ihm die Möglichkeit zu geben, schenkte ich ihm diesen Körper. Ich hielt das für fair und eine gute Möglichkeit, euch beiden etwas Gutes zu tun.«
Davard von Hohenfelde
Dave drehte sich zu Brandur um und schaute ihm in die Augen. "Mir? An mir war nie irgendwer interessiert, bis auf die Bestie und auf das Interesse hätte ich gerne verzichtet. Du hast ihn vermisst, die Person die ich nie kannte. Diesen anderen Dunwin, der freundlich sein konnte, der mit anderen gescherzt hat. Aber Du hast vergessen, wer Dir den Rücken brach und wer Kunwolf tötete. Wer mit der Bestie im Bett. Wer Deine Kinder aufschlitzte und wer auch mein Kind töten wird, wenn er dazu eine Gelegenheit bekommt. Was wollte er wieder gut machen? Er hasst uns und nicht nur mich. Ich habe seinen Hass nur überlebt. Kunwolf gab den Weg frei. Aber wo meine Wut etwas abgekühlt ist, eine Frage - wo ist der Spender? Wo ist Aimeric? Ist Aimeric ein Ghul?", fragte Dave und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand. Er verfluchte seine Knochen und wünschte Varmikan und Puschel wären an seiner Seite.
Brandur von Hohenfelde
Brandur war erleichtert, dass Davard mit ihm redete. Doch er wurde immer ernster, als es um seinen kleinen Bruder ging. Brandur bekam extreme Kopfschmerzen. Er ließ davon nichts nach außen dringen und riss sich zusammen. »Dunwin ... ist nicht mehr derjenige, der meine Familie tötete oder derjenige, der die Bestie entfesselte und dich ihr zum Fraß vorwarf. Dieser Dunwin ist tot. Er starb mit seinem Körper. Der Dunwin, den ich beschwor, das ist jener, den ich als Kind kannte und liebte. Gib ihm eine Chance, bitte. Sprich nur einmal mit ihm, ein einziges Mal und urteile selbst. Aimeric ist ... nun ja. Kennst du Tiefseeanglerfische? Das Weibchen ist so groß wie ein Ball und das Männchen so klein wie ein Streichholz. Nach der Verpaarung verwachsen die beiden, das Männchen schrumpft und verschrumpelt, es wird zu einem Körperteil des Weibchens und ein Teil von dessen Blutkreislauf. Das ungefähr ... ist mit Aimerics Seele geschehen, vermute ich. Vielleicht ist er auch ganz verschwunden. Für Genaueres müsste ein Geistmagier die beiden untersuchen. Dunwin ist jedenfalls kein Ghul. Was wir in Aimerics Gestalt vor uns sehen ist echtes Leben, Dunwin in neuer Gestalt. Und ich muss gestehen, dass ich sehr stolz auf dieses Projekt bin.«
Davard von Hohenfelde
"Du bittest mich um Gnade für Dunwin? Ich würde Dir völlig anders antworten, wüsste ich nicht was Du selbst durchgemacht hast. Und in der Zeit wo ich hier rede, hätte ich ihn schon töten können. Aber gut, reden wir. Ob er heute stirbt oder morgen, was macht ein einziger Tag. Manchmal macht es eine Sekunde, aber mein Kind wird sicher verwahrt. Sicherer als Du Dir vorstellen kannst. Aber ich denke Du weißt, wer ihre Amme ist und sich liebevoll um sie kümmert und wer bei uns Dauergast ist?", fragte Dave und wischte sich dann mit der Hand übers Gesicht. "Ich möchte Dir nicht drohen... ich möchte dass es ein Ende findet. Ich möchte keine Angst mehr haben und so lange er und die Bestie existieren, werde ich immer Angst haben. Um mich selbst nicht mehr, dass ist vorbei... das hörte irgendwann auf als ich es akzeptierte... aber sie werden meine Tochter nicht bekommen. Weder Dunwin noch die Bestie und wenn ich dabei drauf gehe, dann ist es so. Das ist meine Berufung, meine Daseinsberechtigung, meine Bestimmung und mein Zweck. Meine Aufgabe als Vater. Und Du sagst mir, ich soll diesem Mann verzeihen? Ich glaube er weiß nicht einmal was er mir angetan hat. Jedenfalls hat er kein Begreifen dafür, was er tat, was seine Handlungen bewirkten. Und falls er es hat, waren sie ihm egal. Und das bereut er? Wieso sollte er es jetzt bereuen? Er hätte all die Jahre dazu Zeit gehabt. Ich erwarte keine Reue, keine Entschuldigung, ich erwarte gar nichts. Wenn er mir einen Gefallen tun wollte, dann hätte er sich von mir abgewandt und mich einfach nur in Ruhe gelassen. Aber weder er noch die Bestie können oder wollen es. Wann sind sie zufrieden? Wenn ich freiwillig mitspiele? Das tat ich schon. Hat auch nichts gebracht. Wollen sie meinen Tod? Ich starb schon, keiner war lebendig jemals so tot wie ich. Nicht mal ein Ghul oder ein Vampir, da frage ruhig Pavo. Also was wollt Ihr wirklich hm?", fragte Dave ohne jede Anklage in der Stimme und musterte Brandur.
Brandur von Hohenfelde
»Wir wollen den neuen Weg gehen«, antwortete Brandur ruhig. »Ich bin keine Gefahr für dein Kind, falls du das fürchtest. Dunwin wird mir helfen, Archibald umzubringen. Spätestens dann wirst du sehen, dass er aufrichtig bereut. Warum er zu Lebzeiten nichts unternahm, um dir zu helfen ... weil er nicht konnte. Auch ich habe weggesehen und wie sehr es mich schmerzt, das habe ich versucht, dir bei den Verhandlungen damals zum Ausdruck zu bringen. Auch ich habe viel wieder gutzumachen. Ich versuche Linhard zu geben, was ich meinen leiblichen Kindern nicht geben konnte. Und mein Wunsch war es ... dass auch Dunwin die Gelegenheit bekommt, einen Teil seiner enormen Schuld wieder abzutragen, bevor der Abgrund ihn zu sich nimmt.«
Davard von Hohenfelde
"Ich fürchte Dich nicht Brandur, im Gegenteil Du hast uns beigestanden gegen Archibald als er in unerem Haus sein Unwesen trieb. Aber alte Gewohnheiten lassen sich schwer ablegen, vor allem wenn man wütend oder einfach nur noch grenzenlos müde ist. Die Drohung galt nicht Dir, sie galt Dunwin. Der neue Weg, zählt Ehrlichkeit nicht dazu? Nun Du warst wenigstens jetzt ehrlich. Du schuldest mir nichts, da Du nach unserer Verhandlung Dein Wort gehalten hast und ich hielt meines ebenso. Wenn Du meinst mir etwas zu schulden, dann gib das Irmina, was Du mir als Onkel hättest geben sollen. Gut, ich vertraue Dir auf Vorschusslorbeeren. Er bekommt seine Chance, weil ich sie Dir gewähre. Aber nicht weil er mir irgendetwas bedeutet. Ich lasse ihn leben, damit er die Bestie tötet. Nicht mehr. Was immer Du mit Aimeric getan hast, ist zwar eine magische Glanzleistung, aber ich glaube Aimeric war mehr wert als Dunwin jemals sein könnte. Und mal ehrlich Brandur, hat er damit nicht eine weitere Familie ins Unglück gerissen? Oder uns eventuell, wenn ich ihn jetzt angehe? Beharre ich auf meiner Rache, greife ich scheinbar grundlos einen de la Cantillion an. Sogar einen weit entfernten Verwandten. Sein Vater, seine Onkel, sein Großvater sie werden ihn beschützen. Den Parasiten in Aimerics Hülle. Und sie werden uns den Krieg erklären. Meine Handlung würde nicht nur auf mich, sondern auch auf Linhard zurückfallen, auf uns alle. Alles was wir erreicht hätten, viele damit? Oder falle nur ich? Dunwin so zu verzahnen war taktisch sehr gut und klug. Aber für den Wennfall ihn aus dem Weg räumen zu müssen, eine Katastrophe. Gut, wenn er einfach entschwebt wohl nicht. Wenn ich ihm neue 50 Löcher bohre, dann schon. Ich kann Dir nicht sagen wo Aimeric geblieben ist, ich könnte es aber nachprüfen. Also die Wut ist verraucht und ich Danke für die Einsicht. Es wäre dumm unsere Familie für einen Verräter zu gefährden. Seine Uhr tickt auch in diesem Körper. Seine Existenz sei ihm geschenkt für unser aller Wohl. Wir sollten Prince Ciel folgen. Denn dort wartet vielleicht die Wurzel des Übels und das war Dunwin nie. So sehr er sich das auch wünschte, er war nur ein Lakai", sagte Dave traurig.
Brandur von Hohenfelde
»Wir alle waren das, Davard. Nur du nicht. Du hast nie Böses getan, obgleich vom selben Blute und in dem selben Gemäuer aufgewachsen. So wenig wie Ansgar. Ihr beiden wart die einzigen erwachsenen Hohenfeldes, die schon lange vor Linhard und mir planten, den alten Weg zu verlassen. Ja, es war Kalkül, Dunwin ausgerechnet in Aimeric zu stecken. Er lebt jetzt wie die Made im Speck und vollkommen sorglos. Aber ich finde, das sei ihm gegönnt. Für Kunwolf findet sich ebenso noch eine schöne Hülle.«
Davard von Hohenfelde
Dave lachte leise und schaute auf den Boden, ehe er den Blick wieder hob und Brandur freundlich musterte. "Nein, da irrst Du Dich, so schmeichelthaft Dein Irrtum auch ist. Ich habe gar nichts geleistet, ich bin nur weggelaufen. Und nicht einmal das mit Erfolg, sondern Pavo hielt mich von vielen Dummheiten ab. Entweder war ich ohne Arbeit Stunden oder Tagelang im Nexus oder ich habe mich volllaufen lassen um nichts zu fühlen. Feierabendbierchen - verbirgt schön die Mehrzahl, klingt nach einem hm? Ich habe alles gesoffen, sogar Brennspiritus, Hauptsache ich konnte vergessen. Aber ich habe nichts vergessen, denn irgendwann wir jeder wieder nüchtern. Zumindest teilweise. Und auch ich tat Böses. Ich verdiente mein Geld mit Mord, Erpressung und Buchhaltung. Ich habe es schließlich von der Pieke auf gelernt. Allerdings erfüllte ich meinst nur die Mordwünsche anderer und kaum eigene. Aber ich führte kein Leben jenseits des Hohenfelde-Idols. Den Weg verlassen wollte Ansgar und zwar ganz bewusst und er wollte mich mitnehmen. Und ich wollte gerne mit gehen. Er hat mich immer beschützt. Stets war er für mich da, er hat mich sogar dann als Bruder beschützt, wenn er die Strafe kassierte, wenn er dafür blutete. Und konnte ich es ihm je sagen? Nein. Wie muss er sich gefühlt haben, wo er alles gab und als Dank Misstrauen erntete? Ich wollte ihm vertrauen, dass wollte ich wirklich weißt Du? Aber ich habe mich immer nur gefragt, wann er anfangen würde. Wann er mir das erste mal ins Gesicht schlägt oder mich nachts aus dem Bett reißt um mir irgendwelche Dinge unter die Haut zu schieben bis ich vor Schmerzen fast draufgehe. Er tat so etwas nie. Er hat mich sogar damals in Obenza beschützt als mich Fremde angefallen haben. Ich hätte ihm nur einmal gerne im Leben gesagt, was er mir bedeutet und wie sehr ich ihn liebe. Aber ich kann es nicht. Ich bin so verdreht und kaputt, dass ich mich trotz allem sogar vor ihm fürchtete. Ich bin ein Wrack Brandur, auch wenn man es auf den ersten Blick nicht sieht. Ich kann es nicht mal Pavo sagen, der mich wieder zusammenflickte, obwohl es sich nicht für ihn lohnte. Vermutlich hat mein Vater ihn nicht mal dafür bezahlt. Und ich meine das nicht selbstmitleidig, sondern mir tun die anderen leid, die mich Stockfisch ertragen mussten. Aber so ehrlich bin ich, dass ich mich nicht mit fremden Federn schmücke, Ansgar gebührt der Dank des ersten Schrittes auf dem neuen Weg. Auch wenn er zaghaft und holperig war. Aber keiner von uns ist diesen Weg jemals gegangen. Und zu einem neuen Weg gehört der erste Schritt nicht wahr? Drum schenke ich Dunwin sein Leben, denn im Grunde schenke ich es allen anderen Unschuldigen - auch Dir. Eine Hülle für Kunwolf? Dann sollte sie magisch sein, vermute ich. Alle Himmelsaugen sind Geistmagier...", schmunzelte Dave.
Brandur von Hohenfelde
Brandur war körperlich dank der Magie zwanzig Jahre jünger als sein Neffe, aber er fühlte sich noch immer als Onkel, der einen Jungen hätte schützen müssen, es aber nicht getan hatte. Er konnte ihn nicht in den Arm nehmen, auch heute nicht. So wenig wie Davard seinem Bruder danke sagen konnte. »Ich werde es ihm für dich sagen«, bot Brandur an. »Und Ansgar mag dich an meiner Stelle umarmen.« Er schmunzelte, als Davard seinen Vorschlag unterbreitete. »Pst, denke nicht zu intensiv über diese Idee nach. Auch so etwas lesen sie. Kunwolf soll für uns denken, ihn vermögen sie nicht auszulesen, da er tot ist. Er soll sich umschauen. Remy de Remuer hätte mir selbst als Spender gefallen, aber mein Sohn hatte etwas dagegen.«
Ansgar von Hohenfelde
Ansgar blieb neben Brandur stehen, ehe er Dave einfach in den Arm nahm und an sich drückte. "Ich wusste es auch so Davy, aber es zu hören ist wunderschön", sagte Ans total aus der Puste. "Das hast Du schön gesagt, sag es auch dem alten Gobo. Er hat es verdient. Wobei, wenn man es so hört, dass es für andere Ohren bestimmt ist, nicht mal für einen selbst, ist es sogar noch schöner. Brandur hat Recht und vor allem Ciel hat Recht. Was wenn es nicht nur eines von diesen Häusern gibt? Sollten wir das nicht klären? Und sind wir dann nicht wie die anderen, die einfach weggeschaut haben? Was machen wir denn anderes, wenn wir den Deckel darauf lassen? Wenn es keine anderen gibt wunderbar. Und falls doch, warten vielleicht andere auf Hilfe. Auf Hilfe die niemals kommt, weil wir uns drücken? Was hätten wir dafür gegeben, wenn nur einmal irgendwer sich zwischen uns und sie gestellt hätte. Das habe ich Massimo vorgehalten. Bin ich besser wenn ich den Deckel zulasse und gar nicht drunter gucken will? Wir sind trotz allem Hohenfelde Davy, wie die neuen davon aussehen bestimmen wir. Wir waren noch nie feige und Du bist es auch nicht. Manchmal ist Flucht die einzige Möglichkeit Dave", sagte Ansgar. Er musterte Brandur und hörte seinem Onkel genau zu. "Maurice de la Cantillion oder Jules de Mirault sind hier am Hofe, allerdings sind beide mächtig. Vielleicht sollte er einen Novizen wählen", erklärte Ansgar und griff auf seine Gabe, ehe er sie wieder sanft losließ und breit grinste.
Brandur von Hohenfelde
Brandur mochte es nicht, wenn ihn jemand belauschte, aber in dem Falle war das vielleicht sogar gut gewesen. Er räusperte sich verlegen und blickte bierernst drein. »Wohl gesprochen. Der Prince wartet sicher bereits auf uns, wenn er nicht schon allein abgeflogen ist. Ist die halbe Stunde schon rum? Nun, wir werden es sehen.« Brandur gab den Weg vor und begab sich zu der Stelle, wo der Cockatrice bereits gesattelt wartete samt einem sehr ungeduldig aussehenden Ciel, der gerade einen Dienstboten wegen irgendeiner Lappalie zusammenstauchte.
Davard von Hohenfelde
Dave, Kunwolf und Ansgar waren Brandur gefolgt. "Verzeiht Herr, wir mussten noch eine Kleinigkeit besprechen. Aber wir haben uns geeinigt Euch zu unterstützen. Ihr habt Recht. Wenn wir es heute nicht zuende bringen dann nie. Wir stehen Euch bei", sagte Dave freundlich.
Linhard von Hohenfelde
Linhard gesellte sich dazu und drückte Ciel zur Begrüßung. "Man war das turbolent. Wollen wir nicht noch Bellamy mitnehmen, ich hole schon mal Aqui....laaaaaaaaaa eieiei", stöhnte Lin und schnappte sich Ciel. "Ksss wir haben die Babys auf Aquilla vergessen", stöhnte Lin und er fand dass er in letzter Zeit ziemlich viel stöhnte. Er schnupperte kurz an Ciel, grinste und ließ ihn wieder los.
Ciel Felicien de Souvagne
»Ja, ich stinke heute. Wenn du es wissen willst, ich bin auch nicht rasiert, ungekämmt und habe weder zähnegeputzt noch frische Unterwäsche angezogen. Die Babys ... die Babys!« Ciel riss entsetzt die Augen auf. »Au wei.« Er winkte einen Dienstboten heran, drückte ihm die die Tasche mit den beiden eingewickelten Leichnamen in die Hand und befahl: »In die Kühlkammer. Eingewickelt belassen und nichts dazu legen. Der Inhalt ist persönliches Eigentum der Marquises von Hohenfelde.« Der Dienstbote nickte und brachte das Gepäck weg. »Ich wollte übrigens gerade aufbrechen, ich habe nur noch auf Alexandre gewartet. Ah, da ist er.« Der Erzhexer quälte sich gerade, genau so langsam wie zuvor Ansgar, die Palasttreppe hinab. Da Zerbino ihm nicht half, eilte Brandur hinzu und hakte ihn unter. Ciel registrierte es wenig begeistert. »Parcival begleitet uns nicht, wie es aussieht. Dann mal alle auf das Huhn.«
Linhard von Hohenfelde
Parcival: Sein gewaltiges Drachenhahn landete neben dem Tier von Ciel und schaute zu ihm herab, genauso wie der Magistral der Himmelsaugen. "Ich bin an Eurer Seite Herr, dass ist doch selbstverständlich. Aber ich reise auf meinem Tier, sollte etwas sein, ich stehe Euch stets bei. Sind wir vollzählig oder kommt noch jemand mit?", hakte er nach.
Linhard von Hohenfelde
Lin nickte dankbar. "Ich weiß dass doch, ich bin nicht gepflegter. Es war nur Dein vertrauter Geruch seit gestern, Dir nah sein für den Kampf. Wir waren ein gutes Team, wir sind es noch. Und da drinnen Ciel geben wir die Führung, bis zu dem Siegel. Danach ist das ganze unter Deinem Kommando. Und sollten wir das wuppen, dann sollten wir uns ein Wochenende im Tal entspannen. Ich lade Dich ein. Danke für alles", flüsterte Lin ihm ins Ohr.
Ciel Felicien de Souvagne
Ciel blickte ehrfürchtig das gewaltige Tier hinauf. "Das freut mich", sagte er etwas kleinlaut und mit zu hoher Stimme. "Bellamy wollten wir noch mitnehmen. Die Himmelsaugen sollen ihn suchen und derjenige, der am nächsten bei ihm ist, soll nach ihm schicken. Wenn Bellamy es für erforderlich hält, soll er ruhig ein oder mehrere weitere Gardisten seiner Wahl mitnehmen." Als Lin ihm ins Ohr flüsterte, bekam Ciel eine Gänsehaut. Ihm gefiel es etwas zu gut, was Linhard sagte. "Ja, das waren wir ... ein gutes Team. Dich möchte ich nicht zum Feind haben. Ich freu mich auf das Wochenende im Tal."
Linhard von Hohenfelde
"Dito", wisperte Lin zurück und ließ ihn los um auf Aquilla zu steigen. Von oben musterte er Ciel einen Moment und verkniff sich ein Grinsen. Es war schon gut gewesen, dass sie ziemlich müde gewesen waren. Sie verstanden sich wirklich gut, sie würden gute Kampfgefährten abgeben. Seite an Seite in der Schlacht oder auch zwischen den Laken. Nun grinste Lin doch und reichte seinem Vater die Hand.
Davard von Hohenfelde
Dave verharrte einen Moment und rief Kariakin mental zu sich. Der große Greif gesellte sich ebenfalls zu der Gruppe dazu und war mit Abstand das größte Fluggeschöpf dass unter ihnen stand. "Bellamy und einige weitere können gerne mit mir reisen", bot Dave an und schaute von Lin zu Ciel, er grinste kurz und schaute dann einfach in den Garten. Die beiden teilten mehr als den drei-Tage-Bart, aber er gönnte es ihnen.
Brandur von Hohenfelde
"Wo bleiben deine Manieren?", fragte Brandur mit einem Schmunzeln. Er half zuerst dem angeschlagenen Alexandre hinauf zu Parcival und war ihm auch beim Anlegen der Gurte um die Hüfte behilflich. Dabei genoss er den biestigen Blick des Prince in seinem Nacken. Um dem ganzen die Krone aufzusetzen, setzte Brandur sich hinter Alexandre und gurtete sich dort fest. Als Ciel vor Wut rote Wangen bekam, zwinkerte der Hexenmeister Linhard zu. "Ich dachte, ihr zwei wolltet vielleicht ungestört reisen." So schnell wie Ciels Zorn gekommen war, verpuffte er auch wieder. Er kletterte hinter Linhard, schnallte sich an und würdigte Brandur keines Blickes mehr.
Linhard von Hohenfelde
Linhard setzte gerade zu einer Entschuldigung an, als er mit einmal verstand, was Brandur bezweckte. Er grinste über beide Ohren und sicherte Ciel hinter sich. "Keks Paps", freute sich Lin. Gleichgültig was zwischen ihm und Ciel noch entstehen würde, sie waren Freunde und sogar eine Familie geworden und Brandur zurrte es gerade fest, so wie er die Gurte um Ciel festzurrte, damit ihm nichts geschehen konnte. "Schön dass Du mit mir reist", sagte Lin gut gelaunt.
Bellamy Bourgeois
Bellamy trat gemeinsam mit Boldi nach draußen. Er grüßte alle knapp und gesellte sich dann zu Dave um mit auf den großen Greifen zu steigen. Nachdem er saß, zog er Boldi mit auf das Tier. "Na dann, ich bin gespannt was uns erwartet Hoheit", sagte er gut gelaunt.
Ciel Felicien de Souvagne
"An den Humor deiner Familie werde ich mich wohl nie gewöhnen", murrte Ciel, aber das Murren war nur noch pro forma. "Aber so können wir ungestört lästern", antwortete er grinsend. Er wartete, bis auch Belly und Boldy sich festgeschnallt hatten. Dabei stellte er fest, dass die zwei sich ziemlich ähnlich sahen. Wenn er sich recht entsann, waren sie auch beide Waisen. Er würde bei Gelegenheit eine entsprechende Untersuchung veranlassen. "Uns erwartet ein menschenfressendes Haus, Bellamy, blutende Wände und köpfekochende Irre. So, alle bereit? Können wir los?"
Jules de Mireault
Jules gesellte sich einige Augenblicke später ebenfalls dazu und Parcival zog seinen Kollegen mit auf den gewaltigen Drachenhahn. Jules sicherte sich und ließ seinen Blick einmal kurz über die Gruppe schweifen. Also wenn die Macht nicht ausreichte, dann mussten sie wirklich ganz andere Geschütze auffahren und zwar die geballte Macht des Ordens. Die hatte bis jetzt noch jeden Feind in die Knie gezwungen. "Hoheit ich begleite Euch ebenfalls. Boldi und ich haben etwas in Naridien zu klären und wir stehen Euch selbstverständlich bei. Das trifft sich gut", sagte Jules freundlich und streckte den Arm nach Gufo aus, der sich darauf niederließ.
Jules de Mireault
"Wie Bellamy erwartet uns? So schlimm ist der doch gar nicht", lachte Jules.
Ciel Felicien de Souvagne
"Dann willkommen im Team", sagte Ciel freundlich, der Jules sehr schätzte. Er warf noch einmal einen Blick auf die versammelte Mannschaft. Auf Jules` Scherz hin verzog er gequält das Gesicht. Heute machten die Leute offenbar gern Witze auf seine Kosten. "Sind schlechte Scherze nicht die Aufgabe von Khawa? Oder stellen Sie die Vertretung? Nun denn, wir sind vollzählig. Auf nach Naridien. Es gilt ein Haus zu erschlagen."
Linhard von Hohenfelde
Linhard lachte leise. "Ja der Humor der Hohenfelde ist recht schwarz. Aber Du musst meinen Onkel Veyd kennenlernen, dagegen sind wir noch harmlos. Er ist Bankier. Du wirst ihn noch kennenlernen. Ja wir können uns alles erzählen, Du wirst Dich dran gewöhnen. Eure Seite der Familie hat auch so einige Eigenarten die recht lustig sind. Und geil. Los gehts Schneckchen", gibbelte Lin und gab Aquilla das Zeichen zum Abflug. Das Drachenhuhn hob in den Himmel ab und die anderen Tiere folgten. Kariakin bildete das Schlusslicht, da er schnell genug war, die anderen zur Not einholen zu können.
Ciel Felicien de Souvagne
Ciel kniff Linhard in die Seite. Er fand jedoch keinen Speck, wie bei Ferrau, sondern nur Muskeln und Haut, also kniff er dort hinein. Er kniff ihn kräftig, so dass es auch weh tat, dann lehnte er sich schmunzelnd an ihn an. "Ich schlafe eine Runde. Ich muss dann fit sein. Du kümmerst dich um den Flug, ja?"
Linhard von Hohenfelde
Linhard schaute ihn total perplex über die Schulter an, für den Kniff. "Ja schlaf nur und halt Dich richtig fest. Umarm mich um den Bauch, falls was ist, kann ich Deine Hände packen und Dich so festhalten. Schlaf gut Ciel", sagte Lin liebevoll.
Ciel Felicien de Souvagne
Ciel ließ sich das nicht zwei Mal sagen. Er umarmte den neu gewonnenen Freund ganz fest und seine Arme wurden erst lockerer, als er einschlief. Er hatte den Kopf in Linhards Halsbeuge gebettet, war aber wegen seiner geringeren Körpergröße im Schlaf wieder heruntergerurscht und schnarchte Linhard leise ins Genick.