Varmikan betrat die Schreibstube und zuckte die Achseln.
"Urako ist unterwegs, vermutlich Gasmi abfangen oder hat ihn schon abgefangen. Was hattest Du vorhin draußen zu suchen? Ich hab mir Sorgen gemacht. Abends solltest Du nicht einfach draußen herum laufen ohne mir vorher Bescheid zu geben wo Du bist. Ich habe nach Dir gespürt Sternchen", erklärte Varmikan und stellte einen Teller voller Brote auf den Tisch.
"Hier iss", sagte der Frostalb und ließ es sich direkt schmecken.
Dave nahm sich ebenfalls eines der Brote.
"Ich habe draußen mit Pavo auf der Treppe gesessen und die Lage besprochen. Die ganze Sache mit Mo ging mir nicht aus dem Kopf. Reden wir ein anderes Mal darüber.
Viel wichtiger ist, ich habe beide Häuser kaufen können. Das nebenan war genauso versiegelt wie das gegenüber unseres Haupteingangs. Das Nachbarhaus gehört Dir Klingenohr, ich habe es für Dich gekauft.
Das Haus gegenüber unseres Seiteneingangs, direkt neben der Treppe am Wachtturm bleibt mein Besitz.
Kurzum, wir können unsere Wohngemeinschaft starten. Es hat einiges an Zeit, Mühe, Verhandlung und Geld gekostet, aber jetzt steht die Sache mit dem Umzug.
Unter anderem habe ich mich auch deshalb mit Pavo getroffen.
Nicht vorrangig, aber trotzdem habe ich ihn direkt darüber informiert, dass wir bald ausziehen. Abends sitzen wir dann eine Treppe weiter für unseren Feierabendkaffee oder unsere Rauchstange.
Klingenöhrchen, ich habe schon Probe gesessen, weißt Du was mir da aufgefallen ist? Am Hinterausgang direkt an unserem neuen Haus endet die Mauer und dort beginnt das Geländer. Das heißt, wenn wir abends auf der Treppe sitzen, schauen wir genau auf den Fluß, anstatt vor die Mauer.
Und ganz praktisch, wenn die Küchenpumpe mal nicht funktioniert ist der Brunnen direkt um die Ecke. Ich meine so ist es nur ein Haus weiter, aber direkt neben dem Haus ist doch noch praktischer.
Ach und ein kleiner Hühnerstall ist vor dem Haus. Agathes Einrichtung steht also vor unserer!
Was sagst Du dazu? Wir müssten eigentlich eine Einweihungsparty machen oder nicht? Jedenfalls mit Puschel", grinste Dave und mampfte sein Brot.
"Was ich dazu sage? Das ist super! Was sage ich perfekt! Das ist genial. Ich weiß ja, dass Du sowas drauf hast, aber dass Du es so gut drauf hast, habe ich nicht gewusst. Und nebenbei, Danke Schätzchen, dass ist echt ein hammermäßiges Geschenk. Klar weihen wir unser Haus ein", grinste Varmikan von einem Ohr zum anderen.
Dave wollte sich noch ein Brot nehmen, aber Varmikan hatte in der Zeit wo Dave eines gegessen hatte schon den Rest verdrückt.
"Ich hatte Hunger", grinste Varmi entschuldigend.
"Du kleiner Vielfraß, ich frage mich wo Du das lässt. Schauen wir mal nach, was vom Mittag noch übrig ist, dass können wir aufessen. Los komm mit", grinste Dave zurück und zog Varmikan mit in Richtung Küche.
Es klopfte zaghaft an der Tür des Geisterhauses.
Dave musterte Varmi verdutzt, wer um diese Zeit so spät noch etwas von ihnen wollte. Vielleicht ein Notfall für Pavo? Sicherheitshalber legte er eine Hand auf seinen Dolch.
Da der Naridier gerade in der Nähe der Tür stand, öffnete er die Tür. Der Magier erstarrte und wurde weiß wie eine Wand. Varmikan musterte seinen Mann, eilte sofort an seine Seite und stützte ihn.
"Sternchen, was ist los?", fragte Varmi besorgt.
Dave befreite sich behutsam von Varmikan und umarmte die alte Frau die vor der Tür stand.
"Mama", flüsterte Dave, küsste sie auf sie Wange und drückte sie fest an sich.
"Davy, mein Kleiner", antwortete sie und strich ihm liebevoll über den Rücken.
"Komm rein", grinste Varmikan gut gelaunt.
"Varmi das ist...", setzte Dave an.
"Deine Ma, ich habs mit bekommen. Zudem hast Du ihre Augen. Ich bin Varmikan, Daves Verlobter. Komm bitte rein", stellte sich Varmikan vor.
Melisande nickte und schmunzelte Varmi an.
"Ich erkenne Deine Farben, ich habe Deine Farben oft neben denen von Davy gesehen. Mehr noch, Ihr wandelt zusammen im Nexus, Davy ist ein Lieber, er ist ein guter Junge", freute sich Melisande.
"Er ist der Beste, ich liebe Deinen Sohn", grinste Varmikan.
Melisande lächelte und folgte Varmikan ins Haus.
"Du solltest bereits auf dem Weg nach Rakshanistan sein, nach Cara´Cor.
Mama was machst Du hier?", fragte Dave völlig durcheinander.
"Als ich erwachte habe ich mich umentschieden, ich lasse mich von niemanden mehr irgendwohin schicken. Ich musste Dich einfach sehen... wir haben uns so lange nicht gesehen... wie könnte ich abreisen ohne Dich jemals wieder gedrückt zu haben?
Das geht nicht, auch wenn es niemand versteht...", antwortete Melisande und drückte Dave fest an sich.
"Doch ich verstehe es. Du bleibst solange hier, solange Du möchtest Ma. Und richtig, Du musst überhaupt nichts. Du bist frei", flüsterte Dave und drückte Melisande.
"Korrekt, frei und sicher. Mich würde es auch freuen wenn Du bleibst", grinste Varmikan total glücklich.
Der Frostalb war überglücklich, seine Schwiegermutter kennenzulernen, zudem war sie noch eine liebe Person. Melisande war wie seine Ma - eine richtige Mama.
Varmi freute sich für seinen Schatz. Er strich Dave kurz über den Rücken.
"Deine Ma kann bei uns auf der Couch schlafen, ich mache ihr das Bett zurecht. Kommt nach Ihr zwei", grinste Varmi und machte sich auf den Weg ins Quartier.
`Willkommen... willkommen Zuhause Mama´, übermittelte Dave Melisande.
Die alte Frau nickte zur Antwort einfach nur glücklich.