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Die Reise von Morasa, Varmikan und Dave hatte einige Zeit in Anspruch genommen, aber endlich waren sie wieder in Shohiro. Der Abend dämmerte und die Nacht zog auf.
Ein bunter Mischmasch an Völkern und Mischlingen bevölkerte immer noch die Straßen.
Wie der Frostalb wusste, nahm der Strom der Passanten auch zu dieser Zeit in Shohiro nicht ab. Die Stadt pulsierte vor Leben, sie schlief niemals, es wechselte nur die Schicht, der Schwärmer. Tag- und Nachtfalter, mit den Tieren konnte man die Bewohner Shohiros wohl am Besten vergleichen.
Die meisten Passanten warfen ihnen kurz einen Blick zu. Aber sie schenkten weder Dave noch Morasa besondere Beachtung, sondern Varmikan war Ziel des zweiten Blicks.
Ein Frostalb sah man auch nicht alle Tage im Trubel Shohiros. Zudem war Varmikan so blass, dass er in der Dunkelheit zu leuchten schien. Seine Blässe gab ihm den Anschein von etwas, dass man gegen seinen Willen aus der Dunkelheit gezerrt hatte. Die aufziehende Nacht schien ihn mit diesem Umstand allerdings wieder zu versöhnen.
An dem Waldalben störte sich niemand. Ob freier Mann oder Eigentum von Varmikan, den Leuten war es gleich. Den Menschen in Shohiro war fast alles gleich, mit einigen Ausnahmen, dem persönlichen Wohlbefinden und natürlich auch Geld.
Dave und Varmikan freuten sich wieder zurück Zuhause zu sein. Sie ritten durch breite Straßen, vorbei an Verkaufsständen, dann durch schmale Gassen im Geleitschutz der beiden großen Hunde.
Morasa saß hinter Varmikan auf Choco, dem schweren Ross des Frostalben. Sie ritten weiter, bis man einen nahen Bach hörte. Allerdings ritten sie nicht weiter darauf zu, sondern hielten vor der Mauer eines alten Fachwerkhauses.
Dave stieg kurz ab, öffnete das Tor und ließ den Tross bestehend aus Varmikan, Morasa und den beiden Hunden passieren. Dann folgte er selbst mit Rulrot und verschloss das Tor wieder sorgfältig.
Das Haus machte schon von außen einen gemütlichen und einladenden Eindruck. Das spitz-zulaufende Dach, die Bleiglasfenster, die dicken dunklen Balken die sich kontrastreich von hellen Putz der Fassade abhoben. Eingefasst von einer hohen Mauer, bot es zudem Sicherheit vor unerwartetem Besuch, wie vor Gefahren jeder Art. Irgendwie hatte das Haus die Optik eines kleinen Bollwerks.
Dave und Varmikan ritten ein Stück weiter, stellten die Pferde im Stall ab und machten sich dann gemeinsam mit Morasa auf den Weg ins Haus.
Der Naridier schloss die Tür auf und ließ Varmikan und Morasa den Vortritt.
"Willkommen im Haus der Geister", sagte Dave freundlich.
"Setzen wir uns ins Wohnzimmer, folg mir einfach. Dort können wir uns gerne unterhalten", bot Varmikan Morasa an.
"Ich trommele die anderen zusammen um Dich vorzustellen Morasa", grinste Dave und verschwand im Haus.