Pavo freute sich über die schnelle Zusage von Minaddar.
"Wann Du anfangen kannst? Am besten sofort, je eher ich Dich als meinen Gefhilfen an meiner Seite habe, umso besser. Erst einmal willkommen in meiner Heilstube und an meiner Seite Minaddar. Das Du direkt zusagst, freut mich. Also sind wir ab sofort ein Team.
Ein Tempel ist eine spezielle Wohngruppe, da stimme ich Dir zu. Man hat keinerlei Privatssphäre. Aber die ist dort bewusst nicht gewollt, über das für und wieder können wir gerne einmal am Abend debattieren. Warum sich manchen wie verhält. Im Moment denke ich hast Du wichtigeres zu klären.
Hier wohnen wir übrigens auch in einer Wohngemeinschaft, allerdings hast Du hier Deine Privatssphäre. Dein Zimmer ist im Groben schon eingerichtet, was Dir noch fehlt, werden wir ergänzen. Nun als Lichtalb wirst Du hier in dieser Wohngemeinschaft auf einige Mitglieder stoßen, die Dich auf Grund Deines Volkes umgehend schätzen, andere die Dich für den selten Umstand grundlos meiden. Aber das dürfte Dir als Lichtalb bekannt sein. Dein Volk polarisiert, was natürlich nicht für alle Anhänger gelten muss. Überzeuge sie einfach durch Professionalität und durch Umgänglichkeit. Nicht jeder Lichtalb ist Anhänger der Ordnung und versucht diese in der Welt zu verbreiten.
Da Du vermutlich ohne jedes Startkapital anfangen wirst, gehen wir zu Anwolf in die Schreibstube und lassen Dir einen kleinen Vorschuss auszahlen. Vorhin gab es scheinbar einen Disput, als müssen wir schauen, was dort im Moment los ist. Daran wird aber Dein Vorschuss nicht scheitern Minaddar. Folge mir bitte in die Schreibstube", sagte Pavo freundlich und machte sich gemeinsam mit dem Lichtalben auf den Weg.
In der Schreibstube war es gerappelt voll.
Anwesend waren Dave, Varmikan, Anwolf - also die üblichen Verdächtigen, zudem Urako, die beiden Centauren, sowie der Neuzugang Dimicus. Daves Miene war für Pavo momentan dessen Stimmungsbarometer. Selten sah er Dave so missgelaunt. Worum es immer ging, Pavo hoffte die Anwesenden würden es aus der Welt schaffen.
Der alte Goblin zog den Lichtalben bis zu Anwolf durch und lächelte den jungen Magier freundlich an.
"Wolfi, ich weiß nicht was hier gerade los ist, aber ich benötige Deine Hilfe. Dies hier ist Minaddar, mein Gehilfe in der Heilstube. Ich habe ihn soeben eingestellt. Da er frisch aus dem Tempel kommt, hat der gute Mann noch kein Startkapital für seinen Lebensunterhalt. Deshalb möchte ich, dass er einen Vorschuss gewährt bekommt", erklärte Pavo freundlich.
"Sicher, dass ist kein Problem Pavo. Wir strecken ihm 50 Taler vor, die er dann jeweils in kleinen Raten von seinem Lohn abgezogen bekommt. Bis die Schuld getilgt ist", erläuterte Anwolf freundlich.
Anwolf nahm sich die Handvorschusskasse, zählte 50 Taler ab und legte sie beseite. Dann schrieb er fein säuberlich einen Schuldschein über einen Vorschuss in Höhe von 50 Taler und unterschrieb ihn. Er reichte mit freundlichem Lächeln den Alben den Schuldschein.
"Du musst hier unten unterschreiben. Darunter die Linien sind frei, dort tragen wir Monat für Monat die Summe ein, die Du abbezahlt hast und wir beide unterschreiben dahinter. Da es sich um einen Lohnvorschuss handelt, ist dieser Zinslos. Sobald Du unterschrieben hast, gehören die Taler Dir.
Nebenbei herzlich willkommen, ich wünsche Dir viel Glück und Spaß in Deinem Neuen Job. Pavo hat eigentlich immer ganz interessante Kunden. Falls etwas sein sollte, oder fragen bezüglich der Preise bestehen, sollte Pavo nicht anwesend sein, kann ich Dir auch weiterhelfen. Mein Name ist Anwolf von Hohenfelde und ich erledige für Pavo die Buchführung. Aber das wird Dir Pavo in Kürze sicher noch genauer erläutern.
Was hier gerade los ist? Es kam wohl zu einem Wortgefecht, worauf hin Jeelen ebenfalls die falschen Worte wählte. Daraufhin verloren die Centauren den Kopf. Urako hat die beiden vorerst beschwichtigt. Dave hat sie vor die Wahl gestellt, ob sie nun bleiben oder gehen möchten, denn letztendlich meint es hier keiner von uns mit ihnen schlecht. Du weißt schließlich wie das ist, wenn Du ein Furunkel herausschneidest, dann weil Du es musst und nicht um den Patienten zu quälen.
Aber diesen Umstand muss ein Patient manchmal erst begreifen. Schmerzen oder Schock vernebeln manchmal die klare Sicht. Ich bin sicher, dass alle wieder zusammen finden werden. Keiner möchte dem anderen etwas Böses, es ist wie man so schön sagt, einfach Scheiße gelaufen", grinste Wolfi und tippte auf die gestrichelte Linie für die Unterschrift des Schuldscheins.
"Dort bitte unterschreiben", wiederholte er freundlich und hielt Minaddar die Schreibfeder hin.