Leinen los
Silvano de Mancini
Die drei Kriegsschiffe lagen immer noch als Päckchen in souvagnischen Küstengewässern. Die Festlichkeiten waren beendet, so feucht-fröhlich wie gefeiert worden war, zeigte sich die See. Am 21.10.203 waren die Kriegsschiffe entgegen ihrer eigentlichen Verwendung, weder in den Krieg gezogen, sondern hatten die Grundlage für den Hafen der Ehe geboten. Einmal für Silvano und Boldiszar und ebenso für Ciel und Francois. Dort wo alles für beide Paare begann wurden auch die Ehen geschlossen und besiegelt - auf der Choucas. Der Morgen der ersten Betriebsamkeit nach den dreitägigen Feierlichkeiten zeigte sich noch etwas verschlafen. Die Matrosen machten klar Schiff, die Mannschaften zogen sich auf ihre eigenen Schiffe zurück, die letzten Reste der Feierlichkeiten wurden beseitigt und die Schiffs-Damen von denen jede den Namen eines Vogel trug, wurden aus dem Päckchen gelöst. Müde aber glücklich betrat Silvano das Deck und wurde wie üblich von Jaques angekündigt. Foufou begleitete sein Herrchen und konnte es kaum abwarten. Der uralte Pudel liebte das Meer genauso wie sein Herr. Wenn die Choucas mit vollen Segeln über die Wellenkämme dahinschoss, klemmte er seine schwarze Nase zwischen die Reelingsstreben, so dass der Wind seine schwarzen Locken durchwirbelte. Im Moment wirbelte Foufou aber selbst und zwar um die Beine von Vano. Mancini blieb kurz stehen, kraulte den alten Hundeopa zwischen den Ohren und übernahm das Steuer. Fou schaute mit treuem Blick zu seinem Herrn auf. In den brauen Augen lag ein "na los mach schon, schnell" als er Vano betrachtete. "ANKER AUF!", befahl Mancini und der Befehl wurde sofort in die Tat umgesetzt. "Anker auf- und eingehievt Käptn", kam die Meldung. Silvano schaute wie weit Rene und James mit ihren Vorbereitungen waren. Er hatte es etwas leichter, da die Choucas das größere und damit auch das höhere der drei Segelschiffe war. Er gab seinen Kollegen das Zeichen dass sie aufbrechen würden und er die Führung übernahm. "Volle Segel setzen, direkter Kurs auf Farisin", brüllte Mancini. Die Matrosen kletterten flink und sicher, so wie es Rene und James ebenfalls von ihrer eigenen Mannschaft gewohnt waren. Die Segel der Choucas breiteten sich aus und fingen aufbauschend den Wind mit einem Knarzen ein. Die Brigg setzte sich mit einem Ruck in Bewegung, dass von Foufous Freudengeheul untermalt wurde.
Rene Lothair de Brisay
Rene war als ältester der drei Kapitäne gleichzeitig auch einer der ältesten Anwesenden auf den drei Schiffen überhaupt. Die Doppelhochzeit hatte ihn erschöpft. Wobei weniger die Trauung daran Schuld trug als vielmehr die anschließende Feier. Er vertrug einfach nicht mehr so viel wie früher. Der Kater quälte ihn mit Kopfschmerzen, Übelkeit und eine furchtbar zerknautschen Antlitz, das auch die Perücke und der perfekt gezwirbelte Bart nicht kaschieren konnten. Dennoch war er guter Dinge und wenn sich daran noch etwas ändern sollte, hatte er seine Offiziere. »Segel setzen, Choucas folgen«, brüllte er. Einen Anker gab es nicht zu lichten, da die Mouette an der größeren Brigg festgetäut gewesen war. Die Matrosen kletterten überall herum, um die eingerollten Stoffbahnen zu lösen. Unten fixierten die anderen Matrosen die Taue und zogen sie straff. Die Segel blähten sich und die kleinere Mouette sauste ihrer großen Schwester hinterher. Diejenigen Matrosen, die noch oben waren, wurden ordentlich durchgeschüttelt. Es wurde noch hier und da nachkorrigiert, dann kletterten auch die letzten Seemänner hinunter, vom Ausguck abgesehen, der es sich im Krähennest gemütlich machte. Rene stand am Steuerrad und lenkte die Mouette mit sicherer Hand und sie folgte der Choucas in den Sonnenaufgang hinein.
James de Dusolier
James stand am Morgen auf dem Achterdeck an der Reeling, gönnte sich eine Pfeife und unterhielt sich gut gelaunt mit seinem Bruder Jaques, der auf der Choucas an der Reeling stand. Wer immer neben den beiden gestanden hätte, hätte nach Wochen noch klingende Ohren gehabt. Aber für Seemänner und besonders für die Offiziere war es Normalität in einer Lautstärke zu sprechen die Wind, Sturm und auch Entfernungen mühelos überbrückte. Und zwei Dusouliers benötigten niemals einen Grund miteinander zu sprechen, wenn mussten sie ehr einen suchen um nicht zusammen zu kleben. Von der für sie minimalen Entfernung von einigen Metern Luftlinie ließen sie sich jedenfalls nicht abschrecken. James hatte die Feier gut überstanden und so manchen Schnaps genossen, den er doch lieber hätte stehen lassen sollen. Aber wenn ein Verwandter heiratete, und er wertete Vano als Verwandten, dann gab man sein Bestes und feierte bis die Schwarte krachte. Jedenfalls war es so bei ihnen Brauch. Als sich die Choucas startklar machte, die Vertäuungen gelöst und die Fender eingeholt wurden, machte er sich ebenfalls auf zum Steuerrad. Er gab der Choucas und der Mouette einigen Vorsprung um sich dann mit der Cygnus den beiden Schwesterschiffen anzuschließen. Er folgte ihnen aber nicht direkt im Kielwasser sondern zog versetzt zu ihnen auf, so dass sein Klüverbaum neben dem Heck der Mouette auftauchte. So konnten sie besser die See im Auge behalten und schneller auf mögliche Feinde reagieren, als wenn sie im "Gänsemarsch" übers Wasser schossen. Gut gelaunt machte es sich James am Steuer gemütlich, Ciel schien dank seiner Hochzeit die Pfaffenpläne vergessen zu haben. Für Sekunden schloss er die Augen und ließ die aufgehende Sonne sein Gesicht bescheinen, ehe er sich wieder voll und ganz der Fahrt widmete.
Bellamy Bourgeois
Bellamy trat hinaus aufs Deck und wunderte sich. Dann wurde ihm schlagartig klar, was ihn verwunderte, das Schiff segelte. Gebannt starrte er zu den vollen Segeln hoch und hinaus aufs Wasser. Er hatte sich die Fahrt eigentlich wie ein sanftes Dahingleiten vorgestellt, aber das Schiff war gewaltig schnell und seltsame Geschöpfe sprangen an der Seite aus dem Wasser, keckerten und verschwanden wieder. Ob die Biester gefährlich waren? Warum schwammen die neben ihnen? Er beobachtete die Wesen misstrauisch, aber sie schienen Spaß an der Welle zu haben, die das Schiff erzeugte. Er stellte sich an die Reeling und schaute ihnen bei ihrem seltsamen Wellentanz zu und so langsam fing er auch an die Fahrt zu genießen. Er hielt für einen Moment das Gesicht in den Wind, und ließ sich die kurzen Stoppeln zerstrubbeln. Seine Frisur wurde nicht davon ruiniert. Er betrachtete die Wesen noch eine Weile und sah, dass es ganz schön viele unter Wasser waren, wie ein Rudel Wölfe, das war seine Schätzung. Aber niemand schien sich an ihnen zu stören, dann tat er es auch nicht. Sein Augenmerk galt nun seiner Aufgabe. Er schlenderte zu Remys Kabine, klopfte kurz und trat ein. "Remy ich muss Dich darum bitten den Duc eine Botschaft zukommen zu lassen. Sie ist sehr privat, aber ich finde er muss vorgewarnt werden, damit es nicht zu unnötigem Familienstreit kommt. Um wen es geht dürfte klar sein, CIEL", sagte Bell.
Remy de Remuer
Maurice durfte die Tür öffnen und Bellamy erblickte seine Hoheit Prince Remy de Souvagne, Chevalier de Remuer, in Unterhose in seiner Koje herumlümmelnd, eine Schüssel mit Knabbereien in Griffreichweite, genau wie einen Weinkrug, den er festhielt, damit er bei dem momentanen Geschaukel nicht herunterrutschte. Maurice sah genau so aus, nur setzte er sich nun wieder in der Koje gegenüber. »Lass mich raten«, erklärte Remy und entgegen dem, wie er aussah, klang er vollkommen nüchtern. Er hatte beständig getrunken, aber immer nur kleine Mengen, da er den Geschmack genoss. »Ciel hat einen Plan, nicht wahr?«
Bellamy Bourgeois
"Einen grauenvollen Plan, ja den hat er. Und ich weiß dass Du ein Himmelsauge bist und Dich sehr gut mit dem Duc verstehst. Ciel übertreibt es leider wieder mit seiner Moral, an die er sich selbst leider nur selten hält. Er meint es wie immer gut - diesmal für seine Mutter. Aber er wird damit das Verhältnis zu seinem Vater einäschern. Also müssen wir ihn warnen", gestand Bellamy.
Remy de Remuer
Remy angelte nach einer Gabel, spießte einen Shrimp auf, tunkte ihn in Soße und verzehrte ihn. »Du bist ja völlig aus dem Häuschen, entspann dich mal, Belly, ich dachte, du hast Urlaub. Soll ich dich mit seiner Majestät verbinden oder soll ich etwas ausrichten? Oh und Maurice, sei so freundlich und fütter mich mit den Shrimps, ich möchte meine Hände hinter dem Kopf verschränken, während ich arbeite.«
Bellamy Bourgeois
Belly blinzelte in Zeitlupe, während Maurice anfing seinen Herrn mit der Gabel voller Shrimps zu füttern. "Ich habe Urlaub, sobald ich diese Information losgeworden bin. Nein Du wirst sie Maximilien vortragen, denn zu Dir hat er ein anderes Verhältnis. Also - es geht los. Ciel hat herausgefunden, dass sein Vater ein Verhältnis hat. Er hat eine Affäre, mit wem, dass wollte Ciel mir nicht verraten. Jedenfalls hatte Ciel wohl bereits zweimal mit seinem Vater darüber gesprochen und verlangt, dass Maximilien seine Mutter über die Affäre aufklärt. Sprich entweder Max gesteht selbst seiner Frau, dass er ein Verhältnis hat, oder Ciel tut es! Du verstehst die Brisanz der Sache? Wenn Ciel seiner Mutter steckt, dass sein Vater ein Verhältnis hat, wird das in einer Katastrophe enden, für Ciel! Warum er so stur ist, kann ich nur vermuten. Er liebt seine Mutter und möchte sie nicht hintergangen wissen. Aber sind wir ehrlich, Ciel war mit Olivie verheiratet und war Nathan sehr zugetan. Ciel ist heute mit Francois verheiratet und ist Ferrau sehr zugetan. Und soweit ich das beurteilen kann, ist Ciel seinem Bruder Greg und seinem Schwager Linhard ebenfalls sehr zugetan. Gehen wir davon aus, dass auch nur mit einem der Genannten etwas läuft, dann lebt Ciel selbst dass, was er seinem Vater ankreidet. Der einzige Unterschied ist wohl, dass seine Affären voneinander wissen. Das vermute ich jetzt mal, denn sonst würde er sich nicht aufregen. Meine Bitte an Dich ist also etwas pikant. Du sollst Maximilien bitten seine Affäre selbst seiner Minette zu gestehen, damit dies nicht Ciel übernimmt. Früher hätte ich ihm dies selbst sagen können, aber nun nicht mehr. Erstens natürlich aufgrund der Entfernung. Ich bin kein Magier, aber ich habe schon genug Schande über mich gebracht und zu Dir hat er ein anderes Verhältnis. Bitte richte ihm das aus", bat Bell.
Remy de Remuer
Remy kaute eine Gabel voller Shrimps mit Soße herunter. Er reichte auch einen Shrimp ohne Soße an seinen Habicht weiter, der auf einer Stuhllehne saß. »Vermutlich ist er wütend, weil seine eigene Frau ihn auch hintergangen hat und daher nun etwas empfindlich. Dabei konnte sie nichts dafür, ich bin einfach in den Raum gekommen, sie hat mich gesehen und war hin und weg. Ist doch klar, dass Ciel dagegen nicht anstinken kann. Also gut, ich richte Max deine Bitte aus.« Remy schloss die Augen und sperrte seinen Mund auf, damit Maurice ihn weiter fütterte, während er sich im Nexus bei den Himmelsaugen einklinkte. Zunächst wurde er geblockt. ›Ich muss mit Max reden! Dringend, es ist ein Notfall, stellt mich durch!‹ Erst jetzt ließen die Himmelsaugen ihn wieder an ihrer Schwarmseele teilhaben. Es fühlte sich an, als würde Remy nach einem Ausritt im Winter in eine warme Badewanne eintauchen. ›Tut uns leid‹, hörte er wehmütige Stimmen. ›Aber das Verbot, Mitglieder der Krone auszulesen und so.‹ - ›Ich mach eine Blase um mich‹, antwortete Remy. ›Aber pikst sie nicht durch. Oh wie habe ich euch vermisst! Ich bin so allein!‹ Er heulte sich mental bei den Himmelsaugen aus, die ihn tröstend mit ihren Seelenfäden berührten. Die Blase lag wie eine Folie zwischen ihnen und es war nicht so schön wie sonst. Dennoch nahm Remy sich die Zeit, einige Minuten in der Gesellschaft der Himmelsaugen zu verweilen und mit ihnen Informationen auszutauschen, ehe er sich mit demjenigen verband, der am nächsten bei Maximilien befindlich war. Der klopfte nun an der Tür der Gemächer. »Majestät, Remy möchte Euch mental sprechen. Darf ich eine Verbindung herstellen?«
Maximilien Rivenet de Souvagne
"Ja lasst die Verbindung zu, wir sprechen mit ihm", antwortete Maximilien freundlich.
Remy de Remuer
Das Himmelsauge blickte Maximilien in die Augen und kurz darauf hörte er ein vertrautes Plärren in seinem Kopf. 'Hallo Max! Ich habe ein guuuute Nachricht, eine sehr gute! Du wirst dich wie verrückt freuen, so wie ich dich kenne, du solltest dir schon mal Gedanken machen, womit du anstößt und dich heute abend volllaufen lässt. Es ist meeeega! Ich hab aber auch eine schlechte Nachricht, die jedoch winzig ist und die Freude über die gute Nachricht nicht zu trüben vermag. Welche willst du zuerst hören?'
Maximilien Rivenet de Souvagne
Maximilien musste bei Remys Begrüßung unweigerlich grinsen. Normalerweise ließ er sich nicht zu so einer Geste herab, aber heute hatte er keine Verpflichtungen, saß gerade gemütlich im Wohnzimmer bei einem Kaffee und somit konnte er seiner Mimik freien Lauf lassen, ohne ein steinernes Gesicht tragen zu müssen. Remy war zwar manchmal eine Nervensäge ohne gleichen, aber er war auch von einem seltsamen sonnigen Gemüt, dass geradezu ansteckend war. Und eines vergaß Max ihm nie, die Aufmunterung in Ehveros. Gleich was manchmal zwischen ihnen gestanden hatte, das Heimweh dass er damals verspürt hatte, war tatsächlicher Schmerz und Remy hatte ihm diesen genommen. Jedenfalls größtenteils und dafür war ihm Max dankbar. Ehveros, nun er hatte versucht für andere Frieden zu vermitteln, die kein Interesse an Frieden gehabt hatten. Letzendendlich waren der einzig Aufrichtigen der scheinbar verlogene Rakshaner und der Tiefling gewesen. Beiden hatte am Frieden gelegen, die anderen waren scheinbar nur erschienen um sich vor der Weltelite mal richtig auskotzen zu können. Max dachte kurz an Tarkan, der irgendwo herumspukte und sich erholte und er dachte an den Fürsten Lyridima. Dann konzentrierte er sich auf Remy. "Remy?", fragte er in Gedanken.
Remy de Remuer
›Ich bin hier, Max! Also ich fang mit der guten Nachricht an, ja? Weil die ist wirklich toll, wir haben drei Tage durchgefeiert! Stell dir vor, Max, dein lieber Sohn Ciel hat auf dem Schiff still und heimlich seinen Fran geheiratet! Und nicht nur das, auch Silvano und Boldiszàr sind nun offiziell vermählt. Das ist so niedlich!‹ Remy musste mental schluchzen, während sein Körper weiter einen Shrimp nach dem anderen verzehrte.
Maximilien Rivenet de Souvagne
`Verheiratet? Na schau einer an, Ciel und verheiratet. Das er sich jemals trauen würde, habe ich nie geglaubt. Und dann heiratete er zuerst Olivie, wovon wir beide wissen, dass er das nur tat um sie vor einem Zwerg zu beschützen. Gut und rechtschaffen aber nicht nötig. Aber Fran ist eine gute Wahl. Sobald er heimkehrt, werden wir hier am Hof eine weitere Feier für ihn abhalten. Das Mancini irgendwann Boldiszar heiraten würde, war mir bewusst. Und ich wünsche den beiden alles Glück von Herzen, nun da ich weiß, dass sie keinen Verrat geplant haben und ihre Väter keinen begingen. Ich hoffe sie finden jenes Glück, dass ihren Eltern verwehrt blieb. Richte ihnen meine besten Wünsche aus. Beide haben einen Wunsch frei, als Hochzeitsgeschenk. Nun bitte den Klopper - ich sitzte gerade´, bat Max.
Remy de Remuer
›Oh, bitte, Max, das ist kein Klopper, nur eine Winzigkeit. Ein kleiner Kritikpunkt von eurem Sohn, der sich Sorgen um deine Ehe macht. Er denkt darüber nach, seine Mutter, äh, das ist jetzt etwas brisant, also es handelt sich natürlich nur um unbestätigte Gerüchte, totaler Tratsch, dass du noch irgendwo eine Affäre am laufen hättest. Geht mich nichts an, ist menschlich, kommt in der besten Ehe vor! Ciel ist jedoch in Sorge und gedenkt aufgrund des Tratsches mit seiner Mutter zu reden.‹
Maximilien Rivenet de Souvagne
Maximilien schnaubte wütend und das bekam Remy genauso mit, da er in Max Gedanken war. `Ich habe keine Affäre ich habe genau dreimal - ich wiederhole DREIMAL mit Fabien Sex gehabt. Und ich wüsste nicht, seit wann sich der Duc vor seinem Sohn oder überhaupt irgendwem rechtfertigen muss. Ich könnte Fabien heiraten, ich kann jeden heiraten oder verheiraten den ich möchte. Zudem ist das doch wohl meine Sache. Ich habe drei Frauen. Wunderbar. Was habe ich denn von denen? Die könnten auch auf dem Mond leben, da sähe ich sie vermutlich öfter und hätte mehr von ihnen. Ciel hat überhaupt keine Ahnung davon wie es ist ein isoliertes Leben zu führen. Sicher kann man aufführen, was jammert der Kerl auf hohem Niveau. Er besitzt alles, Reichtümer jenseits der Vorstellungskraft, Macht, Ländereien, ein Land, Menschen, alles - ja aber einige Dinge lassen sich nicht kaufen. Zuneigung zum Beispiel, als Duc muss ich mich verhalten wie ein Wesen jenseits dieser Welt. Ich stehe über allen Dingen und so habe ich zu entscheiden. Ich bin aber keine Statue - folglich nicht aus Stein! Ich habe ebenso Gefühle wie jeder Mensch. Und ich habe ebensolche Bedürfnisse, auch wenn das mein Sohn nicht glaubt, oder die Bevölkerung. Ich esse, schlafe, gehe aufs Klo und muss mal einen wegstecken bei Ainuwar!´, übermittelte Max stinksauer.
Remy de Remuer
›Es lag mir fern, dich zu verurteilen‹, wandte Remy schnell ein und bohrte einen Faden mit positiven Gefühlen in Maximiliens Seelenessenz. ›Es geht mich alles gaaar nix an! Und ich bin wohl der Letzte, der sich beschweren dürfte, nicht wahr? Ciel ist nur, hm, ich glaube, er hat wieder einen moralischen Tag!‹
Maximilien Rivenet de Souvagne
`Meine Wut gilt auch nicht Dir, sondern meinem neunmal klugen Sohn. Ob Dich das was angeht entscheide ich und sonst keiner. Zudem habe ich schon alles ausgeplaudert und das Du mich verstehst, weiß ich. Seinen moralischen Tag, aha. Wie ist seine Frau schwanger geworden? Handauflegen, ein Tanz im Mondschein, mit Schnaps gegurgelt? Wie?´, fragte Max brummig.
Remy de Remuer
›Na ja, vielleicht haben sie Mittel und Wege gefunden? Francois ist Heiler, er wüsste sicher einen Weg, den Samen des Mannes ohne Kontakt in die Höhle der Fruchtbarkeit zu bringen! Ich wollte dich nicht erbosen, soll ich Ciel irgendwas ausrichten?‹
Maximilien Rivenet de Souvagne
`Oh nein, dass wird seine Mutter tun, ich nicht. Ich lasse mich von meinem eigenen Sohn nicht erpressen und von meinen Frauen auch nicht. Was will er? Das ich Fabien abgebe? Das ich das keusche Leben lebe, dass er sich für sich wünscht, aber niemals umsetzt? Ist ja auch zum verzweifeln blöde so ein Mönchsleben. Kein Sex, keine Leibdiener, keine Privilegien, kein Geld, keine teure Gewandung - alles muss man hinter sich lassen. Weil ein armes Leben - Achtung tatata... Richtig ARM ist. Das hat Ciel in seinem Plan von ich lebe als Einsiedler nicht bedacht. Er hätte gerne als Einsiedler in einer Luxusmansarde gelebt, mit Leibdienerstamm, Seidenroben und dreimal täglichem Sex - so stellt er sich keusches Dasein vor. Oh ich vergaß die zwei knusprig brauen Rakshaner Leckerchen die ihm mit Palmwedeln Wind zufächern, damit er beim Poppen nicht ins Schwitzen kommt...´, knurrte Max.
Remy de Remuer
›Ich glaube, dein Sohn ist noch in der Selbstfindungsphase‹, versuchte Remy zu beschwichtigen. ›Pubertät! Bei manchen dauert die ziemlich lange! Ich glaube, er meint es gar nicht böse und das Mönchsleben sollte er in Ainuwars Namen doch einfach mal ausprobieren, finde ich, dann wären wir ihn, ähm, also wir hätten eine Weile Ruhe vor ihm und vielleicht würde es ihm auch gut tun‹, schlug Remy vor. ›Max, du kannst Leute begatten wo und wann du willst und auch wen du willst, aber ich vermute, dein Sohn hat damit ein ernstes Problem!‹
Maximilien Rivenet de Souvagne
`Das kann gut sein, er verhält sich wie ein Vierjähriger! Also ich wusste das mein Vater Sex hat und? Ohne gäbe es mich wohl kaum. Kein guter Gedanke, jetzt an meinen Vater zu denken. Gut und welches ernste Problem? Ich werde wohl kaum mit dem nächsten Sex warten, bis er sich damit abgefunden hat, da ist mein Schwanz vertrocknet, dass schwöre ich Dir. Aber er wünscht eine Konsequenz? Die kann er haben, was er kann, kann ich auch. Ich drehe den Spieß um. Welches Problem meinst Du?´, fragte Max.
Remy de Remuer
›Vielleicht fühlt er sich unangenehm daran erinnert, dass Olivie Gefallen an mir fand. Oder vielleicht fürchtet er, dass seine Mutter ihren Platz als deine Lieblingsfrau einbüßen muss. Vielleicht ist er auch neidisch. Oder eifersüchtig. Oder vielleicht meint er es schlicht und einfach wieder mit allen gut‹, schlug Remy vor.
Maximilien Rivenet de Souvagne
`Was denkt sich der Bengel? Klar kann man so fühlen, aber fühlen und nachdenken sind zwei Paar Schuhe. Meint er vielleicht ich habe nicht dran zu knabbern gehabt, keinen gehabt zu haben um irgendwas zu fragen? Wer fragt seine Amme nach Sex? Er? Lächerlich. Ich hätte meinen Vater gefragt, aber der war tot! Da bekommt man selten eine Antwort und Tipps noch weniger. Das ist nicht nur traurig, sondern auch frustierend und ja so habe ich manchmal auch reagiert. Zu verdenken? Bitte. Ich nahm es mir heraus, wieso auch nicht? Ich war 17 Jahre und hatte keine Sau, die mir irgendwas sagte, aber ich besaß ein ganzes Land. Toll, ich hätte ja mal bei einem Bauern klopfen können - huhu ich bin Dein Duc. Erklär mir mal wie man eine Alte klarmacht. PS das ist ein Befehl. So stellt er sich das vermutlich vor. So lief es aber nicht. Denn gleich was ich tat, eine Nation schaute zu. Wunderbar nicht wahr? Poppen auf politische Art, mal gemacht? Gleich, Du kannst nichts dafür und ich schaukele mich gerade hoch, weil ich mich selbst runterziehe. Vergiss den Ton. Aber eines noch. Wenn er es meinen Frauen sagt, dann haben die mich in der Hand. Momentan bin ich erpressbar was Ciel angeht - mach dies oder ich sage es ihnen. Dazu wird er keine Gelegenheit erhalten. Ich werde es ihnen selbst sagen. Der nächste Schritt ist, sie könnten sagen - mache dies oder das - oder wir gehen. Kein gutes Bild in der Öffentlichkeit. Also werde ich dem auch vorbeugen. Ich werde also in nächster Zeit öfter heiraten - zumindest einmal´, erklärte Max.
Remy de Remuer
›Und wen willst du heiraten? Fabien?‹, erkundigte sich Remy so neugierig wie besorgt und musste sich arg zusammennehmen, die gewünschte Information nicht einfach aus Maximiliens Geist zu entnehmen, wie er es gewohnt war. ›Wie ist das denn damals gelaufen, dein erstes Mal, weil du es gerade ansprichst, so ganz ohne dass es dir jemand beigebracht hat? Bei mir war das einfach! Ich war betrunken und wurde von der Dame zugeritten und als ich wieder zu mir kam, war mein Geld weg.‹ Remy feixte. ›Oh, da war ich noch jung‹, schmachtete er.
Maximilien Rivenet de Souvagne
`Leicht erklärt, mit einem Wort MERDE! Vermutlich ganz ähnlich, Leon hat eine "Dame" angeschleppt, die mich angelernt hat, was das anging. In unseren Kreisen ist das keine Hure vom Hafen oder sowas, dass sind Frauen die vögeln Dich um die Besinnung, so ist auch die Bezahlung - astronomisch. Nur sowas darfst Du leider nicht heiraten. Sonst machts noch Spaß. Spaß beiseite. Gezeigt bekommen wie es geht, heißt Du weißt ab dato was Du im Bett so tun kannst, was Spaß macht. Damit wäre das Problem ja auf leckere Art behoben. Die Frage die bleibt ist, wie bekommst Du eine ins Bett? Wie nannte Leon es? Charmantes Gesülze. Ich war auch noch jung, aber ich vermute für einige war ich da trotzdem schon alt. Ginge es nach mir wäre es nicht erst mit 17 passiert, aber ich hatte das leider nicht zu bestimmen. Besoffen? Na wunderbar für nichts bezahlt´, lachte Max mental.
Remy de Remuer
›Und wie ist es ausgegangen?‹, fragte Remy neugierig. ›Ich meine, irgendwie bist du ja doch unter die Haube gekommen. Weißt du, wen du da jetzt zusätzlich heiraten willst oder war das erstmal nur so eine Idee? Oh, sag nichts, ich weiß es! Du willst die Dame von damals heiraten!‹, rief er triumphierend.
Maximilien Rivenet de Souvagne
`Das wäre nur mit Nekromantie möglich, sie war um einiges älter als ich. Aber das wäre es gewesen. Nein ich weiß nicht wen, vielleicht Francesca de Cheverette. Sie hat Interesse bekundet, somit wäre sie dann zwar meine vierte Ehefrau, aber gen Stand meine Nummer eins. Oder ich werbe öffentlich um eine Frau. Das ist möglich, genauso könnte ich um einen Mann werben´, lachte Max.
Remy de Remuer
›Dann mach es doch‹, frohlockte Remy. ›Mir selber ist ja leider die Hose zugebunden per Dekret, ich hab Domi nicht vergessen, aber ich helf gern mit Rat und Tat aus!‹
Maximilien Rivenet de Souvagne
`Welches Dekret?´, fragte Max, `Ich weiß von keinem Dekret, Du etwa?´
Remy de Remuer
›Na dass ich Olivie zur Treue verpflichtet bin! So lange sie da war, war das auch üüüüberhaupt kein Problem, sie ist ja charmant und witzig und ein absoluter Traum! Und sie hat Jeanne! Aber ich hab leider nur Maurice, der mich zwar gut mit Shrimps füttert, aber kein sehr liebreizender Anblick ist.‹
Maximilien Rivenet de Souvagne
`Du hast Wort gehalten, dann halte ich es auch. Wenn Du zurück bist, vergiss das Dekret. Du hast von mir die Erlaubnis weitere Partner heiraten zu dürfen. Solange Du Deine Pflichten gegenüber Oli nicht vernachlässigst. Immerhin verstehe ich Dein Dillema, Du bist auch nur ein Mann. Der einzige in der Familie der keiner ist - ist Ciel´, knurrte Max.
Remy de Remuer
›Danke, Max‹, keuchte Remy erleichtert. ›Aber muss es stets in Heirat enden? Ich meine, man kann doch nicht jede heiraten, mit der man sich ein paar vergnügliche Stunden bereitet, oder nicht? Ciel ist kein Mann?‹ Remy feixte. ›Das soll ich ihm vermutlich nicht ausrichten. Also, wie verbleibt ihr zwei? Wen wirst du heiraten?‹
Maximilien Rivenet de Souvagne
`Wäre dem so, dann hätte ich am Palast anbauen lassen müssen für meine Frauen. Nein Du sprichst von Mätressen? Oder einfach für eine Nummer? Du richtest Ciel gar nichts aus. Erst muss ich etwas erledigen, dann kannst Du Ciel ausrichten, was ich getan habe. Und das wird ihm den Boden unter seinen Füßchen weghauen, aber wer Wind sät wird Sturm ernten. Er hat das Messer gezückt, bitteschön´, erklärte Max.
Remy de Remuer
'Ich meinte Nummern, oder muss ich jedes Mal Mätressen nehmen? Das gibt doch nur Ärger, die sind im Palast unterwegs! Sie werden sich in mich verlieben und mich verfolgen! Momentan hat Ciel noch gar nichts gezückt, sondern rasselt noch mit den Säbeln - munkelt man. Also schön. Was wirst du erledigen?'
Maximilien Rivenet de Souvagne
`Nein musst Du nicht, aber wenn sie schon bei der ersten Nummer überzeugt, wäre es dämlich sie zu teilen oder? Ich war mal jung, Du bist noch jung. Muss ich Dir sowas vorkauen Remy? Dein Ruf ist wohl doch nicht sooo gerechtfertigt was, dass der zahme Max Dir das sagen muss. Kleiner Scherz, also wen ich wirklich heirate und ob, kann ich Dir nicht sagen. Sobald ich es weiß, sage ich es Dir. Ist ja dann kein Geheimnis mehr. Ich habe nur noch niemanden ins Auge gefasst, die mir gefallen könnte. Ich werde mich von meinen drei Frauen selbstverständlich trennen, damit sie sich nicht von mir trennen können. Genialer Plan, nur leider auch schmerzlich. Ich liebe Min und Josy und mit Nat hatte ich mich arangiert. Naja irgendwas ist ja bekanntlich immer´, übermittelte Max.
Remy de Remuer
'Kann ich Minette haben?', fragte Remy interessiert.
Maximilien Rivenet de Souvagne
`Du widerliche, kleine, dreckige Made bist so gut wie tot, wenn ich Dich in die Finger bekomme dann nagele ich Dir Deine winzigen Klöten an die Stirn, wie redest Du über meine Frau?´, bellte Max Remy an. Er beruhigte sich einen Moment, ehe er sich erneut an Remy wandte `Hm hm entschuldige meinen kleinen Ausbruch, ich meinte natürlich - nein!´.
Remy de Remuer
›Ahhhhh‹, kreischte Remy mental aufgebracht und seine Abwehr fühlte sich für Max an wie ein Bohrer in seiner Seele. Dann hatte auch Remy sich wieder gefangen, aber seine Seele zitterte. Sein Körper würgte derweil eine Handvoll Shrimps wieder hervor und kotzte sich damit voll. ›Max‹, keuchte Remy und seine Seelenfäden wuselten beschwichtigend umher, da er fürchtete, nun auch noch einen mentalen Angriff angekreidet zu bekommen. ›Ich sollte jetzt besser gehen und nie wieder zurückkehren, oder?‹, fragte er und Maximilien spürte Remys Angst. ›Ich dachte nur, wenn du Minette nicht mehr haben willst, dann wäre es doch Vergeudung‹, versuchte er sich zu erklären.
Maximilien Rivenet de Souvagne
`Nein schon gut, es tut mir leid. Sie ist neben Fabien meine einzige Vertraute, jemand mit dem ich in Liebe und in Vertrauen verbunden bin. Das Ciel das zerstört hat, wird er bereuen. Aber trotzdem kann ich sie Dir nicht überlassen. Wenn sie Dich wählt, sei dem so. Aber Du wirst nicht um sie werben. Allerdings werde ich Dir auch nicht Deine Hoden an die Frontallappen nageln, das war nur ein Rückblick, betrachte es als Geschichtsstunde, ich war auch mal jung und etwas ungestüm. Friede Remy´, bat Max.
Remy de Remuer
'Wem ... wem hast du die Klöten an die Stirn genagelt?', fragte Remy entsetzt und bereute, jemals nach Minette gefragt zu haben.
Maximilien Rivenet de Souvagne
`Sage ich Dir nicht, aber er hat sich etwas gewagt, was er nicht sollte. Kurzum um jene Frau geworben, die mir gefiel. Das Werben war danach unnötig´, gestand Max freundlich.
Remy de Remuer
'Aber er ist doch eh tot', wunderte sich Remy. 'Oder etwa nicht?'
Maximilien Rivenet de Souvagne
`Sicher ist er tot, verblutet. Mausetot, ich habe ja keinen transportablen Block dabei´, lachte Max.
Remy de Remuer
'Und warum verrätst du dann nicht, wer es war? Komm schon, Max, ich bin neugierig! Du kannst mich danach auch nach irgendeinem Geheimnis fragen, so wie bei Tat oder Wahrheit! Das, wo man die Flasche dreht, dieses Spiel, weißt du?'
Maximilien Rivenet de Souvagne
`Weil ich nicht möchte, darum. Vielleicht später, jetzt möchte ich aber nicht, da ich mich selbst ständig immer nur an schlimme Gegebenheiten erinnere, nie an die Guten. An die wenigen schönen Dinge, wie die Scheiße die ich mit Pom verzapft habe. Pom war mein Bruder. Also pass auf, wenn Du zurück bist und wir privat etwas trinken gehen, erzähle ich Dir im Vertrauen die ganze Geschichte - samt Namen´, bot Max an.
Remy de Remuer
'Na gut', bedauerte Remy. 'Ich geh dann mal weiter Shrimps essen, ja? Ich sag niemandem irgendwas, oder sollte ich doch was sagen? Und du bist sicher, dass ich nicht auf einer einsamen Insel verschwinden sollte?'
Maximilien Rivenet de Souvagne
`Remy entspann Dich, ich habe mit Dir privat geredet und da vergreift man sich mal im Ton, schraubt sich hoch oder runter und wenn ich meine dass Du die Verbannung antreten sollst, würde ich Dir das sagen. Denn sind wir ehrlich, gleich wo Du Dich versteckst, ich würde Dich selbst noch im Abgrund finden und aus dem Loch zerren lassen. Aber wir beide verstehen uns gut, ich habe keinen Grund Dich zu verbannen. Im Gegenteil, mein Ton tut mir leid. Das sage ich nicht oft, sogar sehr selten und ich meine es ernst. Danke für die Warnung. Ich weiß nicht warum Ciel mir immer das Leben schwer machen muss, aber er hat scheinbar Spaß dran gefunden. Was nicht Dein Problem ist, Du hattest den Anstand es mir selbst zu sagen. Er wählt scheinbar gerne andere Wege. Nur leider zwingt er mich damit auch zu handeln und zwar so, wie ich nicht handeln möchte. Pass auf Dich auf´, antwortete Max.
Remy de Remuer
'Mach ich, Max und macht nix, also ich bin dir nicht böse, ich war nur erschrocken! Ich lass die Finger von Minette, vielleicht kannst du dir meinen Fehltritt ja irgendwie als Kompliment schönreden. Und wegen Fabien, da mach dir keine Gedanken, das bleibt alles unter uns und der Mann ist freundlich und angenehm, also Ciel soll sich mal nicht so haben. Mach`s gut, Max, und mach bitte keine allzugroßen Dummheiten, nur weil dein Sohn stänkert, ja? Wenn was ist, kannst du mich jederzeit durch ein Himmelsauge kontaktieren!' Remy umwuselte Maximilien noch einmal mit seinen nervösen Seelenfäden wie ein wildgewordenes Tentakelmonster, dann glibberte er davon und zurück in seinen Körper. Er schlug die Augen auf und entdeckte die Misere auf seiner Brust. "Um es mit Max seinen Worten zu sagen: Merde."
Maximilien Rivenet de Souvagne
Maximilien rieb sich über das Gesicht. Sein Sohn bereitete ihm auch dann noch den größten Ärger, wenn er sich meilenweit entfernt auf dem Meer befand. Wenigstens hatte Remy den Anstand gehabt, ihn vor Ciels Vorhaben zu warnen. Das machte die Sache natürlich nicht leichter, denn auch damit hatte ihm sein Sohn unbewusst die Armbrust auf die Brust gesetzt. Selten war er in einer derart ausweglosen Situation gewesen. Max konnte nur zwischen Pest und Cholera wählen. Entweder er gestand seinen Frauen, seine Seitensprünge mit Fabien und beendete damit selbst seine Beziehungen oder er wartete auf die Heimkehr seines Sohnes und Ciel würde dies für ihn übernehmen.
Gleichgültig welche Wahl er traf, das Endergebnis war das gleiche.
Seine Ehen hatten nur noch auf dem Papier Bestand.
Der Mann war in Souvagne das unumstößliche Familienoberhaupt. Er führte die Familie und innerhalb seiner Familie war sein Wort Gesetz. Er konnte seinen Frauen Befehle erteilen, er konnte sich mehrere Ehefrauen oder Ehepartner nehmen, er konnte seine Ehefrauen sogar verstoßen. Aber eines konnte kein Mann dieser Welt, einer Frau befehlen ihn zu mögen oder gar zu lieben. Entweder ergab sich dies von allein, oder die Ehe war eine Zweckgemeinschaft, die bestenfalls von Respekt oder Freundschaft getragen wurde.
Weshalb Ciel dermaßen Freude daran hatte, ihm das Leben schwer zu machen, wusste Maximilien nicht. Und so langsam hatte er auch keine Lust mehr dazu, dies ständig zu hinterfragen. Er war sicher nicht der beste Vater gewesen, aber er war zumindest einer. Er hatte seine Kinder stets gut behandelt, ihnen alles ermöglicht was sie sich wünschten und nie gegen sie die Hand erhoben. Er hatte sie stets beschützt, notfalls sogar mit seinem eigenen Leben und dem Schwert. Und er hatte Ciel vollumfänglich anerkannt.
Er hatte seinen Söhnen all die Liebe gegeben, die er gerne von seinem Vater gehabt hätte.
Aber das war scheinbar nicht genug.
Leider war sein eigener Vater früh verstorben. Dafür hatte seine Mutter mit ihren beiden Liebhabern gesorgt. Die 17 Jahre die ihm Etienne ein Vater gewesen war, waren schöne Jahre gewesen. Die Familie der de Souvagnes hatte im Grunde keine Mütter. Jedenfalls nicht im üblichen Sinne. Der Duc hatte eine Hauptfrau und mehrere Nebenfrauen. Diese gebaren ihm seine Söhne und gemeinsam mit Ammen zog der Duc seine Kinder auf. Die Frauen, jedenfalls die Erstfrau also die Duchesse, war meist Mittel zum Zweck. Es galt die Blutlinie fortzuführen.
Ciel unterstellte ihm etwas Ähnliches bezogen auf seine Mutter Minette, da er von dem Vergnügen mit Fabien erfahren hatte. Nun welcher Sohn hörte schon gerne, dass sein Vater das Bett mit anderen teilte. Allerdings galt Ciels Eifersucht seltsamerweise weder der Duchesse Nathalie, noch seiner Beifrau Josette. Maximilien hätte die Wut sogar nachvollziehen können, hätte sein Sohn nach seinen eigenen Maßstäben gelebt. Aber dies tat er nicht. Ciel hatte Olivie mit Nathan geteilt und nun teilte er Francois mit Ferrau. Das was ihm einmalig zur Last gelegt wurde, eine Liaison mit seinem Leibdiener hatte Ciel tatsächlich zweimal gelebt und lebte es immer noch aus.
Nun der Umstand behob natürlich nicht sein Problem. Denn im Gegensatz zu Ciels Partnern wussten seine Ehefrauen nichts von den Intimitäten.
Handelte er jetzt nicht, hatte ihn sein Sohn stets in der Hand. Und das dieser nicht gerade zimperlich mit ihm umging, hatte er schon mehrfach bewiesen. Allen voran seinerzeit mit seinen Selbstverstümmelungsfantasien gepaart mit einem kargen, keuschen Mönchsleben. Diese Ideen hatten sich ganz schnell verflüchtigt, als Ciel feststellte, dass ein armes Leben ohne Leibdiener und Kleidung stattfinden konnte.
Ein Spruch den Max noch nie im Leben beherzigt hatte hieß, Angriff war die Beste Verteidigung.
Heute würde er das erste Mal in seinem Leben nach diesem Grundsatz handeln.
Er würde seinem Sohn und seinen Ehefrauen zuvorkommen.
Er würde ihnen gestehen was vorgefallen war und er würde im Anschluss daran genau das tun, was von seinen Frauen zu erwarten war – er würde sich von ihnen lossagen.
Maximilien fühlte sich wie ein Verräter.
Erst vor kurzem hatte er sich mit Nathalie ausgesprochen. Max wollte nicht, dass seine Frau zu einem Abklatsch seiner verbitterten Mutter wurde. Dass sie kein Liebespaar waren, war ihnen beiden bewusst. Dennoch sprach nichts gegen ein freundschaftliches Verhältnis, indem sie gut miteinander umgingen. Und er hatte sich wirklich um genau jenes Verhältnis zu Nathalie bemüht. Minette hatte er aus einem anderen Grund geheiratet, er liebte diese Frau. Ebenso lag ihm Josette am Herzen, auch wenn er sich nicht auf die gleiche Weise liebte wie Minette.
Am liebsten hätte Maximilien seine Ehefrauen zu sich zitiert und in seinen Privatgemächern empfangen. Fabien dabei wie üblich an seiner Seite. Aber jene Dinge die ihm im privaten Umfeld Sicherheit gaben, waren heute tabu. Seine Frauen würden das völlig falsch verstehen und dies zu Recht. Er musste sich auf unbekanntes Terrain wagen und etwas tun, was er sonst niemals tat – ein Geständnis ablegen und sich rechtfertigen.
Maximilien hatte seine drei Ehefrauen in den Salon bitten lassen. Er schaute auf die Uhr, die drei mussten schon dort sein. Er selbst hatte nicht im Salon gewartet, denn dies war keine Audienz wo sie bei ihm vorstellig wurden.
Mit einem ziemlich flauen Gefühl im Magen marschierte Maximilien zum Salon und betrat diesen. Wie erwartete saßen seine drei Frauen abwartend nebeneinander. Maximilien neigte leicht zum Gruß das Haupt und nahm gegenüber von seinen Frauen Platz.
„Nathalie, Minette, Josette – ich habe Euch zu einer persönlichen Aussprache hierher gebeten. Diese Aussprache fällt mir nicht leicht. Ich habe Euch über einen Umstand aufzuklären, da dies ansonsten eine andere Person übernimmt.
Hört Euch bitte kommentarlos an was ich zu sagen habe.
Ich werde mit Euch nicht über das Gesagte diskutieren, sondern danach gehen.
Meine Konsequenz aus der Angelegenheit ist, dass ich unsere Verbindung hiermit löse, das geht nicht gegen Euch, wie Ihr gleich feststellen werdet, ich greife Eurer Entscheidung vorneweg.
Welche zusätzlichen Konsequenzen Ihr daraus zieht, überlasse ich Euch.
Ihr könnt am Hofe bleiben, wenn Ihr dies wünscht.
Ihr könnt auf eines unserer anderen Anwesen fortziehen, sollte dies Eure Wahl sein.
Ihr könnt selbstverständlich auch eine rechtliche Annullierung unserer Ehe verlangen, in dem Fall würdet Ihr allerdings Euren Stand samt Titel und der damit verbundenen Privilegien verlieren.
Die Entscheidung liegt bei Euch, wie Ihr die Trennung wünscht.
Ich werde keine von Euch verstoßen, ebenso wenig werde ich eine Ehe aufheben lassen.
Euch trifft keine Schuld, sie liegt rein bei mir, ferner ist dies eine reine private Angelegenheit und kein Staatsakt.
Nun ich rede nicht länger drum herum.
Ich habe Euch drei betrogen.
Ich war mit meinem Leibdiener Fabien intim.
Wir beide haben dreimal das Bett geteilt, kurzum wir hatten Sex.
Das erste Mal in Ehveros, als wir in einer Taverne übernachteten.
Das zweite Mal in Ehveros, in der Burg von Felipe in meinem Gästezimmer.
Das dritte Mal hier Zuhause bei mir in meinem Gemach zu meinem Geburtstag.
Das erste Mal in Ehveros hat sich nach einem Ausflug der zu einer Sauftour wurde schlichtweg so ergeben. Wir haben in der Taverne übernachtet und als ich am Morgen aufgewacht bin, lag er sehr nah hinter mir. Fabien war zärtlich zu mir und ich ging darauf ein und bot mich ihm an. Der Grund war Neugier und Lust, daran gibt es nichts zu beschönigen, es ging also von mir aus. Das zweite Mal in Ehveros in unserem Gästezimmer ging von Fabien aus und ich bin darauf eingegangen. Wir lagen im Bett haben uns über die Politik in Ehveros unterhalten und uns gegenseitig gewärmt. Dabei ist er mir näher gekommen und hat mir durch die Blume den Beischlaf angeboten. Ich habe das Angebot angenommen. Das dritte Mal in meinem privaten Quartier zu meinem Geburtstag ging von mir aus.
Unsere Intimität war im gegenseitigem Einvernehmen und wir sind respektvoll und liebevoll miteinander umgegangen. Fabien hat mich nicht dazu erpresst und ich habe ihn nicht dazu genötigt. Ebenso hat er mich auch nicht zu diesem Geständnis veranlasst, sondern das war Ciel.
Er hat darauf bestanden, dass ich Dich aufkläre Minette oder er hätte es an meiner Stelle getan, da er nicht wollte dass ich seine Mutter weiter belüge. Aus dem Grund habe ich Euch alle in Kenntnis gesetzt.
Danke für die gemeinsamen Jahre, Euer Erscheinen und für Euer Ohr. Adieu“, sagte Maximilien, dem das Geständnis sichtlich schwer gefallen war.
Der Duc stand auf, deutete eine knappe Verbeugung an und verließ ohne jeden weiteren Kommentar den Raum.
Der Tag war für Max gelaufen, seinen Frauen erging es vermutlich nicht besser jetzt wo sie sich neu orientieren mussten. Falls eine von ihnen beschließen sollte, den Hof umgehend zu verlassen, wollte er ihr nicht im Wege stehen. Immerhin war dies anzunehmen. Vermutlich waren alle drei ausgezogen, sobald er zurückkehrte.
Maximilien holte seine beiden Hunde Kuno und Juno aus seinem Gemach, ging in den Stall und ließ Alcanterra satteln. Er streichelte den schwarzen Hengst, schwang sich in den Sattel und ritt vom Hof. Er hatte kein festes Ziel, er würde sich einen einsamen Platz suchen um den Kopf freizubekommen. Irgendwo würde er schon für eine Nacht oder zwei unterkommen. Land und Platz hatte er genug, wenn er von allem so viel hätte wie vom Land.
Maurice de la Cantillion
Maurice reinigte Remy so gut er konnte von seinen hochgewürgten Schrimps und musterte ihn aufmerksam. "Ist alles in Ordnung mit Dir? Man Du warst einen Moment so blass wie Dein Laken und dann sprudelten die Schrimps schon rückwärts".
Remy de Remuer
»Abgesehen davon, dass Max mir in einem Anfall von Vertraulichkeit androhte, die Eier an die Stirn zu nageln, ist, äh ... nein, es ist gar nichts in Ordnung. Aber es besteht dennoch keine Veranlassung zum Handeln! Nicht für uns, uns geht das gar nichts an, soll Ciel sich um alles Kümmern, er ist schließlich hier der richtige Prince und ich muss meinem Ruf als Taugenichts alle Ehre machen, nicht wahr?« Aufgelöst griff Remy nach einer Schale gerösteter Kartoffelecken.
Maurice de la Cantillion
Maurice befühlte unnötigerweise die Stirn von Remy, nahm ihm die Schale weg und zog ihm das eingesaute Hemd aus. "Was hat der Prince diesmal wieder angestellt?", fragte er und schaute seinem Kollegen genau in die Augen, damit dieser mental antwortete. Er nahm das vollgekotzte Hemd weg, wusch Remy mit einem Lappen sauber und zog ihm etwas Frisches an. "So mein Bester", sagte er aufmunternd.
Remy de Remuer
›Er hat nichts getan, aber er hat damit gedroht! Max hatte wohl eine Affäre - weiß inzwischen scheinbar sowieso jeder - und Ciel wollte das seiner Mutter zustecken, weil Max sich gescheut hat! Und nun ist der Abgrund entfesselt!‹ Remys Seelenfäden begannen wieder herumzuwuseln wie fünfzig aufgebracht herumwedelnde Arme. ›Er wollte sich von seinen ganzen Frauen lossagen deswegen! Aber dafür hat er mir zugestanden, dass ich wieder rumvögeln darf. Anschließend wollte er meine Eier an meine Stirn nageln und dann wieder doch nicht und es tat ihm leid. Es ist alles so furchtbar kompliziert mit den de Souvagnes, Maurice!‹
Maurice de la Cantillion
`Wenn Du Dich den ganzen Tag dermaßen zusammenreißen musst, dann platzt Dir beim Platzen richtig der Arsch. Wie sagte Parcival einmal? Das ist keine Gewitter, das ist keine Explosion, dass ist ein Vulkanausbruch und der äschert wirklich alles ein. Mache ihn niemals wirklich wütend. Scheint zu stimmen. Zum Glück warst Du hier, aber Ciel hat auch Nerven! Wie kann er wieder so rumzicken. Wer ist die Affäre, sag, welche Schnecke?´, grinste Maurice.
Remy de Remuer
›Fabien‹, kreischte Remy. ›Ich dachte sonstwer, dass Ciel da so ein Theater macht, aber nö, es ist nur der gute, harmlose, freundliche Fabien! Wo liegt eigentlich überhaupt das Problem? Maurice, wo?! Aber das braucht nicht unsere Sorge sein, wir dürfen uns vergnügen, ab jetzt, ab heute und ich glaube, im Bugraum ist eine Kirsche, die viel zu wenig umkümmert wird von ihrem Holden‹, flötete Remy.
Maurice de la Cantillion
`Die Kirsche hat Reißzähne sei bloß vorsichtig. Fabien, sein Leibdiener? Vielleicht stört Ciel dass sein Vater es mit einem Mann getan hat. Wie auch immer, oder Max hat es sich besorgen lassen und genau dass stört unseren Princen, wer weiß das schon? Wobei die beiden immer sehr freundlich miteinander umgehen, aber so geht Max auch mit seiner Frau Minette um. Und wie Du schon sagst, was geht es ihn an? Er hat Leibdiener, er hat Männer, was will der Bub?´, fragte Maurice.
Remy de Remuer
›Oh, sie ist vielleicht wild, das kann spaßig werden. Sie muss ihren Mund ja nicht an meinem Prachtleib benutzen, sie kann ihn zu lassen und einfach hübsch lächeln! Vermutlich wird sie dankbar sein, wenn wir beide uns um sie kümmern, sie wirkt gelangweilt. Mach uns beide schick und dann gehen wir nachsehen, wie unsere Chancen stehen! Und Ciel ist einfach mitten in der Pubertät stecken geblieben, wenn du mich fragst! Oder noch früher! Vielleicht im Alter von vier!‹ Sein Blick wanderte zu Bellamy. "Oh Belly, verrate mir doch, ob die Dame im Bugraum offen ist für ein Abenteuer."
Maurice de la Cantillion
Maurice nickte knapp. `Das ist möglich, oder es ist ganz einfach. Er liebt Mama und Papa zu sehr. Er will nicht, dass da ein Fremder mit einem von beiden rummacht. Vielleicht denkt Ihr mal daran. Warum sollten Max und Minette nicht als Duo glücklich sein? Liebt der die Duchesse? Nein. Er achtet sie. Liebt er Josette? Ich denke nicht, er mag sie. Was spricht dagegen, mit Minette zusammen zu ziehen und beide werden glücklich? Nichts! Das könnte er auch meinen. Anstatt sich überall die Bröckchen Zuneigung abzuholen, mach mal eine klare Ansage hier. Oder?´, schlug Maurice vor und machte geschwind Remy zu Recht, so dass er noch einen besseren Eindruck machte als schon üblicherweise. Man konnte einiges über ihn sagen, aber das er verdammt gut aussehend war, stand fest. Maurice grinste seinen Herrn breit an.
Bellamy Bourgeois
Bellamy starrte Remy entgeistert an. "Du meinst Nori? Ja sie liebt Abenteuer, aber die enden meist tödlich für ihre Spielkameraden, zudem ist sie die Frau von Tekuro. Lass es sein Remy, Du machst Dich unglücklich, ich warne Dich", stöhnte Bell.
Remy de Remuer
»Das habe ich schon mitbekommen, aber der interessiert sich doch sowieso nicht für sie. Ich darf ja nicht, aber ich lese trotzdem hier manchmal mit, wenn es sich ergibt. Und wenn ich das nicht tun würde, würde ich es trotzdem wissen, dass er sich für die arme, arme Frau nicht die Bohne interessiert, die vermutlich heimlich vor lauter Einsamkeit und ungestilltem Verlangen in ihre Kissen weint! Ich bin ja nicht blöd und blind auch nicht! Apropos blind, wo ist überhaupt Gaetano? Egal, erstmal klären wir das hier! Sie kann mich nicht töten, ich bin ein Prince und sicher hat sie mal wieder dringend Aufmerksamkeit durch fachkundige Hand nötig!«
Bellamy Bourgeois
Bellamy musste bei der Erklärung von Nori schlucken. Er wusste nicht ob er lachen, oder vor Verzweiflung kreischen sollte. Beides wäre auch nicht schlecht, ließe sich nur nicht umsetzen. "In ihre Kissen weint sie vermutlich nicht, jedenfalls habe ich sie dabei noch nicht beobachten können. Aber Bedürfnisse hat sie sicher. Sie sieht nicht wie ein Kostverächter aus und was man so von ihrem Vater hört ist ein Satz... OH ARCHI.... und das von dem Barden des Abgrunds. Also wenn der Vater schon einen Prügel aus Gold hat, wer weiß wie das Pfläumchen der Tochter ist? Aber unter uns beiden, darauf das Du Prince bist, wird weder Tekuro, noch Kazrar noch Archibald Rücksicht nehmen. Die futtern dann halt die Krönung, Du verstehst?", fragte Bell besorgt.
Remy de Remuer
"Die Herausforderung macht es gerade nicht besser! Eine verbotene Frucht, die sich vor Verlangen verzehrt, gefangen von einem Rudel widerlicher Menschenfresser, die sie aus Gier und Eigensucht behalten, aber nicht ihre Bedürfnisse achten! Sie ist wie die Prinzessin im Elfenbeinturm, die endlos auf ihren Geliebten wartet!" Remy seufzte theatralisch. Dann grinste er breit. Bellamy sah ihm gerade in die Augen. Er packte Bellamys Geist an den Eiern und plötzlich wurde es Bellamy sehr warm in diesen Regionen, angenehm warm. Ihm fiel auf, dass Remy eigentlich ziemlich hübsch war und eine einladende Figur hatte. Er fragte sich, wieso ihm das nicht früher aufgefallen war und fühlte den tiefen Wunsch, Remy in die Arme zu schließen, ihn zu küssen und sich ihm hinzugeben. Er stellte fest, dass er sich in Remy verliebt hatte, ohne es all die Zeit über zu merken und wollte ihm gerade das Geständnis bringen, als der Zugriff des Geistmagiers endete. Das warme Gefühl war fort und Remy war wieder einfach nur eine vorlaute Nervensäge. "Was hältst du davon, es auf diesem Wege zu versuchen? Meinst du nicht, dass sie das überzeugen sollte?"
Bellamy Bourgeois
Remy hatte kaum ausgesprochen, da hatte er beide Hände von Bellamy um den Hals, die ihm die Luft abdrückten. Einen Sekundenbruchteil später, donnerte ihm der Ellenbogen von Bell vor den Kopf, dass sich seine Birne wie hohl anfühlte. Fast im gleichen Wimpernschlag wurde ihm das Hemd zerfetzt und die Hose vom Arsch gerissen. Die fließende Bewegung ging weiter, Remy wurde herumgewirbelt und lag nun bäuchlings auf seinem Bett, entdeckte eine seiner ausgekotzten Krabben, als sich ein schraubzwingenartiger Griff in sein Haar verkrampfte und sein Gesicht in die Kissen drückte, während sich zeitgleich ein steinharter, muskelbepackter Körper auf ihm mit aller Gewalt ablegte und seinen Nacken hochleckte. "Du kleine geile Sau willst es oder?", keuchte Bellamy erregt, ehe er verwirrt inne hielt.
Maurice de la Cantillion
Maurice klappte der Kiefer auf, so baff war er von dem was schlagartig geschah. Aber so schnell wie der Abgrund losbrach, so schnell war er abgeebt. "Remy alles in Ordnung?", fragte Maurice. Er konnte schlecht Belly angreifen, während dieser am Gehänge von seinem Herrn spielte.
Remy de Remuer
Remy drehte mit klopfendem Herzen den Kopf, der sich anfühlte wie ein dröhnender Glückenturm und äugte Bellamy mit dem ihm zugewandten Auge an. »Das war mein bestes Hemd!«, beschwerte er sich mit schlotternden Beinen. Offenbar hatte er es gerade ein wenig übertrieben. »Sind die da unten im Bugraum alle so drauf?«, erkundigte er sich. Wenn Nori genau so reagierte, würde das die beste Nummer seines Lebens werden.
Bellamy Bourgeois
Bellamy richtete Remys Hemd, versuchte zu richten, was nicht mehr zu richten war. "Entschuldige, für einen Moment dachte ich... fühlte ich... mich zu Dir hingezogen. Ich bin da ehr der etwas stürmische, direkte Typ. Nicht wundern. Im nächsten Hafen kaufe ich Dir ein neues Hemd, nichts für ungut. Keine Ahnung wie Nori drauf ist, dass ist mir jetzt etwas peinlich. Ich hoffe Du sagst das nicht dem Duc, weil ich wollte Dir wirklich nicht zu nahe treten, ich hatte nur aufeinmal das Gefühl, dass ich von Dir naschen wollte", gestand Bell grinsend.
Remy de Remuer
»Ich hab dir eine Kostprobe meiner Magie gezeigt«, erklärte Remy, dem noch immer die Beine zitterten, der aber schon wieder grinsen konnte. Der Hemd hing auf halb Acht von seinen Schultern. »Das war Absicht, ich wusste aber nicht, dass du so gut darauf anspringst! Lass stecken, ich kauf mir selber ein Hemd und warum sollte ich dem Duc petzen, was ich selber verzapft habe?«
Bellamy Bourgeois
"Keine Ahnung, ja Deine Magie funktioniert einwandfrei, genau wie meine Reflexe Remy. Belassen wir es dabei, aber mach das bitte nie wieder. Ich bin manchmal dabei ein wenig unbeherrscht und ich möchte Dir nicht versehentlich wehtun in Ordnung?", sagte Bell freundlich.
Remy de Remuer
»Ich wollte es bei Nori ausprobieren«, gestand Remy. »Mich hat noch nie eine Frau vor lauter Lüsternheit gewürgt, halb bewusstlos geschlagen und mir die Kleider vom Leib gerissen! Die Vorstellung hat was!« Er rieb sich seine schmerzende Kehle.
Bellamy Bourgeois
Bellamy musste tief und brummend auflachen. "Ja und mich hat noch niemand für eine lüsterne Frau gehalten, witzig", sagte er und schaute Remy dann genau ins Gesicht. "Du bist wirklich ein seltsamer Vogel, ich habe Dich gewarnt, aber beschwer Dich dann nicht wenn sie mit Deinen Eier Ping Pong spielt. Ihre Schwester beißt gerne Schwänze ab, ließ ich mir sagen", lachte Bell.
Remy de Remuer
»Wir sind zwei Geistmagier, zwei! Himmelsaugen sogar!« Remy stützte sich kumpelhaft mit dem Ellbogen auf Maurices Schulter ab. »Wir müssen die Wildkatze nur magisch unter Kontrolle halten und bei Berührung benötigt es nichtmal Blickkontakt. Du bist keine Frau, Belly, eindeutig nicht!« Remy lachte verkrampft.
Bellamy Bourgeois
"Na dann viel Spaß aber sie ist schwanger. Wenn dem Kind was passiert, wird Euch Teku an den Eier herumwirbeln und sie Euch nicht nur in den Rachen stopfen. Ich warne Euch, mehr kann ich für Euch nicht tun. Ihr solltet vielleicht lieber eine andere Frau in Betracht ziehen. Wir schippern doch zu einer Insel, da wird es Frauen geben, wie Sand am Meer. Oh der war gut. Da könnt Ihr doch eine bezirzen", schlug Bellamy vor.
Remy de Remuer
»Schwanger? Das sagst du mir jetzt, nachdem meine Fantasie mit mir einen wilden Ausritt durchgeführt hat? Damit hat sich das alles erledigt, ich rühre keine Schwangere an, sofern sie nicht von mir selber schwanger ist, das ist mir zu heikel, nein, besser nicht. Da hat Tekuro ausnahmsweise recht!« Remy seufzte und klang nun wirklich betrübt. »Wir müssen uns gedulden, Maurice!«
Bellamy Bourgeois
"Nun mal unter uns, wir sind doch auf einem Rachefeldzug weil diese widerlichen Einheimischen Souvagner auf Erkundungsfahrt angegriffen und ermordet haben. Soweit ich weiß, wollten unsere Leute damals nur Karten zeichnen und wurden angegriffen und ermordet. Glaubst Du wir fahren diese Insel an, um das mit denen auszudiskutieren? Dafür drei bis an die Zähne bewaffnete Kriegsschiffe? Kriegsschiffe, heißt auch Kriegsgefangene, und da werden doch ein paar Pussys dabei sein, die befragt werden wollen. Das ist doch Eure Aufgabe oder?", hakte Bellamy nach.
Remy de Remuer
»Kriegsgefangene benötigen Trost«, sinnierte Remy. »Es ist ja nichts Gewaltsames, sie werden sich wohl fühlen in unseren Armen, dafür wird unsere Magie sorgen. Wozu gibt es diese Zauber schließlich? Sie werden all ihr Leid vergessen, genau wie ihre gefallenen Ehemänner.« Vor Remys geistigem Auge schmiegten sich von allen Seiten halbnackte exotische Schönheiten an ihn. »Wie weit ist es eigentlich noch?«
Bellamy Bourgeois
"Ja so gesehen hast Du Recht, wozu die guten Frauen verschwenden? Wir sollten sie uns mit nach Hause nehmen, als Sklavinnen. Da wäre ich auch direkt dabei. Fragen wir doch einfach mal nach", bot Bellamy an, da er nicht sagen wollte dass er keine Ahnung hatte. Aber bei der Vorstellung sich als Souvenir ein, zwei, drei praktische Weibchen ins Haus zu holen, hellte sich seine Laune schlagartig auf.
Remy de Remuer
»Du fragst, Maurice und ich müssen uns erholen, um uns auf die Schlacht vorzubereiten, nicht wahr, Maurice?« Remy zog sich seine Hose hoch, da Bellamy ihm zwar das zerfetzte Hemd, aber nicht die heruntergerissene Hose gerichtet hatte und legte sich in Maurices Bett. Seins war immer noch vollgekotzt mit Shrimps und Krabben.
Bellamy Bourgeois
"Alles klar, ich bin gleich wieder da", sagte Bellamy stand auf und verließ kurz die Kabine.
Bellamy Bourgeois
Bellamy ging schnurstracks zu Vano und räusperte sich, damit dieser auf ihn aufmerksam wurde. "Wir lange brauchen wir bis zur Insel?", fragte Bell freundlich.
Silvano de Mancini
"Bis nach Farisin sind es ungefähr 500 Kilometer, wir machen 12 Knoten, dass sind 22 Kilometer pro Stunde. Dass heißt 500 Kilometer Entfernung durch 22 Kilometer die wir pro Stunde bei guten Wetter fahren wir sind in knapp 23 Stunden dort. Also nicht ganz einen Tag. Allerdings nur wenn das Wetter weiterhin gut mitspielt, wovon ich ausgehe. Der Himmel verspricht nichts anderes - ein Tag und wir sind dort", antworte Vano und Bellamy nickte dankbar.
Bellamy Bourgeois
"Danke, ich richte es Remy aus", sagte Bell und verabschiedete sich mit knappen Nicken, ehe er wieder zurück zu Remy ging. "Gute Botschaft, also es ist ungefähr 500 Kilometer weit weg, die wir in einem Tag zurücklegen werden. Wenn das Wetter so bleibt, dass hat Silvano so erklärt. Also einen Tag müsst Ihr Euch noch gedulden, dann treffen wir auf die Schönheiten des Inselreichs", grinste Bell und ließ die Augenbrauen hüpfen.
Remy de Remuer
"Einen Tag ... halten wir das aus, Maurice?", fragte er seinen Leibdiener und angelte sich eine getrocknete und gezuckerte Dattel aus einer der vielen Schüsseln.
Maurice de la Cantillion
Maurice räkelte sich und streckte sich lang und genüsslich aus. "Wir müssen, wir tun das für ein höheres Wohl", grinste er gut gelaunt. "Stell Dir die Einheimischen dort nur vor. Kleine, braungebrannte Frauen, mit nachtschwarzen wallenden Haaren, blutroten Lippen und total ausgehungert nach Liebe. Sie warten nur dass wir kommen und uns ihrer annehmen, nun wo sie ohne Männer sind. Und gleich was immer der Befehl des Kapitäns ist, er wird doch sicher ein Herz haben und uns einige Frauen aufheben lassen. Eigenbedarf, dass kann er nicht ablehnen, er ist doch quasi auf Hochzeitsreise, da wird er wissen, das auch wir Bedürfnisse haben. Wir werden in einer exotischen Landschaft herumwandern, neue Dinge entdecken, neues Essen kosten, neue Frauen unser Eigen nennen, all das in nur 24 Stunden Remy", freute sich Maurice.
Remy de Remuer
Remy verspeiste die Dattel und grinste genießerisch. "24 Stunden", wiederholte er. "Wir werden ihnen zeigen, warum wir Souvagner den Ruf als hervorragende Liebhaber genießen. Falls noch welche von ihren braunen, haarigen und überaus unappetitlichen Männern übrig bleiben, werden sie diese vergessen, wenn wir mit unserer porzellangleichen Haut, unseren blauen Augen und unseren lichtblonden Haaren aufkreuzen." Remy selber hatte graue Augen und schwarzes Haar.
Maurice de la Cantillion
"Souvagner sind bekannt für ihre scharfe Zunge - im Streit wie im Bett. Und was man sonst noch so über uns sagt, warum haben die meisten von uns wohl mehrere Ehefrauen? Oder generell mehrere Partner? Und wir können spucken wie kein zweites Volk, unsere Küche sucht ihres gleichen und wir sehen super aus", lachte Maurice.
Remy de Remuer
"Und wie wir super aussehen", rief Remy fröhlich, schleuderte ihm ein Kissen ins Gesicht und kuschelte sich in seine Koje. "Schlaf!", befahl er. "Und lass dir nicht einfallen, früh aufzustehen, um zu arbeiten oder mich zu wecken! Wir brauchen morgen all unsere Kräfte!" Er rückte sich zurecht und schloss die Augen, zufrieden vor sich hinlächelnd.
Maurice de la Cantillion
"Genau lass uns Schlaf für den Beischlaf tanken. Und iss was eiweißhaltiges, die Schrimps sind ja leider wieder draußen. Bis morgen Belly, wir schlafen jetzt erstmal eine Runde um für die Inselschönheit bereit zu sein", freute sich Maurice und machte es sich neben Remy richtig gemütlich.
Bellamy Bourgeois
"Na dann wünsche ich Euch eine angenehme Bettruhe, ich wecke Euch sobald wir da sind", grinste Bell, den selbst die Vorfreude gepackt hatte. Gut gelaunt schlenderte er nach draußen und zog die Tür leise hinter sich zu. Er marschierte nach vorne zum Bug und klemmte sich dort wieder an die Reeling. Die seltsamen Wesen waren wieder zurück und sprangen durch die Wellen die das Schiff verursachte. Bell wertete sie als ein gutes Zeichen.